[0001] Die Erfindung betrifft ein Bett, insbesondere ein Kranken- und/oder Pflegebett, mit
einem Seitengitter, das zwei höhenverstellbare Längsholme aufweist, die einendseitig
mittels einer von einem Betthaupt bereitgestellten Führung höhenverfahrbar gehalten
sind. Ferner betrifft die Erfindung ein Seitengitter für ein Bett, insbesondere ein
Kranken-und/oder Pflegebett.
[0002] Betten im Allgemeinen sowie Kranken- und/oder Pflegebetten im Speziellen sind aus
dem Stand der Technik an sich bekannt, ebenso wie Bettseitengitter.
[0003] Der Sinn und Zweck eines Bettseitengitters besteht in erster Linie darin, eine im
Bett liegende Person vor einem unbeabsichtigten Herausfallen aus dem Bett zu schützen.
Seitengitter dienen insofern der Sicherheit einer im Bett liegenden Person. In der
Regel finden Seitengitter im Krankenhaus- und/oder Pflegebereich bei Kranken- und/oder
Pflegebetten Verwendung.
[0004] Die aus dem Stand der Technik vorbekannten Seitengitter sind in der Regel aus einer
Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung überführbar und umgekehrt. In der
Nichtgebrauchsstellung des Seitengitters ist der Betteinstieg ermöglicht. Die vorerläuterte
Schutzwirkung ergibt sich in der Gebrauchsstellung des Seitengitters.
[0005] Ein gattungsgemäßes Bett ist aus der
EP-A-1 817 985 bekannt geworden. Bei diesem Bett handelt es sich um ein Kranken- und/oder Pflegebett,
das in herkömmlicher Weise ausgebildet ist und über zwei Betthaupte sowie eine die
beiden Betthaupte miteinander verbindende Konstruktion verfügt.
[0006] Dieses aus der
EP-A-1 817 985 vorbekannte Bett besitzt ein Seitengitter, das zwei in Höhenrichtung des Bettes übereinander
angeordnete Längsholme aufweist, die höhenverstellbar ausgebildet sind. Die Längsholme
sind dabei einendseitig von einem Betthaupt und anderendseitig von einem am Bett angeordneten
Mittelpfosten gehalten. Die einander zugewandten Stirnseiten des Mittelpfostens einerseits
und des Betthauptes andererseits sind mit Führungsschlitzen ausgerüstet, in die die
Längsholme endseitig jeweils eingreifen. Die höhenverstellbare Anordnung der Längsholme
ist so realisiert.
[0007] Die Besonderheit der Konstruktion nach der
EP-A-1 817 985 besteht darin, dass nach einem Absenken der Längsholme, das heißt nach einem Verfahren
derselben in eine Nichtgebrauchsstellung der Mittelpfosten entweder abgenommen oder
aus seiner aufrecht stehenden Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung verschwenkt
werden kann. Ein Ein- und/oder Ausstieg ins Bett ist so behinderungsfrei möglich.
[0008] Obgleich sich die aus der
EP-A-1 817 985 bekannte Konstruktion im alltäglichen Praxiseinsatz bewährt hat, ist sie nicht frei
von Nachteilen. Als Nachteil wird insbesondere die aufwendige Handhabung angesehen,
die erforderlich ist, um das Seitengitter aus der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung
bzw. aus der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung zu überführen. Denn selbst
nach einem bestimmungsgemäßen Absenken der Längsholme in ihre Nichtgebrauchsstellung
ist ein behinderungsfreier Zugang zum Bett noch nicht möglich. Um diesen zu erreichen,
bedarf es noch der Entfernung oder des Verschwenkens des Mittelpfostens. Insofern
ist verwenderseitig eine zweite Handhabungstätigkeit erforderlich, was als umständlich
empfunden wird. Darüber hinaus ist es insbesondere im Falle der abnehmbaren Ausgestaltung
des Mittelpfostens von Nachteil, dass dieser verlorengehen kann. Eine ordnungsgemäße
Funktion des Seitengitters ist dann nicht mehr erfüllt.
[0009] Ausgehend vom Vorbeschriebenen ist es die
Aufgabe der Erfindung, ein Bett mit einem Seitengitter bzw. ein Seitengitter für ein Bett
vorzuschlagen, das eine vereinfachte Handhabung ermöglicht.
[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass die Längsholme
anderendseitig verschwenkbar an einem Tragpfosten angeordnet sind, wobei der Tragpfosten
teleskopierbar ausgebildet ist und einen oberen, einen mittleren und einen unteren
Abschnitt aufweist, wobei der eine Längsholm am oberen Abschnitt und der andere Längsholm
am mittleren Abschnitt des Tragpfostens angeordnet ist.
[0011] Das erfindungsgemäße Seitengitter verfügt über zwei in Höhenrichtung des Bettes übereinander
angeordnete Längsholme. Diese sind einendseitig in einer von einem Betthaupt bereitgestellten
Führung höhenverstellbar gehalten. Anderendseitig dient zur Abstützung der Längsholme
ein Tragpfosten, der teleskopierbar ausgebildet ist und über drei ineinander verfahrbare
Abschnitte verfügt. Dabei ist der in Höhenrichtung des Bettes zu oberst vorgesehene
Längsholm am oberen Abschnitt und der andere Längsholm am mittleren Abschnitt des
Tragpfostens angeordnet, und zwar verschwenkbar, womit ein Verdrehfreiheitsgrad der
Längsholme gegenüber dem Tragpfosten gegeben ist.
[0012] Die erfindungsgemäße Konstruktion ermöglicht in vorteilhafter Weise ein gleichzeitiges
Überführen sowohl des Tragpfostens als auch der daran verschwenkbar angeordneten Längsholme
aus der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung und umgekehrt. Eine mehrfache
Handhabung, um einerseits die Längsholme und andererseits den Tragpfosten aus der
Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung und umgekehrt zu überführen, ist im
Unterschied zur vorbeschriebenen Ausgestaltung nach der
EP-A-1-817 985 in vorteilhafter Weise nicht erforderlich.
[0013] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung gestattet es in einfacher Weise, den Tragpfosten
aus der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung zu überführen, indem die einzelnen
Abschnitte des Tragpfostens teleskopisch ineinandergefahren werden. Infolge dieser
Verfahrbewegung folgen die Längsholme nach und werden damit ebenfalls aus ihrer Gebrauchsstellung
heraus in ihre Nichtgebrauchsstellung überführt.
[0014] Teleskopierbar ausgestaltete Tragpfosten für Seitengitterholme sind aus dem Stand
der Technik an sich nicht unbekannt. So offenbart beispielsweise die
EP-A-1 623 654 teleskopierbar ausgestaltete Tragpfosten. Gemäß dieser vorbekannten Konstruktion
sind allerdings je Seitengitter zwei Tragpfosten vorgesehen, die ein- wie anderendseitig
die Längsholme des Seitengitters abstützen. Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
wird gegenüber dieser aus der
EP-A-1 623 654 vorbekannten Konstruktion ein Tragpfosten je Seitengitter eingespart, was sowohl
die Herstellung als auch die Handhabung vereinfacht. Darüber hinaus gestattet die
erfindungsgemäße Ausgestaltung sowohl im Unterschied zur
EP-A-1 817 985 als auch im Unterschied zur
EP-A-1 623 654 auch eine Schrägstellung der Längsholme des Seitengitters, indem der die Längsholme
anderendseitig abstützende Tragpfosten in seine Nichtgebrauchsstellung verfahren,
die Längsholme in ihrer Führung relativ gegenüber dem Betthaupt allerdings unverändert
bleiben. Eine solche Schrägstellung der Längsholme kann beispielsweise dazu dienen,
bei maximalem Freiheitsgrad eine Absicherung beispielsweise insbesondere des Kopfbereiches
eines Bettes zu gewährleisten.
[0015] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung zeichnet sich insbesondere durch ihre einfache
Handhabung aus. Um das Seitengitter aus der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung
zu überführen, ist dieses lediglich der Schwerkraft folgend abzusenken, das heißt
die Längsholme des Seitengitters sind der Schwerkraft folgend nach unten zu verfahren.
Dabei werden die Längsholme einendseitig von einer von einem Betthaupt bereitgestellten
Führung gehalten. Anderendseitig erfolgt die Abstützung der Längsholme durch einen
Tragpfosten, der im Zuge der Überführung aus der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung
teleskopartig eingefahren wird. Im Ergebnis erfolgt eine Überführung sowohl der Längsholme
des Seitengitters als auch des Tragpfostens des Seitengitters in die Nichtgebrauchsstellung
mit nur einer einfachen Abwärtsbewegung.
[0016] Das Überführen des Seitengitters aus der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung
kann gleichfalls in einfacher Weise durchgeführt werden. Der in Höhenrichtung des
Bettes zu oberst angeordnete Längsholm ist zu ergreifen und entgegen der Schwerkraft
nach oben zu verfahren. Infolge dieser Verfahrbewegung wird der die Längsholme anderendseitig
abstützende Tragpfosten teleskopisch auseinandergefahren. Der zweite Längsholm ist
mit dem ersten Längsholm über eine Schleppanordnung verbunden, so dass dieser der
Aufwärtsbewegung des zu oberst angeordneten Längsholms nachfolgt. Im Ergebnis wird
das Seitengitter in einer einfachen Aufwärtsbewegung auseinandergezogen, wobei es
nach Erreichen der Gebrauchsstellung verrastet, so dass ein ungewolltes Absenken verhindert
ist. Im Ergebnis kann so mit einer nur einfachen Handhabung eine komplette Überführung
des Seitengitters aus der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung erfolgen.
[0017] Die Längsholme des Seitengitters sind gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
sowohl einendseitig als auch anderendseitig in ihrer Gebrauchsstellung lagegesichert.
Diese Lagesicherung erfolgt aus Sicherheitsgründen, insbesondere um einer ungewollten
Überführung des Seitengitters aus der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung
entgegenzuwirken.
[0018] Die Lagesicherung verfügt bevorzugterweise über eine manuell entsperrbare Rasteinrichtung.
Dabei können dem Grunde nach zwei unterschiedliche Alternativen vorgesehen sein.
[0019] Gemäß einer ersten Alternative kann die Lagesicherung durch einfache Betätigung der
Rasteinrichtung gelöst werden. Es können zu diesem Zweck Auslösemittel vorgesehen
sein, beispielsweise in Form von Tasten oder Schaltern, die nach einer verwenderseitigen
Betätigung die Rasteinrichtung und damit die gesicherte Lage des Seitengitters freigeben.
Dieses kann sodann infolge der Schwerkraftseinwirkung ohne weiteres Hinzutun seitens
des Verwenders aus der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung verfahren.
[0020] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung kann in Ergänzung zur vorerläuterten ersten
Alternative eine zusätzliche Sicherung vorgesehen sein, insbesondere zum Schutz des
Verwenders. Gemäß dieser zweiten Alternative ist gleichfalls ein Auslösemittel vorgesehen,
das nach einer manuellen Betätigung durch den Verwender die Rasteinrichtung und damit
die Lagesicherung freigibt, dies allerdings nur dann - und hierin liegt der Unterschied
zur ersten Alternative -, wenn der Verwender das Seitengitter zuvor entgegen der Schwerkraftwirkung
leicht angehoben hat. Eine Freigabe der Rastvorrichtung kann gemäß dieser Alternative
also nur dann erfolgen, wenn das Seitengitter zuvor entgegen der Schwerkraftwirkung
angehoben worden ist, beispielsweise um einige Millimeter. Verwenderseitig muss deshalb
mit der einen Hand das Seitengitter ergriffen und angehoben und mit der anderen Hand
das Auslösemittel betätigt werden, womit eine sogenannte Zwei-Hand-Bedienung gegeben
ist. In vorteilhafter Weise können so Fehlbedienungen und/oder Handklemmungen oder
- quetschungen bei der Handhabung weitestgehend ausgeschlossen werden.
[0021] Mit der Erfindung wird desweiteren vorgeschlagen ein Tragpfosten für die einendseitige
Abstützung von Längsholmen eines Seitengitters eines Bettes, der teleskopierbar ausgebildet
ist und einen oberen, einen mittleren und einen unteren Abschnitt aufweist, wobei
ein Längsholm am oberen Abschnitt und ein anderer Längsholm am mittleren Abschnitt
jeweils verschwenkbar angeordnet sind, gekennzeichnet durch ein vom mittleren Abschnitt
getragenes Auslöseelement, das mit seinem dem oberen Abschnitt zugewandten Endbereich
eine mit einem Sperrelement zusammenwirkende Kulissenbahn aufweist.
[0022] In der Gebrauchsstellung des Seitengitters sind die einzelnen Abschnitte des Tragpfostens
in ihrer relativen Lage zueinander gesichert. Es kommen zu diesem Zweck bevorzugter
Weise Rasteinrichtungen, d.h. Sperrelemente zum Einsatz, wobei ein erstes Sperrelement
die Bewegung des mittleren Abschnitts zum unteren Abschnitt und ein zweites Sperrelement
die Bewegung des oberen Abschnitts zum mittleren Abschnitt sperrt.
[0023] Infolge der Betätigung des Tasters oder Schalters durch einen Verwender wird das
erste Sperrelement in eine Freigabeposition überführt, infolge dessen der mittlere
Abschnitt zusammen mit dem daran angeordneten oberen Abschnitt relativ gegenüber dem
unteren Abschnitt verfahren kann. Eine Verfahrbewegung des oberen Abschnitts relativ
zum mittleren Abschnitt ist noch nicht möglich.
[0024] Es ist ein vom mittleren Abschnitt getragenes Auslöseelement vorgesehen. Dieses ist
vorzugsweise nach Art einer Stange ausgebildet und innerhalb des vorzugsweise hohl
ausgeführten mittleren Abschnitts des Tragpfostens angeordnet. Dieses Auslöseelement
ist relativ gegenüber dem mittleren Abschnitt verfahrbar ausgebildet und stellt mit
seinem dem oberen Abschnitt zugewandten Endbereich eine mit dem zweiten Sperrelement
zusammenwirkende Kulissenbahn bereit. Das Auslöseelement wirkt insofern mit dem zweiten
Sperrelement zusammen, das heißt mit dem Sperrelement, das in Sperrstellung die relative
Bewegung des oberen Abschnitts gegenüber dem mittleren Abschnitt sperrt.
[0025] Erreicht der mittlere Abschnitt nach einer ordnungsgemäßen Verfahrbewegung relativ
gegenüber dem unteren Abschnitt seine Endposition, so erfolgt durch Auflaufen des
Auslöseelements auf ein vom unteren Abschnitt bereitgestelltes Widerlager eine relative
Verfahrbewegung des Auslöseelements relativ gegenüber dem mittleren Abschnitt. Infolge
dieser Relativbewegung des Auslöseelements gegenüber dem mittleren Abschnitt greift
das Auslöseelement mit seiner Kulissenbahn in eine vom zweiten Sperrelement bereitgestellte
Ausnehmung derart ein, dass es zu einer Verschiebebewegung des Sperrelements quer
zur Höhenerstreckung des Tragpfostens kommt. Infolge dessen wird das Sperrelement
aus seiner Sperrposition herausgefahren, was wiederum dazu führt, dass die Bewegung
zwischen oberem Abschnitt und mittlerem Abschnitt des Tragpfostens freigegeben ist.
[0026] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist aus mehreren Gründen vorteilhaft. Zum einen
ist sichergestellt, dass auch im Falle einer ordnungsgemäßen Betätigung des Seitengitters
nicht gleichzeitig der mittlere Abschnitt relativ gegenüber dem unteren Abschnitt
und der obere Abschnitt relativ gegenüber dem mittleren Abschnitt verfahren. Es verfahren
vielmehr stufenweise zunächst der mittlere Abschnitt mit dem daran angeordneten oberen
Abschnitt relativ gegenüber dem unteren Abschnitt. Sobald die Endposition des mittleren
Abschnitts relativ gegenüber dem unteren Abschnitt erreicht ist, erfolgt alsdann eine
Verfahrbewegung des oberen Abschnitts relativ gegenüber dem mittleren Abschnitt. Insbesondere
aus sicherheitsrelevanten Gründen erweist sich diese Ausgestaltung als vorteilhaft.
Für das Verfahren des zweiten Sperrelements, das heißt des zwischen dem oberen Abschnitt
und dem mittlerem Abschnitt vorgesehenen Sperrelements dient ein Auslöseelement, das
innerhalb des Tragpfostens ausgebildet ist und eine Auslösung automatisch dann bewirkt,
wenn der mittlere Abschnitt sich in seiner relativen Lage zum unteren Abschnitt in
seiner Endposition befindet. Das Auslöseelement ist damit vor äußeren Einflüssen geschützt
innerhalb des Tragpfostens angeordnet, womit die Betriebssicherheit erhöht ist. Darüber
hinaus gestattet die automatische Verfahrbewegung des zweiten Sperrelements eine vereinfachte
Handhabung.
[0027] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Längsholm ein
vorzugsweise schwertförmiges Trageelement aufweist, das zur verschwenkbaren Anordnung
des Längsholms am Tragpfosten dient, wobei der Längsholm in Längsholmrichtung verschiebbar
vom Tragelement gehalten ist.
[0028] Gemäß diesem Vorschlag der Erfindung dient zur verdrehbaren Anordnung eines Längsholms
am Tragpfosten ein Tragelement. Dieses ist bevorzugterweise als Flachmaterial ausgebildet
und besteht aus Metall. Es kann insbesondere nach Art eines Schwertes ausgestaltet
sein.
[0029] Das Tragelement ist um einen Drehpunkt verschwenkbar am Tragpfosten angeordnet. Im
endmontierten Zustand greift es längsverschieblich in eine dafür vorgesehene Aufnahme
des zugehörigen Längsholms ein. In der Konsequenz ist der Längsholm verschwenkbar
am Tragpfosten angeordnet, wobei eine relative Verfahrbewegung zwischen Längsholm
einerseits und Tragelement andererseits möglich ist. Diese Ausgestaltung erbringt
den Vorteil, dass ein Längenausgleich bei einer Überführung der Längsholme aus der
Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung bzw. umgekehrt möglich ist, was insbesondere
die schon vorerläuterte Schrägstellung der Längsholme gestattet.
[0030] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass je Längsseite des
Bettes zwei Seitengitter der vorbeschriebenen Art vorgesehen sind.
[0031] Dem Grunde nach ist die Verwendung nur eines Seitengitters hinreichend. Eine nach
der einschlägigen Norm vollwertige Seitensicherung ist erreicht, wenn die Länge des
Seitengitters ausgehend vom kopfseitigen Betthaupt über 50 % der lichten Bettlänge
übersteigt. Insofern kann mit einer außermittigen Anordnung des Tragpfostens ein Seitengitter
bereitgestellt werden, das der Norm entsprechend als vollwertige Seitensicherung gilt.
Um eine über die tatsächliche lichte Bettlänge reichende Seitengitterabsicherung zu
erzielen, können zwei Seitengitter nach der Erfindung vorgesehen sein, die in Längsrichtung
des Bettes aufeinander nachfolgend angeordnet sind. Dabei können die beiden Seitengitter
unabhängig voneinander bedient werden, was es gestattet, das eine Seitengitter in
Gebrauchsstellung zu halten, während sich das andere Seitengitter in der Nichtgebrauchsstellung
befindet.
[0032] Es können je Längsseite des Bettes auch mehr als zwei Seitengitter vorgesehen sein.
So ist beispielsweise eine Ausgestaltung denkbar, dergemäß je Längsseite des Bettes
drei Seitengitter zum Einsatz kommen, und zwar ein kopfseitiges Seitengitter, ein
fußseitiges Seitengitter sowie ein mittleres Seitengitter. Für das mittlere Seitengitter
ist dabei ein- wie anderendseitig jeweils ein teleskopierbarer Tragpfosten vorgesehen.
[0033] Für jedes Seitengitter ist ein jeweiliger Tragpfosten vorgesehen, der die Längsholme
des jeweiligen Seitengitters jeweils anderendseitig abstützt, wie vorstehend erläutert.
[0034] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung wird in diesem Zusammenhang vorgeschlagen,
dass die unteren Abschnitte der beiden Tragpfosten zu einem gemeinsamen unteren Abschnitt
miteinander kombiniert sind. Diese Ausgestaltung dient insbesondere der vereinfachten
Herstellung und Montage.
[0035] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann in diesem Zusammenhang
vorgesehen sein, einen gemeinsamen Tragpfosten für beide Seitengitter vorzusehen.
Eine unterschiedliche Handhabung der beiden Seitengitter ist gemäß dieser Ausgestaltungsform
allerdings nicht möglich. Andererseits ermöglicht diese Ausgestaltungsform eine vereinfachte
Handhabung, wenn beide Seitengitter gleichsam verfahren werden sollen.
[0036] Mit der Erfindung wird ferner ein Seitengitter für ein Bett, insbesondere ein Kranken-und/oder
Pflegebett vorgeschlagen, das zwei höhenverstellbare Längsholme aufweist, die einendseitig
mittels einer von einem Betthaupt bereitgestellten Führung höhenverstellbar gehalten
sind, wobei die Längsholme anderendseitig an einem Tragpfosten verschwenkbar angeordnet
sind, wobei der Tragpfosten teleskopierbar ausgebildet ist und einen oberen, einen
mittleren und einen unteren Abschnitt aufweist, wobei der eine Längsholm am oberen
Abschnitt und der andere Längsholm am mittleren Abschnitt des Tragpfostens angeordnet
ist.
[0037] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
anhand der Fign. Dabei zeigen
- Fig. 1
- in einer schematisch-perspektivischen Ansicht ein erfindungsgemäßes Bett;
- Fig. 2
- in einer schematischen Seitenansicht das Bett nach Fig. 1;
- Fig. 3
- in einer schematischen Seitenansicht das Bett nach Fig. 2, wobei die Längsholme eines
Seitengitters schräg gestellt sind;
- Fig. 4
- in einer schematischen Seitenansicht das Bett nach Fig. 2, wobei sich ein Seitengitter
in Nichtgebrauchsstellung befindet;
- Fig. 5
- in schematischer Perspektivansicht einen Tragpfosten in ausgefahrener Stellung;
- Fig. 6
- in schematischer Perspektivansicht einen Tragpfosten in eingefahrener Stellung;
- Fig. 7
- in schematischer Seitenansicht einen Tragpfosten nach Fig. 5 und
- Fig. 8
- in schematischer Schnittdarstellung ein Tragpfosten nach Fig. 7 entlang der Schnittlinie
VIII-VIII nach Fig. 7 und
- Fig. 9
- in schematischer Schnittdarstellung ein Tragpfosten in einer alternativen Ausgestaltungsform.
[0038] Fig. 1 zeigt in schematisch-perspektivischer Ansicht ein Bett 1 nach der Erfindung.
[0039] Das Bett 1 ist in an sich bekannter Weise ausgestattet. Es verfügt über ein erstes
Betthaupt 2 und ein zweites Betthaupt 3, die über einen gemeinsamen Rahmen 41 miteinander
verbunden sind. Es ist des Weiteren ein Untergestell 4 vorgesehen, das den Rahmen
41 höhenverstellbar abstützt. Der Rahmen 41 trägt einen Liegeflächenrahmen 5, der
mit Lattenrostlatten ausgestattet ist und der Aufnahme einer in den Fign. nicht näher
gezeigten Bettmatratze dient.
[0040] Die in den Fign. gezeigten Betthaupte 2 und 3 stellen ein Kopfteil (Betthaupt 2)
einerseits und ein Fußteil (Betthaupt 3) andererseits dar. Die Betthaupte stellen
je Längsseite eine Führung 20 für die Längsholme eines Seitengitters zur Verfügung.
Insofern kann als Betthaupt im Rahmen der Erfindung auch eine andere als in den Fign.
gezeigte Konstruktion angesehen werden, wobei es allein darauf ankommt, dass entsprechende
Führungen je Längsseite zur Verfügung gestellt sind. Als Betthaupt im Sinne der Erfindung
können deshalb auch eine jeweilige Führung bereitstellende Pfosten angesehen werden,
wobei je Längsseite ein Pfosten auszubilden ist. Diese ein Betthaupt bildenden Pfosten
können auch teleskopierbar ausgebildet sein.
[0041] Das Bett 1 verfügt über insgesamt drei Seitengitter, nämlich das Seitengitter 6,
das Seitengitter 10 und das Seitengitter 11.
[0042] Das Seitengitter 6 verfügt über zwei in Höhenrichtung 9 des Bettes 1 übereinander
angeordnete Längsholme 8 und 9. Diese sind ein- wie anderendseitig in Führungen des
Betthauptes 2 und 3 höhenverstellbar geführt, so dass sie aus ihrer in Fig. 1 gezeigten
Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung überführt werden können. Das Seitengitter
6 ist in seiner gezeigten Ausgestaltung aus dem Stand der Technik bekannt.
[0043] Die dem Seitengitter 6 gegenüberliegende andere Längsseite des Bettes 1 ist mit zwei
erfindungsgemäßen Seitengittern 10 und 11 ausgestattet, die in Längsrichtung des Bettes
aufeinandernachfolgend ausgebildet sind.
[0044] Das Seitengitter 10 verfügt über zwei Längsholme 12 und 13, die einendseitig mittels
einer von einem Betthaupt 3 bereitgestellten Führung höhenverfahrbar gehalten und
anderendseitig verschwenkbar an einem Tragpfosten 14 angeordnet sind. Das Seitengitter
11 ist in vergleichbarer Weise ausgestaltet und verfügt über zwei Längsholme 15 und
16, die einendseitig mittels einer von einem Betthaupt 2 bereitgestellten Führung
20 höhenverfahrbar gehalten und anderendseitig verschwenkbar an einem Tragpfosten
17 angeordnet sind.
[0045] Die Tragpfosten 14 und 17 der Seitengitter 10 und 11 sind jeweils teleskopierbar
ausgebildet und verfügen über einen unteren Abschnitt 25, einen mittleren Abschnitt
26 und einen oberen Abschnitt 27, wie sich insbesondere aus der Darstellung nach Fig.
5 anhand des hier gezeigten Tragpfostens 14 ergibt.
[0046] Mit Bezug auf die Höhenrichtung 9 des Bettes 1 ist unterhalb der Längsholme 15 und
12 der Seitengitter 10 und 11 jeweils eine Verblendung 18 bzw. 19 am Rahmen 41 des
Bettes 1 angeordnet. Diese Verblendung dient dazu, die freie Sicht auf den Rahmen
41 des Bettes 1 zu versperren. Bei einem horizontal ausgerichteten Liegeflächerahmen
5 schließen die Verblendungen 18 und 19 mit ihrer oberen Kante oberhalb des Liegeflächenrahmens
5 ab.
[0047] Der zur anderendseitigen Abstützung der Längsholme 12 und 13 des Seitengitters 10
vorgesehene Tragpfosten 14 ist im Detail in den Fign. 5 bis 8 gezeigt. Der Tragpfosten
17 des zweiten Seitengitters 11 ist in spiegelverkehrter Weise ausgestaltet.
[0048] Der Tragpfosten 14 besteht aus den drei Abschnitten 25, 26 und 27. Diese Abschnitte
sind bevorzugterweise als Hohlprofilkörper ausgebildet und können beispielsweise aus
Aluminium bestehen. Der untere Abschnitt 25 dient der Anordnung des Tragpfostens 14
vorzugsweise am Rahmen 41 des Bettes 1. Der obere Abschnitt 27 ist teleskopartig relativ
gegenüber dem mittleren Abschnitt 26 verfahrbar, der wiederum teleskopartig relativ
gegenüber dem unteren Abschnitt 25 verfahrbar ist. Fig. 5 zeigt den Tragpfosten 14
in ausgefahrener Stellung, wohingegen Fig. 6 die eingefahrene Stellung, auch Nichtgebrauchsstellung
genannt, zeigt.
[0049] Zur verschwenkbaren Anordnung der Längsholme 12 und 13 am Tragpfosten 14 dienen die
Tragelemente 29 und 30. Diese sind jeweils schwertartig ausgebildet und gelenkig am
Tragpfosten 14 angelenkt, wobei das Tragelement 30 für den in Höhenrichtung 9 des
Bettes 1 oberen Längsholm 13 am oberen Abschnitt 27 des Tragpfostens 14 und das Tragelement
29 für den Längsholm 12 am mittleren Abschnitt 26 des Tragpfostens 14 angeordnet ist.
[0050] Zur gelenkigen Anordnung des Tragelements 30 am Tragpfosten 14 dient ein Kappenelement
28, das mit einem tragpfostenseitigen Fortsatz in den vom oberen Abschnitt 27 des
Tragpfostens 14 bereitgestellten Hohlraum hineinragt. Das Kappenelement 28 ist bevorzugterweise
aus Kunststoff gebildet.
[0051] Die Längsholme 12 und 13 sind jeweils anderendseitig auf die Tragelemente 29 und
30 aufgesteckt, wobei im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall in Längsrichtung der Längsholme
12 und 13 eine relative Verschiebung der Längsholme 12 und 13 gegenüber den jeweiligen
Tragelementen 29 und 30 möglich ist. Diese Längsverschiebemöglichkeit dient dem Längenausgleich.
[0052] Um bei angeschlossenen Längsholmen 12 und 13 ein teleskopierbares Ein- und Ausfahren
des Tragpfostens 14 gewährleisten zu können, sind die Abschnitte 25, 26 und 27 des
Tragpfostens 14 mit entsprechenden Schlitzen 31, 32 und 40 versehen. Diese Schlitze
31, 32 und 40 gewährleisten einerseits eine Verschiebebewegung in Höhenrichtung 9
als auch andererseits eine Verdrehbewegung der Tragelemente 29 und 30 relativ gegenüber
ihren jeweiligen Abschnitten 26 bzw. 27.
[0053] Der Tragpfosten 14 ist in seiner ausgefahrenen Stellung, das heißt in seiner Gebrauchsstellung
nach Fig. 5 lagegesichert. Zur Aufhebung dieser Lagesicherung ist ein Auslöseelement
23 vorgesehen. Der Tragpfosten 17 verfügt in entsprechender Weise über ein Auslöseelement
24.
[0054] Wie sich insbesondere aus einer Zusammenschau der Fign. 7 und 8 ergibt, wirkt das
manuell von einem Bediener zu betätigende Auslöseelement 23 mit einem Auslösestift
38 zusammen, der in einem Lagerabschnitt 39 eines Stopfens 36 des mittleren Abschnitts
26 geführt ist. Der Stopfen 36 ist bevorzugterweise als einstückiges Spritzgussteil
ausgebildet.
[0055] Der obere Abschnitt 27 des Tragpfostens 14 ist an seinem dem Kappenelement 28 entfernten
Ende gleichfalls mit einem Stopfen 35 verschlossen. Dieser Stopfen 35 stellt eine
nach Art eines Langloches ausgebildete Ausnehmung 37 zur Verfügung, die korrespondierend
zum Lagerabschnitt 39 des Stopfens 36 ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung hat den
Vorteil, dass eine hinreichend geringe Bauhöhe des Tragpfostens 14 realisiert ist,
und zwar bei gleichzeitiger Querstabilität in ausgefahrener Stellung, die durch den
Überdeckungsbereich der einzelnen Abschnitte in Höhenrichtung bestimmt ist.
[0056] Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Seitengitters 10 bzw. 11 ergibt sich insbesondere
aus den Darstellungen nach den Fign. 1 bis 4.
[0057] Diese lassen in den Fign. 1 und 2 die Seitengitter 10 und 11 jeweils in Gebrauchsstellung
erkennen.
[0058] Zur Überführung der Seitengitter 10 und 11 in ihre jeweilige Nichtgebrauchsstellung
sind die jeweiligen Längsholme 15 und 16 bzw. 12 und 13 zu verfahren, wie dies beispielhaft
anhand des Seitengitters 11 in den Fign. 3 und 4 gezeigt ist.
[0059] Infolge einer Betätigung des Auslöseelements 24 kann der Tragpfosten 14 teleskopisch
eingefahren werden. Infolgedessen werden die Längsholme 15 und 16 anderendseitig nach
unten in die Nichtgebrauchsstellung verfahren. Es ergibt sich die in Fig. 3 dargestellte
Schrägstellung der Seitengitter 15 und 16.
[0060] Einendseitig sind die Längsholme 15 und 16 in der Führung 20 des Betthauptes 2 gehalten.
Bevorzugterweise ist auch hier eine Lagesicherung vorgesehen, die mittels eines Betätigungselements
21 entsperrt werden kann. Infolge einer solchen Entsperrung verfahren die Längsholme
15 und 16 einendseitig in der Führung 20 des Betthauptes 2 der Gewichtskraft folgend
nach unten, so dass sich schlussendlich die in Fig. 4 gezeigte Position des Seitengitters
11 ergibt, in welcher sich dieses in der Nichtgebrauchsstellung befindet, so dass
ein ungehinderter Ein- und Ausstieg ins Bett 1 möglich ist.
[0061] Die in den Fign. 3 und 4 als zweistufige Verfahrbewegung gezeigte Überführung des
Seitengitters 11 aus der Gebrauchsstellung nach Fig. 2 in die Nichtgebrauchsstellung
nach Fig. 4 kann selbstverständlich auch einstufig durchgeführt werden. Zu diesem
Zweck ergreift ein Verwender den in Höhenrichtung 9 des Bettes 1 oberen Längsholm
16 des Seitengitters 11. Mit der anderen Hand werden sodann das Betätigungselement
21 und anschließend das Auslöseelement 24 betätigt. Die Betätigung dieser Elemente
kann selbstverständlich auch in umgekehrter Reihenfolge erfolgen. Sobald jedenfalls
nach einer Betätigung des Auslöseelements 24 und des Betätigungselements 21 die entsprechenden
Lagesicherungen gelöst sind, können die Längsholme 15 und 16 der Schwerkraft folgend
nach unten verfahren, wobei sie einendseitig in der Führung 20 des Betthauptes 2 geführt
sind und anderendseitig der die Längsholme 15 und 16 abstützende Tragpfosten eingefahren
wird.
[0062] Eine Überführung des Seitengitters 10 aus der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung
erfolgt in gleicher Weise wie vorstehend anhand des Seitengitters 11 beispielhaft
erörtert, wobei hier zur Aufhebung der Lagesicherung das Betätigungselement 22 und
das Auslöseelement 23 verwenderseitig zu betätigen sind.
[0063] In der Nichtgebrauchsstellung befinden sich die Längsholme 15 und 16 des Seitengitters
11 bzw. 12 und 13 des Seitengitters 10 mit Bezug auf die Blickrichtung nach Fig. 2,
3 und 4 jeweils vor den zugehörigen Verblendungen 18 und 19, wie insbesondere eine
Zusammenschau der Fign. 2 und 4 erkennen lässt.
[0064] Die Ausführung des Tragpfostens 14 nach den Figuren 7 und 8 stellt eine erste Ausführungsform
dar. Nach einer Betätigung des Auslöseelements 23 verfährt - wie vorstehend bereits
beschrieben - der mittlere Abschnitt 26 zusammen mit dem oberen Abschnitt 27 relativ
gegenüber dem unteren Abschnitt 25. Der obere Abschnitt 27 ist gegenüber dem mittleren
Abschnitt 26 durch ein Sperrelement gehalten. Erst wenn dieses in die Freigabestellung
überführt ist, kann der obere Abschnitt 27 relativ gegenüber dem mittleren Abschnitt
26 verfahren werden.
[0065] Das den oberen Abschnitt 27 mit dem mittleren Abschnitt 26 koppelnde Sperrelement
verfügt über einen Pin 56. In der Gebrauchsstellung durchragt der Pin 56 eine in der
Wandung des mittleren Abschnitts 26 ausgebildete Bohrung. In dieser Stellung, wie
sie in Figur 7 gezeigt ist, ist ein Verfahren des oberen Abschnitts 27 relativ gegenüber
dem mittleren Abschnitt 26 nicht möglich.
[0066] Wird nun das Auslöseelement 23 betätigt, so verfährt der mittlere Abschnitt 26 in
Höhenrichtung 9 nach unten. Kurz vor Erreichen seiner Endlage relativ gegenüber dem
unteren Abschnitt 25 erreicht der Pin 56 die von einem Führungungseinsatz 42 bereitgestellte
Randkante 57. Der Gewichtskraft folgend drücken der mittlere Abschnitt 26 und der
obere Abschnitt 27 in Höhenrichtung 9 weiter nach unten, infolge dessen der Pin 56
von der Randkante 57 in Querrichtung 55 verschoben wird, das heißt mit Bezug auf die
Zeichnungsebene nach Figur 7 nach rechts. Infolge dieser Verschiebebewegung wird das
Sperrelement freigegeben, das den oberen Abschnitt 27 mit dem mittleren Abschnitt
26 koppelt, so dass nach Eindrücken des Pins 56 der obere Abschnitt 27 relativ gegenüber
dem mittleren Abschnitt 26 verfahren kann.
[0067] Die vorbeschriebene Ausgestaltung hat sich im Praxiseinsatz bewährt. Sie ist allerdings
nicht frei von Nachteilen, und zwar deshalb nicht, weil es auch bei einer bestimmungsgemäßen
Verwendung zu einer verschleißbedingten Abnutzung der Randkante 27 kommt, nämlich
dadurch, dass sich bei einer Überführung des Seitengitters aus der Gebrauchsstellung
in die Nichtgebrauchsstellung der Pin 56 an dieser Randkante 57 abstützt. Nach längerem
Gebrauch kann die Funktionstüchtigkeit deshalb gestört sein.
[0068] Zur Überwindung dieses Nachteils wird mit der Erfindung eine zweite Ausgestaltungsform
vorgeschlagen. Diese ist in Figur 8 gezeigt. Gemäß dieser Ausgestaltungsform kommt
ein Auslöseelement 49 in Form einer Stange zum Einsatz. Dieses Auslöseelement 59 wirkt
mit einem Sperrelement 44 in Form eines Riegelbolzens zusammen. Dabei stellt der Riegelbolzen
das Sperrelement dar, das zur Sperrung der Bewegung des oberen Abschnitts 27 relativ
gegenüber dem mittleren Abschnitt 26 dient.
[0069] Wie die Darstellung nach Figur 8 erkennen lässt, ist in den mittleren Abschnitt 26
oberseitig ein Führungseinsatz 43 eingesetzt. Dieser dient der führenden Aufnahme
des oberen Abschnittes 27.
[0070] Der obere Abschnitt 27 weist mit Bezug auf die Zeichnungsebene nach Figur 8 unterseitig
das Sperrelement 44 auf. Dieses ist in Querrichtung 55 verschiebbar in einer Hülse
angeordnet, wobei es sich unter Zwischenordnung einer Feder 47 gegenüber dem oberen
Abschnitt 27 abstützt. Auf der der Feder 47 gegenüber liegenden Seite ist der obere
Abschnitt 27 mit einer Ausnehmung 28 versehen, das das Sperrelement 44 im Verriegelungsfall
hindurchragt. Das Sperrelement 44 trägt einendseitig einen Fortsatz 45. Dieser wirkt
mit einer Ausnehmung 26 des mittleren Abschnittes 26 zusammen und greift in diese
im gesperrten Zustand ein. Die Feder 47 sorgt dafür, dass das Sperrelement 44 versucht
ist, in die Sperrstellung zu verfahren, dergemäß das Sperrelement 44 mit seinem Fortsatz
45 in die Ausnehmung 46 des mittleren Abschnittes 26 eingreift. In dieser Stellung
ist der obere Abschnitt 27 relativ gegenüber dem mittleren Abschnitt 26 gesperrt,
so dass eine Verfahrbewegung des oberen Abschnittes 27 relativ gegenüber dem mittleren
Abschnitt 26 nicht möglich ist.
[0071] Zur Entriegelung des Sperrelements 44, das heißt zum Verfahren des Sperrelements
44 in die entriegelte Position, wie sie in Figur 8 dargestellt ist, dient das Auslöseelement
49. Dieses verfügt im Endbereich 52, der dem oberen Abschnitt 27 zugeordnet ist, über
einen Dorn 53. Dieser geht unter Ausbildung einer Kulissenbahn 54 in den eigentlichen
Grundkörper des Auslöseelements 49 über. Der Endbereich 52 wirkt mit dem Sperrelement
44 zusammen, indem dieser in einen vom Sperrelement 44 bereitgestellten Durchbruch
48 eintaucht.
[0072] Anderendseitig, das heißt mit dem Endbereich 50 wirkt das Auslöseelement 49 mit einer
Bodenplatte 51 des Stopfens 36 zusammen. Dabei stützt sich das Auslöseelement 49 gegenüber
der Bodenplatte 51 ab, die insofern als Widerlager dient.
[0073] Die Bodenplatte 51 verfügt über eine Öffnung 59, durch die ein Fortsatz 60 greift,
wenn sich der mittlere Abschnitt 26 in der Nichtgebrauchsstellung in seiner Endposition
relativ gegenüber dem unteren Abschnitt 25 befindet. Der Fortsatz 60 durchgreift in
dieser Stellung die Öffnung 59 und wirkt auf das Auslöseelemente 49 entgegen einer
Federkraft ein, infolge dessen das Auslöseelement 49 in Höhenrichtung 9 nach oben
verschoben wird. Infolge dieser Verschiebebewegung wirken die vom Auslöseelement 49
bereitgestellten Kulissenbahn 54 und der Durchbruch 48 des Sperrelements 44 derart
zusammen, dass das Sperrelement 44 in Querrichtung 55 verschoben wird, das heißt mit
Bezug auf die Zeichnungsebene nach Figur 8 nach rechts. Infolge dessen wird der obere
Abschnitt 27 relativ gegenüber dem mittleren Abschnitt 26 freigegeben, was eine Verfahrbewegung
des oberen Abschnitts 27 relativ gegenüber dem mittleren Abschnitt 26 in Höhenrichtung
9 nach unten erlaubt.
[0074] Wird der Tragpfosten 14 aus der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung überführt,
so verfährt durch Anheben des Seitengitters zunächst der obere Abschnitt 27 relativ
gegenüber dem mittleren Abschnitt 26. Sobald die Endposition erreicht ist verfährt
sodann der mittlere Abschnitt 26 relativ gegenüber dem unteren Abschnitt 25. Infolge
dessen liegt das Auslöseelement 49 nicht mehr und kann aufgrund der wirkenden Federkraft
relativ gegenüber dem mittleren Abschnitt 26 verfahren. Der Endbereich 52 des Auslöseelements
49 wird hierdurch mit Bezug auf die Zeichnungsebene nach Figur 8 soweit nach unten
verfahren, dass sich nur noch der Dorn 53 im Durchbruch 48 befindet. Aufgrund der
auf das Sperrelement 44 einwirkenden Federkraft kann dieses nunmehr in Querrichtung
55 nach links verfahren, sodass ein automatisches "Einschnappen" des Sperrelementes
44 mit dem Fortsatz 45 in der dafür vorgesehenen Ausnehmung 46 erfolgt.
Bezugszeichenliste
[0075]
- 1
- Bett
- 2
- Betthaupt
- 3
- Betthaupt
- 4
- Untergestell34
- 5
- Liegeflächenrahmen
- 6
- Seitengitter
- 7
- Längsholm
- 8
- Längsholm
- 9
- Höhenrichtung
- 10
- Seitengitter
- 11
- Seitengitter
- 12
- Längsholm
- 13
- Längsholm
- 14
- Tragpfosten
- 15
- Längsholm
- 16
- Längsholm
- 17
- Tragpfosten
- 18
- Verblendung
- 19
- Verblendung
- 20
- Führung
- 21
- Betätigungselement
- 22
- Betätigungselement
- 23
- Auslöseelement
- 24
- Auslöseelement
- 25
- unterer Abschnitt
- 26
- mittlerer Abschnitt
- 27
- oberer Abschnitt
- 28
- Kappenelement
- 29
- Tragelement
- 30
- Tragelement
- 31
- Schlitz
- 32
- Schlitz
- 33
- Drehpunkt
- 34
- Drehpunkt
- 35
- Stopfen
- 36
- Stopfen
- 37
- Ausnehmung
- 38
- Auslösestift
- 39
- Lagerabschnitt
- 40
- Schlitz
- 41
- Rahmen
- 42
- Führungseinsatz
- 43
- Führungseinsatz
- 44
- Sperrelement
- 45
- Fortsatz
- 46
- Ausnehmung
- 47
- Feder
- 48
- Durchbruch
- 49
- Auslöseelement
- 50
- Endbereich
- 51
- Bodenplatte
- 52
- Endbereich
- 53
- Dorn
- 54
- Kulissenbahn
- 55
- Querrichtung
- 56
- Pin
- 57
- Randkante
- 58
- Ausnehmung
- 59
- Öffnung
- 60
- Fortsatz
1. Bett, insbesondere Kranken- und/oder Pflegebett, mit einem Seitengitter (10, 11),
das zwei höhenverstellbare Längsholme (12, 13; 15, 16) aufweist, die einendseitig
mittels einer von einem Betthaupt (2, 3) bereitgestellten Führung (20) höhenverfahrbar
gehalten sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Längsholme (12, 13; 15, 16) anderendseitig verschwenkbar an einem Tragpfosten
(14, 17) angeordnet sind, wobei der Tragpfosten (14, 17) teleskopierbar ausgebildet
ist und einen oberen, einen mittleren und einen unteren Abschnitt (25, 26, 27) aufweist,
wobei der eine Längsholm (13, 16) am oberen Abschnitt (27) und der andere Längsholm
(12, 15) am mittleren Abschnitt (26) des Tragpfostens (14, 17) angeordnet ist.
2. Bett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsholme (12, 13; 15, 16) sowohl einendseitig als auch anderendseitig in ihrer
Gebrauchsstellung lagegesichert sind.
3. Bett nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagesicherung eine manuell entsperrbare Rasteinrichtung aufweist.
4. Bett nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Längsholme (12, 13; 15, 16) anderendseitig bei ausgefahrenem Tragpfosten
(14, 17) in Gebrauchsstellung befinden und in eine Nichtgebrauchsstellung durch teleskopisches
Einfahren des Tragpfostens (14, 17) überführbar sind.
5. Bett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Längsholm (12, 13, 15, 16) anderendseitig ein vorzugsweise schwertförmiges Tragelement
(29, 30) aufweist.
6. Bett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Abschnitt (25) des Tragpfostens (14, 17) an einem die Betthaupte (2, 3)
miteinander verbindenden Rahmen (41) angeordnet ist.
7. Bett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass je Längsseite zwei Seitengitter (10, 11) vorgesehen sind.
8. Bett nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Seitengitter (10, 11) einen Tragpfosten (14, 17) aufweist, die in Längsrichtung
des Bettes voneinander beabstandet angeordnet sind.
9. Bett nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragpfosten (14, 17) der Seitengitter (10, 11) einen gemeinsamen unteren Abschnitt
(25) aufweisen.
10. Bett nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragpfosten (14, 17) der Seitengitter (10, 11) zu einem gemeinsamen Pfosten miteinander
kombiniert ausgebildet sind.
11. Seitengitter mit den Seitengittermerkmalen nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 10.
12. Tragpfosten für die einendseitige Abstützung von Längsholmen (12, 13; 15, 16) eines
Seitengitters (10, 11) eines Bettes (1), nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 10 der teleskopierbar ausgebildet ist und einen oberen, einen mittleren und einen
unteren Abschnitt (25, 26, 27) aufweist, wobei ein Längsholm (13, 16) am oberen Abschnitt
(27) und ein anderer Längsholm (12, 15) am mittleren Abschnitt (26) jeweils verschwenkbar
angeordnet sind, gekennzeichnet durch ein vom mittleren Abschnitt (26) getragenes Auslöseelement (49), das mit seinem dem
oberen Abschnitt (27) zugewandten Endbereich (52) eine mit einem Sperrelement (44)
zusammenwirkende Kulissenbahn (54) aufweist.
13. Tragpfosten nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslöseelement (49) nach Art einer Stange ausgebildet ist, die innenseitig des
mittleren Abschnitts (26) angeordnet ist.
14. Tragpfosten nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (44) nach Art eines Bolzens ausgebildet ist, der in einem mittleren
Bereich einen Durchbruch (48) aufweist.
15. Tragpfosten nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (44) in einer quer zur Höhenverstellung des Tragpfostens (14) liegenden
Richtung (55) verfahrbar ist.