Beschreibung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugscheinwerfer mit einer Lichtquelle
und wenigstens zwei optischen Elementen, die dazu eingerichtet sind, Licht der Lichtquelle
in vorbestimmter Weise zu verteilen.
[0002] Ein solcher Scheinwerfer ist per se bekannt. Es sind insbesondere Kraftfahrzeugscheinwerfer
mit Freiformreflektoren bekannt, deren Reflexionsfläche in einzelne Facetten oder
Gruppen von Facetten unterteilt ist und bei denen verschiedene Facetten oder Gruppen
von Facetten dazu eingerichtet sind, verschiedene Aufgaben bei der Erzeugung einer
geforderten Gesamt-Lichtverteilung des Reflektors oder des Scheinwerfers zu erfüllen.
Ein Beispiel einer solchen Aufgabe ist die Erzeugung einer ersten, eine große Reichweite
aufweisenden Lichtverteilung, gegebenenfalls mit einer relativ weit vor dem Fahrzeug
liegenden Hell-Dunkelgrenze. Ein anderes Beispiel ist die Erzeugung einer zweiten
Lichtverteilung mit einer bestimmten Lichtintensität im seitlichen Vorfeld des Fahrzeugs,
was auch als Seitenstreuung bezeichnet wird, und/oder im Nahbereich vor dem Fahrzeug.
[0003] Die verschiedenen Facetten oder Gruppen von Facetten stellen insofern Beispiele der
eingangs genannten optischen Elemente dar. Bei den bekannten Reflektoren weisen die
einzelnen Teilbereiche oder Facetten jeweils etwa die gleiche Brennweite und etwa
den gleichen Abstand zur Lichtquelle auf. Dabei richtet sich die Brennweite und der
Abstand primär nach den Anforderungen an die erste Lichtverteilung, also an die Intensität
des Lichtes bei großen Reichweiten, insbesondere in der Nähe einer Helldunkelgrenze
und im Übergang vom vergleichsweise hellen Bereich unterhalb der Helldunkelgrenze
zum vergleichsweise dunklen Bereich oberhalb der Helldunkelgrenze. Dazu werden vergleichsweise
große Werte der Brennweite und des Abstandes zwischen der Lichtquelle und dem optischen
Element verwendet.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Angabe eines Kraftfahrzeugscheinwerfers
der eingangs genannten Art, der eine Verbesserung der zweiten Lichtverteilung erlaubt,
ohne dafür nicht tolerierbare Nachteile bei der ersten Lichtverteilung in Kauf nehmen
zu müssen.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Scheinwerfer der eingangs genannten Art durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Danach ist ein erstes optisches Element in einem vergleichsweise großen Abstand zur
Lichtquelle angeordnet, und ein zweites optisches Element ist in einem vergleichsweise
kleinen Abstand zur Lichtquelle so angeordnet, dass sich eine vom dem ersten optischen
Element erzeugte Lichtverteilung und eine vom zweiten optischen Element erzeugte Lichtverteilung
überlappen.
[0007] Durch die Anordnung des ersten optischen Elements in dem vergleichsweise großen Abstand
ist eine durch das Zusammenwirken des ersten optischen Elements und der Lichtquelle
erzeugte erste Lichtverteilung vergleichsweise unempfindlich gegenüber der Lichtquellengeometrie.
Eine durch das Zusammenwirken des zweiten optischen Elements und der Lichtquelle erzeugte
zweite Lichtverteilung ist dagegen vergleichsweise empfindlich gegenüber der Lichtquellengeometrie.
[0008] Diese Eigenschaften erlauben eine Optimierung der zweiten Lichtverteilung, insbesondere
einer Seitenstreuung, ohne dafür gravierende Nachteile bei der Optimierung der ersten
Lichtverteilung in Kauf nehmen zu müssen.
[0009] Dabei ist bevorzugt, dass das erste optische Element eine größere Brennweite besitzt
als das zweite optische Element. Helldunkelgrenzen werden in der Regel mit vergleichsweise
großen Brennweiten erzeugt. Diese Ausgestaltung erlaubt daher insbesondere das Beibehalten
einer optimierten ersten Lichtverteilung, die eine große Reichweite aufweist und die
gegebenenfalls eine Helldunkelgrenze aufweist. Die kleinere Brennweite des zweiten
optischen Elements hat den Vorteil, dass sie eine konvergierende Wirkung des zweiten
optischen Elements erhöht, so dass das zweite optische Element mehr Licht sammelt
als es bei größerer Brennweite einsammeln würde. Dadurch wird der Wirkungsgrad des
Schweinwerfers, also der Anteil des Lichtstroms, der die gewünschte Lichtverteilung
erzeugt, an dem Gesamtlichtstrom der Lichtquelle, vergrößert. Diese Vergrößerung verbessert
insbesondere die zweite Lichtverteilung und damit insbesondere die Seitenstreuung.
[0010] Bevorzugt ist auch, dass die Lichtquelle eine Mehrzahl von Halbleiterlichtquellen
aufweist. Diese Ausgestaltung liefert einen großen Gestaltungsspielraum beim Entwurf
der Lichtquellengeometrie durch eine mögliche Variation der Anordnung und der Abstände
der nur wenige mm großen einzelnen Halbleiterlichtquellen. In ihrem Zusammenwirken
mit der Geometrie und Anordnung der optischen Elemente stellt die Lichtquellengeometrie
eine wesentliche Einflussgröße für die Lichtverteilung des Scheinwerfers dar. In Verbindung
mit den unterschiedlichen Empfindlichkeiten der beiden optischen Elemente in Bezug
auf die Lichtquellengeometrie ermöglicht diese Ausgestaltung ein Design der Lichtquellengeometrie,
das eine Optimierung der Seitenstreuung erlaubt, wobei gegebenenfalls auftretende
Nachteile bei der Erzeugung der Helldunkelgrenze in einem tolerierbaren Rahmen gehalten
werden können.
[0011] Bevorzugt ist auch, dass die Halbleiterlichtquellen einzeln oder gruppenweise einschaltbar
sind. Dadurch kann die Geometrie der Lichtquelle bei Bedarf zeitweise verändert werden,
wobei ein besonderer Vorteil daraus resultiert, dass die erste Lichtverteilung vergleichsweise
unempfindlich gegenüber der Lichtquellengeometrie und damit auch vergleichsweise unempfindlich
gegenüber Änderungen der Lichtquellengeometrie ist, während die zweite Lichtverteilung
entsprechend stärker auf die Änderungen der Lichtquellengeometrie reagiert. Dadurch
wird in der Ausleuchtung des Nahbereichs vor dem Fahrzeug und des seitlichen Fahrzeugvorfeldes
ein deutlicher Zuschalteffekt erzielt, ohne dass sich die langreichweitigen Anteile
der Gesamtlichtverteilung in unzulässiger Weise ändern. Durch die deutlich wahrnehmbare
Intensitätssteigerung im Nahbereich vor dem Fahrzeug und im seitlichen Fahrzeugvorfeld
wird die Sicherheit beim Abbiegen erhöht. Durch sequenzielles Zuschalten kann dieser
positive Effekt noch gesteigert werden, wobei das Zuschalten z.B. in Abhängigkeit
vom Lenkwinkel erfolgt.
[0012] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass die Halbleiterlichtquellen
in einer quer zu einer Hauptabstrahlrichtung der Scheinwerfer ausgerichteten Reihe
angeordnet sind. Die genannte Queranordnung impliziert verschiedene Abstände der einzelnen
Halbleiterlichtquellen von einer zentralen, in Richtung der Hauptabstrahlrichtung
des Scheinwerfers weisenden Achse, zum Beispiel einer optischen Achse, des Schweinwerfers
und/oder des zweiten optischen Elements. Mit zunehmenden Abstand der eingeschalteten
Halbleiterlichtquelle verbessert sich die Reichweite des in das seitliche Vorfeld
gestreuten Lichtes.
[0013] Bevorzugt ist auch, dass die einzelnen Lichtquellen der Reihe relativ zu einer zentralen
Achse des zweiten optischen Elements so angeordnet sind, dass sich eine von dem zweiten
optischen Element erzeugte Lichtverteilung mit zunehmender Anzahl eingeschalteter
Lichtquellen zunehmend zu einer Seite ausdehnt. Eine Asymmetrie der Lichtquellenanordnung
in Bezug auf die zentrale Achse führt also zu einer erwünschten Asymmetrie der Veränderung
der Seitenstreuung. Dies ist dann von Vorteil, wenn zum Beispiel ein rechter (linker)
Scheinwerfer zur Erzeugung eines rechten (linken) Abbiegelichtes eingerichtet ist.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das erste optische Element ein erster Reflektorbereich,
und das zweite optische Element ist ein zweiter Reflektorbereich.
[0015] Die Erfindung ist aber nicht auf eine Realisierung mit Reflektorebereichen beschränkt
und kann alternativ auch mit Linsen realisiert werden, wobei das erste optische Element
eine erste Linse ist und das zweite optische Element eine zweite Linse ist.
[0016] Im Fall der Realisierung der Erfindung mit Reflektoren sieht eine bevorzugte Ausgestaltung
vor, dass der zweite Reflektorbereich verschiedene Teilbereiche aufweist, von denen
jeder in Bezug auf sein Zusammenwirken mit einer einzeln schaltbaren Halbleiterlichtquelle
oder einzeln schaltbaren Gruppe von Halbleiterlichtquellen optimiert ist, was eine
weitere Verbesserung der Seitenstreuung erlaubt.
[0017] Die beschriebenen Ausgestaltungen von Reflektorlösungen lassen sich alternativ durch
voneinander getrennte Reflektoren oder durch unterschiedliche Bereiche eines einzelnen
Reflektorbauteils realisieren.
[0018] Weitere Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und
den beigefügten Figuren.
[0019] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
Zeichnungen
[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen, jeweils in schematischer
Form:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers;
- Fig. 2
- einzelne Elemente aus der Fig. 1 mit einer Mehrzahl von Halbleiterlichtquellen in
einem ersten Einschaltzustand und einer resultierenden Lichtverteilung;
- Fig. 3
- den Gegenstand der Fig. 2 in einem zweiten Einschaltzustand und einer resultierenden
Lichtverteilung; und
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung eines Reflektors mit zwei zusammenhängenden Reflektorbereichen,
für die sich unterschiedliche Abstände zu einer Lichtquelle ergeben.
[0021] Im Einzelnen zeigt die Fig. 1 einen Kraftfahrzeugscheinwerfer 10 mit einer Lichtquelle
12 und wenigstens zwei optischen Elementen 14, 16, die zusammen mit der Lichtquelle
12 im Inneren eines Gehäuses 18 des Schweinwerfers 10 angeordnet sind. Das ansonsten
intransparente Gehäuse 18 wird durch eine transparente Abdeckscheibe 20 abgedeckt.
Die optischen Elemente 14, 16 sind in dieser Ausgestaltung als Reflektorbereiche R_14,
R_16 realisiert.
[0022] Die Reflektorbereiche R_14, R_16 sind durch ihre Form und relative Anordnung zur
Lichtquelle 12 dazu eingerichtet, Licht L_14, L_16 der Lichtquelle 12 in vorbestimmter
Weise zu verteilen. Dabei ist ein erster Reflektorbereich R_l4 als erstes optisches
Element 14 in einem vergleichsweise großen Abstand d_14 zur Lichtquelle 12 angeordnet,
und ein zweiter Reflektorbereich R_16 ist als zweites optisches Element 16 in einem
vergleichsweise kleinen Abstand d_16 zur Lichtquelle 12 angeordnet.
[0023] Die durch die Form und Anordnung der Reflektorbereiche R_14, R_16 vorbestimmte Lichtverteilung
LV, die sich bei eingeschalteter Lichtquelle 16 als beleuchtete Fläche auf einem vor
dem Scheinwerfer 10 angeordneten Schirm 22 einstellt, setzt sich aus einer ersten
Lichtverteilung LV_14 und einer zweiten Lichtverteilung LV_16 zusammen. Die erste
Lichtverteilung LV_14 wird vom Anteil L_14 des Lichtes der Lichtquelle 12 erzeugt,
der vom ersten optischen Element 14 reflektiert wird. Analog wird die zweite Lichtverteilung
LV_16 vom Anteil L_16 des Lichtes der Lichtquelle 12 erzeugt, der vom zweiten optischen
Element 16 reflektiert wird. Die von dem ersten optischen Element 14 erzeugte Lichtverteilung
LV_14 überlappt sich mit der vom zweiten optischen Element 16 erzeugten Lichtverteilung
LV_16 zu der Lichtverteilung LV, wobei sich die Intensitäten der Lichtverteilungen
LV_14, LV_16 im Überlappungsbereich addieren.
[0024] Da der zweite Reflektorbereich R_16 deutlich näher an der Lichtquelle 12 angeordnet
ist, als der erste Reflektorbereich R_14, hat die aus dem Licht L_16 des zweiten Reflektorbereiches
R_16 resultierende Lichtverteilung LV_16 eine vergleichsweise größere Ausdehnung in
vertikaler Richtung V und eignet sich daher insbesondere zur Ausleuchtung des Nahbereiches
vor dem Fahrzeug und zur Ausleuchtung des seitlichen Vorfeldes. Der Reflektorbereich
R_16 besitzt darüber hinaus eine vergleichsweise kleinere Brennweite als der erste
Reflektorbereich R_14. Er sammelt daher vergleichsweise viel Licht und besitzt daher
einen vergleichsweise guten Wirkungsgrad, was die Beleuchtungsintensität in der zweiten
Lichtverteilung LV_16 erhöht. Durch die vergleichsweise größere Brennweite des ersten
Reflektorbereichs R_14 erlaubt dieser zum Beispiel eine Erzeugung einer ausreichend
scharfen Helldunkelgrenze und/oder eine vergleichsweise stärkere Bündelung des Lichtes
in größerer Entfernung vor dem Fahrzeug.
[0025] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Darstellung der Anordnung von zwei Reflektorbereichen
R_14, R_16 zusammen mit einer Lichtquelle 12, wie sie unter Bezug auf die Fig. 1 erläutert
worden ist, zusammen mit Details einer bevorzugten Ausgestaltung der Lichtquelle 12.
Darüber hinaus zeigt die Fig. 2 eine Lichtverteilung, die sich aus einer bestimmten
Betriebsweise der Lichtquelle 12 ergibt.
[0026] Im Einzelnen zeigt die Fig. 2 eine Lichtquelle 12, die eine Mehrzahl von Halbleiterlichtquellen
24, 26, 28, 30 aufweist. Mit einer Mehrzahl ist hier jede natürliche Zahl größer als
1 gemeint.
[0027] Die Halbleiterlichtquellen 24 bis 30 sind einzeln oder in Gruppen schaltbar auf eine
Montageträger 32 montiert. Die Halbleiterlichtquellen 24 bis 30 sind in einer bevorzugten
Ausgestaltung Leuchtdioden, die von einer Ansteuer- und Leistungselektronik in Form
eines Steuergeräts angesteuert werden. Das Steuergerät kann ein Bestandteil des Scheinwerfers
10 sein oder als separate Komponente außerhalb des Scheinwerfers 10 im Kraftfahrzeug
angeordnet sein.
[0028] Das Licht der Halbleiterlichtquellen 24 bis 30 wird bevorzugt nur durch den Reflektor,
bei Bedarf noch zusätzlich durch eine Vorsatzlinse, beziehungsweise durch einen Verguss
der Lichtquelle mit transparentem Kunststoff gebündelt.
[0029] Auf dem Montageträger 32 können neben den Halbleiterlichtquellen 24 bis 30 auch weitere
elektronische Bauteile angeordnet sein. Der Montageträger 32 kann darüber hinaus eine
oder mehrere Vorrichtungen zur Durchführung der beim Betrieb der Halbleiterlichtquellen
auftretenden Verlustwärme an einen auf der Rückseite des Montageträgers angeordneten
Kühlkörper enthalten. Alternativ kann ein Montageträger 32 mit integriertem Kühlkörper,
beispielsweise in Form einer Metallkernplatine, verwendet werden. In der dargestellten
Ausgestaltung dient der Montageträger 32 darüber hinaus zur Befestigung des zweiten
Reflektorbereichs R_16, der vergleichsweise näher an der Lichtquelle 12 angeordnet
ist als der erste Reflektorbereich R_14.
[0030] Bei einer Ausgestaltung, bei der die Reflektorbereiche R_14, R_16 durch unterschiedliche
Bereiche eines einzelnen Reflektorbauteils realisiert werden, dient der Montageträger
32 bevorzugt zur Montage des kompletten Reflektorbauteils. Dadurch wird eine Genauigkeit
der Anordnung der Halbleiterlichtquellen 24 bis 30 relativ zu den Reflektorbereichen
R_14, R_16 erzielt, die nur von der Fertigungsgenauigkeit des Montageträgers 32 und
des zusammenhängenden Reflektorbauteils begrenzt wird.
[0031] Von den eingeschalteten Halbleiterlichtquellen 24 bis 30 ausgehendes Licht wird,
soweit es auf die Reflektorbereiche R_14, R_16 trifft, von diesen in eine Hauptabstrahlrichtung
34 reflektiert. Dabei ergibt sich in einiger Entfernung vor dem Fahrzeug die dargestellte
Lichtverteilung LV, wie sie bereits im Zusammenhang mit der Fig. 1 erläutert worden
ist. Im Unterschied zu der Fig. 1, die lediglich eine Ausdehnung der Lichtverteilungen
LV_14, LV_16 und LV in vertikaler Richtung V veranschaulicht, zeigt die Fig. 2 auch
eine Ausdehnung der genannten Lichtverteilungen in horizontaler Richtung H. Dabei
wird die Lichtverteilung LV_14 für den Fernbereich in der qualitativen Darstellung
der Fig. 2 auf der rechten Seite der Fig. 2 von einer vertikal verlaufenden Gerade
G_14(24) begrenzt. Analog wird die Lichtverteilung LV_16 für den Nahbereich und die
Seitenausleuchtung in der qualitativen Darstellung der Fig. 2 durch eine weiter rechts
vertikal verlaufende Gerade G_16(24) begrenzt. Der Abstand der Geraden G_14(24) und
G_16(24) stellt ein Maß für die seitliche Reichweite der Lichtverteilung LV, beziehungsweise
der Lichtverteilung LV_16 dar.
[0032] Die Halbleiterlichtquellen 24 bis 30 sind in der dargestellten Ausgestaltung in einer
quer zu der Hauptabstrahlrichtung 34 des Scheinwerfers 10 ausgerichteten Reihe angeordnet.
Aus diesem Grund hängt die seitliche Reichweite der Lichtverteilung LV; beziehungsweise
der Lichtverteilung LV_16 davon ab, welche der Halbleiterlichtquellen 24 bis 26 eingeschaltet
sind.
[0033] In der Ausgestaltung, die in der Fig. 2 dargestellt ist, wird das Licht L_14 und
L_16, das die Lichtverteilungen LV_14 und LV_16 erzeugt, nur von einer einzigen eingeschalteten
Halbleiterlichtquelle 24 erzeugt. Die übrigen Halbleiterlichtquellen 26, 28, 30 sind
ausgeschaltet.
[0034] Aus diesem Grund ist die Lage der Geraden G_14 und G_16 nur von der ersten Halbleiterlichtquelle
24 abhängig. Aus diesem Grund sind die Geraden G_14 und G_16 in der Fig. 2 als G_14(24)
und G_16(24) bezeichnet.
[0035] Die Figur 3 zeigt den Gegenstand der Fig. 2 in einem zweiten Einschaltzustand und
einer daraus resultierenden, veränderten Lichtverteilung, sowie mit den Geraden G_14(24)
und G_16(24) aus der Fig. 2. In der Darstellung der Fig. 3 sind alle vier Halbleiterlichtquellen
24 bis 30 eingeschaltet. Man erkennt, dass sich die Lichtverteilung LV_14 durch das
Einschalten der weiteren Lichtquellen 26, 28 und 30 nur vergleichsweise wenig über
die Lage der Geraden G_14(24) hinaus nach rechts vergrößert hat. Dagegen hat sich
die Lichtverteilung LV_16, die durch den näher an der Lichtquelle 12 angeordneten
Reflektorbereiche R_16 erzeugt wird, in einem wesentlich größeren Ausmaß über die
Lage der Geraden G_16(24) hinaus nach rechts verschoben und wird nun, rein qualitativ
betrachtet, durch die Gerade G_16(24, 26, 28, 30) begrenzt.
[0036] Der Abstand der Geraden G_16(24, 26, 28, 30) und G_14(24) stellt, wie auch bei der
Fig. 2, ein Maß für die seitliche Reichweite der Lichtverteilung LV, beziehungsweise
der Lichtverteilung LV_16 dar. Ein Vergleich dieses Abstandes in der Fig. 4 mit dem
entsprechenden Abstand in der Fig. 2 stellt das Ausmaß der Ausdehnung der seitlichen
Ausleuchtung dar, das durch die Erfindung erzielt wird. Dieses Ausmaß entspricht im
Übrigen auch direkt dem Abstand der beiden Geraden G_16(24) und G_16(24, 26, 28, 30)
aus der Fig. 3.
[0037] Für einen Schaltzustand der Lichtquelle 12 mit eingeschalteten Halbleiterlichtquellen
24 und 26 sowie für einen Schaltzustand der Lichtquelle 12 mit eingeschalteten Lichtquellen
24, 26 und 28 ergeben sich entsprechende Grenzen G_16(24, 26) und G_16(24, 26, 28),
die zwischen den beiden Grenzen G_16(24) und G_16(24, 26, 28, 30) liegen.
[0038] Durch sukzessive nacheinander erfolgendes Einschalten der Halbleiterlichtquellen
24, 26, 28, 30 wird auf diese Weise eine sukzessive erfolgende Vergrößerung der Reichweite
der seitlichen Ausleuchtung erzielt. Das sukzessive Einschalten erfolgt in einer bevorzugten
Ausgestaltung in Abhängigkeit von eine Lenkwinkel des Fahrzeugs so, dass ein zunehmender
Lenkwinkel eine Vergrößerung der Reichweite der seitlichen Ausleuchtung auslöst. Durch
den deutlichen Zuschalteffekt kann zum Beispiel ein in diesem Sinne sequentielles
Abbiegelicht bereitgestellt werden.
[0039] Die Ausprägung dieses Zuschalteffektes hängt auch von der Anordnung der Lichtquellen
24 - 30 in Bezug auf eine zentrale, optische Achse des zweiten Reflektorbereichs 16
ab. Eine solche zentrale optische Achse entspricht in einer Ausgestaltung einem Strahl,
der parallel zur Hauptausbreitungsrichtung 34 bei nur einer eingeschalteten Halbleiterlichtquelle
24 liegt und zum Intensitätsmaximum der daraus resultierenden zweiten Lichtverteilung
LV_16 zeigt. Relativ zu einer solchen zentralen Achse des zweiten optischen Elements
R_16 sind die Halbleiterlichtquellen 24 bis 30 bevorzugt so angeordnet, dass sich
eine von dem zweiten optischen Element R_16 erzeugte Lichtverteilung LV_16 mit zunehmender
Anzahl eingeschalteter Lichtquellen zunehmend zu einer Seite ausdehnt. Ein solcher
Effekt ergibt sich insbesondere für eine quer zur zentralen Achse ausgerichtete Reihenanordnung
der Halbleiterlichtquellen 24 - 30, bei der die erste Halbleiterlichtquelle 24 auf
der zentralen Achse liegt oder der zentralen Achse am nächsten liegt.
[0040] Die Fig. 4 zeigt eine Ausgestaltung, bei der die Reflektorbereiche R__14 und R_16
durch unterschiedliche Bereiche eines einzelnen Reflektorbauteils 36 realisiert werden.
Bei dieser Ausgestaltung springt der zweite Reflektorbereich 16 gewissermaßen gegenüber
dem ersten Reflektorbereich in Richtung auf die Lichtquelle 12 vor, so dass der zweite
Reflektorbereich R_16 gewissermaßen zwischen dem ersten Reflektorbereich R_14 und
der Lichtquelle 12 liegt.
[0041] Die Reflektorbereiche R_14 und R_16 können aber alternativ auch durch voneinander
getrennte Reflektoren, also durch separate Bauteile, realisiert werden, wie es die
Darstellungen der Figuren 2 und 3 nahe legen. Auch in diesem Fall sind die Reflektorbereiche
R_14 und R_16 so angeordnet, dass der zweite Reflektorbereich R_16 gewissermaßen zwischen
dem ersten Reflektorbereich R_14 und der Lichtquelle 12 liegt.
[0042] Unabhängig von der Ausgestaltung als separates oder mit dem ersten Reflektorbereich
R_14 zusammenhängendes Bauteil ist bevorzugt, dass der zweite Reflektorbereich R_16
verschiedene Teilbereiche aufweist, von denen jeder in Bezug auf sein Zusammenwirken
mit einer einzeln schaltbaren Halbleiterlichtquelle oder einzeln schaltbaren Gruppe
von Halbleiterlichtquellen optimiert ist.
[0043] Die Erfindung wurde bis zu dieser Stelle am Beispiel von Reflektorbereichen R_14,
R_16 als optische Elemente 14, 16 erläutert.
[0044] Der Fachmann erkennt jedoch, dass sich die beschriebenen Effekte auch mit Linsen
als optischen Elementen 14, 16 oder mit einer Linse als optischem Element 14 und einem
Reflektor als optischem Element 16, oder mit einem Reflektor als optischem Element
14 und einer Linse als optischem Element 16 erzielen lässt.
[0045] Es versteht sich, dass ein Kraftfahrzeugscheinwerfer 10, der die hier beschriebenen
Merkmale aufweist, darüber hinaus weitere Elemente wie weitere optische Elemente,
Lichtquellen und/oder Lichtmodule aufweisen kann.
1. Kraftfahrzeugscheinwerfer (10) mit einer Lichtquelle (12) und wenigstens zwei optischen
Elementen (14, 16), die dazu eingerichtet sind, Licht der Lichtquelle (12) in vorbestimmter
Weise zu verteilen, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes optisches Element (14) in einem vergleichsweise großen Abstand (d_14)
zur Lichtquelle (12) angeordnet ist und ein zweites optisches Element (16) in einem
vergleichsweise kleinen Abstand (d_16) zur Lichtquelle (12) so angeordnet ist, dass
sich eine vom dem ersten optischen Element (14) erzeugte Lichtverteilung (LV_14) und
eine vom zweiten optischen Element (16) erzeugte Lichtverteilung (LV_16) überlappen.
2. Scheinwerfer (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste optische Element (14) eine größere Brennweite besitzt als das zweite optische
Element (16).
3. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle (12) eine Mehrzahl von Halbleiterlichtquellen (24, 26, 28, 30) aufweist.
4. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbleiterlichtquellen (24, 26, 28, 30) einzeln oder gruppenweise einschaltbar
sind.
5. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbleiterlichtquellen (24, 26, 28, 30) in einer quer zu einer Hauptabstrahlrichtung
(34) des Scheinwerfers (10) ausgerichteten Reihe angeordnet sind.
6. Scheinwerfer (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Halbleiterlichtquellen (24, 26, 28, 30) der Reihe relativ zu einer
zentralen Achse des zweiten optischen Elements (16) so angeordnet sind, dass sich
eine von dem zweiten optischen Element (16) erzeugte Lichtverteilung (LV_16) mit zunehmender
Anzahl eingeschalteter Halbleiterlichtquellen (24, 26, 28, 30) zunehmend zu einer
Seite ausdehnt.
7. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste optische Element (14) ein erster Reflektorbereich (R_14) ist und dass das
zweite optische Element (16) ein zweiter Reflektorbereich (R_16) ist.
8. Scheinwerfer (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Reflektorbereich (R_16) verschiedene Teilbereiche aufweist, von denen
jeder in Bezug auf sein Zusammenwirken mit einer einzeln schaltbaren Halbleiterlichtquelle
(24, 26, 28, 30) oder einzeln schaltbaren Gruppe von Halbleiterlichtquellen (24, 26,
28, 30) optimiert ist.
9. Scheinwerfer (10) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflektorbereiche (R_14, R_16) durch voneinander getrennte Reflektoren realisiert
werden.
10. Scheinwerfer (10) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflektorbereiche (R_14, R_16) durch unterschiedliche Bereiche eines einzelnen
Reflektorbauteils (36) realisiert werden.
11. Scheinwerfer (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste optische Element (14) eine erste Linse ist und dass das zweite optische
Element (16) eine zweite Linse ist.