(19)
(11) EP 2 366 854 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.09.2011  Patentblatt  2011/38

(21) Anmeldenummer: 11001910.6

(22) Anmeldetag:  08.03.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05B 65/12(2006.01)
E05B 15/02(2006.01)
E05B 9/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 17.03.2010 DE 102010011775

(71) Anmelder: KAMEI automotive GmbH
38448 Wolfsburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Schulze, Dirk
    29378 Wittingen (DE)

(74) Vertreter: Friedrich, Andreas et al
Gramm, Lins & Partner GbR Patent- und Rechtsanwaltssozietät Theodor-Heuss-Strasse 1
38122 Braunschweig
38122 Braunschweig (DE)

   


(54) Schließsystem


(57) Ein Schließsystem mit einem Schließzylinder (2), einer am Schließzylinder (2) angeordneten Schließlippe (4) und einem Schließblech (24) zeichnet sich dadurch aus, dass das Schließblech (24) eine Ausnehmung (28) aufweist, wobei ein erster Durchmesser D1 der Ausnehmung (28) in einer ersten Richtung größer ist als ein zweiter Durchmesser D2 der Ausnehmung (28) in einer zweiten Richtung und dass der Schließzylinder (2) zum Schließen des Schließsystems in die Ausnehmung (28) führbar ist, wobei die Schließlippe (4) hinter das Schließblech (24) schnappt.




Beschreibung


[0001] Schließsystem mit einem Schließzylinder, einer am Schließzylinder angeordneten Schließlippe und einem Schließblech. Derartige Schließsysteme oder Schlösser sind seit langem Stand der Technik und werden auf vielen Gebieten der Technik eingesetzt. So ist es beispielsweise bekannt, ein derartiges Schloss zum Verschließen eines Handschuhfachs oder bei Einsatzfahrzeugen eines Waffenkastens im Innenraum eines Kraftfahrzeugs zu verwenden.

[0002] Der Schließzylinder mit der daran angeordneten Schließlippe befindet sich in diesem Fall zumeist an der Klappe des Handschuhfaches oder Waffenkastens. Wird die Klappe geschlossen, bewegt sich der Schließzylinder auf einer Kreisbahn bis er in ein dafür vorgesehenes Loch in der Innenverkleidung des Kraftfahrzeugs eingreift. Dabei schnappt die am Schließzylinder angeordnete Schließlippe hinter die Innenverkleidung, sobald sie durch das Loch hindurchgeführt ist. Durch die besondere Form der Schließlippe ist ein Öffnen des so verschlossenen Handschuhfaches ohne passenden Schlüssel, durch den die Schließlippe zurückgedrückt werden kann, nicht mehr möglich.

[0003] Die Innenverkleidung eines Kraftfahrzeugs ist zumeist aus kostengünstigem Kunststoff hergestellt. Ein oben beschriebenes Handschuhfach ist somit gegen ein gewaltsames Aufbrechen, beispielsweise durch Diebe, nur unzureichend geschützt. So kann es beispielsweise mit einfachen Werkzeugen aufgehebelt werden, wobei das Schloss, und insbesondere die Schließlippe, aus dem Kunststoff der Innenverkleidung ausreißt. Um dies zu verhindern, ist es aus dem Stand der Technik bekannt, auf die vom Fahrzeuginneren abgewandte Seite der Kunststoffverkleidung ein kleines Schließblech in Form eines Metallplättchens zu montieren, sodass die Schließlippe beim Verschließen nicht nur hinter die Innenverkleidung, sondern auch hinter das Schließblech schnappt. Dadurch wird es deutlich schwieriger, die Schließlippe im verschlossenen Zustand des Schließsystems heraus zu brechen. Wird in dieser Konfiguration auf den Schließzylinder eine in Richtung seiner Längsachse wirkende Kraft aufgebracht, muss zum Ausreißen der Schließlippe nicht nur der Widerstand der Kunststoffverkleidung sondern auch der des Schließblechs, das beispielsweise aus Stahl ausgebildet sein kann, überwunden werden.

[0004] Nachteilig ist jedoch, dass durch die Verwendung eines derartigen Schließblechs die Aufbruchsicherheit eines gattungsgemäßen Schließsystems für den Fall nicht verbessert wird, in dem auf den Schließzylinder eine Kraft aufgebracht wird, die senkrecht zu seiner Längsachse wirkt. Auf diese Weise ist es möglich, den Schließzylinder als Ganzes so zu verkippen, dass die Schließlippe am Schließblech vorbeigeführt wird. Dadurch, dass das Schließblech nur als Plättchen ausgebildet ist und nur an einer Seite des Loches in der Kunststoffverkleidung des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, ist es möglich, den Schließzylinder zudem vollständig aus dem Kunststoff heraus zu brechen. Auch gegen diese Art der Gewaltanwendung schützt das beschriebene Schließblech nicht.

[0005] Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, die Aufbruchsicherheit eines gattungsgemäßen Schließsystems zu verbessern und gleichzeitig eine reibungslose Bewegung des Schließzylinders beim Öffnen und Schließen des Schließsystems zu gewährleisten.

[0006] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass das Schließblech eine Ausnehmung aufweist, wobei ein erster Durchmesser D1 der Ausnehmung in einer ersten Richtung größer ist als ein zweiter Durchmesser D2 der Ausnehmung in einer zweiten Richtung und dass der Schließzylinder zum Schließen des Schließsystems in die Ausnehmung führbar ist, wobei die Schließlippe hinter das Schließblech schnappt.

[0007] Dadurch, dass das Schließblech eine Ausnehmung aufweist, in die der Schließzylinder einführbar ist, wird ein Ausreißen und Ausbrechen des Schließzylinders in jegliche Richtung wirksam verhindert. Um einen Schließzylinder aus einem mit einem solchen Schließblech verstärkten Schließsystem heraus zu brechen, muss unabhängig davon, in welche Richtung eine Kraft auf den Schließzylinder aufgebracht wird, neben dem Kunststoff der Innenverkleidung des Kraftfahrzeugs auch der Widerstand des Schließblechs überwunden werden. Ein derartiges Schließblech ist vorzugsweise aus einem Metall, beispielsweise Stahl, insbesondere VA-Stahl, ausgebildet.

[0008] Insbesondere bei der Verwendung eines derartigen Schließsystems zum Schließen von Handschuhfächern in Kraftfahrzeugen, was hier jedoch lediglich beispielhaft für die vielen anderen denkbaren Anwendungsmöglichkeiten eines derartigen Schließsystems beschrieben wird, bewegt sich der Schließzylinder beim Öffnen und Schließen entlang einer Kreisbahn. Dadurch, dass bei einem erfindungsgemäßen Schließsystem ein erster Durchmesser D1 der Ausnehmung in einer ersten Richtung größer ist als ein zweiter Durchmesser D2 der Ausnehmung in einer zweiten Richtung, ist gewährleistet, dass es trotz dieser Kreisbewegung des Schließzylinders nicht zu einem Verhaken beim Öffnen und Schließen des Schließsystems kommt. Insbesondere liegt die Richtung, in der der Durchmesser der Ausnehmung am größten ist, in der Ebene, in der sich der Schließzylinder beim Öffnen und Schließen des Schließsystems bewegt. Gleichzeitig ist sichergestellt, dass an den Stellen, an denen die Ausnehmung nicht durch die auf der Kreisbahn verlaufende Schwenkbewegung des Schließzylinders vergrößert sein muss, der Abstand zwischen Schließzylinder und Schließblech im verschlossenen Zustand des Schließsystems möglichst klein ist. Dadurch wird die Kontaktfläche zwischen Schließblech und Schließlippe im verschlossenen Zustand des Schließsystems maximiert, wodurch ebenfalls die

[0009] Aufbruchsicherheit deutlich erhöht wird.

[0010] Vorzugsweise ist die Ausnehmung im Schließblech oval.

[0011] Das Schließblech ist insbesondere an einem Schlossdom angeordnet, der eine Domausnehmung aufweist, die so angeordnet ist, dass der Schließzylinder durch die Domausnehmung und die Ausnehmung führbar ist. Der Schlossdom ist dabei im Beispiel des Schlosses eines Handschuhfachs im Innenraum eines Kraftfahrzeuges Teil der Verkleidung des Kraftfahrzeuginnenraums. Insbesondere bei der Verwendung von Schließsystemen in den Fällen, in denen die Rückseite des Schlosses leicht für Unbefugte zugänglich ist, ist die Verwendung eines Schlossdoms von Vorteil. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Schließlippe im geschlossenen Zustand des Schließsystems nicht oder nur sehr schwer von der Seite zugänglich ist. Somit ist es kaum möglich, die Schließlippe in den Schließzylinder hineinzudrücken und somit das Schließsystem zu öffnen.

[0012] Das Schließblech ist am Schlossdom mit wenigstens einem Befestigungselement, insbesondere wenigstens einer Niete oder Schraube angeordnet. Durch diese lösbare Verbindung des Schließblechs am Schlossdom ist gewährleistet, dass das Schließblech leicht ausgetauscht oder umgebaut werden kann. Alternativ kann das Schließblech selbstverständlich auch unlösbar mit dem Schlossdom, beispielsweise durch Kleben, verbunden sein.

[0013] Vorzugsweise sind zwei oder mehr Schließbleche vorgesehen. Durch die Verwendung mehrerer Schließbleche, die jeweils eine Ausnehmung aufweisen, die deckend übereinander gelegt werden, so dass der Schließzylinder zum Schließen des Schließsystems durch alle Ausnehmungen hindurchgeführt werden muss, wird die Stabilität des Schließsystems weiter verbessert. Das Herausbrechen des Schließzylinders oder der Schließlippe aus dem Schließsystem wird weiter erschwert.

[0014] Der Schließzylinder mit der daran angeordneten Schließlippe ist an einem Bauteil des abzuschließenden Gegenstands, im Beispiel des Handschuhfachs, befestigt. Die Materialstärke dieses Gegenstandes kann von Anwendungsfall zu Anwendungsfall variieren. Durch die Möglichkeit, mehrere Schließbleche vorzusehen, wird neben der Stabilität des Schließsystems auch die Flexibilität und die Vielseitigkeit der Einsatzmöglichkeiten weiter erhöht. So ist es beispielsweise möglich, das gleiche Schließsystem für unterschiedliche Handschuhfächer, deren Klappen eine unterschiedliche Materialstärke aufweisen, zu verwenden. Der Unterschied in der Materialstärke wird durch unterschiedliche Anzahl von Schließblechen ausgeglichen. Es kommt damit nicht zu einem störenden Klappern, selbst wenn die Materialstärke der Handschuhfachklappe gering sein sollte. Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass die Verwendung eines Schließsystems in einem Handschuhfach lediglich exemplarisch beschrieben wird. Selbstverständlich kann ein hier beschriebenes Schließsystem auch in vielen anderen Gebieten der Technik eingesetzt werden.

[0015] Am Schließzylinder ist vorzugsweise ein Handgriff angeordnet. Dieser befindet sich im Beispiel des zu verschließenden Handschuhfaches an der Außenseite der Handschuhfachklappe. Damit ist es möglich, das Handschuhfach einfach zu öffnen und zu schließen. Der Handgriff weist insbesondere eine Zylinderumfassung auf, die in axialer Richtung bezogen auf eine Längsachse des Schließzylinders den Schließzylinder überragt. Bei der Verwendung eines hier beschriebenen Schließsystems für ein Handschuhfach im Innenraum eines Kraftfahrzeuges ragt der Schließzylinder aus der Handschuhfachklappe in den Fahrzeuginnenraum hinaus. Der Handgriff des Handschuhfaches weist daher eine Zylinderumfassung auf, die zum einen verhindert, dass sich Personen im Innenraum des Kraftfahrzeuges, insbesondere bei Unfällen, durch den hervorstehenden Schließzylinder Verletzungen zuziehen. Zum anderen wird das Aufbrechen des Schlosses weiter erschwert, da es durch die Zylinderumfassung nicht oder nur sehr schwer möglich ist, mit Werkzeugen direkt auf den Schließzylinder einzuwirken. Es wird somit erschwert, die zum Aufbrechen des Schließsystems notwendige Kraft auf den Schließzylinder aufzubringen.

[0016] Um insbesondere das Verletzungsrisiko weiter zu verringern, ist der Rand der Zylinderumfassung abgerundet und weist einen Radius von mindestens 2,5 mm auf. Damit wird das Verletzungsrisiko an gegebenenfalls vorhandenen scharfen Kanten am Schließzylinder weiter minimiert. Zudem werden für die Sicherheit im Fahrzeuginnenraum relevante Normen insbesondere bezüglich der Kopfaufschlagsicherheit erfüllt.

[0017] Am Handgriff selbst ist ein Griffstück vorgesehen, das ein einfaches Öffnen und Schließen des mit dem Schließsystem ausgestatteten Gegenstands, im Beispiel also des Handschuhfachs, ermöglicht.

[0018] Vorzugsweise verläuft die Längsachse des Schließzylinders im geschlossenen Zustand des Schließsystems nicht durch einen Mittelpunkt der Ausnehmung. Der Schließzylinder ist also an zumindest einer Seite näher am Rand der Ausnehmung des Schließblechs als an der jeweils gegenüber liegenden Seite. Dadurch ist gewährleistet, dass die Kontaktfläche zwischen der Schließlippe und dem Schließblech maximiniert wird und an der gegenüberliegenden Seite genug kann für die Bewegung des Schließzylinders auf der Kreisbahn beim Öffnen und Schließen das Schließsystems vorhanden ist.

[0019] Mit Hilfe einer Zeichnung wird im Folgenden ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1
- eine Explosionszeichnung eines Schließsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2
- ein Schließsystem gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in einem geöffneten Zustand,
Fig. 3
- ein Schließsystem gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung im geschlossenen Zustand.


[0020] Figur 1 zeigt eine Explosionsdarstellung eines Schließsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. An einem Schließzylinder 2 ist eine Schließlippe 4 angeordnet. Im in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Schließlippe 4 nach unten ausgerichtet. Dadurch wird im abgeschlossenen Zustand eine möglichst große Überlappung von Schließlippe 4 und Schließblech 24 erreicht. Im in Figur 1 linken Ende des Schließzylinders 2 steckt ein Schlüssel 6, mit dem das Schließsystem aufgeschlossen werden kann. Der Schließzylinder 2 wird durch einen Handgriff 8 sowie durch einen Teil einer Klappe 10 des zu verschließenden Objekts geführt. Im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Klappe 10 um einen Teil eines Handschuhfaches. Auf der dem Fahrzeuginnenraum abgewandten Seite dieser Klappe 10 wird der Schließzylinder 2 mittels einer Unterlegscheibe 12 und einer Mutter 14 fixiert.

[0021] Der Handgriff 8, der an der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite der Klappe 10 angeordnet ist, weist eine Zylinderumfassung 16 auf. Dieser umfasst im zusammengebauten Zustand das dem Schlüssel 6 zugewandte Ende des Schließzylinders 2. Damit wird das Verletzungsrisiko für Insassen des Kraftfahrzeugs deutlich verringert, da gegebenenfalls am Schließzylinder 2 vorhandene scharfe Kanten nun nicht mehr direkt zugänglich sind. Um das Verletzungsrisiko weiter zu reduzieren, ist ein Rand 18 abgerundet. Der Radius beträgt insbesondere mindestens 2,5 mm. Damit wird insbesondere den Normen für die Kopfaufschlagsicherheit im Innenraum eines Kraftfahrzeugs Rechnung getragen. Am in Figur 1 unteren Ende des Handgriffs 8 ist ein Griffstück 20 vorgesehen.

[0022] An einem Schlossdom 22, der auch als Schlossplatte ausgebildet sein kann und der im Beispiel des Handschuhfaches Teil der Kunststoffverkleidung des Fahrzeuginnenraumes ist, ist im in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ein Schließblech 24 angeordnet. Das Schließblech 24 ist an dem Schlossdom 22 mit vier Nieten 26 montiert. Hier ist selbstverständlich auch jede andere Form der Befestigung, beispielsweise Schrauben oder Kleben, denkbar.

[0023] Das Schließblech 24 weist eine Ausnehmung 28 auf. Im montierten Zustand befindet sich diese Ausnehmung 28 hinter einer Domausnehmung 30, die im Schlossdom 22 vorgesehen ist.

[0024] Wird das Schließsystem verschlossen, wird der Schließzylinder 2 sowohl durch die Domausnehmung 30 als auch durch die Ausnehmung 28 geführt. Dabei wird die Schließlippe 4 in den Schließzylinder 2 hineingedrückt und schnappt hinter dem Schließblech 24, nachdem sie die Ausnehmung 28 passiert hat, wieder heraus.

[0025] Die Ausnehmung 28 im in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist nicht kreisförmig. Ein erster Durchmesser D1 der Ausnehmung 28, der sich parallel zu den kurzen Seiten des Schließbleches 24 erstreckt, ist größer als ein zweiter Durchmesser D2 der Ausnehmung 28, der sich parallel zu den langen Kanten des Schließblechs 24 erstreckt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass auch wenn der Schließzylinder 2 sich zum Verschließen auf einer Kreisbahn bewegt, es nicht zu einem Verhaken des Schließzylinders kommt. Im verschlossenen Zustand des Schließsystems verläuft eine Längsachse des Schließzylinders 2 nicht durch den Mittelpunkt der Ausnehmung 28, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch den Schnittpunkt der beiden Durchmesser D1 und D2 gebildet wird.

[0026] Für den Fall, dass die Klappe 10 des Handschuhfachs eine geringere Materialstärke hat als in dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel, kann durch zusätzliche Schließbleche, die hinter dem in Figur 1 gezeigten Schließblech 24 angeordnet werden können, dieser Unterschied ausgeglichen werden. Dabei wird nicht nur vermieden, dass es zu einem unschönen und unerwünschten Klappergeräusch kommt, sondern es wird zudem die Stabilität des Schließsystems weiter erhöht. Zudem kann ein solcher Unterschied in der Materialstärke der Klappe 10 auch durch eine an der der Klappe 10 abgewandten Seite des Handgriffs 8 angeordnete Zwischenlegscheibe 32 ausgeglichen werden. Diese kann unterschiedliche Dicken aufweisen. Alternativ können auch mehrere Zwischenlegscheiben 32 verwendet werden. Durch eine oder mehrere Zwischenlegscheiben 32 wird das ganze Schloss, insbesondere der Schließzylinder 2 relativ zur Klappe 10 verschoben.

[0027] Figur 2 zeigt ein Schließsystem gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in einem aufgeschlossenen Zustand. In einem Schlossdom 22 ist mit vier Nieten 26 ein Schließblech 24 angeordnet. Das Schließblech 24 weist eine Ausnehmung 28 auf, die im in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel direkt hinter einer Domausnehmung 30 im Schlossdom 22 angeordnet ist. Durch die Ausnehmung 28 und die Domausnehmung 30 wird beim Verschließen des Schließsystems ein Schließzylinder 2 geführt. An ihm befindet sich eine Schließlippe 4, die, nachdem sie die Ausnehmung 28 und die Domausnehmung 30 passiert hat, hinter das Schließblech 24 schnappt. Der Schließzylinder 2 ist an einem Teil einer Klappe 10 befestigt. An seinem der Schließlippe 4 abgewandten Ende weist er in Figur 2 einen Schlüssel 6 auf. An der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite der Klappe 10 ist ein Handgriff 8 angeordnet, der über eine Zylinderumfassung 16 mit einem abgerundeten Rand 18 und ein Griffstück 20 verfügt. Durch die gestrichelte Linie in Figur 2 wird die Bewegung des Schließzylinders 2 beim Verschließen des Schließsystems angedeutet. Er bewegt sich auf einer Kreisbahn. Damit es hierbei nicht zum Verhaken des Schließzylinders 2 mit der Ausnehmung 28 oder der Domausnehmung 30 kommt, sind sowohl die Ausnehmung 28 als auch die Domausnehmung 30 nicht kreisförmig.

[0028] Figur 3 zeigt ein Schließsystem gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung im geschlossenen Zustand von der Rückseite aus. Beim Blick in einen Schlossdom 22 erkennt man das mit vier Nieten 26 befestigte Schließblech 24. In einer Ausnehmung 28 des Schließblechs 24 steckt in Figur 3 ein Schließzylinder 2, an dem eine Schließlippe 4 angeordnet ist. Auch hier verläuft die Längsachse des Schließzylinders 2 nicht durch den Mittelpunkt der Ausnehmung 28.

Bezugszeichenliste



[0029] 
2
Schließzylinder
4
Schließlippe
6
Schlüssel
8
Handgriff
10
Klappe
12
Unterlegscheibe
14
Mutter
16
Zylinderumfassung
18
Rand
20
Griffstück
22
Schlossdom
24
Schließblech
26
Niete
28
Ausnehmung
30
Domausnehmung
32
Zwischenlegscheibe



Ansprüche

1. Schließsystem mit einem Schließzylinder (2), einer am Schließzylinder (2) angeordneten Schließlippe (4) und einem Schließblech (24), dadurch gekennzeichnet, dass das Schließblech (24) eine Ausnehmung (28) aufweist, wobei ein erster Durchmesser D1 der Ausnehmung (28) in einer ersten Richtung größer ist als ein zweiter Durchmesser D2 der Ausnehmung (28) in einer zweiten Richtung und dass der Schließzylinder (2) zum Schließen des Schließsystems in die Ausnehmung (28) führbar ist, wobei die Schließlippe (4) hinter das Schließblech (24) schnappt.
 
2. Schließsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (28) oval ist.
 
3. Schließsystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließblech (24) an einem Schlossdom (22) angeordnet ist, der eine Domausnehmung (30) aufweist, die so angeordnet ist, dass der Schließzylinder (2) zum Schließen des Schließsystems durch die Domausnehmung (30) und die Ausnehmung (28) führbar ist.
 
4. Schließsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließblech (24) am Schlossdom (22) mit wenigstens einem Befestigungselement, insbesondere wenigstens einer Niete (26) oder Schraube, angeordnet ist.
 
5. Schließsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehr Schließbleche (24) vorgesehen sind.
 
6. Schließsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Schließzylinder (2) ein Handgriff (8) angeordnet ist.
 
7. Schließsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (8) eine Zylinderumfassung (16) aufweist, die in axialer Richtung bezogen auf eine Längsachse des Schließzylinders (2) den Schließzylinder (2) überragt.
 
8. Schließsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rand (18) der Zylinderumfassung (16) abgerundet ist und einen Radius von mindestens 2,5 mm aufweist.
 
9. Schließsystem nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Handgriff (8) ein Griffstück (20) vorgesehen ist.
 
10. Schließsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im geschlossenen Zustand des Schließsystems die Längsachse des Schließzylinders (2) nicht durch einen Mittelpunkt der Ausnehmung (28) verläuft.
 




Zeichnung