[0001] Die Erfindung betrifft einen Kunststoffbehälter mit einem Versteifungsprofil sowie
ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffbehälters.
[0002] Kunststoffbehälter dienen unter anderem dazu, um Transportgut zu transportieren oder
um Gegenstände zu lagern. Hierbei haben Kunststoffbehälter wesentliche Vorteile gegenüber
Behälter aus anderen Materialien: Kunststoffbehälter sind einfach und kostengünstig
im Massenverfahren herstellbar und sie weisen außerdem ein nur sehr geringes Eigengewicht
auf. Außerdem ist Kunststoff relativ unempfindlich gegen äußere Einflüsse wie beispielsweise
chemische Substanzen oder auch mechanische Einwirkungen, sodass Kunststoffbehälter
vielfältig in der Industrie zur Lagerung und zum Transport von Gütern eingesetzt werden
können.
[0003] Problematisch ist bei Kunststoffbehältern jedoch, dass Kunststoff über einen längeren
Zeitraum unter Belastung zum Kriechen neigt, was insbesondere durch erhöhte Temperaturen
verstärkt wird. Werden also schwere Teile in einem Kunststoffbehälter über einen längeren
Zeitraum bei erhöhten Temperaturen gelagert, so besteht hier die Gefahr, dass der
Kunststoffbehälter sich verformt und damit für einen weiteren Transport der gelagerten
Güter nicht mehr geeignet ist.
[0004] Aus der
DE 91 12 561 U1 ist ein Lager- und Transportkasten aus Kunststoff für schweres Transportgut bekannt.
Ein, eine ebene Oberseite aufweisender Boden ist unterseitig durch Versteifungsrippen
stabilisiert, die Kanäle bilden, in die sich metallene Träger einschieben lassen.
Durch diese metallenen Träger kann somit eine Stabilisierung des Lager- und Transportkastens
aus Kunststoff bewirkt werden.
[0005] DE 93 12 920 U1 betrifft einen kastenförmigen Behälter aus Kunststoff, insbesondere Lager- und Transportkasten,
dessen eine glatte Lauffläche aufweisender bzw. bildender Boden oder unterseitig durch
Versteifungsrippen stabilisiert ist.
[0006] DE 299 22 717 U1 betrifft ebenfalls einen kastenförmigen Behälter aus Kunststoff, insbesondere einen
Lager- und Transportkasten, bei welchem ein innen eine ebene Oberfläche aufweisender
Boden unterseitig durch Versteifungsrippen charakterisiert ist, die auf der Bodenunterseite
einerseits im Bodenmittelfeld und andererseits einen dieses umlaufend rahmenartig
eingrenzenden, gegenüber dem Bodenmittelfeld engmaschiger verrippten Laufkranz- bzw.
Standfilächenbereich definieren, wobei das Bodenmittelfeld mit einem Abdeckboden versehen
ist.
[0007] DE 201 10 191 U1 offenbart ebenfalls einen Lager- und Transportkasten aus Kunststoff, der an der Unterfläche
seines Bodens mit Rippen versehen ist.
[0008] DE 37 09 190 C2 offenbart einen stapelfähigen, kastenförmigen Lager- und Transportkasten, wobei der
Boden des Transportkastens an seiner Unterseite mit einer der Versteifung dienenden,
mindestens aus Längs- und Querstegen bestehenden Verrippung ausgestaltet ist, wobei
für den Fall, dass die Verrippung nicht ausreicht, um eine Durchbiegung des Bogens
nach unten in Grenzen zu halten, vorgesehen ist, in dem Versteifungsrahmen ein Versteifungsprofil
vorzusehen.
[0009] DE 10 2008 020 916 A1 betrifft einen einstückig aus Kunststoff hergestellten Transportkasten, der aus zwei
ebenen Platten und zwischen diesen verlaufenden Rippen aufgebauten vorderen Boden,
vier Seitenwänden und vier Ecksäulen gefertigt ist.
[0010] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Kunststoffbehälter
und ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffbehälters zu schaffen.
[0011] Die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen angegeben.
[0012] Es wird ein Kunststoffbehälter mit einem ersten und einem zweiten Boden geschaffen,
wobei zwischen dem ersten und zweiten Boden ein Versteifungsprofil angeordnet ist,
wobei der erste Boden mit dem zweiten Boden stoffschlüssig verbunden ist und das Versteifungsprofil
vollständig vom ersten und zweiten Boden umschlossen ist.
[0013] Ausführungsformen der Erfindung haben den Vorteil, dass zunächst durch die Bereitstellung
des Versteifungsprofils eine bekannte mechanische Verstärkung des Kunststoffbehälters
gewährleistet wird. Auch bei der Lagerung von Stückgut über einen längeren Zeitraum
in dem Kunststoffbehälter und bei erhöhten Temperaturen wird so zuverlässig verhindert,
dass eine Verformung des Kunststoffbehälters auftritt. Außerdem wird die Gesamtstabilität
des Behälters erhöht.
[0014] Ein weiterer wesentlicher Vorteil des genannten Behälters ist jedoch auch, dass aufgrund
der vollständigen Einbettung des Versteifungsprofils in den vom ersten und zweiten
Boden gebildeten "Sandwichboden" eine optimale Fixierung des Versteifungsprofils am
Kunststoffbehälter gewährleistet werden kann. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund
relevant, dass leere Kunststoffbehälter üblicherweise nicht nur mit dem Kunststoffboden
nach unten gelagert werden, sondern es ist üblich, Kunststoffbehälter in allen möglichen
räumlichen Positionen ineinander zu stapeln. Nichtsdestotrotz kann das Versteifungsprofil
nicht aus dem Kunststoffbehälter unbeabsichtigt aufgrund des Eingeschlossen-Seins
im Sandwichboden herausfallen.
[0015] Ein weiterer wesentlicher Vorteil von Ausführungsformen der Erfindung ist, dass das
Versteifungsprofil in keinster Weise von Umwelteinflüssen der Umgebung des Kunststoffbehälters
beeinträchtigt werden kann. Aufgrund des vollständigen Umschließens des Versteifungsprofils
durch den ersten und zweiten Boden kann damit der Kunststoffbehälter auch in Umgebungen
eingesetzt werden, die beispielsweise für metallische Versteifungsprofile aggressive
Substanzen beinhalten. Ein Beispiel hierfür wäre in der chemischen Industrie das Vorhandensein
von säurehaltigen Dämpfen, welche jedoch aufgrund des vollständigen Eingeschlossenseins
der Versteifungsprofile in den Sandwichboden den Versteifungsprofilen nichts anhaben
können. Damit wird in diesem Fall eine Korrosion und damit eine beginnende schleichende
Zerstörung des Kunststoffbehälters verhindert.
[0016] Schließlich ist ein weiterer erwähnenswerter Vorteil von Ausführungsformen der Erfindung,
dass in die Versteifungsprofile auch keine Feuchtigkeit eintreten kann sowie eine
ungewollte Verschmutzung der Versteifungsprofile zuverlässig verhindert wird. Wären
die Versteifungsprofile nach der Seite offen bzw. frei zugänglich, könnte eine Korrosion
durch Feuchtigkeit einsetzen bzw. könnten sich gefährliche Substanzen, beispielsweise
bei Verwendung in der pharmazeutischen Industrie, in die Aufnahmeräume der Versteifungsprofile
bzw. in die Versteifungsprofile selbst absetzen, welche beim Transport der Behälter
wieder in die Umgebung abgegeben werden könnten. Dies wird durch den angegebenen Kunststoffbehälter
vermieden.
[0017] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist das Versteifungsprofil aus Metall, wobei es
sich beispielsweise bei dem Metall um Stahl oder Aluminium handelt. Stahl hat den
Vorteil, dass es hoch tragfähig ist, ohne dass auch bei hohen Belastungen eine Deformation
des Stahls auftritt. Damit reicht ein geringer Bauraum für das Versteifungsprofil
zwischen dem ersten und zweiten Boden des Kunststoffbehälters aus, um eine hochstabile
Abstützung des Kunststoffbehälters zu gewährleisten. Die Festigkeit von Aluminium
ist zwar geringer als die von Stahl, bietet jedoch gegenüber Stahl den Vorteil, dass
ein extrem leichtgewichtiges Versteifungsprofil bereitgestellt werden kann.
[0018] Ferner weisen der erste und/oder zweite Boden einen Schweißdom auf, wobei das Versteifungsprofil
eine Aussparung zur formschlüssigen Aufnahme des Schweißdoms aufweist, wobei der erste
und der zweite Boden über den Schweißdom stoffschlüssig miteinander verbunden sind.
Durch den Schweißdom ergibt sich der Vorteil, dass sich das Versteifungsprofil im
Sandwichboden des Kunststoffbehälters nicht mehr bewegen kann. Eine Bewegung des Kunststoffbehälters
führt damit gerade nicht zu Klappergeräuschen aufgrund einer ungewollten Bewegung
des Versteifungsprofils im Sandwichboden des Kunststoffbehälters bei Behälterbewegungen.
Durch die Schweißdome, welche formschlüssig vom Versteifungsprofil aufgenommen sind,
wird somit eine Relativbewegung von Versteifungsprofil und dem übrigen Kunststoffbehälter
vermieden.
[0019] Somit ergibt sich insgesamt durch die vorliegende Erfindung der Vorteil, dass aufgrund
der vollständigen Einbettung des Versteifungsprofils in dem vom ersten und zweiten
Boden gebildeten Sandwichboden eine optimale Fixierung des Versteifungsprofils am
Kunststoffbehälter gewährleistet werden kann. Das Versteifungsprofil kann niemals
aus dem Kunststoffbehälter unbeabsichtigt aufgrund des Eingeschlossenseins im Sandwichboden
herausfallen. Selbst bei einer Bewegung des Kunststoffbehälters werden ungewollte
Relativbewegungen von Versteifungsprofil und Behälter und damit einhergehende Klappergeräusche
vermieden, da aufgrund der stoffschlüssigen Verbindung des ersten und zweiten Bodens
über dem Schweißdom und der Fixierung des Versteifungsprofils über dem Schweißdom
am ersten und zweiten Boden gerade diese Relativbewegung von Versteifungsprofil und
dem übrigen Kunststoffbehälter verhindert wird.
[0020] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Versteifungsprofil ein
Hohlprofil auf. Das Hohlprofil gewährleistet zum einen aufgrund der Aussparung im
Profilinneren ein geringes Gewicht, jedoch aufgrund der Profilform eine hohe Biegesteifigkeit.
Auch damit wird gewährleistet, dass ein leichtgewichtiger und dennoch hochstabiler
Kunststoffbehälter bereitgestellt werden kann.
[0021] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Versteifungsprofil ein
U-förmiges Profil auf, wobei die längliche Nut des U-förmigen Profils dem Innenraum
des Behälters zugewandt ist. Durch die U-Form wird zunächst bewirkt, dass Kräfte von
den beiden Auflageflächen der Schenkelenden des U-förmigen Profils auf den Umkehrpunkt
des U-förmigen Profils, d.h. der dem ersten Boden abgewandten Seite, effektiv übertragen
werden. Allgemein ist hierfür ein bogenförmiges Profil die optimale geometrische Anordnung,
um entsprechende hohe Kräfte bei minimalem Materialaufwand abzuleiten. Nichtsdestotrotz
wird durch die Zuwendung der länglichen Nut des U-förmigen Profils in Richtung des
Innenraums des Behälters eine große Aufnahmefläche für Kräfte bereitgestellt, die
über den ersten Boden auf das U-förmige Profil wirken.
[0022] Diese Aufnahmefläche für Kräfte kann weiter dadurch vergrößert werden, indem das
Versteifungsprofil einen Mittelpunktswinkel größer als 180° aufweist. Dadurch ergibt
sich anschaulich gesprochen beispielsweise eine Ω-förmige Ausgestaltung des Versteifungsprofils.
Kräfte werden auf die beiden "Füße" des Ω-förmigen Profils übertragen und von dort
effektiv auf den zweiten Boden des Kunststoffbehälters.
[0023] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der erste und/oder zweite
Boden ein Rippenprofil auf, wobei das Rippenprofil eine Aussparung aufweist, wobei
die Aussparung zur Aufnahme des Versteifungsprofils ausgebildet ist. Das Rippenprofil
bietet den Vorteil einer weiteren mechanischen Versteifung des Kunststoffbehälters,
wodurch durch die Aussparung des Rippenprofils in einfacher Weise bei der Fertigung
des Kunststoffbehälters ein zumindest temporäres Fixieren des Versteifungsprofils
am Kunststoffbehälter möglich ist. Das Versteifungsprofil wird damit lediglich in
die entsprechende Aussparung des Rippenprofils eingelegt und damit wird eine Beweglichkeit
des Versteifungsprofils in zumindest zwei Dimensionen, insbesondere parallel zur Oberfläche
des ersten Bodens, verhindert. Anschließend genügt es dann, den zweiten Boden nach
Aufsetzen auf den ersten Boden stoffschlüssig mit dem ersten Boden zu verbinden.
[0024] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung begrenzt der erste Boden unmittelbar
den Innenraum des Behälters und weist eine zum Innenraum hin ebene Oberfläche auf,
wobei der zweite Boden eine zum Innenraum des Behälters hin gewölbte Form aufweist,
wobei das Versteifungsprofil auf seiner dem ersten Boden zugewandten Seite eine der
ebenen Oberfläche des ersten Bodens folgende und mit dem ersten Boden in Kontakt stehende
Form aufweist, wobei das Versteifungsprofil auf seiner dem zweiten Boden zugewandten
Seite eine der gewölbten Form folgende und mit dem zweiten Boden in Kontakt stehende
Form aufweist.
[0025] Aufgrund der gewölbten Form des zweiten Bodens liegt der zweite Boden bei Aufstellen
des Kunststoffbehälters auf einer ebenen Fläche nicht vollflächig auf dieser Ebene
auf, sondern wird lediglich mit der seitlichen Kante von der ebenen Fläche abgestützt.
Dies ist insbesondere beim Stapeln von Kunststoffbehältern relevant, da aufgrund der
gewölbten Form des zweiten Bodens Kräfte des Kunststoffbehälters auf die Seitenkanten
des zweiten Bodens hin übertragen werden, welche wiederum auf den Seitenwänden eines
beim Stapelvorgang unter diesem Kunststoffbehälter weiter befindlichen Kunststoffbehälters
wirken. Damit werden insgesamt Kräfte nur dorthin übertragen, wo sie auch effektiv
von einem zum nächsten Kunststoffbehälter über dessen Seitenwände weitergegeben werden
können.
[0026] Da außerdem das Versteifungsprofil auf seiner dem zweiten Boden zugewandten Seiten
der gewölbten Form des zweiten Bodens folgt, werden auf das Versteifungsprofil in
der Behältermitte wirkende Kräfte ebenfalls in effektiver Weise auf die Seitenkanten
des zweiten Bodens übertragen. In anderen Worten ist das Versteifungsprofil nicht
einfach an den Seitenkanten des Sandwichbodens fixiert, sodass bei großen Kräften
in der Mitte des Behälters ein Ausreißen des Versteifungsprofils an der Seite des
Sandwichbodens stattfinden könnte. Stattdessen werden auf das Versteifungsprofil in
der Mitte wirkende Kräfte unmittelbar auf die Seitenkanten des zweiten Bodens übertragen.
[0027] Beispielsweise handelt es sich bei der gewölbten Form dabei um eine konvexe Form
des zweiten Bodens.
[0028] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Kunststoffbehälters, wobei das Verfahren zunächst mit der Bereitstellung des ersten
Bodens beginnt, woraufhin anschließend ein Versteifungsprofil am ersten Boden angeordnet
wird und schließlich ein zweiter Boden mit dem ersten Boden stoffschlüssig verbunden
wird, sodass das Versteifungsprofil vollständig vom ersten und zweiten Boden umschlossen
ist. Beispielsweise handelt es sich bei diesem Verfahren um ein Spritzgussverfahren.
Damit ist es möglich, dass in Massenproduktionsverfahren in kostengünstiger Weise
entsprechende Kunststoffbehälter hergestellt werden können.
[0029] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird der zweite Boden an den ersten
Boden angespritzt, wobei das Versteifungsprofil durch den zweiten Boden umspritzt
wird. Dies hat den Vorteil, dass das Versteifungsprofil vollständig vom ersten und
zweiten Boden umgeben ist, was eine hochstabile Anbindung des Versteifungsprofils
an den durch den ersten und zweiten Boden gebildeten Sandwichboden gewährleistet.
[0030] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird der zweite Boden mit den ersten
Boden durch einen Schweißvorgang verbunden. Beispielsweise kann dies durch ein Reibschweißverfahren
realisiert werden. Damit können der erste Boden und der zweite Boden in zwei getrennten
Herstellungsverfahren unabhängig voneinander hergestellt werden, um anschließend zur
Einbettung des Versteifungsprofils zwischen dem ersten und zweiten Boden miteinander
verbunden zu werden.
[0031] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Querschnittansicht eines Kunststoffbehälters,
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des Bodens eines Kunststoffbehälters,
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht eines Versteifungsprofils,
- Figur 4
- eine schematische Querschnittansicht eines Kunststoffbehälters,
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht eines Bodens eines Kunststoffbehälters,
- Figur 6
- eine Schnittansicht eines Bodens eines Kunststoffbehälters mit eingelegtem Versteifungsprofil.
[0032] Im Folgenden werden einander ähnliche Elemente mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0033] Die Figur 1 zeigt eine schematische Querschnittansicht eines Kunststoffbehälters
100, wobei der Kunststoffbehälter 100 zwei Seitenwände 102 aufweist, sowie einen Boden
106. Der Innenraum des Kunststoffbehälters 104 wird damit durch die Seitenwände 102
und den Boden 106 begrenzt.
[0034] Zur mechanischen Stabilisierung des Kunststoffbehälters ist ein zweiter Boden 108
vorgesehen, welcher vom ersten Boden 106 beabstandet am ersten Boden angeordnet ist.
Der erste Boden 106 und der zweite Boden 108 bilden dabei einen Sandwichboden mit
einem Hohlraum. In diesem Hohlraum verlaufen nun Versteifungsprofile 110. Der erste
Boden 106 ist mit dem zweiten Boden 108 stoffschlüssig verbunden, wobei die Versteifungsprofile
110 vollständig von den beiden Böden 106 und 108 umschlossen sind.
[0035] Die Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Kunststoffbehälters 100, wobei
in der Figur 2 lediglich der erste Boden 106 ersichtlich ist. Der erste Boden 106
weist in Figur 2 ein Rippenprofil 200 auf, welches zur mechanischen Stabilisierung
des Bodens 106 beiträgt. Das Rippenprofil 106 weist Aussparungen auf, in welche die
Versteifungsprofile 110 eingelegt sind.
[0036] Die Versteifungsprofile 110 weisen außerdem Aussparungen 202 in Form von Löchern
auf, durch welche hindurch ein Schweißdom des Bodens 106 oder 108 geführt werden kann.
Wie bereits oben erwähnt, kann über die Schweißdome eine stoffschlüssige Verbindung
der Boden 106 und 108 erfolgen, wobei durch das Vorhandensein der Schweißdome eine
Bewegung der Verstärkungsprofile 110 im Sandwichboden vermieden wird. Die Schweißdome
dienen dabei zur Fixierung der Versteifungsprofile 110 gegen laterale Bewegungen im
Sandwichboden.
[0037] Die Figur 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Bodens 106, auf welchem ein
Versteifungsprofil 110 aufgelegt ist. Das Versteifungsprofil ist in der Figur 3 jedoch
noch nicht vollständig in die Aussparung des Rippenprofils 200 eingelegt, um die Profilform
des Versteifungsprofils sichtbar zu machen.
[0038] Die Profilform des Versteifungsprofils ist eine abgeflachte Ω-Form mit einem Mittelpunktswinkel
größer als 180°. Dadurch ergeben sich Füße 300, welche zur Abstützung des Bodens 106
am Versteifungsprofil 110 dienen. Damit ist insgesamt eine Gewichtsreduktion des Versteifungsprofils
110 möglich und nichtsdestotrotz eine effektive Aufnahme von auf dem Boden 106 wirkenden
Kräften durch das Versteifungsprofil 110. Diese Kräfte werden von den Füßen 300 auf
die flache Oberseite des Versteifungsprofils 302 effizient übertragen, um daraufhin
vom in Figur 3 nicht gezeigten weiteren Kunststoffboden 108 (vgl. Figur 1) aufgenommen
zu werden.
[0039] Die Figur 4 zeigt eine weitere schematische Querschnittansicht eines Kunststoffbehälters,
welcher wiederum die Seitenwände 102, als auch den ersten Boden 106, aufweist, welche
den Innenraum 104 des Kunststoffbehälters begrenzen. Der Boden 106 weist dabei eine
zum Innenraum 104 hin ebene Oberfläche auf. Am ersten Boden 106 ist stoffschlüssig
ein zweiter Boden 108 angeordnet, wobei der zweite Boden eine zum Innenraum 104 des
Behälters hin gewölbte Form aufweist. Der erste Boden 106 ist dabei mit dem zweiten
Boden 108 unter anderem über Schweißdome 400 stoffschlüssig verbunden.
[0040] Das Versteifungsprofil 110, welches zwischen dem ersten Boden 106 und dem zweiten
Boden 108 angeordnet ist, weist dabei auf seiner dem Boden 106 zugewandten Seite eine
der ebenen Oberfläche des Bodens 106 folgende, mit dem ersten Boden 106 in Kontakt
stehende Form auf. Außerdem weist das Versteifungsprofil auf seiner dem zweiten Boden
108 zugewandten Seite eine der gewölbten Form des Bodens 108 und mit diesem Boden
in Kontakt stehende Form auf. Wie durch die Pfeile in Figur 4 angedeutet, werden damit
Kräfte, die auf den ersten Boden 106 vom Innenraum 104 her wirken, flächig über das
Versteifungsprofil 110 aufgenommen und aufgrund der Bogenform des Versteifungsprofils
110 auf die seitlichen Kanten 402 des zweiten Bodens 108 übertragen, von wo sie dann
vorzugsweise senkrecht auf eine entsprechende Auflagefläche des Behälters abgeleitet
werden können, z.B. eine Gehäusewand eines darunter befindlichen weiteren Behälters.
[0041] In der Figur 5 ist eine perspektivische Ansicht des zweiten Bodens 108 von unten
gesehen gezeigt, wobei auch hier wiederum die gewölbte Form des zweiten Bodens (konvexe
Form) sichtbar ist, wobei die Seitenkanten 402 des zweiten Bodens 108 eine Auflagefläche
für den zweiten Boden und damit für den Behälter bilden. Über die Seitenkanten 108
ist damit ein Übereinanderstapeln von entsprechenden Behältern möglich, wobei Kräfte
über die Seitenkanten 402 auf die entsprechenden Seitenwände (vgl. Figur 1, Bezugszeichen
102) übertragen werden können.
[0042] Die Figur 6 zeigt eine perspektivische Schnittansicht einer Behälterunterseite, wobei
hier zu Anschauungszwecken nur Teile des ersten Bodens 106 und des zweiten Bodens
108 gezeigt sind. Deutlich zu erkennen ist hier, dass das Versteifungsprofil 110 vollständig
zwischen dem ersten Boden 106 und dem zweiten Boden 108 eingebettet ist, wobei auch
an den Seitenkanten 402 das Versteifungsprofil 110 vollständig vom ersten und zweiten
Boden 106 und 108 umschlossen ist.
[0043] Ferner sichtbar in Figur 6 sind wiederum die Versteifungsrippen 200, welche zu einer
zusätzlichen Stabilisierung des Sandwichbodens beitragen. In der Ausführungsform der
Figur 6 weist das dort gezeigte Versteifungsprofil 110 eine profilförmige Prägung
600 auf, über welche das Versteifungsprofil 110 der gewölbten Form des zweiten Bodens
108 folgt. Damit wird ein aufgrund der gewölbten Bodenform des zweiten Bodens 108
gebildeter Rücksprung überbrückt. Dadurch, dass lediglich eine Prägung des Versteifungsprofils
110 an den Seitenkanten 402 des zweiten Bodens 108 stattfindet, bleibt die Gesamtmasse
des Versteifungsprofils im Vergleich zu einem ebenen Boden 108 gleich. Damit wird
der zusätzlich aufgrund der gewölbten Bodenform an den Seitenkanten 402 zur Verfügung
stehende Zwischenraum zwischen den beiden Böden 106 und 108 nicht etwa durch ein höheres
Volumen von Vollmaterial des Versteifungsprofils 110 ausgefüllt, sondern lediglich
aufgrund einer anderen Formgebung des Versteifungsprofils 110 überbrückt. Damit können
die oben genannten Vorteile eines gewölbten zweiten Bodens ohne einen Nachteil eines
zusätzlichen Behältergewichts genutzt werden.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 100
- Kunststoffbehälter
- 102
- Seitenwand
- 104
- Innenraum
- 106
- erster Boden
- 108
- zweiter Boden
- 110
- Versteifungsprofil
- 200
- Rippenprofil
- 202
- Aussparung
- 300
- Fuß
- 302
- Fläche
- 400
- Schweißdom
- 402
- Seitenkante
- 600
- Profilprägung
1. Kunststoffbehälter (100) mit einem ersten (106) und einem zweiten (108) Boden, wobei
zwischen dem ersten (106) und zweiten (108) Boden ein Versteifungsprofil (110) angeordnet
ist, wobei der erste Boden (106) mit dem zweiten Boden (108) stoffschlüssig verbunden
ist und das Versteifungsprofil (110) vollständig vom ersten (106) und zweiten (108)
Boden umschlossen ist, wobei das Versteifungsprofil (110) aus Metall ist, wobei der
erste und/oder zweite Boden (108) einen Schweißdom (400) aufweist, wobei das Versteifungsprofil
(110) eine Aussparung (202) zur formschlüssigen Aufnahme des Schweißdoms (400) aufweist,
wobei der erste (106) und zweite Boden (108) über den Schweißdom (400) stoffschlüssig
miteinander verbunden sind.
2. Kunststoffbehälter (100) nach Anspruch 1, wobei es sich bei dem Metall um Stahl oder
Aluminium handelt.
3. Kunststoffbehälter (100) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei das Versteifungsprofil
(110) ein Hohlprofil aufweist.
4. Kunststoffbehälter (100) nach einem Anspruch 3, wobei das Versteifungsprofil (110)
ein U-förmiges Profil aufweist, wobei die längliche Nut des U-förmigen Profils dem
Innenraum (104) des Behälters (100) zugewandt ist.
5. Kunststoffbehälter (100) nach einem der vorigen Ansprüche 3 oder 4, wobei das Versteifungsprofil
(110) einen Mittelpunktswinkel größer als 180° aufweist.
6. Kunststoffbehälter (100) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei der erste (106) und/oder
zweite Boden (108) ein Rippenprofil (200) aufweist, wobei das Rippenprofil (200) eine
Aussparung aufweist, wobei die Aussparung zur Aufnahme des Versteifungsprofils (110)
ausgebildet ist.
7. Kunststoffbehälter (100) nach Anspruch 6, wobei das Rippenprofil (200) zur Fixierung
des Versteifungsprofils (110) am Kunststoffbehälter (100) gegenüber einer Beweglichkeit
des Versteifungsprofils (110) in zumindest zwei Dimensionen ausgebildet ist.
8. Kunststoffbehälter (100) nach einem der vorigen Ansprüche,
- wobei der erste Boden (106) unmittelbar den Innenraum (104) des Behälters (100)
begrenzt und zum Innenraum (104) hin eine ebene Oberfläche aufweist,
- wobei der zweite Boden (108) eine zum Innenraum (104) des Behälters (100) hin gewölbte
Form aufweist,
- wobei das Versteifungsprofil (110) auf seiner dem ersten Boden (106) zugewandten
Seite eine der ebenen Oberfläche des ersten Bodens (106) folgende und mit dem ersten
Boden (106) in Kontakt stehende Form aufweist,
- wobei das Versteifungsprofil (110) auf seiner dem zweiten Boden (108) zugewandten
Seite eine der gewölbten Form folgende und mit dem zweiten Boden (108) in Kontakt
stehende Form aufweist.
9. Kunststoffbehälter (100) nach Anspruch 8, wobei es sich bei der gewölbten Form des
zweiten Bodens (108) um eine konvexe Form handelt.
10. Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffbehälters (100), wobei das Verfahren folgende
Schritte aufweist:
- Bereitstellen eines ersten Bodens (106),
- Anordnen eines Versteifungsprofils (110) am ersten Boden (106),
- Stoffschlüssiges Verbinden eines zweiten Bodens (108) mit dem ersten Boden (106),
so dass das Versteifungsprofil (110) vollständig vom ersten (106) und zweiten (108)
Boden umschlossen ist,
wobei das Versteifungsprofil (110) aus Metall ist, wobei der erste und/oder zweite
Boden (108) einen Schweißdom (400) aufweist, wobei das Versteifungsprofil (110) eine
Aussparung (202) zur formschlüssigen Aufnahme des Schweißdoms (400) aufweist, wobei
der erste (106) und zweite Boden (108) über den Schweißdom (400) stoffschlüssig miteinander
verbunden sind.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei es sich bei dem Verfahren um ein Spritzgussverfahren
handelt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei der zweite Boden (108) an den ersten Boden (106)
angespritzt wird, wobei das Versteifungsprofil (110) durch den zweiten Boden (108)
umspritzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 10, wobei der zweite Boden (108) mit dem ersten Boden (106)
durch einen Schweißvorgang verbunden wird.
14. VerFahren nach Anspruch 13, wobei der zweite Boden (108) mit dem ersten Boden (106)
durch ein Reibschweißverfahren verbunden wird.