[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ein Ventilatorrad
in einer Ausführung als Radial- oder Diagonalventilator, bestehend aus einer Deckscheibe
mit einer Einlassöffnung, einer Bodenscheibe und mehreren über den Umfang der Einlassöffnung
und um eine Rotationsachse herum verteilt angeordneten Ventilatorschaufeln sowie mit
in Umfangsrichtung jeweils zwischen den benachbarten Ventilatorschaufeln gebildeten
Schaufelkanälen, die vom Bereich der Einlassöffnung aus radial oder diagonal nach
außen führen und am Außenbereich Ausblasöffnungen bilden, wobei die Schaufelkanäle
bezüglich ihres effektiven Strömungsquerschnitts derart groß ausgelegt sind, dass
im Betrieb eine turbulente Strömung mit einer Reynolds-Zahl deutlich größer 2300 erreicht
wird, und wobei die Deckscheibe und/oder die Bodenscheibe eine nicht-rotatationssymmetrische
Geometrie aufweisen/aufweist.
[0002] Derartige Ventilatorräder werden wegen der turbulenten Strömung auch als TurboMaschinen
(Turbolüfter) bezeichnet. Charakteristisch ist hierbei die sehr hohe Reynolds-Zahl
Re, die mit einem Wert von mindestens 5000 (d. h. Re ≥ 5000) deutlich um einen Faktor
> 2 größer als der hinlänglich bekannte Grenzwert von etwa 2300 zwischen laminarer
Strömung (Re < 2300) und turbulenter Strömung (Re > 2300) ist. In den meisten Fällen
ist aber sogar Re ≥ 10000 (Faktor > 4) und kann bis zu mehreren 10000 betragen (z.
B. um 35000). Durch die turbulente Strömung in den Schaufelkanälen wird ein hoher
Wirkungsgrad im Bereich über 0,6 und bis zu mindestens 0,8 (60 - 80 %) erreicht. Bei
den Strömungskanälen kann annähernd von einer so genannten Rohrströmung ausgegangen
werden, wobei als charakteristische Größen üblicherweise eine Strömungsweite, insbesondere
ein idealisierter Ersatz-Innendurchmesser d, der Betrag der über den Querschnitt gemittelte
Strömungsgeschwindigkeit V
m und die (kinetische) Viskosität
v des jeweiligen Strömungsmediums zu Grunde gelegt werden; für die dimensionslose Reynolds-Zahl
gilt dann

wobei für Luft von einer kinetischen Viskosität
v = 1,5 · 10
-5 m
2/s auszugehen ist.
[0003] Der Wirkungsgrad ist definiert als Verhältnis von genutzter Ausgangsleistung zu zugeführter
Eingangsleistung, wobei im Falle eines elektromotorischen Antriebs die elektrische
Eingangsleistung oder aber eine mechanische Wellen-Antriebsleistung zur Drehung des
Ventilators angesetzt werden kann. So ist der so genannte "freiausbtasende Wirkungsgrad"
definiert zu:

d. h. als Verhältnis des Produktes Volumenstrom mal Druckdifferenz zur Eingangsleistung.
[0004] Ergänzend sei bemerkt, dass die relevanten Größen nach ISO 5801 gemessen werden.
[0005] Weiterhin bedeutet im Zusammenhang mit der Erfindung der Begriff "nichtrotationssymmetrisch",
dass zwei beliebige unterschiedliche Radialschnitte der Bodenscheibe und/oder der
Deckscheibe in zwei Ebenen, die die Rotationsachse enthalten und in Umfangsrichtung
einen bestimmten Differenzwinkel einschließen, bei verschiedenen Umfangswinkeln nicht
deckungsgleich sind, sondern voneinander abweichen. Eine Abweichung könnte dabei grundsätzlich
in Richtung der Rotationsachse (axial) und/oder in radialer Richtung (radial) vorhanden
sein. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass im Falle einer Nicht-Rotationssymmetrie
eine Drehung des Körpers um bestimmte Winkel um die Rotationsachse das Objekt bzw.
dessen Schnittfläche nicht auf sich selbst abbildet.
[0006] Ein solches Ventilatorrad der eingangs beschriebenen Art ist beispielsweise in unterschiedlichen
Ausführungen in der Veröffentlichung
JP 2001-263 294 beschrieben. Dabei soll die Deckscheibe oder die Bodenscheibe oder jede der beiden
Scheiben eine in Umfangsrichtung schräg-gestufte Kontur aufweisen. Durch diese in
Rotationsrichtung schräge Stufenform sollen eine Ablöseneigung der Strömung reduziert
und dadurch das Geräusch und der Wirkungsgrad positiv beeinflusst werden. Die Stufenform
führt dazu, dass jede Ventilatorschaufel auf ihrer Saugseite und ihrer Druckseite
unterschiedliche (axial gemessene) Austrittsbreiten aufweist, und zwar kann -je nach
Ausführungsform - die Austrittsbreite auf der Saugseite kleiner oder größer als die
Austrittsbreite auf der Druckseite sein.
[0007] Die
EP 1 933 039 A1 beschreibt einen Radialventilator mit Rippen, Aussparungen bzw. Einschnitten auf
der Außenseite der Deckscheibe. Diese Ausgestaltung soll durch eine bestimmte Strömungsführung
zu einer Geräuschminderung führen.
[0008] Die weitere Veröffentlichung
EP 1 032 766 B1 beschreibt ein Lüfterrad insbesondere für einen Turbolader. Bei diesem Lüfterrad
werden Schaufeln durch Prägungen an mindestens einer der beiden Scheiben (Boden- und/oder
Deckscheibe) gebildet. Durch diese Prägungen entsteht ebenfalls eine nicht-rotationssymmetrische
Geometrie. Allerdings beschäftigt sich diese Veröffentlichung nicht mit einer Beeinflussung
der Strömung, sondern hat hauptsächlich fertigungstechnische und stabilitätsfördernde
Aspekte zum Inhalt.
[0009] Auch gemäß der Veröffentlichung
DE 32 47 453 C1 entsteht - hier durch Tiefziehen - eine nicht rotations-symmetrische Geometrie. Dabei
werden aus einer Bodenscheibe und einer zu dieser parallelen Ringscheibe nach Erwärmen
Schaufelteile ausgeformt, die durch Verschweißen an den jeweiligen Kammflächen zusammengefügt
werden und damit ein Ventilatorlaufrad bilden. Allerdings beschäftigt sich die Veröffentlichung
ebenso wie die oben genannte
EP 1 032 766 B1 nicht mit einer Beeinflussung der Strömung, sondern hat lediglich die Aufgabe, die
Fertigung eines Ventilatorlaufrades aus thermoplastischem Kunststoff zu vereinfachen
und die Stabilität zu erhöhen.
[0010] Die Veröffentlichung
US 2007/0116561 A1 bzw. die korrespondierende
US 7,455,504 B2 beschreibt verschiedene Ausführungen einer recht speziellen Strömungsmaschine, die
in sehr kleinen Ausführungen besonders für Computer vorgesehen sein soll. Hierbei
sollen die Strömungskanäle mit einem sehr kleinen Strömungsquerschnitt ausgebildet
sein, um eine laminare Strömung zu erreichen. Demzufolge handelt es sich nicht um
eine "Turbo-Maschine" im Sinne der vorliegenden Erfindung, da bei diesem Stand der
Technik die Reynolds-Zahl ausdrücklich jedenfalls kleiner als 2300 sein soll. Konkret
wird der gesamte Strömungsquerschnitt in eine Vielzahl von kleinen Störmungskanä!en
aufgeteilt. Dies wird beispielsweise durch eine wabenartige Struktur erreicht, wodurch
sich ebenfalls auf den ersten Blick eine nicht-rotationssymmetrische Ausgestaltung
ergibt. Diese dient aber ausschließlich dem Zweck, kleine Strömungskanäle zu formen,
um laminare Strömungen zu gewährleisten. Merkmale dieser bekannten Ausführungen können
nicht auf eine "Turbo-Maschine" der hier im Rahmen der vorliegenden Erfindung behandelten
Art übertragen werden, weil es sich um völlig verschiedene Wirkprinzipien handelt.
So liegt z. B. der "Spitzenwirkungsgrad" (peak efficiency) der bekannten "Laminar-Maschine"
nur bei etwa 0,2 (20 %).
[0011] In zahlreichen weiteren Veröffentlichungen sind rotationssymmetrische Ventilatorräder
beschrieben. Nur rein beispielhaft seien hier die Veröffentlichungen
DE 29 40 773 C2,
DE 199 18 085 A1,
EP 1 574 716 B1 und
DE 203 03 443 U1 sowie auch
GB 438 036 A1 genannt. Solche Ventilatoren mit rotationssymmetrisch ausgeführten Boden- und/oder
Deckscheiben weisen sowohl in Richtung der Rotationsachse als auch in umfänglicher
Richtung zum Teil stark ungleichförmige Geschwindigkeits- und Druckverteilungen, d.
h. lokal überhöhte Geschwindigkeits-/Druckbereiche auf. Dies kann zu Strömungsablösungen
und sogar Rückströmungen führen, die wiederum aerodynamische Verluste, Wirkungsgradeinbußen
und auch eine Erhöhung der Geräuschemission bewirken. Zu dem genannten Dokument
GB 438 036 A ist noch zu erwähnen, dass jede Ventilatorschaufel und/oder jede Deckscheibe aus
zwei separaten Schichten bestehen soll, die nach Art von "Wellpappe" über wellenförmige
Verbindungsstege verbunden sind. Hierdurch ergibt sich zwar zwischen den beiden Schichten
ein nicht-rotationssymmetrischer Verlauf, jedoch sind die für die Strömungseigenschaften
verantwortlichen Oberflächen der Deckscheiben jedenfalls rotationssymmetrisch. Der
mit "Wellpappe" mechanisch verstärkte Hohlraum zwischen den Schichten wird nicht durchströmt.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Ventilatorrad der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, mit dem bei guter mechanischer Stabilität eine verbesserte
Beeinflussung der Strömung zur Optimierung hinsichtlich Luftleistung, Wirkungsgrad
sowie Geräuschverhalten erreicht wird.
[0013] Erfindungsgemäß wird dies durch die Merkmale des Anspruchs 1 oder durch die Merkmale
des Anspruchs 2 erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweils
abhängigen Ansprüchen und der sich unten anschließenden Beschreibung enthalten.
[0014] Ein erster Erfindungsaspekt liegt gemäß dem Anspruch 1 darin, dass die jeweils nicht-rotationssymmetrische
Deckscheibe bzw. Bodenscheibe zusätzlich in axialer bzw. achsparalleler Richtung gesehen
einen kontinuierlichen, punktstetigen Verlauf an den jeweiligen Außenseiten von Boden-
und/oder Deckscheibe über den gesamten Umfang (auch über die Bereiche der Schaufeln)
hinweg aufweist. Dies bedeutet, es existiert zwischen zwei durch die Achse verlaufenden
Radialschnitten ein Grenzwinkel α
G > 0°, ab dem eine weitere Annäherung der beiden Radialschnitte dazu führt, dass auch
die Form-Abweichungen in axialer Richtung der jeweiligen Außenseiten von Boden- und/oder
Deckscheibe kleiner werden. Es handelt sich somit um einen stetigen Verlauf in axialer
Richtung, wodurch gegenüber dem stufenförmigen Verlauf beispielsweise gemäß
JP 2001-263 294 und auch gemäß
EP 1 933 039 A1 eine deutliche Verbesserung erreicht wird.
[0015] Zusätzlich - gegebenenfalls aber auch alternativ - zu diesem ersten Erfindungsaspekt
kann in einem zweiten Aspekt gemäß dem Anspruch 2 vorgesehen sein, dass die jeweils
nicht-rotationssymmetrische Deckscheibe bzw. Bodenscheibe zwischen zwei radialen,
die Rotationsachse enthaltenden und beidseitig jeder Ventilatorschaufel liegenden
Schnitten über die Ventilatorschaufel hinweg ohne Sprung ausgebildet ist. Auch dies
ist vorteilhaft im Sinne der Lösung der zu Grunde liegenden Aufgabe.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Geometrieabweichung zweier verschiedener,
die Rotationsachse enthaltender Schnitte der jeweils nicht-rotationssymmetrischen
Scheibe (Deck- oder Bodenscheibe) in radialer Richtung beliebig sein (im Gegensatz
zu dem erfindungsgemäß jedenfalls punktstetigen Verlauf in axialer Richtung). Dies
bedeutet, dass radial wahlweise ein punktstetiger oder auch ein sprungförmiger Verlauf
möglich ist.
[0017] Während man mit der geometrischen Gestaltung der Ventilatorschaufeln und der Gestaltung
der zwischen den Schaufeln gebildeten Strömungskanäle durch eine bekannte rotationssymmetrisch
ausgeführte Boden- und/oder Deckscheibe die Geschwindigkeits- und Druckverteilung
in Richtung der Rotationsachse beeinflussen kann, bleibt die Ungleichförmigkeit in
umfänglicher Richtung hiervon weitestgehend unbeeinflusst. Im Gegensatz dazu kann
mit der erfindungsgemäß nicht-rotationssymmetrischen Gestaltung zusätzlich gezielt
ein vorteilhafter Einfluss auf die in Umfangsrichtung auftretende Ungleichförmigkeit
der Geschwindigkeits- und Druckverteilung genommen werden. Daraus resultieren u. a.
folgende Vorteile:
— Beeinflussung der Abströmung vom Ventilatorrad derart, dass eine Vergleichmäßigung
der Strömung vor allem in umfänglicher Richtung und dadurch bedingt eine Reduktion
der maximal lokal auftretenden Strömungsgeschwindigkeit stattfindet, was sich positiv
auf aerodynamische und akustische Eigenschaften des Ventilatorrades auswirkt; insbesondere
wird dadurch eine Verbesserung des Wirkungsgrades und der Geräuschemission erreicht.
— Gezielte Beeinflussung der Strömung im Ventilatorrad zur Reduktion von Interaktionen
mit den Schaufelkanalbewandungen zur Geräuschreduktion und zur Verbesserung der Luftleistung
sowie des Wirkungsgrades.
— Mehr Freiheitsgrade zur Strömungsbeeinflussung (vor allem in umfänglicher Richtung)
und Strömungsführung; dadurch Stabilisierung der Strömung im Schaufelkanal und somit
Verringerung der Ablöseneigung der Strömung.
— Verbesserung der mechanischen Stabilität; dadurch auch Materialeinsparung möglich.
[0018] Anhand von mehreren in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispielen soll
die Erfindung nun genauer erläutert werden. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ventilatorrades, und zwar in Fig.
1a eine Perspektivansicht und in Fig. 1b einen Axialschnitt in einer diametralen Schnittebene,
- Fig. 2 bis 9
- jeweils eine weitere unterschiedliche Ausführung des Ventilatorrades, wobei jeweils
in einer Teilfigur a) eine Perspektivansicht und in einer Teilfigur b) eine Seitenansicht
dargestellt sind, und
- Fig. 10
- eine weitere Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Ventilatorrades beispielhaft
in einer Ausführung wie in Fig. 4a in einem vergrößerten Maßstab zur weiteren Erläuterung
der Erfindung.
[0019] In allen Ausführungsbeispielen besteht ein erfindungsgemäßes, um eine Rotationsachse
Z rotierend anzutreibendes Ventilatorrad 1 aus einer Deckscheibe 2 mit einer vorzugsweise
im Wesentlichen zentrischen Einlassöffnung 4 zum Lufteintritt, einer in Achsrichtung
Z gegenüberliegenden Bodenscheibe 6 und mehreren Ventilatorschaufeln 8. Diese Ventilatorschaufeln
8 sind zwischen der Bodenscheibe 6 und der Deckscheibe 2 angeordnet oder gänzlich
oder bereichsweise durch eine bestimmte Formung von der Bodenscheibe 6 und/oder der
Deckscheibe 2 gebildet (vgl. Fig. 8), wobei die Scheiben 2, 6 dann in diesen Bereichen
direkt miteinander verbunden sind. Die Ventilatorschaufeln 8 sind in einer bestimmten
Umfangsverteilung um die Rotationsachse Z und die Einlassöffnung 4 herum angeordnet.
In Umfangsrichtung jeweils zwischen zwei benachbarten Ventilatorschaufeln 8 sind Schaufelkanäle
10 gebildet, die vom Bereich der Einlassöffnung 4 aus radial oder diagonal nach außen
führen und am Außenbereich des Ventilatorrades 1 Ausblasöffnungen 11 bilden.
[0020] Wie eingangs bereits erläutert wurde, ist in einer für "Turbo-Ventilatoren" üblichen
Weise vorgesehen, dass die Schaufelkanäle 10 bezüglich ihres effektiven Strömungsquerschnitts
derart groß ausgelegt sind, dass im Betrieb eine turbulente Strömung mit einer Reynolds-Zahl
Re » 2300 bei hohem Wirkungsgrad zwischen 0,6 und 1,0 erreicht wird. Zudem weist die
Einlassöffnung 4 eine effektive Saugmund-Strömungsweite D
s auf, deren Verhältnis zu einer effektiven Strömungsweite D
k jedes Schaufelkanals jedenfalls kleiner als 10, insbesondere sogar kleiner als 3,
ist. Die genannten Strömungsweiten werden üblicherweise auf eine Kreisform bezogen,
so dass ein idealisierter Durchmesser zu Grunde gelegt wird, auch wenn die tatsächlichen
Strömungsquerschnitte von der Kreisform abweichen.
[0021] Bei dem erfindungsgemäßen Ventilatorrad 1 ist es nun zunächst wesentlich, dass die
Deckscheibe 2 oder die Bodenscheibe 6 oder aber jede der beiden Scheiben 2, 6 zur
Strömungsbeeinflussung eine nicht-rotationssymmetrische Geometrie aufweist. Zudem
ist es dabei wesentlich, dass die Deckscheibe 2 und die Bodenscheibe 6 nicht parallel
zueinander sind.
[0022] Dazu sei an dieser Stelle auf die Fig. 10 verwiesen, wo zusätzlich zwei radiale,
d. h. entsprechend einem Radius r verlaufende und sich in der Rotationsachse Z schneidende
Ebenen E1 und E2 eingezeichnet sind, die einen bestimmten Differenzwinkel α einschließen.
Nicht-Rotationssymmetrie im Sinne der vorliegenden Erfindung liegt vor, wenn die in
den Ebenen E1 und E2 liegenden Querschnittsflächen der jeweiligen Scheibe 2 und/oder
6 sich - bei verschiedenen Umfangswinkeln - voneinander unterscheiden.
[0023] Dabei ist aber zusätzlich der Verlauf der jeweils nicht-rotationssymmetrischen Scheibe
2 und/oder 6 in axialer Richtung an den jeweiligen Außenseiten von Bodenscheibe 6
und/oder Deckscheibe 2 über den gesamten Umfangsbereich (auch über die Schaufeln)
hinweg punktstetig, d. h. mit abnehmendem Differenzwinkel α existiert ein Grenzwinkel
αG > 0°, ab dem eine weitere Annäherung der beiden Radialschnitte E1 und E2 (Fig.
10) dazu führt, dass auch die Form-Abweichungen in axialer Richtung Z der jeweiligen
Außenseiten von Bodenscheibe 6 und/oder Deckscheibe 2 kleiner werden. Alternativ oder
zusätzlich dazu ist vorgesehen, dass zwei Querschnitte, die in zwei die Rotationsachse
Z enthaltenden und sich dadurch in der Rotationsachse Z schneidenden Ebenen liegen,
beidseitig jeder Ventilatorschaufel 8 keinen Sprung in Drehrichtung über die Schaufel
8 hinweg darstellen.
[0024] Im Gegensatz zu dem punktstetigen Verlauf in axialer Richtung Z kann erfindungsgemäß
die Geometrieabweichung zweier unterschiedlicher, die Rotationsachse Z enthaltender
Schnitte in radialer Richtung (Radius r in Fig. 10) beliebig sein. Dies bedeutet,
dass hier sowohl punktstetige, als auch sprungförmige Verläufe möglich sind.
[0025] Im Folgenden sollen die einzelnen Ausführungsbeispiele kurz genauer beschrieben werden.
[0026] Bei der Ausführung gemäß Fig. 1 ist die Deckscheibe 2 im Bereich der Einlassöffnung
4 mit einem Radeinlass 12 ausgestattet, wobei die Deckscheibe 2 im Bereich dieses
Radeinlasses 12 nicht-rotationssymmetrisch in Richtung der Rotationsachse Z ausgeführt
ist. Im dargestellten Beispiel erstreckt sich der Radeinlass 12 stegartig axial von
der Deckscheibe 2 weg und weist in Umfangsrichtung eine wellenförmige Kontur mit axialen
Erhebungen und dazwischen liegenden Vertiefungen auf. Das Ventilatorrad 1 ist in diesem
Fall als Radialventilator ausgeführt. Zusätzlich oder alternativ kann die Deckscheibe
2 im Bereich der Einlassöffnung 2 bzw. des Radeinlasses 12 auch in radialer Richtung
nicht-rotationssymmetrisch ausgebildet sein.
[0027] Auch in der Ausführung gemäß Fig. 2 handelt es sich um einen Radialventilator, wobei
in diesem Fall nur die Deckscheibe 2 in Richtung der Drehachse Z nicht-rotationssymmetrisch
ausgebildet ist. In diesem Beispiel ist dazu die Deckscheibe 2 in Umfangsrichtung
wellenförmig ausgebildet, wobei jeweils zwischen zwei Ventilatorschaufeln 8 ein sich
konvex nach außen wölbender Abschnitt gebildet ist. Diese Abschnitte gehen im Bereich
jeder Ventilatorschaufel 8 stetig ineinander über.
[0028] In Fig. 3 ist eine Ausführung als Radialventilator dargestellt, bei der nur die Bodenscheibe
6 nicht-rotationssymmetrisch in Achsrichtung Z ausgeführt ist. Konkret kann es sich
um eine gleichartige Ausgestaltung handeln, wie sie bei der Deckscheibe 2 gemäß Fig.
2 vorgesehen ist.
[0029] Die Ausführung gemäß Fig. 4 kombiniert praktisch beide Ausführungen gemäß Fig. 2
und 3. Dies bedeutet, dass dieser Radialventilator sowohl im Bereich der Deckscheibe
2 als auch im Bereich der Bodenscheibe 6 nicht-rotationssymmetrisch ausgeführt ist.
[0030] In Fig. 5 ist eine Ausführung des Ventilatorrades 1 als Diagonalventilator veranschaulicht,
wobei die Deckscheibe 2 in radialer Richtung r nicht-rotationssymmetrisch ausgeführt
ist, und zwar in diesem Fall nicht stetig, sondern sprungförmig. Dies wird durch einen
nicht stetigen, sondern über Ecken im Radius springenden Verlauf einer äußeren Umfangskante
14 der Deckscheibe 2 erreicht.
[0031] Die Fig. 6 zeigt eine Ausführung als Radialventilator, wobei die Deckscheibe 2 in
radialer Richtung r nicht-rotationssymmetrisch ausgeführt ist, und zwar punktstetig.
Dies bedeutet, dass die Deckscheibe 2 hier einen stetigen Umfangsverlauf ohne Ecken
oder sonstige Sprünge aufweist.
[0032] Entsprechendes gilt auch für die sehr ähnliche Ausführung gemäß Fig. 7, wobei jedoch
an Punkten P jeweils eine Ecke bzw. ein Knick auftritt.
[0033] Die Fig. 8 zeigt eine Ausführung als Radialventilator, wobei beide Scheiben, sowohl
die Deckscheibe 2 als auch die Bodenscheibe 6, durch einen in Umfangsrichtung wellenartigen
Konturverlauf in Richtung der Rotationsachse Z nicht-rotationssymmetrisch ausgeführt
sind. Zusätzlich ist hier vorgesehen, dass die Deckscheibe 2 und die Bodenscheibe
6 im äußeren Umfangsbereich des Ventilatorrades 1 direkt miteinander verbunden sind
und somit gemeinsam zumindest einen Teilbereich der Ventilatorschaufeln 8 bilden.
Zur Verdeutlichung ist in der zusätzlichen Figur 8c ein Teilbereich der Deckscheibe
2 im Bereich eines der Schaufelkanäle 10 weggeschnitten. Grundsätzlich könnten die
Ventilatorschaufeln 8 vollständig dadurch gebildet werden, dass die entsprechend geformten
Boden- und/oder Deckscheiben 6, 2 über den ganzen Verlauf der Schaufeln 8 hinweg direkt
miteinander verbunden werden. Bei der dargestellten Ausführung sind aber die Scheiben
2, 6 nur im äußeren Umfangsbereich miteinander verbunden, wobei im inneren Eintrittsbereich
der Schaufelkanäle 10 konventionelle Schaufel-Abschnitte als separate Teile geformt
sind.
[0034] Bei allen bisher beschriebenen Ausführungsformen entstehen durch die nicht-rotationssymmetrische
Ausgestaltung geometrische Strukturen, die in Umfangsrichtung periodisch wiederkehrend
ausgeführt sind. Es liegt aber ebenfalls im Rahmen der Erfindung, die geometrischen
Strukturen so zu wählen, dass sie unregelmäßig in Form und/oder Anordnung sind.
[0035] Dazu ist ein Ausführungsbeispiel in Fig. 9 veranschaulicht. Es handelt sich auch
hier wiederum um einen Radialventilator mit nicht-rotationssymmetrischer Deckscheibe
2. Diese weist an einer Umfangsstelle 16 einen sich sprunghaft ändernden Radius r
auf, und die äußere Umfangskante 14 der Deckscheibe 2 verläuft ausgehend von der Umfangsstelle
16 mit einem sich kontinuierlich ändernden Radius über den Umfang und endet nach 360°
wieder an dem Radius-Sprung in der Umfangsstelle 16. Dadurch verläuft bei diesem Beispiel
die Umfangskante 14 spiralartig.
[0036] Natürlich sind auch andere Ausführungen möglich, durch die sich eine in Umfangsrichtung
unregelmäßige Geometrie von Deck- und/oder Bodenscheibe 2, 6 ergibt.
[0037] Für alle Ausführungsformen gilt, dass die Ventilatorschaufeln 8 einen beliebigen
Verlauf aufweisen können. Beispielsweise können sie hinsichtlich der Rotationsrichtung
vorwärts oder rückwärts gekrümmt sein.
[0038] Im Übrigen sind beliebige Kombinationen aller bisher beschriebenen Einzelmerkmale
möglich.
[0039] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.
Es wird ausdrücklich betont, dass die Ausführungsbeispiele nicht auf alle Merkmale
in Kombination beschränkt sind, vielmehr kann jedes einzelne Teilmerkmal auch losgelöst
von allen anderen Teilmerkmalen für sich eine erfinderische Bedeutung haben.Ferner
ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im jeweiligen unabhängigen Anspruch
definierte Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige
andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmalen
definiert sein. Dies bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des
jeweiligen unabhängigen Anspruchs weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer
Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann. Insofern sind
die Ansprüche lediglich als ein erster Formulierungsversuch für eine Erfindung zu
verstehen.
1. Ventilatorrad (1) in einer Ausführung als Radial- oder Diagonalventilator, bestehend
aus einer Deckscheibe (2) mit einer Einlassöffnung (4), einer Bodenscheibe (6) und
mehreren über den Umfang der Einlassöffnung (4) und um eine Rotationsachse (Z) herum
verteilt angeordneten Ventilatorschaufeln (8) sowie mit in Umfangsrichtung jeweils
zwischen den benachbarten Ventilatorschaufeln (8) gebildeten Schaufelkanälen (10),
die vom Bereich der Einlassöffnung (4) aus radial oder diagonal nach außen führen
und am Außenbereich Ausblasöffnungen (11) bilden, wobei die Schaufelkanäle (10) bezüglich
ihres effektiven Strömungsquerschnitts derart groß ausgelegt sind, dass im Betrieb
eine turbulente Strömung mit einer Reynolds-Zahl (Re) deutlich größer 2300 erreicht
wird, und wobei die Deckscheibe (2) und/oder die Bodenscheibe (6) eine nicht-rotationssymmetrische
Geometrie aufweisen/aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils nicht-rotationssymmetrische Geometrie in axialer bzw. achsparalleler
Richtung (Z) gesehen einen kontinuierlichen, punktstetigen Verlauf aufweist.
2. Ventilatorrad nach Anspruch 1 oder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils nicht-rotationssymmetrische Geometrie zwischen zwei radialen, die Rotationsachse
(Z) enthaltenden und beidseitig jeder Ventilatorschaufel (8) liegenden Schnitten über
die Ventilatorschaufel (8) hinweg ohne Sprung ausgebildet ist.
3. Ventilatorrad nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassöffnung (4) eine effektive Saugmund-Strömungsweite (Ds) aufweist, deren Verhältnis zu einer effektiven Strömungsweite (DK) jedes Schaufelkanals (20) kleiner als 10, insbesondere kleiner als 3, ist.
4. Ventilatorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 3"
dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils nicht-rotationssymmetrische Geometrie in radialer Richtung (r) gesehen
einen kontinuierlichen, punktstetigen Verlauf oder einen nicht-kontinuierlichen, sprungförmigen
Verlauf aufweist.
5. Ventilatorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Deckscheibe (2) im Bereich der Einlassöffnung (4) nicht-rotationssymmetrisch
in Richtung der Rotationsachse (Z) und/oder in radialer Richtung (r) ausgebildet ist,
wobei insbesondere ein die Einlassöffnung (4) umschließender, axial vorstehender Radeinlass
(12) eine wellenförmige Verlaufskontur mit abwechselnden Vorsprüngen und Vertiefungen
aufweist.
6. Ventilatorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Deckscheibe (2) nicht-rotationssymmetrisch in Richtung der Rotationsachse (Z)
ausgebildet ist, wobei die Deckscheibe (2) in Umfangsrichtung eine vorzugsweise wellenförmige
Gestaltung aufweist.
7. Ventilatorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenscheibe (6) nicht-rotationssymmetrisch in Richtung der Rotationsachse (Z)
ausgebildet ist, wobei die Bodenscheibe (6) in Umfangsrichtung eine vorzugsweise wellenförmige
Gestaltung aufweist.
8. Ventilatorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Deckscheibe (2) nicht-rotationssymmetrisch in Radiusrichtung (r) ausgebildet
ist.
9. Ventilatorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenscheibe (6) nicht-rotationssymmetrisch in Radiusrichtung (r) ausgebildet
ist.
10. Ventilatorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilatorschaufeln (8) zumindest bereichsweise durch direkte Verbindung zwischen
den entsprechend geformten Deck- und Bodenscheiben (2, 6) gebildet sind.
11. Ventilatorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils nicht-rotationssymmetrische Geometrie bezüglich Form und/oder Anordnung
in Umfangsrichtung periodisch wiederkehrend oder unregelmäßig ausgebildet ist.