[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbundpanzerungselement, insbesondere eine Verbundpanzerplatte,
zum Schutz vor Geschossen mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Verbundpanzerungselemente zum Schutz gegen Geschosse, wie beispielsweise Verbundpanzerplatten
oder flexible Verbundpanzerungsmatten, die aus einem Verbund mehrerer Materialien
bestehen, sind an sich bekannt. Häufig sind Verbundpanzerplatten derart aufgebaut,
dass zwischen zwei insbesondere ebenen und parallelen Plattenelementen hochharte Füllelemente
als Wirkkörper eingebracht werden, welche anschließend mit einer gießfähigen Masse
umgossen werden.
[0004] Bei derartigen Verbundpanzerungselementen kann das Problem auftreten, dass aufgrund
der Form der hochharten Elemente in den Randbereichen des Verbundpanzerungselements
und an Durchbrüchen ballistische Schwachstellen auftreten. Weiterhin können Schwachstellen
aufgrund ungünstiger Fertigungstoleranzen der Einzelteile auftreten.
[0005] Zur Erläuterung dieser Schwachstellen dient Figur 1 der Zeichnungen, die in schematischer
Darstellung den Stand der Technik wiedergibt. Aufgrund der zylindrischen Grundkörper
der hochharten beispielsweise aus Keramik bestehenden Elemente GE, mit denen die Verbundpanzerplatte
aufgebaut ist, ergeben sich in den Randbereichen, die beispielsweise an eine Fahrzeugstruktur
RS angrenzen oder durch eine Randleiste gebildet werden, Lücken L mit komplexer Geometrie,
die mit den Grundelementen nicht ausgefüllt werden können und ballistische Schwachstellen
darstellen.
[0006] Weiterhin kann es bei einander gegenüberliegenden Randbereichen vorkommen, dass der
Abstand der Ränder nicht im Nennmaß des Rasters der von den hochharten Elementen aufgebauten
Matrixstruktur liegt. Wenn der sich ergebende offene Randbereich kleiner als der Durchmesser
der zylindrischen Grundelemente ist, kann er mit diesen Körpern nicht mehr gefüllt
werden und es ergeben sich wiederum ballistische Schwachstellen. Aber selbst dann,
wenn der Abstand der einander gegenüberliegenden Randlinien im Nennmaß des Rasters
liegt, kann sich aufgrund von Fertigungstoleranzen der einzelnen Grundkörper der Fall
ergeben, dass trotzdem ein Randbereich entsteht, der nicht mehr mit diesen Körpern
gefüllt werden kann.
[0007] Wenn die Verbundpanzerplatte an Eckbereichen oder Knickkanten montiert ist, können
schräge Ränder oder Fasen benötigt werden, so dass sich im Inneren zum Rand hin ebenfalls
zusätzliche Schwachbereiche mit extrem komplizierten Geometrien ergeben können. Bislang
wurden hierbei Verbundpanzerungsplatten eingesetzt, deren Randflächen senkrecht zur
Plattennormalen standen, so dass sich eine größere winklige Lücke im Bereich des Plattenstoßes
ergibt.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verbundpanzerungselement mit den Merkmalen
aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so auszugestalten, dass auch an den äußeren
und inneren Randbereichen eine ausreichende ballistische Sicherheit erreicht werden
kann.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0010] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, zunächst erste Zusatzelemente bereitzustellen,
welche aus den Elementen mit zylindrischen Grundkörper dadurch entstehen, dass längs
oder in der Symmetrieachse des Zylinders oder auch schräg zu dieser Achse ein Stück
abgeschnitten ist. Als abgeschnittenes Zusatzelement wird hierbei jedes Zusatzelement
mit einer abgeschnittene Geometrie verstanden, wobei die abgeschnittene Geometrie
bei der Herstellung der Zusatzelemente nicht zwangsläufig durch "Schneiden" erreicht
werden muss, d.h. die Zusatzelement können auch direkt in einer abgeschnittenen Form
hergestellt werden. Die zylindrischen Grundkörper können insbesondere eine kreiszylindrische
Grundform aufweisen.
[0011] Diese abgeschnittenen Zusatzelemente können an einer Seite ebene Flächenabschnitte
aufweisen. Sie können in einer an den äußeren und/oder inneren Rand angrenzenden Abschlussreihe
oder in Lücken zwischen den Elementen mit zylindrischem Grundkörper angeordnet werden.
[0012] Äußere Randbereiche im Sinne der Erfindung sind hier beispielsweise die Außenränder
einer Verbundpanzerplatte, während innere Randbereiche aufgrund von Durchbrüchen oder
Ausnehmungen in der Verbundpanzerplatte entstehen. Dies wird weiter unten anhand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Mit diesen Zusatzelementen lassen sich flächige
Übergänge in den Randbereichen realisieren.
[0013] Es kann weiterhin vorgesehen werden, in den Bereichen, in denen sich aufgrund der
Rasterung oder der Fertigungstoleranzen weiterhin Lücken ergeben, zweite Zusatzelemente
einzufügen, die eine vieleckige Geometrie besitzen und beispielsweise quaderförmig
oder streifenförmig ausgebildet sein können oder auch einen trapezförmigen Querschnitt
besitzen können.
[0014] Bei der Fertigung können dies auch streifenförmige Elemente sein, die in verschiedenen
Dicken vorrätig sind und mit denen alle aufgrund der Toleranzen auftretenden Lücken
einfach geschlossen werden können.
[0015] Bei angeschrägten Plattenrändern können zweite Zusatzelemente mit trapezförmigem
Querschnitt verwendet werden. In Eckbereichen können auch zweite Zusatzelemente eingesetzt
werden, die als spezielle Vielecke konstruiert sind.
[0016] Bei angeschrägten Plattenrändern können die Zusatzelemente der Abschlussreihe derart
ausgestaltet sein, dass sie eine Schrägfläche aufweisen, die parallel zu der Schrägfläche
des Plattenrandes verläuft. Dadurch können Hohlräume im Schrägbereich verringert werden.
Ferner können die Platten an den schrägen Randflächen zusammenstoßen, ohne dass sich
Schutzlücken zwischen den Elementen ergeben, die ggf. eine ballistische Schwachstelle
darstellen.
[0017] Da die Ränder eines Verbundpanzerungselements eine potenzielle Schwachstelle darstellen
können, ist es bevorzugt, dass die Zusatzelemente im Randbereich größer sind als die
Grundelemente im mittleren Bereich, insbesondere bei gleicher Höhe. Sie können somit
eine höhere kinetische Energie eines Geschosses aufnehmen. Die Zusatzelemente einer
Abschlussreihe können zudem ebene laterale Flächen aufweisen, so dass die Zusatzelemente
flächig aneinander anliegen können.
[0018] Die hochharten ersten und zweiten Zusatzelemente können aus einem keramischen Werkstoff
beispielsweise aus Aluminiumoxid, Borkarbid, Siliziumkarbid, Titantriborat etc. oder
auch aus einem metallischen Werkstoff, beispielsweise aus Stahl, Titan, Aluminium
etc. bestehen. Es können auch Nano-Materialien, beispielsweise Nano-Keramiken, verwendet
werden. Die Abschneidung kann beispielsweise bereits während der Herstellung der Zusatzelemente
durch entsprechende Formgebung erfolgen oder nach der Herstellung der Zusatzelemente
durch mechanische Nachbearbeitung.
[0019] Wie bei den Elementen mit zylindrischem Grundkörper bereits bekannt, können auch
bei den ersten Zusatzelementen mehrere Elemente durch Stege oder Klebung miteinander
zu einer Reihe verbunden sein. Weiterhin ist es bei einer besonderen Ausführungsform
vorteilhaft wenn die Elemente der Verbundpanzerplatte aus Aluminiumoxid bestehen und
die ersten gegebenenfalls auch die zweiten Zusatzelemente aus noch härteren keramischen
Werkstoffe beispielsweise Borkarbid, Siliziumkarbid, Titantriborat etc. oder einem
höherwertigen Aluminiumoxid bestehen, um die entsprechenden Randbereiche noch weiter
ballistisch zu verstärken.
[0020] An der Rückseite einer Verbundpanzerplatte kann eine feste oder elastische Schicht
angeordnet sein, die schockabsorbierende Eigenschaften hat. Es kann hier auch eine
Schicht angeordnet sein, die aus einem Fasermaterial mit hoher Zugfestigkeit beispielsweise
aus Aramid, Glasfaser, Polyamid, Kohlefaser etc. besteht.
[0021] An den Außenrändern einer Verbundpanzerplatte können Randstreifen angeordnet sein,
die Teil einer Kassette sein können, welche als Fertigungsform für die Verbundpanzerplatte
dient. Dabei können die Randstreifen aus Fasermaterial oder aus Metall bestehen.
[0022] Es sind vielfältige Ausgestaltungen hinsichtlich des Aufbaus des Verbundpanzerungselementes
und der einzelnen Wirkkörper möglich. In der
DE 10 2005 050 981 A1,
DE 10 2007 050 660 A1,
DE 10 2007 050 658 A1 sowie in der
DE 10 2007 019 392 A1 werden vorteilhafte Ausgestaltungen von Verbundpanzerungselementen beschrieben, die
auch in vorteilhafter Weise bei der vorliegenden Erfindung angewendet werden können,
so dass diese Ausführungsformen und Kombinationen hiervon mit den entsprechenden Vorteilen
hiermit voll umfänglich einbezogen werden, insbesondere die Ausgestaltung der Geometrie
und Größe der einzelnen Wirkkörper, die Ausgestaltung der Stirnflächen der Wirkkörper,
die verwendeten Materialen der Wirkkörper und des Matrixmaterials, der Maßnahmen zur
Schockdämpfung, die Anordnung und Verbindung der Wirkkörper zueinander und der Aufbau
des Verbundpanzerungselements.
[0023] Die Erfindung betrifft ferner einen Plattenstoß mit zwei Verbundpanzerplatten der
bereits beschriebenen Art, die winklig aneinandergesetzt werden. Hierbei können in
der Abschlussreihe im Bereich des Plattenstoßes Zusatzelemente eingesetzt werden,
die schräg abgeschnitten sind.
[0024] Die Erfindung betrifft ferner eine Fahrzeug mit einer äußeren Fahrzeugstruktur, die
eine Knickkante aufweist, und mit zwei Verbundpanzerungselemente der bereits beschriebenen
Art. Die Verbundpanzerungselemente sind bevorzugt derart an der Fahrzeugstruktur angeordnet,
dass die Verbundpanzerungselemente dem Verlauf der Knickkante folgen.
[0025] Bevorzugt weisen die Zusatzelemente Schrägflächen auf, die derart geschnitten sind,
dass sich bei einem Aneinandersetzen der Verbundpanzerungselemente die Schnittwinkel
der Schrägflächen zu dem Winkel der Knickkante addieren.
[0026] Im Folgenden werden anhand der beigefügten Zeichnungen Ausführungsbeispiele einer
Verbundpanzerplatte nach der Erfindung und der in ihr angeordneten Elemente erläutert.
[0027] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- in einer stark schematisierten Schnittdarstellung den Randbereich einer Verbundpanzerplatte
nach dem Stand der Technik;
- Fig. 2
- in einer Darstellung analog Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer Verbundpanzerplatte
mit ballistisch verstärktem Randbereich;
- Fig. 3
- in einer Darstellung analog Fig. 1 eine zweite Ausführungsform einer Verbundpanzerplatte
mit ballistisch verstärktem Randbereich;
- Fig. 4 und 4A bis 9 und 9A
- jeweils in Draufsicht und Seitenansicht unterschiedlicher Ausführungen von ersten
Zusatzelementen zum Aufbau einer Verbundpanzerplatte nach Figuren 2 und 3;
- Fig. 10 und 10A bis 15 und 15A
- unterschiedliche Ausführungsformen von vieleckig ausgebildeten zweiten Zusatzelementen
jeweils in Draufsicht und Seitenansicht;
- Fig. 16
- in einem Schnitt parallel zur Plattenmittelebene eine Verbundpanzerplatte mit Durchbrüchen
und Ausnehmungen und
- Fig. 17
- in einem Schnitt senkrecht zu den Plattenmittelebenen den Anschlussbereich zweier
winklig zueinander angeordneter Verbundpanzerplatten.
[0028] Fig. 1 zeigt wie bereits weiter oben erläutert den Randbereich einer bekannten Verbundpanzerplatte
mit aus keramischem Material bestehenden Elementen mit zylindrischem Grundkörper,
die im Folgenden als Grundelemente GE bezeichnet werden, sowie einer durch eine Randleiste
oder eine Fahrzeugstruktur RS gebildeten Randbegrenzung und sich ergebenden Lücken
L zwischen den Grundelementen. Die hochharten Elemente können mit einer Vergussmasse
vergossen werden. Sie können auch verklebt sein.
[0029] Fig. 2 zeigt in welcher Weise die Lücken ausgefüllt werden können und eine flächige
Außenseite der Verbundpanzerplatte erhalten werden kann. Hierzu wird beispielsweise
ein Grundelement aus hochhartem keramischen Material, das einen zylindrischen Grundkörper
aufweist und an den beiden Stirnflächen kegelförmig ausgebildet ist, durch einen Schnitt
in der Zylinderachse in zwei gleichgroße symmetrische Hälften geteilt. Ein solches
erstes Zusatzelement ist in den Fig. 6 und 6A dargestellt. Es besitzt einen als geteilter
Zylinder ausgebildeten Grundkörper 1.1 und zwei ebenfalls geteilte kegelsturmförmige
Stirnflächen 1.2 und 1.3. Die Schnittfläche 1.4 stellt eine ebene Fläche dar. Bei
der Ausführungsform nach Fig. 2 sind mehrere erste Zusatzelemente 1 im Randbereich
so an die Grundelemente GE angesetzt, dass einerseits die Lücken L geschlossen sind
und andererseits die Schnittflächen 1.4 nach außen weisen, so dass durch eine an den
Rand angrenzende Abschlussreihe ein flächiger Abschluss des Randbereiches entsteht,
auf den eine Randleiste RS' beispielsweise aus Fasermaterial aufgesetzt ist.
[0030] Bei der Ausführungsform einer Verbundpanzerplatte nach Fig. 3 ist ebenfalls an die
Grundelemente GE eine Reihe von ersten Zusatzelementen 1 so angesetzt, dass die Schnittflächen
1.4 nach außen weisen. Aufgrund des Rastermaßes oder aufgrund von Fertigungstoleranzen
ergibt sich aber zwischen den Außenflächen 1.4 der ersten Zusatzelemente 1 und dem
Rand RS" der Verbundpanzerplatte noch ein Spalt der eine ballistische Schwächung ergeben
würde. Aus diesem Grunde ist ein streifenartiges aus hochhartem Material bestehendes
zweites Zusatzelement 2 eingeschoben, das direkt auf die Flächenabschnitte 1.4 der
ersten Zusatzelemente aufgesetzt ist. Weiterhin kann zur vollständigen Ausfüllung
des Spaltes noch ein weiteres Element 2' zwischen die Randleiste oder Randstruktur
RS" und das zweite Zusatzelement 2 eingeschoben werden, das ebenfalls aus einem hochharten
Material also Keramik oder Metall bestehen kann, so dass der Zwischenraum vollständig
ausgefüllt ist und keine ballistische Schwachstelle entsteht.
[0031] Selbstverständlich können in den Randbereichen auch erste Zusatzelemente eingesetzt
werden, die aus dem Grundelement nicht durch genaue Halbierung sondern durch einen
Schnitt parallel zur und in einem vorgegebenen Abstand von der Zylinderachse entstanden
sind, wie dies in Fig. 4 und 4A bzw. 5 und 5A durch die Elemente 1" und 1' dargestellt
ist. Für besondere Zwecke können auch erste Zusatzelemente geschaffen werden, bei
denen der Schnitt nicht parallel sondern schräg zur Zylinderachse verläuft.
[0032] In den Fig. 7 und 7A, 8 und 8A sowie 9 und 9A sind Ausführungsformen von ersten Zusatzelementen
dargestellt, die nur an einer ihrer Stirnflächen kegelstumpfförmig ausgebildet sind.
Die Fig. 9 und 9A zeigen ein erstes Zusatzelement 3, das durch genaue Halbierung eines
Zylinders entsteht mit einem Grundkörper 3.1, einer kegelstumpfförmigen Fläche 3.2
und einer ebenen Schnittfläche 3.4. Die Fig. 7 und 7A bzw. 8 und 8A zeigen als Varianten
erste Zusatzelemente 3" bzw. 3' in einer Darstellung analog den Fig. 9 und 9A, welche
jeweils durch einen Schnitt parallel zur und in einem vorgegebenen Abstand von der
Zylinderachse entstanden sind.
[0033] Insbesondere in Eckbereichen von Verbundpanzerplatten können vieleckige zweite Zusatzelemente
verwendet werden. Derartige Zusatzelemente sind in den Fig. 10 bis 15 dargestellt.
Das zweite Zusatzelement 4 besitzt an einer Seite zwei Schrägflächen 4.1 und 4.2 deren
Winkel an die betreffende Fahrzeugstruktur angepasst werden kann.
[0034] Die zweiten Zusatzelemente 4' und 4" sind ähnlich aufgebaut, wie das zweite Zusatzelement
4, besitzen aber keinen rechteckigen, sondern einen trapezförmigen Aufriss mit weiteren
Schrägflächen 4.3' bzw. 4.3".
[0035] Das zweite Zusatzelement 5 mit rechteckigem Aufriss besitzt an einer Seite eine Schrägfläche
5.1. Die zweiten Zusatzelemente 5' und 5" sind ähnlich aufgebaut, wie das zweite Zusatzelement
5, besitzen aber jeweils einen trapezförmigen Aufriss.
[0036] Fig. 16 zeigt einen Schnitt durch eine Verbundpanzerplatte VP, der parallel zur Mittelebene
der Platte verläuft. Die Verbundpanzerplatte ist mit Grundelementen GE aufgebaut,
die einen kreiszylindrischen Grundkörper aufweisen, deren Stirnflächen eben, kegelförmig,
pyramidenförmig oder konvex gekrümmt ausgebildet sein können. Die Grundelemente GE
sind so angeordnet, dass die Zylinderachsen und damit die Stirnflächen in Beschussrichtung
weisen. Die Grundelemente sind in bekannter Weise in eine Vergussmasse eingebettet.
[0037] Die Verbundpanzerplatte VP besitzt äußere Randbereiche R1 bis R5, wobei der Bereich
R2 bis R3 eine Ausnehmung darstellt, sowie innere Randbereiche, die als Durchbrüche
D1 und D2 beispielsweise für den Durchlass von Befestigungselementen ausgebildet sind.
Wie aus der Zeichnung abzulesen, sind sowohl in den äußeren Randbereichen als auch
in den inneren Randbereichen die zwischen den Grundelementen GE untereinander oder
zum Plattenrand hin entstehenden Lücken durch erste Zusatzelemente 1, 1' und 1" ausgefüllt,
wie sie oben beschrieben sind. In den Randbereichen R1 und R5 bilden die Zusatzelemente
1 und im Randbereich R2 die Zusatzelemente 1" eine Abschlussreihe, während in den
Randbereichen R3 und R4 die Zusatzelemente 1' bzw. 1 in Lücken zwischen den Grundelementen
GE eingesetzt sind.
[0038] Das Verbundpanzerungselement VP weist somit im Wesentlichen Grundelemente GE einer
vorgegebenen Geometrie auf, wobei die Zusatzelemente 1, 1' und 1 " bis auf den Wegschnitt
die gleiche Geometrie aufweisen.
[0039] In den Durchbrüchen D1 und D2 sind erste Zusatzelemente 1' ebenfalls in Lücken zwischen
den Grundelementen GE angeordnet. Weiterhin sind zum Ausgleich von Toleranzen am Randbereich
R5 quaderförmig ausgestaltete zweite Zusatzelemente 6 angeordnet, auf die eine Randleiste
7 aufgesetzt ist. Die Zusatzelemente 6 weisen eine ebene laterale Fläche 6.1 auf,
so dass die Zusatzelemente 6 flächig aneinander anliegen können. Die Zusatzelemente
5 sind größer als die Grundelemente GE, wobei sie eine gleiche Höhe aufweisen, so
dass sich einen einheitliche Plattendicke ergibt.
[0040] Fig. 17 zeigt, wie die Randbereiche zweier Verbundpanzerplatten VP1 und VP2 ausgestaltet
sind, die aufgrund einer abgeknickten Fahrzeugstruktur RS" winkelig aneinander angesetzt
werden müssen, ohne dass eine ballistische Schwächung an dieser Stelle entsteht. Beide
Verbundpanzerplatten sind mit Grundelementen GE aufgebaut, wobei zum Zusammenfügungsbereich
hin jeweils eine Abschlussreihe aus ersten Zusatzelementen 3 vorhanden ist und die
unmittelbar aneinander anschließenden Randbereiche der beiden Verbundpanzerplatten
eine Reihe von zweiten Zusatzelementen 5 aufweisen, deren Schrägflächen 5.1 so geschnitten
sind, dass die Platten beim Aneinanderansetzen genau dem durch die abgeknickte Fahrzeugstruktur
RS" gegebenen Winkel folgen, ohne dass an dieser Stelle eine ballistische Schwächung
auftritt. In Lücken zwischen den Grundelementen, den ersten und zweiten Zusatzelementen
und der Fahrzeugstruktur RS" sind, wie bereits anhand von Fig. 3 beschrieben, streifenartige
zweite Zusatzelemente 2 eingefügt. Nach außen sind die Verbundpanzerplatten VP1 und
VP2 durch Randschichten 8.1 bzw. 8.2 abgeschlossen.
[0041] Die Fig. 17 zeigt somit einen Plattenstoß der Platten VP1 und VP2. An dem Plattenstoß
stoßen die Elemente VP1 und VP2 zusammen. Die Form des Plattenstoßes folgt der Knickkante
der Fahrzeugstruktur RS". Die Verbundpanzerungselemente VP1 und VP2 weisen somit angeschrägte
Ränder auf. Die Knickkante der Fahrzeugstruktur kann sich dadurch ergeben, dass zwei
Fahrzeugaußenflächen unter einem Winkel aneinanderstoßen. Die Knickkante ist abgerundet.
[0042] Die Platten VP1 und VP2 können im Aufbau der Platte VP aus Fig. 16 entsprechen, wobei
die Zusatzelemente 6 den Zusatzelementen 5 entsprechen.
[0043] Die Randschichten 8.1 und 8.2 können Teil einer Kassette sein. Die Stoßflächen 8.3
und 8.4 verlaufen hierbei parallel zueinander. Die Schrägflächen 5.1 der Zusatzelemente
5 verlaufen ebenfalls parallel zu den Stoßflächen 8.3 und 8.4.
[0044] Die Schnittwinkel der Schrägflächen 5.1 entsprechen der Hälfte des Winkels der Knickkante.
Bei einem Aneinandersetzen der Verbundpanzerungselemente VP1 und VP2 addieren sich
die Schnittwinkel der Schrägflächen 5.1 somit zu dem Winkel der Knickkante. In dem
dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel der Knickkante etwa 30°. Die
Winkel der Schnittflächen 5.1 (gemessen zur Normalen der Platte) beträgt jeweils etwa
15°. Es sind auch Ausführungen denkbar, bei denen die Winkel der Schnittflächen zweier
Zusatzelemente in unterschiedlichen Platten nicht gleich sind. Es sollte aber die
Addition der Winkel dem Winkel der Knickkante entsprechen. Ein sich daraus ergebender
Versatz der Stoßkante des Plattenstoßes gegenüber der Knickkante der Fahrzeugstruktur
ist hinnehmbar.
[0045] Die Zusatzelemente 5 sind bei gleicher Höhe größer als die Grundelemente GE. Die
Zusatzelemente 5 weisen eine ebene laterale Fläche auf, so dass die Zusatzelemente
5 flächig aneinander anliegen können. Die Zusatzelemente 5 weisen überdies auch in
Richtung der Plattenmitte eine ebene Fläche 5.2 auf, so dass sich ein flächiges Anliegen
an die Elemente 3 ergibt, die entsprechend ebenfalls eine ebene Fläche 3.2 aufweisen.
1. Verbundpanzerungselement, insbesondere Verbundpanzerplatte, zum Schutz vor Geschossen,
die mindestens eine Lage aus parallel zueinander und zur Beschussrichtung in Reihen
angeordneten hochharten Elementen mit zylindrischem Grundkörper enthält, dadurch gekennzeichnet, dass in einer an einen äußeren und/oder inneren Rand des Verbundpanzerungselements angrenzenden
Abschlussreihe (R1, R2, R3, D1) oder in Lücken zwischen den Elementen mit zylindrischem
Grundkörper mindestens einige erste Zusatzelemente (1) mit zylindrischem Grundkörper
angeordnet sind, die an der dem Rand zugewandten Seite in einer Richtung in der Zylinderachse
oder parallel oder schräg zur Zylinderachse abgeschnitten sind.
2. Verbundpanzerungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an oder in mindestens einem Randbereich hochharte zweite Zusatzelemente (2, 5, 6)
mit vieleckiger Geometrie angeordnet sind.
3. Verbundpanzerungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Zusatzelemente (6) eine quaderförmige Geometrie aufweisen und/oder streifenförmig
ausgebildet sind.
4. Verbundpanzerungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Zusatzelemente einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen.
5. Verbundpanzerungselement nach einen der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die hochharten ersten und/oder zweiten Zusatzelemente aus einem keramischen Werkstoff
und/oder aus Metall bestehen.
6. Verbundpanzerungselement nach einen der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einige der hochharten ersten Zusatzelemente miteinander zur Bildung einer
Reihe verbunden sind.
7. Verbundpanzerungselement nach einen der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und/oder zweiten Zusatzelemente (1, 2) aus einem härteren Werkstoff als
die Grundelemente (GE) bestehen.
8. Verbundpanzerungselement nach einen der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Rückseite des Verbundpanzerungselements eine Schicht angeordnet ist, die schockabsorbierende
Eigenschaften hat.
9. Verbundpanzerungselement nach einen der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Rückseite der Verbundpanzerplatte eine feste Schicht aus Fasermaterial mit
hoher Zugfestigkeit angeordnet ist.
10. Verbundpanzerungselement nach einen der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an den Außenrändern des Verbundpanzerungselements Randstreifen (RS', RS", 7) angeordnet
sind.
11. Verbundpanzerungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Randstreifen aus Fasermaterial und/oder aus Metall bestehen.
12. Verbundpanzerungselement nach einen der Ansprüche 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Randstreifen Teil einer Kassette sind.
13. Verbundpanzerungselement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette die Fertigungsform des Verbundpanzerungselements darstellt.
14. Plattenstoß, gekennzeichnet durch zwei Verbundpanzerungselemente (VP1, VP2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
die winklig aneinandergesetzt werden.
15. Fahrzeug mit einer äußeren Fahrzeugstruktur (RS"), die eine Knickkante aufweist, gekennzeichnet durch zwei Verbundpanzerungselemente (VP1, VP2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.