[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bergsteigerpickel, umfassend einen Schaft
und eine an einem Ende des Schafts angeordnete Haue.
[0002] Bergsteigerpickel dieser Art gehören zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen für
das alpine Bergsteigen, als. Unterstützung zum Gehen und Klettern auf Fels, Schnee
oder Eis, als Sicherungsgerät oder als Werkzeug zum Schlagen von Tritten oder Haltegriffen.
Der Bergsteigerpickel wird im Allgemeinen am Schaft ergriffen und mit der sich in
Vorwärtsrichtung erstreckenden Haue, mit einem Hammer oder einer Schaufel, welche
ebenfalls am oberen Ende des Schafts angeordnet sind, oder mit einer am unteren Ende
des Schafts angeordneten Schaftspitze in den Untergrund getrieben.
[0003] Der Schaft bekannter Bergsteigerpickel ist zumeist aus einem Metallhohlrohr hergestellt,
das über seine gesamte Länge einen gleichförmigen Querschnitt aufweist. Üblicherweise
ist die Querschnittsform kreisförmig. Aus der
EP-1 552 863 A1 ist ein Bergsteigerpickel mit einem aus einem Hohlrohr hergestellten Schaft bekannt,
dessen Querschnitt eine langgestreckte Form aufweist, wobei eine vordere und eine
hintere Rundung des Schafts durch geradlinige Seitenflächen parallel zur Vorwärtsrichtung
des Bergsteigerpickels verbunden sind.
[0004] Ständiger Verbesserungsbedarf besteht für Eispickel bzw. für Schafte von Eispickeln
hinsichtlich der Bedienungssicherheit und der Griffsicherheit. Besonders in schwierigen
Situationen, bei waghalsigen Manövern oder in Gefahrensituationen hängt nicht selten
das Leben mindestens eines Bergsteigers davon ab, dass der Pickel schnell und fehlerfrei
bedient wird. Oftmals muss dabei der an einem Klettergurt z.B. am Rücken gehaltene
Bergsteigerpickel "blind", d.h. ohne visuelle Rückkopplung, ergriffen werden und schnell
und präzise eingesetzt werden. Die Verbesserung der Griffsicherheit und die Vermeidung
von Bedienungsfehlern nehmen in diesem Bereich einen Stellenwert ein, der mit ähnlich
aufgebauten Geräten und Werkzeugen aus anderen technischen Gebieten nicht vergleichbar
ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es somit, einen Bergsteigerpickel und einen Schaft für
einen Bergsteigerpickel bereitzustellen, mit welchen Griffsicherheit und fehlerlose
Bedienung, insbesondere in anspruchsvollen Situationen, verbessert werden.
[0006] Nach einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Erfindungsaufgabe gelöst durch einen
Bergsteigerpickel, umfassend einen Schaft und eine an einem Ende des Schafts angeordnete
Haue, wobei zumindest in einem Griffabschnitt des Schafts die Außenkontur des Querschnitts
des Schafts keine 180-Grad-Drehsymmetrie in Bezug auf jegliche zum Querschnitt orthogonale
Achse aufweist.
[0007] Der Begriff "Griffabschnitt des Schafts" bezieht sich dabei in der vorliegenden Beschreibung
und in allen Ansprüchen auf einen Abschnitt des Schafts, an dem dieser üblicherweise
während seiner Benutzung vom Bergsteiger ergriffen wird (zumeist eine untere, der
Haue abgewandte Hälfte des Schafts). Der Griffabschnitt ist Teil des die Haue tragenden
und sich im Wesentlichen über die gesamte Länge des Bergsteigerpickels erstreckenden
Schafts und bezeichnet nicht einen am Schaft befestigten Handgriff, eine zusätzliche
Handstütze oder dergleichen. Insbesondere bezieht sich die Erfindung nur auf solche
Bergsteigerpickel, deren Schaft bei bestimmungsgemäßer Verwendung als Griff verwendet
wird, beispielsweise auf Bergsteigerpickel, die nicht über einen am Schaft befestigten,
separat geformten Handgriff verfügen, oder Bergsteigerpickel, die zwar einen separaten
Handgriff aufweisen, jedoch zusätzlich einen als Griffabschnitt reservierten Teil
des Schafts haben, der als Griffabschnitt freigelegt, entsprechend markiert, mit einer
Handstütze ausgestattet oder in anderer Weise als Griffabschnitt eingerichtet ist.
[0008] Nach dem ersten Aspekt der Erfindung soll der Querschnitt des Schafts die oben beschriebene,
180-Grad-drehunsymmetrische Form aufweisen, wobei der Querschnitt auf eine zur Erstreckungsrichtung
des Schafts quer, insbesondere orthogonal, verlaufende Schnittebene bezogen ist. Die
fehlende Drehsymmetrie betrifft jede zum Schaft parallele Achse, d.h. insbesondere
eine Mittelachse des Schafts, um welche Schafte bekannter Bergsteigerpickel jeweils
rotationssymmetrisch (kreisförmig) oder zumindest in Bezug auf eine 180-Grad-Drehung
drehsymmetrisch waren.
[0009] Durch die von einer drehsymmetrischen Form abweichende Außenkontur erhält der Bergsteigerpickel
abhängig von seiner Orientierung in Bezug auf seine Drehung um den Schaft unterschiedliche
Griffeigenschaften. Der Benutzer kann somit am Griffgefühl erkennen, ob die Haue in
der gewünschten Richtung orientiert ist, ohne dass eine visuelle Rückkopplung notwendig
ist. So kann der Bergsteiger in einer besonders schwierigen Situation, insbesondere
bei einem komplizierten Manöver oder in einer Gefahrensituation, den Bergsteigerpickel
"blind" ergreifen, beispielsweise von seinem Klettergurt abnehmen, und sofort einsetzen,
ohne sich visuell vergewissern zu müssen, ob die Haue in die gewünschte Richtung (zumeist
zum Untergrund hin) orientiert ist. Der Bergsteiger kann dann seinen Blick der Situation
entsprechend auf etwas anderes fokussiert halten und sich dennoch sicher sein, den
Bergsteigerpickel in der korrekten Drehstellung in den Untergrund zu treiben.
[0010] Die auf die oben beschriebene Weise erfindungsgemäß erreichte Zuverlässigkeit der
Bedienung war so nicht zu erwarten. Die Erfinder haben festgestellt, dass bei entsprechendem
Training mit einem erfindungsgemäßen Bergsteigerpickel die haptische Rückkopplung
der erfindungsgemäßen Außenkontur des Schafts an die Hand des Bergsteigers eine außerordentlich
zuverlässige und schnelle Bedienung des Bergsteigerpickels ermöglicht wird und selbst
bei zusätzlicher visueller Rückkopplung noch ein Geschwindigkeitsvorteil erreicht
wird.
[0011] Eine derartige Wirkung war für den Fachmann insbesondere auch unter Berücksichtigung
seines allgemeinen Wissens über nicht-drehsymmetrisch geformte Stiele von Gartenwerkzeugen
oder dergleichen nicht zu erwarten. Solche Werkzeuge werden unter ergonomischen Gesichtspunkten
gefertigt und orientieren sich hinsichtlich der Griffsicherheit, der Schnelligkeit
und der Zuverlässigkeit der Bedienung an völlig anderen Maßstäben.
[0012] Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die oben genannte Erfindungsaufgabe
gelöst durch einen Bergsteigerpickel, umfassend einen Schaft und eine an einem Ende
des Schafts angeordnete Haue, welche sich von dem Schaft aus in einer Vorwärtsrichtung
erstreckt, wobei sich zumindest in einem Griffabschnitt des Schafts die Außenkontur
des Schafts in Vorwärtsrichtung von der Außenkontur des Schafts in einer der Vorwärtsrichtung
entgegengesetzten Rückwärtsrichtung unterscheidet.
[0013] Auch nach dem zweiten Aspekt der Erfindung weist der Bergsteigerpickel einen Schaft
auf, der es dem Bergsteiger ermöglicht, am Griffgefühl beim Ergreifen des Schafts
zu erkennen, ob der Bergsteigerpickel in der gewünschten Orientierung in der Hand
liegt. Mit dem Bergsteigerpickel des zweiten Aspekts lassen sich die gleichen Wirkungen
und Vorteile erzielen wie vorstehend für einen Bergsteigerpickel des ersten Aspekts
der Erfindung angegeben. Insbesondere kann ein Bergsteigerpickel der Erfindung sowohl
die Merkmale des ersten Aspekts als auch die Merkmale des zweiten Aspekts umfassen.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst eine Querschnittsform
des Schafts zumindest in einem Griffabschnitt des Schafts eine erste Rundung und eine
der ersten Rundung gegenüberliegende zweite Rundung, wobei die beiden Rundungen voneinander
verschiedene Krümmungen aufweisen. Durch die unterschiedlich gekrümmten Rundungen
kann die erfindungsgemäße Außenkontur mit einfachen Mitteln erreicht werden und gleichzeitig
können ergonomische Gesichtspunkte berücksichtigt werden.
[0015] Die beiden Rundungen können jeweils im Wesentlichen kreisabschnittsförmig gekrümmt
sein und voneinander verschiedene Krümmungsradien aufweisen. Kreisabschnittsförmige
Krümmungen sind standardisierte Geometrien, welche eine Reduzierung der Herstellungskosten
für den Schaft sowie für daran anzubringende Funktionsteile ermöglichen.
[0016] Der mit zwei Rundungen versehene Schaft eines Bergsteigerpickels der Erfindung kann
in einer weiteren Ausführungsform zumindest in einem Griffabschnitts des Schafts eine
Querschnittsform aufweisen, die als abgerundete Keilform ausgebildet ist. Eine solche
Keilform bietet eine gute Balance zwischen einer ergonomischen Griffform und einer
sicheren Unterscheidung des Griffgefühls abhängig von der Drehstellung des Bergsteigerpickels.
Der Bergsteigerpickel dieser Variante liegt auch bei längerem Gebrauch bequem und
sicher in der Hand.
[0017] Nach einer weiteren bevorzugten Variante kann zumindest in einem Griffabschnitts
des Schafts die Querschnittsform des Schafts in etwa die Kontur eines Transportbandes
aufweisen, welches um zwei voneinander beabstandete Umlenkrollen unterschiedlicher
Durchmesser umläuft. Eine solche Querschnittsform kombiniert kreisabschnittsförmige
Rundungen verschiedener Krümmungsradien mit geradlinigen Seitenflächen und ist somit
einfach herzustellen. Gleichzeitig ist diese Querschnittsform besonders geeignet,
um hohe Kräfte von der Hand auf den Bergsteigerpickel zu übertragen.
[0018] Wenn der Bergsteigerpickel nach dem ersten oder dem zweiten Aspekt der Erfindung
einen Schaft mit zwei gegenüberliegenden Rundungen aufweist, so ist vorzugsweise die
Rundung mit der stärkeren Krümmung und/oder dem kleinsten Krümmungsradius an einer
Vorderseite des Schafts angeordnet, welche in Erstreckungsrichtung der Haue weist.
Die größere Rundung liegt dann am Handballen des Bergsteigers, während die schmalere
vordere Rundung im Bereich der Finger angeordnet ist. Eine solche Formgebung erleichtert
die Ausrichtung der Haue bzw. das Halten der Haue in der korrekten Drehstellung.
[0019] Vorzugsweise ist der Schaft aus einem Hohlrohr gebildet, um bei hoher Stabilität
eine Reduzierung des Gewichts und der Herstellungskosten zu ermöglichen. Zudem hat
ein Hohlrohr allgemein eine recht gute Griffergonomie. Besonders bevorzugt wird ein
Hohlrohr aus Leichtmetall, z.B. Aluminium, eingesetzt.
[0020] Ein Bergsteigerpickel der vorliegenden Erfindung kann ferner ein Funktionsteil umfassen,
weiches eine den Schaft zumindest teilweise umlaufende und am Schaft klemmbare Schelle
aufweist. Die Schelle sollte dann an die erfindungsgemäße Außenkontur des Schafts
angepasst sein, so dass der zusätzliche Vorteil einer Verdrehsicherung der Schelle
erreicht wird und das Funktionsteil gegen fehlerhaftes Aufstecken auf den Schaft oder
gegen versehentliches Verdrehen geschützt werden kann, ohne zusätzliche Mittel zur
Verdrehsicherung bereitstellen zu müssen.
[0021] Besonders wird als Funktionsteil an eine Handstütze gedacht, welche einen vom Schaft
abstehenden Stützvorsprung zur Abstützung einer Hand des Benutzers aufweist. Zur Gewährleistung
der ordungsgemäßen Funktion einer solchen Handstütze wird durch die erfindungsgemäße
Außenkontur des Schafts durch formschlüssigen Halt der Schelle am Schaft zuverlässig
sichergestellt, dass der Stützvorsprung stets in Vorwärtsrichtung, d.h. in Richtung
der Erstreckung der Haue, vom Schaft absteht, so dass sich die Finger des Bergsteigers
daran abstützen können.
[0022] Nach einem dritten Aspekt der Erfindung wird die oben genannte Erfindungsaufgabe
gelöst durch einen Schaft für einen Bergsteigerpickel nach dem ersten oder/und dem
zweiten Aspekt der Erfindung.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
[0024] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines Eispickels gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- Figur 2
- eine Schnittansicht des in Figur 1 gezeigten Eispickels entsprechend einer Schnittlinie
II-II in Figur 1.
[0025] Ein in Figur 1 gezeigter Eispickel 10 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung
umfasst einen Schaft 12, eine am oberen Ende des Schafts 12 angeordnete Haue 14, eine
am unteren Ende des Schafts 12 angeordnete Spitze 16 sowie eine am Schaft 12 zwischen
Haue 14 und Spitze 16 angeordnete Handstütze 18. Der Schaft 12 kann aus einem hohlen
Metallrohr, insbesondere einem Leichtmetall mit ausreichender Stabilität, gebildet
sein, und kann eine Krümmung 20 aufweisen, an welcher ein der Haue 14 näherliegender
Abschnitt des Schafts 12 in einem Winkel in einer durch die Erstreckungsrichtung der
Haue 14 definierten Vorwärtsrichtung V des Eispickels 10 geneigt ist.
[0026] Die Haue 14 kann direkt am oberen Ende des Schafts 12 befestigt oder befestigbar
sein oder kann alternativ an einem an dem oberen Ende des Schafts 12 befestigten Grundkörper
22 montiert oder montierbar sein. Am oberen Ende des Schafts 12 kann sich ferner in
einer der Vorwärtsrichtung V entgegengesetzten Rückwärtsrichtung R ein Schaufelabschnitt
24 oder alternativ ein nicht-dargestellter Hammerabschnitt erstrecken.
[0027] Der Schaft 12 weist entlang seiner gesamten Längserstreckung, d.h. von seinem oberen
Ende bis zu seinem unteren Ende, im Wesentlichen konstante Querschnittsform auf, welche
allenfalls durch Bohrungen, Aussparungen oder dergleichen an einzelnen Stellen verändert
ist, so z.B. durch Bohrungen 25 am oberen Ende des Schafts 12, in welche Nieten zur
Befestigung des Grundkörpers 22 eingesetzt sind. Der Schaft 12 ist vorzugsweise aus
auf Länge zugeschnittener und ggf. nachbearbeiteter Meterware, z.B. einem Aluminiumrohr,
mit über seine Länge konstantem Querschnitt hergestellt.
[0028] Prinzipiell kann der Schaft 12 an jedem Abschnitt zwischen dem oberen Ende und dem
unteren Ende ergriffen werden, so dass sich im Ausführungsbeispiel der Griffabschnitt
über den gesamten Schaft erstreckt. In der praktischen Anwendung wird ein Bergsteiger
den Eispickel 10 jedoch zumeist nur in der unteren Hälfte des Schafts, d.h. in der
Umgebung der Handstütze 18, ergreifen, um mit einem ausreichenden Hebel eine hohe
Schlaggeschwindigkeit auf die Haue 14 übertragen zu können. In anderen Ausführungsbeispielen
könnte an einem oberen Abschnitt des Schafts 12 ein weiteres Funktionsteil, z.B. eine
Gurthalterung, angebracht sein, so dass der Eispickel in diesem Abschnitt nicht sinnvoll
ergriffen werden kann und sich der Griffabschnitt dann auf den verbleibenden Bereich
des Schafts beschränkt.
[0029] Figur 2 zeigt einen Querschnitt des Schafts 12 in einer unteren Hälfte des Schafts
12 entsprechend einer Schnittlinie II-II in Figur 1. Die Schnittebene verläuft im
Wesentlichen senkrecht zu einer Mittelachse M des Schafts 12.
[0030] Im Querschnitt der Figur 2 ist eine Außenkontur K des Schafts 12 aufgebaut aus einer
ersten halbkreisförmigen Rundung 26, welche sich in Vorwärtsrichtung V wölbt, einer
zweiten halbkreisförmigen Rundung 28, welche sich in Rückwärtsrichtung R wölbt, sowie
zwei seitlichen geraden Abschnitten 30, welche die beiden Rundungen 26, 28 miteinander
verbinden. Die erste Rundung 26 weist einen Radius r1 auf, welcher kleiner ist als
ein Radius r2 der zweiten Rundung 28. Im Ausführungsbeispiel beträgt der Radius r1
der ersten Rundung 26 ungefähr 8,5 mm und der Radius r2 der zweiten Rundung 28 beträgt
ungefähr 10 mm. Die Mittelpunkte der beiden die kreisförmigen Rundungen 26, 28 definierenden
Kreise, M1, M2, weisen voneinander einen Abstand a auf, der in etwa dem Radius r1
oder dem Radius r2 entspricht. Im Ausführungsbeispiel beträgt a ungefähr 11,5 mm.
Entsprechend kann die Gesamterstreckung des Schafts 12 in Vorwärtsrichtung V ungefähr
30 mm betragen.
[0031] Die erste Rundung 26 und die zweite Rundung 28 gehen kontinuierlich, d.h. ohne Knick,
in die gerade Abschnitte 30 über. Folglich erstreckt sich die erste Rundung 26 über
einen Winkel W1, der etwas kleiner ist als 180°, und die zweite Rundung 28 erstreckt
sich über einen Winkel W2, der etwas größer ist als 180°. Die so erhaltene Querschnittsform
des Schafts 12 ähnelt damit in etwa der Kontur eines Transportbandes, welches um zwei
voneinander beabstandete Umlenkrollen unterschiedlicher Durchmesser (2 x r1 bzw. 2
x r2) umläuft. Ferner nähern sich die beiden geraden Abschnitte 30 in Vorwärtsrichtung
V aneinander an, so dass der Querschnitt der Außenkontur K des Schafts 12 als abgerundete
Keilform bezeichnet werden kann.
[0032] Die in Figur 2 gezeigte Querschnittsform des Ausführungsbeispiels der Erfindung hat
sich als besonders ergonomisch, besonders stabil und gleichzeitig als besonders zuverlässig
gegen Fehlorientierung des Schafts in der Hand des Bergsteigers herausgestellt.
[0033] In Figur 2 ist weiter zu erkennen, dass eine Drehung der Querschnittsform um 180°
um die Mittelachse M die Querschnittsform nicht in sich selbst abbildet, d.h. die
Querschnittsform in Bezug auf eine 180-Grad-Drehung um M eine von einer drehsymmetrischen
Form abweichende Außenkontur K aufweist. Dies gilt natürlich ebenso für eine Drehung
um jede beliebige andere, zu M parallele Achse. Ein den Schaft 12 ergreifender Bergsteiger
erkennt somit am Griffgefühl, in welcher Orientierung der Bergsteigerpickel in Bezug
auf die Vorwärtsrichtung V ausgerichtet ist. Außerdem zeigt die in Figur 2 dargestellte
Querschnittsform des Schafts 12, dass die Außenkontur K des Schafts 12 in Vorwärtsrichtung
V, welche durch die erste Rundung 26 sowie die dieser benachbarten vordere Bereiche
der geraden Abschnitte 30 gebildet ist, sich unterscheidet von der Außenkontur K des
Schafts 12 in Rückwärtsrichtung R, welche durch die zweite Rundung 28 sowie die dieser
benachbarten hintere Bereiche der geraden Abschnitte 30 gebildet ist.
[0034] Die Handstütze 18 weist eine Schelle 32 auf, welche die Außenkontur des Schafts 12
umläuft und am Schaft 12 festklemmbar ist. Die Form der Schelle 32 ist somit an die
Außenkontur 12 angepasst. Damit ist die Handstütze 18 verdrehgesichert am Schaft 12
gehalten und kann auch nicht fehlerhaft in einer anderen Richtung auf den Schaft 12
aufgeschoben werden.
1. Bergsteigerpickel (10), umfassend einen Schaft (12) und eine an einem Ende des Schafts
(12) angeordnete Haue (14), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest in einem Griffabschnitt des Schafts (12) die Außenkontur (K) des Querschnitts
des Schafts (12) keine 180-Grad-Drehsymmetrie in Bezug auf jegliche zum Querschnitt
orthogonale Achse aufweist.
2. Bergsteigerpickel (10), insbesondere nach Anspruch 1; umfassend einen Schaft (12)
und eine an einem Ende des Schafts (12) angeordnete Haue, welche sich von dem Schaft
(12) aus in einer Vorwärtsrichtung (V) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass sich zumindest in einem Griffabschnitt des Schafts (12) die Außenkontur des Schafts
(12) in Vorwärtsrichtung (V) von der Außenkontur des Schafts (12) in einer der Vorwärtsrichtung
(V) entgegengesetzten Rückwärtsrichtung (R) unterscheidet.
3. Bergsteigerpickel (10) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest in einem Griffabschnitt des Schafts (12) eine Querschnittsform des Schafts
(12) eine erste Rundung (26) und eine der ersten Rundung (26) gegenüberliegende zweite
Rundung (28) umfasst, wobei die beiden Rundungen (26, 28) voneinander verschiedene
Krümmungen aufweisen.
4. Bergsteigerpickel (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Rundungen (26, 28) jeweils im Wesentlichen kreisabschnittsförmig gekrümmt
sind und voneinander verschiedene Krümmungsradien (r1, r2) aufweisen.
5. Bergsteigerpickel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest in einem Griffabschnitt des Schafts (12) eine Querschnittsform des Schafts
(12) eine abgerundete Keilform aufweist.
6. Bergsteigerpickel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest in einem Griffabschnitt des Schafts (12) eine Querschnittsform des Schafts
(12) in etwa die Kontur eines Transportbandes aufweist, welches um zwei voneinander
beabstandete Umlenkrollen unterschiedlicher Durchmesser umläuft.
7. Bergsteigerpickel (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass von den beiden Rundungen (26, 28) die Rundung (26) mit der stärksten Krümmung oder/und
dem kleinsten Krümmungsradius (r1) an einer Vorderseite des Schafts (12) angeordnet
ist, welche in Erstreckungsrichtung (V) der Haue (14) weist.
8. Bergsteigerpickel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (12) aus einem Hohlrohr, vorzugsweise einem Leichtmetallhohlrohr, gebildet
ist.
9. Bergsteigerpickel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner gekennzeichnet durch ein Funktionsteil (18), welches eine den Schaft (12) zumindestens teilweise umlaufende
und am Schaft (12) klemmbare Schelle (32) umfasst.
10. Bergsteigerpickel (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionsteil (18) eine Handstütze ist, welche einen vom Schaft (12) abstehenden
Stützvorsprung zur Abstützung einer Hand eines Benutzers aufweist.
11. Schaft (12) für einen Bergsteigerpickel (10), gekennzeichnet durch die Merkmale mindestens eines der vorhergehenden Ansprüche.