[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rahmen eines Kunststofffensters oder einer
Kunststofftür, der einen aus Kunststoff-Blendrahmenprofilen gebildeten Blendrahmen,
einen aus Kunststoff-Flügelrahmenprofil gebildeten Flügelrahmen und eine Mitteldichtung
umfasst, die in einem Falzbereich zwischen dem Blendrahmen und dem Flügelrahmen angeordnet
ist und die einen Grundkörper und eine Lippe umfasst, die an einer Anschlagfläche
des Flügelrahmen unter Bildung einer umlaufenden raumseitigen Kammer und einer umlaufenden
wetterseitigen Kammer anliegt. Darüber hinaus bezieht sich die vorliegende Erfindung
auf eine Mitteldichtung zur Verwendung in einem derartigen Rahmen.
[0002] Die Verwendung von Mitteldichtungen im Fensterbereich ist im Stand der Technik beispielsweise
aus der
DE 10 2004 015 064 A1 bekannt. Darin wird eine im Falzbereich zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen eines
Fensters oder einer Tür angeordnete Mitteldichtung beschrieben, die im Querschnitt
einen Aufbau mit mehreren Kammern besitzt. Eine im Aufbau analoge Mitteldichtung ist
in der
DE 20 2004 000 638 U1 beschrieben. Für den Einsatz in Passivhausfenstern bzw. Passivhaustüren bieten derartige
Mitteldichtungen jedoch eine unzureichende Wärmeisolierung.
[0003] Darüber hinaus ist auf dem Gebiet von Fenstern und Türen aus Aluminium-Verbundprofilen
bekannt, Mitteldichtungen mit zum Flügelrahmen weisenden, starren Schottleisten zu
verwenden, um die Wärmestrahlung zu verringern. Mitteldichtungen mit derartigen starren
Schottleisten sind in der
DE 195 28 498 C1 und der
DE 297 23 853 U1 bekannt. Derartige bei Aluminium-Verbundprofilen verwendete Mitteldichtungen können
bei Kunststoff-Hohlprofilen nicht zum Einsatz kommen, da die zum Flügelrahmen weisende
Schottleiste insbesondere bei großen Kunststofffenstern ein Öffnen und Schließen des
Fensters stark behindert. Darüber hinaus bestehen derartige Mitteldichtungen aus nicht
verschweißbarem Material, was bei Kunststoffprofilen zu einer erschwerten Verarbeitung
führt.
[0004] Damit besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen Rahmen eines Kunststofffensters
oder einer Kunststofftür mit einer Mitteldichtung zur Verfügung zu stellen, der die
Nachteile des Stands der Technik überwindet. Insbesondere soll der erfindungsgemäße
Rahmen des Kunststofffensters oder der Kunststofftür für eine verbesserte Wärmedämmung
sorgen und einfach zu verarbeiten sein.
[0005] Diese und andere Aufgaben werden mit einem Rahmen eines Kunststofffensters oder einer
Kunststofftür mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. durch eine Mitteldichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Rahmens bzw. der erfindungsgemäßen Mitteldichtung sind in den davon jeweils abhängigen
Ansprüchen beschrieben.
[0006] Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde überraschenderweise erkannt, dass die durch
die Verwendung einer Mitteldichtung erzielte Wärmedämmung verbessert werden kann,
wenn die Mitteldichtung neben der am Flügelrahmen anliegenden Lippe weiter eine zum
Flügelrahmen weisende Fahne umfasst, die nicht am Flügelrahmen anliegt. Eine derartige
zum Flügelrahmen weisende Fahne sorgt einerseits für einen unter Dämmungsgesichtspunkten
thermisch abgetrennten Bereich zwischen der am Flügelrahmen anliegenden Lippe und
der Fahne, wodurch eine verbesserte Wärmedämmung erzielt wird, und zum anderen beinhaltet
die Fahne eine gewisse Flexibilität, so dass die Fahne das Öffnen und Schließen des
Kunststofffensters bzw. der Kunststofftür nicht behindert. In diesem Zusammenhang
bedeutet der Begriff "thermisch abgetrennter Bereich", dass der Bereich unter dem
Gesichtspunkt der Wärmeisolation so behandelt werden kann, als wäre er tatsächlich
räumlich abgetrennt.
[0007] Dementsprechend liegt die vorliegende Erfindung in der Bereitstellung eines Rahmens
eines Kunststofffensters oder einer Kunststofftür, der einen aus Kunststoff-Blendrahmenprofilen
gebildeten Blendrahmen, einen aus Kunststoff-Flügelrahmenprofilen gebildeten Flügelrahmen
und eine Mitteldichtung umfasst, die in einem Falzbereich zwischen dem Blendrahmen
und dem Flügelrahmen angeordnet ist und die einen Grundkörper und eine Lippe umfasst,
die an einer Anschlagfläche des Flügelrahmens unter Bildung einer umlaufenden raumseitigen
Kammer und einer umlaufenden wetterseitigen Kammer anliegt, wobei die Mitteldichtung
weiter eine von der Lippe beabstandete, zum Flügelrahmen weisende Fahne umfasst, die
nicht am Flügelrahmen anliegt. Darüber hinaus liegt die vorliegende Erfindung in der
Bereitstellung einer Mitteldichtung zur Verwendung in einem derartigen Rahmen.
[0008] Dabei kann es von Vorteil sein, wenn der Abstand zwischen Flügelrahmen und Fahne
im Bereich von 1 mm bis 4 mm liegt. Ein derartiger Abstand zwischen Fahne und Flügelrahmen
sorgt für eine ausreichende thermische Abtrennung des Bereiches zwischen der am Flügelrahmen
anliegenden Lippe und der Fahne. In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft,
wenn der Abstand zwischen Flügelrahmen und Fahne im Bereich von 1,5 mm bis 2,5 mm
liegt, insbesondere höchstens 2 mm beträgt. Ein derartiger Abstand zwischen Flügelrahmen
und Fahne bietet eine ausreichende Wärmeisolierung und gewährleistet immer noch ein
freies Öffnen und Schließen des Fensters bzw. der Tür.
[0009] Darüber hinaus kann es sich als günstig erweisen, wenn die Fahne einen elastischen
verformbaren Verbindungsbereich aufweist. Der elastisch verformbare Verbindungsbereich
befindet sich bevorzugt in dem zum Grundkörper der Mitteldichtung zugewandten Bereich
der Fahne und bewirkt, dass sich die Fahne bei einem Anstreifen des Flügelrahmens
an dieser umlegt und so den Weg zum Öffnen oder Schließen des Kunststofffensters bzw.
der Kunststofftür leicht freigibt, ohne die Mitteldichtung zu beschädigen. Dabei kann
es sich als besonders günstig erweisen, wenn sich der elastisch verformbare Verbindungsbereich
über die gesamte Länge der Fahne erstreckt. Daraus resultiert eine besonders leicht
verformbare, zum Flügelrahmen weisende Fahne, die zwar für eine ausreichende Wärmedämmung
sorgt, beim Bewegen des Flügels den Weg jedoch durch elastische Verformung bereitwillig
freigibt.
[0010] In diesem Zusammenhang kann es hilfreich sein, wenn die Fahne einen Fahnenkörper
umfasst, der über den elastisch verformbaren Verbindungsbereich einstückig an den
Grundkörper der Mitteldichtung angeformt ist. Durch einen an den Verbindungsbereich
angeformten, voluminösen Fahnenkörper kann eine verbesserte Wärmedämmung erzielt werden.
Dabei kann der Fahnenkörper massiv aus dem Material der Mitteldichtung ausgebildet
sein oder einen inneren Hohlraum aufweisen. Derartige Ausgestaltungen haben sich in
der Praxis als besonders günstig erwiesen.
[0011] Es kann auch von Nutzen sein, wenn der Grundkörper im Querschnitt einen Aufbau aus
mindestens zwei Hohlkammern aufweist. Die Hohlkammern sind dabei vorzugsweise in Richtung
der Tiefe des Blendrahmenprofils angeordnet. Ein derartiger Querschnitt bewirkt eine
weiter verbesserte Wärmedämmung.
[0012] Ebenso kann es von Vorteil sein, wenn ein thermoplastisches Polymermaterial mit einer
Shore-Härte (Shore A) im Bereich von 50 Shore A bis 80 Shore A das Material der Mitteldichtung
darstellt, wobei thermoplastische Polymermaterialien mit einer Shore-Härte (Shore
A) im Bereich von 60 Shore A bis 80 Shore A und insbesondere im Bereich von 65 Shore
A bis 75 Shore A bevorzugt sind. Ein ganz besonders bevorzugtes Material besitzt eine
Härte von etwa 70 Shore A (im Bereich von 68 Shore A bis 72 Shore A). Thermoplastische
Elastomere mit einer Shore-Härte in diesen Bereichen haben sich als besonders geeignet
erweisen. Dabei sind thermoplastische Elastomere auf Basis von PVC, PP/EPDM sowie
TPS und SBS besonders bevorzugt. Derartige Materialien ermöglichen ein Verschweißen
der Mitteldichtung in den Eckbereichen der Mitteldichtung. Dabei ist es ausreichend,
wenn die Lippe und die Fahne der Mitteldichtung aus einem thermoplastischen Material
mit einer Shore-Härte in den genannten Bereichen hergestellt ist. Dementsprechend
kann es auch günstig sein, wenn der Grundkörper der Mitteldichtung aus einem härteren
thermoplastischen Material als die Lippe und Fahne hergestellt ist. Die angegeben
Werte der Shore-Härte beziehen sich dabei auf die Normen DIN 53505 und DIN 7868.
[0013] Ferner ist es besonders bevorzugt, wenn die Mitteldichtung zusammen mit dem Blendrahmenprofil
in den Eckbereichen des Blendrahmens verschweißt ist. Dies ermöglicht, die Blendrahmenprofilstangen
mit der Mitteldichtung fertig zu konfektionieren und bei der Verarbeitung zum Blendrahmen
in den Eckbereich beide zu verschweißen.
[0014] Ebenso kann es hilfreich sein, wenn die Mitteldichtung weiter einen Fuß umfasst,
der in eine Dichtungsaufnahmenut des Blendrahmens eingezogen ist. Gleichermaßen kann
es sich als günstig erweisen, wenn der Grundkörper der Mitteldichtung als eine Erhebung
des Blendrahmens ausgebildet ist, wobei Lippe und Fahne an die Erhebung anextrudiert
sind. Daneben kann es sich als nützlich erweisen, wenn die Mitteldichtung durch Koextrusion
an den Blendrahmen anextrudiert ist. Diese Varianten der Anbindung der Mitteldichtung
an das Kunststoff-Blendrahmenprofil haben sich in der Praxis als besonders nützlich
gezeigt.
[0015] In Bezug auf die erfindungsgemäße Mitteldichtung kann es vorteilhaft sein, wenn die
Mitteldichtung einen Grundkörper, eine Lippe und eine Fahne umfasst, wobei Lippe und
Fahne an derselben Seite des Grundkörpers angeordnet sind.
[0016] Im Folgenden soll die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die in den Figuren
dargestellten Ausführungsformen im Detail erläutert werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0017]
- Figur 1
- zeigt eine Querschnittsdarstellung eines Rahmens eines Kunststofffensters gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
- Figur 2
- zeigt eine vergrößerte Darstellung der Mitteldichtung des in Fig. 1 erfindungsgemäßen
Kunststofffensters.
- Figur 3
- zeigt eine Darstellung eine alternative Ausführungsform der gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendeten Mitteldichtung.
- Figur 4
- zeigt eine Darstellung eine weitere Ausführungsform der gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendeten Mitteldichtung.
- Figur 5
- zeigt eine Querschnittsdarstellung eines Rahmens eines Kunststofffensters gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0018] Die nachstehenden Ausführungen beziehen sich exemplarisch auf einen Rahmen für ein
Kunststofffenster und gelten entsprechend auch für eine Kunststofftür.
[0019] In Fig. 1 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rahmens 2 eines Kunststofffensters
1 dargestellt. Der Rahmen 2 umfasst einen aus Kunststoff-Blendrahmenprofilen gebildeten
Blendrahmen 3 und einen aus Kunststoff-Flügelrahmenprofilen gebildeten Flügelrahmen
4. Der Flügelrahmen 4 umgibt ein Flächentragelement 6 in dessen Stirnseitenbereichen.
In der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform ist das Flächentragelement 6 eine
Isolierverglasung mit drei Glasscheiben.
[0020] Am Außenüberschlag des Blendrahmens 3 ist eine in einer Dichtungsaufnahmenut aufgenommene
Anschlagdichtung 7 angeordnet, an der der Flügelrahmen 4 im geschlossenen Zustand
des Kunststofffensters 1 anliegt. Ebenso liegt im geschlossenen Zustand der Blendrahmen
3 an einer weiteren Anschlagdichtung 7' an, die in einer Dichtungsaufnahmenut des
Flügelrahmens 4 aufgenommen ist. In die Haupthohlkammern der Blendrahmen- und Flügelrahmenprofile
sind Schaumstoff-Einschieblinge 8, 8' eingesetzt.
[0021] In einem Falzbereich 9 zwischen dem Blendrahmen 3 und dem Flügelrahmen 4 ist eine
Mitteldichtung 5 angeordnet, die in Figur 2 vergrößert dargestellt ist. Die Mitteldichtung
5 umfasst einen Grundkörper 10, eine Lippe 11 und eine Fahne 12. Sowohl Lippe 11 als
auch Fahne 12 sind an derselben Seite des Grundkörpers 10 angeformt. Darüber hinaus
weist die Fahne 12 einen Fuß 15 auf, der in eine Dichtungsaufnahmenut 16 am Blendrahmen
eingezogen ist, wodurch die Mitteldichtung 5 mit dem Blendrahmen 3 verbunden ist.
Alternativ dazu kann der Grundkörper 10 der Mitteldichtung 5 durch Koextrusion an
den Blendrahmen (3) anextrudiert sein. Der Grundkörper 10 besitzt im Querschnitt einen
Aufbau aus mindestens zwei Hohlkammern. Als Material für die Mitteldichtung 5 ist
ein thermoplastisches Elastomer, insbesondere auf Basis von PVC, PP/EPDM sowie TPS
und SBS bevorzugt. In besonders bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
ist der Grundkörper 10 und/oder der Fuß 15 aus einem härteren thermoplastischen Elastomer
als die Lippe 11 und Fahne 12.
[0022] Im geschlossenen Zustand des Kunststofffensters 1 liegt die Lippe 11 an einer Anschlagfläche
des Flügelrahmens 4 an. Dadurch wird der Falzraum in eine umlaufende raumseitige Kammer
13 und eine umlaufende wetterseitige Kammer 14 unterteilt. Darüber hinaus weist vom
Grundkörper 10 der Mitteldichtung 5 eine von der Lippe 11 beabstandete Fahne 12 in
Richtung des Flügelrahmens 4, ohne diesen aber zu berühren. Dabei beträgt der Abstand
zwischen der Fahne 12 und dem Flügelrahmen 4 vorzugsweise höchstens 2 mm. Ein derartiger
Abstand sorgt für eine thermisch beruhigte, umlaufende Kammer, die zwischen Grundkörper
10, Lippe 11, Flügelrahmen 4 und Fahne 12 gebildet wird.
[0023] In Figur 3 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Mitteldichtung
5 dargestellt, die in analoger Weise in dem erfindungsgemäßen Rahmen 2 eingesetzt
werden kann. Die Mitteldichtung 5 umfasst wiederum einen Grundkörper 10, eine Lippe
11 und eine Fahne 12, wobei Lippe 11 und Fahne 12 an derselben Seite des Grundkörpers
10 angeformt sind. Die Fahne 12 kann durch einen Fuß 15 in die Dichtungsaufnahmenut
16 des Blendrahmens 3 zur Befestigung der Mitteldichtung 5 an den Blendrahmen 3 eingezogen
sein. Die Fahne 12 ist aus einem Fahnenkörper 18 und einem flexiblen Verbindungsbereich
17 aufgebaut, wobei der Fahnenkörper 18 in der gezeigten Ausführungsform massiv ausgebildet
ist, d.h. der Fahnenkörper 18 weist keinen inneren Hohlraum auf. Dabei ist der Fahnenkörper
18 über den flexiblen Verbindungsbereich 17 mit dem Grundkörper 10 verbunden. Als
Materialien für die Mitteldichtung 5 sind wiederum thermoplastische Elastomere, insbesondere
auf Basis von PVC, PP/EPDM sowie TPS und SBS bevorzugt, wobei der Grundkörper 10 und/oder
der Fuß 15 aus einem härteren thermoplastischem Elastomer als die Lippe 11 und die
Fahne 12 hergestellt sein können.
[0024] Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Mitteldichtung 5 ist in Figur
4 dargestellt, die in analoger Weise die in Figur 1 gezeigt Mitteldichtung 5 mit dem
Blendrahmen 3 verbunden werden kann. In dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Mitteldichtung 5 ist der Fahnenkörper 18 als Schlauch mit innerem Hohlraum ausgebildet.
Der Fahnenkörper 18 ist auch in dieser Ausführungsform über den flexiblen Verbindungsbereich
17 mit dem Grundkörper 10 verbunden. Als Materialien für die Mitteldichtung 5 sind
wiederum thermoplastisches Elastomer, insbesondere auf Basis von PVC, PP/EPDM sowie
TPS und SBS bevorzugt. Dabei können der Grundkörper 10 und/oder der Fuß 15 aus einem
härteren thermoplastischem Elastomer als die Lippe 11 und die Fahne 12 hergestellt
sein.
[0025] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rahmens 2 eines
Kunststofffensters 1. Der Rahmen 2 gemäß dieser Ausführungsform ist identisch zu dem
in Figur 1 gezeigten Rahmen mit der Ausnahme aufgebaut, dass der Grundkörper 10 der
Mitteldichtung 5 als eine Erhebung 19 des Blendrahmens 3 ausgebildet ist. Die Erhebung
ist aus demselben Material wie der Kunststoff-Rahmenprofil des Blendrahmens 3 (vorzugsweise
PVC oder glasfaserverstärktes PVC). Lippe 11 und Fahne 12 sind wiederum aus thermoplastischem
Elastomer, insbesondere auf Basis von PVC, PP/EPDM sowie TPS und SBS bevorzugt, und
an die Erhebung 19 anextrudiert (vorzugsweise durch Coextrusion).
[0026] Die vorliegende Erfindung wurde vorstehend in Bezug auf einen Rahmen für ein Kunststofffenster
erläutert. Für den Fachmann ist jedoch ersichtlich, dass die Ausführungen in gleicher
Weise auf einen entsprechenden Rahmen für eine Kunststofftür übertragen werden können.
1. Rahmen (2) eines Kunststofffensters (1) oder einer Kunststofftür, umfassend
- einen aus Kunststoff-Blendrahmenprofilen gebildeten Blendrahmen (3),
- einen aus Kunststoff-Flügelrahmenprofilen gebildeten Flügelrahmen (4),
- eine Mitteldichtung (5), die in einem Falzbereich (9) zwischen dem Blendrahmen (3)
und dem Flügelrahmen (4) angeordnet ist und die einen Grundkörper (10) und eine Lippe
(11) umfasst, die an einer Anschlagfläche des Flügelrahmen (4) unter Bildung einer
umlaufenden raumseitigen Kammer (13) und einer umlaufenden wetterseitigen Kammer (14)
anliegt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mitteldichtung (5) weiter eine von der Lippe (11) beabstandete, zum Flügelrahmen
(4) weisende Fahne (12) umfasst, die nicht am Flügelrahmen (3) anliegt.
2. Rahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen Flügelrahmen (5) und Fahne (12) im Bereich von 1 mm bis 4 mm
liegt.
3. Rahmen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahne (12) einen elastisch verformbaren Verbindungsbereich (17) aufweist.
4. Rahmen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich der elastisch verformbare Verbindungsbereich (17) über die gesamte Länge der
Fahne (12) erstreckt.
5. Rahmen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahne (12) einen Fahnenkörper (18) umfasst, der über den elastisch verformbaren
Verbindungsbereich (17) einstückig an den Grundkörper (10) der Mitteldichtung (5)
angeformt ist.
6. Rahmen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahnenkörper (18) massiv ausgebildet ist oder einen inneren Hohlraum aufweist.
7. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (10) im Querschnitt einen Aufbau aus mindestens zwei Hohlkammern
aufweist.
8. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein thermoplastisches Elastomer das Material der Mitteldichtung (5) darstellt.
9. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitteldichtung (5) zusammen mit dem Blendrahmenprofil in den Eckbereichen des
Blendrahmens (3) verschweißt ist.
10. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitteldichtung (5) weiter einen Fuß (15) umfasst, der in eine Dichtungsaufnahmenut
(16) des Blendrahmens (3) eingezogen ist.
11. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (10) der Mitteldichtung (5) als eine Erhebung (19) des Blendrahmens
(3) ausgebildet ist, wobei Lippe (11) und Fahne (12) an die Erhebung (19) anextrudiert
sind.
12. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper 10 der Mitteldichtung (5) durch Koextrusion an den Blendrahmen (3)
anextrudiert ist.
13. Mitteldichtung (5) zur Verwendung in einem Rahmen (2) eines Kunststofffensters (1)
oder einer Kunststofftür nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
14. Mitteldichtung (5) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitteldichtung (5) einen Grundkörper (10), eine Lippe (11) und eine Fahne (12)
umfasst, wobei Lippe (11) und Fahne (12) an derselben Seite des Grundkörpers (10)
angeordnet sind.