[0001] Die Erfindung betrifft eine Matrizenscheibe für den Rotor einer Rundläuferpresse,
umfassend eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung der Matrizenscheibe verteilt angeordnete
Matrizenbohrungen mit darin vorgesehenen Matrizen, und jeweils zwischen zwei benachbarten
Matrizenbohrungen verlaufende radiale Bohrungen, in denen jeweils eine Befestigungseinrichtung
zum Befestigen der Matrizen angeordnet ist. Bekannte Befestigungseinrichtungen zum
Befestigen von Matrizen weisen einen kegelförmigen Bolzen und einen diesem zugeordneten
Gewindestift auf. Die kegelförmigen Bolzen der Befestigungseinrichtungen werden jeweils
in eine radiale Bohrung der Matrizenscheibe eingesetzt. Anschließend werden die Gewindestifte
in die radialen Bohrungen eingeschraubt, wobei die kegelförmigen Bolzen gegen jeweils
benachbart zu den radialen Bohrungen angeordnete Matrizen gedrückt werden.
[0002] Diese bekannten Befestigungseinrichtungen weisen einige Nachteile auf. So werden
die Gewindestifte von der Umfangsaußenseite der Matrizenscheibe her in ein in den
radialen Bohrungen ausgeformtes Innengewinde eingeschraubt, wobei sie die in radialer
Richtung weiter innen liegenden kegelförmigen Bolzen gegen die Matrizen drücken. Diese
Ausgestaltung benötigt zum einen in radialer Richtung einen erheblichen Bauraum, wodurch
sich der notwendige Außendurchmesser der Matrizenscheibe und damit die Abmaße der
Rundläuferpresse unerwünscht vergrößern. Darüber hinaus müssen in aufwendiger Weise
Gewindebohrungen in der Matrizenscheibe für die Gewindestifte vorgesehen werden. Bei
einer Beschädigung der Gewinde können diese nicht ausgetauscht werden. Gerade bei
den hier oftmals eingesetzten hochchromigen Werkstoffen neigen die Gewinde zu erhöhtem
Verschleiß, insbesondere einem Fressen. Defekte Gewinde wiederum erhöhen das Risiko,
dass sich Matrizen aus der Scheibe lösen, was zu Beschädigungen der Maschine führen
kann. Darüber hinaus sind die radialen Gewindebohrungen, in die die Gewindestifte
eingeschraubt werden, nicht in zufriedenstellender Weise reinigbar. Hinzu kommt, dass
die Matrizen durch die kegelförmigen Bolzen jeweils nur an zwei Abschnitten ihrer
Außenfläche an den Matrizen gehalten werden. Dies kann in ungünstigen Fällen zu einem
Verkannten oder Kippen der Matrizen führen. Dies wiederum führt zu Passungenauigkeiten
und damit zu einem erhöhten Verschließ der Matrizen und mit diesen zusammenwirkenden
Pressstempeln. Außerdem werden durch die bekannten Befestigungseinrichtungen hohe
Kräfte in radialer Richtung auf die Matrizen ausgeübt. Dies ist für die Positionseinhaltung
der Matrizen ungünstig und kann zu einer Verformung der Matrizen führen. Dadurch wiederum
können Pressstempel der Rundläuferpresse an der Matrizeninnenwand reiben, so dass
es zu erhöhtem Verschleiß kommt.
[0003] Ausgehend von dem erläuterten Stand der Technik liegt der Erfmdung die Aufgabe zugrunde,
eine Matrizenscheibe der eingangs genannten Art bereitzustellen, die in baulich kompakter
und dabei robuster und verschleißfester Weise eine gleichmäßige und präzise Befestigung
der Matrizen erlaubt.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand von Anspruch 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den
Figuren.
[0005] Für eine Matrizenscheibe der eingangs genannten Art löst die Erfindung die Aufgabe
dadurch, dass mindestens eine Befestigungseinrichtung zwei in einer radialen Bohrung
einander gegenüberliegend angeordnete Klemmelemente und eine Spanneinrichtung umfasst,
wobei die Klemmelemente mit der Spanneinrichtung in radialer Richtung gegeneinander
verspannt werden können, wobei die Klemmelemente gegen die zu der radialen Bohrung
benachbarten Matrizen gepresst werden. Selbstverständlich können sämtliche Befestigungseinrichtungen
der Matrizenscheibe in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildet sein. Die Matrizenscheibe
kann einteilig ausgebildet sein oder auch aus Matrizensegmenten bestehen. Die Matrizenscheibe
ist beispielsweise kreisringförmig ausgebildet. Sie ist Teil eines Rotors einer Rundläuferpresse
und gemeinsam mit dem Rotor um eine überlicherweise vertikale Drehachse drehend antreibbar.
In der Matrizenscheibe befindet sich eine Mehrzahl von achsparallel zu der Rotationsachse
der Matrizenscheibe bzw. des Rotors angeordneten Matrizenaufnahmebohrungen mit darin
angeordneten Matrizen. Zwischen zwei benachbarten Matrizenbohrungen verläuft jeweils
eine beispielsweise zylindrische Bohrung, die radial zu der Rotationsachse der Matrizenscheibe
bzw. des Rotors der Presse verläuft. In mindestens einer, beispielsweise sämtlicher,
dieser radialen Bohrungen ist eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung mit Klemmelementen
angeordnet. Die jeweils in einer radialen Bohrung einander gegenüberliegenden Klemmelemente
bilden ein Klemmelementpaar. Zumindest eines, vorzugsweise beide Klemmelemente eines
Klemmelementpaars werden bereits vor dem Einsetzen der Matrizen in die Matrizenbohrungen
in die jeweiligen radialen Bohrungen eingesetzt.
[0006] Die radialen Bohrungen stellen jeweils eine Verbindung zwischen zwei benachbarte
Matrizenbohrungen her, so dass die Klemmelemente eines Klemmelementpaars bei in die
Matrizenbohrungen eingesetzten Matrizen mit beiden zu der radialen Bohrung benachbarten
bzw. an die radiale Bohrung angrenzenden Matrizen in Kontakt kommen können. Einander
in einer radialen Bohrung gegenüberliegende Klemmelemente werden erfindungsgemäß beim
Verspannen mittels der ihnen zugeordneten Spanneinrichtung dabei jeweils von gegenüberliegenden
Seiten gegen die an die radiale Bohrung angrenzenden Matrizen gepresst. Ein radial
inneres Klemmelement eines Klemmelementpaars befindet sich also vor und gegebenenfalls
auch nach dem Verspannen in radialer Richtung gesehen zumindest abschnittsweise innerhalb
der Matrizenbohrung bzw. einer zentralen vertikalen Achse der Matrizenbohrung. Das
andere radial äußere Klemmelement eines Klemmelementpaars befindet sich entsprechend
vor und gegebenenfalls auch nach dem Verspannen in radialer Richtung gesehen zumindest
abschnittsweise außerhalb der Matrizenbohrung bzw. einer zentralen vertikalen Achse
der Matrizenbohrung. Natürlich müssen die Klemmelemente beim Verspannen nicht direkt
mit den Matrizen in Kontakt kommen. Es ist auch denkbar, dass zwischen den Klemmelementen
und den Matrizen ein Kraftübertragungsmittel, beispielsweise eine elastischen Zwischenlage,
angeordnet ist, welches die beim Verspannen der Klemmelemente erzeugte Druckkraft
auf die Matrizen überträgt.
[0007] Erfindungsgemäß werden die Matrizen durch die insbesondere beiderseits der Matrizen
angeordneten Klemmelemente jeweils an vier Abschnitten gehalten. Dadurch werden ein
Verkippen oder eine anderweitige Fehlpositionierung der Matrizen sicher vermieden
und es erfolgt eine gleichmäßigere Einleitung der Haltekräfte. Darüber hinaus erfolgt
durch das Pressen der in einer radialen Bohrung angeordneten Klemmelemente von gegenüberliegenden
Seiten gegen die Matrizen eine Befestigung der Matrizen, ohne dass Radialkräfte auf
die Matrizen wirken. Dadurch werden Verspannungen oder Fehlpositionierungen der Matrizen
sicher ausgeschlossen. Darüber hinaus weisen die erfindungsgemäß in der Matrizenscheibe
vorgesehenen radialen Bohrungen selbst insbesondere kein Gewinde auf. Dadurch sind
die Klemmelemente in der radialen Bohrung frei verschiebbar und sie können sich ohne
Verspannungen gegen die jeweiligen Matrizen anlegen. Außerdem erleichtert das Ausbilden
der radialen Bohrungen ohne Gewinde die Fertigung. Auch Absätze innerhalb der Bohrungen,
die beim Stand der Technik für Durchmessererweiterungen der radialen Bohrungen erforderlich
sind, sind erfindungsgemäß nicht nötig. Vielmehr können die radialen Bohrungen in
einfacher Weise zylindrische Bohrungen sein. Da die radialen Bohrungen keine Gewinde
aufweisen müssen, ist auch die Reinigung vereinfacht. Darüber hinaus sind die radialen
Bohrungen im Betrieb praktisch keinem Verschleiß ausgesetzt, so dass eine Beschädigung
und damit auch ein möglicherweise erforderlicher Austausch vermieden werden können.
Schließlich wird erfindungsgemäß insbesondere in radialer Richtung eine Reduzierung
des erforderlichen Bauraums, insbesondere der Länge der radialen Bohrungen, erreicht.
Dadurch wiederum kann auch die Matrizenscheibe kompakter bauen.
[0008] Für eine weiter verbesserte Befestigung der Matrizen können die Klemmelemente jeweils
zwei Klemmflächen aufweisen, mit denen sie gegen die zu der radialen Bohrung benachbarten
Matrizen gepresst werden. Es wird dadurch eine gleichmäßigere Krafteinbringung erreicht.
Eine noch weiter vergleichmäßigte Krafteinleitung und damit optimierte Matrizenbefestigung
wird erreicht, wenn sich die Klemmflächen der einander gegenüberliegenden Klemmelemente
gemäß einer weiteren Ausgestaltung zumindest abschnittsweise in Richtung des jeweils
anderen Klemmelements verjüngen. Die Klemmflächen können sich dabei insbesondere kegelförmig
verjüngen. Bei dieser Ausgestaltung erfolgt im Zuge des Verspannens eine automatische
Selbstzentrierung der Klemmkegel in den radialen Bohrungen, so dass Verspannungen
und damit Fehlpositionierung der Matrizen sicher vermieden werden.
[0009] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein erstes der beiden
Klemmelemente hülsenförmig mit einem Innengewinde ausgebildet ist, und dass die Spanneinrichtung
einen Spannstift mit einem Außengewinde aufweist, wobei die Klemmelemente durch Einschrauben
des Spannstifts in das Innengewinde des ersten Klemmelements in radialer Richtung
gegeneinander verspannt werden können. Auf diese Weise wird eine besonders einfache
Verspannung der Klemmelemente und damit Befestigung der Matrizen erreicht. Die radiale
Bohrung kann dabei insbesondere von der Umfangsseite der Matrizenscheibe her zugänglich
sein. Ein Verschrauben der Klemmelemente durch die Spannschraube ist dann in besonders
einfacher Weise von außen möglich. Das hülsenförmige erste Klemmelement mit Innengewinde
kann dabei insbesondere das radial innen liegende der beiden Klemmelemente sein. Es
kann dann weiter vorgesehen sein, dass auch das zweite Klemmelement hülsenförmig ausgebildet
ist, wobei der Spannstift durch das zweite Klemmelement hindurch geführt ist und mit
seinem aus dem zweiten Klemmelement ragenden Ende in das erste Klemmelement einschraubbar
ist und, dass der Spannstift einen Anschlag aufweist, an dem sich das zweite Klemmelement
beim Verspannen der Klemmelemente abstützt. Das zweite Klemmelement hat dabei insbesondere
kein Innengewinde. Vielmehr kann die Spannschraube einfach durch dieses Klemmelement
hindurchgesteckt werden. Das zweite Klemmelement stützt sich gegen die beispielsweise
als flanschartige Erweiterung am Schraubenkopf vorgesehene Anschlagfläche ab.
[0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann eine Mitnahmeeinrichtung vorgesehen sein,
die das zweite Klemmelement bei einem Entfernen des Spannstifts aus der radialen Bohrung
mitnimmt. Die Mitnahmeeinrichtung kann einen an dem Spannstift angeordneten Sicherungsring
umfassen, wobei das zweite Klemmelement zwischen dem Anschlag und dem Sicherungsring
gehalten ist. Der Sicherungsring kann zum Beispiel einstückig mit dem Spannstift verbunden
sein. Er stellt sicher, dass das zwischen dem Anschlag und dem Sicherungsring gehaltene
zweite Klemmelement bei einem Herausziehen aus der radialen Bohrung, insbesondere
einem Herausschrauben aus dem ersten Klemmelement, mitgenommen und ebenfalls herausgezogen
wird. Dies erleichtert eine Wartung der Befestigungseinrichtung. Alternativ ist es
auch möglich, dass das zweite Klemmelement und der Spannstift einstückig ausgebildet
sind.
[0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das erste Klemmelement
und der Spannstift einstückig ausgebildet sind und das zweite Klemmelement hülsenförmig
ausgebildet ist, wobei der Spannstift durch das zweite Klemmelement hindurch geführt
ist, so dass der Spannstift mit einem Ende aus dem zweiten Klemmelement herausragt
und, dass der Spannstift zumindest im Bereich seines aus dem zweiten Klemmelement
herausragenden Ende ein Außengewinde aufweist, auf das zum Verspannen der Klemmelemente
gegeneinander eine Schraubenmutter aufgeschraubt werden kann.
[0012] Für eine besonders gleichmäßige und definierte Matrizenbefestigung können die Klemmelemente
beim Verspannen gegeneinander in Ringnuten eingreifen, die an Außenflächen der zu
der radialen Bohrung benachbarten Matrizen ausgebildet sind. Die Matrizen können in
an sich bekannter Weise beispielsweise eine zylindrische Form besitzen. Die Ringnuten
können in ebenfalls an sich bekannter Weise im Querschnitt beispielsweise (teil-)kreisförmig
ausgebildet sein. Natürlich können sämtliche Matrizen eine solche Ringnut aufweisen.
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass zumindest die Matrizenbohrungen für Matrizen,
die zu der die Klemmelemente aufnehmenden radialen Bohrungen benachbart sind, einen
Bund als Anlagefläche für die Matrizen aufweisen. Durch einen solchen Bund wird ein
sicherer Halt der Matrizen und eine definierte Lage in den Bohrungen vor dem Verspannen
der Klemmelemente sichergestellt. Wiederum können natürlich sämtliche Matrizenbohrungen
einen solchen Bund aufweisen.
[0013] Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass die Mittelachse der die Klemmelemente aufnehmenden
radialen Bohrung derart versetzt zu den Ringnuten der zu der radialen Bohrung benachbarten
Matrizen angeordnet ist, dass die Matrizen beim Verspannen der Klemmelemente gegeneinander
gegen den jeweiligen Bund ihrer Matrizenbohrung gepresst werden. Die Mittelachsen
der radialen Bohrungen können insbesondere in axialer Richtung der Matrizenscheibe
versetzt zu den Ringnuten, beispielsweise den Mittelachsen von im Querschnitt teilkreisförmigen
Ringnuten, angeordnet sein. Auf diese Weise werden die Matrizen beim Verspannen der
Klemmelemente gegen den Bund gedrückt. Dadurch wird eine präzise und definierte Befestigung
sämtlicher Matrizen in den ihnen jeweils zugeordneten Aufnahmebohrungen erreicht.
[0014] Nach einer weiteren Ausgestaltung können Mittel zur Verdrehsicherung vorsehen sein,
die ein Verdrehen zumindest eines Klemmelements in der radialen Bohrung verhindern.
Die Mittel zur Verdrehsicherung können einen an dem Klemmelement oder der radialen
Bohrung ausgebildeten Vorsprung und eine an dem jeweils anderen von Klemmelement oder
radialer Bohrung ausgebildete in Einführrichtung des Klemmelements in die radiale
Bohrung verlaufende Nut umfassen, wobei der Vorsprung in die Nut eingreift, so dass
ein Drehen des Klemmelements in der radialen Bohrung verhindert wird. Insbesondere
wird durch die Verdrehsicherung nur das Verdrehen eines, nämlich des beispielsweise
hülsenförmig ausgebildeten und mit Innengewinde versehenen ersten Klemmelements verhindert,
damit der Spannstift in das erste Klemmelement eingeschraubt werden kann. Der Vorsprung
kann beispielsweise stiftförmig ausgebildet sein.
[0015] Die Erfindung betrifft außerdem eine Rundläuferpresse umfassend einen um eine Rotationsachse,
insbesondre eine vertikale Rotationsachse, drehend antreibbaren Rotor, der eine erfindungsgemäße
Matrizenscheibe aufweist und mit der Matrizenscheibe synchron umlaufende, den Matrizenbohrungen
der Matrizenscheibe zugeordnete Ober- und Unterstempel umfasst.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Matrizenscheibe in einer ersten Schnittansicht,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt der in Fig. 1 gezeigten Matrizenscheibe in einer zweiten Schnittansicht,
- Fig. 3
- eine Matrize der erfindungsgemäßen Matrizenscheibe in zwei Ansichten,
- Fig. 4
- eine Befestigungseinrichtung der erfindungsgemäßen Matrizenscheibe in zwei Ansichten,
- Fig. 5
- eine perspektivische Schnittansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Matrizenscheibe
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel, und
- Fig. 6
- eine weitere perspektivische Schnittansicht eines Teils einer erfindungs-gemäßen Matrizenscheibe
nach einem weiteren Ausführungsbeispiel.
[0017] Soweit nichts anderes angegeben ist, bezeichnen in den Figuren gleiche Bezugszeichen
gleiche Gegenstände. In Figur 1 ist ein Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Matrizenscheibe
10 in einer horizontal geschnittenen Ansicht dargestellt. In Figur 2 ist ebenfalls
ein Ausschnitt der erfindungsgemäßen Matrizenscheibe 10 in einer vertikalen Schnittansicht
dargestellt. Die Matrizenscheibe 10 ist Teil eines Rotors einer Rundläuferpresse (nicht
gezeigt). Die Matrizenscheibe 10 ist in dem gezeigten Beispiel kreisringförmig ausgebildet
und gemeinsam mit dem Rotor um eine vertikale Rotationsachse drehbar. Die Matrizenscheibe
10 besitzt eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung der Matrizenscheibe 10 in gleichmäßigen
Abständen verteilt angeordnete Matrizenbohrungen 12. In den Figuren 1 und 2 ist zu
erkennen, dass die Matrizenbohrungen 12 zylindrische Bohrungen sind, die an ihrem
in Figur 2 unteren Ende jeweils einen umlaufenden Bund 14 aufweisen. In den Bohrungen
12 sind jeweils zylindrische Matrizen 16 aufgenommen, die mit ihrer Unterseite jeweils
auf dem Bund 14 der ihnen zugeordneten Bohrung 12 aufliegen. Die Matrizen 16 besitzen
jeweils eine zentrale Öffnung 18, in die in an sich bekannter Weise das in der Rundläuferpresse
zu verpressende Material mittels der Matrizenscheibe 10 zugeordneten Ober- und Unterstempeln
(nicht gezeigt) verpresst wird.
[0018] In Figur 3 ist in dem oberen Teilbild eine Matrize 16 in einem Vertikalschnitt gezeigt.
Im unteren Teilbild ist die Matrize 16 in einer Draufsicht dargestellt. In dem oberen
Teilbild von Figur 3 ist zu erkennen, dass die Matrizenbuchse 16 im Bereich ihrer
Außenfläche 20 mittig eine umlaufende Ringnut 22 aufweist. Die Ringnut 22 besitzt
in dem gezeigten Beispiel einen teilkreisförmigen Querschnitt. In dem dargestellten
Beispiel sind sämtliche der Matrizen 16 mit einer solchen Ringnut 22 versehen.
[0019] In den Figuren 1 und 2 ist weiter zu erkennen, dass jeweils zwischen zwei benachbarten
Matrizenbohrungen 12 und damit auch zwischen den darin gehaltenen Matrizen 16 radiale
Bohrungen 24 in der Matrizenscheibe 10 ausgebildet sind. In dem gezeigten Beispiel
sind die radialen Bohrungen 24 von der Umfangsseite der Matrizenscheibe 10 in diese
eingebrachte zylindrische Bohrungen ohne Innengewinde. In den radialen Bohrungen 24
ist jeweils eine in Figur 4 vergrößert dargestellte Befestigungseinrichtung 26 angeordnet.
In dem unteren Teilbild in Figur 4 ist die Befestigungseinrichtung 26 in einer seitlichen
Ansicht gezeigt. In dem oberen Teilbild von Figur 4 ist die Befestigungseinrichtung
26 in einer Schnittansicht gezeigt. Die Befestigungseinrichtungen weisen jeweils ein
erstes Klemmelement 28 und ein zweites Klemmelement 30 auf. Außerdem weisen die Befestigungseinrichtungen
26 einen Gewindestift 32 auf. Der Gewindestift 32 besitzt einen Kopf 34 mit einem
Eingriff 36 für ein Werkzeug, beispielsweise einen Inbusschlüssel oder ähnliches.
An seinem dem Kopf 34 abgewandten Ende weist der Gewindestift 32 ein Außengewinde
38 auf. Das erste und zweite Klemmelement 28, 30 sind in dem gezeigten Beispiel hülsenförmig
ausgebildet und besitzen an ihren einander gegenüberliegenden Enden jeweils eine kegelförmige
Verjüngung 40, 42. Die Klemmelemente 28, 30 verjüngen sich dabei in Richtung zu dem
jeweils anderen Klemmelement 28, 30. Insbesondere in Figur 4 ist zu erkennen, dass
der Gewindestift 32 mit seinem kein Außengewinde aufweisenden und dem Kopf 34 nahen
Abschnitt durch das zweite Klemmelement 30, welches kein Innengewinde aufweist, hindurchgesteckt
ist. Das zweite Klemmelement 30 ist zwischen einer durch die Unterseite des Kopfes
34 gebildeten Anschlagfläche 44 einerseits und einem flanschartig von dem Gewindestift
32 vorstehenden Sicherungsring 46 andererseits gehalten. Das erste Klemmelement 28
besitzt hingegen ein Innengewinde 48, in welches der Gewindestift 32 mit seinem Gewinde
38 eingeschraubt ist. Wie beispielsweise in Figur 4 zu erkennen ist, können die beiden
Klemmelemente 28, 30 durch Einschrauben des Gewindestifts 32 in das erste Klemmelement
28 gegeneinander verspannt werden.
[0020] In den Figuren 1 und 2 ist der eingebaute Zustand der Befestigungseinrichtungen 26
in der Matrizenscheibe 10 gezeigt. Zum Einbau werden die Befestigungseinrichtungen
26 vor dem Einsetzen der Matrizen 16 bereits in die radialen Bohrungen 24 eingeschoben.
In diesem Zustand befindet sich das radial innen liegende erste Klemmelement 28 jeweils
zumindest abschnittsweise radial innerhalb der zentralen vertikalen Achse benachbarter
Matrizenbohrungen 12 bzw. Matrizen 16. Das radial außen liegende zweite Klemmelement
30 befindet sich in diesem Zustand entsprechend radial außerhalb der zentralen vertikalen
Achse der Matrizenbohrungen 12 bzw. Matrizen 16. Der Gewindestift 32 ist dabei ausreihend
weit aus dem ersten Klemmelement 28 herausgeschraubt, so dass die sich kegelförmig
verjüngenden Klemmflächen 40, 42 das Einsetzen der Matrizen 16 in die Matrizenbohrungen
12 erlauben. Es sei noch darauf hingewiesen, dass die radialen Bohrungen 24 benachbarte
Matrizenbohrungen 12 jeweils miteinander verbinden.
[0021] Sobald die Matrizen 16 in die Matrizenbohrungen 12 eingesetzt sind, werden die Gewindestifte
32 der Befestigungseinrichtungen 26 in die ersten Klemmelemente 28 geschraubt. Dabei
werden die Klemmelemente 28, 30 jeweils gegeneinander verspannt und gelangen mit ihren
kegelförmigen Klemmflächen 40, 42 in Anlage mit den Matrizen 16 und fixieren die Matrizen
auf diese Weise in den Bohrungen 12. Insbesondere gelangen die kegelförmigen Klemmflächen
40, 42 dabei in Eingriff mit den Ringnuten 22 der Matrizen 16. Auf diese Weise werden
die Matrizen 16 sicher und präzise in den Matrizenaufnahmebohrungen 12 fixiert. Sollen
einzelne Matrizen 16 beispielsweise für eine Wartung aus den Matrizenbohrungen 12
entnommen werden, werden die Gewindestifte 32 der zu dieser Matrize 16 benachbarten
Befestigungseinrichtungen 26 wiederum aus den jeweils ersten Klemmelementen 28 herausgeschraubt,
so dass die Matrize 16 aus der Aufnahmebohrung 12 entnommen werden kann.
[0022] In dem gezeigten Beispiel ist die Mittelachse der die Befestigungseinrichtungen 26
aufnehmenden radialen Bohrungen 24 jeweils derart versetzt zu dem Zentrum bzw. Grund
der Ringnuten 22, dass die Matrizen 16 beim Verspannen der Klemmelemente 28, 30 jeweils
gegen den Bund 14 der Matrizenaufnahmebohrungen 12 gedrückt werden. Dadurch wird eine
besonders definierte und präzise Positionierung der Matrizen erreicht. Insbesondere
ist in dem gezeigten Beispiel die Mittelachse der zylindrischen radialen Bohrungen
24, in Figur 2 gesehen, geringfügig unterhalb des Zentrums bzw. Grunds der Ringnuten
22 angeordnet.
[0023] In den Figuren 5 und 6 sind in perspektivischen geschnittenen Teilansichten weitere
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Matrizenscheibe 10 gezeigt. Die in den
Figuren 5 und 6 gezeigten Matrizenscheiben 10 entsprechen weitgehend der in den Figuren
1 und 2 gezeigten Matrizenscheibe, so dass gleiche Bezugszeichen für gleiche Gegenstände
verwendet werden und auf die obigen Erläuterungen verwiesen wird. Bei den Matrizenscheiben
10 der Figuren 5 und 6 sind weiterhin Ausführungsbeispiele einer Verdrehsicherung
gezeigt, die ein Verdrehen des ersten Klemmelements 28 in der radialen Bohrung 24
verhindern. Natürlich können solche oder ähnliche Verdrehsicherungen auch bei der
Matrizenscheibe aus den Figuren 1 und 2 vorgesehen sein. Als Verdrehsicherung ist
in dem Ausführungsbeispiel nach Figur 5 an der Unterseite der radialen Bohrung 24
eine in radialer Richtung verlaufende Nut 50 vorgesehen. Das erste Klemmelement 28
weist in dem in Figur 5 gezeigten Beispiel ebenfalls an seiner Unterseite einen zu
der Nut 50 korrespondierenden Vorsprung 52 in Form eines Stifts auf. Da der größte
Außendurchmesser der Klemmelemente 28, 30 nur geringfügig kleiner als der Innendurchmesser
der radialen Bohrungen ist, kann das erste Klemmelement 28 somit nur in einer definierten
Drehstellung, in der der Vorsprung 52 zu der Nut 50 ausgerichtet ist, in die radiale
Bohrung 24 eingeschoben werden. In dem in Figur 5 gezeigten eingeschobenen Zustand
ist das erste Klemmelement 28 auf diese Weise gegen ein Verdrehen innerhalb der zylindrischen
Drehung 24 gesichert.
[0024] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 6 zeigt insoweit die kinematische Umkehr einer
solchen Verdrehsicherung. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 6 ist in dem ersten
Klemmelement 28 eine Nut 54 ausgebildet, die wie die Nut 50 bei dem Ausführungsbeispiel
nach Figur 5 in radialer Richtung und damit in Einführrichtung des ersten Klemmelements
28 in die radiale Bohrung 24 verläuft. An der Unterseite der radialen Bohrung 24 ist
ein zu der Nut 54 korrespondierender Vorsprung 56 in Form eines Stifts vorgesehen.
Wie bei dem Beispiel nach Figur 5 kann das erste Klemmelement 28 damit nur in einer
vorgegebenen Drehstellung in die radiale Bohrung 24 eingeführt werden, in der der
Vorsprung 56 mit der Nut 54 in Eingriff gelangt. In der in Figur 6 gezeigten eingeführten
Stellung kann das Klemmelement 28 entsprechend nicht innerhalb der radialen Bohrung
24 gedreht werden.
1. Matrizenscheibe (10) für den Rotor einer Rundläuferpresse, umfassend eine Mehrzahl
von in Umfangsrichtung der Matrizenscheibe (10) verteilt angeordnete Matrizenbohrungen
(12) mit darin vorgesehenen Matrizen (16), und jeweils zwischen zwei benachbarten
Matrizenbohrungen (12) verlaufende radiale Bohrungen (24), in denen jeweils eine Befestigungseinrichtung
(26) zum Befestigen der Matrizen (16) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Befestigungseinrichtung (26) zwei in einer radialen Bohrung (24)
einander gegenüberliegend angeordnete Klemmelemente (28, 30) und eine Spanneinrichtung
(32) umfasst, wobei die Klemmelemente (28, 30) mit der Spanneinrichtung (32) in radialer
Richtung gegeneinander verspannt werden können, wobei die Klemmelemente (28, 30) gegen
die zu der radialen Bohrung (24) benachbarten Matrizen (16) gepresst werden.
2. Matrizenscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmelemente (28, 30) jeweils zwei Klemmflächen (40, 42) aufweisen, mit denen
sie gegen die zu der radialen Bohrung (24) benachbarten Matrizen (16) gepresst werden.
3. Matrizenscheibe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Klemmflächen (40, 42) der einander gegenüberliegenden Klemmelemente (28,
30) zumindest abschnittsweise in Richtung des jeweils anderen Klemmelements (28, 30)
verjüngen.
4. Matrizenscheibe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Klemmflächen (40, 42) kegelförmig verjüngen.
5. Matrizenscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes der beiden Klemmelemente (28, 30) hülsenförmig mit einem Innengewinde
(48) ausgebildet ist, und dass die Spanneinrichtung (32) einen Spannstift (32) mit
einem Außengewinde (38) aufweist, wobei die Klemmelemente (28, 30) durch Einschrauben
des Spannstifts (32) in das Innengewinde (48) des ersten Klemmelements (28) in radialer
Richtung gegeneinander verspannt werden können.
6. Matrizenscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass auch das zweite Klemmelement (30) hülsenförmig ausgebildet ist, wobei der Spannstift
(32) durch das zweite Klemmelement (30) hindurch geführt ist und mit seinem aus dem
zweiten Klemmelement (30) ragenden Ende in das erste Klemmelement (28) einschraubbar
ist und, dass der Spannstift (32) einen Anschlag (44) aufweist, an dem sich das zweite
Klemmelement (30) beim Verspannen der Klemmelemente (28, 30) abstützt.
7. Matrizenscheibe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mitnahmeeinrichtung (46) vorgesehen ist, die das zweite Klemmelement (30) bei
einem Entfernen des Spannstifts (32) aus der radialen Bohrung (24) mitnimmt.
8. Matrizenscheibe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnahmeeinrichtung (46) einen an dem Spannstift (32) angeordneten Sicherungsring
(46) umfasst, wobei das zweite Klemmelement (30) zwischen dem Anschlag (44) und dem
Sicherungsring (46) gehalten ist.
9. Matrizenscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Klemmelement (30) und der Spannstift (32) einstückig ausgebildet sind.
10. Matrizenscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Klemmelement (28) und der Spannstift (32) einstückig ausgebildet sind und
das zweite Klemmelement (30) hülsenförmig ausgebildet ist, wobei der Spannstift (32)
durch das zweite Klemmelement (30) hindurch geführt ist, so dass der Spannstift (32)
mit einem Ende aus dem zweiten Klemmelement (30) herausragt und, dass der Spannstift
(32) zumindest im Bereich seines aus dem zweiten Klemmelement (30) herausragenden
Ende ein Außengewinde aufweist, auf das zum Verspannen der Klemmelemente (28, 30)
gegeneinander eine Schraubenmutter aufgeschraubt werden kann.
11. Matrizenscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmelemente (28, 30) beim Verspannen gegeneinander in Ringnuten (22) eingreifen,
die an Außenflächen (20) der zu der radialen Bohrung (24) benachbarten Matrizen (16)
ausgebildet sind.
12. Matrizenscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Matrizenbohrungen (12) für Matrizen (16), die zu der die Klemmelemente
(28, 30) aufnehmenden radialen Bohrung (24) benachbart sind, einen Bund (14) als Anlagefläche
für die Matrizen (16) aufweisen.
13. Matrizenscheibe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelachse der die Klemmelemente (28, 30) aufnehmenden radialen Bohrung (24)
derart versetzt zu den Ringnuten (22) der zu der radialen Bohrung (24) benachbarten
Matrizen (16) angeordnet ist, dass die Matrizen (16) beim Verspannen der Klemmelemente
(28, 30) gegeneinander gegen den jeweiligen Bund (14) ihrer Matrizenbohrung (12) gepresst
werden.
14. Matrizenscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Verdrehsicherung vorgesehen sind, die ein Verdrehen zumindest eines Klemmelements
(28, 30) in der radialen Bohrung (24) verhindern.
15. Matrizenscheibe nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Verdrehsicherung einen an dem Klemmelement (28, 30) oder der radialen
Bohrung (24) ausgebildeten Vorsprung (52, 56) und eine an dem jeweils anderen von
Klemmelement (28, 30) oder radialer Bohrung (24) ausgebildete in Einführrichtung des
Klemmelements (28, 30) in die radiale Bohrung (24) verlaufende Nut (50, 54) umfassen,
wobei der Vorsprung (52, 56) in die Nut (50, 54) eingreift, so dass ein Drehen des
Klemmelements (28, 30) in der radialen Bohrung (24) verhindert wird.
16. Rundläuferpresse umfassend einen um eine Rotationsachse drehend antreibbaren Rotor,
der eine Matrizenscheibe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist, und
umfassend mit der Matrizenscheibe (10) synchron umlaufende, den Matrizenbohrungen
(12) der Matrizenscheibe (10) zugeordnete Ober- und Unterstempel.