Hintergrund der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Heizungsanlage.
[0002] Heizungsanlagen, welche wenigstens einen Heizkreislauf und einen Wärmeerzeuger mit
konstanter Wärmeleistungsabgabe aufweisen, wie z.B. Heizungsanlagen zur Fußbodenheizung,
welche als Wärmeerzeuger eine Wärmepumpe bzw. eine Wärmepumpenanlage (beispielsweise
mehrere Wärmepumpen) aufweisen oder allgemein Flächenheizungen mit großen Speichermassen
werden in manchen Fällen und unter bestimmten Bedingungen ohne einen gesondert vorgesehenen
Pufferspeicher bzw. Heizungspufferspeicher betrieben, welcher dazu dient, Differenzen
zwischen der erzeugten bzw. bereitgestellten und der verbrauchten Wärmemenge auszugleichen
und Leistungsschwankungen im Sinne eines Tiefpass-Verhaltens zu glätten.
[0003] Aufgrund der Notwendigkeit, dass infolge der konstanten Wärmeleistungsabgabe stets
ein Mindestvolumenstrom von dem Wärmeerzeuger in den Verbraucherkreis führen muss,
besteht insbesondere in diesen Fällen nicht die Möglichkeit, den Verbraucherkreis
mit einer Mischerregelung auszustatten. Das von einer Ladepumpe des Wärmeerzeugers
bzw. der Heizungsanlage geförderte Heizmedium bzw. Wärmeträgermedium fließt deshalb
direkt in den Verbraucherkreis. Hierbei ist es bekannt, in der Regel eine Regelstrategie
anzuwenden, welche die Speichermasse der Flächenheizung mit dem ansonsten vorhandenen
Heizungspufferspeicher gleichsetzt. Das heißt, dass die Beladestrategie des sonst
vorhandenen Heizungspufferspeichers auf den thermischen Beladevorgang der Speichermasse
der Flächenheizung angewendet wird. Dies erfolgt unter anderem dadurch, dass ein Temperaturfühler
zur Messung der Temperatur eines Pufferspeichers z.B. in den Rücklauf der Heizungsanlage
gesetzt und die dort gemessene Temperatur der Temperatur des Heizungspufferspeichers
gleichgesetzt wird.
[0004] Hierbei werden Überschreitungen einer gewünschten bzw. vorgegebenen Temperatur, die
sich aufgrund der Mindestlaufzeit des Verdichters ergeben, in Kauf genommen. Bei bekannten
Verfahren zum Betreiben einer Heizungsanlage werden diese Überschreitungen im Sinne
einer Energiebilanz aufsummiert und im Gegenzug mit einer Verlängerung der Pausenzeit,
also einer Unterbrechung der Versorgung, kompensiert.
[0005] Es ist ferner zu berücksichtigen, dass der Ladevorgang des Speichers in Form der
Speichermasse durch die Aufnahmefähigkeit und die gleichzeitige Energieabgabe dieses
Speichers in die zu heizenden Räume beeinflusst wird. Besteht z.B. ein geringer Abfluss
von Wärme in die zu heizenden Räume, so wird die Temperatur dieses Speichers rasch
ansteigen. Damit steigt z.B. die Rücklauftemperatur und in der Folge die von der Wärmepumpe
abgegebene Temperatur. Dies wiederum hat zur Folge, dass der Wärmeerzeuger zeitweise
in einem höheren Temperaturbereich arbeitet, einhergehend mit einer Reduzierung des
Wirkungsgrads. Ferner kann hieraus auch ein Überheizen der Räume resultieren.
[0006] Das bei bekannten Verfahren verwendete Arbeitsprinzip, eine zeitweilige Überversorgung
zuzulassen, und diese durch Pausenzeiten zu kompensieren, korrigiert zwar die Energiebilanz,
vermeidet aber nicht wirksam die Erwärmung des jeweiligen Wärmeträgermediums auf zu
hohe Temperaturen, wie z.B. in Form von zu hohen Vorlauftemperaturen, so dass es mit
den bekannten Verfahren ohne eine nachteilige zeitweilige übermäßige Erwärmung nicht
möglich ist, auf einen Heizungspufferspeicher zu verzichten.
Zugrundeliegende Aufgabe
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben
einer Heizungsanlage, die wenigstens einen Heizkreislauf und einen Wärmeerzeuger mit
konstanter Wärmeleistungsabgabe aufweist, anzugeben, mit dem eine übermäßige zeitweilige
Erwärmung des Wärmeträgermediums des Heizkreislaufs im Vergleich zu bekannten Lösungen
deutlich reduziert werden kann und somit auf einen Heizungspufferspeicher verzichtet
werden kann.
Erfindungsgemäße Lösung
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren zum Betreiben einer Heizungsanlage
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Stufen A bis K.
[0010] Gemäß Stufe A wird zunächst eine Maximalüberschreitung T
max einer Solltemperatur T
s des Wärmeträgermediums und eine Maximalunterschreitung T
min der Solltemperatur T
s des Wärmeträgermediums sowie eine Mindestlaufzeit t
WE,
min des Wärmeerzeugers und eine Mindestpausenzeit t
p,
min des Wärmeerzeugers vorgegeben, wobei der Wärmeerzeuger bevorzugt eine Wärmepumpe
sein kann. Die Festlegung der Solltemperatur erfolgt in Stufe B.
[0011] Die Mindestlaufzeit des Wärmeerzeugers, welche z.B. innerhalb eines Bereichs von
10 Minuten bis 15 Minuten liegen kann, ist eine einzuhaltende Laufzeit, deren Unterschreitung
während des Betriebs der Heizungsanlage mit einer zu hohen Anzahl von Einschalt- bzw.
Ausschaltvorgängen einhergeht, die sich nachteilig auf die Lebensdauer und die Effizienz
des Wärmeerzeugers auswirken. Ferner gewährleistet auch die Mindestpausenzeit des
Wärmeerzeugers, dass die Anzahl der Einschalt- bzw. Ausschaltvorgänge nicht übermäßig
hoch ist.
[0012] Die Heizungsanlage kann insbesondere auch z.B. in Form einer Fußbodenheizung oder
einer Flächenheizung ausgebildet sein, so dass das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere
z.B. auch zum Betreiben einer Fußbodenheizung oder einer Flächenheizung vorgesehen
sein kann.
[0013] Erfindungsgemäß ist die Maximalüberschreitung T
max als positive Größe definiert, derart, dass sich eine Höchsttemperatur T
H, die größer ist als die Solltemperatur, gemäß T
H = T
s + T
max berechnen lässt. Die Maximalunterschreitung T
min ist erfindungsgemäß als negative Größe definiert, derart, dass sich eine Mindesttemperatur
T
M, die kleiner ist als die Solltemperatur, gemäß T
M = T
s + T
min berechnen lässt.
[0014] In Stufe C erfolgt das Einschalten der Wärmeträgermedium-Fördereinheit und das Messen
der aktuellen Temperatur T
a des Wärmeträgermediums nach einer Laufzeit t
l,
WF der Wärmeträgermedium-Fördereinheit. Gemäß Stufe D erfolgt das Abschalten der Wärmeträgermedium-Fördereinheit
und ein Wiederholen der Stufen (B) und (C) nach einer Standzeit t
Stand, wenn T
a größer oder gleich (T
s + T
min + T
korr) ist, oder es erfolgt ein zusätzliches Einschalten des Wärmeerzeugers, wenn T
a kleiner (T
s + T
min + T
korr) ist. Zur Initialisierung des Vorgangs wird hierbei T
korr vor dem ersten Durchlauf zu Null gesetzt. Für die weiteren Durchläufe ist T
korr jeweils gemäß Stufe (F) im vorherigen Durchlauf des Verfahrens bestimmt worden. Das
Einschalten der Wärmeträgermedium-Fördereinheit gemäß Stufe (C) bzw. das Wiederholen
desselben nach einer Standzeit t
stand, wenn die nach der Laufzeit t
l,WF gemessene Temperatur T
a größer oder gleich (T
s + T
min + T
korr) ist, kann insbesondere z.B. dazu dienen, die Temperatur des aus der Heizungsanlage
zurückkommenden bzw. zurückfließenden Wärmeträgermediums zu ermitteln. Ferner kann
es insbesondere auch aus energetischen Gründen von Vorteil sein, die Wärmeträgermedium-Fördereinheit
nur in den zeitlichen Abständen, wie gemäß Stufe D vorgesehen, zu betreiben. Die Standzeit
t
Stand kann hierbei z.B. 10 Minuten (oder ca. 10 Minuten) oder wenigstens 10 Minuten betragen
oder innerhalb eines Bereichs von 10 Minuten bis 15 Minuten liegen. Die Laufzeit t
l,
WF kann hierbei z.B. 2 Minuten (oder ca. 2 Minuten) oder wenigstens 2 Minuten betragen
oder innerhalb eines Bereichs von 2 Minuten bis 5 Minuten liegen.
[0015] Die in Stufe E gemessenen aktuellen Temperaturen T
a(t
1) und T
a(t
2) dienen in Stufe F der Berechnung der während der Mindestlaufzeit t
WE,
min theoretisch erzielten Temperaturdifferenz ΔT(t
WE,
min) durch lineare Extrapolation unter Verwendung von T
a(t
1) und T
a(t
2), wobei diese Temperaturdifferenz ΔT(t
WE,
min) in die gemäß Stufe F vorgenommene Berechnung des Korrekturwerts T
korr einfließt, sofern nicht T
korr gemäß Stufe F zu Null gesetzt wird, da ΔT(t
WE,
min) kleiner oder gleich T
max - T
min ist. Die in Stufe E vorgesehene Wartezeit t
w kann hierbei z.B. 2 Minuten (oder ca. 2 Minuten) oder wenigstens 2 Minuten betragen
oder innerhalb eines Bereichs von 2 Minuten bis 5 Minuten liegen.
[0016] In Stufe G erfolgt ein Fortsetzen des Betriebs des Wärmeerzeugers und der Wärmeträgermedium-Fördereinheit
bis zum Ablauf der Mindestlaufzeit t
WE,
min des Wärmeerzeugers. Nach Stufe G erfolgt in Stufe H ein Messen der aktuellen Temperatur
T
a des Wärmeträgermediums, wobei in Stufe I, sofern T
a kleiner als (T
s + T
max) ist, ein Fortsetzen des Betriebs des Wärmeerzeugers und der Wärmeträgermedium-Fördereinheit
für einen Zeitraum t
fort und eine Rückkehr zu Stufe (H) erfolgt. Wenn T
a größer oder gleich (T
s + T
max) ist, erfolgt in Stufe I ein Beenden des Betriebs des Wärmeerzeugers und der Wärmeträgermedium-Fördereinheit,
um einen Ruhezustand zu erreichen. Nach einem Beibehalten des Ruhezustands für die
Mindestpausenzeit t
p,
min des Wärmeerzeugers in Stufe J erfolgt in Stufe K eine Rückkehr zu Stufe B.
[0017] Die Anstiegsgeschwindigkeit der Temperatur T
a des Wärmeträgermediums ist ein Maß für das Verhältnis zwischen benötigter und zur
Verfügung gestellter Heizleistung. Bei zu schnellem Anstieg der Temperatur T
a des Wärmeträgermediums innerhalb der Mindestlaufzeit t
WE,
min kann die Temperatur T
a einen Wert annehmen, der oberhalb der durch T
s + T
max festgelegten erwünschten Abschaltschwelle liegt. Der Wärmeerzeuger bewirkt also ab
diesem Zeitpunkt eine übermäßige Temperaturerhöhung des Wärmeträgermediums und stellt
Energie bereit, die von der Heizungsanlage temporär auch nicht benötigt wird.
[0018] Um die übermäßige Temperaturerhöhung zu kompensieren wird mittels der während der
Mindestlaufzeit t
Wp,
min theoretischen erzielten Temperaturdifferenz ΔT(t
WE,
min) der Korrekturwert T
korr in Stufe F bestimmt und gemäß Stufe D ein zusätzliches Einschalten des Wärmeerzeugers
im nachfolgenden Durchlauf dann vorgenommen, wenn die gemessene Temperatur T
a des Wärmeträgermediums kleiner ist als die mittels des Korrekturwerts T
korr korrigierte und um die Maximalunterschreitung verringerte Solltemperatur (T
s + T
min) - also wenn die gemessene Temperatur T
a des Wärmeträgermediums keiner ist als die Größe (T
s + T
min + T
korr) Auf diese Weise erfolgt ein erneutes Einschalten bei einer tieferen Temperatur im
Sinne einer korrigierten Einschaltgrenze, welche durch die Größe (T
s + T
min + T
korr) bestimmt ist, sofern T
korr in Stufe F nicht zu Null gesetzt worden ist. Durch die Korrektur der Einschaltgrenze
nach unten tritt zwangsläufig eine stärkere Auskühlung der Heizfläche des Heizkreislaufs
und damit verbunden ein langsameres Ansteigen der Temperatur T
a des Wärmeträgermediums beim nachfolgenden Einschalten des Wärmeerzeugers auf, einhergehend
mit einer geringeren oder gar keiner Korrektur der Einschaltgrenze für den nachfolgenden
Einschaltvorgang. Insgesamt gesehen wird mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein Pendeln der Einschaltgrenze um den Sollwert sowie ein selbsttätiges Nachführen
bei Veränderungen der Umgebungsbedingungen ermöglicht. Durch das Verschieben bzw.
die Korrektur der Einschaltgrenze unter Verwendung der Temperaturdifferenz ΔT(t
WE,
min), welche über den Temperaturanstieg während der Mindestlaufzeit des Wärmeerzeugers
ermittelt wurde, wird nach erneutem Einschalten des Wärmeerzeugers (bzw. im nächsten
Zyklus) - unter der berechtigten Annahme, dass sich die Verhältnisse nicht sprunghaft
geändert haben ―der durch den Temperaturwert T
s + T
max definierte bzw. vorgegebene obere Ausschaltpunkt nicht überschritten. Dadurch wird
nach dem erneutem Einschalten ein Betrieb des Wärmeerzeugers mit zu hohen Temperaturen
und damit verschlechtertem Wirkungsgrad vermieden, so dass im Unterschied zu bekannten
Lösungen nur für eine sehr kurze Zeitdauer eine übermäßige Temperaturerhöhung auftreten
kann, die jedoch kein nachteiliges Überheizen der Räume verursachen kann, wie es bei
den bekannten Lösungen der Fall ist .
[0019] Insgesamt gesehen kann daher mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens eine übermäßige
zeitweilige Erwärmung des Wärmeträgermediums des Heizkreislauf im Vergleich zu bekannten
Lösungen deutlich reduziert oder sogar vollständig vermieden werden. Insbesondere
kann daher mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens auf einen gesondert vorgesehenen
Heizungspuffer grundsätzlich verzichtet werden, da alleine mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens Differenzen zwischen der erzeugten bzw. bereitgestellten und der benötigten
Wärmemenge hinreichend und sehr wirksam ausgeglichen werden können und dadurch auch
ein Überheizen der Räume vermieden werden kann. Somit wird auch eine Steigerung der
Effizienz der Wärmepumpe erzielt.
[0020] Ferner werden durch die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens sich ergebende Verlängerung
der Laufzeit des Wärmeerzeugers die Anzahl der Wärmeerzeugerstarts verringert, was
sich positiv auf die Lebensdauer des Wärmeerzeugers auswirkt und die Anfahrverluste
reduziert.
[0021] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die
Festlegung der Solltemperatur T
s des Wärmeträgermediums in Stufe (B) durch Anwendung einer Heizkurve und/oder unter
Berücksichtigung der aktuellen oder über einen Zeitraum gemittelten Außentemperatur
sowie unter Berücksichtigung weiterer Kriterien. Auf diese Weise kann die Solltemperatur
T
s des Wärmeträgermediums wirksam an sich ändernde Umgebungsbedingungen angepasst werden.
[0022] Bei einer praktischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bezieht sich
die Maximalüberschreitung T
max der Solltemperatur T
s und die Maximalunterschreitung T
min der Solltemperatur T
s in Stufe (A), die Solltemperatur T
s des Wärmeträgermediums in Stufe (B), die aktuelle Temperatur T
a des Wärmeträgermediums in Stufe (C) und Stufe (H) sowie die aktuelle Temperatur T
a(t
1) und T
a(t
2) des Wärmeträgermediums in Stufe (E) auf die Vorlauftemperatur, die Rücklauftemperatur
oder einen Mittelwert aus Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur. Bei der Vorlauftemperatur
und der Rücklauftemperatur handelt es sich um Temperaturen, welche durch übliche Temperaturmessvorrichtungen
auf einfache und praktische Weise an der jeweiligen Heizanlage gemessen werden können
bzw. als Messgrößen oder Messsignale zur Verfügung stehen.
[0023] Die lineare Extrapolation in Stufe (F) erfolgt vorzugsweise gemäß der Gleichung

Auf diese Weise kann durch eine einfach durchzuführende Berechnung die während der
Mindestlaufzeit t
WP,
min theoretische erzielte Temperaturdifferenz ΔT(t
WE,
min) ermittelt werden.
[0024] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Messen der aktuellen
Temperatur T
a(t
2) des Wärmeträgermediums zum Zeitpunkt t
2 in Stufe (E) zum Zeitpunkt des Ablaufs der Mindestlaufzeit t
WE,
min des Wärmeerzeugers, wobei hierbei vorzugsweise das Messen der aktuellen Temperatur
T
a(t
2) des Wärmeträgermediums zum Zeitpunkt t
2 in Stufe (E) zum Zeitpunkt des Ablaufs der Mindestlaufzeit t
WE,
min des Wärmeerzeugers mit dem Messen der aktuellen Temperatur T
a des Wärmeträgermediums gemäß Stufe (H) zu einer Messung zusammenfällt.
[0025] Bei einer praktischen Ausführungsform wird der in Stufe (F) ermittelte Wert T
korr einem Wert T
korr,
max gleichgesetzt, wenn der ermittelte Wert T
korr kleiner als T
korr,
max ist. Auf diese Weise wird das Maß der Verschiebung der Einschaltgrenze wirksam mittels
des Werts T
korr,
max begrenzt, einhergehend mit der Vermeidung übermäßiger Verschiebungen der Einschaltgrenze,
die sich nachteilig auf den Betrieb der Heizungsanlage und den Komfort auswirken können.
Vorzugsweise wird bei dieser praktischen Ausführungsform der Wert T
korr,
max gemäß T
korr,
max = T
min - T
max berechnet.
[0026] Die Erfindung betrifft ferner ein Steuergerät für eine Heizungsanlage mit den Merkmalen
des Anspruchs 9, ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 10 und
einen Datenträger mit den Merkmalen des Anspruchs 11.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0027] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungs-gemäßen
Verfahrens,
- Fig. 2
- schematisch den während eines Zeitraums gemessenen zeitlichen Verlauf der Rücklauftemperatur
und der Vorlauftemperatur des Wärmeträgermediums einer Heizanlage bei Durchführung
eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfin-dungsgemäßen Verfahrens, zusammen mit
dem zeitlichen Verlauf der Betriebs-zustände der Wärmeträgermedium-Fördereinheit und
des Wärmeerzeugers, und
- Fig. 3
- schematisch den während eines weiteren Zeitraums gemessenen zeitlichen Verlaufs der
Rücklauftemperatur und der Vorlauftemperatur des Wärmeträgermediums bei Durchführung
des weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsge-mäßen Verfahrens, zusammen mit
dem zeitlichen Verlauf der Betriebszustände der Wärmeträgermedium-Fördereinheit und
des Wärmeerzeugers, wobei im Unterschied zu dem die Fig. 2 betreffenden Zeitraum eine
Korrektur der Einschalt-grenze vorgenommen wurde.
[0028] Die Fig. 1 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Das mittels des Ablaufdiagramms veranschaulichte Verfahren
umfasst die Stufen A bis K.
[0029] Gemäß Stufe A erfolgt zunächst das Vorgeben einer Maximalüberschreitung T
max einer Solltemperatur T
s des Wärmeträgermediums und einer Maximalunterschreitung T
min der Solltemperatur T
s des Wärmeträgermediums sowie das Vorgeben einer Mindestlaufzeit t
WE,
min des Wärmeerzeugers und einer Mindestpausenzeit t
p, min des Wärmeerzeugers. In den Stufen B und C erfolgt das Festlegen einer Solltemperatur
T
s des Wärmeträgermediums, das Einschalten der Wärmeträgermedium-Fördereinheit und das
Messen der aktuellen Temperatur T
a des Wärmeträgermediums nach einer Laufzeit t
l,
WF der Wärmeträgermedium-Fördereinheit. Die Festlegung der Solltemperatur T
s des Wärmeträgermediums in Stufe B erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel durch Anwendung
einer Heizkurve, wie in Fig. 1 schematisch veranschaulicht.
[0030] In Stufe D erfolgt ein Abschalten der Wärmeträgermedium-Fördereinheit und ein Wiederholen
der Stufen (B) und (C) nach einer Standzeit t
Stand, wenn T
a größer oder gleich (T
s + T
min + T
korr) ist, wie in Fig. 1 durch einen Pfeil symbolisch veranschaulicht. Wenn T
a kleiner (T
s + T
min + T
korr) ist, erfolgt ein zusätzliches Einschalten des Wärmeerzeugers. Zur Initialisierung
des Vorgangs wird T
korr vor dem ersten Durchlauf zu Null gesetzt und für die weiteren Durchläufe jeweils
gemäß Stufe (F) im vorherigen Durchlauf des Verfahrens bestimmt, wie in Fig. 1 durch
die gestrichelte, mit Pfeilen versehene Linie symbolisiert.
[0031] In Stufe E erfolgt ein Messen der aktuellen Temperatur T
a(t
1) und T
a(t
2) des Wärmeträgermediums bei eingeschaltetem Wärmeerzeuger zu den wenigstens zwei
unterschiedlichen Zeitpunkten t
1 und t
2, wobei die hier gemessenen aktuellen Temperaturen T
a(t
1) und T
a(t
2) in Stufe F der Berechnung der während der Mindestlaufzeit t
WE,
min des Wärmeerzeugers theoretisch erzielten Temperaturdifferenz ΔT(t
WE, min) durch lineare Extrapolation dienen, wobei in Stufe F ferner der Korrekturwert T
korr bestimmt wird, wobei zum Bestimmen des Korrekturwerts T
korr derselbe zu Null gesetzt wird, wenn ΔT(t
WE,min) kleiner oder gleich T
max - T
min ist, oder gemäß

berechnet wird, wenn ΔT(t
WE,
min) größer als T
max ― T
min, ist. Durch die so vorgenommene Bestimmung des Korrekturwerts wird gewährleistet,
dass eine Korrektur der Einschaltgrenze zu niedrigeren Temperaturen nur dann vorgenommen
wird, wenn der gemäß der Temperaturdifferenz ΔT(t
WE,
min,) zu erwartende Temperaturanstieg den durch die Größe T
max - T
min vorgegebenen Wert überschreitet. Ansonsten ist eine Korrektur nicht erforderlich,
da dann zu erwarten ist, dass die Temperatur des Wärmeträgermediums bei Ablauf der
Mindestlaufzeit t
WE, min innerhalb der durch T
S, T
max und T
min definierten Grenzen liegt.
[0032] In Stufe G erfolgt ein Fortsetzen des Betriebs des Wärmeerzeugers und der Wärmeträgermedium-Fördereinheit
bis zum Ablauf der Mindestlaufzeit t
WE,
min des Wärmeerzeugers und in Stufe H erfolgt ein Messen der aktuellen Temperatur T
a des Wärmeträgermediums. Wenn T
a kleiner (T
s + T
max) ist, erfolgt in Stufe I ein Fortsetzen des Betriebs des Wärmeerzeugers und der Wärmeträgermedium-Fördereinheit
(in Fig.1 als WT-Fördereinheit abgekürzt) für einen Zeitraum t
fort und die Rückkehr zu Stufe (H). Wenn T
a größer oder gleich (T
s + T
max) ist, erfolgt in Stufe 1 ein Beenden des Betriebs des Wärmeerzeugers und der Wärmeträgermedium-Fördereinheit,
um einen Ruhezustand zu erreichen. Hierbei umfasst das Beenden z.B. auch, dass zuerst
der Betrieb des Wärmerzeugers beendet wird und nach einer gewissen Zeitspanne nach
dem Beenden des Betriebs des Wärmeerzeugers der Betrieb der Wärmeträgermedium-Fördereinheit
beendet wird. Ferner kann das Beenden auch z.B. ein zeitgleiches bzw. im Wesentlichen
zeitgleiches Beenden des Betriebs des Wärmeerzeugers und der Wärmeträgermedium-Fördereinheit
umfassen. Nach dem Beibehalten des Ruhezustands für die Mindestpausenzeit t
p,
min des Wärmeerzeugers in Stufe J erfolgt in Stufe K eine Rückkehr zu Stufe (B).
[0033] Die Fig. 2 zeigt schematisch den während eines Zeitraums gemessenen zeitlichen Verlauf
der Temperatur des Wärmeträgermediums in Form einer Rücklauftemperatur 10 und den
gemessenen zeitlichen Verlauf der Temperatur des Wärmeträgermediums in Form einer
Vorlauftemperatur 12 einer Heizanlage bei Durchführung eines weiteren Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens, zusammen mit dem zeitlichen Verlauf 14 des Betriebszustands
der Wärmeträgermedium-Fördereinheit und dem zeitlichen Verlauf 16 des Betriebszustands
des Wärmeerzeugers.
[0034] Bei den Verläufen der Betriebszustände kennzeichnet in üblicher Weise eine ansteigende
Recheckflanke einen Einschaltvorgang und eine absteigende Rechteckflanke einen Ausschaltvorgang
der Wärmeträgermedium-Fördereinheit bzw. des Wärmeerzeugers. Bei der Rücklauftemperatur
10 handelt es sich hierbei in bekannter Weise um die im Rücklauf des Heizkreislaufs
der Heizungsanlage gemessene Temperatur. Bei der Vorlauftemperatur 12 handelt es sich
hierbei in bekannter Weise um die im Vorlauf des Heizkreislaufs der Heizungsanlage
gemessene Temperatur.
[0035] Die Maximalüberschreitung T
max ist als positive Größe definiert, derart, dass sich eine Höchsttemperatur T
H (in Fig. 1 durch die obere durchgezogene Linie veranschaulicht), welche größer ist
als die Solltemperatur (in Fig. 1 durch die gestrichelte Linie veranschaulicht), gemäß
T
H = T
s + T
max berechnen lässt. Die Maximalunterschreitung T
min ist als negative Größe definiert, derart, dass sich eine Mindesttemperatur T
M (in Fig. 1 durch die untere durchgezogene Linie veranschaulicht), die kleiner ist
als die Solltemperatur, gemäß T
M = T
s + T
min berechnen lässt.
[0036] Wie in Fig. 2 veranschaulicht, sind die Größen T
max und T
min bei diesem Ausführungsbeispiel dem Betrage nach gleich groß und bilden ein von T
H und T
M begrenztes Band in Form einer sog. "Zweifach-Hysterese", wobei dieses Band eine Breite
aufweist, die dem doppelten des Betrags von T
max bzw. T
min entspricht. Typische beispielhafte Werte für T
max bzw. T
min liegen hierbei innerhalb eines Bereichs von 1 °C bis 4 °C bzw. -4 °C bis -1 °C, vorzugsweise
2 °C bis 3 °C bzw. -3 °C bis -2 °C.
[0037] Die Fig. 2 veranschaulicht die Situation, in welcher bei Ablauf der Mindestlaufzeit
t
WE,
min des Wärmeerzeugers die Vorlauftemperatur 12, welche hier als Messgröße T
a bzw. Bezugsgröße gewählt T
a wurde, oberhalb des von T
H und T
M begrenzten Bandes lag und damit höher war als erwünscht, so dass, wie in Fig. 2 veranschaulicht,
gemäß der Stufe I des erfindungsgemäßen Verfahrens der Betriebs des Wärmeerzeugers
und der Wärmeträgermedium-Fördereinheit beendet wurde, um einen Ruhezustand RZ (in
Fig. 2 und 3 mit RZ abgekürzt) zu erreichen, der gemäß Stufe J des erfindungsgemäßen
Verfahrens für die Mindestpausenzeit t
p,
min des Wärmeerzeugers beibehalten wurde.
[0038] Eine Korrektur der Einschaltgrenze war in dem die Fig. 2 betreffenden Zeitraum nicht
vorgesehen, so dass der Korrekturwert T
korr vorliegend gleich null war, und zwar weil dieser zuvor gemäß Stufe F des erfindungsgemäßen
Verfahrens zu Null gesetzt wurde. Alternativ könnte es sich jedoch auch vorliegend
um einen ersten Durchlauf gehandelt haben, bei dem gemäß Stufe D des erfindungsgemäßen
Verfahrens T
korr zur Initialisierung zu Null gesetzt wurde.
[0039] Vor dem Einschalten des Wärmeerzeugers erfolgte gemäß Stufe C und D des erfindungsgemäßen
Verfahrens ein mehrfaches Ein- und Ausschalten der Wärmeträgermedium-Fördereinheit
und jeweils ein Messen der aktuellen Temperatur T
a in Form der Vorlauftemperatur 12 des Wärmeträgermediums nach einer Laufzeit t
l,
WF, der Wärmeträgerfördereinheit (die Messvorgänge sind in Fig. 2 jeweils durch einen
vertikalen gestrichelten Pfeil symbolisiert), wobei jeweils ein Ausschalt-Vorgang
einen zeitlichen Abstand von stand gemäß Stufe D des erfindungsgemäßen Verfahrens
zu dem nachfolgenden Einschalt-Vorgang aufweist. Wie gemäß Stufe C und D des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgesehen, erfolgte vorliegend ein mehrfaches Abschalten der Wärmeträgermedium-Fördereinheit,
da bei den entsprechenden Messungen die Vorlauftemperatur 12, die vor dem Einschalten
des Wärmeerzeugers im wesentlichen der Rücklauftemperatur 10 entspricht bzw. mir dieser
im wesentlichen zusammenfällt, größer ist als T
M = T
s + T
min.
[0040] Erst nach einem weiteren Einschalten der Wärmeträgermedium-Fördereinheit war T
a kleiner als T
S + T
min und es erfolgte ein zusätzliches Einschalten des Wärmeerzeugers, also ein Einschalten
des Wärmerzeugers während sich die Wärmeträgermedium-Fördereinheit bereits im eingeschalteten
Zustand befand.
[0041] Gemäß Stufe E des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgte nach dem zusätzlichen Einschalten
des Wärmeerzeugers ein Messen der aktuellen Vorlauftemperatur 12 bei einer Wartezeit
t
w nach Einschalten des Wärmeerzeugers, also ein Messen von T
a(t
W) und ein nachfolgendes weiteres Messen der Vorlauftemperatur am Ablaufzeitpunkt der
Mindestlaufzeit t
WE,
min des Wärmeerzeugers, also ein Messen von T
a (t
WE,
min) (auch diese Messvorgänge sind in Fig. 2 jeweils durch einen vertikalen gestrichelten
Pfeil symbolisiert).
[0042] Mittels dieser beiden gemessen Temperaturen erfolgte gemäß Stufe F die Berechnung
der während der Mindestlaufzeit t
WE,
min des Wärmeerzeugers theoretisch erzielten Temperaturdifferenz ΔT(T
WE,
min) (in Fig. 2 ist diese Größe schematisch veranschaulicht) durch lineare Extrapolation
sowie das Bestimmen des Korrekturwertes T
korr für den nachfolgenden Einschaltvorgang. Wie in Fig. 2 zu erkennen, war hierbei die
Größe ΔT(t
WE,
min) größer als T
max - T
min oder in anderen Worten "breiter" als das durch T
H und T
M begrenzte Band in Form der sog. "Zweifach-Hysterese", so dass eine Veranlassung für
eine Korrektur der Einschaltgrenze für den nachfolgenden Einschaltvorgang bestand
und sich demnach gemäß Stufe F des erfindungsgemäßen Verfahrens ein negativer Korrekturwert
ergab.
[0043] Das gemäß Stufe H des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehene Messen der Vorlauftemperatur
12 fiel vorliegend mit dem Messen der Vorlauftemperatur 12 am Ablaufzeitpunkt der
Mindestlaufzeit t
WE,
min des Wärmeerzeugers, also dem Messen von T
a (t
WE,
min ), zu einer Messung zusammen. Infolge des Überschreitens von T
H = T
s + T
max erfolgte, wie bereits oben beschrieben, ein Beenden des Betriebs des Wärmeerzeugers
und der Wärmeträgermedium-Fördereinheit, um einen Ruhezustand RZ zu erreichen, wobei
zur Erreichung des Ruhezustands die Wärmeträgermedium-Fördereinheit später ausgeschaltet
wurde als der Wärmeerzeuger.
[0044] Die Fig. 3 zeigt nun den gemessenen zeitlichen Verlauf der Rücklauftemperatur 10
und der Vorlauftemperatur 12 des Wärmeträgermediums während eines weiteren Zeitraums,
zusammen mit dem zeitlichen Verlauf der Betriebszustände der Wärmeträgermedium-Fördereinheit
und des Wärmeerzeugers, wobei in dem die Fig. 3 betreffenden Zeitraum der zuvor innerhalb
des die Fig. 2 betreffenden Zeitraums ermittelte Korrekturwert T
korr berücksichtigt wurde. Im Unterschied zu dem in Fig.2 dargestellten Vorgang erfolgte
hier nun das zusätzliche Einschalten des Wärmeerzeugers bei einer korrigierten Einschaltgrenze
(in Fig. 3 durch eine strichpunktierte horizontale Linie gekennzeichnet), also wenn
T
a kleiner als T
s + T
min + T
korr war, einhergehend mit einem verringerten Anstieg der Vorlauftemperatur 12 im Vergleich
zum Durchlauf gemäß Fig. 2 (der Temperaturanstieg gemäß Fig. 2 ist zum Vergleich in
Form einer Strich-Punkt-Geraden eingezeichnet).
[0045] Wie in Fig.3 zu erkennen, befand sich die Vorlauftemperatur 12 bei Ablauf der Mindestlaufzeit
t
WE,
min des Wärmeerzeugers innerhalb des von T
H und T
M begrenzten Bands in Form der sog. "Zweifach-Hysterese", so dass gemäß Stufe I des
erfindungsgemäßen Verfahrens eine Verlängerung der Laufzeit des Wärmerzeugers um den
Zeitraum bzw. die Zeitspanne t
fort erfolgte, einhergehend mit einem den Wärmeerzeuger schonenden Betrieb durch Verringerung
der Anzahl von Einschalt- und Ausschaltvorgängen während des laufenden Betriebs der
Heizungsanlage.
[0046] Auch bei dem in Fig. 3 dargestellten Vorgang erfolgte eine Berechnung der während
der Mindestlaufzeit t
WE,
min des Wärmeerzeugers theoretisch erzielten Temperaturdifferenz ΔT(t
WE,
min). Auch hier war diese Größe ΔT(t
WE, min) größer als T
max - T
min oder in anderen Worten "breiter" als das durch T
H und T
M begrenzte Band in Form der sog. "Zweifach-Hysterese", so dass auch hier eine Veranlassung
für eine Korrektur der Einschaltgrenze für den nachfolgenden Einschaltvorgang bestand
und sich demnach gemäß Stufe F des erfindungsgemäßen Verfahrens ein negativer Korrekturwert
ergab.
[0047] Dieser Korrekturwert wird aufgrund der geringeren Anstiegsgeschwindigkeit der Vorlauftemperatur,
bedingt durch die höhere Energieaufnahme der zu beheizenden Flächen, jedoch geringer
ausfallen als bei dem in Fig. 2 gezeigten Verlauf, was ein Pendeln um die korrigierte
Einschaltschwelle zur Folge hat.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 10
- Rücklauftemperatur
- 12
- Vorlauftemperatur
- 14
- zeitlicher Verlauf Betriebszustand Wärmeträgermedium-Fördereinheit
- 16
- zeitlicher Verlauf Betriebszustand Wärmeerzeuger
1. Verfahren zum Betreiben einer Heizungsanlage, wobei die Heizungsanlage wenigstens
einen Heizkreislauf und einen Wärmeerzeuger mit konstanter Wärmeleistungsabgabe aufweist,
wobei in dem Heizkreislauf ein Wärmeträgermedium aufgenommen ist, und wobei der Heizkreislauf
eine Wärmeträgermedium-Fördereinheit aufweist, die nach dem Einschalten eine Durchströmung
des Heizkreislaufs mit dem Wärmeträgermedium bewirkt, und wobei der Wärmeerzeuger
zur Erwärmung des Wärmeträgermediums vorgesehen ist, wobei das Verfahren die folgenden
Stufen umfasst:
(A) Vorgeben einer Maximalüberschreitung Tmax einer Solltemperatur Ts des Wärmeträgermediums und einer Maximalunterschreitung Tmin der Solltemperatur Ts des Wärmeträgermediums sowie Vorgeben einer Mindestlaufzeit tWE, min des Wärmeerzeugers und einer Mindestpausenzeit tp, min des Wärmeerzeugers,
(B) Festlegen einer Solltemperatur Ts des Wärmeträgermediums,
(C) Einschalten der Wärmeträgermedium-Fördereinheit und Messen der aktuellen Temperatur
Ta des Wärmeträgermediums nach einer Laufzeit tl,WF der Wärmeträgermedium-Fördereinheit
(D) Abschalten der Wärmeträgermedium-Fördereinheit und Wiederholen der Stufen (B)
und (C) nach einer Standzeit tStand, wenn Ta größer oder gleich (Ts + Tmin + Tkorr) ist, oder zusätzliches Einschalten des Wärmeerzeugers, wenn Ta kleiner (Ts + Tmin + Tkorr) ist, wobei zur initialisierung des Vorgangs Tkorr vor dem ersten Durchlauf zu Null gesetzt wird und für die weiteren Durchläufe jeweils
gemäß Stufe (F) im vorherigen Durchlauf des Verfahrens bestimmt worden ist,
(E) Messen der aktuellen Temperatur Ta(t1) und Ta(t2) des Wärmeträgermediums bei eingeschaltetem Wärmeerzeuger zu wenigstens zwei unterschiedlichen
Zeitpunkten t1, und t2, wobei der Zeitpunkt t1, der ersten Messung eine Wartezeit tw nach Einschalten des Wärmeerzeugers liegt und der Zeitpunkt t2 der zweiten Messung nach t1, und spätestens am Ablaufzeitpunkt der Mindestlaufzeit des Wärmeerzeugers liegt,
(F) Berechnen der während der Mindestlaufzeit tWE, min des Wärmeerzeugers theoretisch erzielten Temperaturdifferenz ΔT(tWE. min) durch lineare Extrapolation unter Verwendung von Ta(t1) und Ta(t2) sowie Bestimmen des Korrekturwertes Tkorr für die um die Maximalunterschreitung verringerte Solltemperatur (Ts + Tmin) des Wärmeträgermediums, wobei zum Bestimmen des Korrekturwerts Tkorr derselbe zu Null gesetzt wird, wenn ΔT(tWE, min) kleiner oder gleich Tmax - Tmin ist, oder gemäß Tkorr = Tmax - Tmin - ΔT(tWE, min) berechnet wird, wenn ΔT(tWE, min) größer als Tmax - Tmin, ist.
(G) Fortsetzen des Betriebs des Wärmeerzeugers und der Wärmeträgermedium-Fördereinheit
bis zum Ablauf der Mindestlaufzeit tWE, min des Wärmeerzeugers,
(H) Messen der aktuellen Temperatur Ta des Wärmeträgermediums,
(I) wenn Ta kleiner (Ts + Tmax) ist, Fortsetzen des Betriebs des Wärmeerzeugers und der Wärmeträgermedium-Fördereinheit
für einen Zeitraum tfort und Rückkehr zu Stufe (H), oder, wenn Ta größer oder gleich (Ts + Tmax) ist, Beenden des Betriebs des Wärmeerzeugers und der Wärmeträgermedium-Fördereinheit,
um einen Ruhezustand zu erreichen,
(J) Beibehalten des Ruhezustands für die Mindestpausenzeit tp, min des Wärmeerzeugers und
(K) Rückkehr zu Stufe (B).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeerzeuger eine Wärmepumpe ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Festlegung der Solltemperatur Ts des Wärmeträgermediums in Stufe (B) durch Anwendung einer Heizkurve und/oder unter
Berücksichtigung der aktuellen oder über einen Zeitraum gemittelten Außentemperatur
sowie unter Berücksichtigung weiterer Kriterien erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Maximalüberschreitung Tmax der Solltemperatur Ts und die Maximalunterschreitung Tmin der Solltemperatur TS in Stufe (A), die Solltemperatur TS des Wärmeträgermediums in Stufe (B), die aktuelle Temperatur Ta des Wärmeträgermediums in Stufe (C) und Stufe (H) sowie die aktuelle Temperatur Ta(t1) und Ta(t2) des Wärmeträgermediums in Stufe (E) auf die Vorlauftemperatur, die Rücklauftemperatur
oder einen Mittelwert aus Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur bezieht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die lineare Extrapolation in Stufe (F) gemäß der Gleichung

erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Messen der aktuellen Temperatur Ta(t2) des Wärmeträgermediums zum Zeitpunkt t2 in Stufe (E) zum Zeitpunkt des Ablaufs der Mindestlaufzeit tWE. min des Wärmeerzeugers erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Messen der aktuellen Temperatur Ta(t2) des Wärmeträgermediums zum Zeitpunkt t2 in Stufe (E) zum Zeitpunkt des Ablaufs der Mindestlaufzeit tWE, min des Wärmeerzeugers mit dem Messen der aktuellen Temperatur Ta des Wärmeträgermediums gemäß Stufe (H) zu einer Messung zusammenfällt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der in Stufe (F) berechnete Wert Tkorr einem Wert Tkorr, max gleichgesetzt wird, wenn der berechnete Wert Tkorr kleiner als Tkorr, max ist.
9. Steuergerät für eine Heizungsanlage, wobei das Steuergerät eingerichtet ist, die Heizungsanlage
zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 anzusteuern.
10. Computerprogrammprodukt, wobei das Computerprogrammprodukt Befehle zum Betreiben eines
Steuergeräts gemäß Anspruch 9 umfasst, die bei Verarbeitung durch einen Prozessor
das Steuergerät zur Durchführung des Verfahrens steuern.
11. Datenträger, wobei auf dem Datenträger ein Computerprogrammprodukt nach Anspruch 10
abgespeichert ist.