[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Befestigung eines Fadens an einem
Etikett, insbesondere an einem Faden eines Teebeutels, auf eine Vorrichtung zur Befestigung
eines Fadens an einem Etikett, insbesondere an einem Etikett für Teebeutel, mit einer
Befestigungseinrichtung, durch die der Faden und das Etikett miteinander verbunden
sind sowie auf ein Etikett, das an einem Faden befestigt ist, insbesondere an einem
Faden eines Teebeutels.
[0002] Es ist seit langem bekannt, Teebeutel mit einem Faden zu versehen und an dem freien
Ende des Fadens ein Etikett anzubringen, auf dem beispielsweise Angaben über die Teesorte
und den Teehersteller aufgedruckt sind. Solche Faden-Etikett-Verbindungen dienen auch
dazu, den Teebeutel in einem mit heißem Wasser gefüllten Behälter zu halten und den
Teebeutel nach der Teebrühzeit aus dem Heißwasserbad entfernen zu können, ohne dass
der Benutzer dabei in Kontakt mit dem heißen Teewasser gelangt.
[0003] Üblicherweise werden die Etiketten an dem Faden mittels einer Metallklammer befestigt.
[0004] Es hat sich jedoch aufgrund von Kundenwünschen die Anforderung ergeben, das Etikett
ohne Metallklammer an dem Faden zu befestigen, da die Metallklammer nicht kompostierbar
oder der Kontakt zwischen Metallklammern und Teewasser nicht gewünscht ist. Des Weiteren
ist nachteilig, dass die Metallklammern in Mikrowellen einen störenden Einfluss ausüben,
durch die die Qualität des Teewassers vermindert ist.
[0005] Darüber hinaus nimmt die Metallklammer auf dem relativ klein bemessenen Etikett einen
großen Raum ein, und zwar auf beiden Seiten des Etikettes, so dass die auf dem Etikett
aufgedruckten Angaben im Bereich der Metallklammer unterbrochen und dadurch eingeschränkt
sichtbar sind.
[0006] Es ist auch bekannt, den Faden an dem Etikett mittels Knoten zu befestigen. Dies
ist zwar eine Verbindung, die, wenn diese in Kontakt mit dem Teewasser gelangt, keine
geschmackliche Veränderung bewirkt, jedoch ist die Herstellung von Knoten zur Verbindung
des Fadens an dem Etikett technisch äußerst aufwendig herzustellen. Die hierfür erforderlichen
Verpackungsmaschinen oder deren speziellen Knotenverbindungseinrichtungen, durch die
diese Befestigungsart zu bewerkstelligen sind, sind in ihrer Herstellung äußerst kostenintensiv.
[0007] Die vorhandenen Knoten beeinträchtigen zudem das Druckbild des Etikettes.
[0008] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung
zur Verfügung zu stellen, mittels dem eine zuverlässige Verbindung zwischen einem
Faden und einem Etikett, insbesondere an einem Faden für Teebeutel, herstellbar ist,
ohne dass die Verbindung, wenn diese in Kontakt mit dem Lebensmittel Teewasser gelangt,
den Geschmack oder die Qualität des Lebensmittels beeinträchtigt. Darüber hinaus soll
die Befestigung des Fadens an dem Etikett möglichst in einer kurz bemessenen Zeitspanne
erfolgen und kostengünstig herstellbar sein.
[0009] Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Gattung bereitzustellen, mittels der die Verbindung zwischen dem Faden und dem Etikett
kostengünstig und in einem kurz bemessenen Zeitintervall herstellbar ist.
[0010] Darüber hinaus soll ein Etikett der eingangs genannten Gattung zur Verfügung stehen,
das, wenn dieses in Kontakt mit dem Teewasser gelangt, keine geschmacklichen oder
qualitativen Veränderungen des Teewassers bewirkt und ein möglichst uneingeschränktes
Platzangebot aufweist, um das Etikett mit entsprechenden Angaben bedrucken zu können.
[0011] Die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben sind erfindungsgemäß durch die Merkmale
der kennzeichnenden Teile der Patentansprüche 1, 6 und 14 gelöst. Weitere vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Dadurch, dass das Etikett mittels einer Nadel durchstoßen ist und der Faden auf der
der Nadel gegenüberliegenden Seite zu einer Schlaufe geformt ist, durch die der schmelz-
und klebefähige Körper hindurchgefädelt ist, ist zunächst eine mechanische Verbindung
zwischen dem Faden, dem Etikett und dem Körper erreicht, durch die während des Befestigungsvorganges
bereits eine ausreichende Befestigung zwischen dem Faden, dem Etikett und dem Körper
gegeben ist. Der Faden umschlingt nämlich den Körper, wodurch eine erhebliche Reibung
erzeugt ist. Des Weiteren liegt der Faden in der schmalen von der Nadel geschaffenen
Durchstichöffnung reibschlüssig an. Aus alledem ergibt sich, dass der Faden form-
und kraftschlüssig in seiner vorgegebenen Position gehalten ist und folglich die Fixierung
des Fadens an dem Etikett in weiteren Verfahrensschritten zu bewerkstelligen ist.
Mittels des Fadens ist auch der Körper an dem Etikett gehalten.
[0013] Der Körper hält nämlich den Faden auf der der Nadel abgewandten Oberfläche des Etikettes
fest, und zwar so lange, bis durch einen Heizstempel und ein mit diesem zusammenwirkendes
Gegenlager das Etikett, der Faden und der schmelz- und klebefähige Körper miteinander
verklebt sind, so dass der Körper den Faden an dem Etikett zuverlässig fixiert.
[0014] Die derart hergestellte Verbindung zwischen dem Faden, dem Etikett und dem Körper
ist belastbar, so dass diese hohe Zugkräfte aushält, die beispielsweise bei dem Weitertransport
des Fadens und des Etikettes auftreten. Somit kann mittels dieser Herstellungsmethode
ein endlos Faden-Etiketten-Band gebildet sein, so dass der weitere Transport, beispielsweise
an die Position zur Fixierung des Fadens an dem Teebeutel, auf einfache Art und Weise
bewerkstelligt ist.
[0015] Nach Fertigstellung der Verbindung zwischen dem Faden, dem Etikett und des Körpers
ist das Druckbild des Etikettes auf beiden Seiten der Oberflächen gut sichtbar, ohne
dass die Verbindungsstelle zwischen dem Faden, dem Etikett und dem Körper visuell
störend auffällt. Folglich erkennt der Benutzer eines solchen Teebeutels nicht, dass
eine Störstelle vorhanden ist.
[0016] Aufgrund der Hubbewegungen der Nadel und deren auf das Etikett einwirkenden Kraft
ist das Etikett im Bereich der Nadel-Durchtrittsöffnung aufgerissen, so dass die Oberflächenstruktur
des Etikettes im Bereich des Nadeldurchstiches aufgefasert ist. Nach dem Einführen
des schmelz- und klebefähigen Körpers ist dieser durch den Heizstempel geschmolzen,
so dass der verflüssigte Körper eine relativ groß bemessene Oberflächenstruktur an
dem Etikett zur Verfügung hat, um an diesem anzuhaften.
[0017] In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
sowie der erfindungsgemäße Verfahrensablauf zur Befestigung eines Fadens an einem
Etikett dargestellt, die nachfolgend näher erläutert sind. Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1
- eine Nadel, durch deren Öse ein endlos verlaufender Faden eingeschoben ist und ein
der Nadel gegenüberliegend positioniertes Etikett, im Ausgangszustand,
- Figur 2
- die Nadel und den Faden gemäß Figur 1, im durch das Etikett durchgesteckten Zustand,
- Figur 3
- das teilweiseZurückziehen der Nadel aus dem in Figur 2 dargestellten Zustand zur Bildung
einer Schlaufe des Fadens,
- Figur 4
- die Nadel gemäß Figur 1 im Ausgangszustand sowie eine auf der der Nadel gegenüberliegenden
Seite des Etikettes gebildete Schlaufe des Fadens, durch die ein schmelz- und klebefähiger
Körper eingeschoben ist,
- Figur 5
- die Positionierung eines Heizstempels und eines diesem gegenüberliegenden Gegenlagers,
zwischen denen das Etikett, der Faden und der Körper angeordnet sind,
- Figur 6
- das Etikett von hinten sowie in Seitenansicht, mit der mechanischen Verbindung zwischen
dem Körper, dem Faden und dem Etikett,
- Figur 7
- die Zustellung des Heizstempels und des Gegenlagers zur Erwärmung des Körpers und
zur Verklebung des Körpers mit dem Faden und dem Etikett,
- Figur 8
- das Etikett von hinten sowie in Seitenansicht, mit dem an dem Faden und dem Etikett
verklebten Körper sowie
- Figur 9
- eine Vorrichtung mit einer Befestigungseinrichtung, durch die eine Nadel und ein Heizstempel
in Richtung auf ein Etikett zustellbar sind sowie mit einer Zuführeinrichtung für
einen schmelz- und klebefähigen Körper, in Seitenansicht und
- Figur 10
- die Vorrichtung gemäß Figur 9 in Draufsicht.
[0018] In den Figuren 1 bis 8 ist ein Verfahrensablauf zur Befestigung eines Fadens 2 an
einem Etikett 3 und in den Figuren 9 und 10 ist eine Vorrichtung 1 zur Durchführung
der Verfahrensschritte abgebildet. Zunächst ist der Verfahrensablauf erläutert und
anschließend der konstruktive Aufbau und die Funktionsweise der Vorrichtung 1.
[0019] In Figur 1 ist die Ausgangsposition einer Nadel 11 gezeigt, die der Vorrichtung 1
zur Befestigung eines Fadens 2 an einem Etikett 3 zugeordnet ist. Der Faden 2 besteht
aus Baumwolle und das Etikett 3 ist aus Pappe oder Papier hergestellt ist, so dass
die beiden Oberflächen 4, 5 des Etikettes 3 mit Herstellerangaben bedruckbar sind.
[0020] Die Faden-Etiketten-Verbindung dient zur Halterung und Kennzeichnung eines Teebeutels,
insbesondere wenn der Teebeutel in einem Heißwasserbad eingesetzt ist, kann dieser
an dem Etikett 3 und dem Faden 2 manuell gegriffen werden.
[0021] Die Nadel 11 ist im Ausgangszustand der Figur 1 senkrecht zu dem Etikett 3 ausgerichtet
und weist auf die Oberfläche 4; es ist auch denkbar, die Nadel 11 in einem Winkel
von kleiner als 90° auf die Oberfläche 4 zu zu stellen.
[0022] In die Nadel 11 ist eine Öse 12 eingearbeitet, durch die der Faden 2 hindurch läuft.
Benachbart zu der Öse 12 ist in die Oberfläche der Nadel 11 eine Nut 13 vorgesehen,
die parallel zu der von Nadel 11 gebildeten Längsachse ausgerichtet ist. Die Nadel
11 ist in Richtung des Etikettes 3 hin- und her bewegbar; dies wird im Wesentlichen
durch die Vorrichtung 1, wie nachfolgend noch näher erläutert, bewerkstelligt.
[0023] Aus Figur 2 ist ersichtlich, dass die Nadel 11 nunmehr das Etikett 3 gemeinsam mit
dem Faden 2 durchstoßen hat und dabei eine Öffnung 31, die dem ausgefransten Nadeldurchstich
entspricht, in dem Etikett 3 entstanden ist. Benachbart zu der zweiten Oberfläche
5 des Etikettes 3 ist ein Gegenlager 18 vorgesehen. Das Gegenlager 18 besteht aus
einem Gehäuse 10, in dem eine Bohrung 26 eingearbeitet ist, in die die Nadel 11 eintaucht,
so dass die Bewegungen der Nadel 11 durch das Gegenlager 18 nicht behindert sind.
Darüber hinaus ist in der Bohrung 26 des Gehäuses 10 ein Kolben 20 axial verschieblich
gelagert, der in der gezeigten Position der Figur 2 im Ausgangszustand positioniert
ist und somit die Bewegungen der Nadel 11 nicht beeinträchtigt.
[0024] In Figur 3 ist die Nadel 11 gegenüber der Position in Figur 2 teilweise zurückgezogen;
durchdringt jedoch nach wie vor das Etikett 3 gemeinsam mit dem Faden 2. Beim begrenzten
Zurückziehen der Nadel 11 entsteht eine Schlaufe 15 des Fadens 2, und zwar benachbart
zu der zweiten Oberfläche 5 des Etikettes 3.
[0025] Um den Faden 2 zunächst mechanisch, insbesondere reibschlüssig, auf der zweiten Oberfläche
5 des Etikettes 3 zu halten, ist ein schmelz- und klebefähiger, zylinderförmiger Körper
21 aus Kunststoff, insbesondere aus Polyamid oder Nylon, vorgesehen, der zu der von
der Schlaufe 15 gebildeten Ebene senkrecht in die Schlaufe 15 eingeschoben ist. Der
Körper 21 verläuft dabei in einem Rohr 23, dessen Öffnung somit parallel und beabstandet
zu der von der Schlaufe 15 gebildeten Ebene ausgerichtet ist und das in eine in dem
Gehäuse 10 eingearbeitete Bohrung 10' mündet. Da in die Nadel 11 die Nut 13 eingearbeitet
ist und diese in der Position der Figur 3 fluchtend zu der Öffnung des Rohres 23 und
somit des Körpers 21 positioniert ist, kann der Körper 21, ohne von der Nadel 11 daran
gehindert zu sein, in die Schlaufe 15 des Fadens 2 eingeschoben werden.
[0026] In Figur 4 ist dargestellt, dass die Nadel 11 aus dem Etikett 3 vollständig herausgezogen
ist, und dass der Faden 2 auf der zweiten Oberfläche 5 des Etikettes 3 durch den eingeschobenen
Körper 21 mechanisch auf dieser Seite des Etikettes 3 arretiert ist, so dass der Faden
2 durch die Zurückholbewegung der Nadel 11, an der der Faden 2 nach wie vor durchgefädelt
ist, nicht aus der von der Nadel 11 geschaffenen Öffnung 31 in dem Etikett 3 herausgezogen
ist. Durch den Faden 2 ist nämlich eine Reibkraft auf den Körper 21 ausgeübt, die
durch die Umschlingung und der kleinen Öffnung 31 entsteht, an denen der Faden 2 anliegt.
[0027] Zusätzlich ist der Faden 2 aus der Öffnung 31 mittels einer Zugkraft F herausgezogen,
um die Schlaufe 15 fest an den Körper 21 anzudrücken.
[0028] Der in dem Gehäuse 10 axial beweglich gelagerte Kolben 20 wird nunmehr in Richtung
auf die zweite Oberfläche 5 des Etikettes 3 zugestellt und verläuft nach Beendigung
der Zustellbewegung in der von dem Gehäuse 10 gebildeten Ebene, so dass diese gemeinsam
das Gegenlager 18 bilden. Die der Oberfläche 5 zugewandte Stirnfläche des Kolbens
20 ist mit der Bezugsziffer 24 versehen, die als Schneidkante zur Durchtrennung des
Körpers 21 wirkt. Durch die Schneidkante 24 ist somit der Körper 21 unmittelbar benachbart
zu der Bohrung 10' während der Zustellbewegung des Kolbens 20 abgeschnitten, so dass
dieser ausschließlich durch die Anpresskraft des Fadens 2 form- und kraftschlüssig
an der Oberfläche 5 des Etikettes 3 gehalten ist.
[0029] Figur 5 ist zu entnehmen, dass der Kolben 20 an dem Faden 2, dem Körper 21 und somit
an der Oberfläche 5 des Etikettes 3 anliegt und diese Position des Kolbens 20 gemeinsam
mit dem Gehäuse 10 das Gegenlager 18 bildet.
[0030] Durch die Vorrichtung 1 ist die Nadel 11 aus dem Befestigungsbereich weg bewegt und
ein der Vorrichtung 1 zugeordneter Heizstempel 17 ist in Richtung auf die erste Oberfläche
4 des Etikettes 3 zugestellt und verläuft in diesem Bearbeitungszustand fluchtend
zu dem Gegenlager 18, insbesondere zu dem Kolben 20.
[0031] In den Figuren 7 und 8 ist der Verklebungs- oder Versiegelungsablauf abgebildet.
Um den schmelz- und klebefähigen Körper 21 mit dem Faden 2 und dem Etikett 3 zu verbinden,
liegt der Heizstempel 17 auf der Oberfläche 4 an, so dass zwischen dem Heizstempel
17 und dem Kolben 20 zunächst eine Presskraft auf den Faden 2, das Etikett 3 und den
dazwischen positionierten Körper 21 einwirkt. Darüber hinaus ist der Heizstempel 17
und/oder der Kolben 20 mit einer Wärmequelle ausgestattet, durch die der Körper 21
zum Schmelzen gebracht ist. Durch den Schmelz- und Pressvorgang des Körpers 21 verbindet
sich dieser mit dem Faden 2 und dem Etikett 3. Dadurch, dass durch die Nadel 11 die
Öffnung 31 des Etikettes 3 ausgefranst ist, entsteht eine vergrößerte Oberflächenstruktur
des Etikettes 3, so dass der geschmolzene Körper 21 in die derart geschaffenen Poren
der Oberflächenstruktur des Etikettes 3 eindringt und sich mit diesen in Form einer
Verklebung verbindet.
[0032] Der Heizstempel 17 und/oder der Kolben 20 des Gegenlagers 18 weisen beispielsweise
eine ultraschall- oder induktiv betriebene Heizeinrichtung auf. Es ist auch denkbar,
den Heizstempel 17 und/oder den Kolben 20 mit Heizdrähten zu versehen, durch die die
erzeugte Wärme über den Heizstempel 17 und/oder den Kolben 20 an den Körper 21 gelangt.
[0033] In den Figuren 9 und 10 ist die Vorrichtung 1 zu entnehmen. Die Befestigungseinrichtung
7 besteht dabei aus einem Gestell 19, an dem zwei Hubkolben 16 angeordnet sind. Das
Gestell 19 ist aus der Horizontalen neigbar. Durch den jeweiligen Hubkolben 16 sind
die Nadel 11 und der Heizstempel 17 abwechselnd zu der Oberfläche 4 des Etikettes
3 positionierbar, um die jeweiligen Verfahrensschritte durchzuführen.
[0034] Durch die Bewegungen der Hubkolben 16, an denen die Nadel 11 und der Heizstempel
17 befestig sind, sind die axialen Zustellbewegungen der Nadel 11 und des Heizstempels
17 in Richtung des Etikettes 3 erreicht.
[0035] Sobald die Nadel 11 die Öffnung 31 in dem Etikett 3 geschaffen hat und der Faden
2 durch diese hindurchgefädelt ist, wird durch den ersten Hubkolben 16 die Nadel 11
in die Ausgangsposition zurückgezogen. Nachfolgend ist der Hubkolben 16 der Nadel
11 von der Öffnung 31 des Etikettes 3 wegbewegt, so dass die Zustellung des Heizstempels
17, insbesondere wie in den Figuren 7 und 8 erläuterten Positionen, verfahren ist,
nämlich durch die axiale Zustellbewegung des dem Heizstempel 17 zugeordneten zweiten
Hubkolben 16.
[0036] Der Vollständigkeit halber ist eine Zuführeinrichtung 8 der Vorrichtung 1 zu beschreiben,
durch die das Etikett 3 zur Befestigungseinrichtung 7 transportiert ist. Das jeweils
vorhergehende Etikett 3, an dem der Faden 2 bereits befestigt ist, wird, den Faden
2 hinter sich herziehend durch nicht gezeigte Einrichtungen der Verpackungsmaschine
um den gewünschten Abstand zwischen den Etiketten weitertransportiert. Dadurch ist
die Fadenlänge zwischen diesem und dem nachfolgenden Etikett 3 bestimmt. Hiermit ist
die Zufuhr des Fadens 2 gewährleistet.
[0037] Die Hubbewegungen des Kolbens 20 in dem Gehäuse 10, die als Gegenlager 18 während
des Versiegelungsvorganges des Körpers 21 an dem Faden 2 und dem Etikett 3 wirken,
ist schematisch dargestellt; auch die Zustellbewegungen der Nadel 11 bzw. des Heizstempels
17 sind angedeutet.
[0038] Insbesondere aus Figur 10 ist ersichtlich, dass der Körper 21 in einem Rohr 23 verläuft
und durch dieses durch eine in dem Gehäuse 10 eingearbeitete Bohrung 10' geschoben
ist. Sobald der Körper 21 in die Schlaufe 15 eingeschoben und der Kolben 20 in Richtung
auf den Körper 21 bewegt ist, wirkt die Schneidkante 24 des Kolbens 20 als Messer,
durch das der eingefädelte Körper 21 unmittelbar vor der Bohrung 10' abgetrennt ist.
[0039] Die Vorrichtung 1 weist eine nicht dargestellte Steuerung auf, durch die sowohl die
Zustelleinrichtung 8 als auch eine Zustelleinrichtung 22 für die Schubbewegungen des
Körpers 21 synchronisiert sind. Auch die Bewegungen des Gestells 19 sowie die axialen
Zustellungen der Hubkolben 16 sind durch die Steuerung der Vorrichtung 1 bewerkstelligt.
[0040] Die Vorrichtung 1 ist als modularer Bausatz ausgestattet, so dass dieser an vorhandene
Teebeutel-Verpackungsmaschinen nachrüstbar angebracht werden kann.
1. Verfahren zur Befestigung eines Fadens (2) an einem Etikett (3) mit zwei Oberflächen
(4, 5), insbesondere an einem Faden eines Teebeutels,
gekennzeichnet durch die nachfolgenden Verfahrensschritte:
- Durchfädeln des Fadens (2) an einer Öse (12) einer Nadel (11), die, vorzugsweise
senkrecht, zu den Oberflächen (4, 5) des Etikettes (3) hin und her bewegbar ist,
- Durchstechen des Etikettes (3) mit der Nadel (11) und dem Faden (2),
- teilweises Zurückziehen der Nadel (11) und des Fadens (2) zur Bildung einer Schlaufe
(15) im Bereich der Oberfläche (5) des Etiketts (3),
- Einführen eines schmelz- und klebefähigen Körpers (21) durch die Schlaufe (15) des Fadens (2),
- Zurückziehen der Nadel (11) in die Ausgangsposition,
- Erwärmen des Körpers (21), bis dieser geschmolzen und mit dem Etikett (3) und dem
Faden (2) fest verbunden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass der Körper (21) parallel zu der Oberfläche (5) des Etikettes (3) und senkrecht zu
der von der Schlaufe (15) des Fadens (2) gebildeten Ebene zugeführt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Körper (21) nach dem Einführen in die Schlaufe (15) mittels eines Messers (24)
abgeschnitten ist.
4. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Faden (2) und das Etikett (3) zwischen einem Heizstempel (17) und einem zu diesem
gegenüberliegend angeordneten Gegenlager (18) positioniert ist, durch die während
des Verklebevorganges des Körpers (21) mit dem Faden (2) und dem Etikett (3) eine
Presskraft und/oder durch die jeweils oder gemeinsam eine auf den Körper (21) abgegebene
Wärme aufgebracht ist, die auf den Faden (2), das Etikett (3) und den Körper (21)
einwirkt.
5. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf den Faden (2) zeitlich nach der Bildung der Schlaufe (15) und dem Einführen des
Körpers (21) eine Zugkraft (F) einwirkt, durch die der Faden (2) fest an den Körper
(21) form- oder kraftschlüssig angepresst ist.
6. Vorrichtung (1) zur Befestigung eines Fadens (2) an einem Etikett (3), insbesondere
an einem Etikett (3) für Teebeutel, mit einer Befestigungseinrichtung (7), durch die
der Faden (2) und das Etikett (3) aneinander arretierbar sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigungseinrichtung (7) aus zwei Hubkolben (16) besteht, an denen eine mit
dem Faden (2) verbundene Nadel (11) und ein Heizstempel (17) angebracht sind, die
jeweils in Richtung (14) des Etikettes (3), vorzugsweise senkrecht zu diesem, bewegbar
sind, dass durch den ersten Hubkolben (16) die Nadel (11) und der Faden (2) gemeinsam
durch das Etikett (3) durchführbar und in die Ausgangsstellung zurückführbar ist,
dass mittels einer Zustelleinrichtung (22) ein schmelz- und klebefähiger Körper (21)
zwischen dem Etikett (3) und einer Schlaufe (15) des Fadens (2), die beim Zurückziehen
der Nadel (11) entsteht, positioniert ist und dass mittels des zweiten Hubkolbens
(16) der Heizstempels (17) auf den Körper (21) einwirkt und dieser fest mit dem Faden
(2) und dem Etikett (3) verklebt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Körper (21) zylinderförmig ausgestaltet ist und aus einem Kunststoffmaterial,
vorzugsweise aus Polyamid oder Nylon, hergestellt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekenzeichnet,
dass dem Heizstempel (17) ein auf der gegenüberliegenden Seite (5) des Etikettes (3)
angeordnetes Gegenlager (18) zugeordnet ist und dass während des Verklebevorganges
das Gegenlager (18) und der Heizstempel (17) eine Presskraft und/oder eine Temperaturerhöhung
auf den Faden (2), das Etikett (3) und den Körper (21) ausüben.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zustelleinrichtung (22) aus einem Rohr (23) besteht, durch das der Körper (21)
in Richtung der Schlaufe (15) des Fadens (2) mittels einer Drahtrolle, auf der der
Körper (21) aufgewickelt ist, schubweise zustellbar ist, dass das Rohr (23) fluchtend
zu der von der Schlaufe (15) gebildeten Ebene verläuft und dass dem Rohr (23) ein
Messer (24) zugeordnet ist, durch das der Körper (21) nach dessen Positionierung in
der Schlaufe (15) abgeschnitten ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Hubkolben (16) der Nadel (11) und des Heizstempels (17) an einem Gestell
(19) befestigt sind, durch das die Position der Hubkolben (16) in Richtung auf das
Etikett (3) einstellbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zustellgeschwindigkeiten des Fadens (2), des Etikettes (3) und des Körpers (21)
sowie die Hubbewegungen der Hubkolben (16) miteinander synchronisiert sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (1) als modularer Bausatz ausgestaltet ist, der an eine Teeverpackungsmaschine
nachrüstbar anbringbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Nadel (11) eine Nut (13) eingearbeitet ist, die in eingeschobenem Zustand
der Nadel (11) in dem Etikett (3) und während der Körper (21) in die Schlaufe (15)
des Fadens (2) eingeschoben ist im Bereich des Körpers (21) angeordnet ist und senkrecht
zu diesem verläuft.
14. Etikett (3), das an einem Faden (2) befestigt ist, insbesondere an einem Faden für
Teebeutel,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Faden (2) mittels einer Nadel (11) durch das Etikett (3) durchgesteckt ist und
dass der Faden (2) mittels eines schmelz- und klebefähigen Körpers (21) mit dem Etikett
(3) verbunden ist.
15. Etikett nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Faden (2) aus Baumwolle und das Etikett (3) aus bedruckbarer Pappe oder Papier
hergestellt sind.