[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Steildach-Eindecksystem sowie Dach-Abdeck-Mittel
mit sturmsicherer Befestigung. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein
Dachlatten einschließendes Steildach-Eindecksystem und Dach-Abdeck-Mittel wie beispielsweise
(aber nicht ausschließlich) Dachziegel, die ein leicht anbringbares, lösbares und
trotzdem sicher befestigendes Mittel aufweisen, das das Dach-Abdeck-Mittel bzw. den
Dachziegel gegen ein Abheben von seiner Position an einer Dachlatte durch starken
Wind oder Sturm sichert. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Sicherung von
Dach-Abdeck-Mitteln gegen Abheben aus einem Steildach-Eindecksystem durch starken
Wind oder Sturm und betrifft letztlich auch ein mit derartigen gesicherten Dach-Abdeck-Mitteln
gedecktes Dach.
[0002] Steildächer auf Häusern und auf mit einem Dach abzudeckenden Gebäuden oder Gebäudeteilen
werden üblicherweise mit Eindeck-Systemen abgedeckt (und so gegen Einflüsse der Außen-Umwelt
geschützt), die aus mehreren parallel zum fallenden Dachverlauf und parallel zueinander
angeordneten Dachsparren bestehen, die meist auf einem auf dem Mauermaterial des Hauses
aufliegenden Balken und auf dem Dachfirst aufliegen. Die Dachsparren (darunter fallen
auch sogenannte Nagel- oder Plattenbinder sowie sparrenähnliche Sonderkonstruktionen)
sind mit mehreren sich parallel zum Dachfirst und parallel zueinander erstreckenden
Dachlatten verbunden, die regelmäßig mit geeignet langen und stabilen Nägeln oder
Schrauben auf den Dachsparren befestigt sind.
[0003] Auf zumindest den Dachlatten liegen die gewählten Abdeck-Mittel auf, beispielsweise
Dachziegel, Dachsteine, Schieferplatten oder andere bekannte Abdeck-Mittel. Bevorzugterweise
sind die Abdeck-Mittel herkömmlich derart auf die Dachlatten aufgelegt, dass eine
an ihrem zum Dachfirst weisenden Ende auf der dem Hausinnern zugewandten Seite angeordnete
sogenannte (Dachziegel-) Aufhangnase oberhalb der Dachlatte eingreift und ein Abrutschen
eines Abdeck-Mittel-Elements (z. B. eines Dachziegels) verhindert, ein auf der Unterseite
des Abdeck-Mittels befindliches mehr oder weniger großes Flächenelement auf der Breitseite
der Dachlatte aufliegt. Dabei überlappt das untere Ende des Abdeck-Mittels mit dem
oberen Ende des ihm dachabwärts benachbarten Abdeck-Mittels, so dass zwar Luft unter
die einzelnen Abdeck-Mittel-Elemente (z. B. Ziegel) strömen kann, jedoch Feuchtigkeit
und fließendes Wasser dachabwärts abgeleitet wird, ohne Zutritt zum Dachstuhl zu erlangen,
solange die Abdeck-Mittel (wie beispielsweise die Ziegel) eine geschlossene Fläche
bilden.
[0004] Kritischer Punkt dieser herkömmlichen Steildach-Eindeck-Systeme ist, dass zwar die
Dachlatten an den Dachsparren (durch Nägel oder Schrauben) befestigt werden und die
Dachsparren mit dem Mauerwerk des Hauses und mit dem Dachfirst fest verbunden sind,
jedoch die Abdeck-Mittel (z. B. Ziegel) lediglich durch ihr Eigengewicht mit der Aufhangnase
an der dem Dachfirst zugewandten Fläche der Dachlatte eingreifen und auf ihrer Unterseite
mit einem meist kleinen Flächenelement der Dachlatten-Oberfläche in Kontakt stehen.
[0005] Eine derartige Auflage reicht jedoch unter bestimmten Bedingungen (starker Wind,
Sturm) nicht aus, um die Abdeck-Mittel sicher und zuverlässig auf der (meist aus Holz
gebauten) Konstruktion aus Dachfirst, Dachsparren und Dachlatten zu fixieren. Nicht
nur auf der Luv-Seite des Dachfirsts (also der Seite, die direkt dem Starkwind oder
Sturm ausgesetzt ist), sondern auch auf der Lee-Seite des Dachfirstes) reichen die
Kräfte von starkem Wind oder gar Sturm oft aus, einzelne Abdeck-Mittel (z. B. Dachziegel)
aus dem Verbund zu lösen, was nicht selten zur Folge hat, dass ein oder mehrere benachbarte
Abdeck-Mittel ebenfalls gelöst werden. Die Folge sind Löcher im Dach durch fehlende
Abdeck-Mittel-Elemente, die nicht nur Wasser in das Dach-Innere eintreten lassen,
sondern auch Angriffspunkt für weitere Einwirkung von Wind und Wetter sind, wodurch
sich der Schaden (das Loch im Dach) noch vergrößert.
[0006] Die fehlende Auflage der Abdeck-Mittel auf den Dachlatten ist unter anderem das Ergebnis
der Tatsache, dass herkömmlicherweise Dachlatten verwendet werden, die einen exakt
rechteckigen Querschnitt haben. Diese sind mit ihrer "Unterseite", also der dem Hausinnern
zugewandten Seite, auf dem Dachsparren vollflächig befestigt. Nägel oder Schrauben
stellen eine hohen Belastungen standhaltende Verbindung sicher. Durch die der Dachneigung
nicht parallel folgende Lage der aufgelegten Abdeck-Mittel (z. B. der eingedeckten
Ziegel) liegen diese nur mit einem kleinen Flächenelement auf der rechteckigen Dachlatte
auf, unter Umständen sogar nur auf deren oberer Außenkante, wie für die Steildach-Eindeck-Systeme
des Standes der Technik bekannt ist. Eine Fixierung der Abdeck-Mittel-Elemente auf
den Dachlatten mit rechteckigem Querschnitt ist dadurch erschwert oder sogar unmöglich,
da es nur begrenzt gemeinsame Flächen auf der Unterseite der Abdeck-Mittel (z. B.
der Ziegel) einerseits und der Oberseite der Dachlatten andererseits gibt.
[0007] Weiter greifen bisherige bautechnische Verbindungen, einschließlich solcher zwischen
der Dach-Unterkonstruktion und den Abdeck-Mitteln, auf mechanische Befestigungsmittel
wie Nägel, Klammern, Schrauben, Nieten, Dübel oder kombinierte Konstruktionen aus
den genannten Mitteln zurück, um dauerhaft verschiedene Teile eines Steildaches zu
sichern. Bewegungen bei mechanischen Einflüssen von außen oder durch Temperaturunterschiede
bedingte Änderungen der Dimensionen der Bauteile, die bei verschiedenen Materialien
auch noch unterschiedlich ausfallen können, können innerhalb der Aufbauten nur unzureichend
oder gar nicht ausgeglichen werden. In der Folge solcher Dimensionsänderungen bilden
sich Risse oder Schäden an den Unterbauten und/oder an den Eindeck-Materialien. Auch
werden so im Laufe der Zeit der gewünschte Schutz und Halt gegen Über- oder Unterdruck
(gleich ob verursacht durch natürliche oder künstlich hervorgerufene Ereignisse wie
Unfälle, Strömungen, Explosionen, Verpuffungen, mehr oder weniger starken Wind usw.)
unzureichend bzw. bleiben nur (noch) punktuell erhalten.
[0008] Die europäische Patentanmeldung Nr.
08 010 521.6 (entsprechend
EP-A 2 133 485) betrifft ein Steildach-Eindeck-System mit mehreren parallel zum fallenden Dachverlauf
und parallel zueinander angeordneten Dach-Sparren, mehreren die Dachsparren in einem
im Wesentlichen rechten Winkel verbindenden und sich parallel zum Dachfirst und parallel
zueinander erstreckenden Dachlatten und auf zumindest den Dachlatten aufliegenden
Abdeck-Mitteln, wobei die Abdeck-Mittel auf ihrer Unterseite Mittel zum reversiblen
Fixieren an zumindest den Dachlatten aufweisen. Die Fixiermittel sind in bevorzugten
Ausführungsformen sogenannte "Klett-Flausch-Verschlüsse", und die Dachlatten weisen
bevorzugt einen trapezförmigen Querschnitt auf, der auf der den Abdeckmitteln zugewandten
Seite eine vergrößerte Auflagefläche und damit eine verbesserte Befestigungsmöglichkeit
liefert, verglichen mit herkömmlichen Dachlatten mit rechtwinkligem Querschnitt.
[0009] Aufgabe der Erfindung war es, Steildach-Eindeck-Systeme zu schaffen, in denen den
Abdeck-Mitteln eine solide Fixierung an den Dachlatten zur Verfügung gestellt werden
kann und damit die Fixierung und Sicherung von Abdeck-Mittel-Elementen auf den Auflagen,
insbesondere auf Dachlatten, aber denkbarerweise auch an Teilen von Einbau-Elementen
wie beispielsweise Dachfenstern, Eindeckrahmen, Solaranlagen-Bauteilen, Lüfter-Elementen,
Einfassungssystemen an Dach-Durchdringungen (Kaminbleche, Mauerabdeckungen) wie auch
Wandverkleidungs-Elementen (Schiefer, Fassadenplatten, beispielsweise aus Ton, Faserzement-Flächen,
Natur-Baustoffen, Kunststoffen, Glas, Metallen, auf Unterbauteilen) unabhängig von
physikalischen Einflüssen (Temperatur, Überoder Unterdruck (Sog) usw.) verbessert
werden kann. Dies könnte insbesondere in solchen Fällen von Vorteil sein, in denen
die gesamte obere Fläche einer Dachlatte einer Befestigung von Abdeck-Mitteln, z.
B. Ziegeln, Platten, Dachsteinen usw., mittels spezialisierter Befestigungsmittel
dienen könnte. Aufgabe war auch, neue, eine solide Befestigung und Sicherung von Abdeck-Mitteln
erlaubende Befestigungsmittel bereitzustellen. Idealerweise sollte diese für Wandund
Dachsysteme im Innen- und Außenbereich geeignet sein. Es war noch eine weitere Aufgabe
der Erfindung, ein Verfahren zur soliden Befestigung und Sicherung von Abdeckmitteln
in einem Steildach-Eindeck-System bereitzustellen.
[0010] Diese Aufgabe ließ sich erfindungsgemäß überraschend einfach und dauerhaft lösen
durch neue Mittel zur reversiblen Befestigung von Abdeck-Mitteln auf in ein Steildach-Eindeck-System
integrierbaren Untergründen. Die neuen Mittel zur reversiblen Befestigung zeigten
in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung überraschend bessere Haftung in
Verbindung mit einer neuen Form von in das Steildach-Abdeck-System integrierbaren
Dachlatten, und dies unabhängig von deren Querschnitt. Überraschenderweise zeigte
sich auch eine ideale Eignung für im Innenbereich wie im Außenbereich einzusetzende
Systeme.
[0011] Die Erfindung betrifft ein Steildach-Eindeck-System mit mehreren parallel zum fallenden
Dachverlauf und parallel zueinander angeordneten Dach-Sparren, mehreren die Dachsparren
in einem im Wesentlichen rechten Winkel verbindenden und sich parallel zum Dachfirst
und parallel zueinander erstreckenden Dachlatten und auf zumindest den Dachlatten
aufliegenden Abdeck-Mitteln, die auf ihrer Unterseite Mittel zum lösbaren Fixieren
zumindest an Dachlatten aufweisen, worin das Mittel zum lösbaren Fixieren der Abdeck-Mittel
jeweils mindestens ein auf ihrer Unterseite eines Abdeck-Mittels befestigtes Band
ist, das von der Unterseite eines jeden Abdeck-Mittels zu einer Dachlatte erstreckbar
ist und mit dieser in einen lösbaren Eingriff bringbar ist.
[0012] Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Steildach-Eindeck-Systems sind
in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 5 beansprucht.
[0013] Die Erfindung betrifft weiter eine Dachlatte für ein Steildach-Eindeck-System, vorzugsweise
gemäß der nachfolgenden detaillierten Beschreibung, welche auf ihrer (in Funktion)
dachunteren Seite eine Befestigungsmittel-Schicht aufweist. Bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Dachlatte sind in den abhängigen Ansprüchen 6 und 7 beansprucht.
[0014] Die Erfindung betrifft auch ein Abdeck-Mittel für ein Steildach-Eindeck-System, vorzugsweise
gemäß der nachfolgenden detaillierten Beschreibung, mit einem Befestigungsmittel auf
der auf den Dachaufbau zu richtenden Unterseite, wobei das Befestigungsmittel ein
Band ist, das von der Unterseite eines jeden Abdeck-Mittels zu einer Dachlatte erstreckbar
ist und mit dieser in einen lösbaren Eingriff bringbar ist.
[0015] Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Abdeck-Mittels sind in den abhängigen
Ansprüchen 9 und 10 beansprucht.
[0016] Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum lösbaren Befestigen eines
Abdeck-Mittels eines mehrere parallel zum fallenden Dachverlauf und parallel zueinander
angeordnete Dach-Sparren, mehrere die Dach-Sparren in einem im Wesentlichen rechten
Winkel verbindende und sich parallel zum Dachfirst und parallel zueinander erstreckende
Dachlatten und auf zumindest den Dachlatten aufliegende Abdeck-Mittel umfassenden
Steildach-Abdeck-Systems, wobei die Abdeck-Mittel auf ihrer Unterseite Mittel zum
lösbaren Fixieren zumindest an Dachlatten aufweisen, umfassend die Schritte, dass
man
- mindestens eine oder mehrere Dachlatte(n) des Steildach-Abdeck-Systems auf der den
Dach-Sparren zugewandten Seite mit einer Befestigungsmittel-Schicht versieht;
- ein oder mehrere Abdeck-Mittel-Elemente auf der den Dachlatten zugewandten Seite mit
einem Band als Mittel zum lösbaren Fixieren zumindest an Dachlatten versieht, das
von der Unterseite eines jeden AbdeckMittels zu einer Dachlatte erstreckbar ist und
mit dieser in einen lösbaren Eingriff bringbar ist; und
- das Band auf der Unterseite des Abdeck-Mittels und Dachlatten über die Befestigungsmittel-Schicht
in Eingriff bringt.
[0017] Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den abhängigen
Ansprüchen 12 bis 14 beansprucht.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf (nicht unbedingt maßstabsgerechte)
Figuren, die auf bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung gerichtet sind und daher
die Erfindung nicht beschränken, erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine System-Skizze einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Figur 2 eine Ausschnitt aus der Systemskizze von Figur 1 an der mit einem Kreis umrandeten
Stelle;
Figur 3 eine Photographie eines Abdeck-Mittels gemäß der Erfindung mit einem Band
5 als Befestigungsmittel auf der (hier nach oben zeigenden) Unterseite des Abdeck-Mittels;
Figur 4 eine Photographie einer Anordnung mehrerer Abdeck-Mittel eines Steildach-Eindeck-Systems
im Modell, aus dem sich die Anordnung der AbdeckMittel und der als Befestigungsmittel
verwendeten einzelnen Bänder in der Erstreckung zu den Dachlatten ergibt;
Figur eine Photographie eines Abdeckmittels von der Seite mit einem (gespannten) Band
5, das aufgrund seiner Flexibilität ein geringfügiges Anheben des Abdeck-Mittels aus
seiner Ruhe-Position erlaubt;
Figur 6 A eine weitere System-Skizze einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung; und
Figur 6 B einen Ausschnitt aus der Systemskizze des Figur 6A an der mit einem Kreis
umrandeten Stelle.
[0019] Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Figuren an bevorzugten Ausführungsformen
näher erläutert. Die bevorzugten Ausführungsformen gemäß der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung dienen lediglich der Erläuterung und beispielhaften Veranschaulichung
der Erfindung und sollen deren besseres Verständnis ermöglichen; die beschriebenen
bevorzugten Ausführungsformen sollen jedoch die vorliegende Erfindung keinesfalls
beschränken.
[0020] Es wird nun auf Figur 1 Bezug genommen. Die Figur zeigt in einer Systemskizze eine
Steildach-Eindeckung gemäß der Erfindung. Dabei wurde die Abbildung auf die für die
Erfindung wesentlichen Teile des Dachaufbaus beschränkt; der Fachmann kennt die für
einen solchen Dachaufbau nötigen technischen Voraussetzungen, so dass deren zeichnerische
Abbildung in Figur 1 und deren detaillierte Beschreibung in der nachfolgenden Beschreibung
entbehrlich ist.
[0021] Gezeigt in Figur 1 ist ein üblicher Dachstuhl oder Dachsparren 2, der - wie dem Fachmann
geläufig ist - an seinem unteren Ende auf einem Mauer-Teil eines Gebäudes aufliegt
und an seinem oberen Ende auf einem Firstbalken aufliegt. Beide Auflagen sind nicht
Bestandteil der Erfindung und sind daher in Figur 1 weggelassen. Der Dachsparren verläuft
parallel zu dem gewünschten Dachgefälle (oder fallenden Dachverlauf) des Steildachs.
Üblicherweise sind mehrere Dachsparren parallel zueinander verlaufend angeordnet und
an ihren oberen und unteren Enden vergleichbar wie oben beschrieben befestigt. Wie
dem Fachmann bekannt ist, bilden Dachsparren 2 an den beiden Außenenden eines Daches
einen Abschluß, und mehrere Dachsparren, deren Zahl sich nach der Breite des Daches
richtet und vom Fachmann den Erfordernissen entsprechend gewählt werden kann, sind
in regelmäßig gleichen Abständen zueinander zwischen den jeweils außen liegenden Dachsparren
angeordnet.
[0022] Üblicherweise im rechten Winkel zu den Dachsparren 2 erstrecken sich, parallel zum
Dachfirst und jeweils parallel zueinander, mehrere Dachlatten 1. Die Zahl der Dachlatten
richtet sich nach der Natur und Größe der Abdeck-Mittel 3 für das Dach und der Größe
des Daches und kann ebenfalls vom Fachmann den Erfordernissen entsprechend gewählt
werden. Die Dachlatten 1 sind auf der Oberseite der Dachsparren 2 fixiert. Die Fixierung
kann eine dem Fachmann bekannte, übliche Fixierung sein; in bevorzugter Weise erfolgt
die Fixierung durch geeignete Nägel oder Schrauben 4. Deren Natur und Größe und Stärke
ist dem Fachmann ebenfalls bekannt und kann daher den Bedürfnissen entsprechend frei
gewählt werden.
[0023] Um eine bestmögliche Fixierung der Dachlatten 1 auf den Dachsparren 2 zu erreichen,
sind die Dachlatten 1 mit der den Dachsparren 2 zugewandten Seite 11 vollflächig an
den Dachsparren 2 fixiert. Neben der Fixierung durch Nägel und/oder Schrauben 4, oder
auch an deren Stelle, können die Dachlatten 1 vollflächig mit weiteren Befestigungsmitteln
befestigt sein, von denen Kleben eine Möglichkeit ist. Dem Fachmann sind solche Möglichkeiten
(einschließlich Kleben) und die hierfür verwendbaren Materialien (Kleber) aus dem
Stand der Technik bekannt; eine detaillierte Beschreibung solcher Mittel kann daher
ebenfalls entfallen.
[0024] Erfindungsgemäß (wie auch im Stand der Technik, beispielsweise in der oben genannten
europäischen Patentanmeldung
08 010 521.6 (entsprechend
EP-A 2 133 485)), liegen auf den Dachlatten Abdeck-Mittel 3 auf. Die Abdeck-Mittel 3 können erfindungsgemäß
(wie ebenfalls im Stand der Technik) beispielsweise Dachziegel (z. B. Vollziegel oder
sog. "Biberschwänze", oder ähnliche), eine Dachplatte, eine Dachbelag-Leiste, ein
Dachbelag-Streifen, eine Dachbelag-Bahn, ein Dachstein, eine Trapez- oder Wellplatte,
Schiefer, eine Schindel, eine Metall-, Glas- oder Kunststoffplatte oder eine Kombination
daraus sein. Die Abdeck-Mittel 3 sind dann, wenn sie in Form von Ziegeln vorliegen,
auf ihrer Unterseite 32 mit einer Aufhang-Nase 31 versehen, mit der sie auf der Dachfirstseitigen
Seite einer Dachlatte 1 verankert sind; mehrere nebeneinander angeordnete Abdeck-Mittel
3 bilden eine Reihe von Abdeck-Mitteln 3, die seitlich überlappen und damit eine gegen
Flüssigkeiten und Gegenstände (wie beispielsweise Blätter o. ä.) dichte Fläche bilden.
Auch in Richtung vom Dachfirst dachabwärts überlappen Abdeckmittel zweier aufeinanderfolgender
Reihen und bilden auch so eine gegen Flüssigkeiten und Gegenstände (wie beispielsweise
Blätter o. ä.) dichte Fläche. Bevorzugt (und ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt)
greifen in zwei in Dachabwärts-Richtung aufeinanderfolgenden Reihen von Abdeck-Mitteln
auf der Unterseite eines Abdeck-Mittels 3 (beispielsweise eines Ziegels) an der unteren
Kante vorstehende Vorsprünge in entsprechende Nuten auf der Oberseite der Abdeck-Mittel
3 der dachabwärts darunter liegenden Reihe von Abdeck-Mitteln 3 ein, um so einen noch
bessern Sitz der Abdeck-Mittel 3 relativ zueinander zu bewirken. Dies ist zum Beispiel
andeutungsweise aus Figur 5 ersichtlich.
[0025] Wie aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der oben genannten europäischen
Patentanmeldung
08 010 521.6 (entsprechend
EP-A 2 133 485) bekannt ist, können die Abdeck-Mittel 3 auf ihrer Unterseite 32, also auf der Seite,
die dem Dachaufbau zugewandt ist, mit Mitteln zum lösbaren Fixieren zumindest an Dachlatten
1 versehen sein.
[0026] Erfindungsgemäß ist das Mittel zum lösbaren Fixieren der Abdeck-Mittel 3 jeweils
mindestens ein auf der Unterseite 32 eines Abdeck-Mittels 3 befestigtes Flächenelement
in Form eines Bandes 5, das von der Unterseite 32 eines jeden Abdeck-Mittels 3 zu
einer Dachlatte 1 erstreckbar ist und mit dieser in einen lösbaren Eingriff bringbar
ist. Mit anderen Worten: Das erfindungsgemäß vorzusehende Band-förmige Flächenelement
5 ist an einem Ende an der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 befestigt, und das andere
Ende des Bandes hängt vor dem Schritt, in dem es in Eingriff mit einer Dachlatte 1
gebracht werden soll, quasi lose von der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 herab,
bevor das Band 5 in dem Prozeß des Eindeckens des Dachs nach dem Auflegen des AbdeckMittels
3 auf eine Dachlatte 1 zu einer Dachlatte 1 erstreckt und mit dieser in Eingriff gebracht
wird.
[0027] Der Begriff "mindestens ein Band 5", wie er in der vorliegenden Beschreibung und
in den Patentansprüchen verwendet wird, bedeutet, dass von der Unterseite 32 jedes
Abdeck-Mittels 3 ein einzelnes Band 5 erstreckbar ist oder auch mehrere, beispielsweise
zwei, drei oder sogar mehr Bänder 5, 5', 5" ... erstreckbar sind. Diese können nebeneinander
oder übereinander angebracht sein. Bevorzugt ist die Ausführungsform, in der an der
Unterseite 32 eines jeden Abdeck-Mittels 3 ein Band 5 befestigt ist, das zu einer
Dachlatte 1 erstreckbar ist. Dies ist beispielsweise auch aus der System-Skizze von
Figur 6 ersichtlich.
[0028] Das Band 5 kann eine vom Fachmann frei zu wählende Breite und Länge haben. Die Mindestlänge
ist im Wesentlichen dadurch vorgegeben, dass das Band 5 von der Unterseite 32 eines
Abdeck-Mittels 3, an der es befestigt ist, zu einer Dachlatte 1 erstreckbar sein muß
und daher wenigstens die Entfernung vom Befestigungspunkt an der Unterseite 32 des
Abdeck-Mittels 3 zu einer geeigneten (nachfolgend im Einzelnen zu beschreibenden)
Dachlatte 1 überbrücken muß. Größere Längen sind denkbar, aber wegen der zusätzlichen
Materialmenge weniger bevorzugt. Die Breite des Bandes 5 ist maximal durch die Breite
des Abdeck-Mittels vorgegeben; in aller Regel ist das Band 5 jedoch deutlich schmaler;
seine Breite liegt üblicherweise im Bereich von 1 bis 5 cm, weiter bevorzugt im Bereich
von 2 bis 5 cm, beispielsweise bei 4 cm, ohne jedoch hierauf beschränkt zu sein.
[0029] Der Begriff "von der Unterseite 32 eines jeden Abdeck-Mittels 3 zu einer Dachlatte
1 erstreckbar" bedeutet in der vorliegenden Beschreibung und in den Patentansprüchen
im breitesten Sinn, dass das Band mittels einer geeigneten Befestigung an der Unterseite
32 eines Abdeck-Mittels 3 befestigt ist und von dem Befestigungs-Punkt zu einer Dachlatte
erstreckbar ist, also beim Eindecken eines Dachs so gerichtet werden kann, dass eine
Verbindung zwischen der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 und einer Dachlatte mittels
des Bandes 5 herstellbar ist. Die Verbindung ist also nicht automatisch und von Anfang
an gegeben, sondern wird (üblicherweise manuell beim Vorgang des Eindeckens eines
Daches) hergestellt, indem man das Band entsprechend ausrichtet und in Eingriff bringt.
Grundsätzlich ist zwar auch eine Verbindung von einer anderen Seite des Abdeck-Mittels
3 als der Unterseite 32 denkbar, beispielsweise von der Oberseite oder von einer der
Seiten oder auch von der unteren Kante, um nur wenige Beispiele zu nennen; dies ist
jedoch wegen der Sichtbarkeit der Verbindung zwischen Abdeck-Mittel 3 und Dachlatte
1 und wegen des Mehrverbrauchs an Material für das bandförmige Flächenelement 5 weniger
bevorzugt; ganz besonders bevorzugt ist die Verbindungs-Erstreckung zwischen der Unterseite
32 des Abdeck-Mittels 3 und einer Dachlatte 1.
[0030] Der Begriff "mit dieser (bzw. mit einer Dachlatte 1) in Eingriff bringbar" bedeutet
in der vorliegenden Beschreibung und in den Patentansprüchen im breitesten Sinn, dass
eine befestigende Verbindung zwischen der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 (beispielsweise
einem Ziegel) und einer Dachlatte mittels des Bandes 5 hergestellt werden kann. Diese
Verbindung kann starr sein, ist jedoch regelmäßig nicht starr, wie sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen ergibt. Die Verbindung zwischen der Unterseite
32 des Abdeck-Mittels 3 und einer Dachlatte 1 mittels des Bandes 5 ist jedoch jedenfalls
derart, dass sich das Abdeck-Mittel 3 nicht mehr (beispielsweise bei Wind oder Sturm)
aus dem Verbund mit benachbarten Abdeck-Mitteln 5 vollständig lösen und dadurch Schäden
hervorrufen kann.
[0031] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, die in Figur 5 gezeigt
ist, ist der Eingriff zwischen Band 5 und der Dachlatte 1 einerseits und der Unterseite
32 des Abdeck-Mittels 3 andererseits derart, dass (beispielsweise unter Einfluß von
Wind oder Sturm) ein leichtes Anheben des Abdeck-Mittels 3 aus seiner befestigten
Position möglich ist, üblicherweise nur um wenige Millimeter (beispielsweise 5 bis
20 mm). Dies hat den Vorteil, dass eine außerordentliche kurzzeitige Belüftung des
Raums zwischen dem Abdeck-Mittel 3 und der Dachlatte 1 (bzw. dem zwischen dem Abdeck-Mittel
3 und dem zwischen den Dachlatten 1 befindlichen Dachaufbau) erfolgen kann, ohne jedoch
Feuchtigkeit oder gar Gegenständen (beispielsweise Blättern von Bäumen etc.) Zutritt
zu diesem Raum zu verschaffen. Dies ist zur Erhaltung eines gesunden Klimas im Dach
sowie für einen eventuell möglichen schadlosen Druck- und Sog-Ausgleich im Fall eines
Sturmes oder einer anderen Einwirkung unter Druck oder Sog erwünscht und daher bevorzugt.
Jedenfalls gestattet der Eingriff ein "Abheben" des Abdeck-Mittels aus seiner Position
nicht und sichert so einen sicheren Halt der Abdeck-Mittel (beispielsweise Ziegel)
3 in der beim Eindecken eines Dachs vorgegebenen Position.
[0032] Das erfindungsgemäße Merkmal eines Bandes 5 ermöglicht eine schnelle, präzise, dauerhafte,
nichtsdestoweniger jedoch wieder lösbare und auch Dimensionsänderungen Rechnung zu
tragen erlaubende Fixierung eines Abdeckmittels 3. Diese Fixierung kann erfolgen zumindest
an den Dachlatten 1, um so ein Steildach-Eindeck-System bereitzustellen. Denkbar jedoch,
und in einer alternativen Ausführungsform möglich, ist eine Fixierung eines Abdeck-Mittels
3 (z. B. eines Ziegels, einer Dachpfanne, einer Schieferplatte, usw.) an einem/einer
anderen Abdeck-Mittel 3 (Ziegel, Dachpfanne, Schieferplatte, usw.); damit können auch
Abdeckmittel untereinander in der Weise aneinander befestigt werden, dass entsprechende
Bänder 5 zum reversiblen Fixieren an den beiden AbdeckMittel-Elementen 3 angebracht
sind. Die erfindungsgemäßen Vorteile - Lösbarkeit, Flexibilität mit Dimensionsänderungen,
solide Fixierung der beiden verbundenen Elemente - kommen in dem Verbund Abdeck-Mittel
3 → Abdeck-Mittel 3 in gleicher Weise zum Tragen wie in dem Verbund Abdeck-Mittel
3 → Dachlatte 1.
[0033] Bevorzugt ist jedoch die Variante, dass als das Mittel zum lösbaren Fixieren der
Abdeck-Mittel 3 jeweils genau ein auf der Unterseite 32 eines Abdeck-Mittels 3 befestigtes
Band 5 vorhanden ist, das von der Unterseite 32 eines jeden Abdeck-Mittels 3 zu einer
Dachlatte 1 erstreckbar ist und mit dieser in einen lösbaren Eingriff bringbar ist.
[0034] In einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform ist das Steildach-Eindeck-System
derart gestaltet, dass das mindestens eine, auf der Unterseite 32 eines Abdeck-Mittels
3 befestigte Band 5 ein im Bereich der - im Verlauf des Dachs vom First dachabwärts
gesehen - unteren Hälfte des Abdeck-Mittels 3 befestigtes Band 5 ist. Mit anderen
Worten: Der Befestigungspunkt des Bandes 5 an der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels
3 (beispielsweise einer Dachpfanne oder eines Ziegels) liegt in der von der Aufhangnase
31 entfernt dachabwärts gelegenen Flächen-Hälfte der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels
3. Dies hat erfindungsgemäß den besonderen Vorteil, dass dadurch eine gute KraftVerteilung
bei der Befestigung des Abdeck-Mittels 3 mittels des Bandes an einer Dachlatte 1 möglich
ist und selbst starke Wind-Kräfte ein Lösen des Bandes 5 aus dem Eingriff nicht zu
bewirken vermögen.
[0035] Weiter ist es erfindungsgemäß eine besonders bevorzugte Ausführungsform, die allein
oder zusammen mit der vorgenannten bevorzugten Ausführungsform verwirklicht sein kann,
dass das mindestens eine, an der Unterseite 32 eines Abdeck-Mittels 3 befestigte Band
5 derart anordenbar ist, dass es zu einer dachabwärts gelegenen Dachlatte 1 erstreckbar
ist. Mit einer solchen Anordnung des Bandes 5 ist nicht nur eine vorteilhafte und
das Abdeck-Mittel 3 sichernde Kraftverteilung möglich, sondern auch eine einfache
praktische Handhabung der Befestigung beim Eindecken eines Daches. Zudem ermöglicht
diese Führung des Bandes 5 als Befestigungsmittel des Abdeck-Mittels 3 das vorstehend
beschriebene, leichte Anheben eines Abdeck-Mittels 3 aus seiner Position, ohne dass
dieses in unerwünschter Weise irreversibel verrutscht oder gar den Verbund der Abdeck-Mittel
3 (beispielsweise den Verbund der Dachpfannen oder Dachziegel) völlig verlässt.
[0036] Besonders bevorzugt werden die oben beschriebene Ausführungsform der Befestigung
des Bandes 5 in der unteren Hälfte (der Unterseite 32) des Abdeck-Mittels 3 und die
oben beschriebene Ausführungsform der Anordenbarkeit des Bandes 5 derart, dass das
Band 5 zu einer dachabwärts gelegenen Dachlatte 1 erstreckbar ist, gemeinsam verwirklicht,
wie es auch beispielhaft (und bevorzugt) in den Figuren 1 bis 3 und in den Figuren
6A und 6 B gezeigt ist.
[0037] Die in dem erfindungsgemäßen Steildach-Eindeck-System verwendeten Dachlatten 1 können
von ihrer Form, ihrem Querschnitt und ihrer Länge her beliebige Dachlatten des Standes
der Technik sein, die der Fachmann den Verhältnissen entsprechend auswählen kann und
die in der üblichen, aus dem Stand der Technik bekannten und oben beschriebenen Weise
an den Dach-Sparren 1 befestigt werden können. Solche Dachlatten 1 haben üblicherweise
einen rechteckigen Querschnitt und sind in dieser Form dem Fachmann bekannt und im
Handel erhältlich.
[0038] Es können jedoch auch Dachlatten mit anderer Form bzw. anderem Querschnitt verwendet
werden. Beispielsweise sind auch die in der obigen europäischen Patentanmeldung Nr.
08 010 521.6 (entsprechend
EP-A 2 133 485) beschriebenen Dachlatten mit trapezförmigem Querschnitt verwendbar. In einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung, die wegen der maximal möglichen Befestigungsfläche
an den Dachlatten 1 von Vorteil ist, haben die Dachlatten 1, die in dem Steildach-Eindeck-System
gemäß der Erfindung verwendet werden, keinen rechteckigen Querschnitt, wie dies aus
dem Stand der Technik bekannt ist, sondern haben einen trapezförmigen Querschnitt.
Wie auch dort beschrieben, besteht erfindungsgemäß auch die Möglichkeit, bestehende
Steildach-Eindeck-Systeme, in denen Dachlatten mit rechteckigem Querschnitt Verwendung
fanden, derart für das erfindungsgemäße System umzurüsten, dass man die bestehende
Dachlatte mit rechteckigem Querschnitt mit einer keilförmigen Auflage beaufschlagt,
die die Dachlatte in eine Dachlatte mit einem trapezförmigen Querschnitt überführt
und die so resultierende Dachlatte 1 mit trapezförmigem Querschnitt alle in der vorliegenden
Beschreibung beschriebenen Vorteile zeigt.
[0039] In erfindungsgemäß besonders bevorzugten Ausführungsformen des Steildach-Eindeck-Systems
ist die Befestigung des Bandes 5 an der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 oder an
einer Dachlatte 1 mittels Nägeln, Klammern, Schrauben, Nieten, Ösen, Dübeln, Federstählen,
Kunststoff- oder Metallbändern, Klettbändern, Klettsystemen, Klebesystemen, Klebebändern,
Klebepunkten, Mikrokrallen, Mikrozinken, Mikro-Saugfüße, Mikro-Widerhaken oder Kombinationen
daraus bewirkt. Dadurch lässt sich auf herkömmliche Weise eine gute Verbindung zwischen
Band 5 und Abdeck-Mittel 3 und/oder zwischen Band 5 und einer Dachlatte 1 herstellen,
die auch starken Wind-Belastungen standhält. Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt
werden auf beiden Seiten KlettSysteme verwendet, mit besonderem Vorzug Klettsysteme
auf Kunststoff-Basis.
[0040] Erfindungsgemäß noch mehr bevorzugt sind Steildach-Eindeck-Systeme, in denen das
Band 5 ein Band eines Klett-Flausch-Systems ist und worin die Befestigung auf der
Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 und/oder an der Dachlatte 1 mittels eines Flausch-Klett-Systems
bewirkt ist. Dies bedeutet im Rahmen der vorliegenden Beschreibung und in den Patentansprüchen,
dass die an den beiden aneinander in Eingriff bringbaren Klett-System-Teilen Band
5 und Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 einerseits und Band 5 und Dachlatte 1 andererseits
jeweils aneinander in Eingriff bringbare komplementäre Komponenten eines Klett-Systems
vorhanden sind, die dann, wenn sie zum Eingriff gebracht wurden, fest aneinander haften,
wie dies allgemein dem Fachmann bekannt ist. So sind derartige Klettsysteme üblicherweise
(und auch im Falle dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung) auf einer Seite/Komponente
mit der sogenannten "Haken-Schicht" eines Klett-Materials versehen und auf der anderen,
komplementären Seite/Komponente mit einer sogenannten "Flausch-Schicht" versehen.
Üblicherweise können die jeweiligen Seiten/Komponenten die jeweiligen Ausbildungen
des Klett-Materials, das erfindungsgemäß weiter bevorzugt ein Klett-Material auf Kunststoff-Basis
ist, getauscht aufweise; der Fachmann ist also in der Wahl frei bzw. kann der Wahl
der Seiten "Haken-Schicht" bzw. "Flausch-Schicht" andere, übergeordnete Gesichtspunkte
zugrunde legen, solange die jeweils komplementäre Komponente auf der beim Eingriff
gegenüberliegenden Seite des Klett-Materials vorliegt.
[0041] In einer besonders vorteilhaften und damit unter Vorteil realisierten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Steildach-Eindeck-Systems, die sich schematisch aus den Figuren
6A und 6B ergibt (Figur 6B ist ein Ausschnitt aus Figur 6A, in Figur 6A mit einem
Kreis schematisch umrundet), ist das Band 5 auf der (in Funktion, d. h. bei Eingriff)
dachoberen Seite 51 mit einer Haken-Schicht 5a eines Klett-Materials (angedeutet durch
"51 + 5 a"), weiter bevorzugt eines Kunststoff-basierten Klett-Materials, versehen
und ist die für das Band vorgesehene Befestigungsstelle 34 auf der Unterseite 32 des
Abdeck-Mittels 3 und/oder die (in Funktion) dachuntere Seite 12 der Dachlatte 1, und
sind noch weiter bevorzugt beide Stellen, mit einer Flausch-Schicht 5b eines Klett-Materials,
weiter bevorzugt eines Kunststoff-basierten Klett-Materials, versehen.
[0042] Die erfindungsgemäße gestellte Aufgabe lässt sich mit den besonders bevorzugten Ausführungsformen,
also mit Klett-Verschluß-Eingriffen, besonders vorteilhaft lösen: Das Band 5 kann
vor dem Eindecken eines Abdeck-Mittels 3 bereits auf der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels
3 befestigt werden. Alternativ ist ein Befestigen des Bandes 5 für den geübten Fachmann
auch nach Auflegen des Abdeck-Mittels 3 auf die Dachlatte 1 auf der Unterseite des
Abdeck-Mittels 3 an dem Befestigungspunkt möglich. Gerade die Ausbildung von Band
und Befestigungspunkt als Klett-System erleichtert das Befestigen erheblich. Genauso
kann das so an der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 einseitig befestigte Band 5
mit derselben Klett-Mechanik auf der dachinnenseitigen Fläche einer Dachlatte 1, vorzugsweise
der nächst dachabwärts gelegenen Dachlatte 1, befestigt und damit in Eingriff gebracht
werden.
[0043] Auf diese Weise entsteht ein fest haftender Verbund zwischen der Unterseite 32 des
Abdeck-Mittels 3 und der (in Funktion) unteren Seite der Dachlatte 1. Das Abdeck-Mittel
löst sich auch unter dem Einfluß von starkem Wind oder Sturm nicht aus dem Verbund.
Die Erfinder haben die Festigkeit der Eingriff-Verbindung quantitativ gemessen, und
es wurde eine Festigkeit gegen Wind/Sturm einer Windstärke von über 160 km/h entsprechend
12 Bft gefunden )eine Windstärke von 12 BFt (Beaufort) gilt ab 117 km/h).
[0044] Andererseits lässt sich die Eingriff-Verbindung insbesondere in der bevorzugten Ausbildung
als Klett-System mit Hakenschicht 5 a auf dem Band 5 und Flausch-Schicht 5 b auf der
Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 (am Befestigungspunkt 34) und auf der dachunteren
bzw. dachinneren Seite der Dachlatte 1 dann, wenn dies erwünscht ist, beispielsweise
bei einem Austausch des Abdeck-Mittels 3 oder bei Reparaturen am Dachstuhl leicht
lösen, wie dies für KlettSysteme, insbesondere solche auf Kunststoff-Basis, möglich
ist, und gegebenenfalls später wieder neu befestigen, ohne dass die Festigkeit des
Verbundes leidet.
[0045] Insbesondere ist - wie oben bereits festgestellt - mit dem erfindungsgemäßen Steildach-Eindeck-System
unter Einschluß des Bandes 5 eine gewisse "Beweglichkeit" der Abdeck-Mittel 3 im Verbund
möglich, wie sie sich beispielsweise andeutend aus Figur 5 ergibt. Das Band 5 weist
eine gewisse Flexibilität auf und ermöglicht dadurch ein wenige Millimeter betragendes
Angeben eines Abdeck-Mittels 3 an seiner unteren Kante. Dies kommt einem gesunden
Belüften des Zwischenraums zwischen der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels und dem restlichen
Dachaufbau zugute, ohne den Zutritt von Wasser oder Gegenständen (z. B. Blättern o.
ä.) zu erlauben.
[0046] Die Erfindung betrifft auch eine Dachlatte 1 für ein Steildach-Eindeck-System, vorzugsweise
für ein Steildach-Eindeck-System, wie es oben im Einzelnen anhand seiner bevorzugten
Ausführungsformen beschreiben wurde. Die erfindungsgemäße Dachlatte 1 ist eine übliche
Dachlatte, wie sie der Fachmann für Steildach-Eindeck-Systeme kennt, und umfasst auch
vorzugsweise das Material (Holz), das der Fachmann üblicherweise für Dachlatten 1
kennt. Dies ist jedoch nicht beschränkend; es kann jedes für Dachlatten geeignete
Material (einschließlich Kunststoffen beliebiger, für den vorgesehenen Zweck geeigneter
Zusammensetzung oder Metallen oder Metall-Legierungen der für den vorgesehenen Zweck
geeigneten Zusammensetzung oder auch Verbünde aus solchen Materialien) verwendet werden.
Auch die Form der Dachlatte 1 kann die übliche sein, also kann sie einen rechteckigen
Querschnitt haben (was erfindungsgemäß bevorzugt ist, jedoch nicht auschließlich sein
muß). Die Dachlatte 1 kann jedoch auch eine Dachlatte mit trapezförmigem Querschnitt
sein, wie sie in der Druckschrift
EP-A 2 133 485 des Anmelders bekannt ist. Der Fachmann ist in der Wahl der Dachlatte 1 frei und
kann diese den Gegebenheiten des Einzelfalls anpassen.
[0047] Erfindungsgemäß weist die Dachlatte 1 auf ihrer in Funktion (d. h. wenn sie auf dem
Dachsparren befestigt ist und für die Auflage von Abdeck-Mitteln 3 ausgerichtet ist)
dachunteren (also zum Innern des Dach-Aufbaus zeigenden) Seite 12 eine Befestigungsmittel-Schicht
auf. Diese Schicht ist dafür vorgesehen, der Befestigung des Bandes 5 bei Eingriff
zu dienen. Allgemein können beliebige, dem Fachmann für solche Befestigungen geeignete
Schichten vorgesehen werden, ohne dass dies erfindungsgemäß irgendwelchen Beschränkungen
unterliegt. Klebe-Schichten oder Schichten zum anderweitigen mechanischen Befestigen
können vom Fachmann den Gegebenheiten entsprechend nach seinem Fachwissen ausgewählt
werden.
[0048] In einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform der Dachlatte 1 weist diese
auf ihrer (in Funktion) dachunteren Seite 12 eine teilflächige oder vollflächige Befestigungsmittel-Schicht
aufweist. Dies hat den Vorteil, dass bei einer teilflächigen oder gar vollflächigen
Befestigungsmittel-Schicht ein zuverlässiger Eingriff eines Befestigungsmittels (wie
beispielsweise eines Bandes 5) mit einer Dachlatte 1 erreicht werden kann. Weiter
vorzugsweise weist die Dachlatte 1 auf ihrer (in Funktion) dachunteren Seite 12 eine
teilflächige oder vollflächige Flausch-Schicht 5 b eines Klett-Materials, weiter bevorzugt
eines Kunststoff-basierten Klett-Materials, auf. Diese kann schnell und zuverlässig
mit einer komplementären Haken-Schicht 5 a (beispielsweise auf der entsprechenden
Seite eines Bandes 5) in Eingriff gebracht, bei Bedarf aber auch wieder bequem gelöst
werden.
[0049] Die Erfindung betrifft auch ein Abdeck-Mittel 3 für ein Steildach-Eindeck-System.
Vorzugsweise betrifft die Erfindung ein Abdeck-Mittel 3 für ein Steildach-Eindeck-System
gemäß der vorstehenden detaillierten Beschreibung. Das Abdeck-Mittel 3 ist ein an
sich übliches Abdeck-Mittel 3, wie es dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt
ist. Beispiele für solche Abdeck-Mittel 3 sind beispielsweise (ohne die Erfindung
hierauf zu beschränken) Dachziegel (von denen beispielsweise Voll-Ziegel oder sogenannte
"Biberschwanz-Ziegel" besondere Beispiele sind), Dachplatten, Dachbelag-Leisten, Dachbelag-Streifen,
Dachbelag-Bahnen, Dachsteine, Trapez- oder Wellplatten, Schiefer, Schindeln, Metall-,
Glas- oder Kunststoffplatten oder eine Kombination daraus, um nur einige zu nennen.
Bekanntermaßen können solche Abdeck-Mittel 3 mit einem Befestigungsmittel 5 auf der
Unterseite 32, also auf der auf den Dachaufbau zu richtenden Seite versehen sein.
Beispiele hierfür sind der Druckschrift
EP-A 2 133 485 zu entnehmen.
[0050] Im Gegensatz zu diesem Stand der Technik ist gemäß der vorliegenden Erfindung das
Abdeck-Mittel 3 auf seiner auf den dachaufbau zu richtenden Unterseite 32 mit einem
Befestigungsmittel in Form mindestens eines Bandes 5 versehen, das von der Unterseite
32 eines jeden Abdeck-Mittels 3 zu einer Dachlatte 1 erstreckbar ist und mit dieser
in einen lösbaren Eingriff bringbar ist. Mit anderen Worten: Das erfindungsgemäß vorzusehende
mindestens eine Band 5 ist an einem Ende an der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3
befestigt, und das andere Ende des mindestens einen Bandes hängt vor dem Schritt,
in dem es in Eingriff mit einer Dachlatte gebracht werden soll, quasi lose von der
Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 herab, bevor das mindestens eine Band 5 in dem
Prozeß des Eindeckens des Dachs nach dem Auflegen des Abdeck-Mittels 3 auf eine Dachlatte
1 zu einer Dachlatte 1 erstreckt und mit dieser in Eingriff gebracht wird.
[0051] Zu dem Begriff "mindestens ein Band 5" und den Abmessungen eines Bandes 5 oder mehrerer
Bänder 5, 5', 5" ... wird auf die obige Beschreibung verwiesen; die dortigen Definitionen
sind auch im Zusammenhang mit dem vorliegenden Abdeck-Mittel 3 anwendbar.
[0052] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, die mit Vorteil einsetzbar
ist, ist mindestens ein Band 5, noch mehr bevorzugt genau ein Band 5, als Befestigungsmittel
auf der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 angebracht, das ein im Bereich der - im
Verlauf des Dachs vom First dachabwärts gesehen - unteren Hälfte des Abdeck-Mittels
3 auf der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 befestigtes Band 5 ist. Dies ist aus
den Figuren 1 und 2 sowie aus den Figuren 6a und 6b ersichtlich.
[0053] Noch weiter bevorzugt ist erfindungsgemäß eine Ausführungsform des Abdeck-Mittels
3, in der das mindestens eine, an der Abdeck-Mittel-Unterseite 32 befestigte Band
5 derart anordnbar ist, dass das Band 5 zu einer dachabwärts des Abdeck-Mittels 3
gelegenen Dachlatte 1 erstreckbar ist. Auch diese bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Abdeck-Mittels ist aus den Figuren 6a und 6b in Einzelnen ersichtlich.
[0054] Noch mehr bevorzugt sind die beiden vorstehend erläuterten Merkmale der Befestigung
des einen Endes des Bandes 5 an der Unterseite 32 des Abdeckmittels in der (im Verlauf
des Dachs von First dachabwärts gesehen) unteren Hälfte des Abdeck-Mittels 3 und der
Eingriff des anderen Endes des Bandes 5 mit einer Dachlatte 1, die dachabwärts von
dem Abdeck-Mittel 3 angeordnet ist, gemeinsam verwirklicht.
[0055] Mit dieser besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abdeckmittels,
bei dem sich das Band 5 vom der unteren Hälfte der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels
3 zu einer weiter dachabwärts gelegenen Dachlatte 1 erstreckt, kann ein besonders
sicherer und sturmfester, nichtsdestoweniger bei Bedarf lösbarer Eingriff zwischen
dem Abdeck-Mittel 3 und einer Dachlatte 1 geschaffen werden. Dieser weist dazu den
Vorteil auf, dass bei geringfügigem Anheben (um wenige Millimeter) ein weiteres Wegbewegen
des Abdeck-Mittels 3 aus dem Verbund mit den anderen benachbarten Abdeck-Mitteln 3
aufgrund der Flexibilität des Bandes 5 verhindert wird und trotzdem ein gesundes Einfahren
von Luft unter das Abdeck-Mittel 3 möglich ist, ohne Zutritt von Wasser oder Gegenständen
(wie beispielsweise Blättern o. ä.) zu gestatten.
[0056] Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum lösbaren befestigen eines
Abdeck-Mittels 3 eines Steildach-Eindeck-Systems. Das Steildach-Eindeck-System, in
dem das Abdeck-Mittel 3 erfindungsgemäß befestigt werden soll, ist besonders bevorzugt
ein Steildach-Eindeck-System gemäß der obigen detaillierten Beschreibung. Es umfasst
damit im Wesentlichen zumindest mehrere parallel zum fallenden Dachverlauf und parallel
zueinander angeordnete Dach-Sparren 2, mehrere die Dach-Sparren 2 in einem im Wesentlichen
rechten Winkel verbindende und sich parallel zum Dachfirst und parallel zueinander
erstreckende Dachlatten 1 und auf zumindest den Dachlatten 1 aufliegende Abdeck-Mittel
3. Letztere können bevorzugt (nicht jedoch beschränkend) Dachziegel (von denen beispielsweise
Voll-Ziegel oder sogenannte "Biberschwanz-Ziegel" besondere Beispiele sind), Dachplatten,
Dachbelag-Leisten, Dachbelag-Streifen, Dachbelag-Bahnen, Dachsteine, Trapez- oder
Wellplatten, Schiefer, Schindeln, Metall-, Glas- oder Kunststoffplatten oder eine
Kombination daraus sein.
[0057] Die Abdeck-Mittel 3 umfassen darüber hinaus auf ihrer Unterseite 32 Mittel zum lösbaren
Fixieren der Abdeck-Mittel 3 zumindest an Dachlatten 1.
[0058] Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch die folgenden Schritte gekennzeichnet:
- mindestens eine oder mehrere Dachlatte(n) 1 des Steildach-Abdeck-Systems werden auf
der den Dach-Sparren 2 zugewandten Seite 12 mit einer Befestigungsmittel-Schicht 5
versehen;
- ein oder mehrere Abdeck-Mittel-Elemente 3 werden auf der den Dachlatten 1 zugewandten
Seite 32 mit einem Band 5 als Mittel zum lösbaren Fixieren zumindest an Dachlatten
1 versehen, das von der Unterseite 32 eines jeden Abdeck-Mittels 3 zu einer Dachlatte
1 erstreckbar ist und mit dieser in einen lösbaren Eingriff bringbar ist; und
- das auf der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 vorgesehene Band 5 des Abdeck-Mittels
(3) wird mit Dachlatten 1 über die Befestigungsmittel-Schicht 5 in Eingriff gebracht.
[0059] Mit anderen Worten: Das erfindungsgemäß vorzusehende mindestens eine Band 5 wird
gemäß dem Verfahren der Erfindung an einem Ende an der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels
3 befestigt, und das andere Ende des mindestens einen Bandes hängt vor dem Schritt,
in dem es in Eingriff mit einer Dachlatte 1 gebracht werden soll, quasi lose von der
Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 herab, bevor das mindestens eine Band 5 in dem
Prozeß des Eindeckens des Dachs nach dem Auflegen des Abdeck-Mittels 3 auf eine Dachlatte
1 zu einer Dachlatte 1 erstreckt und mit dieser in Eingriff gebracht wird. Dies kann
in bevorzugten und praktisch relevanten Fällen manuell seitens der Person geschehen,
die den Vorgang des Eindeckens eines Dachs vornimmt.
[0060] Es ist erfindungsgemäß aufgrund der Vorteile dieser Lösung bevorzugt, das Band 5
an der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 und oder an einer Dachlatte 1 mittels Nägeln,
Klammern, Schrauben, Nieten, Ösen, Dübeln, Federstählen, Kunststoff- oder Metallbändern,
Klettbändern, Klettsystemen, Klebesystemen, Klebebändern, Klebepunkten, Mikrokrallen,
Mikrozinken, Mikro-Saugfüßen, Mikro-Widerhaken oder Kombinationen daraus zu befestigen,
wobei der Fachmann aus den herkömmlichen Lösungen zur Befestigung nach den Gegebenheiten
diejenige auswählen kann, die ihm am geeignesten erscheint. Mit Vorteil wird für beide
Befestigungen dieselbe Lösung gewählt. Wegen der vorteilhaften Effekte und der Einfachheit,
mit der ein Eingriff erfindungsgemäß hergestellt werden kann, wird vorzugsweise eine
Befestigung mittels Klett-Systemen gewählt.
[0061] Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sehen vor, dass man
als die Befestigungsmittel-Schicht 5 an der Dachlatte 1 eine Klebe-Schicht oder eine
Klettband-Schicht 5 verwendet. Diese lassen sich mit zuverlässiger, herkömmlicher
Technologie an der Dachlatte 1 befestigen, besonders bevorzugt erfindungsgemäß auf
der Seite der Dachlatte 1, die den aufzulegenden Abdeck-Mitteln 3 abgewandt und dem
Inneren des Dachs zugewandt (also im Wesentlichen nach unten gerichtet) ist. Vorzugsweise
verwendet man eine Klettband-Schicht 5, weil diese dem von dem Abdeck-Mittel 3 zu
erstreckenden Band 5 an dessen einem Ende an der Dachlatte 1 einen guten Halt vermittelt
und bei Bedarf auch wieder lösbar ist. Noch weiter bevorzugt verwendet man die Flausch-Schicht
5b eines Klett-Materials, vorzugsweise eines Klett-Materials auf Kunststoff-Basis,
als Befestigungsmittel-Schicht an der Dachlatte 1. Letzteres hat neben dem überraschend
gut ausgeprägten Befestigungs-Effekt auch noch einen Vorteil dahingehend, dass das
Flausch-Klett-Material schallschluckend wirkt und daher zu einer Verbesserung des
Schallschutzes beiträgt.
[0062] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wählt
man als Dachlatte 1, an der man das Band 5 anbringt, eine Dachlatte 1, die (aus Sicht
des Dachfirsts dachabwärts gesehen) dachabwärts von dem Abdeckmittel gelegen ist,
vom dem aus man das Band 5 zu der Dachlatte 1 erstreckt. Besonders bevorzugt wählt
man die Dachlatte 1, die unmittelbar unterhalb des jeweiligen Abdeck-Mittels 3 dachabwärts
gelegen ist. Dies ist u. a. aus den Figuren 6A und 6 B ersichtlich.
[0063] Grundsätzlich ist auch eine Befestigung der einen Seite des Bandes an anderen Seiten
einer Dachlatte, wie auch an Sparren 2, Tragwerken, Traufen-Systemteilen wie Bohlen
o. ä. sowie an Einbau-Elementen an Wand- und Dachflächen (z. B. Fensterrahmen, Lüfter-Einbauten,
Klimatisierungs-Einbauten, Wärmedämm-Elementen oder Bauteilen aus dem Dach- oder Wandaufbau
denkbar, jedoch ist die Befestigung an der auf das Dachinnere zeigenden Seite einer
Dachlatte 1, insbesondere der nächsten dachabwärts gelegenen Dachlatte 1, bevorzugt.
[0064] Auf der anderen Seite des Bandes 5 befestigt man das andere Ende des Bandes 5 auf
der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 vorzugsweise mittels einer auf dem Abdeck-Mittel
3 aufgebrachten Klebe-Schicht oder einer Klettband-Schicht. Letztere lässt sich einfach
an der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 anbringen; ein (nicht beschränkendes) Beispiel
ist das Aufkleben auf die Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3. Erfindungsgemäß ist
es am meisten bevorzugt, daß man das Band 5 auf der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels
3 mittels einer auf dem Abdeck-Mittel 3 aufgebrachten, beispielsweise aufgeklebten
Flausch-Schicht 5b eines Klett-Materials befestigt, noch weiter bevorzugt eines Klett-Materials
auf Kunststoff-Basis.
[0065] In einer ebenfalls besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das mindestens eine Band 5, weiter bevorzugt das genau eine Band 5, an der Unterseite
32 eines Abdeck-Mittels 3 im Bereich der (im Verlauf des Dachs vom First aus dachabwärts
gesehen) unteren Hälfte der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels 3 angebracht und von
dort aus zu einer Dachlatte 1 erstreckt. Dies führt zu einem sicheren und gegen Sturm-Einflüsse
beständigen Befestigen des Abdeck-Mittels 3 in seiner Position im Verbund mit den
anderen benachbarten Abdeck-Mitteln 3.
[0066] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die beiden vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen - Anbringung des
einen Endes des Bandes 5 im Bereich der unteren Hälfte der Unterseite 32 des Abdeck-Mittels
3 und Erstrecken des anderen Endes des Bandes 5 zu einer unmittelbar dachabwärts von
dem Abdeck-Mittel 3 gelegenen Dachlatte - gemeinsam verwirklicht. Mit dieser besonders
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ein besonders sicherer
und sturmfester, nichtsdestoweniger bei Bedarf lösbarer Eingriff zwischen dem Abdeck-Mittel
3 und einer Dachlatte 1 geschaffen werden. Dieser weist dazu den Vorteil auf, dass
bei geringfügigem Anheben (um wenige Millimeter) ein weiteres Wegbewegen des Abdeck-Mittels
3 aus dem Verbund mit den anderen benachbarten Abdeck-Mitteln 3 aufgrund der Flexibilität
des Bandes 5 verhindert wird und trotzdem ein gesundes Einfahren von Luft unter das
Abdeck-Mittel 3 möglich ist, ohne Zutritt von Wasser oder Gegenständen (wie beispielsweise
Blättern o. ä.) zu gestatten.
[0067] Die Erfindung wird durch die oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen lediglich
erläutert, mit dem Ziel, ein besseren Verständnis der Erfindung zu erreichen. Die
beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen sollen die Erfindung keinesfalls beschränken.
Bezugszeichenliste
[0068]
- 1
- Dachlatte
- 11
- den Dachsparren zugewandte Seite der Dachlatte
- 12
- dem Dachsparren abgewandte Seite der Dachlatte
- 2
- Dachsparren
- 3
- Abdeck-Mittel
- 31
- Aufhang-Nase
- 32
- Unterseite Abdeck-Mittel
- 4
- Nagel, Schraube
- 5
- Band bzw. bandförmiges Flächenelement
- 51
- Dachobere Seite des Bandes
- 5a
- Hakenseite Klett-Material
- 5b
- Flauschseite Klett-Material
1. Steildach-Eindeck-System mit mehreren parallel zum fallenden Dachverlauf und parallel
zueinander angeordneten Dach-Sparren (2), mehreren die Dachsparren (2) in einem im
Wesentlichen rechten Winkel verbindenden und sich parallel zum Dachfirst und parallel
zueinander erstreckenden Dachlatten (1) und auf zumindest den Dachlatten (1) aufliegenden
Abdeck-Mitteln (3), die auf ihrer Unterseite (32) Mittel zum lösbaren Fixieren zumindest
an Dachlatten (1) aufweisen, worin das Mittel zum lösbaren Fixieren der Abdeck-Mittel
(3) jeweils mindestens ein auf ihrer Unterseite (32) eines Abdeck-Mittels (3) befestigtes
Band (5) ist, das von der Unterseite (32) eines jeden Abdeck-Mittels (3) zu einer
Dachlatte (1) erstreckbar ist und mit dieser in einen lösbaren Eingriff bringbar ist.
2. Steildach-Eindeck-System nach Anspruch 1, worin das mindestens eine, auf der Unterseite
(32) eines Abdeck-Mittels (3) befestigte Band (5) ein im Bereich der - im Verlauf
des Dachs vom First dachabwärts gesehen - unteren Hälfte des Abdeck-Mittels (3) befestigtes
Band (5) ist.
3. Steildach-Eindeck-System nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, worin das mindestens eine,
an der Unterseite (32) eines Abdeck-Mittels (3) befestigte Band (5) derart anordenbar
ist, dass es zu einer dachabwärts gelegenen Dachlatte (1) erstreckbar ist.
4. Steildach-Eindeck-System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, worin die
Befestigung des Bandes (5) an der Unterseite (32) des Abdeck-Mittels (3) oder an einer
Dachlatte (1) mittels Nägeln, Klammern, Schrauben, Nieten, Dübeln, Federstählen, Kunststoff-
oder Metallbändern, Klettbändern, Klettsystemen, Klebesystemen, Klebebändern, Klebepunkten
oder Kombinationen daraus bewirkt ist, vorzugsweise mittels Klettsystemen.
5. Steildach-Eindeck-System nach Anspruch 4, worin das Band (5) ein Band eines Klett-Flausch-Systems
ist und worin die Befestigung auf der Unterseite (32) des Abdeck-Mittels (3) und/oder
an der Dachlatte (1) mittels eines Flausch-Klett-Systems bewirkt ist, vorzugsweise
worin das Band (5) auf der (in Funktion) dachoberen Seite (51) mit einer Haken-Schicht
(5a) eines Klett-Materials, weiter bevorzugt eines Kunststoff-basierten Klett-Materials,
versehen ist und die für das Band vorgesehene Befestigungsstelle (34) auf der Unterseite
(32) des Abdeck-Mittels (3) und/oder die (in Funktion) dachuntere Seite (12) der Dachlatte
(1) mit einer Flausch-Schicht (5b) eines Klett-Materials, weiter bevorzugt eines Kunststoff-basierten
Klett-Materials, versehen ist/sind.
6. Dachlatte (1) für ein Steildach-Eindeck-System, vorzugsweise nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 5, welche auf ihrer (in Funktion) dachunteren Seite (12) eine
Befestigungsmittel-Schicht aufweist.
7. Dachlatte (1) nach Anspruch 6, welche auf ihrer (in Funktion) dachunteren Seite (12)
eine teilflächige oder vollflächige Befestigungsmittel-Schicht aufweist, vorzugsweise
welche auf ihrer (in Funktion) dachunteren Seite (12) eine teilflächige oder vollflächige
Flausch-Schicht (5b) eines Klett-Materials, weiter bevorzugt eines Kunststoff-basierten
Klett-Materials, aufweist.
8. Abdeck-Mittel (3) für ein Steildach-Eindeck-System, vorzugsweise nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 5, mit einem Befestigungsmittel (5) auf der auf den Dachaufbau
zu richtenden Unterseite (32), wobei das Befestigungsmittel (5) mindestens ein Band
(5) ist, das von der Unterseite (32) eines jeden Abdeck-Mittels (3) zu einer Dachlatte
(1) erstreckbar ist und mit dieser in einen lösbaren Eingriff bringbar ist.
9. Abdeckmittel (3) nach Anspruch 8, vorzugsweise ein Dachziegel, eine Dachplatte, eine
Dachbelag-Leiste, ein Dachbelag-Streifen, eine Dachbelag-Bahn, ein Dachstein, eine
Trapez- oder Wellplatte, Schiefer, eine Schindel, eine Metall-, Glas- oder Kunststoffplatte
oder eine Kombination daraus, weiter bevorzugt mit einem Band (5) als Befestigungsmittel,
das ein im Bereich der - im Verlauf des Dachs vom First dachabwärts gesehen - unteren
Hälfte des Abdeck-Mittels (3) auf der Unterseite (32) befestigtes Band (5) ist.
10. Abdeck-Mittel (3) nach Anspruch 8 oder Anspruch 9, worin das mindestens eine, an seiner
Unterseite (32) befestigte Band (5) derart angeordnet ist, dass es zu einer dachabwärts
gelegenen Dachlatte (1) erstreckbar ist.
11. Verfahren zum lösbaren Befestigen eines Abdeck-Mittels (3) eines mehrere parallel
zum fallenden Dachverlauf und parallel zueinander angeordnete Dach-Sparren (2), mehrere
die Dach-Sparren (2) in einem im Wesentlichen rechten Winkel verbindende und sich
parallel zum Dachfirst und parallel zueinander erstreckende Dachlatten (1) und auf
zumindest den Dachlatten (1) aufliegende Abdeck-Mittel (3) umfassenden Steildach-Abdeck-Systems,
wobei die Abdeck-Mittel (3) auf ihrer Unterseite (32) Mittel zum lösbaren Fixieren
zumindest an Dachlatten (1) aufweisen, umfassend die Schritte, dass man
- mindestens eine oder mehrere Dachlatte(n) (1) des Steildach-Abdeck-Systems auf der
den Dach-Sparren (2) zugewandten Seite (12) mit einer Befestigungsmittel-Schicht (5)
versieht;
- ein oder mehrere Abdeck-Mittel-Elemente (3) auf der den Dachlatten (1) zugewandten
Seite (32) mit einem Band (5) als Mittel zum lösbaren Fixieren zumindest an Dachlatten
(1) versieht, das von der Unterseite (32) eines jeden Abdeck-Mittels (3) zu einer
Dachlatte (1) erstreckbar ist und mit dieser in einen lösbaren Eingriff bringbar ist;
und
- das Band (5) auf der Unterseite (32) des Abdeck-Mittels (3) und Dachlatten (1) über
die Befestigungsmittel-Schicht (5) in Eingriff bringt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, worin man als die Befestigungsmittel-Schicht (5) der Dachlatte
(1) eine Klebe-Schicht oder eine Klettband-Schicht (5) verwendet, vorzugsweise worin
man eine Klettband-Schicht (5) verwendet, weiter bevorzugt worin man die Flausch-Schicht
(5b) eines Klett-Materials als Befestigungsmittel-Schicht verwendet.
13. Verfahren nach Anspruch 10 oder Anspruch 11, worin man das Band (5) auf der Unterseite
(32) des Abdeck-Mittels (3) mittels einer auf dem Abdeck-Mittel (3) aufgebrachten
Klebe-Schicht oder einer Klettband-Schicht befestigt, vorzugsweise worin man das Band
(5) auf der Unterseite (32) des Abdeck-Mittels (3) mittels einer auf dem Abdeck-Mittel
(3) aufgebrachten Flausch-Schicht (5b) eines Klett-Materials befestigt.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 13, worin man das Band (5)
an der Unterseite (32) des Abdeck-Mittels (3) oder an einer Dachlatte (1) mittels
Nägeln, Klammern, Schrauben, Nieten, Dübeln, Federstählen, Kunststoff- oder Metallbändern,
Klettbändern, Klettsystemen, Klebesystemen, Klebebändern, Klebepunkten oder Kombinationen
daraus befestigt, vorzugsweise mittels Klettsystemen befestigt, noch mehr bevorzugt
worin man als das Band (5) ein Band eines Klett-Flausch-Systems verwendet und worin
die Befestigung des Abdeck-Mittels (3) auf der Unterseite (32) des Abdeck-Mittels
(3) und/oder an der Dachlatte (1) mittels eines Flausch-Klett-Systems bewirkt wird,
am meisten bevorzugt worin man das Band (5) auf der (in Funktion) dachoberen Seite
(51) mit einer Haken-Schicht (5a) eines Klett-Materials, weiter bevorzugt eines Kunststoff-basierten
Klett-Materials, versieht.