Beschreibung:
[0001] Die Erfindung betrifft ein Türband, insbesondere für Gebäudeabschlusstüren, das ein
Drehgelenk mit einem Bandlappen und eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme des Bandlappens
aufweist, wobei die Aufnahmeeinrichtung mindestens ein Befestigungselement und einen
relativ zu dem Befestigungselement verstellbaren Aufnahmekörper aufweist. Ein solches
Türband ist beispielsweise aus
DE 10 2004 016 769 B1 bekannt.
[0002] Im Rahmen der bekannten Maßnahmen wird die Aufnahmeeinrichtung an der Türzarge befestigt.
Das Türband weist einen kammartig ausgebildeten freien Bandlappen auf, der in den
Aufnahmekörper der zargenseitig befestigten Aufnahmeeinrichtung eingeführt und an
diesem festgeklemmt wird. Der Aufnahmekörper weist eine Spannplatte sowie eine Klemmplatte
auf und ist auf Spindeln geführt. Durch Drehen der Spindeln ist die Position des Aufnahmekörpers
relativ zu einem das Befestigungselement bildenden Träger der Aufnahmeeinrichtung
veränderbar. Die Konstruktion ermöglicht eine Seitenverstellung des Türflügels. Ferner
kann die Lage des Bandlappens innerhalb des Aufnahmekörpers horizontal und vertikal
korrigiert werden, bevor der Bandlappen zwischen der Klemmplatte und Spannplatte in
der gewünschten Position fixiert wird. Die bekannte Aufnahmeeinrichtung erfordert
einen formstabilen Träger für die Lagerung der Stellspindeln. Die Spannplatte und
Klemmplatte zur Fixierung des Bandlappens müssen massiv ausgebildet werden, um das
Gewicht des Türflügels halten zu können. Die Aufnahmeeinrichtung ist konstruktiv aufwendig
und erfordert einen ausreichend tiefen Einbauraum von etwa 22 bis 25 mm.
[0003] Vor dem beschriebenen Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Türband
anzugeben, welches konstruktiv einfach gestaltet ist, sich durch eine geringe Aufbauhöhe
auszeichnet und neben einer Seitenverstellung des Türflügels eine präzise Einstellung
des Türflügels in vertikaler Richtung ermöglicht.
[0004] Gegenstand der Erfindung und Lösung dieser Aufgabe ist ein Türband nach Anspruch
1 sowie die Verwendung des Türbandes nach Anspruch 9.
[0005] Erfindungsgemäß besteht der Aufnahmekörper aus zwei miteinander verbundenen Bügeln,
zwischen denen zwei Stellspindeln drehbar gelagert angeordnet sind. Die Stellspindeln
durchfassen Gewindebohrungen des im Aufnahmekörper eingefügten Bandlappens, so dass
dessen Position durch Drehen der Stellspindeln einstellbar ist. Erfindungsgemäß ist
der Bandlappen nicht mehr durch eine Klemmeinrichtung innerhalb der Aufnahmeeinrichtung
fixiert, sondern integraler Bestandteil der Aufnahmeeinrichtung. Durch den Verzicht
auf eine Klemmeinrichtung zeichnet sich die erfindungsgemäße Anordnung durch eine
sehr geringe Aufbauhöhe aus. Die den Aufnahmekörper bildenden Bügel sind durch Stanzen
und Biegen geformte Blechteile, wobei mindestens ein Bügel wenigstens eine durch Abkantung
gebildete Keilfläche aufweist. Das Befestigungselement enthält eine Gewindebohrung,
in der zur Vertikalverstellung des Aufnahmekörpers eine auf die Keilfläche wirkende
Stellschraube angeordnet ist. Die Keilfläche ist eine kostengünstig durch Blechumformung
hergestellte Funktionsfläche für die vertikale Verstellung des Aufnahmekörpers. Die
Fertigung des Aufnahmekörpers erfordert keinerlei spanende Bearbeitung.
[0006] Die Stellschraube weist zweckmäßig ein an der Keilfläche anliegendes kegelförmiges
Ende auf. Als Stellschraube kann beispielsweise eine Madenschraube verwendet werden.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist der Aufnahmekörper an beiden
Enden durch Blechabkantung geformte Keilflächen auf, denen jeweils eine Stellschraube
zur Abstützung und Vertikalverstellung zugeordnet ist. In dieser Ausgestaltung kann
das Türband wahlweise an der rechten der linken Seite einer Türzarge befestigt werden.
[0008] Das Befestigungselement kann als Platte ausgebildet werden und enthält Bohrungen
für Befestigungsschrauben sowie Öffnungen für Schrauben, welche das Befestigungselement
mit dem Aufnahmekörper verbinden. Die von den Schrauben durchfassten Öffnungen des
Befestigungselementes lassen Positionskorrekturen des Aufnahmekörpers relativ zumindest
in vertikaler Richtung, vorzugsweise in vertikaler Richtung und Querrichtung, zu.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der Aufnahmekörper an beiden
Enden an plattenförmigen Befestigungselementen angeschlossen. An der Frontseite der
Befestigungselemente kann ein durchgehendes Abdeckblech angeordnet sein, welches den
Bereich des Aufnahmekörpers überbrückt.
[0010] Der Aufnahmekörper kann zusätzlich mit einer rückseitig angeordneten Sockelplatte
lösbar verbunden sein. Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass die Sockelplatte
mit Innengewinde versehene Durchzüge aufweist und dass der Aufnahmekörper mit der
Sockelplatte durch Schrauben verbunden ist, die Öffnungen der Bügel sowie des Bandlappens
durchfassen und in die Durchzüge eingeschraubt sind. Die Öffnungen sind so dimensioniert,
dass Lagekorrekturen des Aufnahmekörpers relativ zur Sockelplatte möglich sind. Durch
Anziehen der Schrauben ist der Aufnahmekörper mit der Sockelplatte verspannbar.
[0011] Aufgrund der kompakten Ausgestaltung der Aufnahmeeinrichtung kann die Aufnahmeeinrichtung
in einer Ausfräsung in der Längsseite des Türflügels untergebracht werden. Gegenstand
der Erfindung ist daher auch die Verwendung des vorstehend beschriebenen Türbandes
an einer Tür mit einem Türflügel aus einem Holzwerkstoff und einer Türzarge, wobei
die Aufnahmeeinrichtung des Türbandes in einer Ausfräsung in der Schmalseite des Türflügels
eingesetzt und an dem Türflügel befestigt wird und wobei ein zargenseitiges Anschlussteil
des Türbandes an der Türzarge befestigt wird. Das Türband kann mit einem standardisierten
Aufbau des Aufnahmekörpers für gefälzte Türen und stumpfe Türen verwendet werden.
Lediglich das zargenseitige Anschlussteil ist anzupassen und richtet sich nach der
Ausführung der Zarge, die beispielsweise als Blockzarge, Futterzarge oder Stahlzarge
ausgebildet sein kann.
[0012] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch
- Fig. 1
- eine Seitenansicht des Türbandes,
- Fig. 2
- eine Unteransicht auf das in Fig. 1 dargestellte Türband,
- Fig. 3
- eine Explosionsdarstellung des in den Fig. 1 und 2 dargestellten Türbandes,
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch das Türband in der Schnittebene A-A aus Fig. 1.
[0013] Das in den Figuren dargestellte Türband ist insbesondere für Gebäudeabschlusstüren
bestimmt und weist ein Drehgelenk 1 mit einem Bandlappen 2 sowie eine Aufnahmeeinrichtung
3 zur Aufnahme des Bandlappens 2 auf. Die Aufnahmeeinrichtung 3 umfasst mindestens
ein Befestigungselement 4, 4' sowie einen relativ zu dem Befestigungselement 4, 4'
verstellbaren Aufnahmekörper 5. Der Aufnahmekörper 5 besteht aus zwei miteinander
vernieteten Bügeln 6, 7, zwischen denen zwei Stellspindeln 8 drehbar gelagert angeordnet
sind. Die Stellspindeln 8 durchfassen Gewindebohrungen des im Aufnahmekörper 5 eingefügten
(integrierten) Bandlappens 2, so dass dessen Position durch Drehen der Stellspindeln
8 einstellbar ist. Insbesondere der Explosionsdarstellung in Fig. 3 ist zu entnehmen,
dass die Nietverbindungen 9 der Bügel 6, 7 eingeformte Innengewinde 10 aufweisen.
Der Aufnahmekörper 5 ist mit dem Befestigungselement 4, 4' durch Schrauben 11 verbunden,
die in das Innengewinde 10 der Nietverbindungen 9 eingreifen. Das Eindrehen der Schrauben
11 hat den Vorteil, dass die Nieten 9 sich nicht verformen und damit ihre Funktion
verlieren können.
[0014] Der aus den beiden Bügeln 6, 7 gebildete Aufnahmekörper 5 ist an beiden Enden an
plattenförmige Befestigungselemente 4, 4' angeschlossen, die jeweils Bohrungen bzw.
Stanzlöcher 12 für Befestigungsschrauben und Öffnungen 13 für die in die Nietverbindungen
9 des Aufnahmekörpers 5 eingedrehten Schrauben 11 enthält. Die Öffnungen 13 sind so
bemessen, dass Lagekorrekturen des Aufnahmekörpers 5 in vertikaler Richtung und Querrichtung
möglich sind.
[0015] Den Darstellungen in Fig. 3 und Fig. 4 ist zu entnehmen, dass der Aufnahmekörper
5 zusätzlich mit einer rückseitig angeordneten Sockelplatte 14 lösbar verbunden ist.
Die Sockelplatte 14 weist mit Innengewinde versehene Durchzüge 15 auf. Der Aufnahmekörper
5 ist mit der Sockelplatte 14 durch Schrauben 16 verbunden, die Öffnungen 17, 18,
19 in den Bügeln 6, 7 sowie in dem Bandlappen 2 durchfassen und in die Durchzüge 15
eingeschraubt sind. Die Öffnungen 17, 18, 19 lassen Lagekorrekturen des Aufnahmekörpers
5 relativ zur Sockelplatte 14 in vertikaler Richtung zu. In der gewünschten Position
ist der Aufnahmekörper 5 durch Anziehen der Schrauben 16 mit der Sockelplatte 14 verspannbar.
Die zusätzliche Verschraubung des Aufnahmekörpers 5 mit der rückseitigen Sockelplatte
14 verbessert die Stabilität des Türbandes.
[0016] Die den Aufnahmekörper 5 bildenden Bügel 6, 7 sind durch Stanzen und Biegen gefertigte
Blechteile. Eines der Blechteile weist an seinen beiden Enden durch Blechabkantung
geformte Keilflächen 20 auf. Die plattenförmigen Befestigungselemente 4, 4' enthalten
eine Gewindebohrung 21, in der eine auf die zugeordnete Keilfläche 20 des Blechteils
wirkende Stellschraube 22 angeordnet ist. Die vorzugsweise als Madenschrauben ausgebildeten
Stellschrauben 22 weisen ein kegelförmiges Ende auf, welches an der Keilfläche 20
anliegt. Die auf die Keilfläche 20 wirkende Stellschraube 22 ermöglicht eine zwangsgeführte
Vertikalverstellung des Aufnahmekörpers 5, nachdem die Schrauben 11, 16 gelöst worden
sind. Im Ausführungsbeispiel sind zwei Keilflächen 20 am oberen und unteren Ende des
Aufnahmekörpers 5 vorgesehen, wobei die obere und untere Hälfte der Aufnahmeeinrichtung
symmetrisch ausgebildet sind. Das Türband kann gleichermaßen für rechts angeschlagene
Türen und links angeschlagene Türen eingesetzt werden.
[0017] An der Frontseite der Befestigungselemente 4, 4' ist ein durchgehendes Abdeckblech
23 angeordnet, welches den Bereich des Aufnahmekörpers überbrückt und diesen im eingebauten
Zustand verdeckt.
[0018] Aufgrund ihres kompakten Aufbaus eignet sind die Aufnahmeeinrichtung 3 für den Einbau
in Türflügeln. Die Aufnahmeeinrichtung wird dazu in einer Ausfräsung in der Schmalseite
des Türflügels eingesetzt und an dem Türflügel befestigt. Im Ausführungsbeispiel besteht
das zargenseitige Anschlusselement 24 ebenfalls aus einem Bandlappen, der an der Zarge
angeschraubt werden kann. Das zargenseitige Anschlussteil 24 richtet sich nach der
Bauform der Zarge und kann auch aus Stiften oder anderen Befestigungsmitteln bestehen.
1. Türband, insbesondere für Gebäudeabschlusstüren, das ein Drehgelenk (1) mit einem
Bandlappen (2) und eine Aufnahmeeinrichtung (3) zur Aufnahme des Bandlappens aufweist,
wobei die Aufnahmeeinrichtung (3) mindestens ein Befestigungselement (4, 4') und einen
relativ zu dem Befestigungselement (4, 4') verstellbaren Aufnahmekörper (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufnahmekörper (5) aus zwei miteinander verbundenen Bügeln (6, 7) besteht, zwischen
denen zwei Stellspindeln (8) drehbar gelagert angeordnet sind, wobei die Stellspindeln
(8) Gewindebohrungen des im Aufnahmekörper (5) eingefügten Bandlappens (2) durchfassen,
so dass dessen Position durch Drehen der Stellspindel (8) einstellbar ist,
dass die Bügel (6, 7) durch Stanzen und Biegen geformte Blechteile sind, wobei mindestens
ein Bügel (6) wenigstens eine durch Abkantung gebildete Keilfläche (20) aufweist und
dass das Befestigungselement (4, 4') eine Gewindebohrung (21) enthält, in der zur Vertikalverstellung
des Aufnahmekörpers (5) eine auf die Keilfläche (20) des Blechteils (6) wirkende Stellschraube
(22) angeordnet ist.
2. Türband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellschraube (22) ein an der Keilfläche (20) anliegendes kegelförmiges Ende
aufweist.
3. Türband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmekörper (5) an beiden Enden durch Blechabkantung geformte Keilflächen
(20) aufweist, denen jeweils eine Stellschraube (22) zur Abstützung und Vertikalverstellung
zugeordnet ist.
4. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmekörper (5) an beiden Enden an plattenförmigen Befestigungselementen (4,
4') angeschlossen ist und dass an der Frontseite der Befestigungselemente (4, 4')
ein durchgehendes, den Bereich des Aufnahmekörpers (5) überbrückendes Abdeckblech
(23) angeordnet ist.
5. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmekörper (5) mit dem Befestigungselement (4, 4') durch Schrauben (11) verbunden
ist, wobei die von den Schrauben (11) durchfassten Öffnungen (13) des Befestigungselementes
(4, 4') Positionskorrekturen des Aufnahmekörpers (5) relativ zum Befestigungselement
(4, 4') zumindest in vertikaler Richtung zulassen.
6. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Blech bestehenden Bügel (6, 7) durch Nieten (9) verbunden sind.
7. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmekörper (5) zusätzlich mit einer rückseitig angeordneten Sockelplatte
(14) lösbar verbunden ist.
8. Türband nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sockelplatte (14) mit Innengewinde versehene Durchzüge (15) aufweist und dass
der Aufnahmekörper (5) mit der Sockelplatte (14) durch Schrauben (16) verbunden ist,
die Öffnungen (17, 18, 19) in den Bügeln (4, 4') sowie in dem Bandlappen (2) durchfassen
und in die Durchzüge (15) eingeschraubt sind, wobei die Öffnungen (17, 18, 19) Lagekorrekturen
des Aufnahmekörpers relativ zur Sockelplatte (14) zulassen und durch Anziehen der
Schrauben (16) der Aufnahmekörper (5) mit der Sockelplatte (15) verspannbar ist.
9. Verwendung eines Türbandes nach einem der Ansprüche 1 bis 8 an einer Tür mit einem
Türflügel aus einem Holzwerkstoff und einer Türzarge, wobei die Aufnahmeeinrichtung
(3) des Türbandes in eine Ausfräsung in der Schmalseite des Türflügels eingesetzt
und an dem Türflügel befestigt wird und wobei ein zargenseitiges Anschlussteil (24)
des Türbandes an der Türzarge befestigt wird.