[0001] Die Erfindung betrifft ein Fertigungssystem für Druckprodukte gemäß Anspruch 6 und
eine Bogenleitvorrichtung gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren zum Herstellen von Druckprodukten
nach Anspruch 12.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind zur Herstellung von Druckprodukten wie Broschuren,
Heften, Büchern, Signaturen o.ä. Taschenfalzmaschinen und Schwertfalzmaschinen bekannt.
Die Kombination von Taschenfalzmaschinen mit Schwertfalzmaschinen ist als Kombifalzmaschine
geläufig. Dabei werden in Taschenfalzwerken Parallelbrüche und in den nachfolgenden
Schwertfalzwerken Kreuzbrüche gefalzt. Der Bogen durchläuft dabei in Durchlaufrichtung
der Kombifalzmaschine mindestens folgende Stationen: Anleger, Übergabetisch, Taschenfalzwerk,
Schwertfalzwerk, Ausleger.
[0003] Dabei werden in einem Anleger Bogen im Hochformat angelegt, in einer ersten Falzstation
in Taschenfalzwerken Parallelbrüche und in einer nachfolgenden Falzstation in Schwertfalzwerken
Kreuzbrüche gefalzt. Die
DE 10 2006 055 301 A1 zeigt Kombifalzmaschinen mit einer Mehrzahl von Taschenfalzwerken und nachranging
angeordneten Schwertfalzwerken.
[0004] Der Aufbau einer Taschenfalzmaschine mit einer Vielzahl von Taschenfalzwerken geht
aus der
DE 10 2004 041 471 A1 hervor. Dabei werden in einem Anleger Bogen im Hochformat angelegt, in einer ersten
Falzstation in Taschenfalzwerken Parallelbrüche und in einer nachfolgenden zweiten
Falzstation in Taschenfalzwerken weitere Parallelbrüche gefalzt. Die zweite Falzstation
ist dabei um 90° zur ersten Falzstation gedreht. Ein jeweiliges Taschenfalzwerk besteht
dabei aus einer Falztasche und drei Falzwalzen, welche in zwei Falzwalzenpaaren angeordnet
sind.
[0005] Die
WO 97/24284 A2 offenbart ein Fertigungssystem mit einer Bogenleiteinrichtung, welche die Bogen wechselweise
auf zwei Transportbahnen lenkt, d. h., die Funktion "Sortieren Einzelstrom" offenbart.
[0006] Die
US 2005/224205 A1 hingegen offenbart ein Fertigungssystem für Bahnen, nicht für Bogen. Teilweichen
sind zwischen zwei Schaltstellungen schaltbar und leiten eine zuvor längsgeschnittene
Bahn auf eine von zwei Transportbahnen. Ein Schalten der Teilweichen während dem Bahntransport
ist jedoch nicht möglich, da es sich um eine endlose Bahn handelt. Es wird hier also
die Funktion "Doppelstrom für Bahnen" offenbart. Diesen Offenbarungsgehalt hat auch
die
US 3307441 A.
[0007] Aus dem Stand der Technik geht keine Bogenleiteinrichtung hervor, welche alternativ
Bogen in Mehrfachstrom transportiert und Bogen im Einfachstrom sortieren kann.
[0008] Ein Queranlegen der Falzbogen erfordert eine Anpassung der Falzschemata und bietet
zusätzliche Möglichkeiten der Einsparung von Papier und Zeit. Nach dem Stand der Technik
wurde bisher beim Queranlegen das Geschwindigkeitsproblem auf die zweite Falzstation
verlagert. Im Anleger und im ersten Parallelfalzwerk kam zwar die reduzierte Einlauflänge
zum Tragen, jedoch musste auf der 90 Grad gedrehten zweiten Station wieder die volle
Einlauflänge transportiert werden. Darum war eine sehr hohe Geschwindigkeit der zweiten
Station notwendig, was zu Falzproblemen und Qualitätsminderungen führen konnte.
[0009] Aus dem Stand der Technik sind auch Kombinationen von Druckmaschinen mit Falzmaschinen
bekannt. So offenbart die
DE 195 23 881 A1 eine Rotationsdruckmaschine mit nachgeschalteter Weiterverarbeitungseinheit, welche
verschiedene Falzstationen aufweist, nämlich Falzzylinder und Schwertfalzwerke. Aus
der
DE 196 29 072 A1 geht eine Digitaldruckmaschine mit nachgeschalteter Falzmaschine hervor, wobei die
Falzmaschine Taschenfalzwerke aufweist.
[0010] Auch bei derartigen Fertigungssystemen kommt es zu Geschwindigkeitsproblemen. In
Druckmaschinen werden mit hoher Geschwindigkeit entweder Bahnen oder Bogen mit geringem
Abstand bedruckt. Auf Grund von Geschwindigkeitsbegrenzungen in der nachfolgenden
Falzmaschine kann bei einer direkten Kopplung von Druckmaschine und Falzmaschine die
Druckmaschine nur mit reduzierter Geschwindigkeit betrieben werden.
Aufgabenstellung
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher bei der Herstellung von Druckprodukten,
insbesondere von Signaturen, Broschuren, Zeitungen und Büchern, ohne Erhöhung der
Geschwindigkeit einer bei der Herstellung verwendeten Falzmaschine die Produktivität
des Herstellprozesses zu steigern.
[0012] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Fertigungssystem für Druckprodukte mit den Merkmalen
von Anspruch 6 und durch eine Bogenleitvorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch
1 und durch ein Verfahren gemäß Anspruch 12.
[0013] Das erfindungsgemäße Fertigungssystem für flächige Druckprodukte besitzt eine Druckmaschine
und eine - in Transportrichtung gesehen - nachfolgend angeordnete, d.h. stromabwärtige
Zwischenbearbeitungs- und Überleitstation. Weiter nachfolgend, d.h. weiter stromabwärtig,
ist mindestens eine Falzstation, insbesondere eine Taschenfalzstation, angeordnet.
Die Druckprodukte sind in ununterbrochenem, kontinuierlichem Materialfluss durch das
Fertigungssystem transportierbar, d.h. es erfolgt keine Zwischenlagerung mit erforderlichem
Eingriff des Maschinenbedieners zur erneuten Anlage. Ununterbrochen bedeutet hier
also nicht, dass die Druckprodukte unbeabstandet transportiert werden müssen. Erfindungsgemäß
ist zwischen der Zwischenbearbeitungs- und Überleitstation und der mindestens einen
Falzstation eine Bogenleitvorrichtung mit einer schaltbaren Bogenweiche angeordnet.
Diese dient dem Überleiten der Druckprodukte auf eine erste oder eine zweite Transportbahn.
Durch den Einsatz der Bogenleitvorrichtung wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass
die mindestens eine Falzstation nicht mehr den produktionstechnischen Engpass (sogenannter
Flaschenhals oder "bottle-neck") des Fertigungssystems darstellt. Da durch die Bogenleitvorrichtung
ermöglicht wird, die flächigen Druckprodukte entweder auf eine erste oder eine zweite
Transportbahn zu leiten, und einer Weiterverarbeitung zuzuführen, muss zur Erhöhung
der Produktionsleistung des Fertigungssystems nicht länger die Bearbeitungsgeschwindigkeit
der mindestens einen nachfolgenden Falzmaschine erhöht werden.
[0014] In einer besonders vorteilhaften und daher bevorzugten Ausführungsform handelt es
sich bei der Druckmaschine um eine Digitaldruckmaschine. So wird sichergestellt, dass
durch das Fertigungssystem aufeinanderfolgend und ohne großen Zeitaufwand für Maschinenumrüstungen
Druckprodukte mit unterschiedlichem Inhalt oder Druckprodukte, welche aus mehreren
unterschiedlich bedruckten Einzelbogen bestehen, erzeugt werden können.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist die Druckmaschine als Rollendruckmaschine
ausgeführt und die Zwischenbearbeitungs- und Überleitstation weist einen Querschneider
zum Unterteilen einer Bedruckstoffbahn in Einzelbogen auf. Dadurch können in vorteilhafter
Weise die Falzgenauigkeit von Bogenfalzstationen und die Kostenvorteile der Materialkosten
einer Bedruckstoffbahn im Gegensatz zu einem Bedruckstoff-Einzelbogenstapel miteinander
kombiniert werden.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Zwischenbearbeitungs- und
Überleitstation eine Sammeleinrichtung zur Stapelbildung von Einzelbogen aufweisen.
Dabei kann es sich zum Beispiel um einen sogenannten Trommelsammler handeln, der gegebenenfalls
mit einer Leimauftragseinrichtung zum Verbinden der Einzelbogen ausgestattet ist.
Bei den Einzelbogen kann es sich auch um Einzelbogen mit unterschiedlichem Druckinhalt
handeln, welche zusammen ein Druckprodukt, beispielsweise eine Signatur, bilden sollen.
Der von der Sammeleinrichtung gebildete Stapel kann dann an eine nachfolgend angeordnete
Falzstation übergeben und dort zu einer Broschur gefalzt werden.
[0017] In einer ersten Ausführungsvariante (siehe Fig. 6b) liegen die Transportrichtungen
von erster und zweiter Transportbahn parallel zueinander und in einer Ebene und die
Druckprodukte sind auf den Transportbahnen einer nachfolgenden Taschenfalzstation
zuführbar. In dieser Ausführungsvariante können die Einzelbogen von der Bogenleitvorrichtung
abwechselnd auf die erste und zweite Transportbahn geleitet werden, sodass die Bogen
in die nachfolgende Taschenfalzstation mit einem größeren Bogenabstand einfahren können.
Dies erlaubt in vorteilhafter Weise, die Falzstationen, bei gleichbleibend hoher Produktivität
mit einer geringeren Geschwindigkeit zu betreiben, was wiederum in einer noch höheren
Falzgenauigkeit resultiert.
Die Produktivität von Taschenfalzmaschinen kann also durch den Einsatz einer erfindungsgemäßen
Bogenleitvorrichtung deutlich gesteigert werden. Dazu tragen zwei Aspekte wesentlich
bei:
Eine Queranlage der zu falzenden Bogen am Anleger bzw. ein Bereitstellen von Bogen
im Querformat durch den Querschneider der Zwischenbearbeitungs- und Überleitstation
zusammen mit einer Bogenleitvorrichtung vor der zweiten Falzstation. Durch die geringere
Einlauflänge des Bogens bei gleicher Maschinengeschwindigkeit liegt die Leistungssteigerung
abhängig vom Bogenformat bei etwa 30 Prozent.
[0018] Die Bogenleitvorrichtung ermöglicht es, die Falzbogen abwechselnd auf zwei (oder
mehr) Transportbahnen zu leiten, parallel an zwei (oder mehr) Linealen auszurichten
und zur zweiten Falzstation zu transportieren. Da auf diese Weise doppelt so viele
Falzbogen transportiert werden können, kann die Geschwindigkeit der zweiten Station
somit um die Hälfte reduziert werden. Durch das Quereinlaufen des Bogens im ersten
Parallelfalzwerk bei gleichbleibender Maschinengeschwindigkeit wird nun einerseits
die Produktivität deutlich gesteigert und andererseits, durch die niedrige Geschwindigkeit
der zweiten Station, die Falzqualität verbessert sowie der Falzprozess noch stabiler
gestaltet.
[0019] In einer zweiten Ausführungsvariante (siehe Fig. 6a) sind die Transportrichtungen
von erster und zweiter Transportbahn im Wesentlichen rechtwinklig zueinander angeordnet,
können dabei in im Wesentlichen parallelen Ebenen oder in einer Ebene liegen, und
die Druckprodukte können auf der einen Transportbahn einer ersten Falzstation und
auf der zweiten Transportbahn einer zweiten Falzstation zugeführt werden. D.h. stromabwärtig
der einen Transportbahn befindet sich eine erste Falzstation und stromabwärtig der
zweiten Transportbahn befindet sich eine zweite Falzstation. Dabei können die beiden
Falzstationen entweder parallel betrieben werden. Oder nur eine der beiden Falzstationen
wird für die Herstellung der Druckprodukte genutzt, während die zweite Falzstation
bereits für einen nachfolgenden Fertigungsauftrag voreingestellt werden kann. Ein
derartig ausgestaltetes Fertigungssystem ist besonders dann vorteilhaft, wenn es sich
bei der Druckmaschine um eine Digitaldruckmaschine handelt, da so die Maschinenstillstandszeit
des Fertigungssystems zwischen zwei verschiedenen Fertigungsaufträgen auf ein Minimum
reduziert werden bzw. ganz entfallen kann.
[0020] In vorteilhafter Weiterbildung einer der oben beschriebenen Fertigungssysteme weist
die Bogenleitvorrichtung eine Leiteinrichtung auf zum Überleiten eines Druckproduktes
auf die zweite Transportbahn, in anderen Worten: die Leiteinrichtung dient dem Überbrücken
der ersten Transportbahn. Mögliche Ausgestaltungen der Leiteinrichtung werden weiter
unten beschrieben.
[0021] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Herstellen von Druckprodukten
von n verschiedenen Arten, wobei n gleich 1,2,3... eine natürliche Zahl ist. Das Verfahren
wird ausgeführt in einem Fertigungssystem, aufweisend eine Digitaldruckmaschine, eine
Bogenfalzmaschine und eine Bogenleitvorrichtung, welche insbesondere wie obenstehend
beschrieben, ausgeführt sein kann. Die Bogenleitvorrichtung ist ausgeführt als schaltbare
Bogenweiche mit n Schaltstellungen zum Überleiten der Druckprodukte auf eine von n
nachfolgenden Transportbahnen. Das Verfahren umfasst dabei die nachfolgenden Schritte:
Zuerst erfolgt das Bedrucken eines Bedruckstoffs mit einem n-ten Druckinhalt. Sollte
es sich bei dem Bedruckstoff um eine Bedruckstoffbahn handeln, so wird diese nachfolgend
in einzelne Bedruckstoffbogen aufgetrennt. Darauf werden die Bedruckstoffbogen zu
Signaturen gefalzt. Diese werden dann durch die Bogenleitvorrichtung auf eine der
n Transportbahnen weiter geleitet. So wird beispielsweise eine erste Signatur, welche
aus Bedruckstoffbogen gefalzt wurde, welche einen ersten Druckinhalt aufweisen, auf
die erste Transportbahn geleitet. Besteht ein Druckprodukt n-ter Art aus einer Mehrzahl
von Signaturen, so werden die zuvor beschriebenen Schritte wiederholt und die Signaturen
- beispielsweise in einem Ausleger - gesammelt. All diese Schritte werden auch zum
Herstellen der weiteren Arten von Druckprodukten durchgeführt. Dabei ist es nicht
notwendig, dass zuerst ein komplettes Produkt n-ter Art fertig gestellt wird, bevor
ein Druckprodukt einer anderen Art erzeugt wird. Eine derartige parallele Produktion
von verschiedenen Arten von Druckprodukten wird durch die Bogenleitvorrichtung ermöglicht,
welche eine Sortierfunktion besitzt.
[0022] Ein derartiges Verfahren erlaubt es also, unterschiedliche Produkte an derselben
Fertigungslinie zu fertigen und physisch getrennt voneinander auszulegen. Dadurch
kann die Produktivität des verwendeten Fertigungssystems in vorteilhafter Weise erhöht
werden. Es ist nicht länger erforderlich, mehrere Fertigungssysteme für unterschiedliche
Produkte vorzuhalten, vielmehr reicht ein Fertigungssystem aus, wobei auch nur dieses
eine Fertigungssystem zur Auftragsvorbereitung voreingestellt werden muss. Damit kann
der Aufwand für Voreinstellarbeiten reduziert werden.
[0023] In vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist der Druckinhalt,
welcher von der Digitaldruckmaschine auf den Bedruckstoff aufgedruckt wird, ein Identifizierungsmerkmal
auf zur Identifizierung der Art des Druckproduktes (wie einen Barcode, z.B. Strichcode
oder DataMatrix-Code). Dieses Identifizierungsmerkmal wird von einem Detektionssystem
ausgelesen, welches sich stromaufwärtig der Bogenleitvorrichtung befindet und eine
Ansteuerung der Bogenleitvorrichtung bewirkt.
[0024] Wird von dem Detektionssystem beispielsweise festgestellt, dass es sich bei dem Druckprodukt
um ein Druckprodukt erster Art handelt, so wird die Bogenleitvorrichtung in ihre erste
Schaltstellung verstellt, so dass das Druckprodukt auf die erste Transportbahn geleitet
wird. Weiter vorteilhaft ist es, im weiteren Bearbeitungsverlauf zusätzliche Überwachungs-
und Kontrollsysteme (z.B. Barcodelesegeräte und/oder Kameras) vorzusehen, zur Überwachung
der Produktqualität.
[0025] In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Druckprodukte
zweier Arten hergestellt, wobei es sich bei dem Druckprodukt erster Art um einen Hauptdruck
und bei dem Druckprodukt zweiter Art um einen Nachdruck, einen sogenannten Reprint
handelt. Erfolgt in der Hauptproduktion eine Störung, die dazu führt, dass einzelne
Produkte nicht oder nur makulaturbehaftet in die Auslagestation der Druckprodukte
gelangen, so kann entweder vom Maschinenbediener oder von einer übergeordneten Maschinensteuerung
umgehend ein Nachdruck veranlasst werden. Der Nachdruck wird dabei durch dasselbe
Fertigungssystem hergestellt. Die Bogenleitvorrichtung wird jedoch so angesteuert,
dass der Nachdruck physisch von der Hauptproduktion getrennt und auf die zweite Transportbahn
geleitet wird, sodass der Nachdruck getrennt vom Hauptdruck ausgelegt wird. Der Nachdruck
kann später manuell an der richtigen Stelle dem Druckprodukt zugeführt werden. Im
Gegensatz zur bisher benannten sequentiellen Bearbeitung von Hauptdruck und Nachdruck
erhöht diese erfindungsgemäße Verfahrensvariante die Produktivität des verwendeten
Fertigungssystems deutlich.
[0026] In einer alternativen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Druckprodukte
in verschiedenen Versionen hergestellt. Dabei kann es sich insbesondere um unterschiedliche
Sprachversionen (z.B. Deutsch, Englisch, Französisch) oder um unterschiedliche Landesversionen
(z.B. Großbritannien, USA, Australien) oder um unterschiedliche Variantenversionen
(z.B. Bedienungsanleitung Variante pneumatisch, Variante hydraulisch) oder um unterschiedliche
Gebindegrößen-Versionen (z.B. Medikament mit 20 Tabletten oder 100 Tabletten) handeln.
Diese verschiedenen Versionen werden in beliebiger Reihenfolge auf der Digitaldruckmaschine
gedruckt und nachfolgend durch die Bogenleitvorrichtung auf eine der jeweiligen Version
zugeordnete Transportbahn geleitet und somit sortiert. Nach erfolgtem Falzen werden
die verschiedenen Versionen der Signaturen nach Versionen getrennt ausgelegt und können
somit getrennt an den Endabnehmer weitergeleitet werden. Dieses Verfahren hat den
Vorteil, dass eine größere Zahl an Varianten ohne Produktivitätsverluste kostengünstig
gefertigt werden kann. Besonders bedeutsam ist dies für die Herstellung von Druckprodukten
in kleinen bis mittleren Auflagen.
[0027] Die Bogenleitvorrichtung des Fertigungssystems mit der Funktion einer Bogenweiche
kann vorteilhafter Weise wie nachfolgend beschriebene Bogenleitvorrichtung ausgeführt
sein.
[0028] Die Bogenleitvorrichtung kann in vorteilhafter Weise mechanisch oder pneumatisch
angesteuert werden.
Die Bogenleitvorrichtung kann auf verschiedene Arten in eine Bogenfalzmaschine integriert
sein. Sie kann an der ersten Falzstation befestigt sein, sie kann an einem der ersten
Falzstation nachgeordneten Überleittisch befestigt sein oder sie kann als eigenständiges
Maschinenmodul ausgeführt sein mit Tragwerk und Rollen zum Verschieben des Moduls,
welches sich so zwischen der ersten Falzstation und dem Überleittisch positionieren
lässt.
Die Bogenleitvorrichtung kann zudem für echten Doppelstrom oder Mehrfachstrom verwendet
werden, bei dem im ersten Falzwerk der Bogen geschnitten wird (Trennschnitt/Mittelschnitt):
Die Bogenweiche kann für die Bearbeitung eines Doppelstroms mittig geteilt werden
und erhält zwei Stellungen, die gegeneinander verdreht werden können: Durch Umschalten
auf diese permanente Stellung wird der erste Teilstrom des Doppelstroms an dem ersten
Lineal und der zweite Teilstrom des Doppelstroms an dem zweiten Lineal ausgerichtet
und zur zweiten Falzstation weitertransportiert. Für die Bearbeitung eines Mehrfachstroms,
welcher durch mehr als einen Trennschnitt in die gefalzte Signatur erzeugt wird, ist
die Bogenweiche segmentiert. In anderen Worten: die Bogenweiche besteht aus einer
Mehrzahl von Teilweichen, welche einzeln ansteuerbar sind. Die Teilweichen werden
dabei so gruppiert angesteuert, dass die Erstreckung einer Gruppe von Teilweichen
in etwa der Erstreckung einer Signatur quer zur Bogentransportrichtung entspricht.
[0029] Übliche Falzmaschinen sind für den Einsatz der Bogenleitvorrichtung optimal geeignet.
Um die Bogen quer einlaufen zu lassen, kann eine Taschenfalzmaschine erforderlich
sein, die eine Formatklasse größer ist, als die Formatklasse des Bogens. Die notwendige
Bogenleitvorrichtung kann bei den üblichen Falzmaschinen einfach nachgerüstet werden.
[0030] Die beschriebene Erfindung und die beschriebenen vorteilhaften Weiterbildungen der
Erfindung stellen auch in beliebiger Kombination miteinander vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung dar.
[0031] Hinsichtlich weiterer Vorteile und vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird
auf die Unteransprüche sowie die Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen verwiesen.
Ausführungsbeispiel
[0032] Die Erfindung soll an Hand von Ausführungsbeispielen noch näher erläutert werden.
Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- eine 3-D-Ansicht der Bogenleitvorrichtung
- Fig. 2a
- die Bogenleitvorrichtung mit der Bogenweiche in einer 1. Stellung
- Fig. 2b
- die Bogenleitvorrichtung mit der Bogenweiche in einer 2. Stellung
- Fig. 3
- die Bogenleitvorrichtung mit einer Leiteinrichtung in einer 2. Ausführungsform
- Fig. 4
- die Bogenleitvorrichtung, befestigt am Überleittisch
- Fig. 5
- die Bogenleitvorrichtung, befestigt an der 1. Falzstation
- Fig. 6a
- eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fertigungssystems
- Fig. 6b
- eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fertigungssystems
- Fig. 6c
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fertigungssystems
- Fig. 7
- eine weitere Anwendung einer Bogenleitvorrichtung
- Fig. 8
- eine weitere Anwendung einer Bogenleitvorrichtung
- Fig. 9
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fertigungssystems
[0033] Wie in Fig. 1 dargestellt, besitzt die Bogenleitvorrichtung 1 eine Bogenweiche 10,
welche aus einer rechten Teilweiche 10.1 und einer linken Teilweiche 10.2 besteht.
Durch eine Schaltbewegung 19, welche durch einen Antrieb 12, insbesondere einen Pneumatikzylinder,
ausgelöst wird, kann die Bogenweiche 10 zwischen ihren verschiedenen Stellungen bewegt
werden. In der Darstellung von Fig. 1 ist die Bogenweiche 10 in ihrer zweiten Stellung
und ein in Bogentransportrichtung T zugeführter Bogen wird über die Leiteinrichtung
17 auf eine zweite Transportbahn 3 (nicht dargestellt) weitergeleitet. In Fig. 1 ist
eine erste Ausführungsform der Leiteinrichtung 17 dargestellt, wobei diese ein Leitblech
14, teleskopartige Niederhaltestangen 16 und obere Blasdüsen 15.1 und untere Blasdüsen
15.2 aufweist. Die durch die Blasdüsen eingebrachte Blasluft lässt sich in ihrer Luftmenge
regulieren, z.B. kann eine Dauerluft oder eine getaktete Blasluft bereitgestellt werden,
um so eine zusätzliche Schubkraft auf die Bogen in der Leiteinrichtung 17 aufzubringen
und damit einen sicheren Transport in die erste Transportbahn 2 bzw. die zweite Transportbahn
3 zu gewährleisten. Die an den oberen Blasdüsen 15.1 bereitgestellte Blasluft reduziert
auch die Reibung zwischen Bogen und Leitblech 14, da der Bogen auf einem Luftstrom
gleiten kann.
In einer nicht dargestellten Ausführungsform kann das Leitblech 14 mit Venturidüsen
versehen sein.
[0034] Die Überleitbewegung eines Bogens 1000 durch die Bogenleitvorrichtung 1 auf die erste
Transportbahn 2 oder die zweite Transportbahn 3 ist in den Figuren 2a und 2b näher
dargestellt. In Fig. 2a befindet sich die Bogenweiche 10 in einer ersten Schaltstellung
und ein Bogen 1000 wird von der ersten Taschenfalzstation 102 kommend an die erste
Transportbahn 2 des Überleittischs 103 geleitet. In Bogentransportrichtung T stromaufwärtig
der Bogenweiche 10 ist mindestens ein Sensor 11 angeordnet, welcher das Einlaufen
bzw. Auslaufen eines Bogens 1000 detektiert. Es kann auch ein Sensor vorgesehen sein,
um das Einlaufen zu detektieren und eine anderer Sensor um das Auslaufen zu detektieren.
Zusätzlich kann dieser Sensor 11 oder ein zusätzlicher Sensor (nicht dargestellt)
vorgesehen sein, um einen sich auf dem Bogen 1000 befindlichen Barcode auszulesen.
Bei jeder Detektion sendet der Sensor 11 einen Steuerimpuls an die (in den Figuren
2a und b nicht dargestellte) Pneumatikzylinder, welche eine Schaltbewegung 19 in der
Bogenweiche 10 bewirken.
Die Situation nach der ausgeführten Schaltbewegung 19 ist in Fig. 2b dargestellt:
Die Bogenweiche 10 befindet sich in ihrer zweiten Schaltstellung und ein Bogen 1000
wird über das Gitter 13 der Leiteinrichtung 17 auf die zweite Transportbahn 3 des
Überleittischs 103 geleitet. Die teleskopartigen Niederhaltestangen 16 stellen dabei
sicher, dass der Bogen 1000 nicht abhebt, und sicher bis zur zweiten Transportbahn
3 transportiert wird. Die Niederhaltestangen 16 erlauben durch ihre teleskopartige
Ausführung eine einfache Anpassung an die Positionen des ersten Ausrichtlineals 4
und des zweiten Ausrichtlineals 5 und damit an das Format der Bogen 1000.
[0035] Fig. 3 zeigt eine dreidimensionale Übersichtsdarstellung der Bogenleitvorrichtung
1 mit einer Leiteinrichtung 17, in zweiter Ausführungsform:
ein Gitter 13 aus gespannten Seilen bildet die Transportebene zum Überleiten eines
Bogens 1000 von der Bogenweiche 10 auf die zweite Transportbahn 3. Ein zweites Gitter
13 aus gespannten Seilen bildet eine leicht schräge Leitfläche zum Überleiten von
Bogen 1000 von der Bogenweiche 10 auf die erste Transportbahn 2. Ein auf die zweite
Transportbahn 3 übergeleiteter Bogen 1000 (nicht dargestellt) wird mittels der Schrägrollen
des Überleittischs 103 in Bogentransportrichtung T weiter transportiert und dabei
an dem ersten Ausrichtlineal 4 ausgerichtet. Das zweite Ausrichtlineal 5, welches
parallel zum ersten Ausrichtlineal 4 angeordnet ist, ist in Fig. 3 nicht dargestellt.
[0036] In einer dritten Ausführungsform kann die Leiteinrichtung 17 als Bänderstrecke ausgeführt
sein (nicht dargestellt).
[0037] Aus Fig. 4 ergibt sich die Anbindung der Bogenleitvorrichtung 1 an den Überleittisch
103. Dies ermöglicht eine gute Zugänglichkeit beim Messerwechsel in der ersten Taschenfalzstation
102 (in Fig. 4 nicht dargestellt), da durch das Wegfahren des Überleittischs 103 die
Bogenleitvorrichtung 1 mit entfernt wird und der Bereich der Messerwellen der ersten
Taschenfalzstation 102 damit frei zugänglich wird. Wie in Fig. 4 angedeutet, kann
die Leiteinrichtung 17 mit ihrem Leitblech 14 eine Schwenkbewegung 20 ausführen, um
die erste Transportbahn 2 zugänglich zu machen und auf diese Weise eine manuelle Entsorgung
von verhakten, eingeklemmten Bogen 1000, sogenannten Stoppern, zu ermöglichen. Die
Schwenkbewegung 20 kann dabei manuell bewirkt oder durch einen beliebigen Aktuator
bewirkt bzw. unterstützt werden, beispielsweise wie in Fig. 4 dargestellt, durch einen
Pneumatikzylinder. Soll die Bewegung nur unterstützt werden kann eine Gasdruckfeder
vorgesehen sein.
[0038] In Fig. 5 ist eine Bogenfalzmaschine 100 angedeutet, mit einer ersten Taschenfalzstation
102, der Bogenleitvorrichtung 1 und einem Überleittisch 103, welcher als Schrägrollentisch
ausgeführt ist. Vor der ersten Taschenfalzstation 102 befindet sich ein Bogenanleger
101; an den Überleittisch 103 schließt sich eine zweite Taschenfalzstation 104 an,
(vgl. Fig. 4).
[0039] Soll in der Bogenfalzmaschine 100 ein Doppelstrom von Bogen 1000 verarbeitet werden,
so befindet sich in der ersten Taschenfalzstation 102 ein Rotationsmesser zur Durchführung
eines Trennschnitts bzw. Mittelschnitts. Ein vom Anleger 101 kommender Bogen 1000
wird dadurch halbiert und zwei parallele Bogenströme verlassen die erste Taschenfalzstation
102 und gelangen in den Bereich der Weiche 10 der Bogenleitvorrichtung 1. Zum Überleiten
des ersten Bogenstroms auf die erste Transportbahn 2 und des zweiten Bogenstroms auf
die zweite Transportbahn 3 wird der Antrieb 12 zur Durchführung einer Schaltbewegung
19 der Bogenweiche 10 außer Betrieb gesetzt. Die rechte Teilweiche 10.1 und die linke
Teilweiche 10.2 werden dann manuell so gegeneinander verdreht, dass sich eine der
beiden Teilweichen 10.1 und 10.2 in einer ersten Stellung befindet und einen Bogenstrom
auf die erste Transportbahn weiterleitet und die andere der beiden Teilweichen 10.1
und 10.2 sich in der zweiten Stellung befindet und einen Bogenstrom auf die zweite
Transportbahn 3 weiterleitet. Die beiden Teilweichen 10.1 und 10.2, welche gemeinsam
die Bogenweiche 10 bilden, sind in den Figuren 1 und 3 angedeutet.
[0040] In den Figuren dargestellt ist die Bogenweiche 10 nur in ihrer ersten und zweiten
Position. Es kann jedoch noch eine weitere Position vorgesehen sein, in welcher makulaturbehaftete
Bogen 1000 ausgeschleust werden können.
[0041] Fig. 6a zeigt eine erste Variante eines erfindungsgemäßen Fertigungssystems 999:
von einem Anleger 101 wird ein Bedruckstoff einer Druckmaschine 200 zugeführt, dort
bedruckt. Die Druckmaschine 200 kann wie dargestellt als Rollendruckmaschine oder
alternativ als Bogendruckmaschine ausgeführt sein. Handelt es sich bei dem Bedruckstoff
um eine Bedruckstoffbahn, so erfolgt nachfolgend in der Zwischenbearbeitung- und Überleitstation
201 ein Zuschnitt der Bahn zu Einzelbogen; handelt es sich bei dem Bedruckstoff bereits
im Anleger 101 um Einzelbogen, so erfolgt in der Zwischenbearbeitungs- und Überleitstation
201 kein Zuschnitt. Die Zwischenbearbeitungs- und Überleitstation 201 kann zusätzlich
noch mit einer Sammeleinrichtung ausgestattet sein, welche fakultativ aus Einzelbogen
Bogenstapel bildet. Stromabwärtig der Zwischenbearbeitungs- und Überleitstation 201
befindet sich eine Bogenleitvorrichtung 1, welche eine Bogenweiche 10 besitzt. Diese
kann wie obenstehend ausgeführt sein. Durch diese Bogenleitvorrichtung 1 ist es möglich
- wie durch die Pfeile angedeutet - die Bogen bzw. Stapel entweder in einem Winkel
von 90° über einen Überleittisch 103 einer ersten Taschenfalzstation 102 zuzuführen,
wo die Bogen bzw. Stapel gefalzt werden. Die dort erzeugten Signaturen können in einem
stromabwärtig angeordneten Ausleger 105 ausgelegt werden. Alternativ können die Bogen
bzw. Stapel von der Zwischenbearbeitungs- und Überleitstation 201 kommend von der
Bogenleitvorrichtung 1 geradeaus weiter in eine zweite Taschenfalzstation 104 transportiert
werden und dort eine Falzung erfahren. Der Falzstation 104 nachgeordnet befindet sich
ein Ausleger 105 zum Auslegen der Signaturen. In einer ersten Betriebsform wird die
Bogenleitvorrichtung 1 getaktet so angesteuert, dass von der Zwischenbearbeitungs-
und Überleitstation 201 kommende Bogen bzw. Stapel abwechselnd zur ersten Taschenfalzstation
102 oder zur zweiten Taschenfalzstation 104 weitergeleitet werden. Da die erste Taschenfalzstation
102 und die zweite Taschenfalzstation 104 die Bogen bzw. Stapel mit verschiedener
Orientierung zugeführt bekommen, können nur unterschiedliche Produkte hergestellt
werden. In einer zweiten Betriebsform des Fertigungssystems 999 wird nur eine der
beiden Taschenfalzstationen 102, 104 für die Bearbeitung von Druckprodukten verwendet,
während die andere der beiden Taschenfalzstationen 104, 102 bereits für einen nachfolgenden
Auftrag vorbereitet werden kann.
[0042] In Fig. 6b ist eine alternative Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Fertigungssystems
999 dargestellt. Wie bereits anhand von Fig. 6a beschrieben, wird ein Bedruckstoff
von einer Druckmaschine 200 bedruckt und in einer Zwischenbearbeitungs- und Überleitstation
201 Einzelbogen oder Stapel gebildet. Von einer stromabwärtig angeordneten Bogenleitvorrichtung
1 können die Stapel bzw. Einzelbogen auf mehrere alternative Transportbahnen abgelegt
werden, welche sich in einer Ebene befinden und die Bogen bzw. Stapel über einen Überleittisch
103 einer Taschenfalzstation 102 zuführen, wo die Bogen bzw. Stapel eine Falzung erfahren.
Stromabwärtig der Taschenfalzstation 102 ist ein Ausleger 105 angeordnet, in welchem
die fertigen Druckprodukte parallel zueinander ausgelegt werden können.
[0043] In Fig. 6c ist eine alternative Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Fertigungssystems
999 dargestellt. Wie bereits anhand von Fig. 6a und b beschrieben, wird ein Bedruckstoff
von einer Druckmaschine 200 bedruckt und in einer Zwischenbearbeitungs- und Überleitstation
201 Einzelbogen oder Stapel gebildet. Von einer stromabwärtig angeordneten Bogenleitvorrichtung
1 können die Stapel bzw. Einzelbogen auf mehrere alternative Transportbahnen abgelegt
werden, und die Bogen bzw. Stapel können entweder geradeaus, nach rechts oder nach
links weitertransportiert werden. Der Weitertransport nach links und geradeaus wurde
bereits an Hand der Fig. 6a beschrieben. Die Weiterbearbeitung bei Transport nach
rechts entspricht der Weiterbearbeitung, welche an Hand von Fig. 6b beschrieben wurde.
Die Anzahl der dargestellten Transportbahnen mit Ausrichtlinealen im Bereich der Überleittische
103 ist dabei beispielhaft zu verstehen.
[0044] In Fig. 7 ist eine dritte Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Fertigungssystems
999 dargestellt. Von einem Anleger 101 kommend wird ein Bedruckstoff einer Druckmaschine
200 zugeführt und dort bedruckt. Handelt es sich bei dem Bedruckstoff um eine Bedruckstoffbahn,
so werden nachfolgend in einer Zwischenbearbeitungs- und Überleitstation 201 Einzelbogen
erzeugt. Werden vom Anleger 101 bereits Einzelbogen angelegt, so ist die Zwischenbearbeitungs-
und Überleitstation 201 nicht erforderlich. In der stromabwärtig angeordneten Taschenfalzstation
102 werden die Einzelbogen zu Signaturen gefalzt. Nachfolgend werden die Signaturen
von einer Bogenleitvorrichtung 1 sortiert und auf verschiedenen Transportbahnen eines
Überleittischs 103 einem Ausleger 105 zugeführt und dort ausgelegt. In der beispielhaften
Darstellung von Fig. 7 sind drei parallele Transportbahnen des Überleittisches 103
vorgesehen, sodass in dem Ausleger 105 drei Stapel von fertigen Produkten erzeugt
werden. Die Anzahl der dargestellten Transportbahnen ist beispielhaft zu verstehen.
Es können auch nur zwei oder aber mehr als drei Transportbahnen vorgesehen sein.
Bei den Produkten kann es sich um verschiedene Versionen handeln. In einer alternativen
Ausführungsform, welche in Fig. 7 nicht dargestellt ist, kann zwischen dem Überleittisch
103 und dem Ausleger 105, ähnlich wie in den Figuren 6a und 6b dargestellt, eine weitere
Taschenfalzstation angeordnet sein, zur Erzeugung von Kreuzbrüchen. Das in Fig. 7
dargestellte Fertigungssystem 999 lässt sich besonders vorteilhaft anwenden zur Herstellung
von Druckprodukten in verschiedenen Versionen. Alternativ kann das Fertigungssystem
999 auch genutzt werden, um einen Hauptdruck und einen Nachdruck auf derselben Produktionslinie
zu fertigen.
[0045] In Fig. 8 ist eine weitere Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Fertigungssystems
999 dargestellt. Wie auch bereits an Hand der Fig. 7 beschrieben werden Falzprodukte
durch eine Taschenfalzstation 102 erzeugt. Statt nun eine Bogenleitvorrichtung 1 mit
drei Schaltstellungen vorzusehen, kommen drei hintereinander angeordnete Bogenleiteinrichtungen
1 zum Einsatz. Wird ein Produkt nicht von der stromaufwärtigsten Bogenleitvorrichtung
1 auf die erste Transportbahn geleitet, so wird es weitertransportiert in die nächste
Bogenleitvorrichtung 1. Wird ein Produkt nicht von der mittleren Bogenleitvorrichtung
1 auf die zweite Transportbahn geleitet, so wird es weitertransportiert in die letzte
Bogenleitvorrichtung 1. Von dieser kann das Produkt dann entweder auf die dritte Transportbahn
abgelegt oder ausgeschleust werden. Soll keine Ausschleusmöglichkeit vorgesehen werden,
so kann auf die letzte Bogenleitvorrichtung 1 verzichtet werden. An Stelle einer Mehrzahl
von Bogenleitvorrichtungen 1 kann auch nur eine Bogenleitvorrichtung 1 mit einer Mehrzahl
von in Reihe angeordneten Bogenweichen 10, 10.1, 10.2 verwendet werden.
[0046] In Fig. 9 ist eine weitere Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Fertigungssystems
999 dargestellt. Diese stellt eine Weiterbildung der in Fig. 7 beschriebenen Variante
dar.
[0047] Nachdem die Produkte in der Taschenfalzstation 102 gefalzt wurden, erfolgen zwei
Trennschnitte, wodurch das Produkt in drei Teile aufgeteilt wird. Diese drei Teile
werden als Mehrfachstrom weitertransportiert. Die nachfolgende Bogenleitvorrichtung
1 besitzt dazu eine segmentierte Bogenweiche 10, welche drei Teilweichen 10.1, 10.2
und 10.3 aufweist. Jede dieser Teilweichen kann dabei (von einer hier nicht dargestellten
Maschinensteuerung) separat angesteuert werden. Eine jeweilige Teilweiche kann ggfs.
aus mehreren Segmenten gebildet werden. Weist die Bogenweiche 10 beispielsweise sechs
Segmente gleichen Formats auf, so werden jeweils zwei Segmente gruppiert angesteuert
zur Bildung einer Teilweiche. Ein jeweiliger Strom des Mehrfachstroms wird auf eine
der drei Transportbahnen geleitet.
Eine derart segmentierte Bogenweiche 10 zur Auftrennung eines Mehrfachstroms kann
auch in einer der vorgehend beschriebenen Ausführungsvarianten vorteilhaft eingesetzt
werden. Werden mehrere Bogenleitvorrichtungen 1 (wie in Fig. 8 dargestellt) in Reihe
geschaltet und mit segmentierten Bogenweichen 10.1, 10.2 (wie in Fig. 9 dargestellt)
ausgestattet, so ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten der Bogenführung und Sortiermöglichkeiten.
[0048] In nicht dargestellten Varianten kann der bahnförmige Bedruckstoff in einer separaten
Druckmaschine bedruckt werden. Die in den Figuren 6 bis 9 dargestellte Druckmaschine
200 entfällt dann und durch den dargestellten Anleger 101 (Abrollvorrichtung) wird
eine bedruckte Bahn bereitgestellt.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Bogenleitvorrichtung
- 2
- 1. Transportbahn
- 3
- 2. Transportbahn
- 4
- 1. Ausrichtlineal
- 5
- 2. Ausrichtlineal
- 6
- Trennmesser
- 10
- Bogenweiche
- 10.1
- erste Teilweiche
- 10.2
- zweite Teilweiche
- 10.3
- dritte Teilweiche
- 11
- Sensor
- 12
- Antrieb (Pneumatikzylinder)
- 13
- Gitter
- 14
- Luftblech
- 100
- Bogenfalzmaschine
- 101
- Anleger /Abrollvorrichtung
- 102
- 1. Taschenfalzstation
- 103
- Überleittisch (Schrägrollentisch)
- 104
- 2. Taschenfalzstation
- 105
- Ausleger
- 106
- weitere Taschenfalzstation
- 200
- Druckmaschine
- 201
- Zwischenbearbeitungs- und Überleitstation
- 15.1
- obere Blasdüsen
- 15.2
- untere Blasdüsen
- 16
- teleskopartige Niederhaltestangen
- 17
- Leiteinrichtung
- 19
- Schaltbewegung Bogenweiche
- 20
- Schwenkbewegung Leiteinrichtung
- 21
- Aktuator (Pneumatikzylinder)
- 999
- Fertigungssystem
- 1000
- Bogen / Druckprodukt
- n
- Anzahl Produkte/- Schaltstellungen/ Bogenweichen /Transportbahnen
- T
- Transportrichtung
1. Bogenleitvorrichtung (1) für eine Bogenfalzmaschine (100), umfassend eine Bogenweiche
(10) zum Auftrennen eines Doppelstroms oder Mehrfachstroms von Bogen (1000) auf eine
Mehrzahl (n) von Transportbahnen, mindestens eine erste und eine zweite Transportbahn
(2, 3),
wobei die die Bogenweiche (10) mittig geteilt ist in eine - in Bogentransportrichtung
(T) gesehen - rechte und eine linke Teilweiche (10.1, 10.2) und die beiden Teilweichen
(10.1, 10.2) unabhängig voneinander in die erste oder zweite Stellung verbringbar
sind zum Auftrennen eines Doppelstroms von Bogen (1000), oder die Bogenweiche (10)
mehrfach geteilt ist und aus einer Mehrzahl von Teilweichen (10.1, 10.2) gebildet
wird, wobei die Teilweichen (10.1, 10.2) unabhängig voneinander in eine ihrer Schaltstellungen
verbringbar sind zum Auftrennen eines Mehrfachstroms von Bogen (1000), wobei die Teilweichen
(10.1, 10.2) mindestens zwischen einer ersten und einer zweiten Stellung schaltbar
sind und,
dass ein Bogen (1000) bei Schaltung einer Teilweiche (10.1, 10.2) in ihre erste Stellung
auf die mindestens erste Transportbahn (2) und bei Schaltung in ihre zweite Stellung
auf die mindestens zweite Transportbahn (3) leitbar ist.
2. Bogenleitvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenweiche (10, 10.1, 10.2) eine Mehrzahl (n) von Schaltstellungen aufweist,
wobei jede Schaltstellung einer der Mehrzahl (n) von Transportbahnen (2, 3) zugeordnet
ist, oder die Bogenleitvorrichtung mindestens eine Mehrzahl (n-1) von in Reihe geschalteten
Bogenweichen (10, 10.1, 10.2) aufweist, wobei jede Bogenweichen (10, 10.1, 10.2) einer
Transportbahn zugeordnet ist.
3. Bogenleitvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenleitvorrichtung (1) mindestens einen Sensor (11) besitzt zum Detektieren
eines in die Bogenleitvorrichtung (1) ein- oder auslaufenden Bogens (1000), und
dass die Bogenleitvorrichtung (1) einen Antrieb (12) besitzt, insbesondere einen Pneumatikzylinder
oder einen Hydraulikzylinder oder einen Elektromotor, zum Schalten der Bogenweiche
(10) und,
dass der Sensor (11) über Datenleitungen direkt oder indirekt mit dem Antrieb (12) verbunden
ist, zum Senden eines Steuerimpulses.
4. Bogenleitvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenleitvorrichtung eine Leiteinrichtung (17) mit mindestens einer Blasdüse
(15.1, 15.2) aufweist zur Bereitstellung einer Blasluft zur Unterstützung der Überleitbewegung
eines Bogens (1000) auf die erste oder zweite Transportbahn (2, 3) wobei die mindestens
eine Blasdüse (15.1, 15.2) - in Bogentransportrichtung (T) betrachtet - insbesondere
unmittelbar stromabwärtig der Bogenweiche (10) angeordnet ist.
5. Bogenleitvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leiteinrichtung (17) im Wesentlichen waagrechte Niederhalteelemente (16) zum
Niederhalten und/oder Umlenken eines auf die zweite Transportbahn (3) übergeleiteten
Bogens (1000) aufweist, wobei die Niederhalteelemente (16) insbesondere als Stangen
ausgebildet sind mit teleskopartig verlängerbaren Teilstangen zur Anpassung der Niederhalteelemente
(16) an das Format der Bogen (1000).
6. Fertigungssystem (999) für flächige Druckprodukte (1000) mit einer Druckmaschine (200)
und - in Transportrichtung (T) gesehen - einer nachfolgend angeordneten Zwischenbearbeitungs-
und Überleitstation (201) und mindestens einer nachfolgend angeordneten Falzstation(102,
104), ausgeführt als Taschenfalzstation, wobei die Druckprodukte (1000) in ununterbrochenem
Materialfluss durch das Fertigungssystem (999) transportierbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Zwischenbearbeitungs- und Überleitstation (201) und der mindestens einen
Falzstation (102, 104) mindestens eine Bogenleitvorrichtung (1) mit einer schaltbaren
Bogenweiche (10) angeordnet ist zum Überleiten der Druckprodukte (1000) auf eine Mehrzahl
(n) von Transportbahnen (2, 3),
mit einer Bogenleitvorrichtung gemäß Anspruch 1.
7. Fertigungssystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckmaschine (200) als Digitaldruckmaschine ausgeführt ist.
8. Fertigungssystem nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckmaschine (200) als Rollendruckmaschine ausgeführt ist und die Zwischenbearbeitungs-
und Überleitstation (201) einen Querschneider zum Unterteilen einer Bedruckstoffbahn
in Einzelbogen aufweist.
9. Fertigungssystem nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zwischenbearbeitungs- und Überleitstation (201) eine Sammeleinrichtung zur Stapelbildung
von Einzelbogen aufweist.
10. Fertigungssystem nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transportrichtungen (T) der Mehrzahl (n) von Transportbahnen (2, 3) parallel
zueinander und in einer Ebene liegen und die Druckprodukte (1000) auf den Transportbahnen
(2, 3) einer nachfolgenden Taschenfalzstation (102) zuführbar sind.
11. Fertigungssystem nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transportrichtungen (T) von mindesten einer ersten und mindestens einer zweiten
Transportbahn (2, 3) im Wesentlichen rechtwinklig zueinander liegen und die Druckprodukte
(1000) auf der mindestens einen Transportbahn (2) einer ersten Falzstation (102) und
auf der mindestens zweiten Transportbahn (3) einer zweiten Falzstation (104) zuführbar
sind.
12. Verfahren zum Herstellen von Druckprodukten (1000) von n verschiedenen Arten in einem
Fertigungssystem (999) aufweisend eine Digitaldruckmaschine (200), eine Bogenfalzmaschine
(102, 104) und eine Bogenleitvorrichtung (1) mit einer schaltbaren Bogenweiche (10)
mit n Schaltstellungen zum Überleiten auf eine von n nachfolgenden Transportbahnen
(2, 3), wobei die Bogenleitvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 ausgeführt
ist, mit folgenden Schritten:
a.) Bedrucken eines Bedruckstoffs mit einem n-ten Druckinhalt
b.) ggfs. Auftrennen der Bedruckstoffbahn in Bedruckstoffbogen
c.) Falzen der Bedruckstoffbogen zu Signaturen
d.) ggfs. Auftrennen der Signatur durch einen oder mehrere Trennschnitte
e.) Weiterleiten der Signaturen durch die Bogenleitvorrichtung (1) auf eine n-te Transportbahn
f.) Wiederholung der Schritte a.) - e.) und damit
g.) Sammeln der Signaturen zu einem Druckprodukt n-ter Art
h.) Wiederholung obiger Schritte zum Herstellen der weiteren n-1 Arten von Druckprodukten
13. Verfahren zum Herstellen von Druckprodukten nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckinhalt ein Identifizierungsmerkmal zur Identifizierung der Art des Druckproduktes
(1000) umfasst, welcher von einem Detektionssystem (11) ausgelesen wird und eine Ansteuerung
der Bogenleitvorrichtung (10) bewirkt.
14. Verfahren zum Herstellen von Druckprodukten nach Anspruch 12 oder 13 ohne Schritt
d.),
dadurch gekennzeichnet,
dass Druckprodukte (1000) zweier Arten hergestellt werden und es sich bei dem Druckprodukt
erster Art um einen Hauptdruck und bei dem Druckprodukt zweiter Art um einen Nachdruck
handelt.
15. Verfahren zum Herstellen von Druckprodukten nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Art des Druckprodukts (1000) eine unterschiedliche Version ist, insbesondere
unterschiedliche Sprachversion oder unterschiedliche Landesversion oder unterschiedliche
Variantenversion oder unterschiedliche Gebindegrößenversion.
1. Sheet-guiding device (10) for a sheet-fed folding machine (100) comprising a sheet
deflector (10) for dividing a double or multiple stream of sheets (1000) and guiding
it into a plurality (n) of transport paths, and at least a first and a second transport
path (2, 3),
wherein the sheet deflector (10) is centrally divided into a right-hand deflector
path (10,1) and a left-hand deflector part (10.2) as viewed in the direction (T) of
sheet transport,
wherein the two deflector parts (10.1, 10.2) are movable into the first position or
the second position independently of one another to divide a double stream of sheets
(1000) or wherein the sheet deflector (10) is divided multiple times and is formed
of a plurality of deflector parts (10.1, 10.2) that are movable into one of their
switching positions independently of one another to divide a multiple stream of sheets
(1000), wherein the deflector parts (10.1, 10.2) are switchable at least between a
first position and a second position, and
wherein when a deflector part (10.1, 10.2) is in its first position, a sheet (1000)
is guidable to the at least first transport path (2) and when a deflector part (10.1,
10.2) is in its second position, the sheet (1000) is guidable to the at least second
transport path (3).
2. Sheet-guiding device according to claim 1,
characterized in
that the sheet deflector (10, 10.1, 10.2) has a plurality (n) of switching positions,
each switching position assigned to one of the plurality (n) of transport paths (2,
3), or that the sheet-guiding device includes at least a plurality (n-1) of sheet
deflectors (10, 10.1, 10.2) connected in parallel, each one of the sheet deflectors
(10, 10.1, 10.2) assigned to a transport path.
3. Sheet-guiding device according to claim 1 or 2,
characterized in
that the sheet-guiding device (10) includes at least one sensor (11) for detecting a sheet
(1000) entering or exiting the sheet-guiding device (1), and
that the sheet-guiding device (1) includes a drive (12), in particular a pneumatic cylinder
or a hydraulic cylinder or an electric motor for switching the sheet deflector (10),
and
that the sensor (11) is directly or indirectly connected to the drive (12) via data lines
for sending a control pulse.
4. Sheet-guiding device according to any one of claims 1 to 3,
characterized in
that the sheet-guiding device includes a guide device (17) including at least one blower
nozzle (15.1, 15.2) for providing blown air to assist in the transition of a sheet
(1000) to the first or second transport path (2, 3), wherein the at least one blower
nozzle (15.1, 15.2) is in particular disposed immediately downstream of the sheet
deflector (10) as viewed in the direction (T) of sheet transport.
5. Sheet-guiding device according to any one of claims 1 to 4,
characterized in
that the guide device (17) has essentially horizontal hold-down elements (16) for holding
down and/or deflecting a sheet (1000) guided to the second transport path (3), said
hold-down elements (16) in particular embodied as bars having bar parts that are extendable
in a telescope-like way to adapt the hold-down elements (16) to the format of the
sheets (1000).
6. Manufacturing system (999) for flat printed products (1000) including a printing machine
(200) and an intermediate processing and transition unit (201) disposed downstream
of the former as viewed in the direction (T) of transport and at least one downstream
folding unit (102, 104), embodied as a buckle folder, wherein the printed products
(1000) are transportable through the manufacturing system (999) in a continuous material
stream,
characterized in
that at least one sheet-guiding device (1) including a switchable sheet deflector (10)
is provided between the intermediate processing and transition unit (201) and the
at least one folding unit (102, 104) to guide the printed products (1000) to a plurality
(n) of transport paths (2, 3), including a sheet-guiding device according to claim
1.
7. Manufacturing system according to claim 6,
characterized in
that the printing machine (200) is embodied as a digital printing machine.
8. Manufacturing system according to claim 6 or 7,
characterized in
that the printing machine (200) is embodied as a web-fed printing machine and that the
intermediate processing and transition unit (201) includes a cross-cutting device
for cutting a web of printing material into individual sheets.
9. Manufacturing system according to any one of claims 6 to 8,
characterized in
that the intermediate processing and transition unit (201) includes a collating device
for forming stacks of individual sheets.
10. Manufacturing system according to any one of claims 6 to 9,
characterized in
that the transport directions (T) of the plurality (n) of transport paths (2, 3) are parallel
to one another and in the same plane and that the printed products (1000) are guidable
to a downstream buckle folding unit (102) on the transport paths (2, 3).
11. Manufacturing system according to any one of claims 6 to 10,
characterized in
that the transport directions (T) of at least a first transport path (2) and at least
a second transport path (3) are essentially at a right angle relative to one another
and that the printed products (1000) are guidable to a first folding unit (102) on
the at least one transport path (2) and to a second folding unit (104) on the at least
second transport path (3).
12. Method for manufacturing printed products (1000) of n different types in a manufacturing
system (999) including a digital printing machine (200), a sheet-fed folding machine
(102, 104), and a sheet-guiding device (1) including a switchable sheet deflector
(10) with n switch positions for deflecting to one of n downstream transport paths
(2, 3), wherein the sheet-guiding device (1) is designed in accordance with one of
claims 1 to 5, comprising the following steps of
a) printing an nth print content onto a printing substrate,
b) cutting the web of printing substrate into printing substrate sheets if necessary,
c) folding the sheets of printing substrate to create signatures,
d) dividing the signature in one or more cutting operations if necessary,
e) forwarding the signatures to an nth transport path by means of the sheet-guiding
device (1),
f) repeating steps a) to e) and thus
g) collating the signatures to form a printed product of an nth type,
h) repeating the above steps to manufacture the further n-1 types of printed products.
13. Method for manufacturing printed products according to claim 12,
characterized in
that the print content comprises an identification feature for identifying the type of
the printed product (1000), said identification feature being read by a detection
system (11) and causing the sheet-guiding device (11) to be actuated.
14. Method for manufacturing printed products according to claim 12 or 13 without step
d),
characterized in
that printed products (1000) of two types are manufactured and that the printed product
of the first type is a main print and the printed product of the second type is a
reprint.
15. Method for manufacturing printed products according to claim 12 or 13,
characterized in
that every type of the printed product (1000) is a different version, in particular a
different-language or different-country version or different variant version or different
packing unit size version.
1. Procédé de guidage de feuilles (1) pour une machine de pliage de feuilles (100), comprenant
un aiguillage de feuilles (10) pour la séparation d'un flux double ou multiple de
feuilles (100) sur une pluralité (n) de bandes de transport, au moins une première
et une seconde bande de transport (2, 3), l'aiguillage de feuilles (10) étant divisé
en deux au milieu - vu dans le sens de transport de feuilles (1') - en un aiguillage
partiel droit et gauche (10.1, 10.2) et les deux aiguillages partiels (10.1, 10.2)
pouvant être amenés indépendamment l'un de l'autre dans la première ou la seconde
position pour la séparation d'un flux double de courant de feuilles (1000), ou l'aiguillage
de feuilles (10) étant divisé plusieurs fois et étant formé d'une pluralité d'aiguillages
partiels (10.1, 10.2), les aiguillages partiels (10.1, 10.2) pouvant être amenés indépendamment
les uns des autres dans l'une de leurs positions de commutation pour la séparation
d'un flux multiple de feuilles (1000),
les aiguillages partiels (10.1, 10.2) étant commutables au moins entre une première
et une seconde position, et
une feuille (100) pouvant être guidée par un aiguillage partiel (10.1, 10.2) dans
sa première position sur au moins la première bande de transport (2) et dans sa seconde
position sur au moins la seconde bande de transport (3).
2. Dispositif de guidage de feuilles selon la revendication 1,
caractérisé en ce
que l'aiguillage de feuilles (10, 10.1, 10.2) présente une pluralité de positions de
commutation, chaque position de commutation étant associée à l'une de la pluralité
(n) de bandes de transport (2, 3), ou le dispositif de guidage de feuilles présentant
au moins une pluralité (n-1) d'aiguillages de feuilles (10, 10.1, 10.2) montés en
série, chaque aiguillage de feuilles (10, 10.1, 10.2) étant associé à une bande de
transport.
3. Dispositif de guidage de feuilles selon l'une des revendications 1 ou 2,
caractérisé en ce
que le dispositif de guidage de feuilles (1) possède au moins un capteur (11) pour la
détection d'une feuille (1000) entrant ou sortant du dispositif de guidage de feuilles
(1) et
que le dispositif de guidage de feuilles (1) possède un entraînement (12), en particulier
un cylindre pneumatique ou un cylindre hydraulique ou un moteur électrique pour la
commutation de l'aiguillage de feuilles (10), et
que le capteur (11) est relié par des lignes de données directement ou indirectement
à l'entraînement (12) pour l'envoi d'une impulsion de commande.
4. Dispositif de guidage de feuilles selon l'une des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce
que le dispositif de guidage de feuilles présente un mécanisme de guidage (17) avec au
moins une buse de soufflage (15.1, 15.2) pour la mise à disposition d'un air de soufflage
qui assiste le mouvement de transfert d'une feuille (1000) sur la première ou la seconde
bande de transport (2, 3), au moins une buse de soufflage (15.1, 15.2) - observée
dans la direction de transport (T) - est disposée en particulier directement en aval
de l'aiguillage de feuilles (10).
5. Dispositif de guidage de feuilles selon l'une des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce
que le mécanisme de guidage (17) présente des éléments de retenue essentiellement horizontaux
(16) pour le maintien et/ou la déviation d'une feuille (1000) déviée sur la seconde
bande de transport (3), les éléments de retenue (16) étant réalisés comme des barres
avec des parties de barres télescopiques réglables en longueur pour adapter les éléments
de retenue (16) au format des feuilles (1000).
6. Système de fabrication (999) pour des produits d'impression à plat (1000) avec une
machine d'impression (200) et - vu dans la direction de transport (T) - un poste de
transfert et de traitement intermédiaire de transport (01) disposé consécutivement
et au moins un poste de pliage (102, 103) disposé consécutivement, réalisé comme un
poste de pliage de poches, les produits d'impression (1000) étant transportables dans
un flux ininterrompu de matériau par le système de fabrication (999),
caractérisé en ce
qu'il est disposé entre le poste de transfert et de traitement intermédiaire (201) et
au moins un poste de pliage (102, 104), au moins un dispositif de guidage de feuilles
(1) avec un aiguillage de feuilles commutable (10) pour le transfert des produits
d'impression (1000) à une pluralité (n) de bandes de transport (2, 3), avec un dispositif
de guidage de feuilles selon la revendication 1.
7. Système de fabrication selon la revendication 6,
caractérisé en ce
que la machine d'impression (200) est réalisée comme une machine d'impression numérique.
8. Système de fabrication selon la revendication 6 ou 7,
caractérisé en ce
que la machine d'impression (200) est réalisée comme une machine d'impression à rouleaux
et le poste de transfert et de traitement intermédiaire (201) présente un nième outil
de découpe transversal pour diviser une bande de produits imprimés en feuilles individuelles.
9. Système de fabrication selon l'une des revendications 6 à 8,
caractérisé en ce
que le poste de transfert et de traitement intermédiaire (201) présente un dispositif
d'empilage.
10. Système de fabrication selon l'une des revendications 6 à 9,
caractérisé en ce
que les directions de transport (T) de la pluralité (n) de bandes de transport (2, 3)
sont parallèles entre elles et dans un plan et les produits d'impression (1000) sont
amenés sur les bandes de transport (2, 3) d'un poste successif de pliage de poches
(102).
11. Système de fabrication selon l'une des revendications 6 à 10,
caractérisé en ce
que les directions de transport ('T') d'au moins une première bande et au moins d'une
seconde bande sont sensiblement en angle droit et les produits d'impression (1000)
peuvent être amenés sur au moins une bande de transport (2) d'un premier poste de
pliage (102) et au moins sur la seconde bande de transport (3) d'un second poste de
pliage (104).
12. Procédé pour la fabrication de produits imprimés (1000) de n méthodes différentes
dans un système de fabrication (999) présentant une machine d'impression numérique
(200), une machine de pliage de feuilles (102, 104) et un dispositif de guidage (1)
avec un aiguillage de feuilles commutable (10) avec des n positions de commutation
pour le transfert sur une des bandes n de transport (2, 3) successives, le dispositif
de guidage de feuilles (1) étant réalisé selon l'une des revendications 1 à 5, avec
les étapes suivantes :
a.) impression d'un produit imprimé avec un nième contenu d'impression
b.) séparation éventuelle de la bande de matière imprimée en feuilles de substrats
d'impression
c.) pliage des feuilles de substrats d'impression pour les signatures
d.) séparation éventuelle de la signature par une ou plusieurs coupes de section
e.) transmission des signatures par le dispositif de guidage de feuilles (1) sur une
nième bande de transport
f.) répétition des étapes a.)-e.) et donc
g.) collecte de signatures par le dispositif de guidage de feuilles (1)
h.) répétition des étapes précédentes pour la fabrication des autres nièmes sortes
de produits d'impression.
13. Procédé pour la fabrication de produits imprimés selon la revendication 12,
caractérisé en ce
que le contenu d'impression comprend une caractéristique d'identification du type du
produit d'impression (1000) qui est lue par un système de détection (11) et provoque
une commande du mécanisme de guidage de feuilles (10).
14. Procédé pour la fabrication de produits imprimés selon la revendication 12 ou 13,
caractérisé en ce
que les produits d'impression (1000) de deux types sont fabriqués et il s'agit pour le
produit d'impression du premier type d'une impression principale et pour le produit
d'impression du second type d'une impression secondaire.
15. Procédé pour la fabrication de produits imprimés selon la revendication 12 ou 13,
caractérisé en ce
que chaque type du produit d'impression (1000) est une version différente, en particulier
des versions linguistiques différentes ou des versions régionales différentes et autres
variantes et dimensions de conditionnement différentes.