[0001] Die Erfindung betrifft eine Nutzentrennstation einer Bogenstanz- und / oder - prägemaschine
gemäß Anspruch 1 und eine Bogenstanz- und / oder -prägemaschine gemäß Anspruch 10.
Stand der Technik
[0002] Bogenbearbeitende Maschinen besitzen gewöhnlich einen Anleger, Bearbeitungsstationen
und einen Ausleger. Von einem im Anleger befindlichen Bogenstapel wird ein zuoberst
liegender Bogen vereinzelt und an ein Transportsystem übergeben. Das Transportsystem
transportiert den Bogen durch die Bearbeitungsstation bis zur Auslage. Ein bekanntes
Transportsystem sind umlaufende Greiferwagen. Diese bestehen jeweils aus einer Querstange,
an der Greifer angebracht sind, mit welchen der Bogen an seinem Vorderrand ergriffen
wird und deren Enden an einem seitlichen Kettenzug befestigt sind, der die Greiferwagen
durch die Maschine führt. Zur Bearbeitung und zur Auslage muss der Bogen bis zum Stillstand
abgebremst werden. Dies geschieht zum einen durch Abbremsen der Greiferwagen als auch
zusätzlich durch weitere Bogenbremsen. Bei der Bogenbearbeitenden Maschine kann es
sich beispielsweise um Bogendruckmaschinen oder insbesondere Bogenstanz- und -prägemaschinen
handeln.
[0003] Als Stanzen wird das Schneiden mit in sich geschlossenen geometrischen Zuschnittsformen
bezeichnet, die kreisförmig, oval oder mehreckig sowie Phantasieformen aller Art sein
können. Auch die in der Druckweiterverarbeitung geübten Praktiken, wie Stanzen mit
Locheisen, Eckenabstoßen und Registerstanzen werden zu diesem Bereich gezählt. Die
Stanzung erfolgt gegen eine Stanzunterlage oder gegen Stempel, teilweise sind es auch
Schervorgänge. Verpackungsmaterialien aus Papier, Karton, Pappe oder Wellpappe werden
hauptsächlich im Bogenformat gestanzt. Beim Stanzvorgang können zusätzlich aber auch
Rilllinien oder Blindprägungen in den Nutzen eingebracht werden. Dieser komplexe Prozess
macht es unabdingbar, die Bogen einzeln zu stanzen. Da es sich bei den Endprodukten
um anspruchsvolle Verpackungen hinsichtlich technischer und graphischer Ausführung
handelt (etwa Verpackungen für Kosmetik, Zigaretten, Pharmazie, Lebensmittel, etc.),
werden besondere Anforderungen nicht nur an die Verpackungsmaterialien selbst gestellt,
sondern es sind für optimale Resultate auch Stanzwerkzeuge mit geringsten Toleranzen
und äußerst präzise und zuverlässig arbeitende Stanzmaschinen erforderlich. Diesen
Ansprüchen wird das Flachbettstanzen am besten gerecht. Dabei werden die gedruckten
und auf einer Palette gestapelten Bogen der Stanzmaschine zugeführt. In der Maschine
werden in einer Ausrichteinrichtung die zu stanzenden Bogen passgenau ausgerichtet,
von einem Greiferwagen übernommen und exakt in der Stanzeinrichtung zwischen einem
fest gelagerten Untertisch und einem über einen Kniehebel oder Exzentergetriebe vertikal
bewegbaren Obertisch positioniert.
[0004] Eine derartige Flachbettstanze ist beispielsweise aus der
DE 30 44 083 A1 bekannt. Die beiden Tische sind mit Schneid- und Rillwerkzeugen bzw. entsprechenden
Gegenwerkzeugen bestückt, mit denen aus dem taktweise zwischen die Tischfläche geführten
Bögen die Nutzen ausgestanzt und gleichzeitig die zum sauberen Falten notwendigen
Rillen eingedrückt werden. In der nachfolgenden Ausbrecheinrichtung wird der Abfall
über Ausbrechwerkzeuge maschinell entfernt. Je nach Ausstattung der Maschine können
schließlich die gestanzten Nutzen in einer hierfür vorgesehenen Nutzentrenneinrichtung
separiert werden.
[0005] Das Nutzentrennwerkzeug muss dabei individuell entsprechend der Stanzform und der
Nutzenaufteilung erstellt werden. Es kommen hier in der Regel Ausstoßkörper zum Einsatz.
Diese Ausstoßkörper drücken aus dem Kartonbogen die einzelnen Nutzen durch ein gitterartiges
Widerlager und lösen dabei die Kartonbrücken zwischen Bogen und Nutzen, d. h. die
sogenannten Haltepunkte.
[0006] Sowohl in der Ausbrechstation als auch in der Nutzentrennstation mit Bogenauslage
muss der Bogen von der Transportgeschwindigkeit bis zum Stillstand abgebremst werden.
Da der vom vorhergehenden Zuschnitt geschwächte Bogen mit hoher Geschwindigkeit in
den Stationen eintrifft, kann die alleinige Verlangsamung der vorderen Greiferstange
ein Aufschieben seines hinteren Teils, ein sogenanntes "Aufbauchen" des Bogens, hervorrufen.
Dies soll durch zusätzliche Bremsvorrichtungen, welche auf die Fläche des Bogens wirken,
verhindert werden. Der gestraffte Bogen kann dann mit höherer Genauigkeit bearbeitet
bzw. kantengenau abgelegt werden.
[0007] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Bogenbremsvorrichtungstypen bekannt.
[0008] Die
DE 695 00 514 T2 zeigt beispielsweise eine Bogenbremsvorrichtung mit Bürsten. Die Bremsbürsten sind
schräg zur Bogentransportrichtung ausgerichtet und üben durch leichten Druck eine
Bremskraft auf den Bogen aus. Nachteilig ist, dass dadurch Markierungen auf den Bogen
entstehen können.
[0009] In einer alternativen Lösung kommen pneumatische Bogenbremsen zum Einsatz, wie z.B.
aus der
DE 102 59 556 A1 bekannt. Diese befinden sich in direkter Nähe des Bogens und stellen einen Unterdruck
bereit, welcher als Bremskraft auf die sich an der pneumatischen Bogenbremse vorbei
bewegenden Bogen wirkt. Pneumatische Bogenbremsen haben gegenüber mechanischen Bogenbremsen
den Vorteil, dass die Bogenoberfläche nicht beeinträchtigt wird, und Markierungen
so vermieden werden können. Die Funktionsweise pneumatischer Bogenbremsen basiert
auf dem Venturi-Effekt.
[0010] Die
EP 1 108 671 A2 zeigt ein Bogenbremssystem für einen Ausleger einer Bogen verarbeitenden Maschine
mit einem umlaufenden Bremsband. Das Bremsband besitzt einen Saugbereich, welcher
eine Sogwirkung auf einen abzubremsenden Bogen ausübt. Das Bremsband durchläuft periodische
Verzögerungs- und Beschleunigungsphasen, d.h. es ist mit dem Bogentransport getaktet.
Während der Dauer einer Verzögerungsphase eines Bogens ist der Bremstrum des Bremsbandes
von dem abzubremsenden Bogen überdeckt.
[0011] Aus der
DE 10 2004 022 235 A1 geht eine Vorrichtung zur Bogenablage in einem Bogenausleger einer Bogendruckmaschine
hervor. Die Vorrichtung besitzt sowohl eine auf die ganze Bogenbreite wirkende Bogenbremse,
welche kraftschlüssig wirkt, als auch einen Abnahmegreifer und eine Saugleiste, welche
sich im hinteren Bereich des Auslegers befinden. Da die Bogen je nach Betriebszustand
oder Materialeigenschaften für eine optimale Ablage zu unterschiedlichen Zeitpunkten
erfasst und wieder freigegeben werden sollen, ist die Saugleiste in Bogentransportrichtung
verschiebbar angeordnet.
[0012] Aus der
DE 10 2004 030 277 B4 geht eine Bremsstation mit einer Mehrzahl von Saugbandmodulen hervor. Die Saugbandmodule
sind quer zur Förderrichtung individuell positionierbar.
[0013] Allen aus dem Stand der Technik bekannten Bogenbremssystemen ist gemein, dass eine
Anpassung des Bogenbremsensystems an ein in der Nutzentrennstation einer Bogenstanz-und
/ oder -prägemaschine verwendetes Werkzeug und dessen Dimensionen nicht einfach möglich
ist.
Aufgabenstellung
[0014] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Bogenstanz- und / oder -prägemaschine
so weiter zu entwickeln, dass eine einfache Anpassung des Bogenbremsensystems der
Nutzentrennstation einer Bogenstanz- und / oder prägemaschine ermöglicht wird und
gleichzeitig ein sicheres Abbremsen des Bogens unterstützt wird.
[0015] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Nutzentrennstation einer Bogenstanz- und / oder
- prägemaschine gemäß den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1 und durch eine
Bogenstanz- und / oder -prägemaschine gemäß Anspruch 10.
[0016] Die erfindungsgemäße Nutz- und Trennstation besitzt stromaufwärtig des Nutzentrenngitters
eine Mehrzahl von Saugbandmodulen, welche quer verschieblich zu einer Bogentransportrichtung
sind. Weil die Saugbandmodule einzeln verschieblich und positionierbar sind, ist eine
einfache Anpassung der Saugbandmodule, welche die Funktion einer Bogenbremse erfüllen,
an die Kontur des Nutzentrenngitters möglich. Die erfindungsgemäße Nutzentrennstation
ist dabei geeignet, für eine Bogenstanz-und/Prägemaschine zum Trennen von in einer
Bogentransportrichtung in die Nutzentrennstation transportierten einzelnen Nutzen
aus einem Bogen aus Papier, Pappe, Kunststoff, Inmold oder dergleichen, wobei die
Nutzentrennstation neben einem Nutzentrenngitter als festem Unterwerkzeug weiter ein
mit Stempeln versehenes hubbewegliches Oberwerkzeug besitzen kann.
[0017] In einer vorteilhaften und daher besonders bevorzugten Ausführungsform der Nutzentrennstation
weist ein jeweiliges Saugbandmodul ein Saugband mit einem oberen Trum in einer Bogentransportebene
auf, wobei die Bogen in der Transportebene durch den oberen Trum des Saugbandes abgebremst
werden können. Zum Erzeugen einer Saugluft, welche durch das Saugband auf einen jeweiligen
Bogen wirkt, besitzt ein jeweiliges Saugbandmodul eine Saugkammer.
[0018] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die wirksame Länge des Saugbandes veränderbar.
Die wirksame Länge des Saugbandes kann dabei insbesondere derart einstellbar sein,
dass sie in etwa dem Abstand der stromabwärtigen Kante der Nutzentrennstation von
der stromabwärtigen Kante bzw. den stromabwärtigen Kanten des Nutzentrenngitters entspricht.
Dazu weist ein jeweiliges Saugbandmodul weiterhin eine Einrichtung für den Längenausgleich
des Saugbandes auf.
[0019] In einer Weiterbildung der Nutzentrennstation wird ein jeweiliges Saugband über Umlenkrollen
geführt. Gemäß einer ersten Ausführungsform besitzt die Nutzentrennstation einen Elektromotor
zum Antreiben der Saugbänder. In einer zweiten Ausführungsform weist ein jeweiliges
Saugbandmodul einen eigenen Elektromotor auf zum Antreiben des Saugbandes des jeweiligen
Saugbandmoduls.
[0020] Beim Transport der Bogen von einer der Nutzentrennstation vorgelagerten Bearbeitungsstation,
z.B. einer Stanzstation, in die Nutzentrennstation, erfahren die Bogen an ihrer Unterseite
eine elektrische Aufladung. Daher ist in einer besonders vorteilhaften Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Nutzentrennstation eine Antistatikeinrichtung vorgesehen: so
ist gemäß einer ersten Ausführungsvariante ein jeweiliges Saugband aus elektrisch
leitfähigem Material hergestellt, oder das jeweilige Saugband enthält elektrisch leitfähiges
Material, z.B. Metallfäden, welche in das Saugband integriert sind. Gemäß einer zweiten
Ausführungsvariante besitzt zumindest eines der Saugbandmodule eine elektrische Entladungseinrichtung
oder Ionisierungseinrichtung, mittels welcher das jeweilige Saugband aktiv ionisiert
und somit ein durch das jeweilige Saugband abgebremster Bogen entladen werden kann.
[0021] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Bogenstanz- und/oder Prägemaschine mit einer
wie oben beschriebenen Nutzentrennstation.
[0022] Die beschriebene Erfindung und die beschriebenen vorteilhaften Weiterbildungen der
Erfindung stellen auch in beliebiger Kombination miteinander vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung dar.
[0023] Hinsichtlich weiterer Vorteile und vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird
auf die Unteransprüche sowie die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen verwiesen.
Ausführungsbeispiel
[0024] Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden.
Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Bogenbearbeitungsmaschine
Fig. 2 eine Ansicht der Bremsvorrichtung
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Bremsvorrichtung
Fig. 4 eine Ansicht der Bremsvorrichtung in einer alternativen Ausführungsform
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Bremsvorrichtung für ein Nutzentrenngitter mit anderer
Außenkontur
[0025] In Figur 1 ist der prinzipielle Aufbau einer Bogenstanz- und/oder -prägemaschine
100 zum Stanzen, Ausbrechen und Ablegen von Bögen aus Papier, Pappe und dergleichen
dargestellt. Die Stanz- und Prägemaschine 100 besitzt einen Anleger 1, eine Stanzstation
2, eine Ausbrechstation 3 und einen Ausleger 4, die von einem gemeinsamen Maschinengehäuse
5 getragen und umschlossen werden.
[0026] Die Bögen 6 werden durch einen Anleger 1 von einem Stapel vereinzelt und zugeführt
und von auf umlaufenden Ketten 7 befestigten Greiferwagen 8 mit Greifern an ihrer
Vorderkante ergriffen und intermittierend in der Bogentransportebene E in Bogentransportrichtung
F durch die verschiedenen Stationen 2, 3 und 4 der Stanz- und Prägemaschine 100 hindurch
gezogen. Wie zu erkennen ist, besitzt das Bogentransportsystem 7 mehrere Greiferwagen
8, so dass mehrere Bögen 6 gleichzeitig in den verschiedenen Stationen 2, 3 und 4
bearbeitet werden können.
[0027] Die Stanzstation 2 besteht aus einem Untertisch 9 und einem Obertisch 10. Der Untertisch
9 ist fest im Maschinengestell gelagert und mit einer Gegenplatte zum Stanzmesser
versehen. Der Obertisch 10 ist vertikal hin- und her bewegbar gelagert.
[0028] Der Greiferwagen 8 transportiert den Bogen 6 von der Stanz- und Prägestation 2 in
die nachfolgende Ausbrechstation 3, die mit Ausbrechwerkzeugen ausgestattet ist. In
der Ausbrechstation 3 werden mit Hilfe der Ausbrechwerkzeuge die nicht benötigten
Abfallstücke aus dem Bogen 6 nach unten herausgestoßen, wodurch die Abfallstücke 11
in einen unter der Station eingeschobenen behälterartigen Wagen 12 fallen.
[0029] Von der Ausbrechstation 3 gelangt der Bogen in den Ausleger 4 mit Nutzentrennstation,
wo eine Trennung der einzelnen Nutzen mittels eines Nutzentrennwerkzeuges mit einem
Oberwerkzeug 18 und einem Unterwerkzeug 19 erfolgt. Das Unterwerkzeug 19 ist als Nutzentrenngitter
40 ausgeführt. Im Einlaufbereich der Nutzentrennstation 4 befindet sich eine Bogenbremsvorrichtung
20. Unter Einlaufbereich der Nutzentrennstation wird der Bereich zwischen Einlaufkante
der Station und Hinterkante des Nutzentrennwerkzeugs verstanden. Der Ausleger 4 kann
auch eine Palette 13 enthalten, auf der die einzelnen Bögen in Form eines Stapels
14 aufgestapelt werden, so dass nach Erreichen einer bestimmten Stapelhöhe die Paletten
mit den aufgestapelten Bögen 14 aus dem Bereich der Stanz- und Prägemaschine 100 weggefahren
werden können.
[0030] Figur 2 zeigt einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Nutzentrennstation 4,
wobei zur besseren Übersichtlichkeit das Oberwerkzeug 18 nicht dargestellt wird. Das
Unterwerkzeug 19 der Nutzentrennstation 4 ist dabei als Nutzentrenngitter 40 ausgebildet.
Das Nutzentrenngitter 40 liegt auf Tragschienen 41 auf, welche jeweils durch eine
erste Auflagefläche 50 und eine zweite Auflagefläche 51 aufgenommen werden. Ein in
Bogentransportebene E in Bogentransportrichtung F transportierter Bogen 6 wird durch
den in der Bogentransportebene E liegenden oberen Trum eines Saugbandes 23 abgebremst.
Das Saugband 23 ist Teil eines Saugbandmoduls 21. Ein jeweiliges Saugbandmodul 21
besitzt eine Saugkammer 22, welche an einen nicht dargestellten Unterdruckerzeuger
angeschlossen ist. Das Saugband 23 wird über Umlenkrollen 25 geführt und von einem
Saugbandantrieb 27 angetrieben. Der Saugbandantrieb 27 kann dabei einen Elektromotor
enthalten. Das Saugband 23 ist derart ausgeführt, dass eine Längenanpassung b1 des
wirksamen oberen Trums des Saugbands ermöglicht wird. Um die Längenanpassung b1 des
Saugbands 23 zu kompensieren, erfolgt ein Längenausgleich b2 mittels einer Einrichtung
24 für den Längenausgleich.
[0031] Wie sich aus Figur 3 ergibt, kann die wirksame Länge 1 des Saugbands 23 damit so
angepasst werden, dass sie sich nahezu auf den gesamten Abstand zwischen der Hinterkante
H1 der Nutzentrennstation 4 von der Hinterkante H2 des Nutzentrenngitters 40 erstreckt.
Wie weiter aus Figur 3 ersichtlich, besteht die Bremsvorrichtung 20 der Nutzentrennstation
4 dabei aus mehreren Saugbandmodulen 21. Ein jeweiliges Saugbandmodul 21 ist, wie
durch den Doppelpfeil a angedeutet, quer zur Bogentransportrichtung F verschieblich,
sodass die Saugbandmodule 21 so verschoben werden können, dass diese nicht mit den
Tragschienen 41 des Nutzentrenngitters 40 kollidieren.
[0032] Wie in Figur 5 gezeigt, kann die Bremsvorrichtung 20 auch an andere Außenkonturen
des Nutzentrenngitters 40 angepasst werden. Das dargestellte Nutzentrenngitter 40
besitzt an seiner stromabwärtigen Kante eine Nase. Das Saugband 23 des Saugbandmoduls
21, welches stromaufwärtig der Nase 42 des Nutzentrenngitters angeordnet ist, wurde
in seiner wirksamen Länge l'angepasst.
[0033] In Figur 4 ist eine alternative Ausführungsform eines Saugbandmoduls 21 dargestellt.
Dieses besitzt dieselben Elemente wie das anhand der Figur 2 beschriebene Saugbandmodul
21. Zusätzlich weist es jedoch eine elektrische Entladungseinrichtung bzw. Ionisierungseinrichtung
(Ionisator) 26 auf, welche ein aktives Ionisieren des Saugbandes 23 ermöglicht. Mit
Hilfe dieser Antistatikeinrichtung 26 kann ein durch das Saugband 23 abgebremster
Bogen 6 (nicht dargestellt) entladen werden. Dies wirkt sich positiv auf das nachfolgende
Nutzentrennen und Ablegen aus.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Anleger
- 2
- Stanzstation
- 3
- Ausbrechstation
- 4
- Auslagestation mit Nutzentrennstation
- 5
- Maschinengehäuse
- 6
- Bogen
- 7
- Bogentransportsystem
- 8
- Greiferwagen mit Linearantrieb
- 9
- Untertisch
- 10
- Obertisch
- 11
- Abfallstücke
- 12
- Wagen
- 13
- Palette
- 14
- Auslagestapel
- 15
- Steuerung mit Interface
- 16
- Zuführtisch
- 18
- Oberwerkzeug
- 19
- Unterwerkzeug
- 20
- Bremsvorrichtung
- 21
- Saugbandmodul
- 22
- Saugkammer
- 23
- Saugband
- 24
- Einrichtung für den Längenausgleich des Saugbandes
- 25
- Umlenkrolle
- 26
- elektrische Entladungseinrichtung bzw. Ionisierungseinrichtung (Ionisator)
- 27
- Saugbandantrieb
- 40
- Nutzentrenngitter
- 41
- Tragschiene Nutzentrenngitter
- 42
- Nase des Nutzentrenngitters als Teil von dessen Außenkontur
- 50
- erste Auflagefläche für Tragschiene
- 51
- zweite Auflagefläche für Tragschiene
- 100
- Flachbett-Bogenstanz- und/oder -prägemaschine
- a
- Positionierbewegung Saugbandmodul in Querrichtung
- b1
- Längenanpassung Saugband
- b2
- Längenausgleich Saugband
- 1
- wirksame Länge Saugband
- 1'
- saugmodulindividuell angepasste wirksame Länge Saugband
- E
- Bogentransportebene
- F
- Bogentransportrichtung
- H1
- Hinterkante Nutzentrennstation
- H2
- Hinterkante Nutzentrenngitter
1. Nutzentrennstation (4) für eine Bogenstanz- und/oder Prägemaschine (100) zum Trennen
von in einer Bogentransportrichtung (F) in die Nutzentrennstation (4) transportierten
einzelnen Nutzen aus einem Bogen (6) aus Papier, Pappe, Kunststoff, In-Mould oder
dergleichen mit einem Nutzentrenngitter (40),
dadurch gekennzeichnet,
dass stromaufwärtig des Nutzentrenngitters (40) eine Mehrzahl von Saugbandmodulen (21)
angeordnet sind und, dass diese querverschieblich (a) zur Bogentransportrichtung (F)
sind.
2. Nutzentrennstation nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein jeweiliges Saugbandmodul (21) ein Saugband (23) mit einem oberen Trum in einer
Bogentransportebene (E) zum Abbremsen von Bogen (6) und einer Saugkammer (22) zur
Erzeugung einer Saugluft aufweist.
3. Nutzentrennstation nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wirksame Länge (1, 1') des Saugbandes (23) veränderbar ist.
4. Nutzentrennstation nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wirksame Länge (1, 1') des Saugbandes (23) derart einstellbar ist, dass sie in
etwa dem Abstand der stromabwärtigen Kante (H1) der Nutzentrennstation von der stromabwärtigen
Kante (H2) des Nutzentrenngitters entspricht.
5. Nutzentrennstation nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein jeweiliges Saugbandmodul (21) eine Einrichtung (24) für den Längenausgleich des
Saugbandes (23) aufweist.
und / oder
dass ein jeweiliges Saugband (23) über Umlenkrollen (25) geführt wird.
6. Nutzentrennstation nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Elektromotor (27) Teil der Nutzentrennstation (4) ist zum Antreiben der Saugbänder
(23).
7. Nutzentrennstation nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Elektromotor (27) Teil eines jeweiligen Saugbandmoduls (21) ist zum Antreiben
eines jeweiligen Saugbandes (23).
8. Nutzentrennstation nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein jeweiliges Saugband (23) aus elektrisch leitfähigem Material besteht oder elektrisch
leitfähiges Material enthält.
9. Nutzentrennstation nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Saugbandmodul (21) über eine elektrische Entladungseinrichtung oder
eine Ionisierungseinrichtung (26) verfügt.
10. Bogenstanz- und/oder Prägemaschine (100) mit einer Nutzentrennstation (4) nach einem
der vorangehenden Ansprüche.