[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Stapelträgersystem für die Herstellung von
Betonprodukten.
[0002] Die Herstellung von Betonprodukten (Verbundsteinen, Platten, Blöcken, Bordsteinen
und dgl.) ist an sich bekannt. Sie kann erfolgen, indem man ein aus einem Brettlager
entnommenes, leeres Unterlagsbrett, z. B. aus Vollholz oder aus thermoplastischen
Kunststoffen (siehe
DE 90 13 471,
EP 0 492 460 A1) in eine Formmaschine einführt, welche eine heb- und senkbare Form sowie einen Pressstempel
mit Stempelplatte aufweist. Das Unterlagsbrett wird unterhalb der Form auf einen Rütteltisch
geschoben, welcher von einem Exzenter oder dgl. in Schwingungen versetzt werden kann.
Nach Einschieben des Unterlagsbrettes wird die Form auf das Brett abgesenkt und von
oben mit einer Mischung aus Beton und Sand befüllt. Die eingefüllte Mischung wird
durch den Druck des von oben her abgesenkten Pressstempels und die Vibrationen des
Rütteltisches verdichtet. Anschließend werden Pressstempel und Form hochgezogen und
das Brett mit dem darauf liegenden Formling aus der Formmaschine heraus auf Transportschienen
geschoben. Von den Transportschienen gelangen Brett und Formling ggf. über einen Stapelwagen
in einen Trockenraum, wo der ggf. entgratete Formling aushärtet. In einer Abnahmestation
wird der ausgehärtete Formling als fertiges Betonprodukt von dem Unterlagsbrett abgenommen,
das dem Brettlager zum Trocknen zugeführt wird.
[0003] Anstelle in einem Stapelwagen auf dessen Schienen können die Unterlagsbretter auch
direkt übereinander gestapelt werden, wenn sie an ihrer Unterseite mit Stapelfüßen
versehen werden, deren gegenseitiger Abstand ausreichend groß gewählt ist, damit der
Formling auf dem darunter gestapelten Brett zwischen die Stapelfüße des darüber gestapelten
Brettes passt.
[0004] Für die Herstellung kleinerer Stückzahlen von Betonprodukten und/oder von Betonprodukten
mit komplexerer Struktur und Erscheinungsbild haben sich Gießverfahren besonders bewährt,
bei welchen man die Vertiefung einer geeigneten Form mit einer fließfähigen Betonformmasse
befüllt, diese zumindest teilweise aushärten lässt, das resultierende Betonprodukt
entformt und ggf. einer Endtrocknung unterzieht.
[0005] Eine derartige Vorgehensweise eignet sich insbesondere für die Herstellung von Betonprodukten
mit taktil-visuellen Elementen, wie sie insbesondere als Hinweise für Menschen mit
einer Sehschwäche gewünscht werden, sowie für die Herstellung von Betonprodukten mit
besonders hochwertiger Oberflächengüte und/oder Oberflächenstruktur.
[0006] Entsprechende Formen sind zweckmäßigerweise aus Kunststoffen, wie z. B. Polyurethan
gefertigt. Um den Betondruck aufzunehmen, der beim Befüllen der Formen auf deren Außenwände
wirkt, werden die Formen mit einem geeigneten Stützrahmen aus Holz versehen, der jedoch
individuell für jede Einzelform anzufertigen ist.
[0007] Die Raum-Zeit-Ausbeute derartiger Gießverfahren ist vergleichsweise gering, da der
Platzbedarf für jede Einzelform inkl. Stützrahmen sehr groß ist.
[0008] Weiterhin können die Stützrahmen nur begrenzt wiederverwendet werden, da sie mit
der Zeit altern und verwittern.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, effizientere Möglichkeiten für die
Herstellung von Betonprodukten aufzuzeigen. Gewünscht wurde insbesondere ein Verfahren,
welches sich für die Herstellung von kleineren Stückzahlen von Betonprodukten und/oder
von Betonprodukten mit anspruchsvoller Struktur und Erscheinungsbild eignet und dabei
eine bessere Raum-Zeit-Ausbeute als die herkömmlichen Verfahren ermöglicht.
[0010] Gelöst werden diese sowie weitere Aufgaben, die sich aus den einleitend diskutierten
Zusammenhängen unmittelbar ergeben, durch ein Stapelträgersystem mit allen Merkmalen
des vorliegenden Anspruchs 1. Besonders zweckmäßige Ausgestaltungen des Stapelträgersystems
werden in den rückbezogenen Unteransprüchen beschrieben. Weiterhin wird ein besonders
vorteilhaftes Verfahren für die Herstellung von Betonprodukten unter Schutz gestellt.
[0011] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend ein Stapelträgersystem
für die Herstellung von Betonprodukten, umfassend eine Gießharzform, einen Stützrahmen
und mindestens eine Bodenplatte, wobei der Stützrahmen und die Bodenplatte formschlüssig
miteinander verbunden sind und die Gießharzform seitlich und von unten formschlüssig
umfassen, wobei der Stützrahmen und die Bodenplatte bei 25°C eine größere Härte als
die Gießharzform aufweisen, wobei die Gießharzform mindestens eine Vertiefung für
Betonprodukte umfasst, wobei der Stützrahmen aus Holz, einem Kunststoffmaterial und/oder
einem metallischen Material gefertigt ist, wobei die Bodenplatte aus Holz, einem Kunststoffmaterial
und/oder einem metallischen Material gefertigt ist und der Stützrahmen höher als die
Gießharzform ist.
[0012] Die erfindungsgemäße Lösung erlaubt eine überaus effiziente Herstellung von Betonprodukten
mit anspruchsvoller Struktur und Erscheinungsbild mittels Gießverfahren mit verbesserter
Raum-Zeitausbeute. Das erfindungsgemäße Stapelträgersystem, insbesondere der Stützrahmen,
weist eine sehr gute Witterungsbeständigkeit und Langlebigkeit auf, welches wiederum
die Raum-Zeitausbeute des Gießverfahrens und die Wiederverwendbarkeit des Stapelträgersystems,
insbesondere des Stützrahmens, erhöht. Auf die bisher übliche individuelle Anfertigung
des Stützrahmens für jede Einzelform kann daher verzichtet werden.
[0013] Weiterhin ermöglicht das erfindungsgemäße Stapelträgersystem bei der Herstellung
der Betonprodukte eine optimale Flächenausnutzung der Produktionsfläche und eine deutliche
Reduktion des Platzbedarfs für die Herstellung der Betonprodukte durch Übereinanderstapeln
der erfindungsgemäßen Stapelträgersysteme.
[0014] Eine Verformung der Gießharzform, des Stützrahmens und/oder der Bodenplatte während
der Aushärtung der Betonprodukte und somit die Ausbildung von Haarrissen, die das
fertige Betonprodukt unbrauchbar machen, ist vorliegend nicht zu beobachten.
[0015] Durch die präzise Herstellung und wegen der Verwendung eines Kunststoffmaterials
bieten die Gießharzformen eine sehr gute Entformbarkeit sowie eine exakte Maßgenauigkeit,
und zwar über einen weiten Temperaturbereich. Die Formen sind unempfindlich gegenüber
Wasseraufnahme, und bieten bei pfleglicher Behandlung sehr gute Oberflächeneigenschaften
über einen langen Anwendungszeitraum. Weiterhin zeichnen sie sich durch hervorragende
mechanische Eigenschaften, insbesondere eine hohe Reißfestigkeit aus. Abfärbungen
des Gießharzes auf die Beton-Endprodukte sind nicht zu beobachten, da das Gießharz
vorzugsweise zu 100% farbneutral ist. Darüber hinaus zeichnet sich das Stapelträgersystem,
insbesondere die Giesharzform, durch eine sehr gute Alkaliresistenz aus und ist besonders
witterungsbeständig und langlebig.
[0016] Weiterhin erlaubt die erfindungsgemäße Lösung eine überaus effiziente und preisgünstige
Herstellung von lunkerfreien Betonprodukten.
[0017] Im Folgenden wird die Erfindung gelegentlich unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Stapelträgersystem in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 eine Vergrößerung des Ausschnitts A der Fig. 1,
Fig. 3 eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Stapelträgersystems.
[0018] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Stapelträgersystem für die Herstellung von
Betonprodukten.
[0019] Beton (von lateinisch: "bitumen") ist nach DIN 1045 (07/1988) definiert als "künstlicher
Stein, der aus einem Gemisch von Zement, Betonzuschlag und Wasser, ggf. auch mit Betonzusatzmitteln
und Betonzusatzstoffen, durch Erhärten entsteht". Dabei werden nach Trockenrohdichte
unterschieden: Leichtbeton (unter 2,0 kg/m
3), Normalbeton (2,0-2,8 kg/m
3) und Schwerbeton (über 2,8 kg/m
3).
[0020] Zement bezeichnet feingemahlene hydraulische Bindemittel, d. h. solche mineralischen
Stoffe, die unter Wasseraufnahme an Luft und selbst unter Wasser steinartig erhärten
und nach dem Aushärten wasserbeständig sind. Chemisch besteht Zement überwiegend aus
Caliciumsilikaten, -aluminaten und -ferriten, d. h. aus CaO mit SiO
2 Al
2O
3 und Fe
2O
3 in unterschiedlichen Mengenverhältnissen, die beim Brennen der Rohstoffe, wie z.
B. Kalkstein, Ton, Kalkmergel und Tonmergel, bei Temperaturen bis zu ca. 1500°C im
Klinker entstehen.
[0021] Betonzuschlag besteht nach DIN 1045 (07/1988) aus natürlichem oder künstlichem, dichten
oder porigem Gestein, in Sonderfällen auch aus Metall, mit Korngrößen, die für die
Betonherstellung geeignet sind gemäß DIN 4226 TI. 1-4. Es wird unterschieden nach
Betonzuschlag für Schwerbeton (Kornrohdichte über 3,2 kg/m
3, z. B. Baryt, Magnetit, Hämatit, Schwermetallschlacken, Stahlschrot, Stahlspäne),
für Normalbeton (Kornrohdichte 2,2-3,2 kg/m
3, z. B. Flusskies und -sand, Grubenkies und -sand, Splitt, Schotter, Metallschlacken,
Klinker-Bruch, Asbest-, Glas-, Stahl-, Kohlenstoff- und andere Fasern, insbesondere
Polyamidfasern) und für Leichtbeton (Kornrohdichte unter 2,2 kg/m
3, z. B. Feinsand, Lavakies und -sand, Bimsstein, Kieselgur, Tuff, Holzfasern, -späne,
-wolle, -mehl, Blähglimmer, -ton, -perlit, -schiefer, Flugasche, Müllschlacke, Schaumkunststoff).
Besonders bevorzugte Betonzuschläge umfassen weiterhin Korund und Siliciumcarbid.
[0022] Betonzusatzmittel bezeichnen nach DIN 1045 (07/1998) Betonzusätze, die durch chemische
und/oder physikalische Wirkung die Beton-Eigenschaften, z. B. die Verarbeitbarkeit,
das Erhärten oder das Erstarren, ändern.
[0023] Betonzusatzstoffe bezeichnen nach DIN 1045 (07/1998) Betonzusätze, die bestimmte
Beton-Eigenschaften beeinflussen. Hauptsächlich verwendet werden mineralische Betonzusatzstoffe,
wie Gesteinsmehl, Hochofenschlacken, Traß, Flugasche und Betonit; organische Betonzusatzstoffe,
wie Kunststoffe, Kautschuk und Bitumen; sowie Pigmente und Zementfarben, wie Eisenoxide,
Chromoxide, Titandioxid und Ruß.
[0024] Für weitere Informationen wird auf die gängige Fachliteratur, beispielsweise auf
Römpp-Lexikon Chemie, Hrsg. Jürgen Falbe, Manfred Regitz, Thieme, 10. Auflage, 1996-1999,
zu den zuvor genannten Stichwörtern und die dort genannten Fundstellen, verwiesen.
[0025] Das erfindungsgemäße Stapelträgersystem umfasst eine Gießharzform (1), einen Stützrahmen
(3) und mindestens eine Bodenplatte (5), wobei der Stützrahmen (3) und die Bodenplatte
(5) formschlüssig miteinander verbunden sind und die Gießharzform (1) seitlich und
von unten formschlüssig umfassen. Vorzugsweise sind die Außenseite und die Unterseite
der Gießharzform (1) dabei wannenförmig, d.h. quaderförmig ausgebildet. Weiterhin
liegt die Bodenplatte vorzugsweise einstückig vor.
[0026] Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
sind der Stützrahmen (3) und die Bodenplatte (5) nicht lösbar und vorzugsweise einstückig
miteinander verbunden. Alternativ können der Stützrahmen (3) und die Bodenplatte (5)
auch lösbar miteinander verbunden werden, z. B. durch verschrauben. In diesem Fall
weist die Bodenplatte (5) bevorzugt mindestens ein Mittel zum Ausrichten und Positionieren
(15) auf, um die Ausrichtung des Stützrahmens (3) über der Bodenplatte (5) zu erleichtern.
[0027] Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird ein mehrteiliger Stützrahmen verwendet, der dann miteinander verbunden wird,
wie in Fig. 3 dargestellt. Das Basisträgersystem, umfassend die Gießharzform (1),
den Stützrahmen (3) und die Bodenplatte (5) ist auf diese Weise modular umrüst- und
erweiterbar, indem beispielsweise ein Rahmenaufsatz (11) auf dem Stützrahmen (3) angeordnet
wird und so die Verwendung des Stapelträgersystems für die Herstellung von höheren
Produkten ermöglicht.
[0028] Aufgabe des Stützrahmens (3) ist es, den seitlichen Betondruck aufzunehmen, der beim
Befüllen der Gießharzform (1) auf die seitlichen Außenwände der Gießharzform (1) wirkt.
Ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass der Stützrahmen
(3) und die Bodenplatte (5) aus Holz, einem Kunststoffmaterial und/oder einem metallischen
Material, bevorzugt aus einem Kunststoffmaterial und/oder einem metallischen Material,
insbesondere aus einem metallischen Material, gefertigt sind, wobei der Stützrahmen
(3) und die Bodenplatte (5) bei 25°C eine größere Härte als die Gießharzform (1) aufweisen.
[0029] Der Begriff "Holz" umfasst in diesem Zusammenhang alle festen oder harten Gewebe
der Sprossachsen (Stamm, Äste und Zweige) von Bäumen und Sträuchern, die ggf. auch
mit einer Kunststoffbeschichtung versehen sein können.
[0030] Kunststoffmaterialien bezeichnen im Sinne der vorliegenden Erfindung Materialien,
deren wesentlichen Bestandteile aus solchen makromolekularen organischen Verbindungen
bestehen, die synthetisch oder durch Abwandeln von Naturprodukten entstehen. Sie umfassen
insbesondere thermoplastische verarbeitbare Polymere, die ggf. nachträglich vernetzt
werden können. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung sind Polymere, die durch
Polyaddition und/oder Polykondensation, insbesondere durch Polyaddition, erhalten
werden können, insbesondere Silicone Rubber und Polyurethane, bevorzugt Polyurethane,
besonders geeignet.
[0031] Der Begriff "metallische Materialien" umfasst chemische Elemente, die sich im Gegensatz
zu den Nichtmetallen im Periodensystem links der diagonalen Trennungslinie beginnend
mit dem Element Beryllium (2. Gruppe) bis hin zum Polonium (16. Gruppe) befinden,
sowie deren Legierungen und intermetallischen Verbindungen mit charakteristischen
metallischen Eigenschaften.
[0032] Härte bezeichnet erfindungsgemäß ein Maß für den Zusammenhalt der betreffenden Festkörper.
Sie wird definiert als der Widerstand, den der zu bewertende Festkörper dem Eindringen
eines anderen Körpers höherer Härte entgegensetzt. Sie wird, wie auch alle anderen
Eigenschaften des erfindungsgemäßen Stapelträgersystems, des erfindungsgemäßen Verfahrens
oder des resultierenden Betonproduktes bei 25°C ermittelt, sofern nichts anders angegeben
wird.
[0033] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird die Härte des Materials bevorzugt analog
der Bestimmung der Vicat-Erweichungstemperatur gemäß DIN 53460, 12/1976 ermittelt.
Vorzugsweise wird die Kraft bestimmt, bei der ein Stahlstift mit einem kreisförmigen
Querschnitt von 1 mm
2 und einer Länge von mindestens 3 mm 1 mm tief senkrecht in den Probenkörper eindringt.
Erfindungsgemäß ist diese Kraft bei 25°C zweckmäßigerweise mindestens 10 N, bevorzugt
mindestens 50 N, besonders bevorzugt mindestens 100 N, insbesondere mindestens 250
N.
[0034] Für weitere Informationen zu den vorstehenden Begriffen wird auf die gängige Fachliteratur,
beispielsweise auf Römpp-Lexikon Chemie, Hrsg. Jürgen Falbe, Manfred Regitz, Thieme,
10. Auflage, 1996-1999, Stichwörter "Holz", "Kunststoffe", "Metalle", "Härte fester
Körper", "Erweichungspunkt" und die dort genannten Fundstellen, verwiesen.
[0035] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders geeignete Stützrahmen (3) und Bodenplatten
(5) können analog der
EP 0 492 460 im Wesentlichen aus thermoplasthaltigen Kunststoffabfällen durch Plastifizieren und
Extrudieren oder Verpressen des thermoplastischen Kunststoffanteils hergestellt werden.
[0036] Die Kunststoffabfälle weisen vorzugsweise einen hohen Anteil von Thermoplasten, insbesondere
von Polyolefinen und/oder Styrolpolymeren auf, welche bei der Aufgabe der Abfälle
in einen Schneckenextruder im Wesentlichen durch die Friktionswärme aufgeschmolzen
und homogenisiert werden. Falls der Kunststoffabfall auch nicht-schmelzbare Anteile
aufweist, wird dieser in zerkleinerter Form aufgegebene Kunststoffabfall im Extruder
noch weiter zerkleinert oder zermahlen und lagert sich in die Thermoplastschmelze
in Form von Granulat ein. Die aus dem Extruder austretende Kunststoffschmelze (mit
ggf. darin eingelagertem, nicht-geschmolzenem Reststoffgranulat) wird in eine Brettform
gefüllt und dort zur Aushärtung gebracht. Es ist aber auch möglich, die aus dem Extruder
austretende Kunststoffschmelze mittels einer Kunststoffpresse in einer als Pressform
ausgebildeten Brettform zu verpressen.
[0037] Besonders bevorzugt werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Bretter verwendet,
die, bezogen auf ihr Gesamtgewicht, zu mindestens 70 Gew.-% aus Polyolefinen, insbesondere
aus Polypropylen (PP), High-Density Polyethylen (HDPE) und/oder Low-Density Polyethylen
(LDPE) bestehen. Weiterhin haben sich auch Bretter besonders bewährt, die zu mindestens
60 Gew.-% aus Styrolpolymeren, insbesondere aus Polystyrol (PS), Acrylnitril-Butadien-StyrolCopolymer
(ABS) und/oder Styrol-Acrylnitril-Copolymer (SAN) bestehen.
[0038] Zweckmäßigerweise wird in die plastifizierte Kunststoffmasse vor oder während des
Einfüllens in die entsprechenden Formen ein faserhaltiges oder pulverförmiges Material
in loser, unregelmäßiger Form beigefügt. Die Fasern oder Pulverteilchen sind dann
in einer Zufallsverteilung über den Brettquerschnitt verteilt, was zu einer Vergrößerung
der mechanischen Festigkeit, insbesondere der Biegesteifigkeit, führt und ein "Schüsseln"
des Bretts bestmöglich verhindert. Es ist aber auch möglich, die Fasern oder Pulverteilchen
nur in den mechanisch hochbelasteten Zonen vorzusehen oder dort anzureichern, um noch
gezielter die Biegeeigenschaften des Stützrahmens und/oder des Brettes zu verbessern.
Die Konzentration der Fasern oder Pulverteilchen ist so zu bemessen, dass sämtliche
Fasern oder Pulverteilchen im Thermoplastmaterial eingebettet sind, um eine Wirkverbindung
mit dem Thermoplastmaterial im Sinne einer Festigkeitserhöhung hervorzurufen.
[0039] Anstelle oder zusätzlich zu losen Fasern können auch die Fasern in zusammenhängender
Form, beispielsweise in Form eines Gewebes, Gewirks oder einer Fasermatte in die plastifizierte
Masse eingebettet werden.
[0040] Als Fasern kommen Glas-, Textil-, Natur- und Kunststoff-Fasern sowie Mischungen hiervon
in Betracht. Bei Naturfasern eignen sich Holz- oder Sisalfasern. Die Länge der Fasern
ist auf die gewünschte Festigkeit abzustimmen. Als pulverförmiges Material können
beispielsweise Kreide oder Asche (z. B. metallische Asche aus der Eisenverhüttung)
verwendet werden, wobei es in allen Fällen auf eine möglichst innige Verbindung zwischen
den Pulverteilchen oder Fasern und der Thermoplastschmelze ankommt.
[0041] Zusätzlich oder anstelle zu einer Faser- oder Pulverbeimischung lässt sich die Festigkeit
des Stützrahmens (3) und/oder der Bodenplatte (5) durch Einbettung von Verstärkungsrohren
oder durch Angießen von Verstärkungsschienen an den Längskanten erhöhen. Die Anzahl
der Verstärkungsrohre und ihr Durchmesser hängt von der Stärke des Stützrahmens (3)
und/oder der Bodenplatte (5) und den gewünschten Festigkeitseigenschaften ab. In jedem
Falle sollte darauf geachtet werden, dass die Verstärkungsrohre noch von ausreichend
Thermoplastmaterial umgeben sind, um wiederum eine Wirkverbindung zwischen Thermoplastmaterial
und Verstärkungsrohren zu gewährleisten. Als Material für die Verstärkungsrohre kommt
vorzugsweise Baustahl in Betracht, wobei die Verstärkungsrohre ein Vollprofil oder
ein Hohlprofil aufweisen können. Im Falle eines Hohlprofils ist das Innere der Verstärkungsrohre
vorzugsweise mit Thermoplastmaterial ausgegossen.
[0042] Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
sind der Stützrahmen (3) und die Bodenplatte (5) aus einem metallischen Material,
vorzugsweise aus Blech, insbesondere aus elektrolytisch verzinktem Blech gefertigt,
das vorzugsweise mit Lack oder einem Pulver beschichtet ist. Weiterhin haben sich
auch verzinkte Materialien besonders bewährt..
[0043] Die minimale Dicke des Stützrahmens (3) ist vorzugsweise mindestens 1 mm, insbesondere
mindestens 2 mm. Vorzugsweise liegt die Dicke des Stützrahmens (3) im Bereich von
2 mm bis 5 mm.
[0044] Die minimale Dicke der Bodenplatte (5) ist vorzugsweise mindestens 1 mm, insbesondere
mindestens 2 mm. Für Bodenplatten (5) aus Holz und/oder aus einem Kunststoffmaterial
liegt die Dicke vorzugsweise im Bereich von 30 mm bis 60 mm. Für Bodenplatten (5)
aus einem metallischen Material liegt die Dicke vorzugsweise im Bereich von 2 mm bis
5 mm, Bodenplatten aus einem gerippten metallischen Material weisen vorzugsweise eine
Dicke von bis zu 20 mm auf. Die Gießharzform (1) ist vorzugsweise aus einem witterungsbeständigen
und gegenüber der Betonformmasse inerten Material, bevorzugt aus Polyurethan und/oder
Silicone Rubber, insbesondere aus Polyurethan, gefertigt.
[0045] Die Shore A-Härte (gemessen gemäß DIN 53505: 1987-06) des Materials für die Gießharzform
liegt vorzugsweise im Bereich von 40 bis 90.
[0046] Die minimale Dicke der Gießharzform (1) ist vorzugsweise mindestens 1 mm, bevorzugt
mindestens 5 mm, besonders bevorzugt mindestens 10 mm, insbesondere mindestens 15
mm.
[0047] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung umfasst die Gießharzform (1) mindestens eine
Vertiefung (7) für Betonprodukte. Bevorzugt werden in diesem Zusammenhang Gießharzformen
(1), die mindestens zwei, zweckmäßigerweise mindestens drei, besonders bevorzugt mindestens
vier, insbesondere mindestens fünf Vertiefungen (7) umfassen, die jeweils durch mindestens
einen Steg (9) voneinander getrennt werden.
[0048] Die Einzelstege (9) zwischen den verschiedenen Vertiefungen (7) können je nach Anforderung
und Produkthöhe ggf. verstärkt werden. Die Dicke der Einzelstege (9) beträgt vorzugsweise
mindestens 1 mm, bevorzugt mindestens 5 mm, insbesondere mindestens 15 mm.
[0049] Form und Gestalt der Vertiefung(en) (7) unterliegen grundsätzlich keinen besonderen
Beschränkungen und können entsprechend dem gewünschten Betonprodukt gewählt werden.
Das Volumen einer Vertiefung (7) beträgt jedoch vorzugsweise mindestens 10 ml, bevorzugt
mindestens 50 ml, besonders bevorzugt mindestens 100 ml, zweckmäßigerweise mindestens
500 ml, noch mehr bevorzugt mindestens 1000 ml, insbesondere mindestens 2500 ml.
[0050] Weiterhin beträgt die Gesamtfläche der Vertiefung(en) (7) in der Gießharzform (1),
von oben betrachtet, zweckmäßigerweise mindestens 75 %, bevorzugt mindestens 80 %,
besonders bevorzugt mindestens 85 %, noch mehr bevorzugt mindestens 90 %, insbesondere
mindestens 95 %, der Gesamtoberfläche der Gießharzform (1).
[0051] Darüber hinaus ist das Gesamtvolumen der Vertiefung(en) (7) in der Gießharzform (1)
bezogen auf das Gesamtvolumen der Gießharzform V=L*B*H, wobei L die maximale Länge
der Gießharzform (1), B die maximale Breite der Gießharzform (1) und H die maximale
Höhe der Gießharzform (1) bezeichnen, günstigerweise größer 75 %, bevorzugt größer
80 %, besonders bevorzugt größer 85 %, noch mehr bevorzugt größer 90 %, insbesondere
größer 95 %.
[0052] Weiterhin ist die Kontaktfläche von den Außenseiten und dem Boden der Gießharzform
(1) mit den der Gießharzform zugewandten Seiten des Stützrahmens (3) und der Bodenplatte
(5) möglichst groß, um eine möglichst formschlüssige Umfassung der Gießharzform (1)
durch den Stützrahmen (3) und die Bodenplatte (5) zu gewährleisten. Vorzugsweise beträgt
diese Kontaktfläche, bezogen auf die Gesamtfläche der Außenseiten und des Bodens der
Gießharzform (1) mindestens 50 %, bevorzugt mindestens 75 %, besonders bevorzugt mindestens
90 %, insbesondere mindestens 95 %.
[0053] Die Herstellung geeigneter Gießharzformen kann auf an sich bekannte Weise erfolgen.
Besonders bewährt hat sich eine Vorgehensweise, bei der man
- 1. mindestens ein Positivmodell des angestrebten Betonprodukts herstellt,
- 2. das Positivmodell in einen geeigneten Gießrahmen gibt,
- 3. den Gießrahmen mit einem Kunststoffmaterial, bevorzugt mit Silicone Rubber und/oder
Polyurethan, insbesondere mit Polyurethan, ausgiesst und/oder den Gießrahmen mit einer
Reaktionsmischung zur Bildung eines Kunststoffmaterials, bevorzugt eines Silicone
Rubbers und/oder eines Polyurethans, befüllt,
- 4. das Kunststoffmaterial verfestigt und
- 5. die resultierende Negativform entschalt.
[0054] Die Herstellung der Betonprodukte kann auf an sich bekannte Weise erfolgen. Besonders
bewährt hat sich in diesem Zusammenhang ein Verfahren, bei welchen man
- a. ein erfindungsgemäßes Stapelträgersystem bereitstellt,
- b. die Vertiefung(en) (7) mit mindestens einer fließfähigen Betonformmasse zumindest
teilweise, bezogen auf das Volumen der Vertiefung(en) 7 bevorzugt zu mindestens 25%,
besonders bevorzugt zu mindestens 50%, zweckmäßigerweise zu mindestens 75%, noch mehr
bevorzugt zu mindestens 90%, insbesondere zu mindestens 95%, befüllt,
- c. die Betonformmasse zumindest teilweise aushärten lässt und
- d. das resultierende Betonprodukt entformt.
[0055] Die Gießharzform (1) wird dabei wie eine Matte in den Stützrahmen (3) eingelegt und
stützt sich dabei an den Wänden des Stützrahmens (3) ab.
[0056] Nach der Entschalung wird das resultierende Betonprodukt vorzugsweise einer Endtrocknung
unterzogen.
[0057] Eine fließfähige Betonformmasse bezeichnet in diesem Zusammenhang eine Masse, die
unter den Verfahrensbedingungen des Schrittes b. fließfähig ist und vorzugsweise eine
dynamische Viskosität, gemessen bei 25°C und vorzugsweise einer Scherrate von 1 Hz,
im Bereich von 0,1 mPa.s bis 1000000 mPa.s, bevorzugt im Bereich von 0,3 mPa.s bis
10000 mPa.s, insbesondere im Bereich von 0,5 mPa.s bis 1000 mPa.s, aufweist.
[0058] Für weitere Informationen wird auf die gängige Fachliteratur, beispielsweise auf
Römpp-Lexikon Chemie, Hrsg. Jürgen Falbe, Manfred Regitz, Thieme, 10. Auflage, 1996-1999,
Stichwort "Viskosität" und die dort genannten Fundstellen, verwiesen.
[0059] Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung besonders zweckmäßige Betonformmassen umfassen:
- a) 1,0 Gew.-% bis 75,0 Gew.-%, insbesondere 5,0 Gew.-% bis 50,0 Gew.-%, Zement
- b) 10,0 Gew.-% bis 90,0 Gew.-%, insbesondere 25,0 Gew.-% bis 85,0 Gew.-%, Betonzuschlag,
insbesondere Sand und/oder Quarzsand und ggf. Fasern,
- c) 0,0 Gew.-% bis 5,0 Gew.-%, insbesondere 0,05 Gew.-% bis 2,5 Gew.-%, Betonzusatzmittel,
insbesondere Fließmittel,
- d) 0,0 Gew.-% bis 5,0 Gew.-%, insbesondere 0,05 Gew.-% bis 2,5 Gew.-%, Betonzusatzstoffe,
- e) 1,0 Gew.-% bis 50,0 Gew.-% , insbesondere 2,5 Gew.-% bis 40,0 Gew.-%, Wasser sowie
- f) 0,0 Gew.-% bis 5,0 Gew.-%, insbesondere 0,05 Gew.-% bis 2,5 Gew.-%, weitere Additive
und Hilfsstoffe, insbesondere Schalöl,
wobei sich die Gewichtsangaben vorzugsweise zu mindestens 90,0 Gew.-%, bevorzugt zu
mindestens 95,0 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 99,0 Gew.-%, insbesondere
zu 100 Gew.-% addieren.
[0060] Im Rahmen einer ersten besonders bevorzugten Variante der vorliegenden Erfindung
erfolgt die Befüllung der Vertiefung(en) 7 in Schritt b. kontinuierlich, um eine besonders
innige Verbindung des resultierenden Betonproduktes zu gewährleisten.
[0061] Im Rahmen einer zweiten bevorzugten Variante der vorliegenden Erfindung erfolgt die
Befüllung der Vertiefung(en) 7 in Schritt b. schrittweise, vorzugsweise in einer Weise,
dass man
b-1. die Vertiefung(en) (7) mit mindestens einer ersten fließfähigen Betonformmasse
teilweise, bevorzugt bezogen auf das Volumen der Vertiefung(en) 7 zu mindestens 1
%, besonders bevorzugt zu mindestens 5%, zweckmäßigerweise zu mindestens 10%, insbesondere
zu mindestens 5% bis zu maximal 75%, befüllt,
b-2. vorzugsweise die erste Betonformmasse zumindest teilweise aushärten lässt,
b-3. den verbleibenden Raum in der Vertiefung(en) (7) mit mindestens einer zweiten,
von der ersten verschiedenen fließfähigen Betonformmasse zumindest teilweise, bevorzugt
bezogen auf das Volumen der Vertiefung(en) 7 zu mindestens 1 %, besonders bevorzugt
zu mindestens 5%, zweckmäßigerweise zu mindestens 10%, insbesondere zu mindestens
5% bis maximal 75%, befüllt,
c. die zweite Betonformmasse zumindest teilweise aushärten lässt und
d. das resultierende Betonprodukt entformt.
[0062] Auf diese Weise sind Verbund-Betonprodukte mit einem vorteilhaften Eigenschaftsprofil,
insbesondere mit einer besonders hohen Rutschfestigkeit und/oder einer besonders hohen
Oberflächengüte, leicht zugänglich.
[0063] Dieses Verfahren kann natürlich für die Herstellung von Verbundwerkstoffen mit mehr
als zwei Materialschichten angewendet werden, indem man entsprechend viele Betonformmassen
nacheinander in die Vertiefung(en) (7) füllt und vorzugsweise zumindest teilweise
verfestigt, bevor man die nächste Betonformmasse zugibt.
[0064] Besonders bevorzugt verwendet man erfindungsgemäß eine Gießharzform (1) mit mindestens
zwei Vertiefungen (7), die durch mindestens einen Steg (9) voneinander getrennt werden,
wobei man mindestens zwei benachbarte Vertiefungen (7) in einer Weise befüllt, dass
das Verhältnis der Füllhöhen der Vertiefungen (7), gemessen von der Oberseite des
dazwischen liegenden Stegs (9), im Bereich von 0,5:1 bis 1:0,5, vorzugsweise im Bereich
von 0,75:1 bis 1:0,75, besonders bevorzugt im Bereich von 0,85:1 bis 1:0,85, insbesondere
im Bereich von 0,95:1 bis 1:0,95 liegt. Auf diese Weise stützen sich die gefüllten
Vertiefungen (7) gegenseitig ab. Daher ist es auch ganz besonders bevorzugt, wenn
die Vertiefungen gleich hoch befüllt werden.
[0065] Weiterhin hat es sich besonders bewährt, ein Stapelträgersystem zu verwenden, das
eine Bodenplatte (5) umfasst, dessen Oberseite mindestens eine nach außen führende
Aussparung (13) aufweist. Besonders günstig ist es weiterhin, wenn die Oberseite der
Bodenplatte (5) und/oder die Unterseite der Gießharzform (1) eine oder mehrere Rillen
aufweist, die zweckmäßigerweise in der Aussparung (13) münden (nicht dargestellt).
[0066] Durch diese Aussparung(en) (13) kann von unten ein Unterdruck, bevorzugt von mindestens
10 mbar, besonders bevorzugt von mindestens 50 mbar, zweckmäßigerweise von mindestens
100 mbar, insbesondere ein Vakuum, an die Gießharzform (1) angelegt werden, so dass
die Produktentnahme erleichtert wird und die bisher auftretenden Schwierigkeiten bei
der Produktentnahme vermieden werden können. Die Rillen in der Bodenplatte (5) und/oder
der Gießharzform (1) helfen dabei, den Unterdruck, insbesondere das Vakuum, über die
gesamte Unterseite der Gießharzform (1) zu verteilen.
[0067] Alternativ kann zwischen der Gießharzform (1) und der Bodenplatte (5) mindestens
eine Matte, insbesondere aus Vliesstoff, angeordnet werden, um die Produktentnahme
zu erleichtern (nicht dargestellt). Diese Vorgehensweise ist jedoch weniger zweckdienlich.
[0068] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist der Stützrahmen (3) höher als die Gießharzform
(1) und limitiert auf diese Weise die maximale Höhe der resultierenden Betonprodukte,
die kleiner oder gleich der maximalen Höhe der Gießharzform (1) ist. Somit ist es
möglich, zwei oder mehr erfindungsgemäße Stapelträgersysteme nach dem Befüllen mit
mindestens einer Betonformmasse übereinander zu stapeln und den Platzbedarf des erfindungsgemäßen
Verfahrens weiter zu minimieren. Für die Positionierung der Stapelträgersysteme übereinander
weist der Stützrahmen (3) bevorzugt mindestens ein Mittel zum Ausrichten und Positionieren
(17) auf.
1. Stapelträgersystem für die Herstellung von Betonprodukten,
umfassend eine Gießharzform (1), einen Stützrahmen (3) und mindestens eine Bodenplatte
(5),
wobei der Stützrahmen (3) und die Bodenplatte (5) formschlüssig miteinander verbunden
sind und die Gießharzform (1) seitlich und von unten formschlüssig umfassen,
wobei der Stützrahmen (3) und die Bodenplatte (5) bei 25°C eine größere Härte als
die Gießharzform (1) aufweisen,
wobei die Gießharzform (1) mindestens eine Vertiefung (7) für Betonprodukte umfasst,
wobei der Stützrahmen (3) aus Holz, einem Kunststoffmaterial und/oder einem metallischen
Material gefertigt ist, wobei die Bodenplatte (5) aus Holz, einem Kunststoffmaterial
und/oder einem metallischen Material gefertigt ist und
der Stützrahmen (3) höher ist als die Gießharzform (1).
2. Stapelträgersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gießharzform (1) mindestens zwei Vertiefungen (7) umfasst, die durch mindestens
einen Steg (9) voneinander getrennt werden.
3. Stapelträgersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass, von oben betrachtet, die Gesamtfläche der Vertiefung(en) (7) in der Gießharzform
(1) mindestens 75 % der Gesamtoberfläche der Gießharzform (1) ausmacht.
4. Stapelträgersystem nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gesamtvolumen der Vertiefung(en) (7) in der Gießharzform (1) bezogen auf das
Gesamtvolumen der Gießharzform V=L*B*H, wobei L die maximale Länge der Gießharzform
(1), B die maximale Breite der Gießharzform (1) und H die maximale Höhe der Gießharzform
(1) bezeichnen, größer 75 % ist.
5. Stapelträgersystem nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützrahmen (3) aus elektrolytisch verzinktem Blech gebildet ist.
6. Stapelträgersystem nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gießharzform (1) aus Polyurethan gebildet ist.
7. Stapelträgersystem nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützrahmen (3) und die Bodenplatte (5) einstückig miteinander verbunden sind.
8. Stapelträgersystem nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite der Bodenplatte (5) mindestens eine Aussparung (13) zum Anlegen von
Vakuum aufweist.
9. Stapelträgersystem nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite der Bodenplatte (5) und/oder die Unterseite der Gießharzform (1) eine
oder mehrere Rillen aufweist.
10. Stapelträgersystem nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Gießharzform (1) und der Bodenplatte (5) mindestens eine Matte angeordnet
ist.
11. Stapelträgersystem nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützrahmen (3) mindestens ein Mittel zum Ausrichten und Positionieren (17) aufweist.
12. Verfahren zur Herstellung von Betonprodukten, bei welchen man
a. ein Stapelträgersystem nach Anspruch 1 bereitstellt,
b. die Vertiefungen (7) mit mindestens einer fließfähigen Betonformmasse zumindest
teilweise befüllt,
c. die Betonformmasse zumindest teilweise aushärten lässt und
d. das resultierende Betonprodukt entformt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Gießharzform (1) mit mindestens zwei Vertiefungen (7) verwendet, die durch
mindestens einen Steg (9) voneinander getrennt werden, wobei man mindestens zwei benachbarte
Vertiefungen (7) in einer Weise befüllt, dass das Verhältnis der Füllhöhen der Vertiefungen
(7), gemessen von der Oberseite des dazwischen liegenden Stegs (9), im Bereich von
0,5:1 bis 1:0,5 liegt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Stapelträgersystem verwendet, deren Oberseite der Bodenplatte (5) mindestens
eine Aussparung (13) aufweist, und man vor dem Entformen über diese Aussparung (13)
von unten ein Vakuum an die Gießharzform (1) anlegt.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens zwei Stapelträgersysteme nach Anspruch 1 nach dem Befüllen mit mindestens
einer Betonformmasse übereinander stapelt.