[0001] Verfahren und Vorrichtung zur Richtungsumkehr beim Transport von Gegenständen
[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Richtungsumkehr beim
Transport von Gegenständen, insbesondere von flachen Postsendungen.
[0003] Ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 7 sind aus
EP 1754675 B1 bekannt.
[0004] In
EP 1754675 B1 wird ein "sheet handling apparatus" mit einem Kopfbahnhof ("switchback section 1")
beschrieben. Ein Zuführ-Transportpfad ("pre-path 2") führt zum Kopfbahnhof 1, ein
Wegführ-Transportpfad ("post-path 3") vom Kopfbahnhof 1 weg, und ein Umgehungspfad
5 führt um den Kopfbahnhof 1 herum. Postsendungen werden von einer Weiche G entweder
in den Zuführ-Transportpfad oder in den Umgehungspfad 5 geleitet, so dass die Verarbeitungszeit
beides Mal gleich ist. Ein Längensensor 14' an dem Zuführ-Transportpfad 3 misst die
Länge jeder Postsendung gesehen in die Transportrichtung.
[0005] Der Kopfbahnhof 1 hat einen "switchback roller 11", der in beiden Richtungen angetrieben
werden kann. Ein Regler 100 steuert den Antrieb der Rolle 11 abhängig von der gemessenen
Länge der Postsendung an. Je länger die Postsendung ist, desto länger wird die Rolle
11 mit erhöhter Geschwindigkeit gedreht. Bei vorgegebener Topologie der Anordnung
und vorgegebener gleicher Transportgeschwindigkeit im Zuführ-Transportpfad 2 und im
Wegführ-Transportpfad 3 lässt sich dadurch eine gleichbleibende Verarbeitungszeit
auch bei unterschiedlich langen Postsendungen erreichen. Vor der Weiche W befindet
sich ein Lückendetektor ("gap sensor 22"). Der Regler 100 regelt den Kopfbahnhof so,
dass die Lücke zwischen zwei aufeinander folgenden Postsendungen nach Passieren des
Vereinigungspunkts P2 stets gleich ist. In diesem Vereinigungspunkt P2 treffen die
Postsendungen die über den Zuführ-Transportpfad 2 und den Wegführ-Transportpfad 3
begleitet werden, mit den Postsendungen aus dem Umgehungspfad 5 zusammen. Sechs Sensoren
S1 - S6 messen die Transportrate ("conveyance rate") in den Transportpfaden 2 und
3. In
DE 10 2004 026362 B4 wird eine Richtungsumkehr-Einrichtung beschrieben, die einen Strom von Postsendungen
auf zwei Teilströme aufteilt. Der eine Teilstrom wird auf der einen Seite an einer
angetriebenen Trommel vorbeigeführt, der andere Teilstrom auf der anderen Seite derselben
Trommel. Die Trommel wird abwechselnd in die eine und in die andere Richtung gedreht
und bewirkt dadurch eine Richtungsumkehr für beide Teilströme.
[0006] In
EP 1529747 A1 wird ein "sheet processing apparatus 10" beschrieben, der flache Gegenstände transportiert.
Diese Vorrichtung 10 umfasst einen Haupt-Transportpfad ("main conveying path 1"),
einen ersten Kopfbahnhof ("first switchback portions 2a"), einen zweiten Kopfbahnhof
("second switchback portion 4b") sowie eine Trommel ("drum roller 1a"), vgl. Fig.
1. Eine Postsendung wird zu einem weiteren Transportpfad ("conveying path 6") transportiert,
und zwar auf einem der folgenden drei Wege: Eine erste Weiche ("switching gate G1")
lenkt die Postsendung aus dem Haupt-Transportpfad 1 zum ersten Kopfbahnhof 2a um,
und von dort gelangt die Postsendung über einen Transportpfad 2b und einen Transportpfad
7 zum Transportpfad 6. Oder eine zweite Weiche ("switching gate G2") lenkt die Postsendung
zum zweiten Kopfbahnhof 4b um, und von dort gelangt die Postsendung über den Transportpfad
7 zum Transportpfad 6. Oder die Postsendung wird zur Trommel 1a transportiert, und
der Transportpfad 1b lenkt die Postsendung an beiden Kopfbahnhöfen 2a, 4b vorbei zum
Transportpfad 6. Die Längen dieser drei Wege und die Verarbeitungszeiten sind so bestimmt,
dass eine Postsendung stets dieselbe Zeit benötigt.
[0007] Fig. 4 von
EP 1529747 A1 zeigt im Detail den ersten Kopfbahnhof 2a. Ein "carry-in conveying path 22" transportiert
eine Postendung ("postal matter M") an einem Sensor S3 vorbei bis zu einem Spalt ("nip
n") zwischen zwei Rollen 14, 16. Der Sensor S3 misst die Länge der Postsendung. Die
Rollen 14, 16 fassen die Postsendung M. Zwei Sensoren 32, 33 detektieren die Postsendung
M zwischen den Rollen 14, 16. Die Postsendung M wird zeitgesteuert ("at a predetermined
timing") gestoppt. Ein Hebel 28 lenkt die gestoppte Postsendung M in einen "discharge
conveying path 23" um. Dieser Transportpfad 23 transportiert die Postsendung ab.
[0008] In
US 5,449,166 werden eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Richtungsumkehr von flachen Gegenständen,
zum Beispiel von flachen Postsendungen, beschrieben. Eine erste Transporteinheit ("first
conveyor") transportiert die Gegenstände in eine erste Transportrichtung und übergibt
sie anschließend an eine zweite Transporteinheit ("second conveyor"). Diese zweite
Transporteinheit übernimmt die Gegenstände und transportiert sie in eine zweite Transportrichtung
über einen vorgegebenen Transportpfad, stoppt die Gegenstände und transportiert sie
wieder zurück über den Transportpfad in die entgegengesetzte Transportrichtung. Eine
dritte Transporteinheit ("third conveyor") übernimmt die Gegenstände und transportiert
sie in eine dritte Transportrichtung.
[0009] In einer Ausführungsform in
US 5,449,166 liegt zwischen der ersten Transportrichtung und der zweiten Transportrichtung ein
spitzer Winkel
α. Zwischen der der zweiten Transportrichtung entgegengesetzten Transportrichtung und
der dritten Transportrichtung liegt ein spitzer Winkel
β.
[0010] Auch in
EP 1424299 A2 wird eine Richtungsumkehr-Einrichtung mit einem Längensensor beschrieben. Eine Zuführ-Transport-Einrichtung
transportiert flache Gegenstände, z. B. Postsendungen, zu einem Kopfbahnhof. Eine
Wegführ-Transport-Einrichtung transportiert diese Postsendungen wieder weg. Ein Längensensor
misst die Länge jeder Postsendung. Die Vorrichtung wird so geregelt, dass die Lücke
zwischen zwei aufeinander folgenden Postsendungen vor Erreichen des Kopfbahnhofs gleich
der Lücke nach Verlassen des Kopfbahnhofs ist. In einer Ausgestaltung bleibt der "conveying
pitch" gleich, das ist die Summe aus der Länge einer Postsendung und der nachfolgenden
Lücke. Um die gleichbleibende Lücke bzw. den gleichbleibenden "conveying pitch" zu
erzeugen, transportiert der Kopfbahnhof eine Postsendung um so länger mit erhöhter
Geschwindigkeit, je länger die Postsendung ist.
[0011] In
EP 1834910 A2 wird eine Frankiermaschine für Postsendungen mit einem "switchback apparatus 105"
beschrieben. Der "switchback apparatus 105" hat zwei Kopfbahnhöfe ("switchback mechanism
2a, 4b") und einen "by-pass mechanism" in Form von zwei "straight path 1a, 1b". Der
"switchback apparatus 105" hat weiterhin einen "main conveying path 1", der eine Postsendung
um eine Trommel herumführt. Eine Weiche ("gate G1") leitet eine Postsendung vom Hauptpfad
1 in den Kopfbahnhof ("switchback mechanism 2a"), eine weitere Weiche ("gate G2")
aus dem Hauptpfad in den Kopfbahnhof ("switchback mechanism 4b"). Die Postsendungen
aus den beiden Kopfbahnhöfen 2a, 4b und die Postsendungen, die im Hauptpfad 1 verbleiben,
werden in einer "joining unit 8" wieder zusammengeführt, was durch geeignete Längen
der Transportwege und Beschleunigungs- und Verzögerungszeiten bewirkt wird. Der Kopfbahnhof
2a hat eine Antriebsrolle 14, die in beiden Richtungen angetrieben werden kann, und
eine Laufrolle 16. Zwischen den Rollen 14, 16 wird ein Spalt ("nip N") gebildet. Der
Kopfbahnhof 2a wird von zwei Führungselementen ("guide plates 21, 22") begrenzt. Eine
Postsendung wird entlang eines Zuführ-Transportpfads in eine Richtung T1 in den Kopfbahnhof
eingeleitet und entlang eines Wegführ-Transportpfads in die entgegengesetzte Richtung
T2 wieder abzogen. Drei Sensoren messen, ob sich eine Postsendung im Kopfbahnhof 2a
befindet. Zwei Rollen 45, 41 ziehen bei Bedarf eine z. B. gestaute Postsendung aus
dem Kopfbahnhof 2a heraus.
[0012] In
DE 10 2006 027 872 A1 wird ein Transportsystem 4 mit einer Abstandskorrektureinrichtung 9 beschrieben,
vgl. Fig. 1. Dieses Transportsystem 4 transportiert eine Abfolge von flachen Gegenständen
2 an zwei Lichtschranken 6 und 7 vorbei, welche die Anfangs-Abstände und Ankunfts-Abstände
zwischen zwei aufeinander folgenden Gegenständen 2 messen. Die Abstandskorrektureinrichtung
9 vermag den Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Gegenständen 2 zu verändern.
Die jeweiligen Anfangs-Abstände zwischen jeweils zwei Gegenständen 2 werden laufend
gemessen, und eine statistische Verteilung dieser Anfangs-Abstände wird ermittelt.
Die AbstandsKorrektureinrichtung 9 wird abhängig von dieser statistischen Verteilung
angesteuert.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 7 bereitzustellen, durch die auch bei variierenden Längen der zu transportierenden
Gegenstände die Notwendigkeit vermieden wird, dass die Richtungsumkehr-Einrichtung
einen Gegenstand beschleunigt, und trotzdem verhindert wird, dass die erste Lücke
die Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge unterschreitet.
[0014] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
in den Unteransprüchen angegeben.
[0015] Die lösungsgemäße Vorrichtung besitzt
- eine Lücken-Erzeugungs-Einrichtung,
- eine erste Transport-Einrichtung und eine zweite Transport-Einrichtung,
- eine Richtungsumkehr-Einrichtung und
- eine Längenmess-Einrichtung.
[0016] Die Vorrichtung transportiert mindestens zwei aufeinanderfolgende Gegenstände.
[0017] Die Lücken-Erzeugungs-Einrichtung stellt eine Abfolge unter diesen beiden Gegenständen
dergestalt her, dass der eine Gegenstand ein vorauslaufender Gegenstand und der andere
Gegenstand ein nachfolgender Gegenstand ist und zwischen diesen beiden Gegenständen
eine erste Lücke auftritt, wenn der vorauslaufende Gegenstand die Richtungsumkehr-Einrichtung
erreicht.
[0018] Die Längenmess-Einrichtung misst exakt oder wenigstens näherungsweise die Länge des
vorauslaufenden Gegenstands. Diese gemessene Länge ist die Abmessung dieses Gegenstands
gesehen in die Transportrichtung, in die die erste Transport-Einrichtung den ersten
Gegenstand transportiert.
[0019] Dann, wenn die gemessene Länge des vorauslaufenden Gegenstands größer als eine vorgegebene
Standard-Maximal-Länge ist, wird folgender Schritt durchgeführt: Die Längen-Erzeugungs-Einrichtung
stellt die erste Lücke zwischen den beiden Gegenständen dergestalt her, dass die erste
Lücke spätestens dann um einen Lückenlängen-Zuschlag größer als eine vorgegebene Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge
ist, wenn der vorauslaufende Gegenstand die Richtungsumkehr-Einrichtung erreicht.
Hierbei ist der Lückenlängen-Zuschlag größer oder gleich der Differenz aus der gemessenen
Länge und der vorgegebenen Standard-Maximal-Länge.
[0020] Die erste Transport-Einrichtung transportiert die beiden Gegenstände dergestalt zur
Richtungsumkehr-Einrichtung, dass die erste Lücke zwischen den beiden Gegenständen
spätestens dann größer oder gleich der Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge ist, wenn
der vorauslaufende Gegenstand die Richtungsumkehr-Einrichtung erreicht hat.
[0021] Die Richtungsumkehr-Einrichtung transportiert die beiden Gegenstände über einen vorgegebenen
Transportpfad in eine Transportrichtung und anschließend über denselben Transportpfad
in die der Transportrichtung entgegengesetzte Transportrichtung. Hierbei transportiert
die Richtungsumkehr-Einrichtung zunächst den vorauslaufenden Gegenstand in die Transportrichtung
und dann in die entgegengesetzte Transportrichtung und anschließend den nachfolgenden
Gegenstand in die Transportrichtung und dann in die entgegengesetzte Transportrichtung.
Möglich ist, dass die Vorgänge, dass die Richtungsumkehr-Einrichtung den vorauslaufenden
Gegenstand transportiert und dass die Richtungsumkehr-Einrichtung den nachfolgenden
Gegenstand transportiert, sich zeitlich überlappen.
[0022] Falls die gemessene Länge des vorauslaufenden Gegenstands größer als die vorgegebene
Standard-Maximal-Länge ist, führt die Richtungsumkehr-Einrichtung folgende Schritte
durch:
- Die Richtungsumkehr-Einrichtung transportiert den vorauslaufenden Gegenstand beim
Transport in die Transportrichtung über den gesamten Transportpfad und anschließend
über einen Zusatz-Transportweg hinweg. Dieser Zusatz-Transportweg schließt sich an
den Transportpfad an.
- Anschließend transportiert die Richtungsumkehr-Einrichtung den vorauslaufenden Gegenstand
beim Transport in die entgegengesetzte Transportrichtung über den Zusatz-Transportweg
und anschließend über den gesamten Transportpfad hinweg.
[0023] Falls die gemessene Länge hingegen kleiner als oder gleich der Standard-Maximal-Länge
ist, so beendet die Richtungsumkehr-Einrichtung den Transport des vorauslaufenden
Gegenstands in die Transportrichtung spätestens dann und beginnt den Transport in
die entgegengesetzte Transportrichtung spätestens dann, wenn der vorauslaufende Gegenstand
über den gesamten Transportpfad hinweg transportiert wurde. Der Zusatz-Transportweg
wird in dieser Situation für die vorauslaufende Postsendung nicht benötigt.
[0024] Die zweite Transport-Einrichtung transportiert die beiden Gegenstände weg von der
Richtungsumkehr-Einrichtung, und zwar dergestalt, dass zwischen den beiden Gegenständen
eine zweite Lücke auftritt. Diese zweite Lücke kann genauso lang wie die erste Lücke
sein oder von ihr differieren.
[0025] Die erste Lücke wird lösungsgemäß dann auf eine um den Lückenlängen-Zuschlag größere
Länge eingestellt, wenn der vorauslaufende Gegenstand länger ist als die vorgegebene
Standard-Maximal-Länge. Ansonsten kann die erste Lücke gleich der vorgegebenen Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge
sein, was einen maximalen Durchsatz ermöglicht.
[0026] Die Erfindung ermöglicht es, eine vorhandene Vorrichtung zur Richtungsumkehr weiter
zu verwenden, obwohl die Vorrichtung ursprünglich nur für solche Gegenstände ausgelegt
war, die in die Transportrichtung gesehen nicht länger als die vorgegebene Standard-Maximal-Länge
sind und deren Lücken-Erzeugungs-Einrichtung und deren Transportpfad für solche Gegenstände
ausgestaltet ist. In
US 5,449,166 wird eine solche Vorrichtung beschrieben.
[0027] Dank der Erfindung lässt sich ein später auftretender Wunsch realisieren, dass die
Vorrichtung auch längere Gegenstände zu transportieren vermag und in ihrer Richtung
umzukehren vermag, also Gegenstände, die länger als die Standard-Maximal-Länge sind.
"Später" heißt: Nach der Konstruktion oder nach dem Bau der Vorrichtung. Benötigt
wird ausreichend Platz für die Lücken-Erzeugungs-Einrichtung und für den Zusatz-Transportweg.
Beides ist häufig ohnehin vorhanden. Auch eine Längenmess-Einrichtung ist meist ohnehin
vorhanden. Die erforderlichen Änderungen an der bereits vorhandenen Vorrichtung lassen
sich allein dadurch realisieren, dass die Steuerung der Lücken-Erzeugungs-Einrichtung
und der Richtungsumkehr-Einrichtung verändert wird, was sich durch Umprogrammierung
und ohne Veränderung der Hardware erreichen lässt. Die mechanischen Bestandteile können
also unverändert bleiben.
[0028] Der Zusatz-Transportweg wird ausschließlich zur Richtungsumkehr von überlangen Gegenständen
benötigt, also von Gegenständen, die länger als die Standard-Maximal-Länge sind. Die
übrigen Gegenstände werden ausschließlich unter Verwendung des Transportpfads in die
Transportrichtung und anschließend in die entgegengesetzte Transportrichtung transportiert.
[0029] Die erste Lücke wird lösungsgemäß so hergestellt, dass der vorauslaufende Gegenstand
den Transportpfad vollständig verlassen hat, bevor der nachfolgende Gegenstand ihn
erreicht. Dadurch wird eine Kollision zwischen dem in die entgegengesetzte Transportrichtung
transportierten vorauslaufenden Gegenstand und dem in die Transportrichtung transportierten
nachfolgenden Gegenstand verhindert.
[0030] Die Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge wird so vorgegeben, dass diese Kollisionsfreiheit
dann gewährleistet ist, wenn der vorauslaufende Gegenstand nicht länger als die Standard-Maximal-Länge
ist und die erste Lücke mindestens so groß wie die Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge
ist. Für jeden vorauslaufenden Gegenstand, der nicht länger als die Standard-Maximal-Länge
ist, lässt sich eine gleichlange Lücke zum jeweils nachfolgenden Gegenstand einstellen,
was die Steuerung und die Arbeit der Lücken-Erzeugungs-Einrichtung vereinfacht. Die
Richtungsumkehr-Einrichtung benötigt nur den Transportpfad zur Richtungsumkehr, und
die Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge stellt die erforderliche Zeit hierfür zur
Verfügung.
[0031] Für einen längeren Gegenstand wird lösungsgemäß eine größere erste Lücke hergestellt.
Diese größere Lücke wird benötigt, damit die Richtungsumkehr-Einrichtung genügend
Zeit hat, den längeren Gegenstand über den gesamten Transportpfad und über den Zusatz-Transportweg
hinweg zu transportieren.
[0032] Lösungsgemäß wird die erste Lücke hergestellt, bevor der vorauslaufende Gegenstand
die Richtungsumkehr-Einrichtung erreicht hat. Auch dann, wenn der vorauslaufende erste
Gegenstand überlang ist, wird die - dann größere - erste Lücke vorab hergestellt.
Diese Ausgestaltung sowie die Verwendung des Zusatz-Transportwegs ersparen die Notwendigkeit,
dass die Richtungsumkehr-Einrichtung einen langen vorauslaufenden Gegenstand in die
Transportrichtung beschleunigen muss. Weiterhin braucht die Richtungsumkehr-Einrichtung
einen Gegenstand nicht auf eine Geschwindigkeit zu beschleunigen, die größer ist als
die Geschwindigkeit, mit der der Gegenstand von der Richtungsumkehr-Einrichtung weg
transportiert wird. Eine solche hohe Beschleunigung oder höhere Geschwindigkeit kann
den Gegenstand und/oder die Richtungsumkehr-Einrichtung mechanisch belasten oder sogar
beschädigen. Außerdem sind lange Gegenstände oft auch schwerer, weswegen die Beschleunigung
eine größere Kraft und/oder eine längere Zeit erfordert. Dank der Erfindung lässt
sich diese Beschleunigung vermeiden.
[0033] Ermöglicht wird es, die beiden Gegenstände mit derselben ersten Geschwindigkeit zu
der Richtungsumkehr-Einrichtung und derselben zweiten Geschwindigkeit von der Richtungsumkehr-Einrichtung
wegzutransportieren. Diese übereinstimmenden Geschwindigkeiten erleichtern es, die
Gegenstände permanent zu fassen und eine vorgegebene Lücke zwischen den Gegenständen
einzuhalten.
[0034] Vorzugsweise wird die erste Lücke auf den kleinstmöglichen Wert eingestellt, um einen
maximalen Durchsatz durch die Richtungsumkehr-Einrichtung zu erzielen. Dieser kleinstmögliche
Wert kann von Gegenstand zu Gegenstand variieren.
[0035] Vorzugsweise wird bei einem überlangen vorauslaufenden Gegenstand die erste Lücke
dadurch hergestellt, dass der nachfolgende Gegenstand relativ zum vorauslaufenden
Gegenstand verzögert wird. Beispielsweise erreicht der vorauslaufende Gegenstand schneller
eine vorgegebene Soll-Transportgeschwindigkeit als der nachfolgende Gegenstand. Oder
der nachfolgende Gegenstand wird abgebremst.
[0036] Vorzugsweise transportiert die Richtungsumkehr-Einrichtung beide Gegenstände stets
mit einer solchen Geschwindigkeit in die Transportrichtung und anschließend in die
entgegengesetzte Transportrichtung, die kleiner oder gleich der Zuführ-Geschwindigkeit
ist, mit der die Gegenstände zur Richtungsumkehr-Einrichtung transportiert werden,
und auch kleiner oder gleich der Wegführ-Geschwindigkeit ist, mit der die Gegenstände
von der Richtungsumkehr-Einrichtung wegtransportiert werden.
[0037] In einer Ausgestaltung stellt die Längenmess-Einrichtung entweder fest, dass die
Länge des vorauslaufenden Gegenstands kleiner ist als die vorgegebene Standard-Maximal-Länge.
In diesem Fall braucht die Länge nicht genauer gemessen zu werden. Falls die Länge
hingegen größer oder gleich der Standard-Maximal-Länge ist, so wird die Länge des
vorauslaufenden Gegenstands so genau gemessen, wie es zur Herstellung der lösungsgemäßen
ersten Lücke erforderlich ist.
[0038] Vorzugsweise wird der vorauslaufende Gegenstand dann, wenn er kürzer als die Standard-Maximal-Länge
ist, so abgestoppt, dass ein Referenzpunkt des Gegenstands sich nach dem Abstoppen
in einem vorgegebenen Referenz-Umkehrbereich des Transportpfads befindet. Beispielsweise
befindet sich die Mittelachse des abgestoppten vorauslaufenden Gegenstands - bis auf
eine Toleranz - stets an einer bestimmten Stelle des Transportpfads. In oder nahe
dieser Mittelachse liegt oft auch der Schwerpunkt des vorauslaufenden Gegenstands.
Der entsprechende Referenzpunkt eines längeren Gegenstands wird hingegen über den
gesamten Referenz-Umkehrbereich hinweg transportiert. Diese Ausgestaltung ermöglicht
eine gleichmäßige Richtungsumkehr.
[0039] Die flachen Gegenstände sind z. B. flache Postsendungen (Briefe, Karten o. ä.), Geldscheine,
Chipkarten, Papierbögen oder flache Frachtsendungen oder Gepäckstücke.
[0040] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine Anordnung mit zwei RichtungsumkehrEinrichtungen und einer Umgehungs-Einrichtung,
- Fig. 2
- den ersten "Kopfbahnhof" der Anordnung von Fig. 1,
- Fig. 3
- eine beispielhafte Lückenveränderungs-Einrichtung als Teil eines zweistufigen Vereinzelers
und
- Fig. 4
- ein Weg-Zeit-Diagramm für zwei aufeinanderfolgende Postsendungen.
[0041] Im Ausführungsbeispiel wird die Erfindung zum Transport von flachen Postsendungen
(Standard- und Großbriefe, Postkarten, Katalogen und ähnliche n-Gegenständen) verwendet.
Eine Menge von zu sortierenden Postsendungen wird einer Sortieranlage zugeführt. Ein
Vereinzeler ("singulator") vereinzelt die Postsendungen. Ein Strom von zueinander
beabstandeten Postsendungen verlässt den Vereinzeler und durchläuft eine Längenmess-Einrichtung.
Hierbei steht jede Postsendung aufrecht auf einer Kante. Die Längenmess-Einrichtung
- misst die Länge jeder Postsendung gesehen in die Transportrichtung, in welche die
Postsendung die Längenmess-Einrichtung durchläuft, und
- stellt fest, auf welcher der beiden Seiten der Postsendung sich die Zieladresse und
der Freimachungsvermerk befinden.
[0042] Gewünscht wird, dass ein Strom von aufrecht stehenden und zueinander beabstandeten
Postsendungen erzeugt wird, bei dem die Zieladresse und die Freimachungsvermerke alle
in dieselbe Richtung zeigen. Ein solcher Strom wird als Strom von orientierten Postsendungen
bezeichnet. Jede Postsendung, bei der die Zieladresse und der Freimachungsvermerk
noch in die falsche Richtung zeigen, wird einmal um eine senkrechte Achse gedreht,
die senkrecht auf der Transportrichtung steht. Jede andere, also bereits richtig orientierte
Postsendung wird in einer Ausgestaltung überhaupt nicht und in einer anderen Ausgestaltung
zweimal um diese senkrechte Achse gedreht.
[0043] Im Ausführungsbeispiel wird eine Postsendung permanent bewegt, während die Postsendung
einmal oder auch zweimal um eine senkrechte Achse gedreht wird. Die Bewegung und die
Drehung der Postsendung überlagern sich also, und die Drehungen werden ausgeführt,
ohne die Postsendung abzustoppen.
[0044] Die Sortieranlage weist im Ausführungsbeispiel mindestens eine, vorzugsweise mehrere
parallel geschaltete Richtungsumkehr-Einrichtungen und eine Umgehungs-Einrichtung
auf.
[0045] Fig. 1 zeigt beispielhaft eine Anordnung mit zwei parallel geschalteten Richtungsumkehr-Einrichtungen
und eine Umgehungs-Einrichtung.
[0046] Eine Zuführ-Transport-Einrichtung transportiert jede Postsendung auf einem Zuführ-Transportpfad
Zf-Tp an eine Abfolge von Weichen W-1, W-2, W-3 vorbei. In jeder Weiche W-1, W-2,
W3 zweigt ein Verbindungspfad ab, der zur jeweils einer Richtungsumkehr-Einrichtung
RE-1, RE-2 oder zur Umgehungs-Einrichtung UE-1 führt. Für jede Umgehungs-Einrichtung
UE-1 und jede Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1, RE-2 gibt es jeweils genau eine Weiche
im Zuführ-Transportpfad Zf-Tp. Anschließend durchläuft jede Postsendung einen weiteren
Verbindungspfad, der zu einem Wegführ-Transportpfad Wf-Tp führt. Im Wegführ-Transportpfad
Wf-Tp ist dann die gewünschte Abfolge von orientierten Postsendungen erzeugt.
[0047] Die Anordnung von Fig. 1 umfasst eine erste Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1, eine
zweite Richtungsumkehr-Einrichtung RE-2 und eine Umgehungs-Einrichtung UE-1. In einem
Zuführ-Transportpfad Zf-Tp sind nacheinander drei Weichen W-1, W-2, W-3 angeordnet.
In der Weiche W-1 zeigt ein Transportpfad zur ersten Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1
ab, in der Weiche W-2 ein Transportpfad zur Umgehungs-Einrichtung UE-1 und in der
Weiche W-3 ein Transportpfad zur zweiten Richtungsumkehr-Einrichtung RE-2. Diese drei
Verbindungspfade führen zu den drei Einrichtungen RE-1, UE-1, RE-2. Drei weitere Verbindungspfade
führen von diesen drei Einrichtungen zu dem Wegführ-Transportpfad Wf-Tp.
[0048] Eine Wegführ-Transport-Einrichtung transportiert die Abfolge von orientierten Postsendungen
auf dem Wegführ-Transportpfad Wf-Tp zu einem Adressleser, welcher die jeweilige Adresse
auf jeder Postsendung entziffert, und zu einer Überprüfungseinheit, die den Freimachungsvermerk
überprüft.
[0049] Anschließend wird die Abfolge von orientierten Postsendungen zwischen einem Drucker
und einer Druckkulisse hindurch transportiert. Der Drucker bedruckt nacheinander manche
oder alle Postsendungen, wobei der Drucker z. B. eine Briefmarke entwertet, einen
Freistempler aufdruckt, einen Werbeaufdruck aufbringt, oder eine neue Zustelladresse
auf eine weiterzuleitende Postsendung aufdruckt. Der Drucker drückt beim Bedrucken
eine zu druckende Postsendung gegen die Druckkulisse. Spätestens dann, wenn eine Postsendung
zwischen dem Drucker und der Druckkulisse hindurch transportiert wird, muss die Postsendung
orientiert sein, um auf der Vorderseite bedruckt zu werden.
[0050] Jede Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1, RE-2 umfasst jeweils
- eine Trommel, die um eine senkrechte Achse geführt ist und um diese Achse gedreht
werden kann, und
- einen "Kopfbahnhof" ("switchback unit").
[0051] In der Anordnung von Fig. 1 umfasst die erste Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1 eine
Trommel Tr-1 und einen "Kopfbahnhof" Kb-1. Die zweite Richtungsumkehr-Einrichtung
RE-2 umfasst eine Trommel Tr-2 und einen "Kopfbahnhof" Kb-2. Die Umgehungs-Einrichtung
UE-1 besitzt zwei Trommeln Tr-3 und Tr-4.
[0052] Eine Postsendung, die die Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1, RE-2 durchläuft, wird
um die Trommel Tr-1, Tr-2 herum geführt. Dadurch wird diese Postsendung um eine senkrechte
Achse auch während der Drehung bewegt, also gedreht, ohne abgestoppt zu werden. Außerdem
durchläuft die Postsendung den "Kopfbahnhof" Kb-1, Kb-2. Die Postsendung wird in eine
Transportrichtung TR in den "Kopfbahnhof" hinein transportiert und in die entgegengesetzte
Transportrichtung TR-e wieder aus dem "Kopfbahnhof" hinaus transportiert.
[0053] In einer Ausgestaltung wird die Postsendung zunächst um die Trommel Tr-1, Tr-2 herumgeführt
und erreicht anschließend den "Kopfbahnhof" Kb-1, Kb-2. In einer alternativen Ausgestaltung
durchläuft eine Postsendung zunächst den "Kopfbahnhof" Kb-1, Kb-2 und wird danach
um die Trommel Tr-1, Tr-2 herumgeführt.
[0054] Die Umgehungs-Einrichtung UE-1 umfasst vorzugsweise zwei senkrechte Trommeln Tr-3,
Tr-4. Jede Postsendung wird zunächst um die eine Trommel Tr-3 und anschließend um
die andere Trommel Tr-4 herum geführt.
[0055] Die Vorrichtung ist so ausgestaltet, dass eine Reihenfolge unter Postsendungen im
Zuführ-Transportpfad Zf-Tp wiederhergestellt wird, wenn die Postsendungen den Wegführ-Transportpfad
Wf-Tp erreicht haben.
[0056] Während eine Postsendung entlang des Zuführ-Transportpfads Zf-Tp, über einen Verbindungspfad,
durch den "Kopfbahnhof" Kb-1, Kb-2 oder um eine Trommel Tr-1,..., Tr-4 herum und entlang
des Wegführ-Transportpfads Wf-Tp transportiert wird, wird die Postsendung ohne Schlupf
von mindestens einer Transport-Einrichtung gefasst. Jede Transport-Einrichtung umfasst
bevorzugt mindestens ein Endlos-Förderband, das um mindestens zwei, vorzugsweise drei
senkrechte Achsen oder Rollen herumgeführt ist, und ein Gegen-Transportelement. Das
Gegen-Transportelement kann ebenfalls ein Endlos-Förderband sein oder aber mindestens
eine Rolle, die unmittelbar mit einer transportierten Postsendung in Berührung kommt.
Anstelle des Endlos-Förderbands kann ebenfalls eine Rolle oder eine Abfolge von Rollen
vorgesehen sein, die direkt mit der Postsendung in Berührung kommen.
[0057] Vorzugsweise klemmt jede Transport-Einrichtung eine Postsendung zeitweise zwischen
zwei Endlos-Förderbändern ein, die mit gleicher Geschwindigkeit gedreht werden, und
transportiert dadurch die Postsendungen mit dieser Geschwindigkeit (Deckbandsystem,
"pinch-belt system").
[0058] Zwischen zwei Postsendungen, die im Zuführ-Transportpfad unmittelbar hintereinander
transportiert werden, tritt eine Lücke auf. Diese Lücke ist mindestens so groß wie
eine vorgegebene Transport-Minimal-Lücken-Länge. Gleiches gilt für zwei Transportsendungen
im Wegführ-Transportpfad.
[0059] Die Postsendungen mit falscher Orientierung werden alternierend auf die Richtungsumkehr-Einrichtungen
RE-1, RE-2 aufgeteilt. Dies wird am folgenden Beispiel erläutert:
Seien Ps-1, Ps-3, Ps-2 drei Postsendungen, die unmittelbar nacheinander in dieser
Reihenfolge in Zuführ-Transportpfad Zf-Tp transportiert werden. Falls die erste Postsendung
Ps-1 in eine erste Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1 geleitet wird,
so wird die nachfolgende Postsendung Ps-3 in eine andere Richtungsumkehr-Einrichtung
RE-2 oder aber in die Umgehungs-Einrichtung UE-1 gelenkt. Die dritte Postsendung Ps-2
wird wieder in die erste Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1 oder in die Umgehungs-Einrichtung
gelenkt. Dies hängt von der Orientierung der Postsendung Ps-2 ab. Im Beispiel, das
nachfolgend beschrieben wird, gelangen die beiden Postsendungen Ps-1 und
Ps-2 hintereinander in die erste Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1.
[0060] Im Folgenden wird die Wirkungsweise der ersten Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1 beschrieben.
Jede Postsendung, welche aus dem Zuführ-Transportpfad Zf-Tp in denjenigen Verbindungspfad
umgeleitet wird, der zur ersten Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1 führt, wird zunächst
um die Trommel Tr-1 herumgeführt und durchläuft anschließend den "Kopfbahnhof" Kb-1
der ersten Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1.
[0061] Fig. 2 zeigt beispielhaft diesen "Kopfbahnhof" Kb-1.
[0062] Der "Kopfbahnhof" Kb-1 umfasst zwei Endlos-Förderbänder Fb-1, Fb-2, die um jeweils
drei Rollen herumgeführt sind. Diese beiden Endlos-Förderbänder Fb-1, Fb-2 vermögen
eine Postsendung zeitweise zwischen sich einzuklemmen und über eine Klemm-Transportstrecke
hinweg zu transportieren, in der die Postsendungen von den beiden Förderbändern Fb-1,
Fb-2 eingeklemmt und ohne Schlupf transportiert werden. Diese Klemm-Transportstrecke
bildet einen Teil eines Transportpfads der ersten Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1.
[0063] Eine erste Transport-Einrichtung TE-1 transportiert die Postsendungen in eine erste
Transportrichtung TR-1 auf den "Kopfbahnhof" Kb-1 zu. Die erste Transport-Einrichtung
TE-1 führt von der Trommel Tr-1 zum "Kopfbahnhof" Kb-1. Eine vorhergehende Transport-Einrichtung
führt von der Weiche W-1 zur Trommel Tr-1. Eine zweite Transport-Einrichtung TE-2
transportiert die Postsendungen in die zweite Transportrichtung TR-2 von dem "Kopfbahnhof"
Kb-2 weg zum Wegführ-Transportpfad Wf-Tp.
[0064] Auch die erste Transport-Einrichtung TE-1 und die zweite Transport-Einrichtung TE-2
sind dazu ausgestaltet, eine Postsendung ohne Schlupf zu transportieren. Zwischen
der Klemm-Transportstrecke der ersten Transport-Einrichtung TE-1 und der Klemm-Transportstrecke
des "Kopfbahnhofs" Kb-1 befindet sich ein Übergabebereich, in dem eine Postsendung
nicht gefasst wird. Dieser Übergabebereich ist kürzer als die kürzeste Postsendung
lang ist, so dass eine Postsendung jederzeit gefasst wird, und zwar wenigstens in
einem Teilbereich.
[0065] Eine Lichtschranke Li-4 misst, wann die Vorderkante einer Postsendung den Übergabebereich
erreicht hat. Eine nachfolgende Anfangs-Lichtschranke Li-A misst, wann die Vorderkante
dieser Postsendung den Anfang der Klemm-Transportstrecke des "Kopfbahnhofs" erreicht
hat.
[0066] Im Ausführungsbeispiel besitzt die Vorrichtung eine Steuerungseinheit SE. Diese Steuerungseinheit
SE steuert die Richtungsumkehr-Einrichtungen RE-1 und RE-2 an. Insbesondere steuert
die Steuerungseinheit SE die Antriebe der Endlos-Förderbänder Fb-1, Fb-2 an. Die Lichtschranken
Li-4 und Li-A übermitteln Signale an die Steuerungseinheit SE.
[0067] Der "Kopfbahnhof" Kb-1 transportiert eine Postsendung zunächst in eine Transportrichtung
TR, bis die Hinterkante der Postsendung die Anfangs-Lichtschranke Li-A passiert hat.
Zu diesem Zeitpunkt wird die Postsendung ausschließlich von den beiden Endlos-Förderbändern
des "Kopfbahnhofs" gefasst. Der "Kopfbahnhof" verlangsamt und stoppt die Postsendung
und beschleunigt sie in eine Transportrichtung TR-e, welche der Transportrichtung
TR entgegengesetzt ist. Die Vorderkante der Postsendung passiert die Lichtschranke
Li-4 und wird von der zweiten Transport-Einrichtung TE-2 gefasst. Der Kopfbahnhof
Kb-1 beginnt im Ausführungsbeispiel das Abbremsen der zugeführten Postsendung, sobald
die Hinterkante der Postsendung die Lichtschranke Li-4 passiert hat, und beendet die
Beschleunigung spätestens dann, wenn die Vorderkante wieder die Lichtschranke Li-4
erreicht hat. Vorzugsweise wird also mit dem Abbremsen so früh als möglich begonnen,
und die Beschleunigung wird so spät als möglich beendet.
[0068] Zwischen der ersten Transportrichtung TR-1 und der Transportrichtung TR tritt ein
erster spitzer Winkel
α auf. Sobald die Postsendung die Klemm-Transportstrecke der ersten Transport-Einrichtung
TE-1 verlassen hat und den "Kopfbahnhof" Kb-1 erreicht, bewirkt die Eigensteifigkeit
der Postsendung, dass ein hinterer Bereich der Postsendung um etwa den Winkel
α herum klappt und die Längsachse der Postsendung in die Transportrichtung TR des "Kopfbahnhofs"
Kb-1 zeigt. Zwischen der entgegengesetzten Transportrichtung TR-e und der zweiten
Transportrichtung TR-2 tritt ein zweiter spitzer Winkel
β auf. Vorzugsweise ist der zweite Winkel
β kleiner als der erste Winkel
α.
[0069] Diese Schritte führt der "Kopfbahnhof" Kb-1 für jede Postsendung durch. Im obigen
Beispiel transportiert zunächst die erste Transport-Einrichtung TE-1 die vorauslaufende
erste Postsendung Ps-1 und die nachfolgende Postsendung Ps-2. Zwischen der vorauslaufenden
Postsendung Ps-1 und der nachfolgenden Postsendung Ps-2 tritt eine erste Lücke auf.
Diese erste Lücke bleibt unverändert, während die erste Transport-Einrichtung TE-1
die beiden Postsendungen Ps-1, Ps-2 in die erste Transportrichtung TR-1 transportiert.
Anschließend durchläuft zunächst die vorauslaufende Postsendung Ps-1 so wie oben beschrieben
den "Kopfbahnhof" Kb-1 und anschließend durchläuft die nachfolgende Postsendung Ps-2
den "Kopfbahnhof". Die erste Lücke ist so groß bemessen, dass die vorauslaufende Postsendung
Ps-1 den "Kopfbahnhof" Kb-1 vollständig verlassen hat, bevor die nachfolgende Postsendung
Ps-2 den "Kopfbahnhof" erreicht. Vorzugsweise ist die erste Lücke aber auch so gering,
dass während einer Zeitspanne sowohl die vorauslaufende Postsendung Ps-1 als auch
die nachfolgende Postsendung Ps-2 die Lichtschranke Li-4 unterbrechen. Die vorauslaufende
Postsendung Ps-1 wird in dieser Zeitspanne von der zweiten Transport-Einrichtung TE-2
in die zweite Transportrichtung TR-2 transportiert, die nachfolgende Postsendung Ps-1
von der ersten Transport-Einrichtung TE-1 in die erste Transportrichtung TR-1. Der
Kopfbahnhof Kb-1 fasst zunächst die vorauslaufende Postsendung Ps-1 und anschließend
die nachfolgende Postsendung Ps-2.
[0070] Danach transportiert die zweite Transport-Einrichtung TE-2 die beiden Postsendungen
Ps-1 und Ps-2 so ab, dass zwischen der weiterhin vorauslaufenden Postsendung Ps-1
und der weiterhin nachfolgenden Postsendung Ps-2 eine zweite Lücke auftritt. Diese
zweite Lücke kann gleich oder ungleich der ersten Lücke sein.
[0071] Die erste Lücke zwischen der vorauslaufenden Postsendung Ps-1 und der nachfolgenden
Ps-2 wird hergestellt, bevor die beiden Postsendungen Ps-1, Ps-2 die erste Transport-Einrichtung
TE-1 erreicht haben. Die Länge der ersten Lücke hängt von der Länge der vorauslaufenden
Postsendung Ps-1 ab. Diese Länge der Postsendung Ps-1 wird im Folgenden mit L-1 bezeichnet.
Die Länge L-1 wird gemessen, bevor die erste Lücke hergestellt wird, und zwar von
einer Längenmess-Einrichtung LME, die sich flussaufwärts von der ersten Transport-Einrichtung
TE-1 befindet.
[0072] In einer Ausgestaltung besitzt der Vereinzeler ("singulator") zwei Vereinzelungsstufen.
Die erste Vereinzelungsstufe vereinzelt die beiden Postsendungen Ps-1 und Ps-2, so
dass eine Lücke zwischen den beiden Postsendungen Ps-1 und Ps-2 auftritt. Erst nach
dem Vereinzeln lässt sich die Länge der vorauslaufenden Postsendung Ps-1 messen. Die
Längenmess-Einrichtung LME ist zwischen der ersten Vereinzelungsstufe und der zweiten
Vereinzelungsstufe angeordnet und misst die Länge L-1 der vereinzelten vorauslaufenden
Postsendung Ps-1 sowie die Länge der Lücke zwischen den beiden Postsendungen Ps-1
und Ps-2. Die zweite Vereinzelungsstufe stellt anschließend die erste Lücke mit einer
Lückenlänge her, welche der zweiten Vereinzelungsstufe vorgegeben wird. Bei Bedarf
verzögert die zweite Vereinzelungsstufe die nachfolgende Postsendung Ps-2.
[0073] Fig. 3 zeigt beispielhaft einen Vereinzeler mit zwei Stufen. Die erste Vereinzelungsstufe
umfasst ein angetriebenes Transportelement 10.1 mit mehreren übereinander liegenden
Mitnahme-Förderbändern sowie ein erstes Rückhalteelement 2. Zwei Druckfedern 28.1,
28.2 drücken das erste Rückhalteelement 2 so weit gegen die Mitnahme-Förderbänder
des ersten Transportelements 10.1, dass nur ein vorgegebener Minimalabstand zwischen
dem ersten Transportelement 10.1 und dem ersten Rückhaltelement 2 verbleibt. Die zweite
Vereinzelungsstufe besitzt entsprechend ein zweites Transportelement 10.2 und ein
zweites Rückhalteelement 7.
[0074] Die Förderbänder des ersten Transportelements 10.1 sind um drei Rollen 30, 31, 32
herum geführt. Ein Antrieb 16 treibt die Rolle 32 an. Die Förderbänder des zweiten
Transportelements 10.2 sind um zwei Rollen 33, 34 herumgeführt. Ein Antrieb 9 treibt
die Rolle 34 an.
[0075] Die erste Vereinzelungsstufe umfasst weiterhin ein erstes Vorziehelement 3 mit den
beiden Transportrollen 3.1, 3.2, die beide von dem Antrieb 15 angetrieben werden.
Die zweite Vereinzelungsstufe umfasst ein zweites Vorziehelement 8 mit den beiden
Transportrollen 8.1, 8.2, die von dem Antrieb 16 angetrieben werden.
[0076] Auf Höhe des ersten Vorziehelements 3 befindet sich eine Lichtschranke 14 mit einem
Sender 14.1 und einem Empfänger 14.2. Auf Höhe des zweiten Vorziehelements 8 befindet
sich eine Lichtschranke 11 mit einem Sender 11.1 und einem Empfänger 11.2.
[0077] Die Vereinzelungsstufen arbeiten in einer Ausgestaltung in einem Start-Stopp-Betrieb.
Die beiden Transportelemente 10.1 und 10.2 werden laufend gestartet und wieder gestoppt.
Jede Vereinzelungsstufe lässt sich separat ansteuern. Dadurch vermag der zweistufige
Vereinzeler eine gewünschte Lücke zwischen zwei aufeinanderfolgenden Postsendungen
herzustellen.
[0078] Während eine Postsendung aufrecht stehend durch diesen Vereinzeler hindurch transportiert
wird, durchläuft die Postsendung eine Lichtschranke 4. Diese Lichtschranke 4 umfasst
eine Zeile 4.1 mit Sendern und eine Zeile 4.2 mit Empfängern. Diese Lichtschranke
4 misst die Länge einer Postsendung als deren Abmessung gesehen in die Transportrichtung.
[0079] In einer anderen Ausgestaltung umfasst die Zuführ-Transport-Einrichtung eine Lückenveränderungs-Einrichtung
LVE. Die Lückenveränderungs-Einrichtung LVE umfasst zwei Endlos-Förderbänder, welche
eine Postsendung zeitweise zwischen sich einzuklemmen vermögen. Sobald eine Postsendung
ausschließlich von diesen beiden Endlos-Förderbändern der Lückenveränderungs-Einrichtung
LVE gefasst und geklemmt wird, wird die Postsendung relativ zu einer vorauslaufenden
Postsendung verzögert oder auch beschleunigt. Dadurch wird die Lücke zwischen den
beiden Postsendungen verändert.
[0080] In
DE 10 2004012378 B3 wird eine Lückenveränderungs-Einrichtung beschrieben, welche sich auch für die Vorrichtung
des Ausführungsbeispiels verwenden lässt. Dort wird beschrieben, wie eine Solllücke
und eine Mindestlücke zwischen aufeinander folgenden Postsendungen ermittelt werden
und wie die Lückenveränderungs-Einrichtung eine Ist-Lücke zwischen diesen Postsendungen
herstellt.
[0081] In einer Ausgestaltung umfasst die Längenmess-Einrichtung LME eine Lichtschrankenzeile
mit einer Zeile 4.1 von Sendern und einer Zeile 4.2 von Empfängern. Eine Postsendung
wird zwischen der Sender-Zeile und der Empfänger-Zeile hindurch transportiert. Ein
Lichtstrahl, der von einem Sender ausgesandt wird, trifft entweder auf den zugeordneten
Empfänger oder wird von einer Postsendung unterbrochen. Wie lang eine Postsendung
ist, wird z. B. aus dem Produkt aus der Zeitspanne, in der eine Postsendung einen
Lichtstrahl unterbricht, und der gemessenen Transportgeschwindigkeit, mit der die
Postsendung zwischen der Sender-Zeile und der Empfänger-Zeile hindurch transportiert
wird, gemessen. Diese Längenmess-Einrichtung kann Teil des zweistufigen Vereinzelers
sein, der in Fig. 3 gezeigt wird oder an einer anderen Stelle in der Sortieranlage
installiert sein, z. B. im Zuführ-Transportpfad Zf-Tp.
[0082] In einer anderen Ausgestaltung umfasst die Längenmess-Einrichtung LME eine Kamera
und eine Bildauswerteeinheit. Die Kamera erzeugt ein Abbild der auf einer Längskante
stehenden Postsendung aus einer Abbildungsrichtung, die senkrecht auf derjenigen Richtung
steht, in welche Postsendung an der Kamera vorbeitransportiert wird. Das Abbild zeigt
somit eine Fläche der flachen Postsendung. Dieses Abbild wird an die Bildauswerteeinheit
übermittelt. Die Bildauswerteeinheit wertet das Abbild aus und misst dadurch die Länge
der Postsendung als Ausdehnung der Postsendung in die Transportrichtung.
[0083] Vorgegeben werden
- eine Standard-Maximal-Länge L-max einer Postsendung und
- eine Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge.
[0084] Diese beiden Werte sind in einem Datenspeicher abgespeichert. Die Steuerungseinheit
SE besitzt Lesezugriff auf diesen Datenspeicher.
[0085] Eine Postsendung kann länger sein als die Standard-Maximal-Länge L-max. Die erste
Lücke wird so hergestellt, dass die Länge der ersten Lücke größer oder gleich der
Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge ist. Dadurch wird sichergestellt, dass eine vorauslaufende
Postsendung Ps-1 den "Kopfbahnhof" Kb-1 vollständig verlassen hat, bevor die nachfolgende
Postsendung Ps-2 den "Kopfbahnhof" erreicht.
[0086] Fig. 4 zeigt schematisch ein Weg-Zeit-Diagramm. Auf der x-Achse ist die Zeit t dargestellt,
auf der y-Achse die zurückgelegte Strecke s. Dargestellt sind eine vorauslaufende
längere Postsendung Ps-1 und eine nachfolgende kürzere Postsendung Ps-2. Die vorauslaufende
Postsendung Ps-1 hat die Vorderkante Vk-1 und die Hinterkante Hk-1, die nachfolgende
Postsendung Ps-2 die Vorderkante Vk-2 und die Hinterkante Hk-2. Die vorauslaufende
Postsendung Ps-1 hat die Länge L-1 > L-max. In Fig. 4 beschreiben die Linien Weg-V.1
den Weg der Vorderkante der längeren Postsendung Ps-1, Weg-H.1 den Weg der Hinterkante
der längeren Postsendung Ps-1, Weg-V.2 den Weg der Vorderkante der kürzeren Postsendung
Ps-2 und Weg-H.2 den Weg der Hinterkante der kürzeren Postsendung Ps-2.
[0087] Zum Zeitpunkt T1 werden beide Postsendungen Ps-1, Ps-2 noch ausschließlich von der
ersten Transport-Einrichtung TE-1 gefasst und transportiert. Zwischen den beiden Postsendungen
Ps-1, Ps-2 tritt die erste Lücke Lü-1 auf.
[0088] Zum Zeitpunkt T2 hat die Hinterkante Hk-1 der vorauslaufenden Postsendung Ps-1 die
Anfangs-Lichtschranke LS-A passiert und wird ausschließlich von der zweiten Transport-Einrichtung
TE-2 gefasst. Die vorauslaufende Postsendung Ps-1 nutzt den Zusatz-Transportpfad Z-Tpf
mit der Länge L-Z teilweise aus. Die längere Postsendung Ps-1 wird daraufhin abgebremst
und in die entgegengesetzte Transportrichtung TR-2e beschleunigt. Der Weg-Zeit-Verlauf
dieser Richtungsumkehr ist in Fig. 4 grob vereinfacht dargestellt.
[0089] Zum Zeitpunkt T3 hat die nachfolgende Postsendung Ps-2 eine geringere Entfernung
zum Transportpfad Tpf als die vorauslaufende Postsendung Ps-1.
[0090] Zum Zeitpunkt T4 hat die Hinterkante Hk-2 der nachfolgenden Postsendung Ps-2 die
Anfangs-Lichtschranke LS-A passiert. Die Postsendung Ps-2 wird daraufhin abgebremst
und in die entgegengesetzte Transportrichtung TR-2eE beschleunigt. Auch der Weg-Zeit-Verlauf
dieser Richtungsumkehr ist in Fig. 4 grob vereinfacht dargestellt.
[0091] Zum Zeitpunkt T5 werden beide Postsendungen nur noch von der dritten Transport-Einrichtung
TE-3 gefasst. Zwischen den beiden Postsendungen Ps-1, Ps-2 ist die zweite Lücke Lü-2
aufgetreten.
[0092] Wie oben bereits dargelegt, transportiert die Zuführ-Transport-Einrichtung nacheinander
die Postsendungen Ps-1, Ps-3 und Ps-2 über den Zuführ-Transportpfad Zf-Tp. Die beiden
Postsendungen Ps-1 und Ps-2 werden nacheinander in den Verbindungspfad zur ersten
Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1 umgeleitet, und zwar vorzugsweise so, dass die Länge
der ersten Lücke zwischen den beiden Postsendungen Ps-1 und Ps-2 unverändert bleibt.
Die dritte Postsendung Ps-3 befindet sich in der ersten Lücke zwischen den beiden
Postsendungen Ps-1 und Ps-2 und wird um die erste Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1
herum transportiert. Die nachfolgende Postsendung Ps-2 folgt also erst im Verbindungspfad
zum "Kopfbahnhof" Kb-1 unmittelbar hinter der vorauslaufenden Postsendung Ps-1, zuvor
befindet sich noch die dritte Postsendung Ps-3 zwischen den beiden Postsendungen Ps-1
und Ps-2.
[0093] Zwischen zwei Postsendungen, die unmittelbar hintereinander im Zuführ-Transportpfad
Zf-Tp transportiert werden, soll eine Lücke auftreten, die mindestens so lang wie
eine vorgegebene Transport-Minimal-Lücken-Länge ist. Daher ist die erste Lücke größer
oder gleich der Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge und außerdem größer oder gleich
dem doppelten der vorgegebenen Transport-Minimal-Lücken-Länge zuzüglich der dritten
Postsendung Ps-3. Zwischen der vorauslaufenden Postsendung Ps-1 und der dritten Postsendung
Ps-3 soll mindestens die Transport-Minimal-Lücken-Länge auftreten, und auch zwischen
der dritten Postsendung Ps-3 und der nachfolgenden Postsendung Ps-2 soll mindestens
diese Transport-Minimal-Lücken-Länge auftreten. In der Regel wird die Länge der ersten
Lücke durch die Transport-Minimal-Lücken-Länge und durch die Länge der dritten Postsendung
Ps-3 festgelegt und ist dann "automatisch" größer als die Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge.
Die erste Lücke, also die Lücke zwischen den Postsendungen Ps-1 und Ps-2, die zur
ersten Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1 transportiert werden, wird vorzugsweise auf
eine Lückenlänge eingestellt, die so groß wie nötig und so klein wie möglich ist.
Falls die vorauslaufende Postsendung Ps-1 nicht länger als die Standard-Maximal-Länge
L-max ist, so ist die Länge der ersten Lücke vorzugsweise gleich dem größeren der
beiden Werte
- Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge und
- Summe aus dem doppelten der Transport-Minimal-Lücken-Länge und der Länge der dritten
Postsendung Ps-3.
[0094] Falls die vorauslaufende Postsendung Ps-1 eine Länge L-1 besitzt, die größer als
die vorgegebene Standard-Maximal-Länge L-max ist, so wird die erste Lücke so erzeugt,
dass die Länge der ersten Lücke mindestens um einen Lückenlängen-Zuschlag länger ist
als die vorgegebene Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge. Außerdem ist die erste Lücke
wiederum mindestens so groß wie die Summe aus dem Doppelten der Transport-Minimal-Lücken-Länge
und der Länge der Postsendung Ps-3.
[0095] Der Lückenlängen-Zuschlag ist größer oder gleich als die Differenz aus der gemessenen
Länge L-1 der vorauslaufenden Postsendung Ps-1 und der vorgegebenen Standard-Maximal-Länge
L-max. Vorzugsweise ist der Lückenlängen-Zuschlag gleich der Differenz L-1 - L-max.
[0096] Die beiden Postsendungen Ps-1 und Ps-2 werden mit dieser ersten Lücke zwischen ihnen
über den Zuführ-Transportpfad bis zur Weiche zum Verbindungspfad transportiert und
vom Verbindungspfad mittels der ersten Transport-Einrichtung TE-1 bis zum "Kopfbahnhof"
der ersten Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1. Die erste Lücke behält so lange dieselbe
Lückenlänge, bis die Hinterkante der vorauslaufenden Postsendung Ps-1 die Anfangs-Lichtschranke
Li-A des "Kopfbahnhofs" passiert hat. Erst dann wird die erste Lücke verändert, weil
der "Kopfbahnhof" die vorauslaufende Postsendung Ps-1 abbremst.
[0097] Der "Kopfbahnhof" besitzt wie bereits dargelegt eine Klemm-Transportstrecke, in der
eine Postsendung ohne Schlupf transportiert wird. Diese Klemm-Transportstrecke besitzt
einen Referenz-Umkehrbereich. Dieser Referenz-Umkehrbereich kann ein einziger Punkt
oder eine Teilstrecke des Transportpfads Tpf sein.
[0098] Eine Postsendung, die nicht länger ist als die Standard-Maximal-Länge L-max, wird
vom "Kopfbahnhof" so abgestoppt, dass ein Referenzpunkt der Postsendung sich im Referenz-Umkehrbereich
befindet, wenn die Postsendung gestoppt ist. Der Referenzpunkt ist z. B. der Mittelpunkt
der Postsendung gesehen in die Transportrichtung TR. Der Referenz-Umkehrbereich befindet
sich vorzugsweise auf halber Länge der Klemm-Transportstrecke. Der Abstand zwischen
dem Referenz-Umkehrbereich und der Anfangs-Lichtschranke Li-A ist so groß, dass eine
Postsendung, die so wie oben beschrieben gestoppt wird, sich vollständig im "Kopfbahnhof"
befindet, also die Hinterkante der Postsendung die Anfangs-Lichtschranke Li-A passiert
hat, wenn die Postsendung abgestoppt ist. Der Abstand zwischen dem Referenz-Umkehrbereich
und der Anfangs-Lichtschranke Li-A beträgt daher mindestens die Hälfte der Maximal-Länge
L-max. Dies gilt aber nur für Postsendungen, die nicht länger sind als die Standard-Maximal-Länge
L-max.
[0099] Eine Postsendung, die länger als die Standard-Maximal-Länge L-max ist, wird ebenfalls
sobald in die Transportrichtung TR transportierenden abgestoppt, dass ihre Hinterkante
die Anfangs-Lichtschranke Li-A passiert hat, wenn die Postsendung abgestoppt wird.
Der Referenzpunkt der überlangen Postsendung wurde zu diesem Zeitpunkt aber durch
den Referenz-Umkehrbereich hindurch und eine weitere Wegstrecke in die Transportrichtung
TR transportiert. Die Vorderkante der überlangen Postsendung durchläuft die gesamte
Klemm-Transportstrecke und den gesamten Transportpfad Tpf, sowie einen Zusatz-Transportweg
Z-Tpf, der sich an dem Transportpfad Tpf anschließt. Erst dann wird die überlange
Postsendung abgestoppt.
[0100] In einer Ausgestaltung ist am Ende des Zusatz-Transportwegs Z-Tpf - oder kurz vor
dessen Ende - eine Ende-Lichtschranke Li-E angeordnet. Diese Ende-Lichtschranke Li-E
misst das Ereignis, dass eine überlange Postsendung das Ende des Zusatz-Transportwegs
Z-Tpf vollständig oder fast vollständig durchlaufen hat. Die Ende-Lichtschranke Li-E
sendet dann ein Signal an die Steuerungseinheit SE. Die Steuerungseinheit SE bewirkt,
dass der Kopfbahnhof Kb-1 die Postsendung abstoppt, damit diese überlange Postsendung
nicht über den Zusatz-Transportweg Z-Tpf hinweg transportiert wird.
Bezugszeichenliste
[0101]
Bezugszeichen |
Bedeutung |
2 |
erstes Rückhalteelement |
3 |
erstes Vorziehelement mit den Rollen 3.1, 3.2 |
3.1, 3.2 |
Rollen des ersten Vorziehelements 3 |
4 |
Lichtschranken mit der Sender-Zeile 4.1 und der Empfänger-Zeile 4.2 |
4.1 |
Sender-Zeile der Lichtschranke 4 |
4.2 |
Empfänger-Zeile der Lichtschranke 4 |
8 |
zweites Vorziehelement mit den Rollen 8.1, 8.2 |
8.1, 8.2 |
Rollen des zweiten Vorziehelements 8 |
9 |
Antrieb für das zweite Transportelement 10.2 |
10.1 |
erstes Transportelement |
10.2 |
zweites Transportelement |
11 |
Lichtschranke auf Höhe des zweiten Vorziehelements 8 |
11.1 |
Sender der Lichtschranke 11 |
11.2 |
Empfänger der Lichtschranke 11 |
14 |
Lichtschranke auf Höhe des ersten Vorziehelements 3 |
14.1 |
Sender der Lichtschranke 14 |
14.2 |
Empfänger der Lichtschranke 14 |
15 |
Antrieb für die Rollen 3.1, 3.2 des ersten Vorziehelements 3 |
16 |
Antrieb für die Rollen 8.1, 8.2 des zweiten Vorziehelements 8 |
28.1, 28.2 |
Druckfedern für das erste Rückhalteelement 2 |
29.1, 29.2 |
Druckfedern für das zweite Rückhalteelement 7 |
30, 31, 32 |
Rollen, um die die Förderbänder des ersten Transportelements 10.1 herumgeführt sind |
33, 34 |
Rollen, um die die Förderbänder des zweiten Transportelements 10.2 herumgeführt sind |
Fb-1, Fb-2 |
Endlos-Förderbänder des ersten "Kopfbahnhofs" Kb-1, umfasst die Endlos-Förderbänder
Fb-1 und Fb-2 und die Lichtschranken Li-A und Li-E |
Hk-1 |
Hinterkante der vorauslaufenden Postsendung Ps-1 |
Hk-2 |
Hinterkante der nachfolgenden Postsendung Ps-2 |
Kb-1 |
"Kopfbahnhof" der ersten Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1 |
Kb-2 |
"Kopfbahnhof" der zweiten Richtungsumkehr-Einrichtung RE-2 |
L-1 |
gemessene Länge der vorauslaufenden Postsen-dung Ps-1. |
L-max |
vorgegebene Standard-Maximal-Länge für eine Postsendung. |
Li-A |
Anfangs-Lichtschranke am Anfang des Transport-pfads Tpf des "Kopfbahnhofs" |
Li-4 |
Lichtschranke am Ende der ersten Transport-Einrichtung TE-1 |
Li-E |
Ende-Lichtschranke am Ende des Zusatz-Transportwegs Z-Tpf |
Lü-1 |
erste Lücke zwischen der vorauslaufenden Post-sendung Ps-1 und der nachfolgenden Postsendung
Ps-2, entsteht vor Erreichen der Richtungsum-kehr-Einrichtung RE-1 |
Lü-2 |
zweite Lücke zwischen der vorauslaufenden Postsendung Ps-1 und der nachfolgenden Post-sendung
Ps-2, entsteht nach Verlassen der Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1 |
Ps-1 |
vorauslaufende Postsendung |
Ps-2 |
nachfolgende Postsendung |
Ps-3 |
dritte Postsendung |
RE-1, RE-2 |
Richtungsumkehr-Einrichtungen |
SE |
Steuerungseinheit |
TE-1 |
erste Transport-Einrichtung, transportiert Postsendungen in die erste Transportrichtung
TR-1 auf die Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1 zu. |
TE-2 |
zweite Transport-Einrichtung, transportiert Postsendungen in die zweite Transportrichtung
TR-2 von der Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1 weg. |
Tr-1 |
Trommel der ersten Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1 |
Tr-2 |
Trommel der zweiten Richtungsumkehr-Einrichtung RE-2 |
Tr-3, Tr-4 |
Trommeln der Umgehungs-Einrichtung UE-1 |
Tpf |
Transportpfad in dem "Kopfbahnhof" der Rich-tungsumkehr-Einrichtung RE-1 |
TR |
Transportrichtung, in welche die Richtungsum-kehr-Einrichtung RE-1 Postsendungen zunächst
transportiert. |
TR-1 |
erste Transportrichtung, in welche die erste Transport-Einrichtung TE-1 Postsendungen
auf die Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1 zutrans-portiert. |
TR-2 |
zweite Transportrichtung, in welche die zweite Transporteinheit TE-2 Postsendungen
von der Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1 weg transpor-tiert. |
TR-e |
der Transportrichtung TR entgegengesetzte Transportrichtung, in welche die Richtungsum-kehr-Einrichtung
RE-1 anschließend Postsendun-gen transportiert. |
UE-1 |
Umgehungs-Einrichtung |
Vk-1 |
Vorderkante der vorauslaufenden Postsendung Ps-1 |
Vk-2 |
Vorderkante der nachfolgenden Postsendung Ps-2 |
W-1 |
Weiche mit Abzweigung zur ersten Richtungsum-kehr-Einrichtung RE-1 |
W-2 |
Weiche mit Abzweigung zur Umgehungs-Einrichtung UE-1 |
W-3 |
Weiche mit Abzweigung zur zweiten Richtungsum-kehr-Einrichtung RE-2 |
Wf-Tp |
Wegführ-Transportpfad |
Weg-H.1 |
Weg der Hinterkante der längeren Postsendung Ps-1 |
Weg-H.2 |
Weg der Hinterkante der kürzeren Postsendung Ps-2 |
Weg-V.1 |
Weg der Vorderkante der längeren Postsendung Ps-1 |
Weg-V.2 |
Weg der Vorderkante der kürzeren Postsendung Ps-2 |
Z-Tpf |
Zusatz-Transportweg in der Richtungsumkehr-Einrichtung RE-1 |
Zf-Tp |
Zuführ-Transportpfad |
1. Verfahren zum Transportieren von mindestens zwei aufeinanderfolgenden Gegenständen
(Ps-1, Ps-2),
wobei eine Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge vorgegeben wird und
das Verfahren die Schritte umfasst, dass die beiden Gegenstände (Ps-1, Ps-2) dergestalt
in eine Abfolge gebracht werden,
dass der eine Gegenstand (Ps-1) ein vorauslaufender Gegenstand und der andere Gegenstand
(Ps-2) ein nachfolgender Gegenstand ist und zwischen den beiden Gegenständen (Ps-1,
Ps-2) eine erste Lücke (Lü-1) auftritt,
die beiden Gegenstände (Ps-1, Ps-2) dergestalt zu einer Richtungsumkehr-Einrichtung
(RE-1, RE-2) transportiert werden, dass die erste Lücke (Lü-1) zwischen den beiden
Gegenständen (Ps-1, Ps-2) mindestens dann größer oder gleich der vorgegebenen Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge
ist, wenn der vorauslaufende Gegenstand (Ps-1) die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1,
RE-2) erreicht,
die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) die beiden Gegenstände (Ps-1, Ps-2) über
einen vorgegebenen Transportpfad (Tpf) in eine Transportrichtung (TR) und anschließend
über denselben Transportpfad (Tpf) in die der Transportrichtung (TR) entgegengesetzte
Transportrichtung (TR-e) transportiert,
wobei die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2)
- zunächst den vorauslaufenden Gegenstand (Ps-1) in die Transportrichtung (TR) und
dann in die entgegengesetzte Transportrichtung (TR-e) und
- anschließend den nachfolgenden Gegenstand (Ps-2) zunächst in die Transportrichtung
(TR) und dann in die entgegengesetzte Transportrichtung (TR-e) transportiert und
wobei zunächst der vorauslaufende Gegenstand (Ps-1) zeitweise ausschließlich von der
Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) und anschließend der nachfolgende Gegenstand
(Ps-2) zeitweise ausschließlich von der Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) gefasst
wird,
die beiden Gegenstände (Ps-1, Ps-2) dergestalt von der Richtungsumkehr-Einrichtung
(RE-1, RE-2) weg abtransportiert werden, dass zwischen dem vorauslaufenden Gegenstand
(Ps-1) und dem nachfolgenden Gegenstand (Ps-2) eine zweite Lücke (Lü-2) auftritt,
und
die Länge (L-1) des vorauslaufenden Gegenstands (Ps-1) als die Abmessung dieses Gegenstands
(Ps-1) - gesehen in der Transportrichtung (TR) - gemessen und für das Transportieren
des vorauslaufenden Gegenstands (Ps-1) verwendet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Standard-Maximal-Länge (L-max) für einen zu transportierenden Gegenstand (Ps-1,
Ps-2) vorgegeben wird, dann, wenn die gemessene Länge (L-1) des vorauslaufenden Gegenstands
(Ps-1) größer als die vorgegebene Standard-Maximal-Länge (L-max) ist, die Schritte
durchgeführt werden, dass
- die erste Lücke (Lü-1) dergestalt hergestellt wird, dass die erste Lücke spätestens
dann um einen Lückenlängen-Zuschlag größer als die vorgegebene Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge
ist, wenn der vorauslaufende Gegenstand (Ps-1) die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1,
RE-2) erreicht,
- wobei der Lückenlängen-Zuschlag größer oder gleich der Differenz aus der gemessenen
Länge (L-1) des vorauslaufenden Gegenstands (Ps-1) und der Standard-Maximal-Länge
(L-max) ist,
- die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) den vorauslaufenden Gegenstand (Ps-1)
beim Transport in die Transportrichtung (TR) über den gesamten Transportpfad (Tpf)
und anschließend über einen sich an den Transportpfad (Tpf) anschließenden Zusatz-Transportweg
(Z-Tpf) hinweg transportiert und
- die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) den vorauslaufenden Gegenstand (Ps-1)
beim Transport in die entgegengesetzte Transportrichtung (TR-e) über den Zusatz-Transportweg
(Z-Tpf) und anschließend über den gesamten Transportpfad (Tpf) hinweg transportiert,
und dann, wenn die gemessene Länge (L-1) kleiner oder gleich der Standard-Maximal-Länge
(L-max) ist, die Schritte durchgeführt werden, dass
- die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) den Transport des vorauslaufenden Gegenstands
(Ps-1) in die Transportrichtung (TR) spätestens dann beendet und den nachfolgenden
Transport in die entgegengesetzte Transportrichtung (TR-e) spätestens dann beginnt,
- wenn der vorauslaufende Gegenstand (Ps-1) über den gesamten Transportpfad (Tpf)
hinweg transportiert wurde.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der vorauslaufende Gegenstand (Ps-1) eine Vorderkante (Vk-1) aufweist,
dann, wenn die gemessene Länge (L-1) des vorauslaufenden Gegenstands (Ps-1) größer
als die vorgegebene Standard-Maximal-Länge (L-max) ist,
die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) den vorauslaufenden Gegenstand (Ps-1)
dergestalt in die Transportrichtung (TR) transportiert und dann abstoppt,
dass beim Transport in die Transportrichtung (TR) die Vorderkante (Vk-1) des vorauslaufenden
Gegenstands (Ps-1) nach vorne in die Transportrichtung (TR) zeigt und
die Vorderkante (Vk-1) des vorauslaufenden Gegenstands (Ps-1) beim Transport in die
Transportrichtung (TR) entlang des Zusatz-Transportwegs (Z-Tpf) um eine Strecke transportiert
wird,
deren Länge proportional zur Differenz aus der gemessenen Länge (L-1) und der vorgegebenen
Standard-Maximal-Länge (L-max) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) beide Gegenstände (Ps-1, Ps-2) so transportiert,
dass jeder Gegenstand (Ps-1, Ps-2) zwischen dem Transport in die Transportrichtung
(TR) und dem Transport in die entgegengesetzte Transportrichtung (TR-e) zeitweise
abgestoppt wird,
wobei dann, wenn die gemessene Länge (L-1) des vorauslaufenden Gegenstands (Ps-1)
kleiner oder gleich der vorgegebenen Standard-Maximal-Länge (L-max) ist,
- die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) den vorauslaufenden Gegenstand (Ps-1)
so abstoppt,
dass ein Referenzpunkt des vorauslaufenden Gegenstands (Ps-1) in einem Referenz-Umkehrbereich
des Transportpfads (Tpf) liegt, und
dann, wenn die gemessene Länge (L-1) größer als die Standard-Maximal-Länge (L-max)
ist,
- die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) den vorauslaufenden Gegenstand (Ps-1)
erst abstoppt, nachdem der Referenzpunkt des Gegenstands (Ps-1) durch den gesamten
Referenz-Umkehrbereich hindurch transportiert wurde.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Transport-Minimal-Lücken-Länge vorgegeben wird, ein dritter Gegenstand (Ps-3)
dergestalt transportiert wird,
dass der dritte Gegenstand (Ps-3) sich zeitweise in der ersten Lücke zwischen den
beiden aufeinanderfolgenden Gegenständen (Ps-1, Ps-2) befindet,
während die beiden aufeinander folgenden Gegenstände (Ps-1, Ps-2) zur Richtungsumkehr-Einrichtung
(RE-1, RE-2) transportiert werden,
der dritte Gegenstand (Ps-3) um die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) herum
transportiert wird und in die zweite Lücke zwischen den beiden aufeinanderfolgenden
Gegenständen (Ps-1, Ps-2) eingefügt wird,
während die beiden aufeinanderfolgenden Gegenstände (Ps-1, Ps-2) von der Richtungsumkehr-Einrichtung
(RE-1, RE-2) weg abtransportiert werden,
wobei zwischen dem vorauslaufenden Gegenstand (Ps-1) und dem dritten Gegenstand (Ps-3)
sowie zwischen dem dritten Gegenstand (Ps-3) und dem nachfolgenden Gegenstand (Ps-2)
jeweils eine Lücke auftritt, deren Länge mindestens dann so groß wie die vorgegebene
Transport-Minimal-Lücken-Länge ist,
so lange sich der dritte Gegenstand (Ps-3) in der ersten Lücke oder in der zweiten
Lücke zwischen den beiden aufeinander folgenden Gegenständen (Ps-1, Ps-2) befindet.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Länge des dritten Gegenstands (Ps-3) gemessen wird und die erste Lücke dergestalt
hergestellt wird,
dass die erste Lücke größer oder gleich der Summe aus
- der gemessenen Länge des dritten Gegenstands (Ps-3) und
- dem Doppelten der Transport-Minimal-Lücken-Länge ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens dann, wenn die gemessene Länge (L-1) des vorauslaufenden Gegenstands (Ps-1)
größer als die Standard-Maximal-Länge (L-max) ist,
der Schritt, die erste Lücke (Lü-1) herzustellen,
den Schritt umfasst, den nachfolgenden Gegenstand (Ps-2) relativ zur Bewegung des
vorauslaufenden Gegenstands (Ps-1) zu verzögern.
7. Vorrichtung zum Transportieren von zwei aufeinander folgenden Gegenständen (Ps-1,
Ps-2),
wobei die Vorrichtung
- eine Lücken-Erzeugungs-Einrichtung (10.1, 2, 10.2, 7)
- eine Längenmess-Einrichtung (4.1, 4.2),
- eine erste Transport-Einrichtung (TE-1),
- eine Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) und
- eine zweite Transport-Einrichtung (TE-2) umfasst,
die Lücken-Erzeugungs-Einrichtung (10.1, 2, 10.2, 7) dazu ausgestaltet ist, eine Abfolge
unter den beiden Gegenständen (Ps-1, Ps-2) dergestalt herzustellen,
dass der eine Gegenstand (Ps-1) ein vorauslaufender Gegenstand und der andere Gegenstand
(Ps-2) ein nachfolgender Gegenstand ist und zwischen den beiden Gegenständen (Ps-1,
Ps-2) eine erste Lücke (Lü-1) auftritt,
die Längenmess-Einrichtung (4.1, 4.2) dazu ausgestaltet ist, die Länge (L-1) des vorauslaufenden
Gegenstands (Ps-1) als die Abmessung dieses Gegenstands (Ps-1) - gesehen in die Transportrichtung
(TR) - zu messen,
die erste Transport-Einrichtung (TE-1) dazu ausgestaltet ist, die beiden Gegenstände
dergestalt zur Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) zu transportieren,
dass die erste Lücke (Lü-1) zwischen den beiden Gegenständen (Ps-1, Ps-2) spätestens
dann größer oder gleich einer vorgegebenen Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge ist,
wenn der vorauslaufende Gegenstand (Ps-1) die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2)
erreicht,
die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) dazu ausgestaltet ist, die beiden Gegenstände
(Ps-1, Ps-2) über einen vorgegebenen Transportpfad (Tpf) in eine Transportrichtung
(TR) und anschließend über denselben Transportpfad (Tpf) in die der Transportrichtung
(TR) entgegengesetzten Transportrichtung (TR-e) zu transportieren,
wobei die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) dazu ausgestaltet ist,
- zunächst den vorauslaufenden Gegenstand (Ps-1) in die Transportrichtung (TR) und
dann in die entgegengesetzte Transportrichtung (TR-e) und
- anschließend den nachfolgenden Gegenstand (Ps-2) in die Transportrichtung (TR) und
dann in die entgegengesetzte Transportrichtung (TR-e) zu transportieren, und
wobei die Vorrichtung so ausgestaltet ist, dass zunächst der vorauslaufende Gegenstand
(Ps-1) zeitweise ausschließlich von der Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) und
anschließend der nachfolgende Gegenstand (Ps-2) zeitweise ausschließlich von der Richtungsumkehr-Einrichtung
(RE1, RE-2) gefasst wird und
die zweite Transport-Einrichtung (TE) dazu ausgestaltet ist, die beiden Gegenstände
(Ps-1, Ps-2) dergestalt von der Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) weg abzutransportieren,
dass zwischen den beiden Gegenständen (Ps-1, Ps-2) eine zweite Lücke auftritt, und
die Vorrichtung dazu ausgestaltet ist, die gemessene Länge (L-1) des vorauslaufenden
Gegenstands (Ps-1) für den Transport des Gegenstands (Ps-1) zu verwenden,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung dazu ausgestaltet ist, dass dann, wenn die gemessene Länge (L-1) des
vorauslaufenden Gegenstands (Ps-1) größer als eine vorgegebene Standard-Maximal-Länge
(L-max) ist,
- die Lücken-Erzeugungs-Einrichtung (10.1, 2, 10.2, 7) die erste Lücke (Lü-1) dergestalt
herstellt, dass die erste Lücke (Lü-1) spätestens dann um einen Lückenlängen-Zuschlag
größer als eine vorgegebene Richtungsumkehr-Minimal-Lücken-Länge ist, wenn der vorauslaufende
Gegenstand (Ps-1) die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) erreicht,
- wobei der Lückenlängen-Zuschlag größer oder gleich der Differenz aus der gemessenen
Länge (L-1) und der Standard-Maximal-Länge (L-max) ist,
- die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) den vorauslaufenden Gegenstand (Ps-1)
beim Transport in die Transportrichtung (TR) über den gesamten Transportpfad (Tpf)
und anschließend über einen sich an den Transportpfad anschließenden Zusatz-Transportweg
(Z-Tpf) hinweg transportiert und
- die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) den vorauslaufenden Gegenstand (Ps-1)
beim Transport in die entgegengesetzte Transportrichtung (TR-e) über den Zusatz-Transportweg
(Z-Tpf) und anschließend über den gesamten Transportpfad (Tpf) hinweg transportiert,
und dann, wenn die gemessene Länge (L-1) des vorauslaufenden Gegenstands (Ps-1) kleiner
oder gleich der Standard-Maximal-Länge (L-max) ist, die
- die Richtungsumkehr-Einrichtung (RE-1, RE-2) den Transport des vorauslaufenden Gegenstands
(Ps-1) in die Transportrichtung (TR) spätestens dann beendet und den Transport in
die entgegengesetzte Transportrichtung (TR-e) spätestens dann beginnt,
- wenn der vorauslaufende Gegenstand (Ps-1) über den gesamten Transportpfad (Tpf)
hinweg transportiert wurde.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lücken-Erzeugungs-Einrichtung (10.1, 10.2, 7) ein Bestandteil eines zweistufigen
Vereinzelers ist.