[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug für eine Mischvorrichtung, insbesondere
für eine Mischvorrichtung zum Mischen von Feststoffen.
[0002] Mischer zur Mischung von Feststoffen, insbesondere zur Herstellung hydraulisch gebundener
Stoffe wie Beton oder Mörtel sind in einer Reihe unterschiedlicher Bauformen bekannt.
[0003] Wesentliche Anforderung an solche Mischer ist einerseits eine ausreichende Mischwirkung
um eine gute Homogenität der Mischung zu gewährleisten und die bestmögliche Verhinderung
von Anbackungen des zu mischenden Materials an den eingesetzten Mischwerkzeugen.
[0004] Die Homogenität ist eine wesentliche Voraussetzung für die Herstellung von spezifikationsgerechten
Produkten mit konstanter Produktqualität.
[0005] Insbesondere bei sogenannten Ringtrogmischem, bei welchen Mischwerkzeuge an Mischerarmen
durch einen ringförmigen Mischraum geführt werden (derartige Mischer werden bei der
Beton- und Mörtelherstellung in großem Umfang eingesetzt) erfordert die Erzielung
einer ausreichenden Mischwirkung oft spezielle Maßnahmen, die zum einen in der geometrischen
Gestaltung der Mischwerkzeuge selbst, in der Wahl der Drehgeschwindigkeit und Drehrichtung
der Mischerarme oder aber in der geometrischen Anordnung des Mischerarms im Mischraum
liegen können.
[0006] Neben den eigentlichen Mischwerkzeugen kommen bei solchen Mischern in der Regel auch
nach Abstreifvorrichtungen zum Einsatz, mit denen das Anbacken bzw. Ankleben des zu
mischenden Materials an der Bodenfläche oder den Seitenwänden des Mischers verhindert
werden soll.
[0007] Darüber hinaus kommen bei einigen Mischern dieser Art sogenannte Wirbler zum Einsatz,
mit denen die Mischwirkung verstärkt werden soll. Diese werden im allgemeinen so angeordnet,
dass sie dort Wirkung entfalten, wo die Mischgutströmung sich von der Wirkung des
eigentlichen Mischwerkzeugs wieder soweit beruhigt hat, dass die Mischgutströmung
im wesentlichen parallel verläuft, was keine gute Durchmischung an diesen Stellen
zur Folge hat.
[0008] Üblicherweise werden Misch- oder Wirblerwerkzeuge eingesetzt, die rechteckige oder
quadratische Querschnitte aufweisen. Derartige Werkzeuge haben den Nachteil, dass
sie einen Strömungsschatten erzeugen. Dies führt dazu, dass an den Oberflächen und
Kanten der Werkzeuge, insbesondere auch an den Befestigungselementen, über die die
eigentlichen Misch- bzw. Wirblerwerkzeuge mit entsprechenden Antriebswellen verbunden
sind, Material aus dem Mischgut anbacken oder verkleben kann. Wenn derartiges Material
zu einem späteren Zeitpunkt sich wieder löst und in das zu mischende Gut zurückfällt,
kann dies zu Inhomogenitäten in der Zusammensetzung des Endprodukts und damit zu nicht
spezifikationsgerechten Produkten führen. Dieses Problem ist insbesondere dann gravierend,
wenn zwischenzeitlich ein Produktwechsel stattgefunden hat, d.h. in dem Mischer ein
anderes Produkt beispielsweise mit anderer Farbe hergestellt werden soll. Sich lösende
Materialien einer vorhergehenden Produktcharge führen zu Farbveränderungen im Produkt,
die vom Kunden nicht akzeptiert werden. Das menschliche Auge ist im Hinblick auf auch
nur geringfügige Farbveränderungen sehr empfindlich.
[0009] Um diese Probleme zu vermeiden, ist es bei jedem Chargenwechsel, insbesondere bei
unterschiedlichen Farbeinstellungen ganz wesentlich, dass alle Produkt und Einsatzstoffreste
aus der vorhergehenden Produktcharge durch eine entsprechende Reinigung vollständig
entfernt werden. Dies erfordert einen erheblichen Zeit und Kostenaufwand und erzeugt
eine erhebliche Menge an Abwasser, welches entsprechend kostenintensiv entsorgt werden
muss.
[0010] Aus den vorstehend genannten Gründen ist es wesentlich, Misch- bzw. Wirblerwerkzeuge
zur Verfügung zu stellen, bei denen die Anbackungen von Material minimiert sind und
gleichzeitig die Mischwirkung nicht beeinträchtigt wird. Darüber hinaus sollte eine
leichte Reinigung bei Chargenwechsel möglich sein.
[0011] Aus der
DE 198 05 639 sind Wirblerwerkzeuge bekannt, die einen Körper in Form einer Pyramide oder eines
Pyramidenstumpfes mit polygonaler Grundfläche aufweisen. Vorzugsweise haben diese
Werkzeuge die Form einer nach unten offenen Glocke, so dass die Befestigungselemente,
mit denen die Wirblerwerkzeuge am Haltearm befestigt werden, im Innern des Körpers
des Wirblerwerkzeugs angeordnet werden können. Aufgrund der nach unten offenen Form
sind diese Befestigungselemente für einen Wechsel zugänglich.
[0012] Durch diese Gestaltung nach der
DE 198 05 639 wird eine direkte Anströmung der Befestigungselemente durch das Mischgut vermieden,
was verschleissmindernd wirkt, und der Wechsel der Wirblerwerkzeuge soll ohne Schwierigkeiten
möglich sein. Jedoch kann sich in dem Hohlraum der nach unten offenen Glocke mit der
Zeit Mischgut ablagern, welches praktisch nur noch mechanisch entfernt werden kann,
da durch die fehlende Strömung eine Wiederablösung im laufenden Betrieb nicht mehr
möglich ist; dies führt zu der Notwendigkeit aufwendiger Reinigung, da Hohlräume dieser
Art nur schwer vollständig zu reinigen sind. Hinzu kommt, dass eine Mutter des Befestigungselements,
die im offenen Hohlraum des Werkzeugs angeordnet ist, durch die Anbackung des Materials
über längere Zeiträume extrem schwergängig wird, was einen Werkzeugwechsel erschwert.
Schließlich erfordert die geometrische Gestaltung dieser Wirblerwerkzeuge zur Notwendigkeit
einer relativ aufwendigen Befestigung am entsprechenden Haltearm.
[0013] Insgesamt können daher die Wirblerwerkzeuge gemäß der
DE 198 05 639 nicht in vollem Umfang zufriedenstellen, was die Flexibilität beim Produktwechsel
und den Austausch der Wirblerwerkzeuge angeht. Da es sich bei derartigen Werkzeugen
um typische Verschleißteile derartiger Mischer handelt, die regelmäßig ausgetauscht
werden müssen, ist der leichte Wechsel ebenfalls ein wichtiges Kriterium, um lange
und teure Ausfallzeiten der Mischer zu vermeiden.
[0014] Aus der
DE 196 40 770 ist eine Schaufel für rotierende Rührwerke zum Mischen von schleißenden Gütern bekannt,
bei denen die druckbeaufschlagte Schaufelseite mit einer Schleißschutzschicht aus
einem körnigen Material versehen ist. Diese Schicht muss auf die Oberfläche des Grundkörpers
der Schaufel aufgebracht werden. Dies sollte aus Stabilitätsgründen (die Schaufeln
werden beim Mischvorgang einer erheblichen mechanischen Belastung ausgesetzt) möglich
sein, ohne das Gefüge des metallischen Grundkörpers zu beeinträchtigen. Dies erfordert
eine aufwendige nachträgliche Bearbeitung des Grundkörpers.
[0015] Die in der
DE 196 40 770 beschriebenen Schaufeln weisen zwar gegenüber entsprechenden Schaufeln aus dem Stand
der Technik eine verlängerte Standzeit auf (schon allein durch die größere Materialdicke
durch die aufgebrachte Schutzschicht) doch führt die erhöhte Rauhigkeit der Oberfläche
zu einer Erhöhung der Gefahr von Anbackungen.
[0016] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, Werkzeuge für Mischvorrichtungen
zur Verfügung zu stellen, die die vorstehend geschilderten Nachteile nicht oder nur
in verringertem Maße aufweisen.
[0017] Diese Aufgabe wird durch die Werkzeuge gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0018] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung zu entnehmen.
[0019] Das erfindungsgemäße Werkzeug weist eine zentrale Welle mit einer im wesentlichen
im rechten Winkel angeordneten Strebe auf.
[0020] Die häufig bei der Herstellung von Beton oder Mörtel oder vergleichbaren Materialien
eingesetzten sogenannten Planetenmischer weisen typischerweise über dem Mischtrog
einen Antrieb mit einer Motor- und Getriebeeinheit auf. Das Getriebe verfügt üblicherweise
über einen langsam drehenden Teil, oft als Rotor bezeichnet, sowie einen im Rotor
integrierten schneller drehenden Teil, oft auch als Stern bezeichnet. Beim Mischvorgang
wird dieser sogenannte Stern durch den Rotor des Getriebes um das Zentrum des Mischers
bewegt. Am Stern des Getriebes ist in der Regel eine Aufnahme montiert, um Mischarme
zu befestigen, an deren Ende sich Mischschaufeln befinden, die direkt über dem Mischerboden
laufen. Die geometrische Gestaltung der Mischarme wird dabei in vielfältigen, teilweise
komplexen, Variationen ausgeführt, um eine gute Mischwirkung zu erreichen.
[0021] Im Unterschied zu dieser üblichen Bauweise weisen die erfindungsgemäßen Werkzeuge
eine einfache zentrale Welle auf, die im Regelfall bei oben angeordnetem Antrieb senkrecht
nach unten ausgerichtet ist, d.h. vertikal in das Mischgut eintaucht. Diese einfache
Welle ersetzt die üblichen, in der Regel an einem Drehkreuz eingebauten Mischarme,
was konstruktiv deutlich einfacher ist und auch eine einfachere Bauweise des Getriebes
selbst zum Antrieb der Welle möglich macht. Durch Vorsehen einer höhenverstellbaren
Flanschaufnahme am Stern des Getriebes wird eine einfache Höhenanpassung des erfindungsgemäßen
Werkzeugs zur optimalen Anstellung des Werkzeugs zum Boden der Mischvorrichtung möglich,
ohne dass im eigentlichen Mischraum selbst aufwendige Umbauten erforderlich sind bzw.
Mischarme ausgewechselt werden müssen.
[0022] Bei der üblichen Bauweise aus dem Stand der Technik wird teilweise die entsprechende
Anpassung an den Boden der Mischvorrichtung durch Austausch der Mischschaufeln erreicht
oder durch aufwendig abzudichtende Gestaltungen, bei denen die Höhenverstellung durch
bewegliche Teile erfolgt, die im Bereich des Mischguts liegen. Im Vergleich hierzu
ist das erfindungsgemäße Werkzeug konstruktiv deutlich einfacher aufgebaut und auch
einfacher zu warten, da es weder bewegliche Teile im Bereich des Mischguts aufweist
noch Befestigungsoder Einstellvorrichtungen erforderlich sind, die mit dem Mischgut
in Berührung kommen könnten und zur Verschmutzung neigen können. Verschmutzungen führen
zu Funktionsstörungen, die wiederum Stillstandszeiten zur Folge haben, was schon aus
wirtschaftlichen Gründen unerwünscht ist.
[0023] Mit der zentralen Welle ist in geeigneter Weise die Antriebsvorrichtung kraftübertragend
verbunden, wodurch das erfindungsgemäße Werkzeug durch das Mischgut bewegt wird. Die
konstruktive Gestaltung der Verbindung von Welle und Antriebsvorrichtung kann in an
sich bekannter Weise erfolgen und dem Fachmann sind hier einschlägige Möglichkeiten
bekannt. Eine detaillierte Beschreibung in diesem Zusammenhang ist daher an dieser
Stelle entbehrlich.
[0024] An der zentralen Well ist im wesentlichen im rechten Winkel hierzu eine Strebe angeordnet,
die bei vertikaler Einbauweise der Welle in die Mischvorrichtung entsprechend horizontal
und quasi parallel zum Boden der Mischvorrichtung liegt. Im wesentlichen im rechten
Winkel ist dabei so zu verstehen, dass Abweichungen des Winkels der Hauptachsen von
Welle und Strebe von 90 ° (wie er sich bei exakter rechtwinkliger Anordnung ergibt)
in geringem Umfang möglich sind (in der Regel weniger als 10 °, vorzugsweise weniger
als 5 °), soweit die geometrische Gestaltung des Mischerbodens dies zuläßt. Vorteilhaft
liegt die longitudinale Achse der Strebe jedoch exakt im rechten Winkel zur Längsachse
der zentralen Welle. Bei flachem Mischerboden, dessen Ebene senkrecht zur Längsachse
der Welle des erfindungsgemäßen Werkzeugs liegt, erfordert die angestrebte gute Durchmischung
in der Regel eine Anordnung der Mischschaufeln unmittelbar über dem Boden des Mischers,
was eine Parallelität der Strebe zum Mischerboden voraussetzt, wenn die Strebe an
beiden Enden eine Mischschaufel aufweist bzw. eine Mischschaufel bildet. Dies erfordert
wiederum eine Rechtwinkligkeit der longitudinalen Achse der Strebe zur Längsachse
der zentralen Welle, wenn diese in der vorstehend geschilderten einfachen Weise eingebaut
werden soll.
[0025] Die zentrale Welle und die daran angeordnete Strebe sind besonders vorteilhaft einteilig
ausgestaltet, d.h. werden aus einem einteiligen Rohling durch entsprechende Gestaltung
(z.B. durch spanabtragende Bearbeitung oder dgl.) hergestellt. Durch diese Konstruktionsform
entfallen Befestigungseinrichtungen zur Befestigung der Strebe an der zentralen Welle,
die beim Betrieb in den Strömungsbereich des Mischguts gelangen könnten und entsprechend
zur Verschmutzung neigen können. An derartigen Stellen bilden sich besonders leicht
die eingangs erwähnten unerwünschten Anbackungen und Ablagerungen. Grundsätzlich ist
es jedoch auch möglich, die Strebe mit entsprechenden verdeckten und nicht dem Einfluß
des Mischguts ausgesetzten Befestigungseinrichtungen an der Welle zu befestigen.
[0026] An mindestens einem der Welle entfernen Ende der Strebe ist mindestens eine Mischschaufel
angeordnet bzw. die Strebe selbst bildet eine solche Mischschaufel. Vorzugsweise befindet
sich an jedem Ende der Strebe eine Mischschaufel bzw. ist dort ausgebildet. Angeordnet
bedeutet im Sinne der vorliegenden Erfindung, dass die Mischschaufel ohne im Bereich
des Mischguts befindliche Befestigungseinrichtungen gestaltet ist. Dies kann grundsätzlich
dadurch erreicht werden, dass an der Strebe eine Mischschaufel mit entsprechender
geometrischer Gestaltung (s. weiter unten) durch Verklebung oder Verschweißung angebracht
wird. Im Unterschied zu Verschraubungen oder dergleichen entstehen bei der Verklebung
oder Verschweißung keine im Bereich des Mischguts liegenden Angriffspunkte durch Befestigungsvorrichtungen,
die zu Anbackungen oder Verklebungen des Mischguts neigen.
[0027] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die Mischschaufeln mit der Strebe
einteilig ausgebildet, d.h. Strebe und Mischschaufel aus einem Werkstück hergestellt.
Im Vergleich zu einer Verklebung wie vorstehend beschrieben wird dadurch das Risiko
der Ablösung der Mischschaufel beim Mischvorgang, wo an der Mischschaufel erhebliche
mechanische Belastungen auftreten, vermieden. Im Vergleich zur Verschweißung entfällt
das Risiko, dass durch den Schweißvorgang die Gefügestruktur des Materials negativ
beeinflusst wird, was sich auf Festigkeit und Abriebbeständigkeit nachteilig auswirken
kann.
[0028] Besonders vorteilhaft ist die einteilige Gestaltung von zentraler Welle, Strebe und
Mischschaufel da damit jegliche Art von Befestigungsvorrichtung vermieden bzw. die
vorstehend genannten Risiken von Verklebung bzw. Verschweißung an den mechanisch stark
beanspruchten von der zentralen Welle entfernten Enden der Strebe vermieden werden
können. Wie eingangs erwähnt, ist die Erzielung einer guten Mischwirkung von entscheidender
Bedeutung. Um dies zu erreichen, weist mindestens eine Mischschaufel des erfindungsgemäßen
Werkzeugs am relativ zur zentralen Welle äußeren Abschnitt eine Biegung auf. Diese
Biegung ist rundförmig, vorzugsweise annähernd kreisförmig ausgestaltet. Durch diese
Ausgestaltung der Mischschaufel wird erreicht, dass das Mischgut vom Zentrum des Mischers
gesammelt und mit Schwung im Bereich des äußersten, mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug
erreichbaren Radius der Mischvorrichtung über die gesamte Mischerfläche verteilt werden
kann.
[0029] Durch eine runde, vorzugsweise kreisförmige Gestaltung der Biegung wird darüber hinaus
erreicht, dass ein gewisser Materialstrom auch auf der Rückseite der Mischschaufel
zustande kommt. Dies reduziert das Risiko von Anbackungen auf der Rückseite des erfindungsgemäßen
Werkzeugs, die aufgrund der bei konventionellen Mischwerkzeugen praktisch nicht vorhandenen
Materialströmung auf dieser Rückseite praktisch nur aufwendig mechanisch mit entsprechenden
Stillstandszeiten der Mischvorrichtungen entfernt werden können.
[0030] Bei der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeugs mit je einer
Mischschaufel an jedem Ende der Strebe ist die Biegung vorteilhafterweise so gestaltet,
dass die Biegungsrichtung der beiden Mischschaufeln relativ zur vertikalen Hauptebene
der Strebe in die entgegengesetzte Richtung verläuft.
[0031] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Mischschaufel nach außen
hin "steigend" ausgeführt, d.h. die vertikale Höhe der Mischschaufel am äußeren, von
der Welle entfernten Ende ist größer als an dem der Welle nächstliegenden Teil der
Strebe, an dem die Ausgestaltung der Mischschaufel beginnt. Die Steigung kann dabei
grundsätzlich beliebig gestaltet werden, doch ist es bevorzugt, wenn dies ohne die
Entstehung von Kanten oder vergleichbaren Übergängen erfolgt, da diese wiederum die
Mischwirkung negativ beeinflussen könnten.
[0032] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steigung konkav oder konvex, besonders
bevorzugt annähernd rund bzw. kreisförmig gestaltet.
[0033] Durch die steigende Ausführung wie vorstehend beschrieben wird die Wurf- und Selbstreinigungsleistung
des erfindungsgemäßen Werkzeugs weiter verbessert.
[0034] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeugs
weist mindestens ein innerer Bereich der Strebe mindestens eine schräg zur Vertikalebene
der Strebe verlaufende Mantelfläche auf. Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weisen alle Bereiche der Strebe, die zwischen dem inneren Ende der Mischschaufel und
der zentralen Welle belegen sind, eine solche schräg zur Vertikalebene der Strebe
verlaufende Mantelfläche auf.
[0035] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Werkzeugs ist dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens ein, vorzugsweise alle inneren Bereiche der Strebe,
die wie vorstehend belegen sind, zwei unterschiedlich schräg zur Vertikalebene der
Strebe verlaufende Mantelflächen aufweisen. Dabei kann die Schräge der einen Mantelfläche
nach unten gerichtet zur Vertikalebene der Strebe verlaufen, während die Schräge der
zweiten Mantelfläche nach oben gerichtet zur Vertikalebene der Strebe verlaufen kann.
[0036] Gemäß eine besonders bevorzugten Ausführungsform bilden die schräg zur Vertikalebene
ausgerichteten Mantelflächen eine pyramidale Struktur. Eine solche besonders bevorzugte
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeugs ist in Fig. 3 in räumlicher Perspektive
dargestellt.
[0037] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Strebe so gestaltet, dass
in einem inneren Bereich zwischen Mischschaufel und zentraler Welle an der unteren,
dem Boden der Mischvorrichtung zugeordneten Seite der Strebe ein Durchgang entsteht,
durch den das Mischgut beim Mischvorgang im Zentrum des Werkzeugs verweilen kann oder
aber unter der Strebe hindurch langsam strömen kann. Auch dadurch kann die Selbstreinigungsleistung
des erfindungsgemäßen Werkzeugs verbessert werden. Erreicht wird dies am einfachsten
dadurch, dass mindestens ein innerer Bereich der Strebe an deren dem Mischboden zugewandten
Unterseite im Vergleich zum Bereich, der durch die Mischschaufel(n) gebildet wird,
einen größeren Abstand zum Mischerboden aufweist als die Mischschaufel(n). Konstruktiv
kann dies einfach durch eine entsprechende Ausgestaltung der Strebe mit einem vertikalen
Rücksprung erreicht werden, wobei bevorzugt dieser Rücksprung wiederum ohne Bildung
von Kanten gebogen, vorzugsweise kreisförmig gestaltet wird. In Fig. 1 ist dieser
Rücksprung an der Unterseite der Strebe des erfindungsgemäßen Werkzeugs zu erkennen.
[0038] Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Werkzeugs wird
nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen
[0039]
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Werkzeug wobei die vertikale Ebene der Strebe parallel
zur Fläche des Blatts liegt,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Werkzeug nach Fig. 1 von oben und
Fig. 3 eine perspektivisch räumliche Darstellung des erfindungsgemäßen Werkzeugs aus
Fig. 1.
[0040] In Figur 1 ist die zentrale Welle 1 zu erkennen, an der die Strebe mit inneren Bereichen
3 bzw. 3' der Strebe sowie Mischschaufeln 4 und 4' der Strebe angeordnet sind. Gemäß
der dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind die Mischschaufeln nach außen
steigend konstruiert, wobei die Steigung in runder Form bzw. kreisförmig gestaltet
ist. Der Mittelpunkt des gedachten Kreises, der durch die Biegung bestimmt wird liegt
dabei auf der senkrechten Verlängerung der Linie durch den Punkt des inneren Bereichs,
an dem die Biegung der Mischschaufel beginnt. Aus Figur 1 ist weiterhin die bevorzugte
Ausgestaltung der dem Mischerboden zugewandten Unterseite der Strebe mit einem Rücksprung
zu erkennen. Im Bereich 2 bzw. 2' streichen die Mischschaufeln am Mischerboden entlang,
während im inneren Bereich 3 bzw. 3' der Strebe ein Durchgang der beschriebenen Art
entsteht. Gut zu erkennen ist die Gestaltung des Rücksprungs ohne Kanten, im Beispiel
kreisförmig. Die Bezugsziffern 5 bzw. 5' bezeichnen schräge Mantelflächen des inneren
Bereichs 3 bzw. 3'.
[0041] Figur 2 zeigt das erfindungsgemäße Werkzeug nach Figur 1 in der Draufsicht von oben,
wodurch gut erkennbar ist, dass die beiden Enden der Strebe eine Biegung in die entgegengesetzte
Richtung zur vertikalen Hauptebene der Strebe aufweisen. Schematisch ebenfalls zu
erkennen sind die schrägen Mantelflächen in den inneren Bereichen der Strebe.
[0042] Figur 3 schließlich zeigt eine räumlich perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen
Werkzeugs nach Figur 1 bzw. 2. Die zentrale Welle 1 wist einen zylindrischen Querschnitt
auf und ist einteilig mit der Strebe geformt. Der am Mischerboden entlangstreifende
Abschnitt 2 der Strebe ist ebenso zu erkennen, wie die Steigung und die Biegung der
Mischschaufel 4 bzw. 4'. Schließlich sind auch die schrägen Mantelflächen 5 bzw. %'
in dieser Darstellung gut zu erkennen.
[0043] Das erfindungsgemäße Werkzeug eignet sich zum Einbau in praktisch alle Mischvorrichtungen,
wie sie zur Herstellung von Beton oder Mörtel oder vergleichbaren Materialien gebräuchlich
und in vielfältigen Ausführungen in der Literatur beschrieben und im Handel erhältlich
sind. Nur beispielsweise seinen hier die Gruppe der sogenannten Tellermischer erwähnt
und unter diesen insbesondere die sogenannten Planetenmischer mit einer über dem Mischtrog
angeordneten Motor- und Getriebeeinheit wie sie in der vorstehenden Beschreibung bereits
erwähnt wurden. Die konstruktive Gestaltung solcher Mischer ist dem Fachmann bekannt
und muss daher an dieser Stelle nicht näher beschrieben werden. Auch der Einbau des
Werkzeugs und die kraftübertragende Verbindung mit Motor- und Getriebeeinheit bedarf
hier keiner näheren Beschreibung.
[0044] Durch das erfindungsgemäße Werkzeug kann eine gute Einbringung der Mischenergie in
das Mischgut erreicht und eine gute Mischqualität auch bei sehr unterschiedlichen
Füllmengen des Mischers erreicht werden. Durch die geringen Ablageflächen und die
hohe Selbstreinigungsleistung des erfindungsgemäßen Werkzeugs, die dadurch erreicht
wird, dass beim Mischvorgang nicht nur eine Mischwirkung in horizontaler Richtung
kommt, sondern auch ein Materialstrom in vertikaler Richtung erreicht wird, stellen
erhebliche Vorteile bei der praktischen Anwendung des erfindungsgemäßen Werkzeugs
dar. Durch die Materialströmung in vertikaler Richtung, die insbesondere durch schräge
Mantelflächen wie vorstehend beschrieben erreicht wird, wird das Werkzeug beim Mischvorgang
vom Mischgut überströmt, was zu entsprechender Materialbewegung auch auf der Rückseite
des Werkzeugs führt und damit Anbackungen und Verklebungen an der Rückseite verhindert.
1. Werkzeug für eine Mischvorrichtung mit einer zentralen Welle (1) und einer im wesentlichen
im rechten Winkel zur Achsrichtung der Welle angeordneten Strebe am unteren Ende der
Welle, die mindestens eine Mischschaufel aufweist oder mindestens eine Mischschaufel
bildet, wobei
a) mindestens eine Mischschaufel (4) am relativ zur zentralen Welle (1) äußeren Abschnitt
eine Biegung aufweist und
b) das Werkzeug in dem Bereich, der mit dem Mischgut in Berührung kommt, keine Befestigungs-
oder Einstelleinrichtungen aufweist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Strebe und Mischschaufel einteilig gestaltet sind.
3. Werkzeug nach mindestens einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die horizontale Strebe an beiden Enden Mischschaufeln aufweist.
4. Werkzeug nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Mischschaufel nach außen hin steigend ausgeführt ist.
5. Werkzeug nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die steigende Ausführung im wesentlichen kreisförmig gestaltet ist.
6. Werkzeug nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein innerer Bereich der horizontalen Strebe mindestens eine schräg zur
Vertikalebene verlaufende Mantelfläche aufweist.