[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Arbeitstisch, insbesondere für einen Laborraum,
naturwissenschaftlichen Unterrichts-, Hauswirtschafts-, Technik-, Werk- und/oder EDV-Raum.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf einen Arbeitstisch mit einem Pult, das
ein Pultteil mit einer eine Arbeitsfläche ausbildenden ersten Fläche umfasst, wobei
das Pultteil derart verschwenkbar ist, dass eine sich von der ersten Fläche unterscheidende
zweite Fläche des Pultteils die Arbeitsfläche ausbildet.
[0002] In den eingangs erwähnten Räumen, beispielsweise Chemie-, Biologie- und Physikräumen
an Schulen, kommen Arbeitstische zum Einsatz, auf denen experimentelle Versuche zu
Unterrichts- und Demonstrationszwecke aufgebaut werden. In solchen Räumen werden zunehmend
von der Raumdecke abgehängte Medienversorgungs- und/oder Medienentsorgungseinrichtungen,
beispielsweise für die Medien Wasser, Abwasser, Gas, Abluft, Druckluft, Elektrizität,
aber auch allgemeine für die Medientechnik und für die Datenübertragung installiert,
die wegen einer freizuhaltenden Durchgangshöhe, beispielsweise 2 m, in der Höhe nicht
verstellbar sind. Insbesondere für kleinwüchsige Nutzer (z.B. Lehrer, Schüler oder
Laborpersonal) sind die Entnahmestellen für die Medien schwer erreichbar.
[0003] Weiterhin besteht das Bestreben, derartige Arbeitstische äußerst flexibel für unterschiedliche
Verwendungszwecke sowie anpassbar an unterschiedliche Nutzer des Arbeitstisches zu
gestalten.
[0004] Ein Arbeitstisch gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist beispielsweise aus dem
dem Stand der Technik angehörenden Dokument DIE 11969 A bekannt.
[0005] Ferner ist aus dem dem Stand der Technik angehörenden Dokument
DE 26 38 924 A1 ein Arbeitstisch mit integriertem Stuhl bekannt, wobei der Stuhl über eine an dem
Tischgestell des Arbeitstisches befestigte Schiene verfahrbar geführt ist.
[0006] Eine Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, einen Arbeitstisch der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, der an unterschiedliche Nutzer anpassbar ist und flexibel für unterschiedliche
Verwendungszwecke einsetzbar ausgestaltet ist.
[0007] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. Bevorzugte
Ausbildungen des Arbeitstisches sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Der erfindungsgemäße Arbeitstisch baut auf dem gattungsgemäßein Stand der Technik
dadurch auf, dass das Pult mit einem Tischgestell des Arbeitstisches über eine Führungseinrichtung
derart gekoppelt ist, dass das Pult in Breitenrichtung des Arbeitstisches verfahrbar
geführt ist. Dementsprechend kann das Pult entsprechend den Anforderungen und Wünschen
des Nutzers in eine bevorzugte Stellung in der Breitenrichtung des Arbeitstisches
verfahren werden. Ferner wird die Flexibilität des Pults dadurch erhöht, dass die
erste Fläche beispielsweise als Ablagefläche für Notizen dienen kann, während die
zweite Fläche als Ablage- und Stützfläche für Vorrichtungen, wie beispielsweise ein
Notebook, dienen kann. Durch die Verschwenkbarkeit des Pultteils kann die Anpassung
des Pults an den jeweiligen Verwendungszweck problemlos und bequem vorgenommen werden.
[0009] Der erfindungsgemäße Arbeitstisch kann in vorteilhafter Weise derart weitergebildet
werden, dass die erste Fläche des Pultteils der zweiten Fläche gegenüberliegt und/oder
abgewandt ist. Vorzugsweise bildet das Pultteil in einer Schwenkstellung mit dessen
Vorderfläche die Arbeitsfläche aus, wohingegen das Pultteil in einer anderen Schwenkstellung
mit dessen Rückfläche die Arbeitsfläche ausbildet.
[0010] Weiterhin kann der erfindungsgemäße Arbeitstisch so verwirklicht werden, dass das
Pultteil mit einem weiteren Pultteil verschwenkbar gekoppelt ist, so dass das Pultteil
zwischen einer ersten Stellung, in der die erste Fläche die Arbeitsfläche ausbildet,
und einer zweiten Stellung, in der die zweite Fläche die Arbeitsfläche ausbildet,
verschwenkt werden kann. Vorzugsweise ist das Pultteil über ein Scharnier, ein Drehgelenk
oder über eine sonstige dem Fachmann gekannte Drehlagerung bzw. Drehverbindung mit
dem weiteren Pultteil gekoppelt.
[0011] Darüber hinaus kann der erfindungsgemäße Arbeitstisch derart ausgestaltet werden,
dass das Pultteil einen rechtwinkligen Querschnitt aufweist und/oder das weitere Pultteil
einen rechteckförmigen Querschnitt aufweist. Durch diese Ausgestaltung der beiden
Pultteile lässt sich zum einen eine herkömmliches Ausgestaltung eines Pults in der
ersten Stellung des Pultteils sowie zusätzlich eine stützende Ablage in der zweiten
Stellung des Pultteils erzielen.
[0012] Des Weiteren kann der erfindungsgemäße Arbeitstisch so umgesetzt werden, dass das
Pultteil in der ersten Stellung mit dessen einem Schenkel in einem spitzen Winkel
in Bezug auf das weitere Pultteil und mit dessen anderem Schenkel in einem stumpfen
Winkel in Bezug auf das weitere Pultteil angeordnet ist.
[0013] Ferner kann der erfindungsgemäße Arbeitstisch derart ausgebildet werden, dass das
Pultteil in der zweiten Stellung mit dessen einem Schenkel parallel in Bezug auf das
weitere Pultteil und mit dessen anderem Schenkel im rechten Winkel in Bezug auf das
weitere Pultteil angeordnet ist.
[0014] In einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Arbeitstisches ist vorgesehen,
dass eine aufklappbare Ablageeinrichtung vorgesehen ist, die mit einem verfahrbaren
Stehpodest gekoppelt ist.
[0015] In diesem Zusammenhang wird der erfindungsgemäße Arbeitstisch bevorzugt derart weitergebildet,
dass die Ablageeinrichtung ein mit dem Stehpodest gekoppeltes unteres Teil und ein
mit dem unteren Teil drehbar gekoppeltes oberes Teil umfasst.
[0016] Darüber hinaus kann der erfindungsgemäße Arbeitstisch so ausgestaltet werden, dass
das im Querschnitt rechteckförmige obere Teil in einer ersten Stellung senkrecht auf
dem im Querschnitt rechteckförmigen unteren Teil steht und/oder in einer zweiten Stellung
parallel zu dem im Querschnitt rechteckförmigen unteren Teil angeordnet ist.
[0017] Gemäß einem Aspekt kann der Arbeitstisch ein beweglich gekoppeltes Stehpodest aufweisen.
Das Stehpodest dient bei Bedarf dem Nutzer als Aufstiegshilfe, wodurch die Entnahmestellen
der an der Raumecke vorgesehenen Medienversorgungs- und/oder Medienentsorgungseinrichtung
auch für kleinwüchsige Nutzer leichter erreichbar sind. Des Weiteren kann das Stehpodest
nach Beendigung des Versuchsaufbaus auf einfache Weise in dem Arbeitstisch, d.h. unterhalb
der von einer auf dem Arbeitstisch vorgesehenen Arbeitsplatte begrenzten Fläche oder
zeitlich davon verstaut werden und schränkt so die Bewegungsfreiheit des Nutzers in
der Nähe des Arbeitstisches nicht ein. Vorteilhaft dabei ist auch, dass das Stehpodest
im Bedarfsfall unmittelbar zur Verfügung steht, was eine möglicherweise zeitraubende
Suche nach einer geeigneten Aufstiegshilfe nicht mehr erforderlich macht.
[0018] Gemäß einem weiteren Aspekt kann das Stehpodest in Quer-und/oder Längsrichtung des
Arbeitstisches von einer eingefahrenen Stellung in eine ausgefahrene Stellung translatorisch
bewegbar sein. Ein seitliches (in Längsrichtung bzw. Breitenrichtung des Arbeitstisches)
Herausziehen ermöglicht den im Labor- oder Unterrichtsraum anwesenden Personen freie
Sicht auf den auf dem Arbeitstisch aufgebauten Versuch, da die Medienversorgung von
oben und seitlich zum Arbeitstisch geführt wird. Bei Bedarf kann das Stehpodest auch
in Querrichtung herausgezogen werden, wodurch die versuchsdurchführende Person eine
leicht erhöhte Stehposition, beispielsweise hinter dem Arbeitstisch einnehmen kann,
um so die zu unterrichtenden Personen besser überblicken zu können.
[0019] Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt kann der Arbeitstisch ferner eine mit dem
Tischgestell verbundene Bodenplatte aufweisen, auf der ein Möbel zur Aufnahme von
Labor- und/oder Unterrichtsutensilien gelagert ist, wobei das Möbel bodenseitig ein
Aufnahmefach für das Stehpodest aufweist. Durch das Möbel hat die versuchsdurchführende
Person sämtliche Utensilien, wie z.B. Gefäße, Schalen, sonstiges Laborzubehör oder
kleinere technische Geräte, die für den Aufbau des Versuchs notwendig sind, immer
unmittelbar zur Hand. Ebenso kann das Podest mühelos unter dem Möbel verstaut werden,
wodurch das Stehpodest in der eingefahrenen Stellung für den Betrachter nahezu unsichtbar
bleibt, was sich wiederum auf die Gesamtästhetik des Arbeitstisches vorteilhaft auswirkt.
[0020] Vorzugsweise weist das Stehpodest und/oder der Arbeitstisch gemäß einem weiteren
Aspekt ein Widerlager auf, das die translatorische Bewegung des Stehpodests auf eine
vorbestimmte Länge begrenzt. Dadurch wird sichergestellt, dass das Stehpodeste lediglich
soweit herausgefahren werden kann, wie es für ein gutes Standvermögen notwendig ist.
Ein unbeabsichtigtes, vollständiges Herausziehen wird auf diese Weise vermieden.
[0021] Nach einem weiteren bevorzugten Aspekt ist das Stehpodest drehbeweglich mit dem Arbeitstisch
verbunden.
[0022] Vorzugsweise ist das Stehpodest gemäß einem weiteren Aspekt von einer vertikalen
in eine horizontale Anordnung verschwenkbar. Ein derartig mit dem Tischgestell verbundenes
Stehpodest ist ähnlich einer an der Rückseite eines Flugzeugkabinensitzes vorgesehenen
Tischauflage zu handhaben, da es im Bedarfsfall lediglich herausgeklappt und in Auflage
mit dem Boden des Labor- oder Unterrichtsraumes gebracht werden muss. Darüber hinaus
dient es in der eingeklappten Stellung als seitliche Abdeckung des Unterbaus des Arbeitstisches.
[0023] Die Schwenkachse kann gemäß einem weiteren Aspekt während oder nach der Ausklappbewegung
unter Federvorspannung und schienengeführt in vertikaler Richtung nach unten bewegbar
sein. Dieser Aspekt ermöglicht ein Herausklappen des Stehpodests ähnlich einer Tischauflage
von typischerweise in Krankenhäusern verwendeten Bettbeistellschränken, allerdings
mit dem Unterschied, dass bei den in Krankenhäusern verwendeten Tischauflagen die
Schwenkachse in vertikaler Richtung nach oben bewegt wird. Zum Ausklappen wird das
Stehpodest zunächst nach oben geklappt, wobei die Federvorspannung und die Schienenführung
dafür sorgen, dass sich die Schwenkachse während oder nach dem Aufklappen geführt
in vertikaler Richtung nach unten bewegt und das Stehpodests in Auflage mit dem Boden
des Unterrichts-oder Laborraumes gebracht wird.
[0024] Nach einem weiteren bevorzugten Aspekt ist das Stehpodest um eine vertikale Achse
verschwenkbar. Dies gestattet ein Verstauen des Stehpodests unterhalb der durch die
Arbeitsplatte begrenzten Fläche, vorzugsweise unterhalb einer mit dem Tischgestell
verbundenen Bodenplatte, und bleibt für den Betrachter unsichtbar.
[0025] Ein Drehpunkt auf der vertikalen Schwenkachse kann gemäß einem besonders bevorzugten
Aspekt federgelagert sein, wodurch das Stehpodest erst bei Belastung in Anlage mit
dem Raumboden gebracht wird. Im nichtbelasteten Zustand sind das Stehpodest und die
vorzugsweise damit verbundenen Rollen vom Boden beabstandet und behindern somit nicht
die Verfahrbarkeit des Arbeitstisches.
[0026] Vorzugsweise sind gemäß einem weiteren Aspekt zwei Stehpodeste unterhalb der Bodenplatte
angeordnet und jeweils seitlich mit Füßen des Tischgestells drehbeweglich verbunden.
Somit können beide Stehpodeste von unterschiedlichen Nutzern als Aufstiegshilfe zur
Medienentnahme von der an der Raumdecke abgehängten Medienversorgungseinrichtung verwendet
werden. Des Weiteren gestattet ein derart ausgebildeter Arbeitstisch, dass möglicherweise
schwer zu erreichende Komponenten eines auf der Arbeitsplatte des Arbeitstisches aufgebauten
Versuchs von zwei Personen gleichzeitig erreicht werden können.
[0027] Nach einem weiteren bevorzugten Aspekt kann sowohl das Tischgestell des Arbeitstisches
als auch das Stehpost mit Rollen versehen sein. Somit kann der Arbeitstisch im Labor-
und/oder Unterrichtsraum verfahren werden, was sich positiv auf dessen Einsatzmöglichkeiten
auswirkt. Darüber hinaus gestattet die Verfahrbarkeit des Arbeitstisches ein müheloses
Verstauen nach Beendigung eines Versuchs.
[0028] Die Rollen des Stehpodests können gemäß einem bevorzugten Aspekt bei eingefahrenem
Stehpodest oberhalb der Rollen des Tischgestells angeordnet sein. Dies ist insbesondere
für die Verfahrbarkeit des Arbeitstisches bei eingefahrenem Stehpodest vorteilhaft,
da die Rollen des Podests keinen Kontakt mehr zum Boden des Labor- oder Unterrichtsraumes
haben.
[0029] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im nachfolgend unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. In den Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines Arbeitstisches, in der das Stehpodest in der herausgefahrenen
Stellung dargestellt ist;
Fig. 2 eine Vorderansicht des in Fig. 1 gezeigten Arbeitstisches, in der das Stehpodest
in der eingefahrenen Stellung dargestellt ist;
Fig. 3 eine Seitenansicht des in den Fig. 1 und 2 gezeigten Arbeitstisches;
Fig. 4 eine Seitenansicht eines abgewandelten Arbeitstisches;
Fig. 5 eine Hinteransicht eines Arbeitstisches gemäß einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung;
Fig. 6 eine Vorderansicht des Arbeitstisches von Figur 5;
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht des Arbeitstisches von Figur 5;
Fig. 8 eine Vorderansicht des Arbeitstisches von Figur 5; und
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht des Arbeitstisches von Figur 5.
[0030] In Fig. 1 ist ein Arbeitstisch 1 gezeigt, der insbesondere für den Einsatz in Labor-,
naturwissenschaftlichen Unterrichts-, beispielsweise Physik-, Biologie- oder Chemieräumen
an Schulen, Hauswirtschafts-, Technik-, Werk- und/oder EDV-Räumen bestimmt ist.
[0031] Der Arbeitstisch 1 umfasst ein Tischgestell 10, das auf Rollen 14 gelagert ist. Das
Tischgestell 10 ist an seiner Oberseite mit einer Arbeitsplatte 11 verbunden. Bodenseitig
weist der Arbeitstisch 1 eine Bodenplatte 13 auf, auf der ein Möbel 12 gelagert ist,
in dem verschiedene Labor- und Unterrichtsutensilien verstaut werden können. Das Möbel
12 kann ein oder mehrere Schubladen aufweisen oder kann über Schwenktüren außenseitig
verschlossen sein. An der Rückseite des Arbeitstisches 1 ist eine aus lichtdurchlässigem
Material, beispielsweise Sicherheitsglas gebildete Platte 15 vorgesehen, die als Spritzschutz
dient. Diese Platte 15 kann, wie in Fig. 3 dargestellt, in einer entsprechend ausgebildeten
Umhausung 16 manuell oder angetrieben verstaut werden.
[0032] Bodenseitig ist zwischen der Bodenplatte 13 und dem Möbel 12, alternativ innerhalb
des Möbel 12, ein translatorisch bewegbares oder herausziehbares Stehpodest 20 angeordnet,
das für die versuchsdurchführende Person als Aufstiegshilfe dient, um die auf der
Arbeitsplatte 11 aufgebauten Versuchsutensilien und technischen Geräte mit den von
einer an der Raumecke abgehängten Medienversorgungseinrichtung zur Verfügung gestellten
Medien, beispielsweise Wasser, Abwasser, Gas, Abluft, Druckluft, Elektrizität und/oder
sonstiger zur Verfügung stehender Medientechnik bzw. Einrichtungen zur elektronischen
Datenverarbeitung zu verbinden. Das Stehpodest 20 ist bodenseitig auf Rollen 22 gelagert.
[0033] Das in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Stehpodest 20 wird in Längsrichtung bzw.
Breitenrichtung des Arbeitstisches, d. h. seitlich aus dem Arbeitstisch 1 herausgezogen.
Alternativ kann das Stehpodest 20 auch in Querrichtung bzw. Tiefenrichtung des Arbeitstische,
d. h. in eine Richtung senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1 aus dem Arbeitstisch
1 herausgezogen werden. Somit kann das Stehpodest zusätzlich zur Funktion als Aufstiegshilfe
auch als flexibles Podest benutzt werden.
[0034] Ein teleskopartiges Herausfahren des Stehpodests 20 ist ebenso denkbar.
[0035] Wie in Fig. 2 dargestellt, sind die Rollen 22 im eingefahrenen Zustand des Stehpodests
20 oberhalb der Rollen 14 des Tischgestells 10 angeordnet, so dass die Verfahrbarkeit
des Arbeitstisches 1 bei eingefahrenem Stehpodest 20 nicht durch die Rollen 22 eingeschränkt
wird.
[0036] Je nach Verfahrrichtung des Stehpodests 20 - in Längsrichtung oder Querrichtung des
Arbeitstisches - ist die Drehachse der Rollen 22 parallel oder senkrecht zur Drehachse
der Rollen 14 angeordnet. Sowohl die Rollen 22 als auch die Rollen 14 können jeweils
drehbeweglich mit dem Stehpodest 20 bzw. dem Tischgestell 10 gekoppelt sein.
[0037] Die Länge des Stehpodests 20 beträgt etwa 1300 mm, während die Breite ungefähr 400
mm misst. Die Höhe des Stehpodests relativ zum Boden beläuft sich auf ungefähr 210
mm. In der ausgefahrenen Stellung steht das Stehpodest, gemessen von der seitlichen
Kante der Arbeitsplatte, um etwa 800 mm über.
[0038] Für eine gute Verfahrbarkeit des Arbeitstisches 1 in der eingefahrenen Stellung des
Stehpodests 20 ist ein Niveauunterschied zwischen den Rollen 22 und den Rollen 14
von etwa 10 mm ausreichend. Dieser Niveauunterschied kann auch größer sein, sollte
der Arbeitstisch 1 für mehrere Räume bestimmt sein und sollte der Arbeitstisch 1 zu
diesem Zweck über erhabene Türschwellen bewegt werden müssen.
[0039] In Fig. 4 ist ein weiterer Arbeitstisch dargestellt. Dieser Arbeitstisch umfasst
zwei Stehpodeste 30a, 30b, die drehbeweglich mit Füßen des Tischgestells 10 des Arbeitstisches
verbunden sind. Die Drehbewegung erfolgt dabei um eine vertikale Schwenkachse. Der
Drehpunkt auf der vertikalen Schwenkachse ist federgelagert, wodurch die Rollen 32
des Stehpodestes 30a, 30b erst bei Belastung in Anlage mit dem Boden gebracht werden.
[0040] Der Radius der Drehbewegung, und damit die Abmessungen beider Stehpodeste 30a, 30b
sind so gewählt, dass beide Stehpodeste 30a, 30b gleichzeitig von unterhalb der Bodenplatte
13 herausgeschwenkt werden können.
[0041] Bei der hier dargestellten Ausführungsform sind die beiden Stehpodeste 30a, 30b mit
diagonal gegenüberliegenden Tischfüßen des Tischgestells 10 drehbeweglich verbunden.
Alternativ können beide Stehpodeste 30a, 30b mit in Länge- oder Querrichtung benachbarten
Tischfüßen des Tischgestells 10 drehbeweglich verbunden sein.
[0042] Des Weiteren können Rastvorrichtungen (nicht dargestellt) unterhalb der Bodenplatte
13 vorgesehen sein, die eine Verrastung eines oder beider Stehpodeste 30a, 30b in
der eingefahrenen Stellung sicherstellen.
[0043] Im Übrigen entspricht der Aufbau des in Fig. 4 dargestellten Arbeitstisches dem Aufbau
des in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Arbeitstisches.
[0044] Es ist es auch möglich, dass das Stehpodest 20 bei Bedarf aus einer vertikalen Stellung
- seitlich oder an der Längsseite des Arbeitstisches- nach oben oder nach unten herausgeklappt
wird. Entsprechend vorgesehene Podestfüße richten sich beim Herausklappen des Stehpodestes
unter Ausnutzung der Schwerkraft automatisch senkrecht zum Raumboden aus und gewährleisten
eine stabile Lagerung des Stehpodests auf dem Raumboden.
[0045] Wird das Stehpodest nach oben herausgeklappt, wird die Schwenkachse des Stehpodest
vorzugsweise unter Federvorspannung und schienengeführt in vertikaler Richtung nach
unten bewegt. Diese Bewegung ähnelt der Bewegung einer Tischauflage, wie sie in Krankenhäusern
an Bettbeistellschränken verwendet wird, allerdings in entgegengesetzter vertikaler
Richtung.
[0046] Alternativ kann das Stehpodest einfach seitlich nach unten herausgeklappt und von
der versuchsdurchführenden Person manuell in Auflage mit dem Boden des Labor- oder
Unterrichtsraumes gebracht werden. Ein derartig mit dem Tischgestell des Arbeitstisches
verbundenes Stehpodest ist ähnlich einer an der Rückseite eines Flugzeugkabinensitzes
vorgesehenen Tischauflage zu handhaben.
[0047] In beiden Fällen bietet das Stehpodest in der eingeklappten Stellung zusätzlich den
Vorteil, dass es den Unterbau des Arbeitstisches seitlich abdeckt.
[0048] Fig. 5 zeigt eine Hinteransicht eines erfindungsgemäßen Arbeitstisches 1 gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der in Figur 5 dargestellte erfindungsgemäße Arbeitstisch
1 entspricht im Wesentlichen dem in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Arbeitstisch
1, wobei der erfindungsgemäße Arbeitstisch 1 von Figur 5 zusätzlich oder alternativ
zu anderen Komponenten des in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Arbeitstisches 1 ein Pult
34, insbesondere ein Arbeitspult, Lesepult, Rednerpult oder Stehpult, und/oder eine
Ablageeinrichtung 40 umfasst.
[0049] Nachfolgend wird im Zusammenhang mit den Figuren 5 bis 7 näher das Pult 34 erläutert,
während die Ablageeinrichtung 40 ausführlicher in Verbindung mit den Figuren 8 und
9 beschrieben wird.
[0050] Bezug nehmend auf Figur 5 sind zur besseren Darstellung des Pults 34 zumindest einige
Komponenten, die in den Figuren 1 bis 3 jedoch dargestellt sind, in Figur 5 weggelassen,
so dass in Figur 5 eine Rückseite des Pults 34 erkennbar ist. Das Pults 34 umfasst
ein erstes bzw. oberes Pultteil 38 und ein zweites bzw. unteres Pultteil 36, welche
über beispielsweise ein Scharnier, Drehgelenk oder eine sonstige dem Fachmann bekannte
Drehverbindung miteinander gekoppelt sind. Das Scharnier ist dabei derart ausgebildet,
dass sich eine Rotationsachse senkrecht zu einer Höhenrichtung des Pults 34 (d.h.
waagrecht bzw. horizontal in Figur 6) und somit in Breitenrichtung des Pults 34 erstreckt.
Das untere Pultteil 36 ist als eine rechteckförmige Platte ausgebildet, deren Abmessungen
in etwa ein Drittel der Breite des Arbeitstisches 1 sowie in etwa der Höhe des Arbeitstisches
1 entsprechen. Das obere Pultteil 38 hat hingegen einen Querschnitt in der Form eines
rechten Winkels. In dem in den Figuren 5 und 6 gezeigten Zustand ist das obere Pultteil
38 hochgeklappt, so dass ein Abschnitt des oberen Pultteils 38 eine Fortführung des
unteren Pultteils 36 bildet und ein anderer Abschnitt des oberen Pultteils 38 aufgrund
des rechten Winkels schräg in Bezug auf die Arbeitsplatte 11 des Arbeitstisches 1
hervorsteht. Mit anderen Worten weisen das obere Pultteil 38 einen rechtwinkligen
Querschnitt auf und das untere Pultteil 36 einen rechteckförmigen Querschnitt auf.
Dementsprechend ist das obere Pultteil 38 in der hochgeklappten Stellung so angeordnet,
dass es mit dessen einem Schenkel in einem spitzen Winkel in Bezug auf das untere
Pultteil 36 und mit dessen anderem Schenkel in einem stumpfen Winkel in Bezug auf
das untere Pultteil 36 angeordnet ist.
[0051] Dementsprechend bildet eine vorderseitige Fläche des oberen Pultteils 38 in diesem
(hochgeklappten) Zustand eine Arbeitsfläche des oberen Pultteils 38 aus.
[0052] Fig. 6 zeigt eine Vorderansicht des Arbeitstisches 1 von Figur 5, aus der eine Vorderseite
des Pults 34 sowie die Arbeitsfläche des Pults 34 ersichtlich ist.
[0053] Fig. 7 zeigt eine perspektivische Ansicht des Arbeitstisches 1 von Figur 5. In dem
in Figur 7 dargestellten Fall ist das obere Pultteil 38 nach unten umgeklappt, so
dass eine der vorderseitigen Fläche abgewandte rückseitige Fläche des oberen Pultteils
38 die Arbeitfläche des oberen Pultteils 38 ausbildet. Mit anderen Worten ist das
obere Pultteil 38 in der umgeklappten Stellung so angeordnet, dass das obere Pultteil
38 mit dessen einem Schenkel parallel in Bezug auf das untere Pultteil 36 und mit
dessen anderem Schenken im rechten Winkel in Bezug auf das untere Pultteil 36 angeordnet
ist. Im dargestellten Fall ist ein Notebook auf der rückseitigen Fläche des oberen
Pultteils 38 abgestellt.
[0054] Darüber hinaus ist das Pult 34 über eine nicht dargestellte Führungseinrichtung mit
dem Tischgestell 10 derart gekoppelt, dass das Pult 34 in Breitenrichtung des Arbeitstisches
1 bewegbar bzw. verfahrbar ist. Selbstverständlich kann in diesem Zusammenhang auch
eine dem Fachmann bekannte Arretierungsvorrichtung vorgesehen sein, so dass das Pult
34 an einer gewünschten Stelle arretiert werden kann, um ein weiteres Verfahren des
Pults 34 zu vermeiden.
[0055] Fig. 8 zeigt eine Vorderansicht des Arbeitstisches von Figur 5 und Fig. 9 zeigt eine
perspektivische Ansicht des Arbeitstisches von Figur 5. Wie aus den Figuren 8 und
9 ersichtlich ist, ist die Ablageeinrichtung 40 an dem vorstehend erläuterten Stehpodest
20 derart angebracht, das sich ein unteres Teil 42 der Ablageeinrichtung 40 in Höhenrichtung
des Arbeitstisches 1 erstreckt. Hingegen ist ein drehbar mit dem unteren Teil 42 der
Ablageeinrichtung 40 gekoppeltes oberes Teil 44 in dem in den Figuren 8 und 9 dargestelltem
Fall rechtwinklig zu dem unteren Teil 42 angeordnet. Das obere Teil 44 wird in diesem
Zustand durch eine dem Fachmann bekannte Arretiervorrichtung 46 in dieser Lage gehalten
bzw. gestützt. Wird die Arretiervorrichtung 46 hingegen gelöst, so nimmt das obere
Teil 44 die in Figur 5 dargestellte Lage ein, d.h. das obere Teil 44 ist in diesem
Fall parallel zu dem unteren Teil 42 angeordnet. Wie aus Figur 9 ersichtlich ist,
kann die Ablageeinrichtung 40, insbesondere deren oberes Teil 44, zur Ablage von beispielsweise
diversen Laboreinrichtungen verwendet werden. Im dargestellten Fall stützt das obere
Teil 44 der Ablageeinrichtung 40 beispielsweise ein Waschbecken.
1. Arbeitstisch (1) mit einem Pult (34), das ein Pultteil (38) mit einer eine Arbeitsfläche
ausbildenden ersten Fläche umfasst, wobei das Pultteil (38) derart verschwenkbar ist,
dass eine sich von der ersten Fläche unterscheidenden zweite Fläche des Pultteils
(38) die Arbeitsfläche ausbildet, dadurch gekennzeichnet, dass das Pult (34) mit einem Tischgestell (12) des Arbeitstisches über eine Führungseinrichtung
derart gekoppelt ist, dass das Pult (34) in Breiteinrichtung des Arbeitstisches verfahrbar
ist.
2. Arbeitstisch (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Fläche des Pultteils (38) der zweiten Fläche gegenüberliegt und/oder abgewandt
ist.
3. Arbeitstisch (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Pultteil (38) mit einem weiteren Pultteil (36) verschwenkbar gekoppelt ist, so
dass das Pultteil (38) zwischen einer ersten Stellung, in der die erste Fläche die
Arbeitsfläche ausbildet, und einer zweiten Stellung, in der die zweite Fläche die
Arbeitsfläche ausbildet, verschwenkt werden kann.
4. Arbeitstisch (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Pultteil (38) einen rechtwinkligen Querschnitt aufweist und/oder das weitere
Pultteil (36) einen rechteckförmigen Querschnitt aufweist.
5. Arbeitstisch nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Pultteil (38) in der ersten Stellung mit dessen einem Schenkel in einem spitzen
Winkel in Bezug auf das weitere Pultteil (36) und mit dessen anderem Schenkel in einem
stumpfen Winkel in Bezug auf das weitere Pultteil (36) angeordnet ist.
6. Arbeitstisch nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Pultteil (38) in der zweiten Stellung mit dessen einem Schenkel parallel in Bezug
auf das weitere Pultteil (36) und mit dessen anderem Schenkel im rechten Winkel in
Bezug auf das weitere Pultteil (36) angeordnet ist.
7. Arbeitstisch nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine aufklappbare Ablageeinrichtung (40) vorgesehen ist, die mit einem verfahrbaren
Stehpodest (20) gekoppelt ist.
8. Arbeitstisch nach Anspruch7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablageeinrichtung (40) ein mit dem Stehpodest (20) gekoppeltes unteres Teil (42)
und ein mit dem unteren Teil (42) drehbar gekoppeltes oberes Teil (44) umfasst.
9. Arbeitstisch nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, dass das im Querschnitt rechteckförmige obere Teil (44) in einer ersten Stellung senkrecht
auf dem im Querschnitt rechteckförmigen unteren Teil (42) steht und/oder in einer
zweiten Stellung parallel zu dem im Querschnitt rechteckförmigen unteren Teil (42)
angeordnet ist.