[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Beschlag zum Bremsen von Relativbewegungen
zwischen Vorrichtungsteilen, insbesondere von Bewegungen von Schiebetüren oder auch
anderen Türen oder Möbelteilen. In Betracht kommen insbesondere Möbelteile wie Klappen,
Schubladen oder Türen, insbesondere Schranktüren und auch von Möbeln unabhängige Türen,
so etwa bei Raumteilungssystemen. Auch Kühleinrichtungen, z. B. in großen Lebensmittelgeschäften
und Supermärkten, können entsprechende Türsysteme, insbesondere natürlich Schiebetürsysteme,
aufweisen.
[0002] Es ist an sich längst bekannt, Bewegungen mechanisch zu dämpfen, beispielsweise die
Ein- und/oder Auszugsbewegungen einer 3Möbelschublade oder einer Schiebetür. Damit
soll verhindert werden, dass eine Schublade oder Schiebetür wegen etwas zu heftiger
Betätigung übermäßig schnell geöffnet oder geschlossen wird und mit Lärm und Erschütterungen
verbunden an einen jeweiligen Endanschlag stößt. Solche Fehlbetätigungen können durch
mangelnde Achtsamkeit, aber auch durch falsche intuitive Annahmen über den Beladungszustand
der Schublade oder die Masse der Tür und damit zu große Kräfte bei der Betätigung
entstehen.
[0003] Auch kann es erwünscht sein, eine große Schiebetür oder schwer beladene Schublade,
die wegen der Masseträgheit mit einer gewissen Kraft beschleunigt werden muss, um
eine Schließ- oder Öffnungsbewegung zu beginnen, nicht ungedämpft bzw. ungebremst
in die entgegengesetzte Position fahren zu lassen. Gerade bei schweren Schiebetüren
sind zur Beschleunigung der Tür größere Kräfte erforderlich, wobei es für den Benutzer
unkomfortabel ist, die Tür vor dem Endanschlag manuell abfangen zu müssen.
[0004] Analoge Überlegungen gelten für viele andere Anwendungsfälle, beispielsweise das
Öffnen und Schließen von anderen beweglichen Möbelteilen wie Türen oder Klappen, für
Fensterflügel oder Zimmer und Haustüren im Luftzug sowie für Rollläden, insbesondere
für Möbel usw. Diese Bereiche sind denkbare und bevorzugte, jedoch nicht ausschließliche
Anwendungsbereiche der im Folgenden erläuterten Erfindung.
[0005] Beispiele für einen bekannten Aufbau einer solchen Dämpfungseinrichtung finden sich
in der
WO 2006/056606. Diese bekannte und andere Dämpfungseinrichtungen verwenden einen pneumatischen Dämpfer,
um ein Vorrichtungsteil, beispielsweise eine Schiebetür, im Endbereich ihrer Bewegung
zu bremsen. Umgekehrt muss sich die Schiebetür von dem Mechanismus lösen können. Hierzu
sind im Stand der Technik verschiedene Übergabemechanismen bekannt.
[0006] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen einfachen und praktischen
Beschlag zum Bremsen bewegter Vonichtungsteile anzugeben.
[0007] Die Erfindung richtet sich auf einen Beschlag zum Bremsen einer Bewegung zwischen
zwei relativ zueinander bewegten Vorrichtungsteilen mit zwei komplementär ausgebildeten
Beschlagteilen, die dazu ausgelegt sind, bei einer Relativbewegung der Vorrichtungsteile
in eine Endlage eine bremsende Reibung zwischen einander durch Anlage jeweiliger Oberflächen
aneinander aufzubauen, wobei an der Reibung ein gummielastischer Körper eines der
Beschlagteile beteiligt ist, und während des Bremsens eine die Reibung verstärkende
Bewegung entlang einer zu der Richtung der gebremsten Bewegung schrägen Fläche des
Beschlags erfolgt,
auf ein entsprechend ausgestaltetes Schiebetürsystem sowie auf die Verwendung des
Beschlags für Schiebetüren.
[0008] Erfindungsgemäß wird zum Bremsen der Relativbewegungen von Vorrichtungsteilen die
Reibung zwischen Oberflächen verwendet, die zu diesem Zweck in Anlage aneinander gebracht
werden. Zumindest eine der Oberflächen gehört zu einem gummielastischen Körper. Zudem
erfolgt während der gebremsten (Rest-)Bewegung eine Bewegung entlang einer schrägen
Fläche des Beschlags. Diese Bewegung entlang der schrägen Fläche verstärkt die Reibung,
führt also die reibenden Oberflächen näher aneinander bzw. drückt sie mit größerer
Kraft aufeinander. Durch die Reibung wird die Bewegungsenergie dissipiert und entsteht
am Ende der Bewegung ein die Vorrichtungsteile relativ zueinander festlegender Reibschluss
oder Kraftschluss. Dieser Kraftschluss und zumindest ein Teil der bremsenden Reibung
müssen wieder überwunden werden, wenn die Beschlagteile voneinander gelöst und die
Vorrichtungsteile relativ zueinander bewegt werden.
[0009] Mit diesem Konzept ist der erfindungsgemäße Beschlag sehr viel einfacher zu reallsieren
als der eingangs geschilderte Stand der Technik. Insbesondere wird der vergleichsweise
aufwendigere pneumatische Dämpfer durch eine einfache Oberflächenreibung ersetzt.
Diese wird durch den oder während des Bremsvorgangs verstärkt, indem die Bewegung
entlang der schrägen Fläche erfolgt. Durch das Aufheben der Anlage ist in besonders
einfacher Weise eine Freigabe der beiden Vorrichtungsteile voneinander möglich (womit
aber weitere Kupplungen nicht ausgeschlossen sind).
[0010] Der gummielastische Körper hat sich in diesem Zusammenhang besonders bewährt, weil
die elastische Verformung während des Bremsvorgangs eine besonders gute Formanpassung
der aneinander reibenden Oberflächen ermöglicht, und viele geeignete gummielastische
Werkstoffe relativ "matte" Oberflächen zur Verfügung stellen, also Oberflächen, die
gut für eine relativ hohe Gleitreibung einer anderen Oberfläche darauf geeignet sind.
[0011] Die erwähnte schräge Fläche kann an einer der beiden reibenden Oberflächen selbst
vorgesehen sein; in anderen Worten ist diese Oberfläche dann in Bezug zu der Bewegungsrichtung
der Relativbewegung der Vonichtungsteile etwas gekippt. Das Ausführungsbeispiel zeigt
anschaulich, dass durch diese Schräglage bei fortschreitender zu bremsender Bewegung
zunächst eine Anlage hergestellt wird und dann der Andruck der beiden Oberflächen
aufeinander vergrößert wird.
[0012] Dabei kann die schräge Oberfläche an dem gummielastischen Körper angebracht sein,
wie das Ausführungsbeispiel ebenfalls zeigt. Es könnte sich aber auch um die Gegenfläche
zu einer Oberfläche des gummielastischen Körpers handeln. Im Übrigen sind Ausführungsformen
mit reibenden Oberflächen, die beide Oberflächen gummielastischer Körper sind, ebenfalls
nicht ausgeschlossen.
[0013] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung sieht eine Längsverschieblichkeit der Elemente
vor, die die in Anlage zu bringenden Oberflächen tragen. Mit längsverschieblichkeit
ist dabei natürlich eine Verschieblichkeit bezüglich dem jeweiligen restlichen Beschlagteil
gemeint und nicht die grundsätzlich gegebene Beweglichkeit der beiden Vorrichtungsteile
zueinander. Die Längsverschieblichkeit ist begrenzt zwischen zwei Anschlägen. Zu Anfang
oder im Laufe des Bremsvorgangs wird das längsverschiebliche Element von der jeweils
anderen Oberfläche, also der Gegenfläche, mitgenommen, vorzugsweise aber nicht zwingend
bis zum Anschlag und beim Lösen der Beschlagteile voneinander wieder zurückgezogen.
Durch diese Längsverschieblichkeit wird ohne oder bei geringerer Oberflächenreibung
ein Wegstück zurückgelegt und dabei die reibungsverstärkende Wirkung der bereits erwähnten
Bewegung entlang der schrägen Fläche hervorgerufen. Die Längsverschieblichkeit soll
also die Wirkung der schrägen Fläche verstärken oder zur Geltung bringen. Zur Veranschaulichung
wird wieder auf das Ausführungsbeispiel verwiesen, wobei dort eine bevorzugte Variante
dargestellt ist, bei der nämlich die schräge Fläche eine Führungsfläche für das gerade
behandelte längsverschiebliche Element ist. Dabei wird durch die Längsverschiebung
die Bewegung entlang der schrägen Fläche erzeugt und das entsprechende Element auf
die Gegenfläche zu bewegt bzw. an diese stärker angedrückt.
[0014] Hierbei ist anzumerken, dass die Führung entlang der schrägen Fläche, wie ein Ausführungsbeispiel
zeigt, mit einer weiteren schrägen Fläche an dem geführten Element verbunden sein
kann, nämlich konkret der für die Reibung ausgelegten Oberfläche. Bei diesem Ausführungsbeispiel
finden in diesem Sinn zwei Bewegungen entlang einer schrägen Fläche statt, zum einen
die des längsverschieblichen Elements entlang seiner Führung, zum anderen die der
entsprechenden Gegenfläche entlang der für die Anlage ausgelegten Oberfläche des gummielastischen
Körpers bzw. längsverschieblich geführten Elements. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel
hingegen ist die schräge Führungsfläche kombiniert mit reibenden Oberflächen, die
selbst nicht schräg verlaufen. Dann kann durch die schräge Führungsfläche dennoch
der Andruck zwischen den reibenden Oberflächen verstärkt bzw. bei der entgegengesetzten
Bewegung vermindert werden. Natürlich ist auch bei dieser Ausgestaltung eine der beiden
reibenden Oberflächen vorzugsweise eine Oberfläche eines gummielastischen Körpers,
und zwar besonders bevorzugter Weise an dem geführten längsverschieblichen Element.
[0015] Die bereits erläuterten Einzelheiten können besonders günstig realisiert werden in
einer Ausbildung der Beschlagteile mit einerseits einer Hohlaufnahme und andererseits
einem Eingriffsvorsprung. Der Eingriffsvorsprung ist zum Einführen in die Hohlaufnahme
ausgelegt, wobei er eine der beiden in Anlage zu bringenden Oberflächen trägt und
die andere der Oberflächen in der Hohlaufnahme angeordnet ist. Beispielsweise kann,
wie beim Ausführungsbeispiel, in der Hohlaufnahme ein Element, insbesondere der gummielastische
Körper, an einer schrägen Fläche längsverschieblich geführt sein.
[0016] Vorzugsweise ist der Eingriffsvorsprung in zumindest einer Dimension und besonders
bevorzugter Weise in zwei Dimensionen schmal, also eine Platte oder ein Stift (wobei
sich "schmal" im Verhältnis zur Länge des Eingriffs in die Hohlaufnahme versteht).
Ein Stift kann zudem ein verjüngtes Ende zur Erleichterung des Einführens in die Hohlaufnahme
aufweisen und hat vorzugsweise daran anschließend ein im Wesentlichen paralleles Längsschnittprofil,
also eine konstante Stärke.
[0017] Eine weitere Verbesserung der Erfindung kann in einem Hohlraum bestehen, der an den
gummielastischen Körper angrenzt, und zwar auf einer zu der Anlage entgegengesetzten
Seite. Damit kann der gummielastische Körper in den Hohlraum etwas ausweichen, wenn
er durch die Anlage unter Druck gerät, und in dieser Form besonders weich und nachgiebig
reagieren. Das gilt insbesondere auch lokal. So ist beim Ausführungsbeispiel dieser
Hohlraum in Bezug auf die Erstreckung des gummielastischen Körpers längs der Bewegungsrichtung
mittig angeordnet und der gummielastische Körper damit in der Mitte effektiv weicher
als an seinen Rändern.
[0018] Beispielsweise lässt sich das realisieren durch die Halterung des gummielastischen
Körpers auf einer U-Profilform (in Bezug auf einen Schnitt längs der Bewegungsrichtung).
Zwei relativ kurze Schenkel des U schließen dabei den Hohlraum zwischen sich ein.
Der gummielastische Körper kann dann ein einfacher flacher Quader sein. Die U-Profilhalterung
wiederum kann längsverschieblich geführt sein, insbesondere an der bereits erwähnten
schrägen Fläche.
[0019] Der bereits häufig benutzte Begriff "schräg" ist im Rahmen dieser Erfindung vorzugsweise
so zu verstehen, dass sich im Längsschnitt entlang, der Bewegungsrichtung und relativ
zur Bewegungsrichtung ein Winkel von höchstens 20°, vorzugsweise höchstens 15° und
besonders bevorzugter Weise höchstens 10° ergibt. Dieser Winkel ist dabei dem anderen
Beschlagteil zugewandt, wie das Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
[0020] In Verbindung mit dem bereits beschriebenen längsverschieblichen Element ist ferner
ein Dämpfungselement auf zumindest einer der Seiten des längsverschieblichen Elements
bevorzugt. Dieses Dämpfungselement dämpft den Anschlag des längsverschieblichen Elements
bei der Längsbewegung am Ende der Bewegungsstrecke ab. Es kann sich zum Beispiel um
ein Federelement, insbesondere ein einstückig angeformtes fedemdes Kunststoffelement,
handeln. Ein Federelement beaufschlagt das längsverschiebliche Element ferner möglicherweise
von der Anschlagsposition weg bis zur entgegengesetzten Anschlagsposition. So kann
mit einem solchen Federelement zum Beispiel dafür gesorgt werden, dass das längsverschiebliche
Element bei einer Führung entlang einer schrägen Fläche besonders zuverlässig In eine
"enge" Position, also eine Position eines besonders starken Andrucks zwischen den
reibenden Oberflächen, mitgenommen wird. Umgekehrt kann ein solches Federelement auch
sicherstellen, dass das längsverschiebliche Element aus einer solchen Position beim
Lösen der Beschlagsteile in eine "offene" Position mitgenommen wird und in dieser
Position auf den nächsten Dämpfungsvorgang wartet.
[0021] Ein Beispiel für ein einstückiges Kunststofffederelement ist in einem der Ausführungsbeispiele
gezeigt.
[0022] Ferner kann das längsverschiebliche Element einen Anschlag für das andere Beschlagteil
tragen, und zwar an einem in Bezug auf dessen Einführbewegung hinteren Ende der in
Anlage zu bringenden Oberfläche. Anschläge sind natürlich grundsätzlich möglich, jedoch
hat ein solcher Anschlag bei dem längsverschieblichen Element nicht nur den Vorteil,
das andere Beschlagteil sicher in einer Endphase der Bewegung aufzufangen, soweit
nötig, es stellt zudem eine Mitnahme des längsverschieblichen Elements entlang der
Längsverschiebungsstrecke sicher.
[0023] Weitere Aspekte der Erfindung betreffen Schiebetürsysteme mit einem erfindungsgemäßen
Beschlag bzw. die Verwendung desselben für ein solches Schiebetürsystem, bei dem also
das Türelement oder Türblatt translatorisch verschoben wird, um die Türöffnung zu
verschließen oder freizugeben. Schiebetürsysteme finden Anwendung im Möbelbau, bei
Zimmer oder Haustüren, bei Raumteilem, auch zur Abgrenzung von begehbaren Schränken,
Kühlgeräten oder -räumen, aber auch bei größeren Hallentoren, Garagentoren u.Ä. Je
nach Anwendung sind die zu bewegenden Schiebetürelemente schwer.
[0024] Die Erfindung richtet sich hier auch auf ein Schiebetürsystem mit einem Beschlag
nach der vorstehenden Beschreibung, der insbesondere einerseits an einer Schiene zum
Halten und andererseits an dem Schlebetürelement angebracht ist, und zwar so, dass
der Beschlag durch die Schiene in der auf dem Schiebetürelement senkrechten Blickrichtung
abgedeckt ist.
[0025] Die Grundidee besteht darin, dass bei den allermeisten gängigen Schiebetürsystemen
ohnehin Schienen vorgesehen sind, die das Schiebetürelement nicht nur halten, sondern
auch mit einem Schienenschenkel zumindest einen Raum oberhalb der entsprechenden Seitenkante
des Schiebetürelements umfassen und abdecken. Hierbei ist die Blickrichtung auf das
Schiebetürelement, also senkrecht in Bezug auf seine flächige Erstreckung, gemeint.
"Halten" bedeutet hier nicht notwendigerweise, dass die Schiene das gesamte Gewicht
oder überhaupt nur das Gewicht des Schiebetürelements trägt, sondern bezieht sich
auch auf solche Fälle, in denen die Schiene beispielsweise nur gegen ungewünschte
seitliche Bewegungen, also gewissermaßen in der erwähnten Blickrichtung, vorgesehen
ist und insoweit das Schiebetürelement in der Bahn hält.
[0026] Die Schiene kann mit ihrem Schenkel die Seitenkante selbst umfassen und abdecken
oder auch, in horizontaler Blickrichtung gesehen, im Wesentlichen an die Seitenkante
anschließen. Dann deckt sie einen Raum oberhalb der Seitenkante ab, der für Montagelement
u.Ä. Verwendung findet und daher vor Blicken geschützt werden soll. Natürlich kann
es dabei einen kleinen Schlitz geben, sodass der Begriff des Abdeckens nur im Sinne
eines "im Wesentlichen Abdecken" zu verstehen ist.
[0027] Wenn nun diese Schiene auch dazu genutzt wird, den Beschlag abzudecken, Indem dieser
innerhalb der Schiene angeordnet wird, so sind die sonst am Markt zu beobachtenden
Verschlechterungen des äußeren Erscheinungsbildes durch Dämpferkonstruktionen vermeidbar.
Dazu muss die Schiene nicht einmal etwas größere Abmessungen aufweisen als sonst notwendig.
[0028] Bevorzugt ist der Beschlag zwischen der Schiene und dem Schiebetürelement montiert.
Dies ist allerdings nicht unbedingt notwendig. Denkt man sich beispielsweise ein umgekehrtes
L-Profil, das mit einem Schenkel horizontal an einer Zimmerdecke montiert ist und
mit dem anderen vertikalen Schenkel in der beschriebenen Weise zumindest den Raum
über der Seitenkante abdeckt, und denkt man sich ferner dieses L-Profil vor einer
Wand, also in einer Ecke, montiert, so könnte der Beschlag auch durchaus zwischen
dem Schiebetürelement und der Zimmerwand angebracht sein. Erfindungsgemäß bevorzugt
sind jedoch Lösungen, die unabhängig von solchen Montagesituationen für eine Sichtabdeckung
sorgen und damit den Beschlag zwischen Schiene und Schiebetürelement vorsehen, In
Betracht kommen bei der beschriebenen L-Profilforrn damit der Zwischenraum zwischen
dem horizontalen Schenkel des "L" und dem Schiebetürelement, also gewissermaßen eine
Montage des Beschlags "über" dem Schlebetürelement, und der Zwischenraum zwischen
dem vertikalen Schenkel der Schiene und dem Schiebetürelement, also gewissermaßen
eine Montage "vor" dem Schiebetürelement. Bevorzugt ist, auch bei anderen Profilformen,
eine Montage "über" dem Schiebetürelement, also zwischen einem horizontalen Schenkel
der Schiene bzw. ihrer oberen Wand, und dem Schiebetürelement. Bevorzugt sind ferner
Schienen in einer umgekehrten U-Form, die also gegenüber der beschriebenen L-Form
einen weiteren vertikalen Schenkel aufweisen.
[0029] Die Schiene kann Lager zur Lagerung des Schiebetürelements in der verschiebbaren
Weise in der Schiene aufweisen, etwa Systeme mit Führungsrollen und Laufflächen für
diese. Dies gilt sowohl für den bereits erwähnten Fall, dass das Halten durch die
Schiene lediglich einem seitlichen Führen in einer Bahn entspricht, als auch für den
Fall einer Abstützung eines Teils des oder des gesamten Gewichts des Schiebetürelements.
[0030] Es ist ferner bevorzugt, dass der Beschlag bei einer erfindungsgemäßen Lösung bei
einer oberen Schiene angebracht ist, wenngleich Schiebetürsysteme meistens zusätzlich
auch untere Schienen im Bodenbereich aufweisen. Bei den unteren Schienen sind eine
minimale Baugröße und daher häufig kein zusätzlicher mechanischer Aufwand gewünscht.
Ferner sind sie selbst dann Blicken von oben besonders gut zugänglich, wenn eine Sichtabdeckung
in der (horizontalen) Richtung senkrecht zur Schiebetürelementebene besteht.
[0031] Bevorzugt ist im Rahmen der Erfindung schließlich eine Anwendung im Bereich von Schiebetürsystemen
mit besonders schweren Schiebetürelementen, wie sie bei Raumteilem. Abteilungen von
begehbaren Schränken, Toren und Zimmer und Haustüren auftreten, also außerhalb der
eigentlichen Möbel. Sie richtet sich demnach bevorzugt auf Schiebetürsysteme, die
an Zimmer- oder Hauswänden montiert sind.
[0032] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
wobei die einzelnen Merkmale auch in anderen Kombinationen erfindungswesentlich sein
können und sich grundsätzlich auf alle Anspruchskategorien beziehen.
- Figur 1
- zeigt in vier Einzeldarstellungen einen Abbremsvorgang in einem Schiebetürsystem,
das mit einem erfindungsgemäßen Beschlag ausgestattet ist.
- Figur 2
- komplementär dazu den Vorgang des Herausbewegens aus einer durch den Beschlag fixierten
Position.
- Figur 3
- zeigt eine Variante zu dem Ausführungsbeispiel aus den Figuren 1 und 2.
- Figur 4
- zeigt eine weitere Variante dazu.
[0033] Figur 1 zeigt übereinander vier Einzeldarstellungen mit den selben Teilen, aber zu
unterschiedlichen aufeinander folgenden Zeitpumpen. Dabei ist vereinfacht in horizontaler
Seitenansicht das Einfahren einer Schiebetür 1 in eine in der letzten Einzeldarstellung
unten erreichte Endposition dargestellt. Die Einzeldarstellung links oben ist eine
ebenfalls schematisierte Ansicht in ebenfalls horizontaler Blickrichtung, aber um
90° verdreht, also in Bewegungsrichtung gesehen.
[0034] Man erkennt eine hier nur mit ihrem oberen linken Eckbereich dargestellte "hängende"
Schiebetür 1, die über einen Zapfen 2 an einem Laufwagen 3 hängt. Die in Bewegungsrichtung
dargestellte Ansicht oben links zeigt, dass der Laufwagen 3 beidseits Räder 4 aufweist,
die rechts daneben in der Seitenansicht erkennbar paarweise vorgesehen sind. Mit diesen
insgesamt vier Rädern 4 läuft der Wagen 3 in einer in der kleinen Darstellung links
oben erkennbaren Laufschiene 5, die zu diesem Zweck ein umgekehrtes U-Profil aufweist,
dessen U-Schenkel jeweils nach innen einen leicht gewölbten Fortsatz als Lauffläche
für die Räder 4 tragen. In dieser Form lässt sich die Schiebetür 1 entlang der Laufschiene
5 hin und her fahren. Sie kann gleichzeitig an ihrem nicht dargestellten unteren Ende
geführt und sogar auch gestützt sein, aber auch am unteren Ende frei hängen.
[0035] An dem in den Figuren in Fahrtrichtung vorderen (also in den vier übereinander liegenden
Einzeldarstellungen linken) Ende des Wagens 3 ist ein Ansatz 6 mit einem stiftartigen
Eingriffsvorsprung 7 angebracht, der in Bewegungsrichtung vorsteht und an seinem äußersten
Ende mit einer Spitze 8 verjüngt ist. Hierbei kann es sich um ein Kunststoffspritzgussteil
handeln. Eine metallische Ausführung ist aber auch geeignet. Der Ansatz 6 kann durch
Verschrauben oder andere Verbindungstechniken auch an Wagen bestehender Rollsysteme
angebracht werden. Im Übrigen kann der Ansatz 6 insbesondere bei Schiebetürsystemen
ohne einen Zapfen 2, bei denen die Schiebetür 1 selbst bis an oder in den sichtverdeckten
Bereich reicht, direkt an der Schiebetür 1 angebracht werden.
[0036] Im Unterschied zu diesem mit dem Wagen 3 und damit mit der Schiebetür 1 mitbewegten
Stift 7 ist ebenfalls in der Schiene 5 eine kastenartige Hohlaufnahme 9 angebracht,
in der in Bewegungsrichtung gesehenen Ansicht oben links aber nicht eingezeichnet.
Die Hohlaufnahme 9 hat an ihrem linken Ende einen Befestigungsabschnitt 10 mit zwei
Befestigungslöchern zur Montage an der Schiene 5. Die Befestigungslöcher sind nur
symbolisch dargestellt und könnten in diesem Fall in günstiger Weise vertikal verlaufen.
Im Übrigen können der Ansatz 6 mit dem Eingriffsvorsprung 7 einerseits und die Hohlaufnahme
9 andererseits auch vertauscht werden.
[0037] Im Übrigen weist die Hohlaufnahme 9 einen inneren Hohlraum mit einer gegenüber der
horizontalen um ca. 4 - 5°, vorzugsweise max. 10° verkippten schrägen Dachfläche 11
auf, sowie eine an ihrem rechten unteren Bereich angeordnete Einführöffnung 12 zum
Einfahren des Stifts 7. An der schrägen Fläche 11 liegt ein U-Profil-Träger 13 an,
wobei die U-Schenkel flach und stumpfartig ausgebildet sind. Dieser U-Profil-Träger
13 ist, wie die Figuren übereinander im Vergleich zeigen, entlang der schrägen Fläche
11 längsverschieblich geführt und liegt in den oberen beiden Darstellungen in der
Führung rechts außen und in den unteren beiden Darstellungen links außen. Die Führung
kann einfach dadurch bewerkstelligt werden, dass der U-Profil-Träger in einer zu der
Zeichenebene senkrechten Richtung nach oben und unten etwas über den Hohlraum übersteht
und in Schlitze eingreift, von denen der im Sinn der Figur hintere in den Figuren
angedeutet ist.
[0038] Der U-Profil-Träger 13 trägt im Übrigen an seiner Unterseite einen gummielastischen
Körper 14, der ein flacher Quader mit etwa den selben Grundmaßen wie der U-Profil-Träger
13 abzüglich der Führungsvorsprünge ist. Seine untere Oberfläche ist mit 15 bezeichnet
und erhöht den bereits erwähnten Schräglagenwinkel um etwa 1°. Der U-Profil-Träger
13 kann genauso wie der Stift 7 aus einem härteren Kunststoff oder Metall bestehen;
der gummielastische Körper 14 besteht vorzugsweise aus einem spritzbaren thermoelastischen
Elastomer, einem Naturkautschuk oder synthetischen Kautschukmaterial oder auch aus
Silikon.
[0039] Die Abfolge der Einzeldarstellungen veranschaulicht die Funktionsweise: Oben ist
der Stift 7 einschließlich seiner Spitze 8 noch von der Hohlaufnahme 9 getrennt und
bewegt sich mit der Schiebetür 1 darauf zu. In der zweiten Darstellung von oben ist
die Spitze 8 bereits in die Einführöffnung 13 eingedrungen und hat zusammen mit dem
vordersten Bereich des Abschnitts des Stifts 7 mit parallelem Längsprofil bereits
eine Anlage an der unteren inneren Begrenzungsfläche des Hohlraums und vor allem an
der unteren Oberfläche 15 des gummielastischen Körpers 14 hergestellt.
[0040] Diese Anlage erzeugt einen gewissen Reibschluss, weswegen sich der gummielastische
Körper 14 zusammen mit dem U-Profil-Träger 13 in seiner Längsführung um ein kleines
Stück weiter nach links mitbewegt, wie die von oben dritte Figur zeigt. Hierdurch
wird der gummielastische Körper 14 etwas abgesenkt, sodass der Reibschluss zwischen
dem Stift 7 und seiner unteren Oberfläche verstärkt wird. Das gilt auch für den Reibschluss
mit dem Gegenlager, also der unteren inneren Begrenzungsfläche des Hohlraums.
[0041] Die Massenträgheit der Schiebetür 1 schiebt den Stift 7 weiter vor, wobei die Reibung
die Bewegungsenergie abbaut. Der gummielastische Körper 14 gibt dabei im Volumen,
aber vor allem auch nach oben biegend nach und biegt sich etwas in den Hohlraum zwischen
den beiden U-Schenkeln des Trägers 13 hoch, wie die unterste Darstellung in Figur
1 zeigt. In diesem Zustand bleibt der Stift mehr oder weniger weit eingedrungen stecken,
wobei der in Figur 1 linke U-Schenkel des Trägers 13 ganz am Ende des möglichen Bewegungswegs
für den Stift 7 einen relativ großen Reibwiderstand vorsieht. Damit wird einem "Durchschlagen"
des Stifts vorgebeugt, wenn die Schiebetür 1 mit sehr viel Schwung heranbewegt wird.
[0042] Insgesamt kann in dieser Form die Schiebetür 1 wirksam und "weich" abgebremst und
in ihrer Endposition fixiert werden. Die Endposition kann durch die Befestigung der
Hohlaufnahme 9 innerhalb der Schiene 5 eingestellt oder verändert werden. Eine entsprechende
Ausgestaltung ist natürlich auch an einer entgegengesetzten Endposition des Bewegungsweges
der Schiebetür 1 möglich, wozu vorzugsweise ein weiterer Wagen 3 am entgegengesetzten
oberen Ende der Schiebetür 1 mit einem entsprechenden Beschlag ausgestattet wird.
[0043] Figur 2 zeigt eine Bewegung mit umgedrehter Richtung, also ein Lösen der Schiebetür
1 aus ihrer Verankerung gemäß Figur 1 unten. Dabei entsprechen die fünf Einzeldarstellungen
in Figur 2 hinsichtlich der Art der Darstellung denen in Figur 1. Insbesondere entspricht
die oberste rechte Einzeldarstellung in Figur 2 der untersten in Figur 1 und entspricht
die unterste Einzeldarstellung in Figur 2 der obersten rechten in Figur 1; ferner
Ist die Ansicht in Blickrichtung längs der Bewegungsrichtung links oben identisch
mit der in Figur 1.
[0044] Allerdings zeigt die von oben gezählt zweite Einzeldarstellung in Figur 2 abgesehen
von der nach rechts gerichteten Bewegung der Schiebetür 1 und des Wagens 3 einen maßgeblichen
Unterschied zwischen dem Hineinfahren des Stiftes 7 in die Hohlaufnahme 9 und dem
Herausziehen. Man erkennt nämlich, dass das von der obersten Einzeldarstellung in
Figur 2 zur zweitobersten Einzeldarstellung erfolgte geringfügige Herausziehen des
Stiftes zunächst vor allem den U-Profil-Träger 13 in seiner Längsverschieblichkeit
zurückgezogen hat. Die Reibung dieser Längsführung ist nämlich deutlich geringer als
die Reibung zwischen dem Stift 7 und den ihn berührenden Flächen in der Hohlaufnahme
9, insbesondere der unteren Oberfläche 15 des gummielastischen Körpers 14. Dieses
Zurückfahren des U-Profil-Trägers 13 verringert infolge der schrägen Orientierung
seiner Führungsfläche 11 den vertikalen Andruck auf die Reibungsflächen und, im Vergleich
der obersten und zweitobersten Darstellung in Figur zu erkennen, die Verbiegung des
gummielastischen Körpers 14 in den Hohlraum darüber. Dementsprechend lässt sich der
Stift 7 in der Folge, also in dem Schritt von der zweitobersten zur drittobersten
Darstellung in Figur 2, leichter aus der Hohlaufnahme 9 herausziehen, um diese dann,
wie in Figur 2 gezeigt, ganz zu verlassen.
[0045] Die Längsverschieblichkeit entlang der schrägen Fläche sorgt also beim Hineinfahren
und Festklemmen des Stiftes 7 oder allgemeiner ausgedrückt des Eingriffsvorsprungs
für eine Erhöhung der Reibung durch vermehrten Andruck und verringert die Reibung
beim Herausziehen dementsprechend umgekehrt. Wegen der deutlich höheren Reibung zwischen
Eingriffsvorsprung 7 und zugeordneter Gegenfläche, hier der unteren Oberfläche 15
des gummielastischen Körpers 14, im Vergleich zu der Reibung in der Führung der Längsverschieblichkeit
des U-Profil-Trägers 13 ergeben sich damit einerseits beim Abbremsen und Festklemmen
(hinsichtlich weiterer Bewegung in der Einführrichtung) hohe Reibungskräfte und andererseits
vergleichsweise niedrigere Reibungskräfte beim Herausfahren in umgekehrter Richtung.
[0046] Man beachte, dass die vorteilhafte Kombination der Längsverschieblichkeit mit einer
schrägen Führungsfläche hierfür nicht zwingend ist. Beispielsweise könnte auch die
untere Innere Grenzfläche des Hohlraums, also die in den Figuren horizontale Innenfläche,
auf der der Stift 7 aufliegt, schräg gestaltet sein und könnten dabei sowohl der U-Profil-Träger
als auch der gummielastische Körper horizontal liegen und horizontale Oberflächen
haben. Auch dann würde eine Längsverschiebung der Letzteren den Stift tiefer in die
Hohlaufnahme gelangen lassen und damit den Andruck durch die in diesem Fall unter
dem Stift liegende Schrägfläche erhöhen und würde diese Reibungsvergrößerung durch
eine Zurückverschiebung des gummielastischen Körpers beim Herausziehen wieder rückgängig
gemacht, weil sich der Stift 7 dann zunächst einmal ohne (wesentliche) Relativbewegung
zum gummielastischen Körper ein Stück entlang der Schräge zurückziehen könnte.
[0047] Man erkennt ferner, dass eine schräge Lage einer der den Eingriffsvorsprung 7 klemmenden
Oberflächen, hier der unteren Oberfläche 15 des gummielastischen Körpers 14, unabhängig
von der Längsverschiebüchkeit für eine Zunahme der Reibung mit weiterem Eindringen
des Eingriffsvorsprungs 7 sorgt und damit vorteilhaft ist.
[0048] Schließlich erkennt man, dass auch eine schräge Orientierung nur einer Führungsfläche,
wie hier der Fläche 11, für ein längsverschiebliches Element, das an dem Reibschluss
beteiligt ist, für eine entsprechende Zunahme der Reibung sorgen kann. Wenn man sich
in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel die untere Oberfläche des gummielastischen
Körpers 14 horizontal vorstellt, würde der Eingriffsvorsprung 7 den gummielastischen
Körper 14 dennoch mit zunehmendem Eindringen mitnehmen und damit diese horizontale
Fläche durch die schräge Führung nach unten gedrückt. In diesem Sinn ist die im Hauptanspruch
verwendete Formulierung einer Bewegung entlang einer Fläche allgemein gemeint und
bezieht sich im Ausführungsbeispiel sowohl auf die schräge Fläche 11 als auch auf
die untere Oberfläche des gummielastischen Körpers 14, wobei für die Ausfüllung des
allgemeinen Sinns der im Hauptanspruch gewählten Formulierung bereits eine der beiden
schrägen Flächen ausreichen würde. Grundsätzlich würde auch eine Bewegung entlang
einer schrägen Fläche am Eingriffsvorsprung selbst genügen, ist aber weniger bevorzugt
[0049] Man erkennt auch, dass der Hohlraum zwischen den beiden Schenkeln der U-ProfilHalterung
13 für die elastische Verformung des gummielastischen Körpers 14 hilf reich, aber
nicht notwendig ist. Er könnte im Übrigen beispielsweise auch dadurch hergestellt
werden, dass man auf der Oberseite des gummielastischen Körpers 14 selbst eine Ausnehmung
vorsieht, und ist Im Übrigen natürlich nicht zwingend mit der längsverschieblichen
Führung verbunden.
[0050] Schließlich zeigen die Figuren deutlich, dass sich nicht nur der Wagen 3 mit seinen
vier Rädern 4, sondern auch der vollständige Beschlag mit dem Eingriffsvorsprung 7,
der Hohlaufnahme 9 und deren Halterung 10 innerhalb der Laufschiene 5 unterbringen
und damit sehr wirksam "verstecken" lassen. Dies würde sinngemäß auch für andere Schienenformen
gelten.
[0051] Es sind verschiedene Möglichkeiten denkbar, die Reibungseigenschaften des Beschlags
bei der Herstellung, im Rahmen der Installation oder auch nach Verschleiß anzupassen.
Beispielsweise könnte der gummielastische Körper 14 in verschiedenen Dicken oder Materialien
vorgehalten und/oder durch neue Körper 14 ausgetauscht werden. Auch könnten die U-Schenkel
der Halterung 13 durch Zwischensetzen (Einkleben) von kleinen Distanzscheibchen verdickt
werden. Auch könnte man sich unterschiedlich stark ausgeführte Stifte 7 vorstellen.
[0052] Figur 3 zeigt eine Variante zu den Figuren 1 und 2. Dabei ist in grundsätzlich der
gleichen Hohlaufnahme 9 mit der gleichen schrägen Dachfläche 11 statt des U-Profil-Trägers
13 ein längsverschiebliches Element mit einem Keilblock 16 und einem gummielastischen
Körper 17 angebracht und geführt. Die nach unten weisende Oberfläche 18 des gummielastischen
Körpers 17 ist abgesehen von einer Anschlagsstufe 19 parallel zu der Bewegungsrichtung.
Man erkennt also, dass der (zu den Figuren 1 und 2 identische) Stift 7 mit seiner
Spitze 8 beim Einfahren spätestens an dem Anschlag 19 "hängen bleibt" und damit das
längsverschiebliche Element 16, 17 mitnehmen muss. Der gummielastische Körper 17 kann
dazu im Bereich der Anschlagsstufe 19 auf einen Vorsprung des Keilblocks 16 aufgedrückt
sein, der diesen Anschlag 19 etwas versteift.
[0053] Ferner zeigt Figur 3 in der oberen Darstellung auf der linken Seite des längsver
schieblichen Elements 16, 17 eine nur angedeutete Feder 20, die das längsverschiebliche
Element 16, 17 nach rechts drückt, also in eine "offene" Position. Damit kann sichergestellt
werden, dass das längsverschiebliche Element 16, 17 beim Einfahren des Stifts 7 wirklich
in dieser offenen Position und nicht etwa zum Beispiel infolge der Schwerkraft oder
mangels vollständiger Mitnahme beim letzten Herausfahrvorgang in einer anderen Position
liegt Außerdem kann das Lösen des Stifts 7 erleichtert werden.
[0054] Darunter ist eine Alternative dargestellt, bei der eine Feder 21 auf der rechten
Seite angebracht ist und damit den längsverschieblichen Körper 16, 17 nach links drückt.
Damit kann besonders zuverlässig sichergestellt werden, dass vor dem Einfahren auch
die gewünschte vollständige Pressung zwischen dem gummielastischen Körper 17 und dem
Stift 7 entsteht (der in der unteren Darstellung mit eingezeichnet ist).
[0055] Beim Lösen kann der Stift dann infolge der Reibung das längsverschiebliche Element
16, 17 ein Stück nach rechts mitziehen, bis sich die Reibung löst.
[0056] Figur 4 zeigt ein weitgehend identisches Ausführungsbeispiel, wobei hier jedoch die
Federn 20 und 21 durch einstückig angeformte Kunststofffederbeinchen ersetzt sind,
die mit 22 und 23 beziffert sind. Diese Federbeinchen dienen eher einer Anschlagdämpfung,
die allerdings durch die Federn 20 und 21 ebenfalls erreicht wird. Eine solche Anschlagdämpfung
kann auch an beiden Seiten vorgesehen sein.
1. Beschlag (6 - 23) zum Bremsen einer Bewegung zwischen zwei relativ zueinander bewegten
Vorrichtungsteilen (1, 5) mit
zwei komplementär ausgebildeten Beschlagteilen (6 - 23),
die dazu ausgelegt sind, bei einer Relativbewegung der Vorrichtungsteile (1, 5) in
eine Endlage eine bremsende Reibung zwischen einander durch Anlage jeweiliger Oberflächen
aneinander aufzubauen,
wobei an der Reibung ein gummielastischer Körper (14, 17) eines der Beschlagteile
(9 - 23) beteiligt ist und
während des Bremsens eine die Reibung verstärkende Bewegung entlang einer zu der Richtung
der gebremsten Bewegung schrägen Fläche (11, 15) des Beschlags erfolgt
2. Beschlag (6 - 23) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem ein Element (13,
14, 16, 17), das eine der in Anlage zueinander zu bringenden Oberflächen (15, 18)
trägt, zwischen zwei Anschlägen längs verschieblich ist und dazu ausgelegt Ist, beim
Bremsen von der für die Anlage zugeordneten Gegenfläche (7) mitgenommen und beim Lösen
der Beschlagteile (6 - 23) voneinander von dieser Oberfläche zurückgezogen zu werden.
3. Beschlag (6 - 23) nach Anspruch 2, bei dem die schräge Fläche (11) eine Führungsfläche
für das längsverschiebliche Element (13,14, 16, 17) ist.
4. Beschlag (6 - 23) nach Anspruch 2 oder 3, bei dem das längs verschiebliche Element
(13, 14, 16, 17) den gummielastischen Körper (14,17) aufweist.
5. Beschlag (6 - 23) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem eines der Beschlagteile
(6 - 23) eine Hohlaufnahme (9) und das andere der Beschlagteile einen Eingriffsvorsprung
(7, 8) zum Einführen in die Hohlaufnahme (9) aufweist.
6. Beschlag (6 - 23) nach Anspruch 5, bei dem der Eingriffsvorsprung (7, 8) ein Stift
mit einem verjüngten Ende (8) und an dieses verjüngte Ende anschließend parallelem
Längsschnittprofil (7) ist
7. Beschlag (6-15) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem der gummielastische
Körper (14) auf einer zu der Anlage entgegengesetzten Seite an einen Hohlraum angrenzt.
8. Beschlag (6 - 15) nach Anspruch 3 und Anspruch 7, bei dem der gummielastische Körper
(14) ein flacher Quader ist und auf einer U-Profilhalterung (13), bezogen auf einen
Längsschnitt entlang der Bewegungsrichtung, angebracht ist, wobei die U-Profilhalterung
(13) an der Schrägfläche (11) geführt ist.
9. Beschlag (6 - 23) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem der Winkel zwischen
der schrägen Fläche (11,15) und der Bewegungsrichtung höchstens 20° beträgt.
10. Beschlag (6 - 12, 16 - 23) nach Anspruch 2. auch In Verbindung mit einem weiteren
der vorstehenden Ansprüche, mit einem Dämpfungselement (20 - 23) zum Abdämpfen der
Längsverschiebungsbewegung des längsverschieblichen Elements (16, 17) in der Nachbarschaft
zumindest eines der Anschläge.
11. Beschlag (6 - 12, 16 - 23) nach Anspruch 10, bei dem das Dämpfungselement ein einstückig
angeformtes federndes Kunststoffelement (22, 23) ist.
12. Beschlag (6 - 12, 16 - 23) nach Anspruch 2, auch in Verbindung mit einem weiteren
der vorstehenden Ansprüche, bei dem das längsverschiebliche Element (16, 17) an einem
in Richtung der gebremsten Bewegung hinteren Ende der in Anlage zu bringenden Oberfläche
(18) einen Anschlag (19) für das andere Beschlagteil (6 - 8) trägt.
13. Schiebetürsystem (1, 5) mit einem Beschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche.
14. Schiebetürsystem (1, 5) nach Anspruch 13 mit einem Schiebetürelement (1), das in einer
Schieberichtung verschoben werden kann und eine schieberichtungsparallele Seitenkante
aufweist,
einer Schiene (5) zum Halten des Schiebetürelements (1), die zumindest einen Raum
oberhalb der Seitenkante mit einem Schienenschenkel umfasst und dadurch zumindest
in einer zu dem Schiebetürelement (1) senkrechten Blickrichtung abdeckt und gegenüber
der das Schiebetürelement (1) verschoben werden kann,
wobei der Beschlag (6 - 23) zum Abdämpfen und Bremsen zumindest eines Teils von Verschiebebewegungen
des Schiebetürelements (1) gegenüber der Schiene (5) ausgelegt und einerseits an der
Schiene (5) und andererseits an dem Schiebetürelement (1) angebracht ist,
und dabei so innerhalb der Schiene (5) angebracht ist, dass er durch die Schiene (5)
in der auf dem Schiebetürelement (1) senkrechten Blickrichtung abgedeckt ist.
15. Verwendung eines Beschlags (6 - 23) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 für eine Schiebetür
(1), insbesondere ein Schiebetürsystem (1, 5) nach Anspruch 13 oder 14.