[0001] Die Erfindung betrifft eine Einspritzdüse, insbesondere Lochdüse, für eine Verbrennungskraftmaschine.
[0002] Einspritzdüsen sollen flüssige, gas- oder pulverförmige (pulverisierte) Stoffe, insbesondere
Kraftstoffe, unter (hohem) Druck von einer Einspritzpumpe oder einem Druckleitungssystem
(Common-Rail-System) so in den Verbrennungsraum einer Verbrennungskraftmaschine, beispielsweise
Dieselmotor, einspritzen, dass die Verbrennungsmaschine in jedem Betriebszustand möglichst
den besten Wirkungsgrad (ökologisch und ökonomisch) erzielt. Eine Gemischbildung des
Kraftstoffs im Verbrennungsraum und damit auch der Verbrennungsablauf werden maßgebend
durch die Einspritzdüse beeinflusst.
[0003] Es gibt unterschiedliche Arten von Einspritzdüsen, von denen hier die so genannte
Lochdüse betrachtet werden soll. Die Lochdüse kommt in Verbrennungskraftmaschinen
mit direkter Einspritzung zur Anwendung, da mit ihr eine besonders feine Verteilung
des Kraftstoffs erreicht wird. Lochdüsen sind als Einloch- und Mehrlochdüsen ausgebildet.
Einlochdüsen weisen ein Spritzloch auf, welches in Richtung der Düsenachse oder seitlich
davon angeordnet ist. Mehrlochdüsen können beispielsweise bis zu 14 Spritzlöcher aufweisen,
die meist symmetrisch zueinander angeordnet sind. Einloch- und Mehrlochdüsen sind
auf einer oder mehreren Ebenen ausgebildet (Spritzlochgeometrie der Düse). Lochdurchmesser
oder Lochquerschnitt und Lochlänge beeinflussen Form und Eindringtiefe des Spritzstrahls
sowie dessen Spritzbild. Die Lochdurchmesser betragen z.B. 0,15 bis 0,4 mm.
[0004] In den letzten beiden Dekaden wurden, insbesondere mit dem Ziel einer umweltfreundlichen
(EURO-, TIER-, IMO-Normen) und einer optimalen Verbrennung der Kraftstoffe, durch
systematische Forschungsarbeiten neue Einspritzsysteme für Gas-, Diesel-, Schweröl-
und Biomasseverbrennungskraftmaschinen entwickelt. Resultat daraus sind Common-Rail-Systeme
mit ihren dazugehörigen elektronischen Gesamtüberwachungseinheiten. Bezüglich Ökologie
und Ökonomie ist bei guter Abstimmung aller Komponenten ein Anstieg des Wirkungsgrads
zu verzeichnen.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Einspritzdüse
zu schaffen.
[0006] Die Aufgabe wird durch eine Einspritzdüse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Demgemäß umfasst eine Einspritzdüse, insbesondere Lochdüse für eine Verbrennungskraftmaschine
einen Körper, in welchem eine Düsennadel verschiebbar geführt ist; eine Druckkammer,
welche mit einer Zulaufbohrung und über einen Durchlass mit einer Spritzkammer kommuniziert,
wobei der Durchlass einen Nadelsitz) zur Zusammenwirkung mit einer Nadelspitze der
Düsennadel aufweist; und zumindest ein Spritzloch, über welches die Spritzkammer mit
der Außenseite des Körpers kommuniziert. Das zumindest eine Spritzloch weist eine
im Wesentlichen flaschenartige Innenkontur auf.
[0008] Es hat sich aufgrund vergleichender Studien, Berechnungen und Simulationen herausgestellt,
dass eine spezielle Geometrie der Innenkontur von Spritzlöchern besondere Vorteile
bringt. Eine Idee der Erfindung besteht daher darin, zumindest ein Spritzloch einer
Einspritzdüse mit einer im Wesentlichen flaschenartigen Innenkontur zu versehen. Ein
derartiges Spritzloch wird auch als Flaschenhals-Spritzloch oder "Bottleneck Spray
Hole" bezeichnet. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass gegenüber heutigen Einspritzsystemen,
wie zum Beispiel Common-Rail-Systeme, der Einspritzdruck bei besserem ökologischen
und ökonomischen Effekt wesentlich gesenkt werden, was zu einer geringeren Leistungsaufnahme
des Einspritzsystems führt.
[0009] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich gegenüber dem Stand der Technik eine
längere Lebensdauer von Hochdruckpumpen, Pumpenelementen, Injektoren, Düsen und des
gesamten Einspritzsystems infolge geringerer Druckbeanspruchung ergibt.
[0010] Dabei ist es von Vorteil, dass die im Wesentlichen flaschenartige Innenkontur umfasst:
zumindest eine Vorkammer, die mit einem Ende mit einer Einlassöffnung in die Spritzkammer
mündet; und einen Führungskanal, der mit dem anderen Ende der zumindest einen Vorkammer
verbunden ist und über eine Austrittsöffnung mit der Außenseite des Körpers kommuniziert.
[0011] Die im Wesentlichen flaschenartige Innenkontur des Flaschenhals-Spritzlochs oder
Bottleneck Spray Hole übernimmt folgende Funktionen:
- Einlass eines Spritzmediums in die Vorkammer
- Aufnahme des Spritzmediums in der Vorkammer
- Verengungsfunktion im Trichterbereich
- Führungsfunktion im Führungskanal
- Austritt des Mediums an der Außenseite des Düsenkörpers (Einmündung in den Verbrennungsraum)
[0012] Der Führungskanal kann zylindrisch oder kegelstumpfförmig ausgebildet sein, wodurch
die Strömung weiter beeinflussbar ist. Dabei ist ein Durchmesser oder Querschnitt
der zumindest einen Vorkammer zumindest im Bereich der Einlassöffnung um mindestens
50% größer als ein Durchmesser oder Querschnitt des Führungskanals. Damit lässt sich
in der Vorkammer eine Verengung ausbilden, die zumindest einen Verengungsabschnitt
aufweist. Mit Hilfe dieses Verengungsabschnitts und der damit verbundenen beeinflussbaren
allmählichen und/oder abrupten Durchmesseränderung oder Querschnittsänderung kann
die Art der Strömung des durchströmenden Mediums beeinflusst werden. So lässt sich
eine laminare oder turbulente oder übergangsmäßige Strömungsart einstellen.
[0013] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Einlassöffnung mit verrundeten Einlasskanten
ausgebildet ist, wodurch weniger Strömungsverluste auftreten und das Langzeitverhalten
der Einspritzdüse verbessert wird.
[0014] Die Austrittsöffnung des Führungskanals kann scharfkantig ausgebildet sein, wodurch
sich das Spritzbild des austretenden Einspritzstrahls anpassen lässt. Dabei ist es
vorteilhaft, wenn ein durch eine Außenfläche des Körpers und einer Innenwand oder
der Mittelachse des Führungskanals gebildeter Austrittswinkel der Austrittsöffnung
des Führungskanals vorzugsweise kleiner als 90° ist.
[0015] Das zumindest eine Spritzloch kann in seiner Gesamtlänge mehrere Funktionsbereiche
(A ― E) umfassen, welche auf derselben Achse sequenziell hintereinander und rotationssymmetrisch
angeordnet sind. Diese Funktionsbereiche können aufgrund ihrer Aufteilung jeder für
sich individuell so ausgestaltet werden, dass der Einspritzstrahl für die zuzuordnende
Verbrennungskraftmaschine optimal bereitgestellt wird. Dieser mechanisch-hydraulischen
Optimierung der Funktionsbereiche können mit Hilfe einer elektronischen Motorsteuerung
(EECU, electronic engine control unit) zusätzliche, optimale Randbedingungen und Parametereinstellungen
bzw. ―zustände überlagert werden.
[0016] Von den Funktionsbereichen kann ein erster Funktionsbereich (A) die Einlassöffnung,
ein zweiter Funktionsbereich (B) die zumindest eine Vorkammer, ein dritter Funktionsbereich
(C) die zumindest eine Verengung, ein vierter Funktionsbereich (D) den Führungskanal
und ein fünfter Funktionsbereich (E) die Austrittsöffnung umfassen.
[0017] Es ist dabei auch möglich, dass gleiche Funktionsbereiche mehrfach hintereinander
angeordnet werden, wie zum Beispiel zwei zweite Funktionsbereiche mit zwei Vorkammern
und zwei Verengungen. Damit kann ein abgestufter Druckaufbau in den Vorkammern erfolgen.
Es ist auch denkbar, dass anstelle eines Druckaufbaus eine Zwischenstufe mit Druckabbau,
z.B. mit einer Erweiterung vorgesehen werden kann.
[0018] Die erfindungsgemäße Einspritzdüse kann sowohl für einen Einsatz für die Einspritzung
von Brennstoffen in pulverisierter, flüssiger oder gasförmiger Form in den Verbrennungsraum
von Verbrennungsaggregaten, beispielsweise Verbrennungskraftmaschinen, als auch für
einen Einsatz für die Zerstäubung von pulverförmigen, flüssigen oder gasförmigen Medien
verwendet werden.
[0019] Außerdem können vorteilhafte Anpassungen an die unterschiedlichsten Anforderungen
von Verbrennungskraftmaschinen im Verbrennungsraum hinsichtlich des Einspritzstrahls
auch dadurch vorgenommen werden, indem die Bohrungslängenverhältnisse der einzelnen
Funktionsbereiche verändert angepasst werden können.
[0020] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Teilschnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Einspritzdüse als
Lochdüse in geschlossener Stellung;
- Fig. 2
- eine schematische Teilschnittdarstellung der Einspritzdüse nach Fig. 1 in geöffneter
Stellung;
- Fig. 3
- eine schematische Schnittdarstellung eines Spritzlochs der erfindungsgemäßen Einspritzdüse;
- Fig. 4
- eine vergrößerte Darstellung einer Einlassöffnung der erfindungsgemäßen Einspritzdüse
nach Fig. 3; und
- Fig. 5
- eine vergrößerte Darstellung einer Vorkammer mit Verengung der erfindungsgemäßen Einspritzdüse
nach Fig. 3.
[0021] Gleiche Bauelemente bzw. Funktionseinheiten mit gleicher Funktion weisen in den Figuren
gleiche Bezugszeichen auf.
[0022] Fig. 1 zeigt eine schematische Teilschnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Einspritzdüse
1 als Lochdüse in geschlossener Stellung. Fig. 2 zeigt diese Einspritzdüse 1 in geöffneter
Stellung.
[0023] In den Figuren 1 und 2 ist nur der untere Bereich eines Körpers 2 der Einspritzdüse
1 mit einer Düsenkuppe 3 (durch Kreis hervorgehoben) dargestellt. Der Körper 2 weist
im oberen Teil der Einspritzdüse 1 einen kreisförmigen Querschnitt auf, in welchem
sich in Längsrichtung des Körpers 2 eine Düsennadel 7 längsbeweglich in einer Bohrung
7' befindet. Die Bohrung 7' geht in eine in dem Körper 2 eingeformte Druckkammer 5
über. Seitlich parallel zu der Bohrung 7' ist eine Zulaufbohrung 4 im Körper 2 angeordnet.
Die Zulaufbohrung 4 mündet an ihrem unteren Ende in die Druckkammer 5, welche sich
nach unten zu einem Durchlass 9 verengt. Der Durchlass 9 weist einen konischen Nadelsitz
9' auf und mündet schließlich in eine Spritzkammer 6, die in der Düsenkuppe 3 der
Einspritzdüse 1 mit einem abgerundeten Boden angeordnet ist. Der Körper 2 der Einspritzdüse
1 ist hier als Düsenkuppe 3 halbkugelförmig ausgebildet und weist eine geringere Wandstärke
3' als oberhalb auf. Durch diese Wandstärke 3' der Düsenkuppe 3 erstrecken sich in
diesem Beispiel zwei Spritzlöcher 10, welche durch eine innen liegende Spritzkammerwand
11 durch jeweils eine Einlassöffnung 13 in den abgerundeten Boden der Spritzkammer
6 und durch jeweils eine Austrittsöffnung 18 in einer Außenfläche 20 der Düsenkuppe
3 münden.
[0024] Die Düsennadel 7 erstreckt sich aus der Bohrung 7' durch die Druckkammer 5 in den
Durchlass 9 bis in die Spritzkammer 6 hinein. Dabei verjüngt sich die Düsennadel 7
zu einer konischen Nadelspitze 8, welche zusammen mit dem konischen Nadelsitz 9' des
Durchlasses 9 als dichter Ventilsitz zusammenwirkt.
[0025] Die Düsennadel 7 ist mittels eines nicht gezeigten Antriebs, z.B. mechanisch, elektromagnetisch
oder auch über ansteigenden Druck von Kraftstoff in der Druckkammer 5, längsverstellbar.
Zur Öffnung des Nadelsitzes 9' wird die Düsennadel 7 durch diesen Antrieb nach oben
bewegt. Diese Öffnungsstellung der Einspritzdüse 1 ist in Fig. 2 illustriert. Die
konische Nadelspitze 8 hat den Nadelsitz 9' freigegeben. Kraftstoff, der in der Druckkammer
5 unter Druck steht und ebenfalls unter Druck durch die Zulaufbohrung 4 nachgeliefert
wird, strömt nun aus der Druckkammer 5 durch den Durchlass 9 in die Einspritzkammer
6 und von dort durch die Spritzlöcher 10 jeweils als ein Einspritzstrahl 21 nach außen
in die Brennkammer einer nicht gezeigten Verbrennungskraftmaschine.
[0026] Der jeweilige Einspritzstrahl 21 wird unter anderem durch die Geometrie des jeweiligen
Einspritzlochs 10 hinsichtlich seines Spritzbildes beeinflusst. Dabei spielen weiterhin
unter anderem seine Geschwindigkeit, Art der Strömung, Druck und Druckausbreitung
eine bestimmte Rolle.
[0027] Fig. 3 stellt eine schematische Schnittdarstellung eines Spritzlochs der erfindungsgemäßen
Einspritzdüse 1 dar.
[0028] Das Spritzloch 10 in Fig. 3 wird aufgrund seiner Gestalt auch als Flaschenhals-Spritzloch
oder Bottleneck Spray Hole bezeichnet. Derartige Spritzlöcher 10 werden in den unterschiedlichsten
Körpern 2 von Einspritzdüsen 1 in die Düsenkuppe 3 aus gehärteten Spezialstählen (z.B.
DUALOY) eingeformt. Die Düsennadel 7 ist aus einem Spezialstahl oder aus keramischen
Materialien hergestellt.
[0029] Ausgehend von der Einlassöffnung 13, welcher in der Spritzkammerwand 11 der Spritzkammer
6 eingebracht ist, erstreckt sich das Spritzloch 10 zunächst in einer Vorkammer 14,
zum Beispiel in kreiszylindrischer Ausbildung, und geht dann in eine Verengung 15
mit einem Verengungsabschnitt 16 wie eine Flasche in einen Flaschenhals, einen Führungskanal
17 über. Ein Durchmesser oder Querschnitt der Vorkammer 14 ist um mindestens 50% größer
als ein Durchmesser oder Querschnitt des Führungskanals 17. Das Ende des Führungskanals
17 mündet in der Austrittsöffnung 18 in der Außenfläche 20 der Düsenkuppe 3. Das Spritzloch
10 weist im Wesentlichen über den gesamten Längsschnitt eine rotationssymmetrische
Flaschenform auf.
[0030] Das Spritzloch 10 besitzt Funktionsbereiche A bis E, die zum Teil durch Kreise, Bezugszeichen
und waagerechte Striche angedeutet sind und unterschiedliche Funktionen aufweisen.
[0031] Der Kreis an der Einlassöffnung 13 bezeichnet den ersten Funktionsbereich A mit Kraftstoffeintritt.
Fig. 4 zeigt dazu eine vergrößerte Darstellung der Einlassöff nung 13 der erfindungsgemäßen
Einspritzdüse 1 nach Fig. 3. Hier ist eine Einlasskante 12 der Einlassöffnung 13 verrundet.
Die schraffierten Bereiche deuten Konturvarianten der Spritzkammerwand 11 in der Spritzkammer
6 im Bereich der Einlassöffnung 13 an.
[0032] Im folgenden Funktionsbereich B mit dem gestrichelten Kreis ist die Vorkammer 14
angegeben. Dies wird in Fig. 5 illustriert, welche eine vergrößerte Darstellung der
Vorkammer 14 mit Verengung 15 der erfindungsgemäßen Einspritzdüse 1 nach Fig. 3 zeigt.
Hierbei ist ein Durchmesser oder Querschnitt der Vorkammer 14 zumindest im Bereich
der Einlassöffnung 13 um mindestens 50% größer als ein Durchmesser oder Querschnitt
des Führungskanals 17.
[0033] Zwischen den waagerechten Linien befindet sich der Funktionsbereich C der Verengung
15, an den sich der Funktionsbereich D des Führungskanals 17 anschließt.
[0034] Schließlich ist ein letzter Funktionsbereich E mit der Austrittsöffnung 18 vorhanden.
[0035] In dem Funktionsbereich B der Vorkammer 14 wird beim Öffnen des Nadelsitzes 9' (siehe
Fig. 2) über den Verengungsabschnitt 15 mit dem hier trichterförmigen Verengungsabschnitt
16 zum nachfolgenden Führungskanal 17 ein Druck in dem von der Einlassöffnung 13 zur
Austrittsöffnung 18 strömenden Kraftstoff aufgebaut, wobei eine Vordosierung stattfindet.
Diese Durchströmmenge des Kraftstoffs unterliegt einer nur geringfügigen Kontraktion
bei der Druckausbreitung in der Vorkammer 14 und führt zu einer zeitpräzisen Einspritzung
über alle Spritzlöcher 10 der Einspritzdüse 1 (siehe Fig. 1 und 2). Gegenüber derzeitigen
Common-Rail-Systemen kann der Einspritzdruck bei besserem ökologischen und ökonomischen
Effekt wesentlich gesenkt werden, was zu einer geringeren Leistungsaufnahme des Systems
und infolge geringerer Druckbeanspruchung der beteiligten Bauteile zu einer längeren
Lebensdauer von Hochdruckpumpen, Pumpenelementen, Injektoren, Düsen und des gesamten
Einspritzsystems führt.
[0036] Der Funktionsbereich C der Verengung 15 mit dem trichterförmigen Verengungsabschnitt
16 ist als eine Art Steuerkurve ausgebildet, was in Fig. 5 durch Konturvarianten mit
schraffierten Bereichen angedeutet ist. Diese Steuerkurve beeinflusst je nach Ausbildung
die Strömungsart des durchströmenden Kraftstoffs dergestalt, dass die Strömungsart
variiert, beispielsweise laminar oder turbulent ist. In dieser Phase nimmt die Strömungsgeschwindigkeit
des Kraftstoffs bzw. eines Einspritzmediums erheblich zu. Der negative Effekt kleinerer
Systemdrücke wird durch die Ausgestaltung und Wirkungsweise des trichterförmigen Verengungsabschnitts
16 kompensiert.
[0037] In der diesem Kompressionsprozess folgenden Phase bzw. im nachfolgenden Funktionsbereich
D des Führungskanals 17 wird der durchströmende Kraftstoff als Kraftstoffstrahl so
geführt und gebündelt, dass er in einer abgestimmten Form (z.B. buschig, gestreckt,
usw.) dem durch den Konstrukteur der Verbrennungskraftmaschine gestalteten Verbrennungsraum
zur Verfügung gestellt werden kann.
[0038] In dem letzten Funktionsbereich E mit der Austrittsöffnung 18 ist die Bohrung des
Führungskanals 17 an der Austrittsöffnung 18 mit einer scharfkantigen Strahl-Abrisskante
19 versehen, wobei ein Austrittswinkel 22, der durch die Außenfläche 20 bzw. Außenwand
der Düsenkuppe 3 und der Innenwand oder der Mittelachse des Führungskanals 17 gebildet
ist, möglichst unter 90° liegt.
[0039] Die Dimensionierung derartiger Spritzlöcher 10 als Flaschenhals-Spritzlöcher oder
Bottleneck Spray Holes bezüglich verschiedener Durchmesser oder Querschnitte, Länge
der einzelnen Funktionsbereiche, Ausgestaltung der Trichterform im Verengungsabschnitt
16 und Dimensionsverhältnisse der einzelnen Funktionsbereiche zueinander lassen sich
zum Beispiel über ein Simulationsmodell optimieren. In diesem Simulationsmodell sind
auch die Strömungsverhältnisse unterschiedlicher Einspritzmedien simulierbar. Die
Berechnungsgrundlage bildet dabei der vom Konstrukteur der Verbrennungskraftmaschine
vorgesehene Verbrennungsraum (in Form und Volumen), der Kraftstoff (in Zusammensetzung,
Viskosität, Dichte) und die Gewichtung der Zielsetzung (mehr Ökonomie oder mehr Ökologie).
Eine Formoptimierung erfolgt in jedem Fall durch Iterationsversuche.
[0040] Das oben beschriebene Ausführungsbeispiel schränkt die Erfindung nicht ein. Sie ist
im Rahmen der beigefügten Ansprüche modifizierbar.
[0041] So kann das Spritzloch 10 mehr als eine Vorkammer 14 aufweisen, wobei mehrere zweite
Funktionsbereiche B vorhanden sind. Es können auch mehrere Verengungsabschnitte 16
und somit mehrere Funktionsbereiche C möglich sein.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Einspritzdüse
- 2
- Körper
- 3
- Düsenkuppe
- 3'
- Wandstärke Düsenkuppe
- 4
- Zulaufbohrung
- 5
- Druckkammer
- 6
- Spritzkammer
- 7
- Düsennadel
- 8
- Nadelspitze
- 9
- Durchlass
- 9'
- Nadelsitz
- 10
- Spritzloch
- 11
- Spritzkammerwand
- 12
- Einlasskante
- 13
- Einlassöffnung
- 14
- Vorkammer
- 15
- Verengung
- 16
- Verengungsabschnitt
- 17
- Führungskanal
- 18
- Austrittsöffnung
- 19
- Strahl-Abrisskante
- 20
- Außenfläche
- 21
- Spritzstrahl
- 22
- Austrittswinkel
- A...E
- Funktionsbereich
1. Einspritzdüse (1), insbesondere Lochdüse für eine Verbrennungskraftmaschine, mit:
a. einem Körper (2), in welchem eine Düsennadel (7) verschiebbar geführt ist;
b. einer Druckkammer (5), welche mit einer Zulaufbohrung (4) und über einen Durchlass
(9) mit einer Spritzkammer (6) kommuniziert, wobei der Durchlass (9) einen Nadelsitz
(9') zur Zusammenwirkung mit einer Nadelspitze (8) der Düsennadel (7) aufweist; und
c. zumindest einem Spritzloch (10), über welches die Spritzkammer (6) mit der Außenseite
des Körpers (2) kommuniziert,
d. wobei das zumindest eine Spritzloch (10) eine im Wesentlichen flaschenartige Innenkontur
aufweist.
2. Einspritzdüse (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die im Wesentlichen flaschenartige Innenkontur umfasst:
a. zumindest eine Vorkammer (14), die mit einem Ende mit einer Einlassöffnung (13)
in die Spritzkammer (6) mündet; und
b. einen Führungskanal (17), der mit dem anderen Ende der zumindest einen Vorkammer
(14) verbunden ist und über eine Austrittsöffnung (18) mit der Außenseite des Körpers
(2) kommuniziert.
3. Einspritzdüse (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Vorkammer (14) zumindest im Bereich der Einlassöffnung (13) einen
Durchmesser oder Querschnitt aufweist, der um mindestens 50% größer als der Durchmesser
oder Querschnitt des Führungskanals (17) ist.
4. Einspritzdüse (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskanal (17) zylindrisch oder kegelstumpfförmig ausgebildet ist.
5. Einspritzdüse (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Vorkammer (14) zumindest eine Verengung (15) mit zumindest einem
Verengungsabschnitt (16) aufweist.
6. Einspritzdüse (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassöffnung (13) mit verrundeten Einlasskanten (12) ausgebildet ist.
7. Einspritzdüse (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (18) des Führungskanals (17) scharfkantig ausgebildet ist.
8. Einspritzdüse (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein durch eine Außenfläche (20) des Körpers (2) und einer Innenwand oder der Mittelachse
des Führungskanals (17) gebildeter Austrittswinkel (22) der Austrittsöffnung (18)
des Führungskanals (17) kleiner als 90° ist.
9. Einspritzdüse (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Spritzloch (10) in seiner Gesamtlänge mehrere Funktionsbereiche
(A ― E) umfasst, welche auf derselben Achse sequenziell und rotationssymmetrisch angeordnet
sind.
10. Einspritzdüse (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Funktionsbereich (A) die Einlassöffnung (13) aufweist, ein zweiter Funktionsbereich
(B) die zumindest eine Vorkammer (14) umfasst, ein dritter Funktionsbereich (C) die
zumindest eine Verengung (15) beinhaltet, ein vierter Funktionsbereich (D) den Führungskanal
(17) aufweist und ein fünfter Funktionsbereich (E) die Austrittsöffnung (18) umfasst.
11. Einspritzdüse (1) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Funktionsbereich (A-E) mehrfach vorgesehen ist.