[0001] Die vorliegende Erfindung richtet sich auf eine Mühleneinrichtung zum Vermahlen von
Mahlgut mit einem Gehäuse, einem Mühleneintritt für die Zuführung des, vorzugsweise
vor- oder unzerkleinerten, Mahlgutes, einer drehbar gelagerten Welle, und einem von
der Welle getragenen Schaufel-/Schlagrad, das eine Vielzahl von über den Umfang des
Schaufel-/Schlagrades verteilte Schaufeln aufweist, die Prallflächen für das Mahlgut
bilden.
[0002] Des Weiteren richtet sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zum Vermahlen
von Mahlgut mittels einer Mühleneinrichtung, die ein Gehäuse, einen Mühleneintritt
für die Zuführung des Mahlgutes, eine drehbar gelagerte Welle und ein von der Welle
getragenes Schaufel-/Schlagrad, das eine Vielzahl von über den Umfang des Schaufel-/Schlagrades
verteilten Schaufeln aufweist, die Prallflächen für das Mahlgut bilden, wobei das
Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Einbringen des Mahlgutes in den Mühleneintritt
und Leiten des Mahlguts entlang eines Strömungsweges, der durch das sich drehende
Schaufel-/Schlagrad führt, wobei das Mahlgut vor dem Schaufel-/Schlagrad mittels des
Schlagwerkzeuges und mittels der Schaufeln des Schaufel-/Schlagrades unter Bildung
von Staub zerkleinert wird.
[0003] Derartige Mühleneinrichtungen können beispielsweise in Kraftwerken, wie Kohlekraftwerken,
eingesetzt werden und dort beispielsweise als Braunkohlemühle wirken. Dabei kann vorgesehen
sein, dass die Mühleneinrichtung Gase, insbesondere heiße Rauchgase, ansaugt, die
zusammen mit dem Mahlgut der Mühleneinrichtung zugeführt werden und während der Zerkleinerung
der Trocknung des Mahlguts dienen. Darüberhinaus können die genannten Gase eine Transportfunktion
für das Mahlgut haben oder eine solche zumindest unterstützen, und somit als Trägergas
wirken.
[0004] Sofern sich beispielsweise die Ursprungsqualität der Braunkohle für eine Mahlanlage
ändert, so verändert sich auch die gleichmäßige Verteilung des Mahlgutes über die
Schaufelbreite. Das bedeutet für die Mühle u.a. eine Minderung der Mühlenleistung,
ein verändertes Verschleißbild der Schaufeln, des etwaigeren Eckpanzers und der etwaigeren
Umfangspanzerung. Ferner verändert eine ungleichmäßige Verteilung des Kohlenstaubes
über die lichte Radbreite die nachfolgende Staubverteilung auf die Brenner und verkürzt
die Lebensdauer der Schaufel. Auch mit optimierten Schaufelformen konnte diese beispielhafte
Problematik bislang nicht nachhaltig verbessert werden.
[0005] Eine gattungsgemäße Mühleneinrichtung ist bereits aus der
DE 44 12 924 A1 bekannt. Bei der dort vorgeschlagenen Mühleneinrichtung weist das Schaufelrad, das
dort als Schlagrad bezeichnet wird, neben einer Schlag- bzw. Zerkleinerungsfunktion
für Mahlgut, wie Rohbraunkohle, eine Gebläsefunktion auf. Das Schaufelrad ist dabei
so ausgestaltet, dass das Mahlgut axial eingeführt bzw. angesaugt wird und radial
außen das Schaufelrad verlässt. Zu diesem Zweck sind die Schaufeln des Schaufelrades
über den Umfang verteilt axial zwischen einer Scheibe und einer ringförmigen Scheibe
in deren radial äußeren Bereichen angeordnet. Dabei bilden die umfangsmäßig verteilten
Schaufeln sowohl freie Eintritts- als auch freie Austrittskanten aus, also sowohl
freie radial innen gelegene Abschlusskanten als auch freie radial außen gelegene Abschlusskannten.
Das axial in das Schaufelrad eingeführte Mahlgut wird aus dem schaufelfreien radial
innen gelegenen Bereich nach radial außen bewegt und dort von den Schaufeln erfasst
und zerkleinert, ehe es die Schaufelzwischenräume nach radial außen verlässt.
[0006] Die
DE 44 12 924 A1 erläutert, dass bei Mühlen ohne vorgeschaltetes Schlägerteil die Gefahr besteht,
dass der Rauchgasstrom und das Mahlgut ungleichmäßig verteilt auf das dort als Schlagrad
bezeichnete Schaufelrad treffen, wodurch einzelne axiale Zonen des Schaufelrades durch
heißes Rauchgas vornehmlich thermisch und andere Zonen durch Mahlgut vornehmlich durch
Erosion belastet werden können. Um diese ungleichmäßige Verteilung zu mindern, schlägt
die
DE 4 412 924 A1 vor, dass die nach innen weisende Kante der Schaufeln über einen Teil der Breite
der Schaufeln nach innen in den Einlassquerschnitt des Schaufelrades vorspringt und
dass der Vorsprung dem Einlass des Schlagrades zugewandt ist und eine Breite aufweist,
die zwischen 1% und 40% der Schaufelbreite entspricht. Die
DE 44 12 924 A1 erläutert, dass die genannte radialen Vorsprünge der Schaufeln den von ihnen aufgenommenen
Teil des aufgegebenen Mahlguts mit dem ebenfalls zugeführten, heißen Trägergas verwirbeln,
und somit das aufgewirbelte, rohe Mahlgut in diesem Bereich trocknet. Ferner kühlt
sich das Trägergas dabei ab, so dass heiße Strähnen von ungenutzt abziehendem Trägergas
vermieden werden und das Trägergas über den Querschnitt des Schaufelrades eine vergleichsmäßige
Temperatur annimmt.
[0007] Die aus der
DE 44 12 924 A1 bekannte Mühleneinrichtung mit einem Staub-Strömungsveränderungselement stellt gegenüber
herkömmlichen Mühleneinrichtungen, bei denen ein solches Staub-Strömungsveränderungselement
fehlt, eine deutliche Verbesserung im Hinblick auf die Lebensdauer der Schaufeln dar.
[0008] Dadurch, dass gemäß der
DE 44 12 924 A1 die Staub-Strömungsveränderungselemente als sich radial von den Schaufeln nach innen
erstreckende Vorsprünge ausgebildet sind, vergrößert sich allerdings zwangsläufig
der radiale Bauraum des Schaufelrades nach innen, was bei gewissen Anwendungen ungewünscht
sein kann.
[0009] Dementsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Lösung
zu schaffen, die eine Möglichkeit zur Verlängerung der Lebensdauer der Schaufeln eines
Schaufelrades einer Mühleneinrichtung zum Vermahlen von Mahlgutschafft die nicht zwangsläufig
zu Lasten des radialen Bauraumbedarfs geht.
[0010] Bei einer Mühleneinrichtung der eingangs näher bezeichneten Art wird die Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Mühleneinrichtung wenigstens ein Staub-Strömungsveränderungselement
für das Verändern der Bewegungsrichtung von beim Mahlen gebildeten Mahlgut-Staub aufweist,
wobei das wenigstens eine Staub-Strömungsveränderungselement an einer Längsseitenfläche
einer Schaufel, welche die Prallfläche der Schaufel ausbildet, ausgebildet ist und
von der Längsseitenfläche aus in den Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Schaufeln
ragt.
[0011] Bei einem Verfahren der eingangs näher bezeichneten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass der Strömungsweg des Staubs mittels wenigstens eines Staub-Strömungsveränderungselements
verändert wird, das an einer Längsseitenfläche einer Schaufel, welche die Prallfläche
der Schaufel ausbildet, ausgebildet ist und von der Längsseitenfläche aus in den Zwischenraum
zwischen zwei benachbarten Schaufeln ragt.
[0012] Beispielhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Das derart angeordnete Staub-Strömungsveränderungselement kann insbesondere eine
Umlenkfunktion und / oder eine Verwirbelungsfunktion für den Staub des Mahlgutes haben.
[0014] Eine derartige Mühleneinrichtung hat gegenüber der aus der
DE 44 12 924 A1 bekannten Mühleneinrichtung den Vorteil, dass die Lebensdauer der Schaufeln verlängert
werden kann, ohne dass dies zwangsläufig zu Lasten des radialen Bauraums auf der radialen
Innenseite des Schaufelrades geht. Selbstverständlich kann die Erfindung allerdings
auch so weitergebildet sein, dass die Schaufeln des Schaufelrades zusätzlich an ihrer
radialen Innenkante einen oder mehrere Vorsprünge aufweisen, um hierdurch die Strömung
des Mahlguts bzw. Mahlgutstaubs oder etwaiger Träger- oder Rauchgase zu beeinflussen,
insbesondere zu verändern. Dies kann insbesondere der Fall sein, wenn die Mühle so
ausgestaltet ist, dass das Erfordernis eines zusätzlichen, durch die Vorsprünge bedingten
radialen Bauraums nach innen hingenommen werden kann.
[0015] Überaschenderweise bietet die erfindungsgemäße Gestaltung, bei der ein oder mehrere
Staub-Strömungsveränderungselemente zwischen in der Umfangsrichtung der Welle benachbarten
Schaufeln vorgesehen sind, als weiteren Vorteil die Möglichkeit, nicht nur - wie es
aus der
DE 44 12 924 A1 vorgesehenen Gestaltung der Fall ist - bei solchen Schaufelrädern eingesetzt zu werden,
deren Schaufeln radial innenliegend freie Kanten ausbilden bzw. bei denen das Mahlgut
axial zugeführt und dann radial durch die Schaufel nach außen abgeführt wird, sondern
auch bei solchen Schaufelrädern, deren Schaufeln nicht radial innenliegend eine durchgehend
frei Kante ausbilden.
[0016] Ein Beispiel für derartige Schaufelräder, bei denen radial innenliegende Schaufeln
nicht mit durchgehend freien Kanten ausgebildet werden, stellen solche Schaufelräder
dar, wie sie in sogenannten Schlägermühlen zum Einsatz kommen. Ein Beispiel für eine
solche Schlägermühle, die kombiniert mit einem Gebläserad auch in der Ausführung als
Gebläseschlägermühle gegeben sein kann, ist in der
DE 1 984 772 A1 dargestellt.
[0017] Die bei solchen Schlägermühlen eingesetzten Gebläseräder werden vorliegend auch als
Schlagräder bzw. Schaufelräder bezeichnet.
[0018] Im Sinne der vorliegenden Erfindung erfasst also der Begriff "Schaufelrad" insbesondere
ein Gebläserad bei einer DGS-Mühle und der Begriff "Schlagrad" insbesondere ein Gebläserad
bei einer N- oder NV-Mühle. Von dem Begriff "Schaufelrad" oder "Schlagrad" werden
im Sinne der vorliegenden Erfindung darüber hinaus sogenannte Gebläseräder erfasst.
Gebläseräder sind in diesem Sinne insbesondere mit Schaufeln versehene Räder die eine
Saug- oder Blasfunktion haben. Solche Gebläseräder haben zusätzlich eine Schlagfunktion,
die so ist, dass zwischen die Schaufeln oder in den Bereich der Eintrittskante des
Gebläserades eingebrachtes Mahlgut von den Schaufeln zerkleinert werden kann; dies
kann mittels einer jeweiligen Schaufelfläche und / oder mittels der Schaufelkanten
erfolgen.
[0019] Ein als Gebläserad gestaltetes Schaufel-/Schlagrad kann beispielsweise so gestaltet
sein, dass es eine Radringscheibe und eine axial von dieser Radringscheibe beabstandete
Radnabenscheibe aufweist, wobei das Gebläserad mittels der Radnabenscheibe drehbar
gehalten wird, wie beispielsweise an einer Welle fixiert ist, und wobei axial zwischen
der Radnabe und dem Radring sich umfangsmäßig verteilte Schaufeln erstrecken. Im Bereich
des radial innen liegenden Durchbruchs des Radialringes kann Mahlgut, insbesondere
auch zusammen mit strömendem Gas, wie Rauchgas, zugeleitet werden, um anschließend
radial in den Zwischenraum der Schaufeln verbracht und durch deren Drehung zerkleinert
zu werden, ehe es nach radial außen das Schaufelrad verlässt. Die Schaufeln des als
Gebläserad gestalteten Schaufel-/Schlagrades können beispielsweise eben sein. Sie
können aber auch gekrümmt sein.
[0020] Insbesondere bei einer solchen Gestaltung, bei der das Schaufelrad als Gebläserad
ausgestaltet ist und bei der axial und dann von radial innen das Mahlgut in das Schaufelrad
eintritt, kann vorgesehen sein, dass die radial innen liegenden Eintrittskanten der
Schaufeln parallel zur Drehachse des Gebläserades angeordnet sind bzw. parallel zu
einer das Gebläserad tragenden Welle.
[0021] In einer zu bevorzugenden Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Staub-Strömungsveränderungselement
als Vorsprung ausgebildet ist. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass ein solches
als Vorsprung ausgebildetes Staub-Strömungsveränderungselement auf einer Oberfläche
einer Schaufel ausgebildet wird. Besonders vorteilhaft ist, wenn das Staub-Strömungsveränderungselement
als Vorsprung gestaltet und auf einer Oberfläche einer Schaufel ausgebildet wird,
und zwar auf einer in Drehrichtung des Schaufelrades vorne gelegenen Oberfläche dieser
Schaufel. Insbesondere in diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass die Mühleneinrichtung
eine Antriebseinrichtung aufweisen kann, die beispielsweise als Motor gestaltet ist
und das Schaufelrad drehend antreiben kann. Gegebenenfalls kann zwischen einer solchen
Antriebseinrichtung und dem Schaufelrad ein Getriebe geschaltet sein, und zwar insbesondere
ein Getriebe welches eine Untersetzung oder eine Übersetzung bewirkt.
[0022] Es kann vorgesehen sein, dass an jeder Schaufel des Schaufelrades wenigstens ein
als Vorsprung ausgebildetes Staub-Strömungsveränderungselement vorgesehen ist. Es
kann aber auch vorgesehen sein, dass nur einzelne der Schaufeln mit einem solchen
Staub-Strömungsveränderungselement versehen sind. Weiter kann vorgesehen sein, dass
ein, mehrere oder alle Schaufeln des Schaufelrades mit mehreren Staub-Strömungsveränderungselementen,
wie Vorsprüngen, versehen sind. Beispielsweise können an einer, mehreren oder allen
Schaufeln des Schaufelrades zwei oder drei oder vier oder fünf oder mehr als fünf
Staub-Strömungsveränderungselemente vorgesehen sein.
[0023] In vorteilhafter Ausgestaltung sind sämtliche der Staub-Strömungsveränderungselemente
auf der jeweils in Bewegungs- bzw. Antriebsrichtung des Schaufel-/Schlagrades vorne
gelegenen Seite bzw. auf der Prallfläche der betreffenden Schaufeln angeordnet.
[0024] Ein, mehrere oder alle als Staub-Strömungsveränderungselement ausgebildete Vorsprünge
können bezüglich genau einer Ebene, oder bezüglich genau zwei aufeinander senkrecht
stehenden Ebenen oder bezüglich genau drei aufeinander senkrechten Ebenen spiegelsymmetrisch
sein. Es kann auch vorgesehen sein, dass ein derartiger Vorsprung bezüglich keiner
Ebene spiegelsymmetrisch ist. Anzumerken ist, dass die Merkmale, die in Bezug auf
einen als Staub-Strömungsveränderungselement ausgebildeten Vorsprung genannt werden,
jeweils einen, mehrere oder alle derartige Vorsprünge betreffen können. Auch Kombinationen
verschiedener Ausgestaltungen, die im Rahmen dieser Offenbarung erwähnt werden, sind
bevorzugt. In zu bevorzugender Ausgestaltung ist das als Vorsprung gestaltete Staub-Strömungsveränderungselement
so gestaltet, dass es zumindest eine an eine Schaufeloberfläche unmittelbar angrenzende
Kante ausbildet, die einen definierten Anfang und ein definiertes Ende hat. Es kann
vorgesehen sein, dass eine solche Kante gerade gestaltet ist. Weiter kann vorgesehen
sein, dass zumindest eine Kante eines solchen Vorsprungs quer zur Drehachse des Schaufelrades
verläuft. Ein als Vorsprung ausgebildetes Staub-Strömungsveränderungselement kann
beispielsweise keilförmig sein. In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann ferner vorgesehen
sein, dass ein als Vorsprung ausgebildetes Staub-Strömungsveränderungselement stabförmig
ist. Eine solche Stabform kann insbesondere so sein, dass seine Länge ein Vielfaches,
beispielsweise mindestens dreifaches oder mindestens fünffaches oder mindestens zehnfaches
oder mindestens zwanzigfaches seiner quer zur Länge gegebenen Breite beträgt. Die
im Wesentlichen senkrecht zur Schaufeloberfläche gegebene Höhe eines solchen stabförmigen
Vorsprungs kann so sein, dass die Länge dieses stabförmigen Vorsprungs ein Vielfaches
der Höhe beträgt, beispielsweise mindestens dreifaches oder mindestens fünffaches
oder mindestens zehnfaches oder mindestens zwanzigfaches.
[0025] Es kann vorgesehen sein, dass ein als Vorsprung ausgebildetes Staub-Strömungsveränderungselement
gerade gestaltet ist, und zwar insbesondere in seiner Längsrichtung.
[0026] Anzumerken ist, dass die als Höhe eines als Vorsprung ausgebildeten Staub-Strömungsveränderungselements,
das auf einer Schaufeloberfläche angeordnet ist, das in der normalen Richtung verlaufende
Maß verstanden wird, also das Maß, um den dieser Vorsprung von der Schaufeloberfläche
hervorsteht.
[0027] Im quer zur Höhenrichtung gesehenen Querschnitt kann ein als Vorsprung ausgestaltetes
Staub-Strömungsveränderungselement beispielsweise rechteckig oder keilförmig oder
trapezförmig oder halbrund gestaltet sein. Es kann vorgesehen sein, dass ein als stabförmiger
Vorsprung ausgebildetes Staub-Strömungsveränderungselement mit einer zur Drehachse
des Schaufelrades parallelen Achse einen Winkel einschließt, der zwischen 5° und 90°,
vorzugsweise zwischen 10° und 80°, bevorzugt zwischen 20° und 70° beträgt.
[0028] Ein als Vorsprung ausgebildetes Staub-Strömungsveränderungselement kann beispielsweise
so sein, dass es in Betrieb der Mühleneinrichtung während der Lebensdauer der Mühleneinrichtung
bzw. während der Lebensdauer der Schaufeln des Schaufelrades dieser Mühleneinrichtung
seine Form verändert. Der Vorteil einer solchen Gestaltung kann darin bestehen, dass
durch die Formveränderung eines derartigen Staub-Strömungsveränderungselements die
Ablenkung des Mahlgutstaubs über die Lebensdauer hinweg verändert wird, so dass der
Mahlgutstaub zum Zwecke eines gleichmäßigen Verschleißes bzw. einer gleichmäßigeren
Abration bei gleicher Anströmung in über die Lebensdauer verschiedene Bereiche gelenkt
wird. Die angesprochene Formveränderung kann beispielsweise durch Materialauswahl
und / oder Formgestaltung des Staub-Strömungsveränderungselements bewirkt werden.
Das Staub-Strömungsveränderungselement kann, insbesondere auch hierzu, beispielsweise
Metall, wie Stahl oder Gusseisen oder Leichtmetall, sein.
[0029] In vorteilhafter Ausgestaltung verläuft die radial innen gelegene Kante der Schaufeln
des Schaufelrades im Wesentlichen parallel zur Drehachse des Schaufel-/Schlagrades
und erstreckt sich über die gesamte Breite der Schaufel, wobei ein als Vorsprung ausgebildetes
Staub-Strömungsveränderungselement zwischen dieser sich über die gesamte Breite erstreckenden
radial innen gelegenen Kante der Schaufel und der radial außen gelegenen Kante der
Schaufel vorgesehen ist. Die radial innen gelegene Kante der Schaufeln des Schaufel-/Schlagrades
kann aber beispielsweise auch im axial inneren Bereich im Wesentlichen parallel zur
Drehachse des Schaufelrades sich erstrecken und beidseits schräg nach radial außen
verlaufen.
[0030] Die Mühleneinrichtung kann beispielsweise eine Braunkohlemühle sein, und insbesondere
eine Distributor-Gebläse-Schläger-Mühle bzw. DGS-Mühle, oder eine N- oder NV-Mühle.
[0031] Die erfindungsgemäße Mühleneinrichtung kann beispielsweise Bestandteil eines Braunkohlekraftwerks
sein.
[0032] Die erfindungsgemäße Mühleneinrichtung kann beispielsweise Bestandteil eines Braunkohlekraftwerks
sein.
[0033] Es kann vorgesehen sein, dass zusammen mit dem Mahlgut, das beispielsweise Rohbraunkohle
sein kann, ein Träger- und/oder Rauchgas in die Vorrichtung mit eingebracht wird.
Weiter kann vorgesehen sein, dass das Mahlgut in einer Zwischenstufe, die auch als
Mahlstufe oder Schlagstufe bezeichnet werden kann, vorzerkleinert wird, ehe es in
das mit dem Staub-Strömungsveränderungselement versehene Schaufel-/Schlagrad eingebracht
wird. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass in mehreren oder in allen Mahl- oder
Zerkleinerungsstufen eine Vorzerkleinerung vorgesehen ist.
[0034] In besonders zu bevorzugender Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
das Staub-Strömungsveränderungselement als Vorsprung ausgebildet und derart auf das
betreffende Mahlgut, das üblicherweise in der Mühleneinrichtung verwendet wird, abgestimmt,
dass dieser Vorsprung in Betrieb der Mühleneinrichtung während der Lebensdauer des
Schaufelrades seine Kontur ändert, so dass durch die veränderte Kontur des Vorsprungs
der Strömungsweg des Staubs in abweichender Weise verändert wird, um somit Erosionsspitzen
und/oder Verschleißspitzen des Schaufelrades zur Verlängerung der Lebensdauer des
Schaufelrades zu reduzieren. In anderen Worten wird hier durch eine über die Lebensdauer
gleichmäßigere Verteilung der Erosion bzw. des Verschleißes bewirkt.
[0035] Es kann vorgesehen sein, dass ein Staub-Strömungsveränderungselement entsprechend
der Erfindung verstellbar ist, also ein als Vorsprung ausgebildetes Staub-Strömungsveränderungselement
hinsichtlich seiner Position umpositioniert werden kann. Dazu, allerdings nicht nur
dazu, kann beispielsweise auch vorgesehen sein, dass das Staub-Strömungsveränderungselement
lösbar angeordnet ist. Es kann allerdings auch vorgesehen sein, dass das Staub-Strömungsveränderungselement
unlösbar vorgesehen ist, und beispielsweise verschweißt ist.
[0036] Die Welle kann beispielsweise wasser- und/oder luftgekühlt sein.
[0037] Im Folgenden sollen nun beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung anhand der
beigefügten Figuren näher erläutert werden, wodurch die Erfindung allerdings nicht
beschränkt werden soll. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- ein Kohlekraftwerk, wie Braunkohlekraftwerk, in teilweiser Darstellung mit einer beispielhaften
erfindungsgemäßen Mühleneinrichtung;
- Fig. 2
- ein erstes Beispiel eines Schaufel-/Schlagrades einer erfindungsgemäßen Mühleneinrichtung
in teilweiser Ansicht; und
- Fig. 3
- ein zweites Beispiel eines teilweise dargestellten Schaufel-/Schlagrades einer beispielhaften
erfindungsgemäßen Mühleneinrichtung,
wobei die Gestaltungen gemäß den Fig. 2 und 3 beispielsweise bei der Gestaltung gemäß
Fig. 1 gegeben sein können.
[0038] Das in Fig. 1 gezeigte Kohlekraftwerk weist eine erfindungsgemäße Mühleneinrichtung
2 auf, die im vorliegenden Beispiel ein Schaufel-/Schlagrad 3 umfasst. Das Schaufel-/Schlagrad
3 ist hier als Lüfterrad gestaltet und weist neben einer Saug- oder Blasfunktion eine
Zerkleinerungs- bzw. Mahlfunktion für Mahlgut auf, das hier beispielsweise Kohle,
wie Braunkohle, sein kann.
[0039] Die Mühleneinrichtung 2 weist ferner ein Gehäuse 5 auf, sowie eine Welle 10, die
über geeignete Lager 12 und 13 beispielsweise gelagert ist.
[0040] Die Welle 10 ist z.B. mit dem Schlagwerkzeug 4 bestückt. Um die Welle 10 wird eine
Vielzahl von umfangsmäßig verteilten Schlägerarmen 18, die sich im Wesentlichen in
radialer Richtung jeweils erstrecken, gehalten, wobei jeder Schlägerarm 18 radial
außen mit einem Schläger versehen ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist vorgesehen,
dass der Rotor 16 axial versetzt mehrere Anordnungen von jeweils einer Vielzahl von
umfangsmäßig verteilt angeordneten Schlägerarmen 18, 20, 22, 24, 26 trägt, wobei jeder
dieser Schlägerarme 18, 20, 22, 24, 26 Schlägerköpfe 28, 30, 32, 34, 36 trägt. Wie
Fig. 1 zeigt sind die radialen Außenmaße der Schlägerarme 18, 20, 22, 24, 26 mit den
daran angeordneten Schlägerköpfen 28, 30, 32, 34, 36 in axialer Richtung gesehen unterschiedlich,
wobei für jede Axialposition die dort umfangsmäßig verteilt angeordneten Schlägerarme
18, 20, 22, 24, 26 mit daran angeordneten Schlägerköpfen 28, 30, 32, 34, 36 jeweils
im Wesentlichen die gleichen Radialaußenmaße aufweisen.
[0041] Anzumerken ist in diesem Fall, dass die Anzahl der axial versetzt zueinander angeordneten
Anordnungen von umfangsmäßig verteilten Schlägerarmen 18, 20, 22, 24, 26 mit daran
angeordneten Schlägerköpfen 28, 30, 32, 34, 36 auch abweichend gegenüber der Darstellung
gemäß Fig. 1 gestaltet sein kann.
[0042] Zur Vereinfachung wird im Folgenden die Gesamtanordnung dieser axial versetzt und
umfangsmäßig verteilter Schlägerarme 18, 20, 22, 24, 26 mit daran angeordnetem Schläger
28, 30, 32, 34, 36 und dem gemeinsamen Rotor 16 als ein Schlagwerkzeug 4 bezeichnet.
[0043] Das Schlagwerkzeug 4 weist primär eine Zerkleinerungs- bzw. Mahlfunktion für das
Mahlgut auf, wobei diese insbesondere durch das Auftreffen der Schlägerarme 18, 20,
22, 24, 26 auf das zugeführte Mahlgut bewirkt wird, gegebenenfalls im Zusammenwirken
mit einem umfangsmäßig sich radial um die Schlägerarme 18, 20, 22, 24, 26 mit den
daran angeordneten Schlägerköpfen 28, 30, 32, 34, 36 erstreckendem Gehäuseabschnitt,
der gestuft gestaltet sein kann.
[0044] Die Mühleneinrichtung 2 weist ferner einen Mühleneintritt 38 auf, über den Gas, insbesondere
Rauchgas, das beispielsweise aus einer Brennkammer zugeleitet wird, die Bestandteil
des Kohlekraftwerks ist, zusammen mit Mahlgut, insbesondere Braunkohle, zugeführt
wird. Das Gas, im Folgenden wird zur Vereinfachung von Rauchgas gesprochen, kann dabei
eine Trocknungsfunktion sowie eine Trägerfunktion für das Mahlgut haben. Dementsprechend
kann das Rauchgas auch als Trägergas oder als Trocknungsgas bezeichnet werden.
[0045] Das Rauchgas kann beispielsweise über ein geeignetes, in Fig. 1 nicht gezeigtes,
Leitungssystem zugeführt werden.
[0046] Desweiteren ist die Mühleneinrichtung 2 mit einer Antriebseinrichtung, wie beispielsweise
Motor, für die Welle 10 und somit das Schaufelrad 3 sowie dem Schlagwerkzeug 4 versehen.
Zwischen dieser Antriebseinrichtung und der Welle 10 kann ein geeignetes Getriebe
vorgesehen sein. Ferner kann, was in Fig. 1 nicht gezeigt ist, zwischen dem ersten
Schaufelrad 3 und dem Schlagwerkzeug 4 ein geeignetes Übersetzungsgetriebe oder Untersetzungsgetriebe
vorgesehen sein. Diese beiden Teile 3, 4 können allerdings auch gemeinsam drehfest
auf der Welle 10 angeordnet sein, so dass sie in Betrieb mit gleicher Drehzahl drehen.
[0047] Wie bereits angesprochen, ist das Schaufel-/Schlagrad 3 als Lüfterrad gestaltet.
Das Lüfterrad- bzw. Ventilatorgehäuse 40 kann beispielsweise spiralförmig ausgebildet
sein, was aus Fig. 1 schwer zu entnehmen ist, da die spiralförmige Ausbildung senkrecht
zur Bildebene vorgesehen ist.
[0048] Das Lüfterrad 3 weist eine Radnabenscheibe 42 sowie eine Radringscheibe 44 auf, die
axial voneinander beabstandet sind. Dargestellt in Fig. 1 ist, dass die Radringscheibe
axial dem in Strömungsrichtung des Mahlguts vorgeschalteten Schlagwerkzeug 4 zugewandt
ist, während die Radnabenscheibe 42 besagtem Schlagrad 4 axial abgewandt ist. Im radial
außen gelegenen Bereich der Scheiben 42, 44 sind diese über eine Vielzahl von umfangsmäßig
verteilt angeordneten Schaufeln 46 miteinander verbunden.
[0049] Diese zweigeteilten Schaufeln 46 können beispielsweise, wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt,
jeweils eine Schaufelplatte 50 sowie einen Schaufelstab 48 aufweisen, die aneinander
angeformt sind. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass der Schaufelstab 48 radial
außerhalb der Schaufelplatte 50 angeordnet ist.
[0050] Die Schaufeln 46 können z.B. 1-teilig oder 2-teilig oder 3-teilig usw. ausgeführt
sein.
[0051] Eine, mehrere oder alle der Schaufeln 46 sind auf ihre in Drehrichtung des Schaufelrades
3 vorne gelegenen Seite mit einem oder mehreren Staub-Strömungsveränderungselementen,
die hier als Vorsprung gestaltet sind, versehen. Beispiele für die Gestaltung und
Anordnung solcher Staub-Strömungsveränderungselemente 52 werden in den Fig. 2 und
3 gezeigt. Die Staub-Strömungsveränderungselemente 52, 56, 58, 60, 62 sind an einer
Längsseitenfläche einer Schaufel 46, welche die Prallfläche der Schaufel 46 ausbildet,
ausgebildet und stehen von der Längsseitenfläche aus in den Zwischenraum zwischen
zwei benachbarten Schaufeln 46 hervor.
[0052] Im Folgenden soll nun der Fluss des Mahlguts bei der in Fig. 1 gezeigten Mühleneinrichtung
erläutert werden, die hier beispielhaft als Gebläseschlägermühle bzw. Braunkohlemühle
gestaltet ist.
[0053] Über den Mühleneintritt 38 wird Rohbraunkohle und Rauchgas zugeführt. Die Rohbraunkohle
sowie das Rauchgas gelangen zu dem Schlagwerkzeug 4 und werden dort mittels dessen
Schläger 28, 30, 32, 34, 36, die auch als Schlägerkopf bezeichnet werden, vorzerkleinert.
Diese Vorzerkleinerung kann beispielsweise so sein, dass 60% der Zerkleinerung hier
bzw. im Schlägerteil (Schlägerköpfe, Mahlbahn) stattfindet. Dies kann mittels der
Schlägerköpfe und einer diese umgebenden Mahlbahn einer Mahlanlage erfolgen. Das derart
vorzerkleinerte Mahlgut strömt zusammen mit dem Rauchgas weiter und tritt axial in
das Lüfterrad 3 ein. Mittels der Schaufeln 46 des Lüfterrads 3 wird das Mahlgut weiter
zerkleinert. Dies kann beispielsweise so sein, dass 40% der Zerkleinerung durch die
Kante der Schaufelplatte, die eine innere Schaufel bildet, und die Kanten der auf
der Schaufel 46 aufgebrachten Staub-Strömungsveränderungselemente bzw. Vorsprünge
52 und / oder den Schaufelflächen erfolgt. Anzumerken ist, dass die Staub-Strömungsveränderungselemente
52 auch als Staubabweiser bezeichnet werden. Wie angesprochen sind die Staub-Strömungsveränderungselemente
52 vorzugsweise mit Kanten, insbesondere scharfen Kanten ausgebildet. Die Schaufeln
bilden eine Aufprallseite der Kohle aus, welche die in Drehrichtung vordere Seite
der jeweiligen Schaufel ist.
[0054] Das Lüfterrad 3 fördert das mit gemahlenem Kohlenstaub bzw. Rohkohle angereicherte
Rauchgas in Staubleitungen, die nicht näher dargestellt sind. Hierzu tritt der genannte
Kohlenstaub bzw. Rohkohle mit dem Rauchgas im Wesentlichen radial außen aus dem Lüfterrad
3 bzw. dem spiralförmigen Gehäuse aus. Das Schaufelrad 3 und das Schlagwerkzeug 4
können auf dem Wellensitz der Rotorwelle bzw. Welle 10 befestigt sein. Es kann vorgesehen
sein, dass die Schaufeln 46 in Drehrichtung vor Distanzhaltern oder Stegen liegen,
die dadurch vor Verschleiß geschützt werden.
[0055] Weiter kann vorgesehen sein, dass die Schaufeln 46 des Lüfterrades 3, die insbesondere
aus einer Schaufelplatte 50 (innere Schaufel) und Schaufelstab 48 (äußere Schaufel)
bestehen, aus Blech oder als Gussteil gefertigt sind und in das Schaufelrad 3 montiert
sind.
[0056] Die Schaufeln 46 sollen die Kohle möglichst gleichmäßig auf die ganze Schaufelplattenbreite
verteilen und die Kohle durch Aufprall zerkleinern, sowie die Kohle und das Rauchgas
in die Staubleitungen fördern. Die Zerkleinerung der Kohle findet auf den Schaufeloberflächen
und / oder an den Schaufelkanten statt, so dass diese grundsätzlich einem besonderen
Verschleiß unterworfen sind, der durch die Erfindung allerdings gemindert wird.
[0057] Durch das Vorsehen der Staub-Strömungsveränderungselemente 52, die als Vorsprung
gestaltet sind, wird nun eine gleichmäßige Verteilung der Kohle über die gesamte Plattenbreite
der Schaufel 46 erreicht. Es kann vorgesehen sein, dass die Schaufeln 46 mit variablen
auf der Schaufeloberfläche montierten Staubabweisern bzw. Staub-Strömungsveränderungselementen
bzw. Vorsprüngen 52 versehen sind. Diese bewirken einen verbesserten gegebenenfalls
sogar maximalen Kohledurchsatz bei optimalen bzw. deutlich verbesserten Verschleiß
der Schaufelteile und den Verschleißteilen des Ventilatorgehäuses. Variable können
diese Staub-Strömungsveränderungselemente insofern sein als sie einstellbar sind und
/ oder insofern als sie je nach Schaufel und Betriebsbedingungen und / oder Gestaltung
der Mühleneinrichtung unterschiedlich gestaltet sein können.
[0058] Der Verschleiß der Schaufel 46 wird vergleichmäßigt und, hinsichtlich seines sich-Einstellen,
wesentlich verlängert. Zusätzlich wird die Verteilung des Kohlestaubs auf die nachfolgenden
Staubleitungen deutlich verbessert, wenn nicht gar optimiert.
[0059] Anzumerken ist, dass bei jedem Mühlentyp und bei jeder Mühlegröße die Strömungsrichtung
des geförderten Kohlestaubs über die Schaufeloberfläche unterschiedlich sein kann,
so dass Staubabweiser bzw. Staub-Strömungsveränderungselemente bzw. Strömungselemente
52 variabel (vgl. hierzu oben) platziert werden sollten. Dies kann insbesondere so
sein, dass bei unterschiedlichen Mühlentypen bzw. -größen unterschiedliche Positionen
oder Gestaltungen dieser Staub-Strömungsveränderungselemente gewählt werden. Die Strömungsrichtung
der gemahlenen Kohle über die Oberfläche einer Schaufel 46 wird beeinflusst von der
zu vermahlenden Rohbraunkohle, den Mühleneinbauten und der Verfahrenstechnik. Staub-Strömungsveränderungselemente
im Rechteckprofil können beispielsweise zum Einsatz kommen, wenn die Schaufeloberfläche
nur anteilsmäßig verschleißt, und/oder in dem-Schaufelmaterial tiefe Einkerbungen
entstehen. Jede Schaufelkerbe ist jedoch eine Gefahr für die Mühle und verkürzt durch
frühzeitigen Verschleißteilwechsel den Mühlenbetrieb. Mit variabel über die Schaufeloberfläche
platzierten Staubabweiser bzw. Staub-Strömungsveränderungselementen bzw. Vorsprüngen
52 im Rechteckprofil wird der Kohlenstaub in die gewünschte Richtung gelenkt und die
Lebensdauer der Schaufel verbessert oder gar optimal genutzt.
[0060] Tritt jedoch der Hauptkohlenstaubstrom sofort in den Bereich der Radringscheibe 44
oder Radnabenscheibe 42 in das Lüfterrad 3 ein, so kann dieser über auf die der Schaufeloberfläche
angeordnete keilförmige Staubabweiser (Dreiecksform) bzw. Staub-Strömungsveränderungselemente
bzw. Vorsprünge 52 zur Schaufelmitte umgelenkt werden, sofern diese vorgesehen sind.
Der Gegeneffekt beginnt wenn diese Staubabweiser bzw. Staub-Strömungsveränderungselemente
bzw. Vorsprünge 52 sich im Mühlenbetrieb verschleißen; dann wird der Kohlenstaub wieder
nach außen in Richtung der Radscheiben, nämlich Radringscheibe 44 oder Radnabenscheibe
42, transportiert. Die Schaufeloberfläche verschleißt gleichmäßig bzw. deutlich gleichmäßiger.
[0061] Anzumerken ist, dass die zuvor angesprochenen Formen der Staub-Strömungsveränderungselemente
52 rein beispielhafter Natur sind.
[0062] Zumindest bei bestimmten Ausführungsformen der Erfindung können tiefe und/oder einseitige
Kerben in der Schaufel oder in einem etwaigen gegenüberliegend vorgesehenen Eckpanzer
sowie in eine etwaige gegenüberliegende Umfangspanzerung einer Braunkohlenmühle vermieden
werden. Dies kann die Lebensdauer der Schaufel, derartiger Umfangspanzer sowie derartiger
Eckpanzer verlängern. Überdies lässt sich eine Leistungssteigerung der Braunkohlemühlen
beobachten. Ein optimale Staubverteilung oder zumindest verbesserte Staubverteilung
auf die Stableitungen bzw. Brenner, die entlang des Strömungspfades des Mahlguts dem
Lüfterrad 3 nachgeschaltet ist, kann erreicht werden.
[0063] Anzumerken sei, dass die Mühleneinrichtung bzw. Braunkohlemühle grundsätzlich auch
als DGS- oder N- oder NV-Mühle gestaltet sein kann.
[0064] Anhand der Fig. 2 und 3 sollen nun im Folgenden beispielhafte Ausgestaltungen des
Lüfterrades 3 erläutert werden.
[0065] Gezeigt ist dabei eine Schaufel 46 des Lüfterrades 3 angeordneten Radnabenscheibe
42 sowie Radringscheibe 44.
[0066] Die Radringscheibe 44 sowie die Radnabenscheibe 42 sind außen liegend durch Schleißbleche
54 gegen Verschleiß geschützt. Ferner ist im Übergang zwischen der Schaufel 46 und
der Radringscheibe 44 ebenso wie im Übergang zwischen der Radnabenscheibe 42 und der
Schaufel 46 jeweils ein Schleißwinkel 55 zum Radscheibenschutz vorgesehen.
[0067] Die Schaufel 46 bzw. deren Schaufelplatte ist mit Staub-Strömungsveränderungselementen
52, die als Vorsprung gestaltet sind, ausgebildet. Solche Vorsprünge 52 können vollständig
oder zumindest auch auf der Schaufeloberfläche angeordnet sein, und zwischen benachbarten
Schaufeln 46.
[0068] Beispielsweise können je nach Mühlengröße ein bis fünf Staub-Strömungsveränderungselemente
52 auf jeder der Schaufeln vorgesehen sein, wobei allerdings auch abweichende Zahlen
möglich sind. Die Positionierung bzw. Platzierung der Staub-Strömungsveränderungselemente
52 variiert insbesondere je nach Ausgestaltung und kann aus Erfahrungswerten möglichst
optimal eingestellt werden.
[0069] Die in Fig. 2 gezeigten Staub-Strömungsveränderungselemente 56 sind im Rechteckprofil
auf der Oberfläche der Schaufel 46 montiert bzw. fixiert und können mit diversen Einbaulängen
gestaltet sein.
[0070] Bei der Gestaltung in Fig. 2 sind ein erstes Staub-Strömungsveränderungselement 56
sowie ein zweites Staub-Strömungsveränderungselement 58 vorgesehen.
[0071] Die Lage der Staub-Strömungsveränderungselemente 52 kann insbesondere von der Mitte
der Schaufel bis zur Außenkante der Schaufel sein.
[0072] Bei der beispielhaften Gestaltung gemäß Fig. 2 kann beispielsweise vorgesehen sein,
dass die Dicke bzw. Breite a der Staub-Strömungsveränderungselemente 52 zwischen 20
mm und 150 mm beträgt und dass deren Höhe (senkrecht zur Schaufel 48 und 59) zwischen
10 mm und 200 mm beträgt. Der Abweiswinkel c bzw. der Winkel zwischen dem zweiten
Staub-Strömungsveränderungselement 58 und der Drehachse des Schaufelrades 3 kann beispielsweise
zwischen 5° und 90° sein, was sich im Übrigen auch auf das Staub-Strömungsveränderungselement
56 bezieht.
[0073] Das Maß L1 zwischen dem Staub-Strömungsveränderungselement 56 und dem Abstand Staub-
Strömungsveränderungselement 58 kann beispielsweise zwischen 0 mm und bis zur Ringscheibe
44 betragen.
[0074] Das Maß L2, das insbesondere den Abstand zwischen dem hier radial ausgerichteten
Staub-Strömungsveränderungselement 56 und der Radnabenscheibe 42 angibt, kann zwischen
0 mm und dem Abstand bis zur Mitte der Schaufel sein.
[0075] Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines beispielhaften Lüfterrades 3
in teilweiser schematischer Darstellung.
[0076] Die Gestaltung gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von der Gestaltung gemäß Fig. 2 insbesondere
durch die Anordnung der Staub-Strömungsveränderungselemente 52, so dass die Beschreibung
der Fig. 3 hierauf beschränkt sein soll und im Übrigen auf die Beschreibung zu Fig.
2 verwiesen wird.
[0077] In der Gestaltung gemäß Fig. 3 sind zwei Staub-Strömungsveränderungselemente 60,
62 vorgesehen, die im Dreiecksprofil bzw. im Keilprofil gestaltet sind und verschiedene
Abmessungen haben können. Die Platzierung bzw. Positionierung dieser Staub-Strömungsveränderungselemente
60, 62 kann variieren und nach Erfahrungswerten erfolgen. Beispielsweise können die
Staub-Strömungsveränderungselemente 60, 62 in den jeweiligen Schleißwinkel 55 integriert
sein.
[0078] Die Lage der Staub-Strömungsveränderungselemente 60, 62 kann beispielsweise von der
Mitte der Schaufel bis zur Außenkante der Schaufel sein oder über die gesamte Länge
L3 verteilt sein.
[0079] Der Abweiswinkel bzw. Winkel c kann beispielsweise zwischen 5° und 70° betragen.
Dies ist der Winkel zwischen der Schrägen des dritten bzw. vierten Staub-Strömungsveränderungselements
60 bzw. 62 und einer Parallelen zur Drehachse des Lüfterrades 3. Die Dicke a des Staub-Strömungsveränderungselements
kann beispielsweise zwischen 20 mm und 150 mm sein.
[0080] Die Länge e des Staub-Strömungsveränderungselements, die sich beispielhaft in radialer
Richtung erstreckt, kann beispielsweise zwischen 10 und 250 mm sein.
[0081] In vorteilhaften Ausgestaltungen können die Staub-Strömungsveränderungselemente gemäß
der Erfindung nachträglich in bestehende Braunkohlemühlen bzw. deren Schaufelräder
eingebracht werden.
[0082] Die Erfindung ist ferner zumindest in bevorzugten Ausführungsformen dazu geeignet,
die Ausmahlung zu verbessern, wie Versuche ergeben haben.
Bezugszeichen
[0083]
- 1
- Kohlekraftwerk
- 2
- Mühleneinrichtung (Kohlemühle)
- 3
- Schaufel-/Schlagrad (Lüfterrad)
- 4
- Schlagwerkzeug
- 5
- Gehäuse
- 10
- Welle
- 12
- Lager
- 13
- Lager
- 16
- Wellenschutzrohr
- 18
- Schlägerarm
- 20
- Schlägerarm
- 22
- Schlägerarm
- 24
- Schlägerarm
- 26
- Schlägerarm
- 28
- Schlägerkopf
- 30
- Schlägerkopf
- 32
- Schlägerkopf
- 34
- Schlägerkopf
- 36
- Schlägerkopf
- 38
- Mühleneintritt
- 40
- Lüfter- oder Ventilatorgehäuse
- 42
- Radnabenscheibe
- 44
- Radringscheibe
- 46
- Schaufel
- 48
- Schaufelstab
- 50
- Schaufelplatte
- 52
- Staub-Strömungsveränderungselement, Vorsprung
- 54
- Schleißblech
- 55
- Schleißwinkel
- 56
- erstes Staub-Strömungsveränderungselement, erster Vorsprung
- 58
- zweites Staub-Strömungsveränderungselement, zweiter Vorsprung
- 60
- drittes Staub-Strömungsveränderungselement, dritter Vorsprung
- 62
- viertes Staub-Strömungsveränderungselement, vierter Vorsprung
1. Mühleneinrichtung zum Vermahlen von Mahlgut mit
- einem Gehäuse (5);
- einem Mühleneintritt (38) für die Zuführung des Mahlgutes;
- einer drehbar gelagerten Welle (10); und
- einem von der Welle (10) getragenen Schaufel-/Schlagrad (3) und einem von der Welle
(10) getragenen Schlagwerkzeug (4), wobei das Schaufel-Schlagrad (3) eine Vielzahl
von über den Umfang des Schaufel-/Schlagrades (3) verteilte Schaufeln (46) aufweist,
die Prallflächen für das Mahlgut bilden,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mühleneinrichtung wenigstens ein Staub-Strömungsveränderungselement (52; 56, 58,
60, 62) für das Verändern der Bewegungsrichtung vom beim Mahlen gebildeten Mahlgut-Staub
aufweist, wobei das wenigstens eine Staub-Strömungsveränderungselement (52; 56, 58,
60, 62) an einer Längsseitenfläche einer Schaufel (46), welche die Prallfläche der
Schaufel (46) ausbildet, ausgebildet ist und von der Längsseitenfläche aus in den
Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Schaufeln (46) hervorsteht.
2. Mühleneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Staub-Strömungsveränderungselement (52; 56, 58, 60, 62) als Vorsprung
ausgebildet ist.
3. Mühleneinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Staub-Strömungsveränderungselement (52; 56, 58, 60, 62) an einer in Drehrichtung
des Schaufel-/Schlagrades (3) vorne gelegenen Oberfläche einer Schaufel (46) ausgebildet
ist.
4. Mühleneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Staub-Strömungsveränderungselement keilförmig ist.
5. Mühleneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Staub-Strömungsveränderungselement (52; 56, 58, 60, 62) stabförmig ist.
6. Mühleneinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse des stabförmigen Staub-Strömungsveränderungselements (52; 56, 58,
60, 62) mit einer zu der Welle (10) parallelen Achse einen Winkel (c) einschließt,
der zwischen 5° und 90° beträgt.
7. Mühleneinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Staub-Strömungsveränderungselement (52; 56, 58, 60, 62) aus einem Material ausgebildet
ist, durch welches das Staub- Strömungsveränderungselement (52; 56, 58, 60, 62) durch
den Betrieb der Mühleneinrichtung (2) seine Form während der Lebensdauer der Mühleneinrichtung
(2) ändert, so sich die durch das Staub-Strömungsveränderungselement (52; 56, 58,
60, 62) bewirkte Strömungsbeeinflussung für das Bewirken eines gleichmäßigeren Verschleißes
des Schaufel-/Schlagrades (3) während der Lebensdauer der Mühleneinrichtung (2) verändert.
8. Verfahren zum Vermahlen von Mahlgut mittels einer Mühleneinrichtung (2), die ein Gehäuse
(5), einen Mühleneintritt (38) für die Zuführung des Mahlgutes, eine drehbar gelagerte
Welle (10) und ein von der Welle (10) getragenes Schaufel-/Schlagrad (3) und ein von
der Welle (10) getragenen Schlagwerkzeug (4) aufweist, wobei das Schaufel-/Schlagrad
eine Vielzahl von über den Umfang des Schaufel/Schlagrades (3) verteilte Schaufeln
(46) aufweist, die Prallflächen für das Mahlgut bilden, mit den Schritten:
- Einbringen des Mahlgutes in den Mühleneintritt (38);
- Leiten des Malguts entlang eines Strömungsweges, der durch das sich drehende Schlag-/Schaufelrad
(3) und das Schagwerkzeug (4) führt, wobei das Mahlgut vor dem Schlag-/Schaufelrad
(3) mittels des Schlagwerkzeuges (4) und mittels der Schaufeln (46) des Schlag-/Schaufelrades
(3) unter Bildung von Staub zerkleinert wird;
dadurch gekennzeichnet, dass
der Strömungsweg des Staubs mittels wenigstens eines Staub-Strömungsveränderungselements
(52; 56, 58, 60, 62) verändert wird, das an einer Längsseitenfläche einer Schaufel
(46), welche die Prallfläche der Schaufel (46) ausbildet, ausgebildet ist und von
der Längsseitenfläche aus in den Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Schaufeln
(46) hervorsteht.