[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Protektor für Schuhe, wie beispielsweise
Arbeitsschuhe oder Feuerwehrstiefel, und insbesondere einen Protektor für einen Schuh
mit einem Schaft und einer Schnürung sowie einen mit einem solchen Protektor versehenen
Schuh.
[0002] Arbeitsschuhe oder Feuerwehrstiefel sind bei ihrer bestimmungsgemäßen Benutzung zahlreichen
Einwirkungen ausgesetzt und idealer weise so hergestellt, dass sie dem Träger einen
gewissen Schutz vor diesen Einwirkungen bieten. Dazu weisen Arbeitsschuhe typischerweise
eine Stahlkappe an der Vorderseite des Schuhs sowie weitere eingearbeitete Verstärkungen
auf, wie beispielsweise an den Knöcheln und der Hinterkappe. Ferner können Arbeitsschuhe
verstärkte Sohlen aufweisen. Derartige, fest integrierte Verstärkungen sind teilweise
durch Schutzverordnungen vorgeschrieben und haben sich als vorteilhaft herausgestellt,
da sie einen verbesserten Schutz der entsprechenden Fuß- und Beinpartien gewährleisten.
[0003] Bisher relativ ungeschützt blieben jedoch empfindliche und besonders ausgesetzte
Partien des Fußes, wie beispielsweise das Schienbein und der Fußrücken sowie entsprechende
Teile des Schuhs auf dessen Vorderseite. Häufig befindet sich gerade an diesen ausgesetzten
Partien des Schuhs die Schnürung oder der Reißverschluss, die im Vergleich zu anderen
durchgehend vom Material des Schuhs überdeckten Teilen des Schuhs gegenüber äußeren
Einwirkungen weniger widerstandsfähig sind.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schutz für die Vorderseite des
Schuhs sowie der entsprechenden Partien des Fußes sowie einen entsprechenden Schuh
bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Protektor mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird ein Protektor für einen Schuh mit einer Schnürung bereitgestellt,
wobei der Protektor für eine Befestigung mittels der Schnürung auf dem Vorderteil
des Schuhs eingerichtet ist und nach der Anbringung am Schuh den Vorderteil des Schuhs
zumindest teilweise abdeckt.
[0006] Der erfindungsgemäße Protektor weist zahlreiche Vorteile auf. Insbesondere werden
die bisher weniger geschützte Vorderseite des Fußes sowie der entsprechende Teil des
Schuhs und auch die Lasche vor äußeren Einwirkungen beispielsweise durch spitze, scharfe,
heiße Gegenstände wirkungsvoll und besser als bei bisher bekannten Schuhen geschützt.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Protektor so eingerichtet, dass die
Schnürung, an der der Protektor befestigt ist, durch den Protektor teilweise abgedeckt
wird. Dadurch kann die Schnürung ebenfalls vor äußeren Einwirkungen wirksam geschützt
werden.
[0008] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Protektor die Form einer
Kappe oder Schale auf, auf deren Unterseite ein Hohlraum gebildet ist. Die Kappe hat
vorzugsweise eine zur Abdeckung eines Teils des Schuhs einschließlich des Vorderteils
geeignete Form. Die Kappe kann dafür eine im wesentlichen längliche Form haben. Die
Kappe kann so geformt sein, dass sich ihre Breite von einem zum anderen Ende verringert.
Die Form des Protektors kann in Draufsicht herzförmig, dreieckig, oval, rund oder
kegelförmig sein. Nach der Befestigung auf dem Schuh ist die Kappe vorzugsweise mit
ihrer Längsrichtung von der Fußbeuge zur Spitze des Schuhs orientiert.
[0009] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Protektor so ausgebildet,
dass er nur an den Rändern auf dem Vorderteil des Schuhs aufliegt, während zumindest
ein Abschnitt des Protektors zwischen den Rändern in einem Abstand über dem Vorderteil
des Schuhs gehalten ist. Der unter dem Protektor gebildete Hohlraum dient der Dämpfung
von Krafteinwirkungen, wie beispielsweise Schlägen und Stößen. Darüber hinaus kann
im Hohlraum unter dem Protektor eine Schnürung verlaufen und am Protektor auf dessen
Unterseite befestigt sein.
[0010] Zur Befestigung der Schnürung am Protektor kann auf dessen Unterseite eine Haltevorrichtung
vorgesehen sein. Diese kann eine oder mehrere Ösen oder Öffnungen aufweisen, durch
die ein Schnürband der Schnürung geführt wird. Die Haltevorrichtung kann alternativ
oder zusätzlich eine oder mehrere Schlaufen oder Haken umfassen, um das Schnürband
zu befestigen. Wird die Schnürung gestrafft, wird der Protektor mit der Innenfläche,
an der die Schnürung angeordnet und befestigt ist, zum Schuh gezogen und dort gehalten.
Alternativ könnte die Schnürung jedoch auch auf der Oberseite des Protektors verlaufen
und dort befestigt sein.
[0011] Die Haltevorrichtung kann im vorderen Bereich, bevorzugt im vorderen Drittel des
Protektors an der Innenfläche angeordnet sein. Es können auch mehrere Haltevorrichtungen
vorsehen sein, die entlang einer Quer- oder Längsachse des Protektors in gleichen
oder unterschiedlichen Abständen angeordnet sein können. Die Abstände können hierbei
an die Form des Schuhs angepasst sein, um eine gleichmäßige Befestigung des Protektors
zu bewirken. Die Haltevorrichtung kann einen oder mehrere Kanäle umfassen, die quer
zur Längsachse des Protektors angeordnet sind und durch die das Schnürband geführt
werden kann.
[0012] Darüber hinaus kann die Innenfläche des Protektors konkav gekrümmt sein. Der Protektor
kann die Form einer flachen, teilzylinderförmigen Schale aufweisen. Die Schale kann
eine Dicke von bis zu 30mm, insbesondere 5mm, 10mm, 15mm, 20mm und auch 3mm und weniger,
wie beispielsweise 1 mm aufweisen. Die teilzylinderförmige Schale kann zusätzlich
an einer Querachse oder an einer anderen in einem Winkel zu der Längsachse des Protektors
verlaufenden Achse gekrümmt sein, um der Form des Schafts und des Schuhs zu entsprechen.
Die Schale kann auch für eine unmittelbare und flächige Auflage auf dem Vorderteil
des Protektors, ohne dass bei einer Befestigung auf dem Schuh zwischen Protektor und
Schuh ein Hohlraum gebildet ist, ausgebildet und geformt sein.
[0013] Im Material des Protektors können einer oder mehrere Hohlräume, z.B. in der Form
von Röhren, Polstern oder Kugeln ausgebildet sein. Der Hohlraum kann mit einem Fluid,
wie beispielsweise einer Flüssigkeit, einem Gel oder einem Gas gefüllt sein. Auf der
Unterseite des Protektors können Kanäle für die Schnürung vorgesehen sein.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Protektor zumindest eine
Vertiefung aufweist, die sich in der Längsrichtung des Protektors erstreckt. Die Vertiefung
kann aus dem Material des Protektors herausgeformt sein und dient der Erhöhung seiner
Steifigkeit. Die Vertiefung kann die Form einer Wölbung haben. Sie kann ein im wesentlichen
rechteckiges, dreieckiges oder wellenförmiges Profil oder ein Sägezahnprofil aufweisen.
Es können auch mehrere Vertiefungen nebeneinander gebildet sein. In der Vertiefung
können eine oder mehrere Öffnungen ausgebildet sind, durch die ein Schürband geführt
werden kann, wodurch der Protektor in Verbindung mit seitlichen Verbindungspunkten
am Schuh, die durch Schlaufen, Haken oder Ösen gebildet sein können, befestigt sein
kann. Die Öffnungen in den Wänden der Vertiefung können im vorderen Drittel der Länge
des Protektors ausgebildet sein.
[0015] Der Protektor kann ferner auf der oberen oder unteren Oberfläche zusätzliche Vertiefungen
und Erhebungen sowie weitere Strukturelemente, wie beispielsweise kreisförmige oder
längliche Vertiefungen, Öffnungen, Rippen oder Rillen aufweisen.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Protektor so geformt, dass
er beim Straffen der daran befestigen Schnürung über dem Vorderteil des Schuhs automatisch
zentriert und ausgerichtet wird. Dies kann durch die Formgebung der Unterseite des
auf dem Vorderteil des Schuhs aufliegenden Protektors erfolgen. Hat der Protektor
die Form einer Kappe, kann insbesondere der Rand der Kappe entsprechend der Oberfläche
des Schuhs an der für den Protektor gewünschten Position ausgeformt sein. Darüber
hinaus kann auch die Schnürung des Schuhs so geführt sein, das eine automatische Zentrierung
des Protektors auf dem Vorderteil des Schuhs beim Straffen der Schnürung unterstützt
wird. Insbesondere verläuft die Schnürung so, das sich die Enden des Schnürbandes
zumindest einmal unter dem Protektor kreuzen.
[0017] Die Schnürung wird vorzugsweise vom Protektor zu unten an den Schaftabschnitten angeordneten
Befestigungspunkten des Schuhs und von dort entlang der Schaftabschnitte zur Oberseite
des Schaftes geführt, wo die Enden der Schnürung ergriffen und die Schnürung bei gleichzeitiger
Ausrichtung oder Zentierung des Protektors auf dem Vorderteil des Schuhs gestrafft
werden kann.
[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Protektor eine Länge auf,
die etwa der Distanz von der Fußbeuge bis zur Mitte des Fußrückens entspricht. Der
Protektor kann jedoch auch eine andere Länge aufweisen. Insbesondere kann die Länge
4, 6, 8, 10 12, 14, 16, 18 oder 20 cm sein. Die Breite kann 2, 4, 6, 8 oder 10 cm
an der breitesten Stelle betragen.
[0019] Der Protektor kann aus Kunststoff, insbesondere schwer entflammbarem Kunststoff hergestellt
sein. Denkbar sind jedoch auch Protektoren aus Metall, Metalllegierungen, oder Laminate
aus Metall und Kunststoff. Der Protektor kann auch mehrere übereinander angeordnete
Materiallagen umfassen. Durch die Materiallagen kann der Protektor an jeweilige Nutzungsanforderungen
angepasst werden. So kann z.B. eine Materiallage an der Außenfläche des Protektors
besonders widerstandsfähig sein, wohingegen die Materiallage an der Innenfläche des
Protektors besonders anpassungsfähig, flexibel oder abfedernd, dämpfend sein kann.
Weiterhin kann eine Lage ein Material mit besonderen thermischen und sonstigen Materialeigenschaften
umfassen, z,B. ein Material mit erhöhter Wärmeleit- oder Isolationsfähigkeit. Die
Seitenbereiche des Protektors an der Unterseite können ebenfalls eine zusätzliche
Materiallage umfassen, die ein bündiges Anliegen am Schuh unterstützt.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform besteht mindestens eine der Materiallagen oder
der Protektor insgesamt aus einem feuer-, stoß- und/oder bruchfesten Material, das
aus der Gruppe gewählt ist, die Kunststoff, Metall und Metalllegierungen umfasst.
[0021] Der Protektor kann ferner ein oder mehrere Polster zum Abpolstern von Seiten und
der Innenfläche des Protektors aufweisen. Das Polster kann über eine oder mehrere
Seiten des Protektors hinausragen oder kann mit diesen bündig abschließen. Hierdurch
kann die Anpassung des Protektors an den Schuh verbessert werden. Das mindestens eine
Polster kann eine Oberfläche aus einem robusten und flexiblen Material aufweisen,
das aus der Gruppe gewählt ist, die Leder, synthetisches Leder oder Kunststoff umfasst.
Ferner umfasst das Polster einen Innenraum mit einem Material, das flexibel anpassbar
ist und abfedernd wirkt und bevorzugt ein Schaumstoff ist. Die Form des Polsters kann
zudem durch eine oder mehrere Steppnähte verstärkt sein.
[0022] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der Protektor einen Teilprotektor
umfassen, der am Schuh vor dem Schienbein angeordnet werden kann.
[0023] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Teilprotektor zwischen den
Schaftabschnitten an der Lasche des Schuhs gehalten und mit dem Protektor über eine
flexible Materialverbindung gekoppelt. Insbesondere kann der Teilprotektor fest mit
der Lasche durch ein geeignetes Mittel, wie beispielsweise Kleben, Nieten oder Nähen
verbunden sein.
[0024] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Teilprotektor eine an
das Schienbein angepasste gekrümmte Form und eine Einrichtung zur Verbindung mit einem
Schnürband auf.
[0025] Der Teilprotektor kann aus demselben Material, wie der oben beschriebene Protektor
hergestellt sein und dieselbe Struktur und denselben Aufbau haben. Er kann eine im
wesentlichen gestreckte und flache Form aufweisen. Die angegebenen Merkmale und Eigenschaften
des Protektors können auch bei dem Teilprotektor vorhanden sein.
[0026] Erfindungsgemäß wird des weiteren ein Schuh mit einem Schaft und einer Schnürung
bereitgestellt, wobei der Schuh den erfindungsgemäßen Protektor umfasst, der mit der
Schnürung über dem vorderen Teil des Schuhs gehalten ist.
[0027] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Protektor so über dem Vorderteil
des Schuhs gehalten, dass er sich von der Fußbeuge in Richtung der Schuhspitze erstreckt.
[0028] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Schnürung so geführt, dass
sich die beiden Enden des Schnürbands von der Oberseite des Schaftes bis unter den
Protektor erstrecken und dort mit dem Protektor verbunden sind.
[0029] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Schnürung so mit dem Protektor
verbunden, dass der Protektor auf dem Vorderteil des Schuh beim Straffen der Schnürung
ausgerichtet und auch zentriert wird. Insbesondere verläuft die Schnürung so, das
sich die Enden des Schnürbandes unter dem Protektor kreuzen. Die Schnürung wird vorzugsweise
vom Protektor über seitlich am Schuh und unten an den Schaftabschnitten neben dem
Protektor angeordneten Befestigungspunkten, wie beispielsweise Schlaufen, Haken oder
Ösen, entlang der Schaftabschnitte zur Oberseite des Schaftes geführt. Dort können
die Enden der Schnürung ergriffen und die Schnürung unter gleichzeitiger Zentierung
des Protektors auf dem Vorderteil des Schuhs gestrafft werden.
[0030] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Schuh und eine zweite
Schnürung auf, mit der die seitlichen Schaftabschnitte miteinander verbunden werden
können, wobei sich die beiden Enden des Schnürbands der zweiten Schnürung von der
Oberseite des Schaftes jeweils entlang der Schaftabschnitte erstrecken und diese zumindest
an einer Stelle miteinander verbinden.
[0031] Zur Befestigung der Schnürung an den Schaftabschnitten können dort einzelne Ösen
oder Haken vorgesehen sein. Die Schnürung kann jedoch auch durch an den Schaftabschnitten
gebildete Schlaufen geführt sein, die das Schnürband über eine Länge des Schaftabschnitts
führen, wobei die Enden des Schnürbandes zwischen den Ösen, Haken und Schlaufen von
einem Schaftabschnitt zum anderen Geführt sein können, wobei sich die Enden des Schnürbandes
auch kreuzen können oder nicht.
[0032] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Teilprotektor an der zweiten
Schnürung befestigt. Dazu können auf der Oberseite des Teilprotektors Rillen oder
Rippen oder Öffnungen angeordnet sein, die sich quer zur Längsrichtung des Teilprotektors
erstrecken.
[0033] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Schuh ein Stiefel, der aus
der Gruppe gewählt ist, welche Arbeitsstiefel, Sicherheitsstiefel, Sportstiefel, Feuerwehrstiefel
und Rettungsdienststiefel umfasst.
[0034] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnung, wobei:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht eines Stiefels mit zwei seitlichen Schaftabschnitten zeigt, wobei
auf dem Vorderteil ein Protektor gemäß einer Ausführungsform der Erfindung angeordnet
ist, der über eine flexible Verbindung mit einem Teilprotektor zum Schutz des Schienbeins
verbunden ist;
- Fig. 2
- eine seitliche Ansicht des Stiefels mit dem Protektor gemäß der in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsform zeigt;
- Fig. 3
- eine seitliche Ansicht des Stiefels mit dem Protektor gemäß der in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsform von der anderen Seite zeigt;
- Fig. 4a,b
- den Protektor gemäß der erfindungsgemäßen Ausführungsform in einer perspektivischen
Ansicht von oben (Fig. 4a) und von unten (Fig. 4b) zeigen;
- Fig. 5a,b
- den Teilprotektor für das Schienbein gemäß der erfindungsgemäßen Ausführungsform in
einer perspektivischen Ansicht von oben (Fig. 5a) und von unten (Fig. 5b) zeigen;
und
- Fig. 6
- schematisch die Schnürung des in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Schuhs gemäß einer Ausführungsform
zeigt.
[0035] Die Erfindung wird beispielhaft anhand eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Protektors 1 an einem Stiefel 3 für Feuerwehr- und Katastropheneinsätze beschrieben,
wie er in Fig. 1 in Frontalansicht gezeigt ist.
[0036] Der Stiefel 3 umfasst einen Schaft mit zwei seitlichen Schaftabschnitten 5, 5', die
bei der gezeigten Ausführungsform mit zwei. Die erste Schnürung umfasst ein Schnürband
7, dessen Enden jeweils durch Befestigungspunkte 9, 9' an den Schaftabschnitten 5,
5' geführt sind und diese vor einer Lasche 11 des Stiefels 3 miteinander verbinden.
Wie in Fig. 1 durch die gestrichelte Linie angedeutet, werden die Befestigungspunkte
9, 9' der Schnürung durch mehrere röhrenförmige, aus dem Material der Schafabschnitte
5, 5' gebildete Bandumlenkschlaufen gebildet, die das Schnürband 7 entlang der Ränder
der Schaftabschnitte 5, 5' und auch auf dem Vorderteil des Schuhs 3 führen, wo die
Schnürung teilweise unter dem Protektor 1 verläuft. Die Befestigungspunkte 9, 9' könnten
jedoch auch durch Ösen gebildet sein. Der Protektor 1 wird durch das Schnürband 7
auf dem Schuh 3 gehalten und kann nach dem Lösen der Schnürung abgenommen werden.
Das Schnürband 7 wird im oberen Bereich der Lasche 11 durch eine mit einem Klemmverschluss
versehene Schließvorrichtung 13 gehalten.
[0037] Der erfindungsgemäße Protektor 1 auf dem Vorderteil des Schuhs 3 ist als eine längliche
herzförmige Kappe ausgebildet, deren Breite sich zum unteren, zur Schuhspitze gerichteten
Ende verringert. Der Protektor 1 ist so geformt, dass er im wesentlichen lediglich
an seinen Rändern 14, 14' auf dem Vorderteil des Schuhs 3 aufliegt, während im Bereich
zwischen den Rändern 14, 14' ein Abstand zur Oberseite des Schuhs 3 verbleibt. An
der Unterseite des Protektors 1 ist somit ein Hohlraum gebildet, der eine Dämpfung
von Stößen bewirkt. Um einen wirkungsvollen Schutz gegen Stöße und andere Außeneinwirkungen
zu bieten, weist der aus einem schwer entflammbaren Material gebildete Protektor 1
darüber hinaus eine hohe Biegesteifigkeit auf.
[0038] Zusätzlich ist im Protektor 1 in Richtung seiner Längsachse eine grabenförmige Vertiefung
15 ausgebildet. Deren Tiefe ist so gewählt, dass der auf der Vorderseite des Schuhs
aufliegende Protektor 1 bei einer nicht übermäßig gestrafften Schnürung am seinem
tiefsten Punkt der Vertiefung 15 noch nicht mit dem Schuh 3 in Berührung kommt, um
optimale Dämpfungs- und Stoßfangeigenschaften des Protektors 1 zu erzielen. Jedoch
ist dies nicht zwingend erforderlich und die Vertiefung 15 könnte auch so gewählt
werden, dass sie die Oberfläche des Schuhs 3 berührt. Darüber hinaus könnten statt
einer Vertiefung 15 mehrere, wie beispielsweise zwei, drei, vier oder fünf nebeneinander
angeordnete Vertiefungen vorgesehen sein. Im Falle mehrer nebeneinander angeordneter
Vertiefungen könnten ihre Längsrichtungen zueinander einen Winkel von beispielsweise
5° oder 10° zueinander aufweisen. Auch könnten die Vertiefungen in der Längsrichtung
gekrümmt sein,
[0039] Am Boden der Vertiefung 15 sind im vorderen zum Schaft gerichteten Teil derselben
an den beiden gegenüberliegenden Wänden zwei längliche Öffnungen 16, 16' ausgebildet.
In der Nähe des hinteren zur Schuhspitze orientierten Endes der Vertiefung 15 sind
im Boden an den beiden gegenüberliegenden Wänden zwei runde Öffnungen 17, 17' ausgebildet.
[0040] Der Protektor 1 wird im wesentlichen an vier auf dem Vorderteil des Schuhs 3 angeordneten
und durch Schlaufen gebildeten Befestigungspunkte 9 gehalten. Wie insbesondere in
Fig. 6 zu erkennen ist, verläuft das erste Schnürband 7 von den letzten Befestigungspunkten
9 an den seitlichen Schaftabschnitten 5, 5', die durch Fersenzugschlaufen gebildet
sind, jeweils zur anderen Seite des Schuhs und zur dort angeordneten jeweils obersten
der vier Schlaufen auf dem Vorderteil des Schuhs 3. Zwischen diesen vier Schlaufen
verläuft das Schnürband 7 im wesentlichen auf der Unterseite des Protektors 1. Dabei
sind die Enden des Schnürbandes 7 durch die in den beiden Wänden der Vertiefung 15
gebildeten länglichen Öffnungen 16, 16' geführt, wobei sie sich in der Vertiefung
15 kreuzen. Zusätzlich verläuft das Schnürband 7 zwischen den beiden am nächsten zur
Schuhspitze angeordneten Schlaufen, wobei es die in den Wänden der Vertiefung 15 gebildeten
runden Öffnungen 17, 17' durchquert. Um das zwischen den Wänden der Vertiefung 15
und den darin gebildeten Öffnungen 16, 16', 17, 17' verlaufende Schnürband 7 zusätzlich
zu schützen, ist die Vertiefung 15 bei der gezeigten Ausführungsform durch einen Deckel
18 abgedeckt.
[0041] Der erfindungsgemäße Protektor 1 besitzt aufgrund seiner Form, der speziellen Anordnung,
Befestigung und Führung des Schnürbandes 7 durch die Öffnungen 16, 16', 17,17' am
Protektor 1 die Eigenschaft, dass er beim Straffen des Schnürbandes 7 automatisch
auf der Vorderseite des Schuhs an der gewünschten Stelle angeordnet und dort zentriert
wird. Durch das Schnürband 7 wird der Protektor 1 an die Vorderseite des Schuhs 3
gezogen.
[0042] In den Figuren 1, 2 und 5a,b ist darüber hinaus ein Teilprotektor 19 dargestellt,
der über eine flexible Materialverbindung 21 mit dem Protektor 1 verbunden ist und
zum Teil das Schienbein abdeckt. Der Teilprotektor 19 umfasst eine längliche, quer
seiner Längsrichtung leicht gekrümmte und an das Schienenbein angepasste Form. Darüber
hinaus sind auf dem Teilprotektor 19 zwei quer zu seiner Längsachse orientierte Rillen
23, 25 ausgebildet, durch die ein Schnürband 8 der zweiten Schnürung geführt ist.
Der Teilprotektor 19 wird an den Rillen 23, 25 durch das zweite Schnürband 8 gehalten.
Auf beiden Seiten der etwa auf halber Länge angeordneten Rille 23 sind seitliche Einbuchtungen
im Teilprotektor 19 ausgebildet. Der Teilprotektor 19 ist an der Lasche 11 des Schuhs
3 zwischen den seitlichen Schaftabschnitten 5, 5' durch Nähen befestigt.
[0043] Wie insbesondere in Fig. 1 zu erkennen ist, verläuft die zweite Schnürung von der
Oberseite des Schaftes durch die Befestigungspunkte 9, 9' an den Schaftabschnitten
5, 5', wobei die Enden des Schnürbandes 8 an zwei Stellen vom einen Schaftabschnitt
5 durch die Rillen 23, 25 im Teilprotektor 19 zum anderen Schaftabschnitt 5' geführt
sind und sich zumindest in einer Rille 23 kreuzen. Auch das zweite Schnürband 8 wird
im oberen Bereich der Lasche 11 durch die Schließvorrichtung 13 gehalten.
[0044] Die Enden beider Schnürbänder 7 und 8 können jeweils an einem Griffteil 29 befestigt
sein. In den Figuren ist jedoch ein gemeinsames Griffteil 29 gezeigt, an dem beide
Schnürbänder 7 und 8 befestigt sind und das in einer oben am Schaft vorgesehenen Tasche
31 aufbewahrt werden kann. Zum Festziehen und Zentrieren des Protektors 1 auf dem
Vorderteil des Schuhs werden die Enden des ersten Schnürbandes 7 an der Oberseite
des Schaftes ergriffen und gezogen, so dass die Schnürung gestrafft wird. Die Schließvorrichtung
13 verhindert dabei ein Lockern oder Lösen der Schnürung. In derselben Weise wird
gleichzeitig auch das zweite Schnürband 8 gestrafft.
[0045] Oben an der Lasche 11 des Schuhs ist eine Schlaufe 33 angebracht, die das Öffnen
des Schuhs 3 erleichtert. Durch Ziehen an der Schlaufe 33 werden bei geöffneter Schließvorrichtung
13 beide Schürungen gelockert und kann der Schaft erweitert werden, so dass der Schuh
3 mit geringem Kraftaufwand vom Fuß ausgezogen werden kann.
[0046] Ferner umfasst der Schuh 3 einen Knöchelprotektor 26, 26' auf jeder Seite des Schuhs
3 sowie eine Stahlkappe 27 an der Spitze
[0047] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Schuh 3 um einen Stiefel
für Feuerwehr- und Katastropheneinsätze, der aus Leder gefertigt ist. Teile des Schuhs
3 können auch aus anderen Materialien hergestellt sein, wie beispielsweise Kunststoff,
Metall usw. Für die Verwendung an einem solchen Stiefel 3 bestehen der Protektor 1
und der Teilprotektor 19 aus einem feuer-, stoß- und/oder bruchfestem Material. Zahlreiche
Modifizierungen können an dem erfindungsgemäßen Protektor 1 und dem Teilprotektor
19 vorgenommen werden, ohne den Umfang der Erfindung zu verlassen. Der Protektor 1
und der Teilprotektor 19 könnten weitere Lagen aus einem oder mehreren Materialien
aufweisen, die für einen Einsatzzweck gewünschte Materialeigenschaften aufweist, wie
beispielsweise besondere thermische Eigenschaften.
[0048] Der Protektor 1 könnte darüber hinaus aus einer dickeren Materialschicht ausgebildet
sein und unmittelbar auf dem Vorderteil des Schuhs 3 aufliegen. Die Materialschicht
könnte mit Hohlräumen versehen sein, die dem Protektor 1 Dämpfungseigenschaften verleihen.
Der Teilprotektor 19 könnte in ähnlicher Weise aufgebaut sein.
[0049] Es wäre darüber hinaus denkbar, den Protektor 1 mit mehreren hintereinander angeordneten
Teilprotektoren aufzubauen. Die Teilprotektoren könnten an ihren Verbindungsstellen
beweglich verbunden sein, um sich so der Form des Schafts anzupassen.
[0050] Bei der gezeigten Ausführungsform wird der Protektor 1 von einem Schnürband 7 und
der Teilprotektor 19 durch ein zusätzliches Schnürband 8 gehalten. Es wäre jedoch
auch denkbar nur ein einziges Schnürband zur Befestigung des Protektors 1 und des
Teilprotektors 19 sowie zur Schnürung des gesamten Stiefels 3 zu verwenden. Darüber
hinaus könnte der Verlauf der Schnürung anders gewählt werden, als hier beispielhaft
gezeigt ist.
[0051] Die Merkmale der in den Ansprüchen offenbarten Erfindung können für die Realisierung
der Erfindung entweder alleine oder in jeder beliebigen Kombination von Bedeutung
sein.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Protektor
- 3
- Schuh
- 5, 5'
- Schaftabschnitte
- 7
- Erstes Schnürband
- 8
- Zweites Schnürband
- 9, 9'
- Besfestigungspunkte
- 11
- Lasche
- 13
- Schließvorrichtung
- 14, 14'
- Ränder
- 15
- Vertiefung
- 16, 16'
- längliche Öffnungen
- 17, 17'
- runde Öffnungen
- 18
- Deckel
- 19
- Teilprotektor
- 21
- Materialverbindung
- 23
- Rille
- 25
- Rille
- 26,
- 26'Knöchelprotektor
- 27
- Stahlkappe
- 29
- Griffteil
- 31
- Tasche
- 33
- Schlaufe
1. Protektor (1) für einen Schuh (3) mit einer Schnürung, wobei der Protektor (1) für
eine Befestigung mittels der Schnürung auf dem Vorderteil des Schuhs (3) eingerichtet
ist und der Vorderteil des Schuhs (3) durch den Protektor (1) zumindest teilweise
verdeckt werden kann.
2. Protektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass der Protektor (1) so eingerichtet ist, dass die daran befestigte Schnürung durch
den Protektor (1) teilweise verdeckt wird.
3. Protektor (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet dass er die Form einer länglichen Kappe aufweist, auf deren Unterseite ein Hohlraum gebildet
ist.
4. Protektor (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet dass der Protektor (1) so ausgebildet ist, dass er zumindest teilweise an den Rändern
(14, 14') auf dem Vorderteil des Schuhs (3) aufliegt und ein Abschnitt des Protektors
(1) zwischen den Rändern (14, 14') in einem Abstand über dem Vorderteil des Schuhs
(3) gehalten ist.
5. Protektor (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet dass er zumindest eine Vertiefung (15) aufweist, die sich in der Längsrichtung des Protektors
(1) erstreckt und dass in der Vertiefung (15) Öffnungen ausgebildet sind, mit welchen
der Protektor (1) am Schuh (3) gehalten werden kann.
6. Protektor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass der Protektor (1) so geformt ist, dass der Protektor (1) beim Straffen der daran
befestigen Schnürung über dem Vorderteil des Schuhs (3) zentriert und ausgerichtet
wird.
7. Protektor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass der Protektor (1) eine Länge aufweist, die etwa der Distanz von der Fußbeuge bis
zur Mitte des Fußrückens entspricht.
8. Protektor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass er einen Teilprotektor (19) umfasst, der am Schuh (3) vor dem Schienbein angeordnet
werden kann.
9. Protektor (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet dass der Teilprotektor (19) zwischen den Schaftabschnitten (5, 5') an der Lasche (11)
des Schuhs (3) gehalten und mit dem Protektor (1) über eine flexible Verbindung gekoppelt
ist.
10. Protektor (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet dass der obere Teil des Protektors (1) eine an das Schienbein angepasste gekrümmte Form
und eine Einrichtung zur Verbindung mit einem Schnürband (7) aufweist.
11. Schuh (3) mit einem Schaft und einer Schnürung, wobei der Schuh (3) den Protektor
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 umfasst, der mit der Schnürung über dem vorderen
Teil des Schuhs (3) gehalten ist.
12. Schuh (3) nach Anspruch 11, wobei die Schnürung so am Schuh (3) angeordnet ist, dass
der Protektor (1) über dem Vorderteil des Schuhs (3) gehalten wird und dass er sich
von der Fußbeuge in Richtung der Schuhspitze erstreckt.
13. Schuh (3) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet dass die Schnürung so geführt ist, dass sich die beiden Enden des Schnürbands (7) von
der Oberseite des Schaftes bis unter den Protektor (1) erstrecken und dort kreuzen.
14. Schuh (3) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet dass die Schnürung so am Schuh (3) angeordnet und mit dem Protektor (1) verbunden ist,
dass der Protektor (1) auf dem Vorderteil des Schuh (3) beim Straffen der Schnürung
zentriert wird.
15. Schuh (3) nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet dass er zwei seitliche Schaftabschnitte (5,5') und eine zweite Schnürung umfasst, mit
der die seitlichen Schaftabschnitten (5, 5') miteinander verbunden werden, wobei sich
die beiden Enden des Schnürbands (7, 7') der zweiten Schnürung von der Oberseite des
Schaftes jeweils entlang der Schaftabschnitte (5, 5') erstrecken und diese zumindest
an einer Stelle miteinander verbinden.
16. Schuh (3) nach einem der Ansprüche 11 bis 15, wobei der Teilprotektor (19) an der
zweiten Schnürung befestigt ist.
17. Schuh (3) nach einem der Ansprüche 11 bis 16, wobei der Schuh (3) ein Stiefel ist,
der aus der Gruppe gewählt ist, welche Arbeitsstiefel, Sicherheitsstiefel, Sportstiefel,
Feuerwehrstiefel und Rettungsdienststiefel umfasst.