[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Linearverdichter, und insbesondere Linearverdichter
mit einem induktiven Sensor, der die Bewegung eines Kolbens in einer Laufbuchse erfasst.
[0002] Typische Linearverdichter weisen eine Laufbuchse auf, in der ein Kolben hin und her
bewegbar ist. Der Kolben begrenzt zu einer Seite hin einen Kolbenraum, in welchen
über ein Einlassventil in einer Ventilplatte Gas eingelassen werden kann. Bei einem
Kompressionshub des Kolbens wird das in den Kolbenraum eingelassene Gas verdichtet
und über ein Auslassventil in der Ventilplatte ausgestoßen. Zur Regelung des Kolbenhubs
in der Laufbuchse kann ein Sensor verwendet werden, der die Annäherung des Kolbens
an die Ventilplatte erfasst.
[0003] Die
WO 2004/025120 schlägt als Sensor einen induktiven Sensor vor, welcher in einer Durchgangsbohrung
in der Ventilplatte vorgesehen ist. Als problematisch erweist sich hierbei jedoch,
dass im Kolbenraum, also im Hochdruckbereich, im Betrieb erhebliche Drücke entstehen,
die auf den Sensor wirken. Der Sensor kann zwar durch eine mechanische Verankerung
in der Ventilplatte fixiert werden, dies führt jedoch zu einer vergleichsweise aufwendigen
Anordnung. Der Sensor kann auch mit einer entsprechend leistungsfähigen Dichtung in
die Durchgangsbohrung gepresst werden, was jedoch ein weiteres Bauteil erfordert.
Weiterhin besteht die Gefahr, dass sich die Dichtung bei Alterserscheinungen löst,
so dass der Sensor aus der Ventilplatte gedrückt wird.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit, einen Linearverdichter anzugeben, in
welchem ein induktiver Sensor mit geringem Aufwand angeordnet werden kann und dessen
Hochdruckbereich einfach und sicher abgedichtet werden kann.
[0005] Erfindungsgemäß umfasst ein Linearverdichter eine Laufbuchse, einen in der Laufbuchse
hin und her beweglichen Kolben, eine am einen Ende der Laufbuchse vorgesehene Ventilplatte,
und einen induktiven Sensor, welcher ein Signal ausgibt, dass eine Information über
die Entfernung des Kolbens von der Ventilplatte enthält, wobei der induktive Sensor
auf der dem Kolben zugewandten Seite der Ventilplatte angeordnet ist, und am dem induktiven
Sensor zugewandten Ende des Kolbens eine Ausnehmung vorgesehen ist, in welcher der
Sensor bei Annäherung des Kolbens an die Ventilplatte aufnehmbar ist. Insbesondere
kann die Ventilplatte somit durchgehend ausgebildet sein, weist also insbesondere
keine Durchgangsbohrung mit dem Durchmesser des Sensors auf, so dass die Abdichtung
des Kolbenraums vereinfacht wird. Insbesondere müssen keine zusätzlichen Elemente
vorgesehen werden, um den Sensor in der Ausnehmung zu fixieren. Die Ausnehmung im
Kolben kann dabei beispielsweise dadurch realisiert werden, dass am Ende des Kolbens
eine Hülse befestigt ist.
[0006] In einer alternativen Ausführungsform umfasst ein Linearverdichter eine Laufbuchse,
einen in der Laufbuchse hin und her beweglichen Kolben, eine am einen Ende der Laufbuchse
vorgesehene Ventilplatte, und einen induktiven Sensor auf, welcher ein Signal ausgibt,
dass eine Information über die Entfernung des Kolbens bzw. des Kolbenbodens von der
Ventilplatte enthält, wobei der induktive Sensor in einer sacklochartigen Ausnehmung
in der Ventilplatte angeordnet ist. An der Stelle, an der der Sensor in der Ventilplatte
gelagert ist, kann die Ventilplatte somit durchgehend ausgebildet sein, weist also
insbesondere keine Durchgangsbohrung mit dem Durchmesser des Sensors auf, so dass
die Abdichtung des Kolbenraums vereinfacht wird. Insbesondere müssen keine zusätzlichen
Elemente vorgesehen werden, um den Sensor in der Ausnehmung zu fixieren.
[0007] Die den Sensor aufnehmende Ausnehmung kann auf der dem Kolben abgewandten Seite der
Ventilplatte vorgesehen ist. Somit ist der Sensor auf der Niederdruckseite der Ventilplatte
angeordnet, so dass in der Ventilplatte keine Bohrung zur Durchführung von Anschlussleitungen
zum Sensor vorgesehen werden muss, was die Abdichtung des Kolbenraums weiter vereinfacht.
[0008] In einer weiteren alternativen Ausführungsform umfasst ein Linearverdichter eine
Laufbuchse, einen in der Laufbuchse hin und her beweglichen Kolben, eine am einen
Ende der Laufbuchse vorgesehene Ventilplatte, die mit einer Bohrung versehen ist,
einen Stößel, der am dem Sensor zugewandten Ende des Kolbens derart angeordnet ist,
dass er bei einem Kompressionshub des Kolbens von der Bohrung aufgenommen wird, und
einen induktiven Sensor, welcher ein Signal ausgibt, dass eine Information über die
Eindringtiefe des Stößels in die Ventilplatte enthält. Auch hierbei ergibt sich aus
den oben genannten Gründen eine Vereinfachung der Abdichtung des Kolbenraums. Dabei
kann auf der dem Kolben abgewandten Seite der Ventilplatte eine Sensorhalterung vorgesehen
sein, an der der Sensor befestigt ist.
[0009] In einer weiteren alternativen Ausführungsform umfasst ein Linearverdichter eine
Laufbuchse, einen in der Laufbuchse hin und her beweglichen Kolben, eine am einen
Ende der Laufbuchse vorgesehene Ventilplatte, einen induktiven Sensor, welcher ein
Signal ausgibt, dass eine Information über die Entfernung des Kolbens von der Ventilplatte
enthält, wobei der induktive Sensor als auf der Ventilplatte angeordnete Flachspule
ausgebildet ist. Auch hierbei ergibt sich aus den oben genannten Gründen eine Vereinfachung
der Abdichtung des Kolbenraums.
[0010] Unter einer Flachspule ist hierbei eine Spule zu verstehen, deren Ausdehnung der
Flachspule in der Ebene der Ventilplatte mindestens 5 mal, vorzugsweise mindestens
10 mal, besonders vorzugsweise mindestens 25 mal so groß ist wie in der Richtung senkrecht
dazu, also in der Richtung in der der Kolben sich hin- und herbewegt.
[0011] Die Flachspule kann beispielsweise als Laminat aus mindestens zwei Kunststoffschichten
und mindestens einer zwischen den Kunststoffschichten laminierten Metallschicht, insbesondere
aus Kupfer ausgebildet sein. Somit lässt sich eine besonders flache Flachspule bei
relativ großer Permeabilität verwirklichen.
[0012] Dabei kann sich das Laminat über die von der Laufbuchse abgegrenzte Fläche hinaus
entlang der Ventilplatte erstrecken. In diesem Fall erstreckt sich das Kunststofflaminat
entlang der Kontaktfläche zwischen Laufbuchse und Ventilplatte, so dass das Kunststofflaminat
gleichzeitig auch die Funktion einer Dichtung zwischen Laufbuchse und Ventilplatte
annimmt. Somit wird die Abdichtung des Kolbenraums weiter vereinfacht.
[0013] Alternativ zum Kunststofflaminat kann die Flachspule auch in LTCC-Technologie gefertigt
sein (LTCC: low temperature co-fired ceramic).
[0014] Die Flachspule kann mindestens eine in der Ventilplatte vorgesehene Ventilöffnung,
beispielsweise eines Einlassventils und/oder eines Auslassventils, umschließen. Somit
wird der Raum im Kolbenraum besonders effizient genutzt.
[0015] Der erfindungsgemäße Linearverdichter kann insbesondere in einem Kältegerät zum Verdichten
eines Kältemittels eingesetzt werden. Unter einem Kältegerät wird insbesondere ein
Haushaltskältegerät verstanden, also ein Kältegerät das zur Haushaltsführung in Haushalten
oder eventuell auch im Gastronomiebereich eingesetzt wird, und insbesondere dazu dient
Lebensmittel und/oder Getränke in haushaltsüblichen Mengen bei bestimmten Temperaturen
zu lagern, wie beispielsweise ein Kühlschrank, ein Gefrierschrank, eine Kühlgefrierkombination,
eine Gefriertruhe oder ein Weinkühlschrank.
[0016] Weitere Ausführungsbeispiele werden Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Querschnittsansicht eines Linearverdichters;
- Fig. 2
- schematisch ein Ersatzschaltbild eines induktiven Sensors und dessen Sensorelektronik;
- Fig. 3
- eine vergrößerte Querschnittsdarstellung des Kolbenraums eines Linearverdichters gemäß
einer alternativen Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine vergrößerte Querschnittsdarstellung des Kolbenraums eines Linearverdichters gemäß
einer weiteren alternativen Ausführungsform;
- Fig. 5
- eine vergrößerte Querschnittsdarstellung des Kolbenraums eines Linearverdichters gemäß
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 6
- eine vergrößerte Querschnittsdarstellung des Kolbenraums eines Linearverdichters gemäß
einer weiteren alternativen Ausführungsform; und
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung des Kolbens und der Ventilplatte eines Linearverdichters
gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform.
[0017] Falls nichts anderes angegeben ist, bezeichnen gleiche Bezugszeichen in den Figuren
gleiche oder funktionsgleiche Elemente.
[0018] Fig. 1 zeigt eine schematische Querschnittsansicht eines Linearverdichters 1. Der
Linearverdichter 1 weist einen Kolben 4 auf, der in einer beispielsweise zylindrischen
Laufbuchse 2 hin und her bewegbar ist.
[0019] Die Laufbuchse 2 wird von einer Ventilplatte 6 abgeschlossen, mit der die Laufbuchse
2 durch Verschrauben, Verschweißen, Verkleben oder dergl. verbunden ist. Die Ventilplatte
6, die Laufbuchse 2 und der Kolben 4 schließen einen Kolbenraum 10 ein, welcher als
Hochdruckbereich dient. In der Ventilplatte 6 sind ein Einlass- und ein Auslassventil
7a, 7b vorgesehen. Bei einem Expansionshub des Kolbens 4 wird Gas durch das Einlassventil
7a in den Kolbenraum 10 angesaugt, welches bei einem Kompressionshub des Kolbens 4
komprimiert und durch das Auslassventil 7b ausgestoßen wird. Ein solcher Linearverdichter
1 kann beispielsweise in Kühlgeräten verwendet werden.
[0020] Der Kolben 4 kann beispielsweise als Hohlzylinder ausgebildet sein, an dessen der
Ventilplatte 6 zugewandten Ende eine Stützscheibe 12 vorgesehen und z.B. eingepresst
oder verschweißt ist. Alternativ dazu kann der Kolben auch einteilig ausgebildet sein.
In der Mitte der Stützscheibe 12 ist eine Kolbenstange 14 befestigt, welche auf ihrer
anderen Seite aus der Laufbuchse 2 herausgeführt ist. Der Kolben 4 wird über die Kolbenstange
14 durch einen nicht dargestellten Linearmotor oder dergleichen angetrieben. Hierzu
kann beispielsweise an der Kolbenstange 14 ein Magnet vorgesehen sein, auf den eine
gehäuseseitig vorgesehene stromdurchflossene Spule wirkt und somit die Kolbenstange
14 entlang der Laufbuchse 2 vor bzw. zurück bewegt. Es kann ferner um die Kolbenstange
14 eine Feder vorgesehen sein, welche die Oszillation des Kolbens 4 unterstützt. Ein
energetisch besonders vorteilhafter Zustand ergibt sich, wenn der Kolben 4 mit der
Resonanzfrequenz der Feder in der Laufbuchse 2 oszilliert. Die durchgezogene Linie
zeigt den Kolben schematisch in seinem oberen Totpunkt und die gestrichelte Linie
zeigt den Kolben schematisch in seinem unteren Totpunkt.
[0021] Gegenüber Kolbenverdichtern mit einem rotatorischen Antrieb, z.B. über eine von einem
Drehmotor angetriebene Pleuelstange, haben Linearverdichter den Vorteil, dass der
Kolbenhub verändert werden kann. Zur Regelung des Kolbenhubs ist der Linearverdichter
1 mit einem induktiven Sensor 8 versehen, der in der Ventilplatte 6 vorgesehen ist,
und mit welchem die Annäherung des Kolbens 4 an die Ventilplatte 6 erfasst wird.
[0022] Fig. 2 zeigt schematisch ein Ersatzschaltbild, welches die Wirkungsweise des induktiven
Sensors illustriert. Der Sensor 8 umfasst eine Sensorspule, die eine Induktivität
L und einen ohmschen Spulenwiderstand R_Cu aufweist. Wird ein zu erfassendes Objekt
in das von der Spule erzeugte Magnetfeld gebracht, so entstehen in dem Objekt Wirbelströme,
wodurch in Wärme umgesetzte Leistung verbraucht wird. Das Objekt wirkt also wie ein
zugeschalteter Verbraucher, dessen Verbraucherleistung mit zunehmender Nähe immer
größer wird. Dies wird im Ersatzschaltbild durch den Widerstand R_Ta parallel zur
Spule modelliert.
[0023] Der Sensor 8 wird von einer Sensorsteuerung 20 angesteuert, welche einen variablen
Sinusoszillator 22 und eine Auswerteschaltung 24 umfasst. Der Sinusoszillator 22 setzt
ein Versorgungsspannungssignal Uv in eine einstellbare Wechselspannung Uac um und
speist den Sensor 8.
[0024] Abhängig von der Frequenz dieser Wechselspannung Uac sowie den Materialeigenschaften
des zu detektierenden Objekts, auch "Target" genannt, ergeben sich unterschiedlich
große Änderungen der Induktivität L und des ohmschen Ersatzwiderstandes R_Ta. Wird
als Target ein Material mit großen relativen Permeabilitätswerten, z.B. µr = 200...2000,
und geringem elektrischen Leitwert verwendet, dann lässt sich eine große Änderung
der Induktivität erzielen. Es handelt sich dann um einen rein oder hauptsächlich induktiv
arbeitenden Sensor. Ein Beispiel für ein solches Material ist Ferrit, welches folglich
als Werkstoff für den Kolben 4, die Stützplatte 12 oder Teile davon geeignet ist.
Ist dagegen der elektrische Leitwert groß und die relative Permeabilität mit µr ≈
1 relativ gering, dann werden durch das Magnetfeld der Spule hohe Wirbelstromverluste
erzeugt, die den Ersatzwiderstand R_Ta ansteigen lassen und sich auf die Güte bzw.
Dämpfung des Sensors auswirken. Wird der Sensor als Teil eines frei schwingenden LC-Oszillators
betrieben, dann wirkt sich diese Änderung der Güte auf die Schwingamplitude und die
Resonanzfrequenz aus. Die elektronische Auswerteschaltung 24 erfasst mindestens eine
dieser beiden Größen und erzeugt als Ausgangssignal ein positionsabhängiges Gleichspannungssignal
Um, welches eine Information über die Entfernung des Sensors 8 vom Target, und somit
die Entfernung des Kolbens 4 von der Ventilplatte 6 enthält. Dieses Sensorsignal Um
wird einer nicht näher dargestellten Regelung zugeführt, die in Abhängigkeit von diesem
Sensorsignal Um die Energiezufuhr zu dem nicht näher dargestellten Linearmotor regelt,
der die Kolbenstange 14 antreibt. Durch eine geeignete Regelung kann einerseits sichergestellt
werden, dass der Kolben 4 nicht gegen die Ventilplatte 6 stößt, und andererseits,
dass ein den Betriebsbedingungen entsprechender optimaler Wirkungsgrad eingestellt
wird.
[0025] Fig. 3 ist eine vergrößerte Querschnittsdarstellung des Kolbenraums 2 eines Linearverdichters
1 gemäß einer alternativen Ausführungsform. In der vorliegenden Ausführungsform ist
die Ventilplatte 6 mit einer Vertiefung versehen, die eine Ausnehmung 9 bildet, in
welcher der Sensor 8 aufgenommen ist. Die Ausnehmung 9 ist dabei auf der dem Kolbenraum
10 zugewandten Seite vorgesehen. In der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform hat
die Ventilplatte 6 in dem Bereich, auf dem der Sensor 8 gelagert ist, dieselbe Dicke
wie der Bereich außerhalb des Sensors. Folglich ist auf der Niederdruckseite der Ventilplatte
6 eine stufenartige Erhebung ausgebildet. Es ist jedoch ebenso möglich, dass die Niederdruckseite
der Ventilplatte 6 planar ausgebildet ist. Dazu muss die Ventilplatte 6 dicker als
die vertikale Abmessung des Sensors sein.
[0026] Durch die Vertiefung in der Ventilplatte 6 ist ein seitlicher Wandabschnitt 6a und
ein Bodenabschnitt 6b ausgebildet. Im seitlichen Wandabschnitt 6a ist eine Durchgangsbohrung
16 gebildet, durch welche eine elektrische Leitung 17 zur Ansteuerung des Sensors
8 geführt ist. Alternativ dazu kann die Durchgangsbohrung auch im Bodenabschnitt 6b
vorgesehen sein.
[0027] Der Sensor 8 ist in die Ausnehmung 9 gepresst. Die Höhe des Sensors 8 ist nicht größer
als die Tiefe der Vertiefung, so dass die Oberseite des Sensors 8 bündig mit der Oberseite
der Ventilplatte 6 abschließt, zumindest jedoch nicht darüber hinaus in den Kolbenraum
10 ragt. Somit wird sichergestellt, dass der Sensor nicht beschädigt wird, auch wenn
der Kolben 4 über den oberen Totpunkt hinaus bewegt wird und gegen die Ventilplatte
4 stößt. Da der Sensor 8 durch die Ventilplatte 6 gestützt wird, kann eine große Dichtheit
auch bei hohen Drücken im Kolbenraum 12 ohne besondere Dichtungsmaßnahmen gewährleistet
werden. Der Druck im Kolbenraum 12 drückt den Sensor 8 nämlich gegen den Bodenabschnitt
6b, so dass nicht die Gefahr besteht, dass sich der Sensor 8 aus der Ventilplatte
6 löst.
[0028] Neben dem Einlass- und dem Auslassventil ist lediglich die Durchgangsbohrung 16 in
der Ventilplatte 6 vorgesehen, deren Durchmesser jedoch wesentlich kleiner als der
Durchmesser des Sensors 8 ist, so dass diese Durchgangsbohrung 16 durch vergleichsweise
einfache Maßnahmen verlässlich abgedichtet werden kann.
[0029] Fig. 4 ist eine vergrößerte Querschnittsdarstellung des Kolbenraums 2 eines Linearverdichters
1 gemäß einer weiteren Ausführungsform.
[0030] Der Linearverdichter 1 gemäß dieser Ausführungsform unterscheidet sich von dem Linearverdichter
gemäß der ersten Ausführungsform in Fig. 3 dadurch, dass der Sensor 8 in einer Ausnehmung
9 auf der Niederdruckseite in der Ventilplatte 6, also auf der dem Kolbenraum 10 abgewandten
Seite der Ventilplatte 6 vorgesehen ist. Auch die Anschlussleitungen 17 zum Sensor
8 sind auf der Niederdruckseite angeordnet und nicht durch die Ventilplatte 6 geführt.
Bei der Anordnung in Fig. 4 ragt der Sensor 8 aus der Ventilplatte 6 hervor, es ist
jedoch ebenso möglich, eine Ventilplatte 6 vorzusehen, in die der Sensor 8 vollkommen
aufgenommen wird.
[0031] Im Betrieb erzeugt der Sensor 8 ein Magnetfeld, welches sich durch die Ventilplatte
6 in den Kolbenraum 10 erstreckt. Das Magnetfeld wird in der oben beschriebenen Weise
von dem sich in der Nähe der Ventilplatte 6 befindlichen Kolben 4 beeinflusst. Es
ist dabei vorteilhaft, wenn die Ventilplatte aus einem Material gefertigt ist, das
von dem Sensor-Magnetfeld ausreichend durchdrungen werden kann.
[0032] Andere Aspekte dieser Ausführungsform gleichen denen der ersten Ausführungsform gemäß
Fig. 3 und werden daher nicht näher beschrieben.
[0033] Der Linearverdichter 1 gemäß dieser Ausführungsform hat den Vorteil, dass die Ventilplatte
6 keine Bohrung zum Einsatz des Sensors 8 oder zur Durchführung von Anschlussleitungen
17 aufweist. Dies vereinfacht die Abdichtung des Kolbenraums 10. Ferner ist der Sensor
8 keinen hohen Drücken und auch keinen hohen Druckunterschieden innerhalb der Kolbenkammer
10 ausgesetzt. Weiterhin ist die Ventilplatte 6 einfacher zu fertigen, da die Ausnehmung
9 für den Sensor 8 in einem Arbeitsschritt mittels einer einfachen Bohrung gefertigt
werden kann.
[0034] Fig. 5 ist eine vergrößerte Querschnittsdarstellung des Kolbenraums 2 eines Linearverdichters
1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0035] In dem Linearverdichter 1 gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist der Sensor 8 innerhalb
des Kolbenraums 10 auf der Ventilplatte 6 befestigt. Der Sensor 8 kann beispielsweise
auf die Ventilplatte 6 geklebt sein. Die Ventilplatte 6 weist eine Bohrung auf, durch
die die Anschlussleitung 17 zum Sensor 8 geführt ist.
[0036] Der Kolben 4 weist eine Ausnehmung auf, die in ihren Abmessungen denen des Sensors
8 entspricht, so dass der Sensor 8 darin aufgenommen wird, wenn der Kolben 4 bei einem
Kompressionshub bis in die Nähe der Ventilplatte 6 gefahren wird. In der dargestellten
Ausnehmungsform ist diese Ausnehmung durch eine Hülse 13 verwirklicht, die am Ende
des Kolbens 4 befestigt, z.B. geschweißt, gelötet, geschraubt oder geklebt ist. Vorteilhafterweise
besteht die Hülse aus einem Target-Material, also aus einem Material, welches bei
einer Annäherung des Kolbens 4 an die Ventilplatte 6 wie oben beschrieben eine große
Änderung einer Messgröße des Sensors 8 verursacht.
[0037] Andere Aspekte dieses Ausführungsbeispiels gleichen denen der ersten Ausführungsform
gemäß Fig. 3 und werden daher nicht näher beschrieben.
[0038] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist in der Ventilplatte 6 kein Durchgangsloch
zur Aufnahme des Sensors vorgesehen, so dass die Abdichtung des Kolbenraums 10 vereinfacht
ist. Ferner umgibt bei diesem Ausführungsbeispiel die Hülse 13 den Sensor 8, so dass
die Annäherung des Kolbens 4 an die Ventilplatte 6 zuverlässiger erfasst werden kann.
[0039] Alternativ zu der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform ist es auch möglich, dass
anstelle der Hülse 13 eine Ausnehmung als Sacklochbohrung in einem massiven Kolben
vorgesehen ist.
[0040] Fig. 6 ist eine vergrößerte Querschnittsdarstellung des Kolbenraums 2 eines Linearverdichters
1 gemäß einer weiteren Ausführungsform.
[0041] In dieser Ausführungsform ist auf der Niederdruckseite der Ventilplatte 6 eine Sensorhalterung
18 vorgesehen. Die Sensorhalterung 8 hat im Wesentlichen die Form eines rotationssymmetrischen
Deckels, wobei in der Mitte der Sensorhalterung 8 eine Ausnehmung zur Aufnahme des
Sensors 8 vorgesehen ist. Auf der der Ventilplatte 6 zugewandten Seite ist umlaufend
um den äußeren Rand eine erste Seitenwand 18a vorgesehen, und an einem inneren Rand
naher der Mitte der Sensorhalterung 8 ist eine zweite Seitenwand 18b vorgesehen, die
ein Durchgangsloch definiert. Dieses Durchgangsloch schließt sich an eine Durchgangsbohrung
in der Ventilplatte 6 an.
[0042] Die Innenseite der Sensorhalterung 8, die Rückseite der Ventilplatte 6 und die Seitenwände
18a und 18b definieren, ggf. mit weiteren, nicht näher dargestellten Trennwänden,
einen Niederdruckraum 30 und einen Hochdruckraum 31. Der Niederdruckraum 30 ist einerseits
mit einer nicht näher dargestellten Gaszuleitung des Linearverdichters 1 verbunden
und andererseits über ein nicht näher dargestelltes Einlassventil in der Ventilplatte
6 mit dem Kolbenraum 10. Der Hochdruckraum 31 ist einerseits mit einer nicht näher
dargestellten Gasableitung des Linearverdichters 1 verbunden und andererseits über
ein nicht näher dargestelltes Auslassventil in der Ventilplatte 6 mit dem Kolbenraum
10. Das zu verdichtende Gas wird über den Niederdruckraum 30 und das Einlassventil
in den Kolbenraum 10 angesaugt, dort verdichtet und über den Hochdruckraum 31 in die
Gasableitung ausgestoßen. Der Sensorträger 18 kann beispielsweise an die Ventilplatte
6 gelötet oder geschweißt sein. Der Sensor 8 kann beispielsweise in den Sensorträger
18 geschraubt oder gepresst sein.
[0043] Am der Ventilplatte 6 zugewandten Ende des Kolbens 4 ist ein Stößel 19 vorgesehen,
welcher vom Kolben 4 abragt. Nähert sich der Kolben 4 an die Ventilplatte 6 an, dann
dringt der Stößel 19 in die Durchgangsbohrung in der Ventilplatte 6 und weiter in
das Durchgangsloch des Sensorhalters 18 ein. Der Stößel 19 ist aus einem Target-Material
gefertigt, so dass der induktive Sensor 8 die Eindringtiefe des Stößels 19 erfasst,
und wie in den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen die Energiezufuhr für den
Verdichtungsprozess regelt.
[0044] In der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform ist der Stößel 19 als separates Element
am Kolben 4 vorgesehen, er kann jedoch auch einstückig mit dem Kolben 4 ausgebildet
sein. Ferner kann der Stößel 19 aus demselben Material wie der Kolben 4 oder aus einem
unterschiedlichen Material gefertigt sein.
[0045] Gemäß dieser Ausführungsform ist der Sensor 8 nicht in einer Durchgangsbohrung der
Ventilplatte 6 vorgesehen, so dass sich Vorteile hinsichtlich der Abdichtung ergeben.
[0046] Fig. 7 ist eine schematische Darstellung des Kolbens 4 und der Ventilplatte 6 eines
Linearverdichters 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform.
[0047] Gemäß dieser Ausführungsform ist der induktive Sensor 8 als Flachspule ausgebildet,
die auf der Ventilplatte 6 angeordnet ist. Unter Flachspule ist hierbei eine Spule
zu verstehen, deren Ausdehnung in der Ebene der Ventilplatte 6 ein Vielfaches, z.B.
ein 10-faches oder vorzugsweise ein 25-faches, ihrer Ausdehnung in einer Richtung
senkrecht dazu umfasst. Die Flachspule umfasst beispielsweise mehrere z.B. als Folie
ausgebildete Kunststoffschichten 42, zwischen denen eine spiralförmige Kupferspule
44 laminiert ist. Es ist auch möglich, dass mehrere Kupferspulen 44 in mehreren Lagen
übereinandergeschichtet sind, wobei zwischen jeder Kupferspulen-Lage eine Kunststoffschicht
zur Isolierung laminiert ist und die einzelnen Kupferspulen miteinander in Reihe verbunden
sind. Auf diese Weise kann die Induktivität der Kupferspule erhöht werden. Die Dicke
dieser Spulenanordnung beträgt typischerweise mehrere Zehntel Millimeter. Die unterste
Kunststoffschicht kann beispielsweise auf die Ventilplatte 6 geklebt sein, was eine
stabile Anordnung ergibt. Die Anschlüsse der Flachspule können seitlich zwischen Ventilplatte
4 und Laufbuchse 2 aus dem Kolbenraum 10 geführte werden, oder durch eine separate
in der Ventilplatte 6 vorgesehenes Durchgangsbohrung. Die Funktionsweise des Sensors
8 entspricht der in den obigen Ausführungsformen, wobei die Ventilplatte 6 als Träger
des Sensors 8 und zur Flussführung dient.
[0048] Bei dieser Ausführungsform ergeben sich somit Vorteile hinsichtlich der Abdichtung,
da der Sensor 8 nicht in einer Durchgangsbohrung in der Ventilplatte 6 vorgesehen
ist.
[0049] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ragt mindestens eine der Kunststoffschichten
42 über die von der Laufbuchse 2 abgegrenzte Fläche hervor, also seitlich aus der
Laufbuchse 2 heraus. Dabei kann die Laufbuchse 2 mittels nicht näher dargestellten
winkelförmigen Flanschen mit der Ventilplatte 6 verschraubt sein.
[0050] Mit dieser Anordnung übernimmt diese Kunststoffschicht 42 eine Dichtungsfunktion,
so dass die Abdichtung des Kolbenraums 10 vereinfacht wird. Besonders vorteilhaft
ist es dabei, die Anschlussleitungen zur Kupferspule 44 zwischen den Kunststoffschichten
42 zwischen Ventilplatte 6 und Laufbuchse 2 aus dem Kolbenraum zu führen, da somit
die Anschlussleitungen der Kupferspule 44 abgedichtet aus dem Kolbenraum 10 geführt
werden, ohne dass zusätzliche Bohrungen vorgesehen werden müssen.
[0051] Die Flachspule ist in der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform zylindrisch, kann
jedoch auch andere Formen haben. Die Flachspule kann konzentrisch oder exzentrisch
zur Mittelachse des Kolbens angeordnet sein.
[0052] Die Flachspule kann zwischen Ein- und Auslassventil angeordnet sein. In einer vorteilhaften
Ausführungsform umschließt die Flachspule das Einlassventil und/oder das Auslassventil
in der Ventilplatte. Somit kann die Ausdehnung der Spule vergrößert werden und der
Raum im Kolbenraum 10 besonders effizient genutzt werden. In diesem Falle sind oberhalb
der Ventile Durchbrechungen in der Kunststofffolie der Flachspule vorgesehen, um den
Gasfluss zu ermöglichen.
[0053] Die Flachspule des Sensors 8 kann auf eine flache Ventilplatte 6 auflaminiert werden,
es ist jedoch ebenso möglich, in der Ventilplatte 6 eine Vertiefung vorzusehen, in
welcher die Flachspule aufgenommen ist. Die Ventilplatte 6 kann beispielsweise ganz
oder teilweise aus Ferrit gefertigt sein, was die Wirbelstromverluste in der Flussführung
verringert. Wie auch in den anderen Ausführungsbeispielen kann in der Bodenfläche
des Kolbens ein Target-Material, z.B. Aluminium, eingelassen bzw. eingebettet sein.
[0054] Alternativ zu einer zwischen Kunststoffschichten laminierten Kupferspule ist es auch
möglich, die Flachspule in der sogenannten LTCC-Technologie zu fertigen. Hierbei wird
eine leitende Paste in Spiralform auf ein isolierendes Substrat aufgebracht und anschließend
gebrannt. Auch andere Druckverfahren sind denkbar.
[0055] In den vorstehenden Ausführungsbeispielen wurde der Kolben 4 als Hohlkolben dargestellt,
er kann jedoch ebenso als Massivkolben ausgebildet sein.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- Linearverdichter
- 2
- Laufbuchse
- 4
- Kolben
- 6
- Ventilplatte
- 7a
- Einlassventil
- 7b
- Auslassventil
- 8
- induktiver Sensor
- 9
- Ausnehmung
- 10
- Kolbenraum
- 12
- Stützscheibe
- 13
- Hülse
- 14
- Kolbenstange
- 16
- Durchgangsbohrung
- 17
- elektrische Leitung
- 18
- Sensorhalterung
- 18a
- erste Seitenwand
- 18b
- zweite Seitenwand
- 20
- Sensorsteuerung
- 22
- Sinusoszillator
- 24
- Auswerteschaltung