[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schiebetor mit einem Torblatt, das zwischen
einer Offenstellung und einer Schließstellung überführbar ist, wobei das Torblatt
in der Offenstellung eine Durchtrittsöffnung freigibt, die eine im Wesentlichen ebene,
barrierefreie Bodenstruktur aufweist.
[0002] Derartige Schiebetore sind im Stand der Technik in unterschiedlichen Einsatzgebieten
in Verwendung, um eine von Stufen, Vorsprüngen, oder anderen Hindernissen freie Durchtrittsöffnung
selektiv verschließen zu können.
[0003] Insbesondere ist es auch bereits bekannt, die Tore als Feuerschutz-Tore auszubilden,
die in einem Brandfall zum Abtrennen eines Brandabschnitts selbsttätig in die Schließstellung
übergeführt werden, wie dies beispielsweise in der
DE 199 64 251 B4 beschrieben ist.
[0004] Aus der
DE 202 07 974 U1 ist es zudem im Zusammenhang mit feuerbeständigen Trennwandsystemen bekannt, eine
in der Trennwand angeordnete Tür in einem Brandfall selbsttätig mit verschieblichen
Riegeln zu fixieren.
[0005] Mit einem derartigen Feuerschutz-Tor soll im Brandfall ein Raumabschluss erzielt
werden, worunter die Fähigkeit des Feuerschutzabschlusses verstanden wird, unter Feuerbeanspruchung
von einer Seite den Durchgang von Flammen und heißen Gasen auf die nicht beanspruchte
Seite zu verhindern.
[0006] Im Brandfall ist das Torblatt eines Feuerschutz-Tores ungleichmäßigen Hitzeeinwirkungen
ausgesetzt, die eine signifikante Verwerfung bzw. Verformung des Torblatts bewirken
können. Das verformte Torblatt ist jedoch unter Umständen nicht mehr in der Lage,
den geforderten Raumabschluss bzw. Feuerwiderstand zu gewährleisten.
[0007] Zudem sind im Stand der Technik Tore in Verwendung, die wechselnden Windeinflüssen
ausgesetzt sind. Solche Tore werden üblicherweise so konzipiert, dass sie Windstärken
in einem gewissen Bereich standhalten, ohne dass eine signifikante Verformung des
Torblatts auftritt. Im Sturmfall können allerdings Windböen mit außerordentlich hohen
Windgeschwindigkeiten auf das Torblatt wirken, so dass die Belastungsgrenze des Torblatts
um ein Vielfaches überschritten wird. Dies kann nachteiligerweise eine Beschädigung
des Tores nach sich ziehen, die eine aufwendige Reparatur oder gar einen Austausch
des Torblatts erforderlich macht.
[0008] Andererseits sind andersartige Schwenktüren mit Verriegelungsvorrichtungen bekannt,
die in einer inaktiven Stellung in einem im Boden oder einer Decke eingebauten Gehäuse
aufgenommen sind. In der
US 2 264 182 A ist beispielsweise eine Glastüre mit zwei verschwenkbaren Flügeln gezeigt, wobei
eine Verriegelungsvorrichtung entweder einen gabel- oder stiftförmigen Verriegelungsbolzen
aufweist, der in einer Aktivstellung am frei auskragenden Endabschnitt des verschwenkbaren
Torblatts angreift, um eine Schwenkbewegung, d.h. ein Öffnen der Tür, zu verhindern.
[0009] Weiters ist aus der
WO 1999/54575 A2 eine Schwenktüre mit einer Verriegelungsvorrichtung bekannt, die einseitig ein Anschlagelement
aufweist, das schwenkbar gelagert ist und in einer inaktive Stellung nicht über die
Bodenfläche hinausragt. In einer ausgefahrenen Stellung hingegen liegt das Anschlagelement
derart an der schwenkbar gelagerten Türe an, dass ein Öffnen des Türflügels nicht
möglich ist.
[0010] Aus der
GB 962,475 ist ein weiterer Türstopper für schwenkbar gelagerte Türen bekannt, bei dem ein Halteelement
in einer inaktiven, im Boden aufgenommen Stellung angeordnet ist und in einer aktiven
Stellung in eine über die Bodenfläche hervorragende Stellung verschwenkt wird.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es hingegen ein Schiebetor der eingangs angeführten
Art zu schaffen, bei dem eine Verformung des Torblatts über ein vorgegebenes Maß hinaus
bei Bedarf, insbesondere in einem Brandfall oder einem Sturmfall, zuverlässig verhindert
wird.
[0012] Dies wird bei dem Schiebetor der eingangs angeführten Art dadurch erzielt, dass in
der Bodenstruktur ein Halteelement aufgenommen ist, das zwischen einer vollständig
in der Bodenstruktur versenkten Normalstellung und einer über eine von der ebenen
Bodenstruktur definierten Ebene hinausragenden Aktivstellung mittels einer Antriebsvorrichtung
verschiebbar ist, so dass das Halteelement in der Aktivstellung eine Verformung des
Torblatts senkrecht zu seiner Längserstreckungsebene begrenzt.
[0013] Demnach kann erfindungsgemäß im Bedarfsfall das Halteelement in die aus der Bodenstruktur
emporragende Aktivstellung verschoben werden, in der die Verformung des geschlossenen
Torblatts beschränkt ist. Die Überführung des Halteelements in die Aktivstellung wird
bei einer Ausführung als Feuerschutz-Tor insbesondere dann vorgenommen, wenn ein Brandfall
erkannt wird. Im Brandfall bewirken hohe und lokal variierende Temperaturen große
Spannungen im Torblatt. Die im Brandfall auftretenden Formänderungen des Torblatts
werden erfindungsgemäß durch das Halteelement senkrecht bzw. quer, d.h. in beide Richtungen,
zur Längserstreckungsebene des Torblatts beschränkt, was insbesondere den Vorteil
hat, dass im Brandfall ein zuverlässiger Raumabschluss gewährleistet ist. Indem die
Verformung des Torblatts durch das Halteelement auf ein vorgegebenes Maß beschränkt
ist, wird im Brandfall ein Durchgang von Flammen bzw. heißen Gasen auf die vom Brandherd
abgewandte Seite des Torblatts vermieden. Zudem kann die Formänderung des Torblatts
mit dem Halteelement auch bei Toren begrenzt werden, die wechselnden Witterungsverhältnissen
ausgesetzt sind. Im Sturmfall wird das Halteelement in seine aus der Bodenstruktur
hochstehende Aktivstellung verschoben, in der die mögliche Verformung des geschlossenen
Torblatts auf ein Minimum reduziert wird. Die Erfindung soll jedoch nicht auf die
Ausführung des Tores als Brandschutz- bzw. sturmgeschütztes Tor beschränkt sein. Für
den Fachmann ist eine Vielzahl weiterer Verwendungen des Tores denkbar, bei denen
die Beschränkung der Verformung des Torblatts im Bedarfsfall, insbesondere wenn außergewöhnliche
Bedingungen herrschen, vorteilhaft ist.
[0014] Um das Halteelement in einem Brandfall selbsttätig in die Aktivstellung zu verschieben,
in der die Verformung des Torblatts quer zu seiner Längserstreckungsebene auf ein
vorbestimmtes Maß begrenzt ist, ist es günstig, wenn die Antriebsvorrichtung mit einem
Brandsensor verbunden ist, so dass die Antriebsvorrichtung im Brandfall aktiviert
wird. Als Brandsensor kann beispielsweise ein Rauchmelder eingesetzt werden. Andererseits
kann der Brandsensor durch ein Temperaturmessgerät gebildet sein, das bei Überschreiten
einer vorgegebenen Temperatur, die auf einen Brandfall hindeutet, gegebenenfalls den
Schließvorgang des Tores automatisch einleitet und das Halteelement in seine Aktivstellung
überführt.
[0015] Bei einer alternativen Ausführung des Tores ist es günstig, wenn die Antriebsvorrichtung
mit einem Windsensor verbunden ist, so dass die Antriebsvorrichtung im Sturmfall aktiviert
wird. Der Wind- bzw. Sturmsensor ist insbesondere dazu eingerichtet, die momentane
Windgeschwindigkeit zu erfassen. Bei Überschreiten einer vorgegebenen maximalen Windgeschwindigkeit
wird das Halteelement von der Antriebsvorrichtung in seine Aktivstellung verschoben.
Als Windsensoren können sogenannte Windwächter vorgesehen sein, die im Stand der Technik
in einem anderen Zusammenhang mit Markisen oder dergl. bekannt sind.
[0016] Eine zuverlässige, rasche Überführung des Halteelements in die Aktivstellung im Bedarfsfall
ist gewährleistet, wenn als Antriebsvorrichtung zumindest ein Federelement und ein
Elektromagnet vorgesehen sind, wobei in der Normalstellung der Elektromagnet das Haltelement
gegen die Kraft der Feder niederhält. Solange die Stromversorgung des Elektromagneten
aufrecht ist, übt der Elektromagnet mittelbar oder unmittelbar eine Magnetkraft auf
das Halteelement aus, die das Halteelement zuverlässig in der in der Bodenstruktur
versenkten Normalstellung hält. Im Bedarfsfall, beispielsweise im Brandfall oder Sturmfall,
wird vorzugsweise, ausgelöst durch ein entsprechendes Signal des Brandsensors bzw.
Sturmsensors, die Stromzufuhr zum Elektromagneten unterbrochen, woraufhin das Halteelement
unter der Wirkung der Feder in die über die Bodenstruktur hinausragende Aktivstellung
verschoben wird, in der die Verformung des Torblatts durch das Halteelement beschränkt
ist.
[0017] Bei einer alternativen Ausführung kann als Antriebsvorrichtung ein hydraulischer,
pneumatischer oder elektrischer Antrieb vorgesehen sein.
[0018] Im Hinblick auf eine stabile, konstruktiv einfache Führung des Halteelements bei
der Überführung zwischen der in der Bodenstruktur versenkten Normalstellung und der
vorgeschobenen Aktivstellung ist es von Vorteil, wenn das Halteelement auf einem verschieblich
gelagerten Schlitten befestigt ist.
[0019] Zur Begrenzung der Bewegung des Schlittens bei dessen Überführung in die Aktivstellung
ist es günstig, wenn der Schlitten in der Aktivstellung an einem vorzugsweise plattenförmigen
Anschlagelement anliegt, wobei das Anschlagelement vorzugsweise bündig mit der übrigen
Bodenstruktur angeordnet ist. Im Falle einer Ausführung der Antriebsvorrichtung mit
einem Elektromagneten und einem Federelement ist es von Vorteil, wenn der Schlitten
in der Aktivstellung des Halteelements durch die Kraft der Feder gegen das Anschlagteil
gepresst ist, wodurch eine besonders stabile Anordnung erzielbar ist.
[0020] Um die Verschiebung des Halteelements in die Aktivstellung auf einfache Weise zu
ermöglichen, ist es von Vorteil, wenn das Anschlagelement zumindest eine Durchbrechung
aufweist, durch welche das Halteelement in der Aktivstellung hindurchragt. Die Durchbrechung
ist vorzugsweise im Wesentlichen komplementär zum Halteelement geformt.
[0021] Zur einfachen und zuverlässigen Montage des Anschlagelements ist es günstig, wenn
das Anschlagelement auf stiftförmigen Befestigungselementen angeordnet ist, die in
einem im Wesentlichen wannenförmigen Gehäuse zur Aufnahme des Halteelements in der
Normalstellung aufgenommen sind. Vorzugsweise sind vier stiftförmige Befestigungselemente
an dem insbesondere plattenförmigen Anschlagelement befestigt, mit denen das plattenförmige
Anschlagelement gleichmäßig abgestützt wird.
[0022] Die verschiebliche, federbelastete Lagerung des Schlittens kann auf konstruktiv einfache
Weise bewerkstelligt werden, wenn vorzugsweise jedes stiftförmige Befestigungselement
in einer zwischen dem wannenförmigen Gehäuse und dem Schlitten wirkenden Schraubenfeder
aufgenommen ist. Der Schlitten weist dabei vorzugsweise für jedes stiftförmige Befestigungselement
eine entsprechende Aussparung auf, durch welche die stiftförmigen Befestigungselemente
durchragen. Bei der Überführung des Halteelements in die Aktivstellung wird der Schlitten
durch die Wirkung der Schraubenfedern entlang den in in den Schraubenfedern angeordneten
stiftförmigen Befestigungselementen verschoben, bis der Schlitten in der Aktivstellung
des Halteelements am Anschlagelement anliegt.
[0023] Bevorzugterweise ist als Halteelement eine U-förmige Schiene vorgesehen, deren Schenkel
das Torblatt in der Aktivstellung umgreifen. Bei dieser Ausführung ist demnach ein
unterer Endabschnitt des Torblatts in der Aktivstellung des Halteelements innerhalb
der U-förmigen Schiene anordenbar.
[0024] Zur Führung des Torblatts bei dessen Überführung in die Schließstellung ist es günstig,
wenn die U-förmige Schiene einen Abschnitt aufweist, in dem sich die Schenkel in die
Schließrichtung des Torblatts gesehen aneinander annähern. Wenn das Schiebetor in
eine Richtung senkrecht zur ebenen Bodenstruktur geschlossen wird, d.h. insbesondere
in der Art eines Garagentors von oben nach unten, ist es demnach von Vorteil, wenn
sich die zwischen den Schenkeln der Schiene definierte Führung von der Oberseite der
Schiene in Richtung zu einer die Schenkel verbindenden Grundplatte der Schiene verjüngt,
um die Anordnung des Torblatts in der Schiene zu erleichtern. Bei einem anderen bevorzugten
Schließmechanismus für das Tor ist vorgesehen, dass das Torblatt seitwärts bzw. in
eine Richtung parallel zur Bodenstruktur geführt wird, wobei es auch in diesem Fall
von Vorteil ist, wenn die Schenkel der U-förmigen Schiene in Schließrichtung des Torblatts
betrachtet aufeinander zulaufen.
[0025] Um das Halteelement in der Aktivstellung innerhalb des Torblatts anordnen zu können,
ist es von Vorteil, wenn das Torblatt an einer in der Schließstellung der Bodenstruktur
zugewandten Stirnseite eine nutförmige Ausnehmung aufweist.
[0026] Im Hinblick auf eine zweckmäßige Fixierung des Torblatts durch ein in der Aktivstellung
innerhalb des Torblatts angeordnetes Halteelement ist es günstig, wenn als Halteelement
ein stiftförmiger Eingriffsteil, vorzugsweise mit einer Führungsrolle, vorgesehen
ist.
[0027] Um die Führung des Torblatts bei dessen Überführung in die Schließstellung zu verbessern,
ist es günstig, wenn als Halteelement ein sich in Schließrichtung des Torblatts zumindest
abschnittsweise keilförmig erweiternder Eingriffsteil vorgesehen ist; in diesem Fall
trifft das Torblatt beim Schließvorgang zunächst auf die zusammenlaufende Spitze des
Eingriffsteils und wird anschließend entlang des sich keilförmig erweiternden Eingriffsteils
geführt, bis das Torblatt seine Schließstellung erreicht.
[0028] Um auf das Torblatt wirkende Verformungskräfte möglichst gut aufnehmen zu können,
ist es günstig, wenn in Längsrichtung der Durchtrittsöffnung zumindest zwei Halteelemente
verteilt angeordnet sind, wobei die Halteelemente vorzugsweise von einem Randabschnitt
der Durchtrittsöffnung beabstandet angeordnet sind, und insbesondere derart angeordnet
sind, dass die Halteelemente die Durchtrittsöffnung in Längsrichtung in im Wesentlichen
gleich lange Abschnitte unterteilt. Mithilfe von mehreren vorzugsweise über die Länge
des Torblatts im geschlossenen Zustand gleichmäßig verteilt angeordneten Halteelementen
können demzufolge die auf das Torblatt wirkenden Kräfte effizient aufgenommen werden,
um eine Verformung des Torblatts nach Möglichkeit zu vermeiden.
[0029] Bei dem erfindungsgemäßen Schiebetor ist es hinsichtlich einer zusätzlichen Begrenzung
der Verformung des Torblatts in seiner Schließstellung günstig, wenn das Torblatt
in Schließrichtung bis zu einer die Durchtrittsöffnung seitlich begrenzenden Wand
verschiebbar ist, wobei in einem dem Torblatt zugewandten Wandabschnitt ein weiteres
Halteelement aufgenommen ist, das zwischen einer vollständig in dem Wandabschnitt
versenkten Normalstellung und einer über eine von dem Wandabschnitt definierten Ebene
hinausragenden Aktivstellung mittels einer Antriebsvorrichtung verschiebbar ist. Ein
solches weiteres Haltelement ist insbesondere bei solchen Schiebetoren von Vorteil,
bei denen das Torblatt in der Schließstellung nicht in einer starr angeordneten Halteschiene
(einem sog. Einlaufprofil) oder dergl. aufgenommen ist. Das weitere Halteelement bzw.
die zugeordnete Antriebsvorrichtung kann entsprechend dem in der Bodenstruktur integrierten
Halteelment - das zur Vermeidung nachteiliger Formänderungen des Torblatts zwingend
erforderlich ist - ausgebildet sein, so dass zwecks Vermeidung von Wiederholungen
auf die vorstehenden Erläuterungen verwiesen wird.
[0030] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den Zeichnungen dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispielen, auf die sie jedoch nicht beschränkt sein soll, noch weiter
erläutert. Im Einzelnen zeigen in den Zeichnungen:
Fig. 1a eine Schnittansicht eines Tors entlang der Linie A-A in Fig. 1b, aus der eine
in einer Bodenstruktur versenkte Einrichtung zur Begrenzung einer Verformung eines
Torblatts mit einem Halteelement gemäß einer Ausführung der Erfindung ersichtlich
ist, das in seiner von der Bodenstruktur hinausragenden Aktivstellung dargestellt
ist;
Fig. 1b eine Draufsicht auf die in Fig. 1a gezeigte Einrichtung zur Begrenzung der
Verformung des Torblatts, wobei das in einem Gehäuse verschiebliche Halteelement durch
eine Durchbrechung eines Anschlagelements hindurchragt;
Fig. 2 eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht der einzelnen Teile der in
Fig. 1 dargestellten Einrichtung zur Begrenzung der Verformung des Torblatts;
Fig. 3a eine Schnittansicht entlang der Linie A-A in Fig. 3b, wobei das Halteelement
gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung im Hinblick auf ein von oben nach unten
schließendes Torblatt ausgebildet ist;
Fig. 3b eine Draufsicht auf die Einrichtung zur Begrenzung der Verformung des Torblatts
gemäß Fig. 3a;
Fig. 4a eine Schnittansicht entlang der Linie A-A in Fig. 4b, wobei das Halteelement
gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung durch ein im Inneren des Torblatts anordenbares
stiftförmiges Eingriffsteil mit einer Führungsrolle und weiters durch ein keilförmiges
Eingriffsteil gebildet ist;
Fig. 4b eine Draufsicht auf die Einrichtung zur Begrenzung der Verformung des Torblatts
gemäß Fig. 4a;
Fig. 4c eine Schnittansicht entlang der Linie B-B in Fig. 4b;
Fig. 5a eine Schnittansicht entlang der Linie A-A in Fig. 5b, wobei das Halteelement
gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung durch ein blockförmiges Eingriffsteil
mit einem keilförmigen Endabschnitt gebildet ist;
Fig. 5b eine Draufsicht auf die Einrichtung zur Begrenzung der Verformung des Torblatts
gemäß Fig. 5a;
Fig. 5c eine Schnittansicht entlang der Linie B-B in Fig. 5B; und
Fig. 6 eine schematische Ansicht des Schiebetors mit über der Länge des Torblatts
verteilt angeordneten Halteelementen.
[0031] Fig. 1a zeigt ein Schiebetor 1 mit einem (in den Figuren nicht dargestellten) Schiebemechanismus
ausgeführt ist. Das Schiebetor 1 weist ein insbesondere feuerbeständiges Torblatt
2 auf, das zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung überführbar ist.
In der Offenstellung gibt das Torblatt 2 eine Durchtrittsöffnung frei, die an eine
im Wesentlichen ebene, barrierefreie Bodenstruktur 3 angrenzt, wobei unter der Bodenstruktur
3 neben einem Fußboden etc. auch ein großflächiges Plattenelement (in der Zeichnung
nicht dargestellt) verstanden werden soll. Die Durchtrittsöffnung erstreckt sich demnach
in der Offenstellung des Torblatts 2 ohne Stufen, Vorsprünge, oder andere Barrieren
bis zur ebenen Bodenstruktur 3, so dass im Normalfall ein ungehinderter Durchgang
bzw. eine Durchfahrt durch die Durchtrittsöffnung möglich ist. Im Bedarfsfall, insbesondere
in einem Brandfall, soll die Durchtrittsöffnung mit dem Torblatt 2 verschlossen werden,
um einen Brandabschnitt von den übrigen Räumlichkeiten abzutrennen.
[0032] Bei bekannten Feuerschutz-Toren 1 wurde beobachtet, dass die Hitzeeinwirkung auf
das Torblatt 2 in einem Brandfall eine erhebliche Verformung des Torblatts 2 bewirkt,
welche aus verschiedenen Gründen vermieden werden soll. So kann bei einem Feuerschutz-Tor
1 der Feuerwiderstand bzw. Raumabschluss beeinträchtigt werden.
[0033] Andererseits kann im Fall von Toren 1, die starken Windböen ausgesetzt sind, beispielsweise
der Schiebemechanismus des Tores 1 ab einem gewissen Verformungsgrad des Torblatts
2 beeinträchtigt werden, was unter Umständen einen Austausch des Torblatts 2 erforderlich
macht.
[0034] Um die Verformung des Torblatts 2 bei Bedarf, insbesondere in einem Brandfall oder
einem Sturmfall, weitestgehend zu verhindern bzw. auf ein tolerierbares Maß zu beschränken,
ist erfindungsgemäß in der Bodenstruktur 3 ein Halteelement 4 aufgenommen, das zwischen
einer vollständig in die Bodenstruktur 3 abgesenkten Normalstellung und einer über
eine von der ebenen Bodenstruktur 3 definierten Ebene emporragenden Aktivstellung
verschiebbar ist.
[0035] In der aus Fig. 1a ersichtlichen Aktivstellung des Halteelements 4 wird eine Verformung
des Torblatts 2 senkrecht zu seiner Längserstreckungsebene 2' begrenzt, indem das
Torblatt 2 im Fall einer hitzebedingten Verformung bzw. Lageänderung des Torblatts
2 am Halteelement 4 zur Anlage kommt und auf diese Weise an einer weiteren Verformung
gehindert wird.
[0036] Zur Überführung des Halteelements 4 in die Aktivstellung ist eine mit einem (in den
Figuren nicht dargestellten) Brandsensor bzw. Windsensor verbundene Antriebsvorrichtung
5 vorgesehen, die im Brandfall bzw. im Sturmfall aktiviert wird und das Halteelement
4 nach oben in den Bereich des unteren Endabschnitts des Torblatts vorschiebt. Bei
den in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispielen ist als Antriebsvorrichtung
5 jeweils ein Elektromagnet 6 in Verbindung mit Federn 7 vorgesehen, wie insbesondere
aus der auseinandergezogenen Darstellung gemäß Fig. 2 ersichtlich. In der Normalstellung,
in der das Halteelement 4 vor dem Betrachter verborgen vollständig innerhalb der Bodenstruktur
3 angeordnet ist, hält der Elektromagnet 6 das Halteelement 4 gegen die Kraft der
Federn 7 nieder. Im Brandfall bzw. im Sturmfall unterbricht der Brandsensor bzw. der
Sturmsensor die Stromversorgung des Elektromagneten 6, was zur Folge hat, dass das
nicht länger durch den Elektromagneten 6 gehaltene Halteelement 4 aufgrund der Kraftwirkung
der vorgespannten Federn 7 auf einem verschieblich gelagerten Schlitten 8 in die Aktivstellung
verschoben wird.
[0037] Bei der Überführung des Halteelements 4 in die Aktivstellung gleitet das Halteelement
4 durch eine Durchbrechung 9 eines plattenförmigen Anschlagelements 10, an dem das
Halteelement 4 bei Erreichen der Aktivstellung unter der Wirkung des Federelements
7 zur Anlage kommt. Das Anschlagelement 10 schließt bündig mit der übrigen ebenen
Bodenstruktur ab, so dass abgesehen von der für den Durchtritt des Halteelements 4
vorgesehenen Durchbrechung 9 des Anschlagelements 10 eine der übrigen Bodenstruktur
entsprechende ebene, unterbrechungsfreie Anordnung des Anschlagelements 10 erzielt
wird.
[0038] Das plattenförmige Anschlagelement 10 ist auf vier stiftförmige Befestigungselemente
11 in der Art von Gleitbolzen abgestützt, deren vom Anschlagelement 10 abgewandte
Enden an einem wannenförmigen Gehäuse 12 angebracht sind, in dem das Halteelement
4 in der Normalstellung aufgenommen ist. Die Befestigung der stiftförmigen Befestigungselemente
11 am Anschlagelement 10 bzw. am Gehäuse 12 erfolgt jeweils über Schrauben 13. Der
Schlitten 8 ist über Aussparungen 14 des Schlittens 8 an den stiftförmigen Befestigungselementen
11 verschieblich gelagert, wobei jedes stiftförmige Befestigungselement 11 in einer
zwischen dem wannenförmigen Gehäuse 12 und dem Schlitten 8 unter Zwischenlage von
Scheiben 15 wirkenden Schraubenfeder 7' angeordnet ist.
[0039] Bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 1 bis 3 ist das Halteelement 4 jeweils durch
eine im Längsschnitt im Wesentlichen U-förmige Schiene 16 mit einer Grundplatte 16'
und seitlich von der Grundplatte hochrangenden Schenkeln 16" gebildet. In der Aktivstellung
des Halteelements 4 umgreifen die Schenkel 16" von außen den unteren Endabschnitt
des Torblatts 2. Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführung der Schiene 16 ist insbesondere
für ein seitwärts schließendes Schiebetor 1 geeignet, dessen Schließrichtung in der
Zeichnung mit einem Pfeil 17 veranschaulicht ist.
[0040] Bei dem in Fig. 3 gezeigten Schiebetor 1 wird das Torblatt 2 zur Überführung in die
Schließstellung in Pfeilrichtung 17 senkrecht zur Bodenstruktur 3 abgesenkt. In beiden
Fällen wird der jeweils vorgesehenen Schließrichtung des Torblatts 2 durch den Verlauf
der Schenkel 16" des jeweiligen schienenförmigen Halteelements 4 Rechnung getragen,
indem die Schiene 16 jeweils einen Abschnitt 16a aufweist, in dem sich die Schenkel
16" in die Schließrichtung 17 des Torblatts 2 gesehen aneinander annähern.
[0041] Die Fig. 4 und 5 zeigen jeweils eine Ausführungsform der Erfindung, bei der das Halteelement
4 in der Aktivstellung innerhalb einer der Bodenstruktur 3 zugewandten Stirnseite
2'' des Torblatts 2 anordenbar ist. Zu diesem Zweck weist das Torblatt 2 an seiner
Stirnseite 2'' eine mittig angeordnete, nutförmige Ausnehmung 18 auf, die sich zumindest
im Bereich des Halteelements 4 erstreckt.
[0042] Gemäß Fig. 4 ist das Halteelement 4 durch ein stiftförmiges Eingriffsteil 19, das
in einer Führungsrolle 19' aufgenommen ist, und weiters durch ein in Draufsicht gemäß
Fig. 4b keilförmiges Eingriffsteil 20 gebildet, das sich in Schließrichtung des Torblatts
2 erweitert. Beim Schließen des Tores 1 trifft das Torblatt 2 zunächst auf das keilförmige
Eingriffsteil 20 auf und wird anschließend entlang der Führungsrolle 19' des stiftförmigen
Eingriffsteils 19 geleitet.
[0043] Bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsvariante ist lediglich ein einziges, blockförmiges
Eingriffsteil 21 vorgesehen, wobei sich ein Endbereich 21' des Eingriffsteils 21 in
Schließrichtung des Torblatts 3 keilförmig erweitert.
[0044] Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen weist das Gehäuse 12 sowie eine gegebenenfalls
vorgesehene Schiene 16 eine sich in Längserstreckungsrichtung des Torblatts 2 erstreckende
Breite von im Wesentlichen 50-200 mm, insbesondere ca. 70 mm auf. Um die Verformung
über die gesamte Breite des Torblatts 2 zu vermeiden, sind mehrere voneinander beabstandete,
über die Torbreite verteilt angeordnete Halteelemente 4 vorgesehen, wobei es üblicherweise
vorteilhaft ist, wenn die Halteelemente 4 in einem Abstand zwischen 2 und 12 m, vorzugsweise
von 6 m, angeordnet sind. In Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem drei
Halteelemente 4 über die Länge des Torblatts 2 bzw. der vom Torblatt 2 verschlossenen
Durchtrittsöffnung 22 verteilt angeordnet sind. Um auf das Torblatt 2 wirkenden Verformungskräfte
möglichst effizient aufnehmen zu können, sind die Halteelemente 4 eher mittig, d.h.
von den Randabschnitten der Durchtrittsöffnung 22 beabstandet, angeordnet. Die Antriebsvorrichtungen
5 sind hierbei mit einem Brandsensor bzw. einem Sturmsensor parallel geschaltet, so
dass im Brandfall bzw. im Sturmfall sämtliche Halteelemente 4 im Wesentlichen zeitgleich
aktiviert werden.
[0045] Bei einem in den Figuren nicht gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Schiebetor 1
in Schließrichtung bis zu einer die Durchtrittsöffnung seitlich begrenzenden Wand
verschiebbar. Um die Begrenzung der Verformung des Torblatts 2 noch weiter zu begrenzen,
ist im zugewandten Wandabschnitt ein weiteres Halteelement 4 aufgenommen. Das weitere
Halteelement 4 ist zwischen einer vollständig in dem Wandabschnitt versenkten Normalstellung
und einer über eine von dem Wandabschnitt definierten Ebene hinausragenden Aktivstellung
mittels einer Antriebsvorrichtung 5 verschiebbar. Auf eine unbeweglich vom zugewandten
Wandabschnitt abstehende Halteschiene, in die das Torblatt bei der Überführung in
die Schließstellung eingefahren wird, kann somit verzichtet werden. Die Funktion des
Halteelements 4 entspricht dem vorstehend erläuterten Halteelement 4, das in der Bodenstruktur
3 integriert ist.
1. Schiebetor, mit einem Torblatt (2), das zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung
überführbar ist, wobei das Torblatt (2) in der Offenstellung eine Durchtrittsöffnung
(22) freigibt, die eine im Wesentlichen ebene, barrierefreie Bodenstruktur (3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Bodenstruktur (3) ein Halteelement (4) aufgenommen ist, das zwischen einer
vollständig in der Bodenstruktur (3) versenkten Normalstellung und einer über eine
von der ebenen Bodenstruktur (3) definierten Ebene hinausragenden Aktivstellung mittels
einer Antriebsvorrichtung (5) verschiebbar ist, so dass das Halteelement (4) in der
Aktivstellung eine Verformung des Torblatts (2) senkrecht zu seiner Längserstreckungsebene
(2') begrenzt.
2. Schiebetor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (5) mit einem Brandsensor verbunden ist, so dass die Antriebsvorrichtung
(5) im Brandfall aktiviert wird.
3. Schiebetor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (5) mit einem Windsensor verbunden ist, so dass die Antriebsvorrichtung
(5) im Sturmfall aktiviert wird.
4. Schiebetor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Antriebsvorrichtung (5) zumindest ein Federelement (7, 7') und ein Elektromagnet
(6) vorgesehen sind, wobei in der Normalstellung der Elektromagnet (6) das Haltelement
(4) gegen die Kraft der Feder (7, 7') niederhält.
5. Schiebetor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (4) auf einem verschieblich gelagerten Schlitten (8) befestigt ist.
6. Schiebetor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten in der Aktivstellung an einem vorzugsweise plattenförmigen Anschlagelement
(10) anliegt, wobei das Anschlagelement (10) vorzugsweise bündig mit der übrigen Bodenstruktur
(3) angeordnet ist.
7. Schiebetor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (10) zumindest eine Durchbrechung (9) aufweist, durch welche
das Halteelement (4) in der Aktivstellung hindurchragt.
8. Schiebetor nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (10) auf stiftförmigen Befestigungselementen (11) angeordnet
ist, die in einem im Wesentlichen wannenförmigen Gehäuse (12) zur Aufnahme des Halteelements
(4) in der Normalstellung aufgenommen sind.
9. Schiebetor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass vorzugsweise jedes stiftförmige Befestigungselement (11) in einer zwischen dem wannenförmigen
Gehäuse (12) und dem Schlitten (8) wirkenden Schraubenfeder (7') aufgenommen ist.
10. Schiebetor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Halteelement (4) eine U-förmige Schiene (16) vorgesehen ist, deren Schenkel (16'')
das Torblatt (2) in der Aktivstellung umgreifen.
11. Schiebetor nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die U-förmige Schiene (16) einen Abschnitt (16a) aufweist, in dem sich die Schenkel
(16'') in die Schließrichtung des Torblatts (2) gesehen aneinander annähern.
12. Schiebetor nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Torblatt (2) an einer in der Schließstellung der Bodenstruktur (3) zugewandten
Stirnseite (2'') eine nutförmige Ausnehmung (18) aufweist.
13. Schiebetor nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass als Halteelement (4) ein stiftförmiger Eingriffsteil (19), vorzugsweise mit einer
Führungsrolle (19'), vorgesehen ist.
14. Schiebetor nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass in Längsrichtung der Durchtrittsöffnung (22) zumindest zwei Halteelemente (4) verteilt
angeordnet sind, wobei die Halteelemente (4) vorzugsweise von Randabschnitten der
Durchtrittsöffnung (22) beabstandet angeordnet sind, und insbesondere derart angeordnet
sind, dass die Halteelemente (4) die Durchtrittsöffnung (22) in Längsrichtung in im
Wesentlichen gleich lange Abschnitte unterteilt.
15. Schiebetor nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Torblatt (2) in Schließrichtung bis zu einer die Durchtrittsöffnung seitlich
begrenzenden Wand verschiebbar ist, wobei in einem dem Torblatt (2) zugewandten Wandabschnitt
ein weiteres Halteelement (4) aufgenommen ist, das zwischen einer vollständig in dem
Wandabschnitt versenkten Normalstellung und einer über eine von dem Wandabschnitt
definierten Ebene hinausragenden Aktivstellung mittels einer Antriebsvorrichtung (5)
verschiebbar ist.