[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausrichten von Gegenständen nach dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Derartige Vorrichtungen werden insbesondere zur Vorbereitung eines Dekoriervorgangs
in einer Druckmaschine oder eines Etikettiervorgangs in einer Etikettiervorrichtung
verwendet. Bei der gattungsbildenden Vorrichtung ist an einer Stirnseitenaufnahme
der Halteeinrichtung in der Regel ein federbelasteter Finger vorgesehen, welcher bewegbar
um eine Achse angeordnet ist und der während des Einsetzens des Gegenstandes so lange
gedreht wird, bis er in eine zugeordnete Ausnehmung an dem Stirnseitenabschnitt des
Gegenstandes eingreift, welcher zur Anlage an der Stirnseitenaufnahme der Halteeinrichtung
zum Liegen kommt. Alternativ steht der Finger fest und der Artikel dreht sich in der
Aufnahme, bis der Anschlag im Artikel am Finger anliegt. Da eine solche Vorrichtung
zum Ausrichten von Gegenständen in der Regel eine Vielzahl von derartigen Halteeinrichtungen
umfasst, muss jede dieser Halteeinrichtungen solch beschriebene federbelastete Finger
aufweisen, um den Gegenstand in der Halteeinrichtung auszurichten und beispielsweise
damit für eine nachfolgende Bedruckung am Umfang des Gegenstandes vorzubereiten. Je
nach auszurichtendem Gegenstand müssen ferner spezielle Formatteile in der Halteeinrichtung
für die beschriebene Ausrichtung verwendet werden. Diese Gestaltung herkömmlicher
Vorrichtungen ist kostenintensiv.
[0003] Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine herkömmliche Vorrichtung zum
Ausrichten von Gegenständen in ihrem Aufbau zu vereinfachen oder entfallen zu lassen
und damit eine kostengünstigere Herstellung bereitzustellen.
[0004] Diese Aufgabe wird auf überraschende Weise schon durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
von Anspruch 1 gelöst. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Kameraeinrichtung
vorgesehen, welche einen Abschnitt, insbesondere einen Stirnseitenabschnitt des vom
Greifarm des Roboters ergriffenen Gegenstandes bildlich erfasst, sowie eine Bildverarbeitungseinrichtung
zur Erfassung der Lage einer vorgegebenen Markierung am Stirnseitenabschnitt des Gegenstandes,
wobei eine mit der Bildverarbeitungseinrichtung datenverbundene Steuereinrichtung
in Abhängigkeit der Lage der erfassten Markierung am Stirnseitenabschnitt des Gegenstandes
das Mittel zur Einstellung eines ausgerichteten Zustandes des Gegenstandes ansteuert.
[0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist gegenüber bekannten Vorrichtungen den Vorteil
auf, dass zum Ausrichten der Gegenstände keine speziellen Formatteile in der Vorrichtung
mehr notwendig sind. Insbesondere erübrigt sich auch das Vorsehen einer Fingermimik
an der Halteeinrichtung, um die Lage des Gegenstandes in der Halteeinrichtung zu erfassen.
Dagegen ist erfindungsgemäß vorgesehen, den Stirnseitenabschnitt, beispielsweise einen
Bodenabschnitt eines Gegenstandes, welcher eine vorgegebene Markierung wie eine besondere
geometrische Gestaltung aufweist, bildlich zu erfassen und diese Information bei der
nachfolgenden Orientierung und Ausrichtung zu verwenden, sodass der Gegenstand entweder
in einem ausgerichteten Zustand in der Halteeinrichtung eingesetzt ist oder die bekannte
Ausrichtung bei der weiteren Drehung des Artikels in der Aufnahme Berücksichtigung
findet. Hierbei kann vorgesehen sein, dass der Gegenstand auch während der Orientierung
und Ausrichtung bildlich erfasst wird und diese Informationen beispielsweise zur weiteren
Orientierung und Ausrichtung genutzt wird.
[0006] Die bildliche Erfassung des Stirnseitenabschnittes ist nicht auf den Stirnseitenabschnitt
selbst beschränkt. Vielmehr erfasst die Kameraeinrichtung den Gegenstand von dem Stirnseitenabschnitt
aus und kann somit beispielsweise auch das Innere des Gegenstandes und damit sich
möglicherweise dort befindliche Markierungen von dem Stirnseitenabschnitt aus bildlich
erfassen. Dabei kann das Erfassen des Bildes gleichzeitig mit der Beladung der Maschine
ohne zusätzliche Vorrichtungen und nahezu ohne zeitlichen Verlust erfolgen.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich insbesondere bei Gegenständen, welche
in der Vorrichtung zur Vorbereitung eines Dekoriervorgangs, eines Prägevorgangs oder
eines Etikettiervorgangs ausgerichtet werden sollen. Das nachfolgende Dekorieren kann
beispielsweise durch ein Siebdruck-, Flexodruck- oder ein Digitaldruckverfahren ausgeführt
werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nicht auf eine besondere Form von auszurichtenden
Gegenständen beschränkt; es kann sich dabei beispielsweise um Flaschen, Gläser und
Tassen, aber auch um Tiegel oder Flakons handeln. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann Gegenstände einer großen Anzahl von Materialien wie Glas, Kunststoff oder Metall
ausrichten.
[0008] Grundsätzlich ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Behandeln von Gegenständen
ausgebildet, welche beispielsweise nach deren Ausrichtung an einer bestimmten Stelle
auf dem Umfang zu dekorieren sind. Diese Gegenstände weisen zumindest an einem Abschnitt
wie an einer Stirnseite, insbesondere am Boden eine oder mehrere Markierungen auf,
beispielsweise eine erhabene Markierung oder eine Mulde, die mittels der Kameraeinrichtung
erfasst werden, sodass der Gegenstand ausgerichtet werden kann. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung eignet sich insbesondere als Bestandteil der Transportvorrichtung einer
Druckmaschine bzw. einer Etikettiermaschine etc.
[0009] Erfindungsgemäß können solche Markierungen im Bereich der Stirnseite der Gegenstände
angeordnet sein können, die insbesondere vertiefte oder erhabene Strukturen wie Nuten,
Löcher, Keile, Punkte etc., jedoch auch Symbole, Texte oder Abbildungen umfassen.
Bei der Verarbeitung einer erkannten Markierung kann auch eine Interpretation, beispielsweise
in Form einer Texterkennung erfolgen. Beispielsweise ist es möglich, dass die mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung erkannte Markierung des Gegenstandes selbst Information
aufweist, welche erfasst und zur nachfolgenden Ausrichtung des Gegenstandes und/oder
darüber hinaus zur nachfolgenden Dekoration des Gegenstandes verwendet werden kann.
Insofern kann die Markierung codierte Information umfassen, welche dekodiert und nachfolgend
für die Ausrichtung bzw. die Dekoration wie die Bedruckung des Gegenstandes verwendet
wird. Beispielsweise kann in Abhängigkeit von der erfassten Markierung bzw. der dekorierten
Information der jeweilige Gegenstand unterschiedlich orientiert und/oder mit unterschiedlichen
Farben bedruckt oder unterschiedlichen Etiketten gekennzeichnet werden.
[0010] Als eine solche Markierung kann auch der Umriss eines Gegenstandes insbesondere an
dessen Stirnseite dienen, welcher bei nichtzylindrischen Gegenständen wie bei einer
ovalen Grundform des Gegenstandes auch eindeutige Rückschlüsse auf die Winkellage
des Gegenstandes erlaubt.
[0011] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Zweckmäßigerweise kann das Mittel zur Einstellung eines ausgerichteten Zustandes
des Gegenstandes ein Mittel zum Drehen des Gegenstandes im Greifarm der Robotereinrichtung
aufweisen. Dieses Mittel kann beispielsweise dadurch realisiert sein, dass die Robotereinrichtung
zum Drehen des in einer Roboterhand gehaltenen Gegenstandes zur Achse dieses Gegenstandes
eingerichtet ist, beispielsweise durch das Vorsehen eines Dreharms mit entsprechend
angetriebener Drehachse. Insofern wird die Orientierung bzw. Ausrichtung des Gegenstandes
durch den Roboter durchgeführt, der dann den ausgerichteten Gegenstand in die Halteeinrichtung
einsetzt. Eine Bewegung des Gegenstandes in der Halteeinrichtung selbst kann damit
entfallen.
[0013] In einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
vorgesehen sein, dass das Mittel zur Einstellung des ausgerichteten Zustandes des
Gegenstandes in der Halteeinrichtung selbst integriert ist. Beispielsweise kann die
Halteeinrichtung ein Mittel zum Drehen des Gegenstandes wie einen Antrieb aufweisen,
d.h. der Gegenstand wird in der Halteeinrichtung gedreht, nachdem er in diese eingesetzt
ist.
[0014] Besonders zweckmäßig kann es jedoch sein, dass sowohl der Roboterarm als auch das
Mittel zum Drehen des Gegenstandes in der Halteeinrichtung in Abhängigkeit des von
der Kameraeinrichtung erfassten Stirnseitenabschnittes angesteuert werden, um den
Gegenstand in den gewünschten ausgerichteten Zustand in der Halteeinrichtung zu bringen.
[0015] Die Halteeinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann beispielsweise eine Dornaufnahme
aufweisen, sodass der Gegenstand mit einer Stirnseite an der Halteeinrichtung anliegt.
Besonders zweckmäßig ist es jedoch, wenn die Halteeinrichtung zwei Stirnseitenaufnahmen
aufweist, die als Bodenaufnahme und Spitzenaufnahme ausgebildet sind, wobei der in
die Halteeinrichtung eingesetzte Gegenstand mit einem Bodenabschnitt an der Bodenaufnahme
und mit einem Spitzenabschnitt an der Spitzenaufnahme anliegt. Durch eine solche Gestaltung
kann der jeweilige Gegenstand zwischen Bodenaufnahme und Spitzenaufnahme eingespannt
werden und kann somit fest fixiert und ausgerichtet den nachfolgenden Prozessen wie
einem Druck oder einem Etikettierprozess zugeführt werden.
[0016] Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich, wenn die optische Achse der Kameraeinrichtung
im Wesentlichen parallel zur Achse der Halteeinrichtung verläuft. Hierdurch wird erreicht,
dass nach der Kameraaufnahme eine einfache Bewegung des Roboterarms ausreicht, um
den Gegenstand in die Halteeinrichtung einzusetzen. Darüber hinaus kann dadurch während
der Kameraaufnahme ein flächiger Fokus auf den Stirnseitenabschnitt erleichtert werden.
[0017] Darüber hinaus kann es auch zweckmäßig sein, die optische Achse der Kameraeinrichtung
schräg zur Achse der Halteeinrichtung anzuordnen, sodass der Gegenstand in diesem
Fall nicht von oben oder unten, d.h. von einer der beiden Stirnseiten aufgenommen
wird, sondern dieser schräg aufgenommen wird. Darüber hinaus kann auch vorgesehen
sein, die Blickrichtung der Kamera einstellbar zu gestalten, sodass die Ausrichtung
jeweils optimiert für den jeweiligen Gegenstand durchgeführt werden kann.
[0018] Verfahrensseitig wird die obige Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Ausrichten
von Gegenständen, insbesondere zur Vorbereitung eines Dekoriervorgangs in einer Druckmaschine
oder eines Etikettiervorgangs in einer Etikettiervorrichtung, wobei der Gegenstand
von einem Greifarm eines Roboters ergriffen und nachfolgend in eine Halteeinrichtung
eingesetzt wird, sodass ein Stirnseitenabschnitt des Gegenstandes an einer Stirnseitenaufnahme
der Halteeinrichtung anliegt, wobei ein vorgegebener, ausgerichteter Zustand des in
die Haltevorrichtung eingesetzten Gegenstandes eingestellt wird. Das erfindungsgemäße
Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass vor dem Einsetzen des Gegenstandes in die
Halteeinrichtung ein Abschnitt, insbesondere ein Stirnseitenabschnitt des Gegenstandes
bildlich erfasst wird und eine Bildverarbeitung durchgeführt wird zur Erfassung der
Lage einer vorgegebenen Markierung am Stirnseitenabschnitt des Gegenstandes und wobei
in Abhängigkeit der mittels der Bildverarbeitung erfassten Lage der vorgegebenen Markierung
am Stirnseitenabschnitt des Gegenstandes dieser so bewegt wird, dass er in dem vorgegebenen
ausgerichteten Zustand in der Haltevorrichtung angeordnet ist.
[0019] Nach der Erfassung der Lage der vorgegebenen Markierung am Stirnseitenabschnitt des
Gegenstandes mittels der Bildverarbeitung kann danach die Ausrichtung des Gegenstandes
erfolgen, einerseits dadurch, dass der Roboter den Gegenstand vor dem Einsetzen in
die Halteeinrichtung in die gewünschte Lage orientiert, insbesondere dreht oder dadurch,
dass der Gegenstand zunächst in die Halteeinrichtung eingesetzt wird und danach in
dieser gedreht wird, um eine vorgegebene Drehlage des Gegenstandes in der Halteeinrichtung
einzustellen, die dem ausgerichteten Zustand des Gegenstandes in der Halteeinrichtung
entspricht.
[0020] Vorteilhafterweise kann die vorgegebene Markierung an einem Stirnseitenabschnitt
des Gegenstandes eine codierte Information aufweisen, welche nach der Dekodierung
zur spezifischen Ausrichtung und/oder Dekorierung dieses Gegenstandes verwendet wird.
Auf die beschriebene Weise kann letztlich mittels der dekodierten Information der
Markierung eine Steuerung bezüglich der Ausrichtung des Gegenstandes, eine Steuerung
bezüglich der nachfolgenden Bearbeitungsstationen bzw. letztlich eine Steuerung der
gesamten Vorrichtung durchgeführt werden. Damit ist es möglich, jeden einzelnen Gegenstand
individuell zu orientieren und/oder beispielsweise nachfolgend individuell zu dekorieren
in Abhängigkeit der mittels der Markierung am Gegenstand angebrachten Information.
[0021] Die Erfindung wird im Folgenden durch das Beschreiben einiger Ausführungsformen einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert,
wobei
- Figur 1
- einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Ausrichten von flaschenförmigen
Gegenständen,
- Figur 2
- die in Figur 1 dargestellte Ausführungsform in einer ausführlicheren Prinzipdarstellung,
- Figur 3
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Prinzipdarstellung,
- Figur 4
- eine weitere erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung in einer Prinzipdarstellung
und
- Figur 5
- eine der in den Figuren 1 - 4 dargestellte Vorrichtung im Einsatz in einer Druckmaschine
zeigt.
[0022] Figur 1 zeigt in einem Ausschnitt eine Vorrichtung 1 zum Ausrichten von flaschenförmigen
Gegenständen, welche für einen nachfolgenden Dekoriervorgang ausgerichtet werden.
Dargestellt ist gerade eine Betriebsposition, bei welcher der Greifarm 2 des Roboters
die Flasche 3 mit ihrem Boden auf eine Kameraeinrichtung 4 ausrichtet zur bildlichen
Erfassung des Bodenabschnitts. Das erfasste Bild wird in einer Mikrocomputereinrichtung
verarbeitet, um die Lage einer vorgegebenen Markierung am Bodenabschnitt der Flasche
3 zu erfassen. Mit Kenntnis der Lage dieser Markierung berechnet nun eine Steuervorrichtung
die notwendigen Schritte, damit die Flasche 3 in einem vorgegebenen ausgerichteten
Zustand in der Halteeinrichtung zum Liegen kommt, wobei in der Figur allein eine Bodenaufnahme
5 gezeigt ist, welche nach dem Einsetzen der Flasche 3 durch den Greifarm 2 des Roboters
am Boden der Flasche 3 anliegt. Zur Klarheit der Darstellung ist die Spitzenaufnahme
der Halteeinrichtung nicht dargestellt, welche nach dem Einsetzen der Flasche 3 in
die Halteeinrichtung axial an der dem Boden gegenüberliegenden Seite der Flasche 3
anliegt. In der dargestellten Ausführungsform wird die Ausrichtung der Flasche 3 dadurch
durchgeführt, dass die Flasche 3 in der Halteeinrichtung gedreht wird. Hierzu ist
an der Bodenaufnahme 5 ein Motorantrieb angebracht, welcher von einer Steuereinrichtung
in Abhängigkeit der Lage der zuvor erfassten Markierung am Boden der Flasche 3 und
der daraus berechneten notwendigen Schritte so angesteuert wird, dass der vorgegebene
ausgerichtete Zustand der Flasche 3 zur Vorbereitung des nachfolgenden Druckvorganges
eingestellt wird. Der Druckvorgang selbst wird dann in einer nicht dargestellten Druckstation
durchgeführt, wobei die Flasche 3 in der beschriebenen Halteeinrichtung verbleibt.
[0023] In einer nicht dargestellten Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, dass die
Flasche 3 im Ansprechen auf die erfasste Lage der Markierung am Boden der Flasche
3 durch die Robotereinrichtung gedreht wird. Bei dieser Ausführungsform ist die Robotereinrichtung
mit den entsprechenden Freiheitsgraden ausgestattet. Eine nachfolgende Bewegung der
Flasche 3 nach dem Einsetzen in die Halteeinrichtung kann damit entfallen.
[0024] In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform ist die Kamera in Bezug auf
die Vorrichtungselemente, wie beispielsweise den Greifarm der Robotereinrichtung so
angeordnet, dass die Orientierung des Gegenstandes mit der Kamera aufgenommen werden
kann, ohne dass der Gegenstand mit einer Stirnseite in einem besonderen Verfahrensschritt
vor die Kamera gehalten werden muss, sondern kann während der Bewegung des Gegenstandes
zwischen der Aufnahme und dem Einsetzen in die Haltereinrichtung automatisch erfasst
werden, sodass keine weiteren Zykluszeiten notwendig sind. Auf diese Weise können
Bildaufnahme, Berechnung und Positionierung während der Zeit erfolgen, während welcher
der Gegenstand aufgenommen und in die Halteeinrichtung eingesetzt wird.
[0025] Figur 2 zeigt die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung 10 in einer Gesamtdarstellung.
Die zu ausrichtenden Gegenstände, hier Flaschen 3, werden mittels eines zuführenden
Förderbandes 20 der Vorrichtung 10 zugeführt. Die Robotereinrichtung umfasst linke
und rechte Greifarmsegmente 12a, b, deren handentferntes Ende jeweils an einem zugeordneten
Anlenkelement 11a, b angelenkt ist. Linke und rechte Greifarmsegmente 12a, b sind
mit ihrem anderen Ende an der Greifhand 13 angelenkt, welche zum Greifen und Tragen
der Flaschen 3 ausgebildet ist.
[0026] Figur 2 zeigt in einer Darstellung drei verschiedene Betriebssituationen A, B und
C des Greifarms. Zunächst wird die Robotereinrichtung so gesteuert, dass die Greifhand
die auf dem Förderband 20 an vorderster Stelle angeordnete Flasche 3 ergreift, Betriebssituation
A. Danach werden die Greifarmsegmente so angesteuert, dass die Flasche 3 mit ihrem
Boden zur optischen Achse der Kamera 14 angeordnet ist (Betriebssituation B), um diesen
Stirnseitenabschnitt der Flasche 3 bildlich zu erfassen, aus welcher in der beschriebenen
Ausführungsform die Drehorientierung der Flasche 3 aufgrund einer zugeordneten Markierung
am Boden der Flasche ermittelt wird. Die Flasche wird dann von der Robotereinrichtung
in die Halteeinrichtung 15 eingesetzt, Betriebssituation C des Greifarms. Die Halteeinrichtung
15 umfasst eine Bodenaufnahme 16 sowie eine Halsaufnahme 18, wobei zunächst die Flasche
mittels der Robotereinrichtung an die Bodenaufnahme angelegt wird und nachfolgend
die Halsaufnahme 18 mit deren Zentrierteil 19 ausgehend von einer Stellung E in eine
weitere Betriebsstellung D der Halsaufnahme 18 an die Flasche angelegt wird zum Fixieren
der Flasche in der Halteeinrichtung 15. Danach öffnet der Greifarm 13, diese Betriebssituation
ist in Figur 2 nicht mehr dargestellt.
[0027] Nachdem die Flasche nun in der Halteeinrichtung fixiert ist, kann die Flasche über
den an der Bodenaufnahme 16 angreifenden Motor 17 axial gedreht werden. Diese Drehung
wird von einer nicht dargestellten Steuerung unter Berücksichtigung der in der Betriebsposition
B des Greifarms erfassten Drehorientierung der Flasche durchgeführt, derartig, dass
die Flasche beispielsweise für einen nachfolgenden Dekoriervorgang in vorgegebener
Weise bezüglich ihrer Drehlage ausgerichtet ist.
[0028] Der Bewegungspfad der Greifhand ist in der Figur durch die Trajektorie S dargestellt.
[0029] Die Figuren 3 und 4 zeigen die in Figur 2 dargestellte Vorrichtung jeweils in leicht
abgewandelter Form. Insofern sind gleiche Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen. Bei der in Figur 3 dargestellten Vorrichtung ist die Kamera in direkter
Nachbarschaft zu dem zuführenden Förderband 20 angeordnet, sodass die bildliche Erfassung
des Bodenabschnitts der Flasche 3 direkt nach der Aufnahme der Flasche vom Band erfolgt.
Wie zu erkennen, ist die Trajektorie S des Roboterarms im Wesentlichen identisch mit
dem der Figur 2. Da die bildliche Erfassung des Stirnseitenabschnitts der Flasche
am Anfang der Trajektorie vorgenommen wird, kann die Zeit zur Bewegung der Flasche
in die Halteeinrichtung 15 zur Durchführung der Bildverarbeitung und damit zur Erfassung
der Drehorientierung der Flasche genutzt werden.
[0030] Figur 4 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher nicht der Bodenabschnitt der Flasche,
sondern der gegenüber liegende Stirnseitenabschnitt, d.h. der Bereich des Flaschenhalses
bildlich durch die Kamera 14 erfasst wird, wobei in der dargestellten Ausführungsform
die Kameraachse wiederum parallel und ausgerichtet zur Flaschenachse angeordnet ist.
[0031] Figur 5 zeigt die Integration einer der in den Figuren 2 - 4 dargestellten Vorrichtung
zum Ausrichten von Gegenständen in einer hier als Siebdruckmaschine 100 ausgebildeten
Dekoriervorrichtung. Die Siebdruckmaschine 100 ist karussellartig aufgebaut und umfasst
zunächst eine Eingabestation 130, wie sie in den Figuren 2 - 4 dargestellt ist. Ferner
weist in der beschriebenen Ausführungsform die Siebdruckmaschine 100 vier Druckstationen
110a - d und entsprechend vier Trocknungsstationen 120a - d auf. Nach dem Durchlaufen
der einzelnen Verarbeitungsstationen zur Durchführung eines Vierfarb-Siebdruckes wird
die Flasche 3 an der Ausgabestation mittels einer zweiten Robotereinrichtung aus der
Halteeinrichtung entnommen und auf das abführende Förderband 25 zum Abtransport aufgestellt.
Die beschriebene Ausrichtung der Flasche innerhalb der Eingabestation 130 dient zur
Vorbereitung der Orientierung der Flasche für die nachfolgende Vierfarb-Bedruckung.
[0032] Andererseits kann die in Fig. 5 gezeigte Maschine je nach spezifischer Anwendung
beispielsweise auch als Druckmaschine mit 8 Druckstationen ausgebildet sein oder als
Dekorierstation mit jeweils 3 Druck- und Trocknungsstationen sowie mit einer Präge-
und einer Etikettierstation. In allen Fällen ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung
umfasst.
[0033] In einer nicht dargestellten, aber ähnlich zu einer in den Figuren 1 - 4 gezeigten
Ausführungsform wird der Gegenstand, hier die Flasche, schon ausgerichtet in die Halteeinrichtung
15 eingesetzt. In diesem Fall ist die Robotereinrichtung zum Drehen der Flasche entlang
der Flaschenachse ausgebildet. Diese Drehung kann dann nach der bildlichen Erfassung
des Stirnseitenabschnittes und nachfolgender Bildverarbeitung während des Transportes
der Flasche in die Halteeinrichtung 15 durchgeführt werden. Damit kann das Vorsehen
eines Antriebes an allen Bodenaufnahmen 16 entfallen, siehe z.B. Figur 2.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Greifarm
- 3
- Flasche
- 4
- Kameraeinrichtung
- 5
- Bodenaufnahme
- 10
- Vorrichtung
- 11a,
- b Anlenkelement
- 12a, b
- Greifarmsegmente (links, rechts)
- 13
- Greifhand
- 14
- Kamera
- 15
- Halteeinrichtung
- 16
- Bodenaufnahme
- 17
- Motorantrieb
- 18
- Halsaufnahme
- 19
- Zentrierteil
- 20
- Förderband (Zuführung)
- 25
- Förderband (Abführung)
- 100
- Siebdruckmaschine
- 110a,b, c,d
- Druckstation
- 120a,b, c,d
- Trocknungsstation
- 130
- Eingabestation
- 140
- Ausgabestation
- A, B, C
- Greifarmstellung
- D, E
- Stellung der Halsaufnahme
- S
- Trajektorie
1. Vorrichtung (1,10) zum Ausrichten von Gegenständen, insbesondere zur Vorbereitung
eines Dekoriervorgangs in einer Druckmaschine, umfassend
- eine Robotereinrichtung mit einem Greifarm (2) zum Ergreifen und nachfolgenden Einsetzen
eines Gegenstandes (3) in eine
- Halteeinrichtung (15), welche zum Halten des Gegenstandes (3) zumindest eine Stirnseitenaufnahme
aufweist, die zur Anlage an einen Stirnseitenabschnitt des in der Halteeinrichtung
eingesetzten Gegenstandes ausgebildet ist, sowie ein
- Mittel zur Einstellung eines ausgerichteten Zustandes des Gegenstandes in der Halteeinrichtung,
gekennzeichnet durch eine Kameraeinrichtung (4, 14), welche einen Abschnitt, insbesondere einen Stirnseitenabschnitt
des vom Greifarm (2) ergriffenen Gegenstandes (3) bildlich erfasst, eine Bildverarbeitungseinrichtung
zur Erfassung der Lage einer vorgegebenen Markierung an dem Abschnitt des Gegenstandes,
wobei eine mit der Bildverarbeitungseinrichtung datenverbundene Steuereinrichtung
in Abhängigkeit der Lage der erfassten Markierung an dem Abschnitt des Gegenstandes
das Mittel zur Einstellung eines ausgerichteten Zustandes des Gegenstandes ansteuert.
2. Vorrichtung (1, 10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Einstellung eines ausgerichteten Zustandes des Gegenstandes (3) in
der Halteeinrichtung (15) ein Mittel zum Drehen des Gegenstandes im Greifarm (2) der
Robotereinrichtung aufweist.
3. Vorrichtung (1, 10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Einstellung eines ausgerichteten Zustandes des Gegenstandes (3) in
der Halteeinrichtung (15) ein Mittel zum Drehen des Gegenstandes in der Halteeinrichtung
aufweist.
4. Vorrichtung (1, 10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung zwei Stirnseitenaufnahmen aufweist, die als Bodenaufnahme (5,
16) und Spitzenaufnahme (18) ausgebildet sind, wobei der in die Halteeinrichtung (15)
eingesetzte Gegenstand mit einem Bodenabschnitt an der Bodenaufnahme (5) und mit einem
Spitzenabschnitt an der Spitzenaufnahme (18) anliegt.
5. Vorrichtung (1, 10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , dass die optische Achse der Kameraeinrichtung (4, 14) im Wesentlichen parallel zur Achse
der Halteeinrichtung (15) verläuft.
6. Verfahren zum Ausrichten von Gegenständen, insbesondere zur Vorbereitung eines Dekoriervorgangs
in einer Druckmaschine (100), wobei der Gegenstand (3) von einem Greifarm (2) eines
Roboters ergriffen und nachfolgend in eine Halteeinrichtung (15) eingesetzt wird,
sodass ein Stirnseitenabschnitt des Gegenstandes an einer Stirnseitenaufnahme der
Halteeinrichtung anliegt, wobei ein vorgegebener, ausgerichtete Zustand des in die
Haltevorrichtung (15) eingesetzten Gegenstandes eingestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einsetzten des Gegenstandes (3) in die Halteeinrichtung (15) ein Abschnitt,
insbesondere ein Stirnseitenabschnitt des Gegenstandes bildlich erfasst wird und eine
Bildverarbeitung durchgeführt wird zur Erfassung der Lage einer vorgegebenen Markierung
an dem Abschnitt des Gegenstandes und wobei in Abhängigkeit der mittels der Bildverarbeitung
erfassten Lage der vorgegebenen Markierung an dem Abschnitt des Gegenstandes dieser
so bewegt wird, dass er in dem vorgegebenen ausgerichteten Zustand in der Haltevorrichtung
(15) angeordnet ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der vorgegebene ausgerichtete Zustand des Gegenstandes (3) in der Haltevorrichtung
(15) durch eine vorgegebene Drehlage des Gegenstandes (3) in der Halteeinrichtung
festgelegt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einstellen des vorgegebenen ausgerichteten Zustandes des Gegenstandes (3) in
der Halteeinrichtung der Gegenstand vor dem Einsetzen in die Halteeinrichtung durch
Ansteuern zumindest einer Roboterdrehachse bewegt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einstellen des vorgegebenen ausgerichteten Zustandes des Gegenstandes (3) in
der Halteeinrichtung der Gegenstand nach dem Einsetzen in die Halteeinrichtung (15)
um eine Drehachse der Halteeinrichtung verdreht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Markierung bereitgestellte codierte Information dekodiert und zur Steuerung
der Vorrichtung (1, 10), insbesondere zur Steuerung der Ausrichtung des Gegenstandes
(3) in der Halteeinrichtung (15) verwendet wird.