[0001] Die Erfindung betrifft eine Dichtprofilleiste, insbesondere für Laibungsanschlüsse,
bestehend aus einer Trägerleiste mit Mitteln zur Befestigung in einer Putz- oder Mauerschicht
und einem an der Trägerleiste fixierten, elastischen Dichtungselement nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Nach dem Stand der Technik besteht das an der Trägerleiste mittels einer Kleberschicht
angebrachte Dichtungselement im Allgemeinen aus einem Schaumklebeband, das Bewegungen
zwischen einer Putz- und Mauerschicht und einem Bauelement, z. B. Fenster, Tür oder
dergleichen, nur in Grenzen aufnehmen kann. Bei Relativbewegungen von mehr als 3 mm
öffnet sich eine Fuge zwischen den beiden Bauelementen oder es entsteht eine Schattenfuge.
Im ersten Fall hat das den Nachteil einer fehlenden Dichtigkeit, während im zweiten
Fall der optische Eindruck leidet.
[0003] Da bisher eingesetzte Schaumklebebänder nicht unbegrenzt dick hergestellt werden
können, ist es nicht möglich, mit den herkömmlichen Dichtprofilleisten größere Bewegungsaufnahmen
zu ermöglichen.
[0004] Aus
DE 20 2007 000 895 U1 ist eine Profilanschlussleiste bekannt, die mit zwei Schaumbändem bestückt ist, die
übereinander angeordnet und miteinander verklebt sind. Das hat den Nachteil, dass
beide Schaumbänder alle Bewegungen dreidimensional aufnehmen müssen und gleichermaßen
belastet werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtprofilleiste zur Verfügung zu
stellen, die Bewegungsaufnahmen bis hin zu 6 mm oder gar mehr und eine funktionelle
Entkopplung zwischen den beiden Dichtungsbändern ermöglichen soll.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, dass bei dem Dichtungselement,
das in an sich bekannter Weise als Dichtungspaket mit zwei elastischen Dichtungsbändern
ausgebildet ist, die beiden Dichtungsbänder über eine zur Trägerleiste parallele Halteleiste
miteinander verbunden sind.
[0007] Mit dieser Lösung wird die Bewegungsaufnahmefähigkeit eines Dichtungsbandes etwa
auf das Doppelte vergrößert, wenn beide Dichtungsbänder in herkömmlicher Weise aus
einem Schaumklebeband bestehen. Die Trägerleiste wirkt hierbei als Entkopplungselement,
so dass z. B. eines der beiden Dichtungsbänder überwiegend die Bewegungen aufnimmt,
während das andere eine Dichtungs- und Haftungsfunktion übernimmt.
[0008] Da allerdings auch bei dieser Lösung bei Bewegungen von mehr als 4 bis 5 mm eine
Fugenbildung nicht ausgeschlossen werden kann, ist in besonders vorteilhafter Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, dass die zwischen Trägerleiste und Halteleiste nach beiden
Seiten offene Fuge wenigstens auf einer Seite nach außen durch ein elastisches Band
geschlossen ist, welches aufgrund seiner großen Dehnfähigkeit auch größere Bewegungen
aufnehmen kann. Als elastisches Band eignet sich hierfür besonders ein thermoplastisches
Elastomer (TPE) oder TPU (thermoplastisches Polyurethan).
[0009] Eine alternative und vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, das Schaumklebeband
zwischen Trägerleiste und Halteleiste insgesamt durch ein elastisches Band zu ersetzen,
welches ebenfalls aus TPE oder TPU hergestellt sein kann.
[0010] Die Erfindung ist nachstehend an Ausführungsbeispielen erläutert, die in der Zeichnung
dargestellt sind. Es zeigen:
Figur 1 den Querschnitt durch einen Fensterlaibungsanschluss mit einer Dichtprofilleiste
nach dem Stand der Technik,
Figur 2 eine der Figur 1 ähnliche Darstellung mit einer Dichtprofilleiste gemäß der
Erfindung und
Figur 3 eine Variante der Figur 2.
[0011] Der in Figur 1 gezeigte und nach dem Stand der Technik ausgebildete Fensterlaibungsanschluss
zeigt im Querschnitt den Teil eines Fensters 10 mit Fensterrahmen 12 und Fensterflügel
14. Der Fensterrahmen 12 ist über ein Medium 16, z. B. eine Schaumschicht, mit einem
Mauerwerk 18 verbunden. An dieses schließt sich eine Dämmwand 20 an, die nach außen
von einer Putzschicht 22 abgedeckt ist.
[0012] Zwischen die Putzschicht 22 und den Fensterrahmen 12 ist eine Dichtprofilleiste 24
eingesetzt, die aus einer aus Kunststoff hergestellten Trägerleiste 26 besteht. Diese
ist mittels eines Anputzschenkels 28 in Form eines Gitters oder Gewebes in der Putzschicht
22 verankert.
[0013] Die Fuge 30 zwischen der Trägerleiste 26 und dem Festerrahmen 12 ist durch ein elastisches
Schaumklebeband 32 überbrückt, das über jeweils eine Kleberschicht mit der Trägerleiste
26 und dem Fensterrahmen 12 verbunden ist.
[0014] Das Schaumklebeband 32 kann nur mit begrenzter Bewegungsaufnahmefähigkeit von etwa
3 mm hergestellt und eingesetzt werden. Daraus folgt, dass größere Bewegungsaufnahmen
durch das Schaumklebeband 32 nicht möglich sind.
[0015] Zur Lösung dieses Problems zeigt Figur 2 eine Möglichkeit, die darin besteht, als
Dichtungselement ein Dichtungspaket 34 aus zwei elastischen Dichtungsbändern 32, 32',
beispielsweise Schaumklebebändern auszubilden. Diese beiden Dichtungsbänder 32 sind,
wie Figur 2 weiter zeigt, über eine zur Trägerleiste 26 parallele Halteleiste 36 miteinander
verbunden.
[0016] Da allerdings auch hier jedes Dichtungsband 32 nur eine auf etwa 3 bis 4 mm begrenzte
Bewegungsaufnahmemöglichkeit hat, ist bei größeren Relativbewegungen eine Fugenbildung
nicht auszuschließen. Aus diesem Grunde ist im Ausführungsbeispiel der Figur 2 vorgesehen,
die zwischen Trägerleiste 26 und Halteleiste 36 nach beiden Seiten offene Fuge 30
auf wenigstens einer Seite nach außen durch ein elastisches Band 38 abzuschließen.
Gemäß Figur 2 befindet sich dieses elastische Band 38 auf der Sichtseite und lässt
aufgrund der sehr weiten Dehungsfähigkeit große Relativbewegungen zu, weshalb die
Fuge 30 auch in Extremfällen immer geschlossen ist.
[0017] Als Werkstoff für das elastische Band 38 hat sich thermoplastisches Elastomer (TPE)
oder thermoplastisches Polyurethan (TPU) bewährt.
[0018] Alternativ besteht die Möglichkeit, das innere Dichtungsband 32', das zwischen der
Dichtprofilleiste 24 und der Halteleiste 36 eingeschlossen ist, anstatt aus einem
Schaumklebeband durchgehend aus einer Klebstoffmasse herzustellen, beispielsweise
einem Acrylatklebstoff. In diesem Fall ist es von Vorteil, dessen freiliegende Stirnfläche
40 mit einem nichthaftenden Material zu beschichten, beispielsweise einem Pulver,
Papier oder Lack, um zu verhindern, dass etwa in einer Verpackung nebeneinander liegende
Dichtprofilleisten 24 miteinander verkleben.
[0019] Eine Weiterbildung der Erfindung zeigt Figur 3, bei der die gesamte Fuge zwischen
der Trägerleiste 26 und der Halteleiste 36 durch ein elastisches Band 38 überbrückt
wird. Bewegungen werden auch hier in die weiche Komponente (elastisches Band 38) übertragen,
ohne dass das Dichtungsband oder Schaumklebeband 32 zwischen der Halteleiste 36 und
dem Fensterrahmen 12 größere Bewegungen aufnehmen muß.
[0020] Auch bei dieser Variante kann das elastische Band 38 vollständig aus einer Klebstoffmasse
bestehen, wobei vorzugsweise beide Stirnflächen 40 mit einem nichthaftenden Material
beschichtet sind.
1. Dichtprofilleiste, insbesondere für Laibungsanschlüsse, bestehend aus einer Trägerleiste
(26) mit Mitteln (28) zur Befestigung in einer Putz- oder Mauerschicht und aus einem
an der Trägerleiste (26) fixierten, elastischen Dichtungselement, das als Dichtungspaket
(34) mit zwei elastischen Dichtungsbändern (32) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Dichtungsbänder (32, 32') über eine zur Trägerleiste (26) parallele Halteleiste
(36) miteinander verbunden sind.
2. Dichtprofilleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Dichtungsbänder (32, 32') aus je einem Schaumklebeband bestehen, wobei die
zwischen Trägerleiste (26) und Halteleiste (36) nach beiden Seiten offene Fuge (30)
wenigstens auf einer Seite nach außen durch ein elastisches Band (38) geschlossen
ist.
3. Dichtprofilleiste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsband zwischen der Trägerleiste (26) und der Halteleiste (36) als elastisches
Band (38) ausgebildet ist, während das andere Dichtungsband ein Schaumklebeband (32)
ist.
4. Dichtprofilleiste nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Band (38) aus einer Klebstoffmasse, vorzugsweise einem Acrylatkleber,
besteht.
5. Dichtprofilleiste nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das aus einer Klebstoffmasse bestehende Band (38) an seinen freiliegenden Stirnseiten
(40) mit einem nichthaftenden Material beschichtet ist.
6. Dichtprofilleiste nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Band (38) aus thermoplastischem Elastomer (TPE) oder thermoplastischem
Polyurethan (TPU) besteht.