[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Abstandhalter zur Beabstandung von Glasscheiben
in einer Isolierglaseinheit, mit einem formflexiblen, länglichen Grundkörper, welcher
sich im Wesentlichen entlang einer Längsrichtung erstreckt, die in montiertem Zustand
parallel zu den auf Abstand zu haltenden Glasscheiben verläuft, wobei der Grundkörper
zwei Seitenflächen zur Anlange an den Glasscheiben und quer zu den Seitenflächen eine
sich im Wesentlichen in Längsrichtung erstreckende Unterseite aufweist. Die vorliegende
Erfindung betrifft ferner eine Isolierglaseinheit mit mindestens zwei Glasscheiben
und einem solchen Abstandhalter, welcher die Glasscheiben voneinander beabstandet
und den Zwischenraum zwischen diesen abdichtet.
[0002] Abstandhalter dieser Art werden insbesondere bei Mehrglas-Isolierscheiben eingesetzt,
um eine beabstandete Verbindung der einzelnen Glasscheiben zu ermöglichen. Darüber
hinaus dient ein solcher Abstandhalter dazu, den zwischen den Glasscheiben entstehenden
Zwischenraum abzudichten, so dass ein in diesem Zwischenraum eingebrachtes Gas nicht
entweichen kann. Ferner soll der Abstandhalter verhindern, dass Feuchtigkeit von Außen
in den Zwischenraum eindringen kann, da dies ansonsten zu einem Beschlagen der Scheibe
führen würde.
[0003] Generell wird zwischen zwei verschiedenen Arten von Abstandhaltern unterschieden,
nämlich zwischen starren und formflexiblen Abstandhaltern. Starre Abstandhalter werden
meist aus einem formstabilen, geschlossenen Hohlprofil aus Aluminium gefertigt, in
welches ein Trockenmittel (meist granuliertes Molekularsieb) eingefüllt wird. Eine
Perforation im Aluminiumprofil gewährleistet den Luft- bzw. Gasaustausch zwischen
dem Innenraum der Isolierglaseinheit und dem im Abstandhalter eingefüllten Trockenmittel.
[0004] Derartige Abstandhalter mit starren Profilen erweisen sich jedoch aus vielerlei Hinsicht
als nachteilig. Einerseits ist das aus Aluminium gefertigte Profil sehr stark wärmeleitend.
Dies wirkt nicht nur der Wärmedämmungsfunktion der Isolierglasscheibe entgegen, sondern
kann auch zu unerwünschten Feuchtigkeitsniederschlägen im unmittelbaren Bereich um
den Abstandhalter führen, wenn bei niedrigen Außentemperaturen die innenliegende Scheibe
stark abkühlt. Andererseits haben diese starren Profile den Nachteil, dass sie aufgrund
der relativ geringen Elastizität des Aluminiums nur für einfache Glasgeometrien eingesetzt
werden können. Ein Anpassen eines starren Abstandhalters an runde oder komplexere
Glasgeometrien ist mit sehr großem Aufwand verbunden, teilweise aber auch gar nicht
möglich.
[0005] Einige der oben genannten Nachteile konnten durch die Entwicklung von formflexiblen
Abstandhaltern überwunden werden. Ein solcher Abstandhalter ist beispielweise aus
der
US 4,831,799 A bekannt. Der darin gezeigte Abstandhalter besteht aus einem strangförmigen thermoplastischem
Elastomer, welches mit mehreren feuchtigkeitsundurchlässigen Folien laminiert ist.
Die feuchtigkeitsundurchlässigen Folien dienen dabei als Wasserdampf- und Gasdiffusionssperre.
[0006] Gegenüber den oben genannten starren Abstandhalterprofilen weist ein solcher flexibler
Abstandhalter auf Grund seines metallfreien Aufbaus wesentlich bessere Wärmedämmungseigenschaften
auf und wirkt im Übrigen auch schalldämmend. Durch seine formflexible Struktur lässt
dieser sich zudem an unterschiedlichste Glasgeometrien, zum Beispiel auch an runde
Isolierglasscheiben, leicht anpassen.
[0007] Im Bezug auf die Dichtigkeitseigenschaften erweist sich der aus der
US 4,831,799 A bekannte Abstandhalter jedoch als nachteilig gegenüber den oben beschriebenen starren
Abstandhaltern aus Aluminium, da ein Eindiffundieren von Wasserdampf durch die feuchtigkeitsundurchlässigen
Kunststofffolien längst nicht so effektiv und lang anhaltend verhindert wird wie durch
eine Aluminiumschicht. Solche Abstandhalter haben daher eine geringe Lebensdauer.
[0008] Bei dem von der Anmelderin vertriebenen Produkt "Germanspacer
®-Flex" ist dem Problem der verminderten Wasserdampf- und Gasdiffusionssperre durch
eine Metallfolie aus Edelstahl abgeholfen, welche als zusätzliche Schicht auf der
Unterseite des Abstandhalters angebracht ist. Aufgrund der hohen Wärmeleitfähigkeit
von Aluminium aber auch von Edelstahl wird zur Wärmeleitungsminderung jedoch nur eine
sehr dünne, einige µm dicke Edelstahlfolie verwendet. Insbesondere eignen sich Edelstahlfolien
im Bereich von 10-100 µm.
[0009] Da bei der Montage der Isolierglaseinheit der Abstandhalter als Strangmaterial von
einer Bevorratungsrolle abgewickelt wird und zum Verkleben entlang seiner Anlagefläche
Stück für Stück auf der Glasscheibe abgerollt wird, ist der Abstandhalter während
der Montage großen Biegespannungen ausgesetzt. Diese Biegespannungen führen häufig
zu unerwünschten Mikrorissen in der dünnen Metallfolie, wodurch wiederum die Wasserdampf-
und Gasdiffusionsdichtigkeit erheblich verschlechtert wird. Das Vorsehen einer dickeren
und strukturverstärkten Aluminium- bzw. Edelstahlschicht würde der Entstehung von
Mikrorissen zwar entgegenwirken, allerdings würde dies die Steifigkeit des Abstandhalters
derart erhöhen, dass dieser sich nicht mehr verbiegen ließe. Der Abstandhalter würde
sich somit auch nicht mehr für das oben beschriebene Montageverfahren eignen, da dieser
(aufgrund seiner zu hohen Steifigkeit) beim Verkleben mit der Glasscheibe nicht mehr
Stück für Stück auf dieser abgerollt werden könnte. Daher mussten die bei der Montage
entstandenen Mikrorisse in der Metallfolie bei derartigen formflexiblen Abstandhaltern
bisher hingenommen werden.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen formflexiblen
Abstandhalter dieser Art bereitzustellen, welcher gegenüber dem oben genannten Stand
der Technik eine verbesserte Wasserdampf- und Gasdiffusionsdichtigkeit aufweist und
sich dennoch für das oben beschriebene Montageverfahren eignet.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß, ausgehend von dem eingangs genannten Abstandhalter,
dadurch gelöst, dass an der Unterseite ein plattenförmiges Sperrelement angeordnet
ist, welches als Wasserdampf- und Gasdiffusionssperre dient, wobei das plattenförmige
Sperrelement eine quer zur Längsrichtung ausgerichtete Riffelung aufweist.
[0012] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise vollständig gelöst.
[0013] Die Erfinder haben erkannt, dass die Biegeelastizität des Wasserdampf- und Gasdiffusionssperrelements
durch eine quer zur Längsrichtung ausgerichtete Riffelung um ein Vielfaches erhöht
werden kann. Unter einer derartigen Riffelung wird erfindungsgemäß ein wellenförmig
ausgestalteter Längsquerschnitt des Sperrelements verstanden, welcher z.B. dadurch
erzeugt wird, dass das Sperrelement zwischen zwei geriffelten Walzen oder Zahnrädern
gewalzt wird. Dadurch entsteht aus dem plattenförmigen Sperrelement eine Wellblech-ähnliche
Form. Auf eine spezielle geometrische Form dieser Riffelung kommt es für die erfindungsgemäße
Funktionsweise der Riffelung nicht an. Wichtig ist dabei lediglich, dass durch die
Riffelung quer zur Längsrichtung des Sperrelements eine größere Oberfläche und mehr
Material vorhanden ist, als dies bei einer glatten Oberfläche des plattenförmigen
Sperrelements der Fall wäre. Durch die aufgrund der Riffelung vergrößerte Oberfläche
kann sich das Sperrelement beim Biegen des Abstandhalters optimal an dessen Form anpassen
[0014] Wird der Abstandhalter und damit auch das plattenförmige Sperrelement bei der Montage
quer zur Längsrichtung durchgebogen, um den Abstandhalter auf der Scheibe Stück für
Stück anzubringen, so agiert die Riffelung des Sperrelements ähnlich wie die Falten
einer Ziehharmonika, wenn diese auseinandergezogen bzw. gestaucht werden. Das plattenförmige
Sperrelement ist somit aufgrund der Riffelung leichter biegbar. Beim Biegen wird nämlich
der Hauptteil der auftretenden Biegebeanspruchung durch die Stauchung bzw. Dehnung
der einzelnen Riffel aufgenommen, ohne dass es dabei zu größeren Zugbeanspruchungen
innerhalb des Materials selbst kommt. Somit kann verhindert werden, dass aufgrund
größerer Biegebeanspruchungen das Material kritischen Verformungen ausgesetzt ist,
was dann zu Mikrorissen im Material des Sperrelements führen könnte und dessen Dichtigkeit
beeinträchtigen würde.
[0015] Im Gegensatz zu dem oben beschriebenen bisher von der Anmelderin vertriebenen Produkt
Germanspacer
®-Flex kann das Wasserdampf- und Gasdiffusionssperrelement somit wesentlich dicker
ausgebildet werden, da es aufgrund der Riffelung quer zur Längsrichtung nun wesentlich
besser biegbar ist. Selbst wenn sich aufgrund der Beanspruchung bei der Montage kleinere
Mikrorisse im Sperrelement bilden, bleibt das Sperrelement aufgrund seiner erhöhten
Materialdicke nach wie vor dicht, so dass kein Wasserdampf oder Gas von außen in die
Isolierglaseinheit gelangen kann.
[0016] Die naheliegendste Lösung des geschilderten Problems der Mikrorissbildung in der
Aluminium- bzw. Edelstahlschicht wäre der Versuch, die Mikrorisse nachträglich zu
verschließen. Naheliegend wäre ebenso, sich auf die Suche nach einem verbesserten
Werkstoff zu machen, dessen Biegsamkeit sich auch bei dickerer Materialausbildung
für das Montageverfahren des Abstandhalters eignet.
[0017] Die Erfinder entschieden sich jedoch für einen anderen Weg und suchten eine Möglichkeit,
welche es ihnen erlaubt, die bisher für das Sperrelement verwendeten Werkstoffe nach
wie vor einzusetzen und dabei dennoch die für die Montage notwendige Biegsamkeit des
Sperrelements garantieren zu können. Dies führte sie zu der erfindungsgemäßen Lösung,
einen Abstandhalter mit einem geriffelten Sperrelement zu entwickeln. Es zeigte sich,
dass eine derartige quer zur Längsrichtung ausgerichtete Riffelung die Biegsamkeit
des Sperrelements wesentlich erhöht. Dies ist, wie bereits erwähnt, für die Montage
und den späteren Einsatz des Abstandhalters von immensem Vorteil.
[0018] Dadurch, dass das Wasserdampf- und Gasdiffusionssperrelement nun dicker ausgebildet
werden kann, können zudem erhebliche Produktionskosten gespart werden. Die Herstellung
eines dickeren Wasserdampf- und Gasdiffusionssperrelements ist nämlich wesentlich
einfacher und damit auch kostengünstiger als die Herstellung einer nur sehr dünnen
Folie.
[0019] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Sperrelements besteht
darin, dass aufgrund der erhöhten Biegsamkeit nun auch schlecht dehnbare, harte Werkstoffe
zum Einsatz kommen können. Daher ist es in einer Ausgestaltung bevorzugt vorgesehen,
dass das plattenförmige Sperrelement aus Metall, insbesondere aus Edelstahl, oder
aus Kunststoff besteht. Durch die quer zur Längsrichtung ausgerichtete Riffelung des
plattenförmigen Sperrelements können nun also auch relativ dicke Edelstahl- oder Kunststoff-Schichten
als Wasserdampf- und Gasdiffusionssperre zum Einsatz kommen. Solch dicke Edelstahl-
oder Kunststoffschichten weisen eine wesentliche höhere Dichtigkeit auf als die bisher
als Wasserdampf- und Gasdiffusionssperren verwendeten dünnen Kunststoff- bzw. Aluminiumfolien.
[0020] Ein weiterer Vorteil der Verwendung von Edelstahl ist der gegenüber Aluminium um
etwa den Faktor 10 kleinere Wärmeleitungskoeffizient von Edelstahl. Die Verwendung
von Kunststoff ist in Bezug auf die Wärmedämmungseigenschaften dagegen noch vorteilhafter,
da Kunststoffe bzw. Polymere einen noch geringeren Wärmeleitungskoeffizienten aufweisen.
Die erhöhte Biegsamkeit des Sperrelements, welche durch die quer zur Längsrichtung
ausgerichtete Riffelung verursacht wird, erlaubt es somit, nicht nur dickere und strukturverstärkte
Wasserdampf- und Gasdiffusionssperrelemente einzusetzen, sondern auch, diese aus schlechter
dehnbaren aber besser wärmedämmenderen Werkstoffen als Edelstahl und Kunststoff herzustellen.
[0021] Dies erweist sich insbesondere deshalb als Vorteil, da bisher solch dicke Wasserdampf-
und Gasdiffusionssperrelemente aus Edelstahl oder Kunststoff nur bei formstabilen,
starren Abstandhaltern eingesetzt werden konnten, nicht aber bei formflexiblen Abstandhaltern.
Die Wasserdampf- und Gasdiffusionsdichtigkeit des erfindungsgemäßen Abstandhalters
ist daher vergleichbar mit der eines formstabilen, starren Abstandhalters.
[0022] In einer weiteren Ausgestaltung ist bevorzugt vorgesehen, dass der Grundkörper aus
einem elastoplastischen Material, insbesondere aus Silikon, Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk
(EPDM), einem EPDM-Gemisch, einem Thermoplastischen Elastomer (TPE), einem TPE-Silikon-Gemisch,
oder aus einem anderen Elastomer besteht, in welches ein Trockenmittel zur Aufnahme
und physikalischen Bindung von Wasser eingebettet ist. Die genannten Materialien sind
nicht nur aufgrund ihrer guten Verformbarkeit optimal geeignet, sie sind auch hitze-,
licht-, UV- und ozonresistent, so dass die hervorragenden Isolationseigenschaften
dieser Materialien unter verschiedensten Witterungsverhältnissen dauerhaft erhalten
bleiben.
[0023] Im Gegensatz zu starren Abstandhaltern aus Aluminium, wirken Abstandhalter aus derartigen
Materialien zudem optisch wesentlich ansprechender. Die oben genannten Materialien
können bei der Herstellung sogar je nach Kundenwunsch farbbeständig eingefärbt werden.
[0024] Die Möglichkeit der Einbettung des Trockenmittels direkt in das Grundkörpermaterial
des Abstandhalters erweist sich als größter Vorteil. Das Trockenmittel kann somit
schon bei der Herstellung des Grundkörpers in diesen eingebettet werden. Das Trockenmittel
ist daher ideal über den Abstandhalter verteilt, so dass im späteren verbauten Zustand
des Abstandhalters Wasserdampf am gesamten Umfang der Isolierglaseinheit aufgenommen
werden kann. Ein nachträgliches Befüllen des Abstandhalters mit Trockenmittel, wie
dies bei der Produktion von starren Abstandhaltern der Fall ist, kann hier ebenfalls
entfallen. Dies spart einen ganzen Arbeitsschritt und senkt somit die Produktionskosten.
[0025] Ferner ist in einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters
vorgesehen, dass an beiden Seitenflächen des Grundkörpers Aussparungen vorgesehen
sind, welche in montiertem Zustand zur zusätzlichen Abdichtung mit Butyl gefüllt sind.
Der Grundkörper passt sich zwar aufgrund seiner elastoplastischen Materialeigenschaften
ideal an die Oberfläche der Glasscheiben an und dichtet die Isolierglaseinheit sehr
gut ab. Dennoch verbessern solche sog. "Butyl-Taschen" die Dichtungseigenschaften
des Abstandhalters wesentlich. Sie verhindern das Durchdiffundieren von Wasserdampf
oder Gas an der Verbindungsfläche zwischen dem Abstandhalter und der Glasscheibe.
[0026] Um den Wärmedämmungseffekt der Isolierglaseinheit zusätzlich zu steigern, werden
in der Praxis häufig auch Isolierglaseinheiten mit mehr als zwei Glasscheiben eingesetzt.
Bei 3-Scheiben-Isolierglaseinheiten wird dabei für jeden Zwischenraum jeweils ein
Abstandhalter vorgesehen. Für eine 3-Scheiben-Isolierglaseinheit werden daher zwei
vollumfängliche Abstandhalter benötigt, was sich nicht nur in zusätzlichen Materialkosten
widerspiegelt, sondern auch mehrere Arbeitsschritte erfordert.
[0027] In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abstandhalters ist daher vorgesehen,
dass an einer an einer Oberseite des Grundkörpers, welche der Unterseite gegenüberliegt,
mindestens eine Aufnahme für eine weitere Glasscheibe vorgesehen ist. Eine 3-Scheiben-Isolierglaseinheit
kann daher nur mit einem Abstandhalter zusammengesetzt werden. Die beiden äußeren
Scheiben werden wie üblich mit den Seitenflächen des Abstandhalters verklebt und die
dritte, mittlere Glasscheibe kann in die dafür vorgesehene Aufnahme an der Oberseite
des Grundkörpers eingesetzt werden. Die 3-Scheiben-Isolierglaseinheit kann somit in
nur einem Arbeitsschritt mit nur einem einzigen Abstandhalter versehen werden. Dies
spart nicht nur Material-, sondern auch Produktionskosten.
[0028] In einer weiteren Ausgestaltung ist bevorzugt vorgesehen, dass an den Seitenflächen
jeweils ein Klebstreifen vorgesehen ist, welcher sich im Wesentlichen in Längsrichtung
erstreckt und zur Befestigung des Abstandhalters an einer Glasscheibe dient. Durch
den genannten Klebstreifen lässt sich der Abstandhalter sehr einfach und schnell mit
der Glasscheibe verbinden. Ein getrenntes Auftragen von Klebstoff an der Verbindungsstelle,
kann somit entfallen. Dies vereinfacht eine automatisierte aber auch eine manuelle
Montage der Isolierglaseinheit erheblich.
[0029] Ferner ist es in einer Ausgestaltung bevorzugt vorgesehen, dass der Klebstreifen
als doppelseitiges Klebeband ausgestaltet ist, welches ein Trägerelement, insbesondere
aus einer Kunststofffolie, aufweist, wobei die Unterseite des Trägerelements mit den
Seitenflächen verklebt ist und die Oberseite des Trägerelements in nicht montiertem
Zustand durch ein Abdeckelement, insbesondere aus Kunststoff, abgedeckt ist. Das Trägerelement
ist somit ähnlich wie ein Doppelklebeband sowohl auf seiner Ober- als auch seiner
Unterseite mit einer Klebstoffschicht versehen. Erfindungsgemäß ist es aber auch möglich,
ein Trägerelement zu verwenden, das nur auf seiner Oberseite mit einer Klebstoffschicht
versehen ist. Das Trägerelement wird in diesem Fall bei der Herstellung des Abstandhalters
mit einem maschinell aufzutragenden Klebstoff direkt mit dem Grundkörper des Abstandhalters
verklebt.
[0030] Das Trägerelement selbst dient vorwiegend zur mechanischen Stabilisierung der Klebstoffschicht.
Eine weitere Funktion des Trägerelements ist die dadurch erreichte Trennung bzw. Separierung
der möglicherweise verschiedenen Klebstoffe auf der Ober- und Unterseite des Klebstreifens.
Es dient also auch dazu, dass für beide Seiten des Klebstreifens unterschiedliche
Klebstoffe verwendet werden können, ohne dass diese sich miteinander vermischen. In
nicht montiertem Zustand wird der Klebstreifen, genauer gesagt die Oberseite des Klebstreifens,
durch ein Abdeckelement abgedeckt.
[0031] Zur verbesserten Lagerung des Abstandhalters ist ferner in einer Ausgestaltung vorgesehen,
dass der Klebstreifen in nicht montiertem Zustand durch ein Abdeckelement, insbesondere
aus Kunststoff, abgedeckt ist, welches eine quer zur Längsrichtung ausgerichtete Riffelung
aufweist. Bei der genannten Abdeckung des Klebstreifens handelt es sich um einen sog.
"Liner", welcher meist aus einer dünnen Kunststofffolie besteht. Die Riffelung dieses
Liners, welche quer zur Längsrichtung ausgerichtet ist, hat dabei eine sehr ähnliche
Funktion wie die oben genannte Riffelung des Wasserdampf- und Gasdiffusionssperrelements.
Da der Abstandhalter, wie bereits beschrieben, als strangförmiges Material hergestellt
wird und vor seiner Montage zur Lagerung auf eine Bevorratungsrolle aufgewickelt wird,
ist das Abdeckelement (Liner) in gleicher Weise wie das Wasserdampf- und Gasdiffusionssperrelement
größeren Biegebeanspruchungen ausgesetzt. Diese Biegespannungen führen leicht zum
Ablösen des Liners, was nicht nur zur Verunreinigung des darunter befindlichen Klebstreifens
führen kann, sondern auch dazu, dass auf der Bevorratungsrolle benachbarte Stränge
von Abstandhaltern miteinander verkleben oder sich gegenseitig den Liner abstreifen.
[0032] Die erfindungsgemäße Riffelung des Liners bewirkt, ähnlich wie die Riffelung des
Sperrelements, dass der Liner sich quer zur Längsrichtung leichter biegen lässt, ohne
dass dieser sich aufgrund der auftretenden Biegespannungen vom Grundkörper des Abstandhalters
ablöst. Durch den oben bereits beschriebenen "Ziehharmonika-Effekt" können die beim
Aufwickeln auf die Bevorratungsrolle auftretenden Biegespannungen durch die Riffelung
des Liners aufgenommen werden. Die Riffelung wird dabei einfach am äußeren Krümmungsradius
auseinandergezogen bzw. geglättet und am inneren Krümmungsradius gestaucht. Da der
Liner aufgrund der Riffelung eine größere Oberfläche aufweist, kann sich der Liner
der gekrümmten Form des auf der Bevorratungsrolle aufgewickelten Abstandhalters optimal
anpassen, ohne dass der Liner sich ablöst. Dies verhindert die unerwünschte Verunreinigung
des Klebstreifens während der Lagerung bzw., dass schon auf der Bevorratungsrolle
benachbarte Stränge miteinander verkleben.
[0033] Es versteht sich, dass das oben beschriebene geriffelte Abdeckelement des Klebstreifens
auch bei Abstandhaltern zum Einsatz kommen kann, bei welchem das Wasserdampf- und
Gasdiffusionssperrelement selbst keine Riffelung aufweist. Die Erfindung betrifft
daher auch einen Abstandhalter zur Beabstandung von Glasscheiben in einer Isolierglaseinheit,
mit einem formflexiblen, länglichen Grundkörper, welcher sich im Wesentlichen entlang
einer Längsrichtung erstreckt, die in montiertem Zustand parallel zu den auf Abstand
zu haltenden Glasscheiben verläuft, wobei der Grundkörper zwei Seitenflächen zur Anlage
an den Glasscheiben und quer zu den Seitenflächen eine sich im Wesentlichen in Längsrichtung
erstreckende Unterseite aufweist, wobei an der Unterseite ein Sperrelement angeordnet
ist, welches als Wasserdampf- und Gasdiffusionssperre dient und an den Seitenflächen
jeweils ein Klebstreifen vorgesehen ist, welcher sich im Wesentlichen in Längsrichtung
erstreckt und durch ein lösbares Abdeckelement, insbesondere aus Kunststoff, abgedeckt
ist, wobei das lösbare Abdeckelement eine quer zur Längsrichtung ausgerichtete Riffelung
aufweist.
[0034] In einer weiteren Ausgestaltung ist bevorzugt vorgesehen, dass an den Seitenflächen
jeweils eine Haftungsverbesserungsschicht vorgesehen ist, welche sich im Wesentlichen
in Längsrichtung erstreckt und zur Verbesserung der Haftung des Klebstreifens am Grundkörper
dient. Ebenso ist, gemäß einer weiteren Ausgestaltung, eine solche Haftungsverbesserungsschicht
an der Unterseite des Grundkörpers vorgesehen, welche zur Verbesserung der Haftung
des plattenförmigen Sperrelements am Grundkörper dient. Es hat sich nämlich herausgestellt,
dass eine solche Haftungsverbesserungsschicht den Haftungseffekt des Klebstreifens
bzw. des plattenförmigen Sperrelements verbessert, so dass diese leichter und nachhaltiger
mit dem Grundkörper verklebt werden können bzw. verklebt bleiben. Dies erleichtert
zum einen die Montage des Abstandhalters, erhöht aber auch die Zuverlässigkeit in
montiertem Zustand.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist diese Haftungsverbesserungsschicht mit
dem Grundkörper coextrudiert. Bei der Herstellung wird die Haftungsverbesserungsschicht
mit Hilfe eines Coextrusions-Verfahrens mit dem Grundkörper verbunden. Coextrusion
meint in diesem Sinne das Zusammenführen von artgleichen oder fremdartigen Kunststoffschmelzen.
Dabei kommt es zu einer form- bzw. stoffschlüssigen Verbindung zwischen Grundkörper
und Haftungsverbesserungsschicht. Da der Grundkörper, wie oben beschrieben, meist
aus Silikon besteht, eignen sich Gummimischungen, welche sich gut mit Silikon verbinden
lassen und zudem eine besonders gute Haftung für Klebstoffe bieten, besonders als
Haftungsverbesserungsschicht. Beispiele für solche Materialien sind Vamac
® oder Silikon-EPDM. Auf die genaue Form der Haftungsverbesserungsschicht kommt es
nicht an. Sie kann sowohl streifenförmig, punktuell oder in irgendeinem anderen Muster
am Grundkörper angebracht sein.
[0035] Es versteht sich, dass die beschriebene Haftungsverbesserungsschicht auch bei Abstandhaltern
zum Einsatz kommen kann, bei welchem das Wasserdampf- und Gasdiffusionssperrelement
und/oder das Abdeckelement zur Abdeckung des Klebstreifens keine (wie oben beschriebene)
Riffelung aufweist. Die Erfindung betrifft daher auch einen Abstandhalter zur Beabstandung
von Glasscheiben in einer Isolierglaseinheit, mit einem formflexiblen, länglichen
Grundkörper, welcher sich im Wesentlichen entlang einer Längsrichtung erstreckt, die
in montiertem Zustand parallel zu den auf Abstand zu haltenden Glasscheiben verläuft,
wobei der Grundkörper zwei Seitenflächen zur Anlange an den Glasscheiben und quer
zu den Seitenflächen eine sich im Wesentlichen in Längsrichtung erstreckende Unterseite
aufweist, wobei an der Unterseite ein Sperrelement angeordnet ist, welches als Wasserdampf-
und Gasdiffusionssperre dient, wobei an der Unterseite des Grundkörpers zwischen Grundkörper
und Sperrelement zusätzlich eine Haftungsverbesserungsschicht vorgesehen ist, welche
sich im Wesentlichen in Längsrichtung erstreckt und zur Verbesserung der Haftung des
plattenförmigen Sperrelements am Grundkörper dient.
[0036] Ähnlich wie die oben beschriebene Haftungsverbesserungsschicht, ist in einer weiteren
Ausgestaltung zur Verbesserung der Haftung des Klebstreifens und/oder des plattenförmigen
Sperrelements an den Seitenflächen und/oder an der Unterseite des Grundkörpers ein
Barriereelement, insbesondere aus einer dünnen Kunststofffolie, vorgesehen. Dieses
kann ebenso als zusätzliche Wasserdampf- und Gasdiffusionssperre dienen. Durch seine
großflächige Verklebung kann eine gute Haftung mit dem meist aus Silikon bestehenden
Grundkörper erzielt werden. Das Barriereelement kann sowohl einstückig ausgebildet
sein, so dass eine einzige Kunststofffolie am Stück sowohl die Seitenflächen als auch
die Unterseite des Grundkörpers abdeckt. Andererseits ist es aber auch denkbar, dass
getrennte Kunststofffolien für die Seitenflächen und die Unterseite des Grundkörpers
verwendet werden.
[0037] Das Barriereelement ist dazu vorzugsweise aus einer Polyethylenterephthalat-Folie
(PET-Folie) hergestellt, da sich die Oberfläche einer solchen Folie sehr leicht verkleben
lässt. Aufgrund der guten Haftung solcher PET-Folien kann das Sperrelement, welches
meist aus Edelstahl ist, sehr leicht mit preiswerten schnellen Hotmelts aufgeklebt
werden. Zudem können mit Hilfe des Barriereelements an den Seitenflächen des Grundkörpers
herkömmliche Doppelklebebänder verwendet werden. Das Barriereelement verbessert somit
nicht nur die Zuverlässigkeit und Beständigkeit des Abstandhalters, es ermöglicht
auch die Verwendung preiswerterer Klebstoffe. Ferner sei es noch erwähnt, dass das
Barriereelement sowohl als Alternative zu der oben beschriebenen Haftungsvorbesserungsschicht,
als auch in Kombination mit dieser verwendet werden kann.
[0038] Die Erfindung betrifft ferner einen Abstandhalter zur Beabstandung von Glasscheiben
in einer Isolierglaseinheit, mit einem formflexiblen, länglichen Grundkörper, welcher
sich im Wesentlichen entlang einer Längsrichtung erstreckt, die in montiertem Zustand
parallel zu den auf Abstand zu haltenden Glasscheiben verläuft, wobei der Grundkörper
zwei Seitenflächen zur Anlange an den Glasscheiben und quer zu den Seitenflächen eine
sich im Wesentlichen in Längsrichtung erstreckende Unterseite aufweist, wobei an der
Unterseite ein Sperrelement angeordnet ist, welches als Wasserdampf- und Gasdiffusionssperre
dient, und an den Seitenflächen jeweils ein Klebstreifen vorgesehen ist, welcher sich
im Wesentlichen in Längsrichtung erstreckt und durch ein lösbares Abdeckelement, insbesondere
aus Kunststoff, abgedeckt ist, wobei an den Seitenflächen des Grundkörpers zwischen
Grundkörper und Klebstreifen zusätzlich eine Haftungsverbesserungsschicht vorgesehen
ist, welche sich im Wesentlichen in Längsrichtung erstreckt und zur Verbesserung der
Haftung des Klebstreifens am Grundkörper dient.
[0039] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0040] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters,
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht zur Verdeutlichung der Montage des erfindungsgemäßen Abstandhalters
auf einer Glasscheibe,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters
in montiertem Zustand,
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters,
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters,
- Fig. 7
- eine perspektivische schematische Ansicht der zweiten bzw. dritten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Abstandhalters in gebogenem Zustand,
- Fig. 8
- eine perspektivische schematische Ansicht eines aus dem Stand der Technik bekannten
Abstandhalters in gebogenem Zustand,
- Fig. 9
- eine perspektivische Ansicht einer vierten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters
in montiertem Zustand,
- Fig. 10
- eine perspektivische Ansicht einer fünften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters,
- Fig. 11
- eine perspektivische Ansicht einer sechsten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Abstandhalters,
- Fig. 12
- eine perspektivische Ansicht einer siebten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters,
- Fig. 13
- schematische Ansichten verschiedener Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Klebstreifens
mit Abdeckelement, und
- Fig. 14
- eine perspektivische Ansicht einer achten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters.
[0041] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Abstandhalters, welcher gesamthaft mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet ist. Der darin
gezeigte Abstandhalter 10 weist einen formflexiblen, länglichen Grundkörper 12 auf,
welcher sich im Wesentlichen entlang einer Längsrichtung 14 erstreckt. An seiner Unterseite
16 ist ein plattenförmiges Sperrelement 18 angeordnet, welches als Wasserdampf- und
Gasdiffusionssperre dient. Das plattenförmige Sperrelement 18 ist dabei in irgendeiner
Form, beispielsweise durch Verkleben oder eine andere form-, kraft- oder stoffschlüssige
Verbindung, an der Unterseite 16 des Grundkörper 12 angebracht.
[0042] Als besonders geeignete Materialien für diese Wasserdampf- und Gasdiffusionssperre
18 erweisen sich mit Metalle, insbesondere Aluminium oder Edelstahl, genauso aber
auch jegliche Art von Kunststoffen. Im Falle des Einsatzes von Metallen eignet sich
speziell Edelstahl als sehr gute Wasserdampf- und Gasdiffusionssperre, da Edelstahl
im Gegensatz zu dem häufig verwendeten Aluminium wesentlich schlechtere Wärmeleitungseigenschaften
und somit wesentlich bessere Wärmedämmungseigenschaften aufweist.
[0043] Das plattenförmige Sperrelement 18 weist dabei eine quer zur Längsrichtung 14 ausgerichtete
Riffelung 20 auf, welche in der in Fig. 3 dargestellten Seitenansicht der ersten Ausführungsform
des Abstandhalters 10 noch deutlicher sichtbar ist. Durch die Riffelung 20 weist das
plattenförmige Sperrelement 18 einen Längsquerschnitt auf, welcher dem eines Wellblechs
ähnelt. Auf die genaue Form der Riffelung kommt es dabei nicht an. Sie kann sowohl
wellenförmig, als auch eckig bzw. zickzackförmig sein.
[0044] Der Grundkörper 12 wird ferner von einem ebenfalls in Längsrichtung 14 verlaufenden
ovalen Hohlkanal 22 durchdrungen, welcher die Elastizität des Grundkörpers 12 zusätzlich
erhöht und Material erspart. Die Form dieses Hohlkanals 22 spielt dabei keine größere
Rolle. Denkbar sind auch andersartig geformte Hohlkanäle 22' dieser Art. Oft werden
auch mehrere Hohlkanäle im Grundkörper 12 vorgesehen, wie dies beispielsweise in Fig.
14 zu sehen ist.
[0045] In montiertem Zustand dienen zwei einander gegenüberliegende Seitenflächen 24 und
24' als Anlageflächen zur Anbringung des Abstandhalters 10 an den Glasscheiben der
Isolierglaseinheit. Die Oberseite 26 des Abstandhalters 10 zeigt dann in Richtung
des Zwischenraums zwischen den Glasscheiben der Isolierglaseinheit. Das plattenförmige
Sperrelement 18 ist dementsprechend in montiertem Zustand nach außen gerichtet, also
vom Zwischenraum der Isolierglaseinheit abgewandt.
[0046] Der Grundkörper 12 und das plattenförmige Sperrelement 18 haben dabei beide die Funktion,
den Zwischenraum zwischen den Glasscheiben, welcher häufig mit einem wärmedämmenden
Schutzgas versehen ist, nach außen hin abzudichten. Der Grundkörper 12 selbst wird
meist aus einem elastoplastischen Material, insbesondere aus Silikon oder aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk
(EPDM), hergestellt. Zur Aufnahme und physikalischen Bindung von Wasser wird während
der Produktion ein Trockenmittel in das elastoplastische Material des Grundkörpers
12 mit eingebettet. Im Gegensatz zu formstabilen Abstandhaltern, bei denen der Abstandhalter
erst nachträglich mit Trockenmittel befüllt werden muss, ist das Trockenmittel somit
von Anfang an im Grundkörper 12 des Abstandhalters 10 enthalten.
[0047] Der Grundkörper 12 weist in Verlängerung zu seinen Seitenflächen 24, 24' seitliche
Aussparungen 28 und 28' auf, welche in montiertem Zustand zur zusätzlichen Abdichtung
mit Butyl gefüllt werden. Diese sog. Butyl-Taschen tragen zur zusätzlichen Abdichtung
der Verbindungsstelle zwischen Abstandhalter 10 und der Glasscheibe bei.
[0048] Fig. 2 zeigt das Anbringen des erfindungsgemäßen Abstandhalters auf einer Glasscheibe
30 in einer schematischen Darstellung. Der Abstandhalter 10 wird dabei als Strangmaterial
von einer Bevorratungsrolle (hier nicht gezeigt) abgewickelt und zum Verkleben entlang
einer seiner Seiten- bzw. Anlageflächen 24, 24' Stück für Stück auf der Glasscheibe
30 abgerollt. Der noch nicht verklebte Teil des Abstandhalters 10 wird dazu nach oben
hin von der Glasscheibe 30 weggebogen (in Fig. 2 ist dies übertrieben dargestellt).
Dadurch wird die Riffelung 20 des plattenförmigen Sperrelements 18 an der jeweiligen
Verklebestelle 32 ähnlich wie eine Ziehharmonika verformt. Die einzelnen Riffelungselemente
34 werden am äußeren Krümmungsumfang 36 auseinandergezogen bzw. gedehnt und am inneren
Krümmungsumfang 38 dementsprechend gestaucht.
[0049] Durch den derartig verursachten "Ziehharmonika-Effekt" lässt sich das plattenförmige
Sperrelement 18 wesentlich besser verbiegen, was das Abrollen des Abstandhalters 10
auf der Glasscheibe 30 immens erleichtert. Das plattenförmige Sperrelement kann somit
auch wesentlich dicker ausgestaltet werden bzw. auch aus schlechter dehnbaren Werkstoffen
wie Kunststoff bzw. Plastik oder aus Edelstahl hergestellt werden. Die Riffelung 20
ermöglicht somit nicht nur die Herstellung von dickeren und strukturverstärkten Materialien,
welche eine hohe Wasserdampf- und Gasdiffusionsdichtigkeit aufweisen, sie verhindert
auch die Bildung von Mikrorissen, welche infolge der auftretenden Biegespannungen
bei dünner ausgestalteten Sperrelementen ohne Riffelung aufgetreten sind.
[0050] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Abstandhalters 10 im in die Isolierglaseinheit montierten Zustand. Wie bereits erwähnt,
wird der Abstandhalter 10 dabei zwischen den Glasscheiben 30 und 30' eingeklemmt und
an seinen Seitenflächen 24, 24' mit diesen verklebt. Ein zur Verbindung verwendeter
Klebstoff 40 kann dabei sowohl von Hand als auch maschinell auf die Seitenflächen
24, 24' oder auf die Glasscheiben 30, 30' aufgetragen werden. In Fig. 4 sind ebenfalls
die sog. Butyl-Taschen 42 und 42' gezeigt, welche zur zusätzlichen Abdichtung der
Verbindungsstelle zwischen dem Abstandhalter 10 und den Glasscheiben 30, 30' im Zwischenraum
den Glasscheiben 30, 30' und den Aussparungen 28, 28' angebracht werden. Um die Isolierglaseinheit
nach außen hin noch weiter abzudichten, wird meist unterhalb des Sperrelements 18
noch eine zusätzliche Abdichtungsschicht 44, insbesondere aus Polyurethan, in die
Isolierglaseinheit eingefüllt.
[0051] Fig. 5 zeigt jeweils eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Abstandhalters. Die zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Abstandhalters 10 weist im Gegensatz zu der in Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsform
einen Klebstreifen 48 auf, welcher sich entlang der Längsrichtung 14 an den Seitenflächen
24, 24' erstreckt. Durch den direkt am Grundkörper 12 des Abstandhalters 10 angebrachten
Klebstreifen 48 lässt sich der Abstandhalter 10 bei der Montage sehr einfach an den
Glasscheiben anbringen. Ein getrenntes Auftragen von Klebstoff an der Verbindungsstelle
kann somit entfallen. Dies verkürzt die Montagezeit und vereinfacht eine automatisierte
Montage der Isolierglaseinheit erheblich.
[0052] Der Klebstreifen 48 ist durch ein lösbares Abdeckelement 50, insbesondere aus Kunststoff,
abgedeckt, wobei das lösbare Abdeckelement eine quer zur Längsrichtung 14 ausgerichtete
Riffelung 52 aufweist. Das Abdeckelement 50, welches in der Fachsprache meist als
"Liner" bezeichnet wird, hat dabei die Funktion, den Klebstreifen 48 während der Lagerung
des Abstandhalters 10 vor Verschmutzungen zu schützen. Der übrige Aufbau des Grundkörpers
12 gleicht der in Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsform.
[0053] Der erfindungsgemäße Aufbau des Klebstreifens 48 samt seinem Abdeckelement 50 ist
im Einzelnen nochmals in den Fig. 13A-13C dargestellt. Im einfachsten Fall (siehe
Fig. 13A) ist der Klebstreifen 48 in Form einer einfachen Klebstofffläche ausgestaltet,
welche in nicht nichtmontiertem Zustand des Abstandhalters 10 durch das Abdeckelement
50 (hier ohne Riffelung 52 dargestellt) abgedeckt ist. Der Klebstreifen kann aber
auch als doppelseitiges Klebeband ausgebildet sein (siehe Fig. 13B). Ein Trägerelement
47, welches insbesondere aus einer Kunststofffolie besteht, dient vorwiegend zur mechanischen
Stabilisierung des Klebstreifens. Der Klebstoff 49', 49" selbst wird an der Ober-
und Unterseite dieses Trägerelements 47 aufgetragen. Dadurch dass die beiden Klebschichten
49', 49" durch das Trägerelement 47 voneinander separiert werden, lassen sich für
beide Seiten des Klebstreifens 48 unterschiedliche Klebstoffe 49', 49" verwenden,
ohne dass diese sich miteinander vermischen. Erfindungsgemäß ist es ebenso möglich,
ein Trägerelement 47 zu verwenden, das nur auf seiner Oberseite mit einer Klebstoffschicht
49' versehen ist (siehe Fig. 13C). Das Trägerelement 47 wird in diesem Fall bei der
Herstellung des Abstandhalters 10 mit einem maschinell aufzutragenden Klebstoff direkt
mit dem Grundkörper 12 des Abstandhalters 10 verklebt.
[0054] Ferner weist die in Fig. 5 gezeigte zweite Ausführungsform des Abstandhalters 10
im Unterschied zu der in Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsform ein Sperrelement
46 auf, welches jedoch keine Riffelung aufweist. Gemäß dieser Ausführungsform könnte
das Sperrelement 46 auch eine andere als die gezeigte Form aufweisen, also beispielweise
auch ein U-förmiges Profil aufweisen. Die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform soll
also nur verdeutlichen, dass das erfindungsgemäß geriffelte Abdeckelement 50 auch
in Anstandhaltern zur Anwendung kommen kann, welche ein beliebig geformtes Sperrelement
oder sogar gar kein Sperrelement aufweisen.
[0055] Die in Fig. 6 gezeigte dritte Ausführungsform beinhaltet sowohl das in Fig. 1 gezeigte
geriffelte plattenförmige Sperrelement 18 als auch das in Fig. 5 gezeigte geriffelte
Abdeckelement 50. Der Aufbau des Grundkörpers 12 entspricht ansonsten der in Fig.
1 gezeigten ersten Ausführungsform.
[0056] Die Vorteile der in den Figuren 5 und 6 gezeigten Riffelung 52 des Abdeckelements
50 lassen sich am besten durch Vergleich der Figuren 7 und 8 erkennen. In Fig. 7 ist
das erfindungsgemäße Abdeckelement 50 in schematischer Weise an einem gebogenen Abstandhalter
dargestellt. Auf die erfindungsgemäße Form des Abstandhalters kommt es hierbei nicht
an. Fig. 7 soll nur die Funktion der Riffelung 52 des Abdeckelements 50 verdeutlichen.
[0057] Ähnlich wie dies beim Verbiegen des Abdeckelements in Fig. 2 gezeigt wurde, agieren
auch hier die einzelnen Riffelungselemente 53 der Riffelung 52 wie die Falten einer
Ziehharmonika, wenn der Abstandhalter gebogen wird. Die einzelnen Riffelungselemente
53 nehmen somit die bei der Krümmung des Abstandhalters auftretenden Biegespannungen
auf, ohne dass es zu einem Ablösen des Abdeckelements 50 kommt. Diese Eigenschaft
erweist sich vor allem während der Lagerung des Abstandhalters 10 als sinnvoll. Da
der Abstandhalter 10 als strangförmiges Material hergestellt wird und vor seiner Montage
zur Lagerung auf eine Bevorratungsrolle (hier nicht gezeigt) aufgewickelt wird, ist
das Abdeckelement 50 (Liner) größeren Biegebeanspruchungen ausgesetzt. Diese Biegespannungen
führen leicht zum Ablösen des Liners 50, was nicht nur zur Verunreinigung des darunter
befindlichen Klebstreifens 48 führen kann, sondern auch dazu, dass auf der Bevorratungsrolle
benachbarte Stränge von Abstandhaltern miteinander verkleben. Durch die erfindungsgemäße
Riffelung 52 des Abdeckelements 50 treten diese Schwierigkeiten jedoch nicht mehr
auf.
[0058] Im Gegensatz dazu zeigt Fig. 8 den aus dem Stand der Technik bekannten Fall, bei
dem ein glattes Abdeckelement 54 zur Abdeckung des Klebstreifens eingesetzt wird.
Wie beschrieben kommt es bei einem solchen glatten Abdeckelement 54 häufig zu dem
unerwünschten Ablöse-Effekt, sobald der Abstandhalter gebogen und damit auch das Abdeckelement
54 größeren Biegespannungen ausgesetzt wird.
[0059] In Fig. 9 ist der erfindungsgemäße Abstandhalter 10 gemäß einer vierten Ausführungsform
gezeigt. Der Grundkörper 12 des Abstandhalters 10 weist dabei eine an seiner Oberseite
26 angeordnete Aufnahme 56 auf, in welche eine zusätzliche dritte Glasscheibe 30"
eingesetzt werden kann. Da der Grundkörper 12 aus einem elastoplastischen Material
ist, lässt sich diese zusätzliche Aufnahme 56 leicht herstellen. In der Praxis wird
die Aufnahme 56 so dimensioniert, dass beim Einsetzen der Glasscheibe 30" eine Presspassung
entsteht.
[0060] Der hier gezeigte Abstandhalter 10 eignet sich somit zur Verwendung in Mehrglas-Isolierglaseinheiten.
Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem für eine 3-Glas-Isolierglaseinheit immer
zwei Abstandhalter notwendig sind, genügt durch eine derartige Ausgestaltung nur ein
einziger Abstandhalter zur Beabstandung von drei Glasscheiben 30, 30', 30". Dies spart
nicht nur Material- sondern auch Produktionskosten. Obwohl in Fig. 9 eine 3-Glas-Isolierglaseinheit
gezeigt ist, versteht es sich, dass auf diese Weise auch Isolierglaseinheiten mit
mehr als drei Glasscheiben hergestellt werden können. Der übrige Aufbau des Abstandhalters
10 entspricht dem bereits in Bezug auf die Ausführungsformen 1 bis 3 beschriebenen
Aufbau.
[0061] In den Fig. 10 bis 12 sind weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Abstandhalters
in einer schematischen Ansicht dargestellt. Die in Fig. 10 gezeigte fünfte Ausführungsform
weist an den Seitenflächen 24, 24' und an der Unterseite 16 des Grundkörpers 12 jeweils
eine Haftungsverbesserungsschicht 58 auf. Diese Haftungsverbesserungsschichten 58
sind jeweils zwischen den Seitenflächen 24, 24' des Grundkörpers 12 und dem Klebstreifen
54 angeordnet bzw. zwischen der Unterseite 16 des Grundkörpers 12 und dem Sperrelement
46. Die Haftungsverbesserungsschicht 58 erstreckt sich im Wesentlichen in Längsrichtung
14 des Grundkörpers 12. Sie dient der Verbesserung der Haftung des Klebstreifens 48
bzw. des plattenförmigen Sperrelements 46 am Grundkörper 12.
[0062] Es hat sich nämlich herausgestellt, dass eine solche Haftungsverbesserungsschicht
58 den Haftungseffekt des Klebstreifens 48 bzw. des plattenförmigen Sperrelements
46 verbessert, wodurch ein Ablösen des Klebstreifens 48 bzw. des plattenförmigen Sperrelements
46 sicher verhindert wird. Dabei kommt es nicht auf die Form der Haftungsverbesserungsschicht
58 an. Sie kann sowohl streifenförmig als auch punktuell, genauso auch in regelmäßigen
wie unregelmäßigen Abständen am Grundkörper 12 angebracht sein.
[0063] Die Haftungsverbesserungsschicht 58 kann sowohl bei Abstandhaltern eingesetzt werden,
welche mit einem geriffelten plattenförmigen Sperrelement 18 bzw. einem geriffelten
Abdeckelement 50 ausgestattet sind, als auch bei Abstandhaltern, welche ein ungeriffeltes
plattenförmiges Sperrelement 46 bzw. ein ungeriffeltes Abdeckelement 54 aufweisen.
[0064] Fig. 12 zeigt im Gegensatz zu Fig. 10 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Abstandhalters mit einem geriffelten plattenförmigen Sperrelement 18 und einem geriffelten
Abdeckelement 50. Auch hier dient die Haftungsverbesserungsschicht 58 zur Verbesserung
des Haftungseffekts des Sperrelements 18 und des Klebstreifens 48. Die Haftungsverbesserungsschicht
58 kann aus verschiedensten Materialien bestehen. Da der Grundkörper 12, wie oben
beschrieben, meist aus Silikon besteht, eignen sich Gummimischungen, welche sich gut
mit Silikon verbinden lassen und zudem eine besonders gute Haftung für Klebstoffe
bieten, besonders als Haftungsverbesserungsschicht 58.
[0065] Die Haftungsverbesserungsschicht 58 kann auch mit dem Grundkörper 12 coextrudiert
werden. Bei der Herstellung wird die Haftungsverbesserungsschicht 58 dann mit Hilfe
eines Coextrusions-Verfahrens mit dem Grundkörper 12 verbunden. Dabei kommt es zu
einer form- bzw. stoffschlüssigen Verbindung zwischen Grundkörper 12 und Haftungsverbesserungsschicht
58. Eine solche form- bzw. stoffschlüssige Verbindung ist in Fig. 11 in schematischer
Weise dargestellt. Verbindungselemente 60 sorgen hier für eine Verbindung von Haftungsverbesserungsschicht
58 und Grundkörper 12. Diese Verbindungselemente 60 sollen nur die Verbindung in schematischer
Weise verdeutlichen. Es versteht sich, dass es hier mehrere Verbindungsmöglichkeiten
gibt. Neben stoffschlüssigen, extrudierten oder vulkanisierten Verbindungen sind hier
ebenso formschlüssige Verbindung, z.B. in Form einer Steckverbindung, denkbar.
[0066] Fig. 14 zeigt noch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters.
Hier ist zur Verbesserung der Haftung des Klebstreifens und des plattenförmigen Sperrelements
18 an den Seitenflächen 24, 24' und an der Unterseite 16 des Grundkörpers 12 ein Barriereelement
62, insbesondere aus einer dünnen Kunststofffolie, vorgesehen. Dieses kann ebenso
als zusätzliche Wasserdampf- und Gasdiffusionssperre dienen. Es versteht sich, dass
das hier gezeigte Barriereelement 62 zu Anschauungszwecken übertrieben breit dargestellt
ist, es sich in Realität aber nur um eine dünne Folie handelt.
[0067] Das Barriereelement 62 kann sowohl einstückig ausgebildet sein, so dass eine einzige
Kunststofffolie am Stück sowohl die Seitenflächen 24, 24' als auch die Unterseite
16 des Grundkörpers 12 abdeckt. Andererseits ist es aber auch denkbar, dass getrennte
Kunststofffolien für die Seitenflächen 24, 24' und die Unterseite 16 des Grundkörpers
12 verwendet werden (hier nicht explizit dargestellt). Ferner sei noch erwähnt, dass
das Barriereelement 62 sowohl als Alternative zu der oben beschriebenen Haftungsvorbesserungsschicht
58, als auch in Kombination mit dieser verwendet werden kann.
[0068] Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich der vorgestellte erfindungsgemäße Abstandhalter
somit in vielerlei Hinsicht als vorteilhaft gegenüber den bisher aus dem Stand der
Technik bekannten Abstandhaltern erweist. Das plattenförmige Sperrelement kann im
Gegensatz zum Stand der Technik wesentlich dicker ausgebildet werden, da es aufgrund
der erfindungsgemäßen Riffelung quer zur Längsrichtung wesentlich besser biegbar ist.
Ein solch dickeres, plattenförmiges Sperrelement weist nicht nur eine höhere Wasserdampf-
und Gasdiffusionsdichtigkeit auf, es ist gegenüber dünnen Folien auch wesentlich kostengünstiger
herstellbar. Zudem können aufgrund der erhöhten Biegsamkeit des Sperrelements nun
auch schlecht dehnbare, harte Werkstoffe zum Einsatz kommen können. Die erfindungsgemäße
Riffelung des Liners hat dabei den gleichen Effekt. Der Liner lässt sich quer zur
Längsrichtung leichter biegen, weshalb die Gefahr eines Ablösens des Liners während
der Lagerung erheblich verringert wurde. Damit ist den Erfindern ein erheblicher Fortschritt
im Bezug auf die Handhabung und Funktionsweise des Abstandhalters gelungen. Durch
das Vorsehen einer Haftungsverbesserungsschicht gelang es zudem, die Verbindung des
Sperrelements bzw. des Klebstreifens mit dem Grundkörper zu verbessern. Die vorliegende
Erfindung ist dennoch nicht auf die gezeigten Ausführungsformen beschränkt. Eine Vielzahl
weiterer Variationen ist denkbar. Insbesondere sind unterschiedlichste geometrische
Formen des Grundkörpers des Abstandhalters denkbar, welche nicht exakt den gezeigten
Formen entsprechen müssen. Auch die Art, Größe und Anordnung der einzelnen Elemente
des Abstandhalters ist für den Gedanken der Erfindung unerheblich.
1. Abstandhalter zur Beabstandung von Glasscheiben (30, 30') in einer Isolierglaseinheit,
mit einem formflexiblen, länglichen Grundkörper (12), welcher sich im Wesentlichen
entlang einer Längsrichtung (14) erstreckt, die in montiertem Zustand parallel zu
den auf Abstand zu haltenden Glasscheiben (30, 30') verläuft, wobei der Grundkörper
(12) zwei Seitenflächen (24, 24') zur Anlange an den Glasscheiben (30, 30') und quer
zu den Seitenflächen (24, 24') eine sich im Wesentlichen in Längsrichtung (14) erstreckende
Unterseite (16) aufweist, wobei an der Unterseite (16) ein plattenförmiges Sperrelement
(18) angeordnet ist, welches als Wasserdampf- und Gasdiffusionssperre dient, wobei
das plattenförmige Sperrelement (18) eine quer zur Längsrichtung (14) ausgerichtete
Riffelung (20) aufweist.
2. Abstandhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das plattenförmige Sperrelement (18) aus Metall, insbesondere aus Edelstahl, oder
aus Kunststoff besteht.
3. Abstandhalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (12) aus einem elastoplastischen Material, insbesondere aus Silikon
oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), besteht, in welches ein Trockenmittel
zur Aufnahme und physikalischen Bindung von Wasser eingebettet ist.
4. Abstandhalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Seitenflächen (24, 24') des Grundkörpers (12) Aussparungen (28) vorgesehen
sind, welche in montiertem Zustand zur zusätzlichen Abdichtung mit Butyl gefüllt sind.
5. Abstandhalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Oberseite (26) des Grundkörpers (12), welche der Unterseite (16) gegenüberliegt,
mindestens eine Aufnahme (56) für eine weitere Glasscheibe (30") vorgesehen ist.
6. Abstandhalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Seitenflächen (24, 24') jeweils ein Klebstreifen (48) vorgesehen ist, welcher
sich im Wesentlichen in Längsrichtung (14) erstreckt und zur Befestigung des Abstandhalters
(10) an einer Glasscheibe dient.
7. Abstandhalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstreifen (48) als doppelseitiges Klebeband ausgestaltet ist, welches ein
Trägerelement 47, insbesondere aus einer Kunststofffolie, aufweist, wobei die Unterseite
des Trägerelements 47 mit den Seitenflächen (24,24') verklebt ist und die Oberseite
des Trägerelements 47 in nicht montiertem Zustand durch ein Abdeckelement 50, insbesondere
aus Kunststoff, abgedeckt ist.
8. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstreifen (48) in nicht montiertem Zustand durch ein Abdeckelement (50), insbesondere
aus Kunststoff, abgedeckt ist, welches eine quer zur Längsrichtung (14) ausgerichtete
Riffelung (52) aufweist.
9. Abstandhalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an den Seitenflächen (24, 24') jeweils eine Haftungsverbesserungsschicht (58) vorgesehen
ist, welche sich im Wesentlichen in Längsrichtung (14) erstreckt und zur Verbesserung
der Haftung des Klebstreifens (48) am Grundkörper (12) dient.
10. Abstandhalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite (16) des Grundkörpers (12) eine Haftungsverbesserungsschicht (58)
vorgesehen ist, welche sich im Wesentlichen in Längsrichtung (14) erstreckt und zur
Verbesserung der Haftung des plattenförmigen Sperrelements (18, 46) am Grundkörper
(12) dient.
11. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftungsverbesserungsschicht (58) mit dem Grundkörper (12) coextrudiert ist.
12. Abstandhalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbesserung der Haftung des Klebstreifens (48) und/oder des plattenförmigen
Sperrelements (18, 46) an den Seitenflächen (24, 24') und/oder an der Unterseite (16)
des Grundkörpers (12) ein Barriereelement, insbesondere aus Kunststofffolie, vorgesehen
ist, welches ebenso als zusätzliche Wasserdampf- und Gasdiffusionssperre dient.
13. Abstandhalter zur Beabstandung von Glasscheiben (30, 30') in einer Isolierglaseinheit,
mit einem formflexiblen, länglichen Grundkörper (12), welcher sich im Wesentlichen
entlang einer Längsrichtung (14) erstreckt, die in montiertem Zustand parallel zu
den auf Abstand zu haltenden Glasscheiben (30, 30') verläuft, wobei der Grundkörper
(12) zwei Seitenflächen (24, 24') zur Anlange an den Glasscheiben (30, 30') und quer
zu den Seitenflächen (24, 24') eine sich im Wesentlichen in Längsrichtung (14) erstreckende
Unterseite (16) aufweist, wobei an der Unterseite (16) ein Sperrelement (46) angeordnet
ist, welches als Wasserdampf- und Gasdiffusionssperre dient, und an den Seitenflächen
(24, 24') jeweils ein Klebstreifen (48) vorgesehen ist, welcher sich im Wesentlichen
in Längsrichtung (14) erstreckt und durch ein lösbares Abdeckelement (50), insbesondere
aus Kunststoff, abgedeckt ist, wobei das lösbare Abdeckelement (50) eine quer zur
Längsrichtung (14) ausgerichtete Riffelung (52) aufweist.
14. Isolierglaseinheit mit mindestens zwei Glasscheiben (30, 30', 30") und einem Abstandhalter
(10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, welcher die Glasscheiben (30, 30', 30") voneinander
beabstandet und den Zwischenraum zwischen diesen abdichtet.