[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Übertragung von Audiosignalen für ein
HDO-(HINTER-DEM-OHR) Hörgerät sowie ein HDO-Hörgerät mit einer solchen Vorrichtung.
[0002] Hörgeräte werden oft in der Ausgestaltung verwendet, in der sie von Anwendern hinter
dem Ohr getragen werden können. Derartige Hörgeräte werden als HDO-Hörgeräte bezeichnet.
[0003] Wie dies nachstehend in Figur 1 gezeigt ist, weisen HDO-Hörgeräte 1 ein Gehäuse 11
auf, in dem u.a. ein Eingangswandler bzw. ein Mikrofon 12, ein Verstärker 13, ein
Ausgangswandler bzw. ein Lautsprecher 14 sowie eine Stromquelle 15 vorgesehen sind.
Das Gehäuse 11 weist eine Eingangsöffnung 111 auf, durch die Schallwellen zum Mikrofon
12 gelangen können. Ferner weist das Gehäuse 11 eine Ausgangsöffnung 112 auf, durch
die vom Lautsprecher 14 erzeugte Schallwellen über einen Schallschlauch 140 an das
Ohr des Anwenders abgegeben werden. Dazu ist der Schallschlauch 140 mit einer im Gehörgang
angeordneten Otoplastik verbunden.
[0004] Sofern der Anwender nicht Geräusche aus dem Umfeld, sondern Audiosignale hören will,
die von einem elektronischen Gerät 2, wie einem Musikspeicher oder Mobiltelefon, abgegeben
werden, so stehen ihm drei Möglichkeiten zur Verfügung.
[0005] Der Anwender kann die Otoplastik aus dem Ohr entfernen und stattdessen Lautsprecherkapseln
21 des elektronischen Geräts 2 einsetzen. In der Folge wird die Lautstärke am elektronischen
Gerät 2 derart gewählt, dass die von den Lautsprecherkapseln 21 abgegebenen Audiosignale
optimal wahrgenommen werden können. Bei dieser Möglichkeit sind daher verschiedene
Manipulationen erforderlich, die zumeist unerwünscht sind. Insbesondere, wenn der
Anwender unterwegs ist, muss er damit rechnen, dass rasch vom Betrieb des elektronischen
Geräts wieder auf den Betrieb des Hörgeräts gewechselt werden muss. Im Verkehr oder
beim Einkaufen ist damit zu rechnen, dass man von Dritten angesprochen wird. Für diesen
Fall muss daher rasch auf das Hörgerät gewechselt werden. Ferner resultiert das Problem,
dass der Anwender beim Tragen der Lautsprecherkapseln Geräusche aus dem Umfeld, z.B.
Verkehrsgeräusche oder das Ansprechen durch Dritte, gar nicht mehr wahrnimmt, was
aus verschiedenen Gründen unerwünscht ist. Einerseits ist es aus Sicherheitsgründen
wichtig, dass der Anwender Verkehrsgeräusche erfassen kann. Insbesondere aus sozialen
Gründen ist ferner erwünscht, dass die Kontaktaufnahme durch Dritten nicht behindert
wird. Weiterhin ist die Anpassung der Lautstärke des elektronischen Gerätes jeweils
mit einem entsprechenden Aufwand verbunden. Die erstgenannte Möglichkeit weist daher
signifikante Nachteile auf.
[0006] Eine zweite Möglichkeit zur Übertragung von Audiosignalen von einem konventionellen
elektronischen Gerät zum Ohr des Anwenders besteht darin, Signale über ein Kabel oder
über Funkwellen, z.B. nach dem Bluetooth-Verfahren, zum Hörgerät zu übertragen. In
Figur 1 ist gezeigt, dass in das Hörgerät 1 zum Beispiel ein Bluetooth-Modul integriert
wird, welches mit dem elektronischen Gerät Daten austauschen kann.
[0007] In der
EP2026609A1 ist beschrieben, dass ein solches Modul, ein so genannter Audioschuh, auch peripher
am Hörgerät befestigt werden kann, so dass die Audiosignale von dem Audioschuh an
das Hörgerät mittels elektrischer Kontakte übertragen werden.
[0008] Auch diese Möglichkeit weist verschiedene Nachteile auf. Typischerweise erfolgt wiederum
eine Umschaltung von der ersten Signalquelle, nämlich der Umgebung, zur zweiten Signalquelle,
dem elektronischen Gerät 2. Beim Hören von Audiosignalen vom elektronischen Gerät
2 ist der Anwender wiederum akustisch von der Umwelt getrennt. Weiterhin erfordern
die Hörgeräte 1 bei der Realisierung dieser zweiten Möglichkeit entsprechende Module,
wie das Bluetooth-Modul oder den Audioschuh. Die Besonderheiten, die bei der Ausgestaltung
des Gehäuses des Hörgeräts zu beachten sind, damit ein Audioschuh befestigt werden
kann, sind in der
EP2026609A1 beschrieben. Weiterhin ist zu beachten, dass diese peripheren Geräte einschliesslich
des elektronischen Geräts 2 wiederum korrekt bedient und eingestellt werden müssen.
Ferner ist zu beachten, dass zusätzliche Module, wie der Audioschuh, Energie benötigen
und somit die Stromquelle belasten. Weiterhin ist diese Lösung natürlich nur bei besonders
ausgestalteten Hörgeräten implementierbar. Andere HDO-Hörgeräte können normalerweise
nicht oder nur mit grossem Aufwand nachgerüstet werden. Von Bedeutung, dass Bluetooth-Module
eine geringe Strahlung aussenden, auf die der Anwender grundsätzlich jedoch verzichten
möchte.
[0009] Bei der dritten Möglichkeit wird das elektronische Gerät anhand von Kopplungspulen
induktiv mit dem Hörgerät gekoppelt. Auch bei diesem Übertragungssystem sind zusätzliche
elektronische Module erforderlich, welche die Stromversorgungseinheit des Hörgeräts
belasten. Besonders nachteilig ist jedoch, dass durch die im Hörgerät vorgesehene
Kopplungsspule Fremdsignale erfasst werden, welche sich den Audiosignalen des elektronischen
Geräts überlagern. Insbesondere im Bereich schwerer elektrischer Maschinen, wie im
öffentlichen Verkehr, können daher starke Störungen sporadisch auftreten, die für
den Anwender ausserordentlich unangenehm sind.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Vorrichtung für
ein Hörgerät zu schaffen, mittels der Audiosignale von einem elektronischen Gerät
vorteilhaft zum Ohr einer schwerhörenden Person übertragen werden können. Ferner ist
ein Hörgerät mit einer solchen Vorrichtung anzugeben.
[0011] Mittels der neuen Vorrichtung sollen die oben beschriebenen Nachteile bekannter Lösungen
vermieden werden.
[0012] Insbesondere soll ein rascher und bequemer Wechsel von der ersten Signalquelle, nämlich
der Umgebung, zur zweiten Signalquelle, nämlich dem elektronischen Gerät, möglich
sein, welche erlaubt, dass die schwerhörende Person bzw. der Anwender das elektronische
Gerät überall problemlos verwenden kann.
[0013] Dabei soll vermieden werden, dass der Anwender beim Betrieb des elektronischen Geräts
von der Umwelt isoliert wird.
[0014] Weiterhin soll beim Betrieb des elektronischen Geräts ein erhöhter Stromverbrauch
des Hörgeräts vermieden werden.
[0015] Zudem sollen Justierungen an den Geräten möglichst vermieden werden.
[0016] Ferner soll die Vorrichtung kompatibel mit konventionellen HDO-Hörgeräten sein.
[0017] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung und einem Hörgerät mit einer solchen Vorrichtung
gelöst, welche die in Anspruch 1 bzw. Anspruch 13 angegebenen Merkmale aufweisen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0018] Die Vorrichtung dient der Übertragung von Audiosignalen von einem elektronischen
Gerät über ein HDO-Hörgerät zum Ohr einer schwerhörenden Person.
[0019] Erfindungsgemäss umfasst die Vorrichtung einen Reiter, der einen der Aufnahme einer
Lautsprecherkapsel dienenden Haltekörper und zwei daran angeformte Schenkel aufweist,
die einander gegenüber liegen und einen Abstand voneinander aufweisen, der etwa dem
Durchmesser des Gehäuses des Hörgeräts in dem Bereich entspricht, in dem eine einem
Mikrofon des Hörgeräts zugeordnete Eingangsöffnung vorgesehen ist.
[0020] Der vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff gefertigte Reiter mit der darin eingesetzten
Lautsprecherkapsel kann daher sekundenschnell auf ein konventionelles HDO-Hörgerät
aufgesetzt werden, wodurch die dem Mikrofon des HDO-Hörgeräts zugeordnete Eingangsöffnung
zumindest teilweise abgedeckt wird. Dadurch werden dem Mikrofon Audiosignale zugeführt,
die von der Lautsprecherkapsel abgegeben werden, die mit einem elektronischen Gerät,
beispielsweise einem Mobiltelefon oder einem Musikspeicher verbunden ist. Gleichzeitig
gelangen jedoch auch noch Umgebungsgeräusche zum Mikrofon, weshalb der Anwender von
der Umgebung nicht vollständig isoliert wird und wesentliche Geräusche noch wahrnehmen
kann.
[0021] Anstelle von Lautsprecherkapseln, die in das Ohr eingesetzt werden, werden daher
mit einem erfindungsgemässen Reiter verbundene Lautsprecherkapseln vorgesehen. Der
Anwender kann das HDO-Hörgerät mit der in den Gehörgang eingesetzten Otoplastik unverändert
tragen und mit seinem elektronischen Gerät mit einem einzigen Handgriff koppeln. Aufgrund
der Ausgestaltung der Vorrichtung als Reiter kann diese mit einer Handbewegung und
ohne Blick auf das HDO-Hörgerät aufgesetzt werden. Sofern der Anwender kurzzeitig
Geräusche aus der Umgebung hören will, so wird er den bzw. die Reiter wiederum mit
einem Handgriff vom HDO-Hörgerät lösen. Der Anwender kann daher innerhalb von Sekunden
einen von den beiden Empfangwegen wählen, um entweder Musik zu hören, oder mit der
Umwelt zu kommunizieren. Obwohl Geräusche aus der Umwelt noch wahrgenommen werden
können, wird der Anwender nämlich in vielen Situationen von einem Empfangsweg gänzlich
auf den anderen Empfangsweg umschalten wollen. D.h., er wird nicht ein Gespräch führen
wollen, während er Musik hört. Hingegen bietet ihm die erfindungsgemässe Vorrichtung
die Möglichkeit, Anreize wahrzunehmen, aufgrund derer der Anwender den Empfangsweg
umschalten will.
[0022] Aufgrund dieser vorteilhaften Handhabung wird der Anwender das elektronische Gerät
ebenso wie eine nicht behinderte Person, wenn nicht sogar vorteilhafter anwenden können.
Zu beachten ist nämlich, dass die erfindungsgemässen Reiter typischerweise schneller
auf das HDO-Hörgerät aufgesetzt werden können, als konventionelle Lautsprecherkapseln
ins Ohr eingesetzt werden können. Zudem verfügt der Anwender über die angepasste Otoplastik,
die für eine unbegrenzte Zeitdauer bequem getragen werden kann.
[0023] Da keine zusätzlichen elektronischen Module, wie Bluetooth-Module erforderlich sind,
resultiert gegenüber diesen Geräten ferner ein reduzierter Stromverbrauch.
[0024] Eine Justierung des HDO-Hörgeräts ist normalerweise nicht erforderlich, da dessen
Ausgangspegel typischerweise geregelt ist. Gegebenenfalls wird der Anwender die Signalintensität
am elektronischen Gerät einstellen, was problemlos möglich ist.
[0025] Durch das Abdecken der dem Mikrofon zugeordneten Eingangsöffnung werden Geräusche
aus der Umgebung gedämpft, aber nicht vollständig unterdrückt. Dies hat den Vorteil,
dass der Anwender während des Hörens von Audiosignalen vom elektronischen Gerät Geräusche
aus der Umgebung, wie das Ansprechen durch eine Person, das Läuten der Türklingel
oder Verkehrsgeräusche, weiterhin wahrnehmen kann und sich somit sicher und unbeschwert
im Verkehr und unter Leuten bewegen kann. Ferner kann der Reiter verschoben werden,
um die Eingangsöffnung mehr oder weniger abzuschliessen oder zu öffnen. Mit dieser
einfachen Massnahme kann der Anwender eine für ihn ideale Empfangssituation für Geräusche
aus der Umgebung und Audiosignale vom elektronischen Gerät schaffen.
[0026] In vorzugsweisen Ausgestaltungen ist vorgesehen, dass der Reiter, vorzugsweise der
Haltekörper, mit einem fest oder lösbar montierten Dichtungselement, z.B. einer Dichtungslippe
aus Gummi, versehen ist, mittels dessen der nicht vom Reiter überdeckte Teil der Eingangsöffnung
vollständig abgedeckt werden kann. Der Anwender kann daher das Dichtungselement wahlweise
aufsetzen, wenn er die vom elektronischen Gerät abgegebenen Audiosignale, z.B. ein
Musikkonzert, absolut ungestört geniessen will.
[0027] In einer vorzugsweisen Ausgestaltung sind die beiden Schenkel des Reiters elastisch
ausgestaltet, so dass der Reiter am Gehäuse des HDO-Hörgeräts festgeklemmt werden
kann.
[0028] In einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung ist wenigstens einer der beiden Schenkel
je mit wenigstens einem elastischen Element versehen, welches in den zwischen den
Schenkeln liegenden Raum hinein ragt. Mittels der elastischen Elemente kann das Gehäuse
daher zwischen den Schenkeln elastisch gehalten werden. Zudem erfolgt eine mechanische
Entkopplung des Reiters vom HDO-Hörgerät. Mechanische Schwingungen, die beispielsweise
vom Anschlusskabel verursacht werden, welches die Lautsprecherkapseln mit dem elektronischen
Gerät verbindet, werden daher nicht zum HDO-Hörgerät übertragen.
[0029] Vorzugsweise weisen die Schenkel an den einander zugewandten Seiten Montageöffnungen
auf, in die die elastischen Elemente eingesetzt werden können. Beispielsweise sind
Bohrungen vorgesehen, in die zylinderförmige elastische Elemente eingesetzt werden.
Alternativ können die Schenkel auch mit z.B. Schwalbenschwanz-förmigen Nuten versehen
sein, in die entsprechend geformte elastische Elemente eingeschoben werden.
[0030] In vorzugsweisen Ausgestaltungen sind die einander zugewandten Seiten der beiden
Schenkel parallel zueinander oder zumindest annähernd parallelen zur Hauptachse des
Reiters ausgerichtet und gegeneinander geneigt. Die Neigung ist dabei entsprechend
der Form des Gehäuses des HDO-Hörgeräts gewählt, so dass der Reiter auf das HDO-Hörgerät
aufgesetzt und so weit verschoben werden kann, bis die Schenkel am Gehäuse des HDO-Hörgeräts
anliegen.
[0031] Damit der Reiter möglichst geringe Abmessungen aufweist, sind die Aussenseiten der
beiden Schenkel zumindest annähernd konisch ausgebildet und verjüngen sich nach deren
Ende. Die Reiter unterscheiden sich in Ihren Dimensionen, vorbehaltlich der Schenkel,
nur unwesentlich von den konventionellen Lautsprecherkapseln.
[0032] Der Reiter kann nur aus einem Teil oder aus zwei oder mehreren Teilen gefertigt sein,
die z.B. durch einen Schraubverschluss oder einen Schnappverschluss miteinander verbindbar
sind. Sofern mehrere Teile vorgesehen sind, können diese einfacher gefertigt werden.
Ferner kann die Lautsprecherkapsel in diesem Fall besonders einfach montiert werden,
indem sie eingesetzt und die Teile verbunden werden. Das Anschlusskabel wird vorzugsweise
über eine Zugsentlastung, die verhindert dass die Anschlusskontakte belastet werden,
nach aussen geführt.
[0033] Der vorzugsweise Topf- oder Ring-förmig ausgestaltete Haltekörper weist einen Aufnahmeraum
auf, der auf einer Seite eine dem Einsetzen der Lautsprecherkapsel dienende Aufnahmeöffnung
und auf der gegenüberliegenden Seite, zwischen den beiden Schenkeln, eine Abgabeöffnung
aufweist, durch die von der Lautsprecherkapsel abgegebene Schallwellen austreten können.
[0034] Die Lautsprecherkapsel kann auf verschiedene Arten innerhalb des Haltekörpers fest
oder lösbar befestigt werden. Beispielsweise werden die Lautsprecherkapseln fest vergossen.
Alternativ können im Haltekörper Flansche und/oder Rastelemente vorgesehen werden,
mittels derer die Lautsprecherkapsel fest oder lösbar gehalten wird.
[0035] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- in schematische Darstellung ein bekanntes HDO-Hörgerät 1 sowie ein der Abgabe von
Audiosignalen dienendes elektronisches Gerät 2, welches über ein Anschlusskabel 22
mit Lautsprecherkapseln 21 verbunden ist, die ins Ohr eingesetzt werden können;
- Fig. 2a
- ein HDO-Hörgerät 1 mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung, die einen Reiter 3 umfasst,
von der Seite gesehen;
- Fig. 2b
- das HDO-Hörgerät 1 von Figur 2a von unten gesehen;
- Fig. 3
- den Reiter 3 von Figur 2a während der Montage einer Lautsprecherkapsel 21;
- Fig. 4
- den Reiter 3 von Figur 2a nach der Montage der Lautsprecherkapsel 21; und
- Fig. 5
- den vorzugsweise ausgestalteten Reiter 3 von Figur 2a von unten gesehen; und
- Fig. 6
- den Montagevorgang des Reiters 3 von Figur 5, der auf das Gehäuse 11 aufgesetzt und
soweit gegen das HDO-Hörgerät 1 verschoben wird, bis die Schenkel 321, 322 bzw. die
vorzugsweise vorgesehenen elastischen Elemente 4 an das Gehäuse 11 andrücken.
[0036] Figur 1 zeigt das eingangs beschriebene bekannte HDO-Hörgerät 1 sowie ein elektronisches
Gerät 2, z.B. ein CD-Spieler, ein Mobiltelefon, oder einen Musikspeicher, wie einen
iPod, der über ein Anschlusskabel 22 mit Lautsprecherkapseln 21 verbunden ist. Ferner
weist das HDO-Hörgerät ein Funkmodul 16, z.B. ein Bluetooth-Modul, auf, mittels dessen
vom elektronischen Gerät 2 gesendete Audiosignale empfangen werden können.
[0037] Die Figuren 2a und 2b zeigen in schematische Darstellung ein HDO-Hörgerät 1, auf
das eine erfindungsgemässe Vorrichtung, nämlich ein Reiter 3 aufgesetzt ist, in den
eine Lautsprecherkapsel 21 integriert wurde. Wie erwähnt, kann das HDO-Hörgerät 1
konventionell ausgestaltet sein und nur die zwingend notwendigen Elemente umfassen.
Der Reiter 3 weist einen Haltekörper 31, in den eine Lautsprecherkapsel 21 einsetzbar
ist, sowie zwei an den Haltekörper 31 angeformte Schenkel 321, 322 auf, die an einer
Seite des HDO-Hörgeräts 1 anliegen. In den Schenkeln 321, 322 ist je eine Montageöffnung
3211, 3221 vorgesehen, in der ein elastisches Element 4 gehalten ist. Die beiden Schenkel
321, 322 drücken daher über die elastischen Elemente 4 von zwei Seiten gegen das Gehäuse
11 des HDO-Hörgeräts 1, so dass der Reiter 3 auf dem HDO-Hörgerät 1 sitzt und kraftschlüssig
gehalten wird.
[0038] In bevorzugten Ausgestaltungen wird vorgesehen, dass die Schenkel 321, 322, beispielsweise
durch Nocken oder Rillen formschlüssig in die Wände des Gehäuses 11 eingreifen. Beim
Aufsetzen des Reiters 3 rasten die Schenkel 321, 322 daher in Einformungen ein, die
am Gehäuse 11 vorgesehen sind. Es ist daher ein erhöhter Kraftaufwand erforderlich,
um den Reiter 3 wieder zu lösen. Der Kraftaufwand ist dabei derart gemessen, dass
sich der Reiter 3 nicht selbsttätig, sondern nur unter geringer manueller Krafteinwirkung
lösen kann.
[0039] Figur 3 zeigt den Reiter 3 von Figur 2a bei der Montage einer Lautsprecherkapsel
21. Es ist gezeigt, dass die beiden Schenkel 321, 322 einstückig an den Haltekörper
31 angeformt sind. Der Haltekörper 31 ist als Ring oder Flanschring ausgestaltet und
weist einen Aufnahmeraum 310 auf, der an der Oberseite eine zum Einfügen der Lautsprecherkapsel
21 vorgesehene Aufnahmeöffnung 310A und zwischen den Schenkeln 321, 322 an der Unterseite
eine Austrittsöffnung 310B aufweist, durch die Schallwellen austreten können.
[0040] Die Oberseiten der Schenkel 321, 322 überdecken dabei die Austrittsöffnung 310B teilweise,
so dass Flansch- oder Schulterstücke 311 gebildet werden, auf der die Lautsprecherkapsel
21 abgestützt wird. Innerhalb des Haltekörpers 31 sind Halteelemente 312, wie Nocken
oder Ringsegmente, vorgesehen, mittels derer die Lautsprecherkapsel 21 formschlüssig,
vorzugsweise aber lösbar gehalten werden kann. Die Lautsprecherkapsel 21 kann daher
durch leichten Druck in den Haltekörper 31 eingepresst werden.
[0041] Figur 4 zeigt den Reiter 3 mit der eingesetzten Lautsprecherkapsel 21. Es ist ersichtlich,
dass zwischen den Schenkeln 321, 322 ein Kanal gebildet wird, durch den das Gehäuse
11 des HDO-Hörgeräts 1 aufgenommen werden kann, wonach die elastischen Elemente 4
gegen das Gehäuse 11 drücken und daran haften. Es ist gezeigt, dass die einander zugewandten
Seiten 3210, 3220 der Schenkel 321, 322 sind zumindest annähernd parallel zur Hauptachse
x des Reiters 3 ausgerichtet sind. Es ist jedoch möglich, die Schenkel 321, 322 bzw.
deren Innenseiten 3210, 3220 an die Form des Gehäuses 11 anzupassen.
[0042] Ferner ist ein mit dem Haltekörper 31 fest oder lösbar verbundenes Dichtungselement
35 gezeigt, mittels dessen die dem Mikrofon 12 zugeordnete Eingangsöffnung 111 nach
dem Aufsetzen des Reiters 3 vollständig abgedeckt werden kann. Dieses Dichtungselement
35 ist vorzugsweise optional vorgesehen, so dass es vom Anwender wahlweise eingesetzt
werden kann.
[0043] Figur 5 zeigt den vorzugsweise ausgestalteten Reiter 3 von Figur 2a von unten gesehen.
Es ist ersichtlich, dass die einander zugewandten Seiten 3210, 3220 der Schenkel 321,
322, die parallel zur Achse x des Reiters 3 ausgerichtet sind, gegeneinander geneigt
sind und zwar derart, dass sie zumindest annähernd parallel zu den Wänden des Gehäuses
11 verlaufen.
[0044] Figur 6 zeigt den Montagevorgang des Reiters 3 von Figur 5, der auf das Gehäuse 11
aufgesetzt und soweit gegen das HDO-Hörgerät 1 verschoben werden kann, bis die Schenkel
321, 322 bzw. die vorzugsweise vorgesehenen elastischen Elemente 4 an das Gehäuse
11 andrücken. Typischerweise erfolgt diese Bewegung von vorn, so dass sie sekundenschnell
oder sogar reflexartig durchgeführt werden kann.
1. Vorrichtung zur Übertragung von Audiosignalen von einem elektronischen Gerät (2) über
ein HDO-Hörgerät (1) zum Ohr einer schwerhörenden Person, dadurch gekennzeichnet, dass ein Reiter (3) vorgesehen ist, der einen der Aufnahme einer Lautsprecherkapsel (21)
dienenden Haltekörper (31) und zwei daran angeformte Schenkel (321, 322) aufweist,
die einander gegenüber liegen und einen Abstand voneinander aufweisen, der etwa dem
Durchmesser des Gehäuses (11) des HDO-Hörgeräts (1) in dem Bereich entspricht, in
dem eine einem Mikrofon (12) des HDO-Hörgeräts (1) zugeordnete Eingangsöffnung (111)
vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel (321, 322) elastisch ausgestaltet sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der beiden Schenkel (321, 322) mit wenigstens einem elastischen
Element (4) versehen ist, welches in den zwischen den Schenkeln (321, 322) liegenden
Raum hinein ragt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das vorzugsweise aus Gummi gefertigte elastische Element (4) am zugehörigen Schenkel
(321; 322) kraft- oder formschlüssig gehalten ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel (321, 322) je wenigstens eine der Aufnahme eines elastischen
Elementes (4) dienende Montageöffnung (3211, 3221) aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die einander zugewandten Seiten (3210, 3220) der beiden Schenkel (321, 322) parallel
zueinander ausgerichtet oder zumindest annähernd parallel zur Hauptachse (x) des Reiters
(3) ausgerichtet und gegeneinander geneigt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenseiten der beiden Schenkel (321, 322) zumindest annähernd konisch verlaufen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Reiter (3) aus nur einem Teil oder dass der Reiter (3) aus mehreren Teilen besteht,
die durch einen Schraubverschluss oder einen Schnappverschluss miteinander verbindbar
sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass der vorzugsweise Topf- oder Ring-förmig ausgestaltete Haltekörper (31) einen Aufnahmeraum
(310) aufweist, der auf einer Seite eine dem Einsetzen der Lautsprecherkapsel (21)
dienende Aufnahmeöffnung (310A) und auf der gegenüberliegenden Seite, zwischen den
beiden Schenkeln (321, 322), eine Austrittsöffnung (310B) aufweist, durch die von
der Lautsprecherkapsel (21) abgegebene Schallwellen austreten können.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lautsprecherkapsel (21) innerhalb des Haltekörpers (31) vergossen ist oder dass
der Haltekörper (31) mit Flanschen oder Rastelementen (311, 312) versehen ist, mittels
derer die Lautsprecherkapsel (21) fest oder lösbar gehalten ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Reiter (3) aus Metall oder Kunststoff gefertigt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite des Haltekörpers (31) ein Dichtungselement (35) fest oder lösbar
montiert ist, mittels dessen die dem Mikrofon (12) des HDO-Hörgeräts (1) zugeordnete
Eingangsöffnung (111) des Gehäuses (11) abschliessbar ist.
13. HDO-Hörgerät (1) mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Reiter (3) mit der darin eingesetzten Lautsprecherkapsel (21) derart auf das
Gehäuse (11) des HDO-Hörgerät (1) aufgesetzt ist, dass die Schenkel (321, 322) an
zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses (11) anliegen und die Lautsprecherkapsel
(21) oberhalb einer einem Mikrofon (12) des HDO-Hörgeräts (1) zugeordneten Eingangsöffnung
(111) des Gehäuses (11) gehalten ist.
14. HDO-Hörgerät (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11) im Bereich der Eingangsöffnung (111) einen sich stetig ändernden
Durchmesser aufweist, so dass die beiden zur Hauptachse (x) des Reiters (3) gegeneinander
geneigten Schenkel (321, 322) von einer Seite gegen das Gehäuse (11) schiebbar sind,
bis sie oder das wenigstens eine von den Schenkeln (321, 322) gehalten elastische
Element (4) am Gehäuse anliegt.