Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Steighilfe für einen Ski mit einem skifesten Basisteil
und einer Stützvorrichtung, wobei die Stützvorrichtung wenigstens zwei Stützpositionen
aufweist, in welchen die Stützvorrichtung ein Absenken eines in einer Skibindung gehaltenen
Schuhs unter einen zur jeweiligen Stützposition gehörigen Steigwinkel zwischen Schuh
und Ski verhindert, und die Steighilfe einen Ruhezustand und einen betätigten Zustand
aufweist und direkt oder indirekt durch Betätigung durch einen Skiläufer vom Ruhezustand
in den betätigten Zustand bringbar ist, und die Steighilfe eine Stellvorrichtung umfasst,
welche bei einem Übergang vom betätigten Zustand in den Ruhezustand in einem Stellvorgang
die Stützvorrichtung zwischen den wenigstens zwei Stützpositionen verstellen kann,
wobei eine Kopplungsvorrichtung vorhanden ist, mit welcher die Stellvorrichtung funktionell
an die Stützvorrichtung koppelbar ist, wobei im betätigten Zustand der Steighilfe
die Stellvorrichtung in eine Messstellung gebracht werden kann, in welcher sich ein
Schwereelement der Stellvorrichtung in einem Messzustand befindet das Schwereelement
im Messzustand derart freigegeben ist, dass es in Abhängigkeit einer momentanen Schwerkraftrichtung
unterschiedliche Längslagen einnehmen kann, und im Ruhezustand der Steighilfe die
Stellvorrichtung in einer Schaltstellung ist, in welcher sich das Schwereelement in
einer von wenigstens zwei unterschiedlichen, jeweils einer der wenigstens zwei Stützpositionen
zugeordneten, Schaltpositionen befindet und in dieser blockiert ist, wobei beim Übergang
des Schwereelements aus der Messposition in eine der Schaltpositionen in der Stellvorrichtung
ein Stellvorgang erfolgen kann, in welchem aufgrund der eingenommenen Schaltposition
des Schwereelements die Stützvorrichtung aus einer momentanen in eine neue Stützposition
verstellt wird.
Stand der Technik
[0002] Hinsichtlich ihrer Funktion sind Skibindungen unterteilbar in alpine Pistenbindungen,
die nur zum Abfahren und Skifahren an Skiliften verwendet werden, und Tourenbindungen
oder Telemarkbindungen, die zusätzlich auch zum Gehen auf Skiern, insbesondere zum
Aufsteigen mit Hilfe von an den Skiern befestigten Steigfellen, verwendet werden.
Während erstere bloss eine zuverlässige Fixierung des Skischuhs auf dem Ski in einer
sogenannten Abfahrtsstellung zu gewährleisten haben, müssen letztere zum Aufsteigen
neben der Abfahrtsstellung in eine Aufstiegsstellung gebracht werden können, in welcher
zum Gehen eine Gelenkbewegung zwischen dem Skischuh und dem Ski ermöglicht wird. Üblicherweise
ist dabei der Skischuh um eine Querachse am Ski verschwenkbar, sodass er zum Gehen
im Fersenbereich vom Ski abhebbar ist.
[0003] Tourenbindungen weisen hierzu beispielsweise einen gegenüber einem skifesten Basisteil
schwenkbaren Träger auf, welcher zusammen mit daran befestigten Vorder- und Fersenbacken
einen Skischuhträger bildet. Der Skischuhträger ist zur Erfüllung der Doppelfunktion
einer Tourenbindung (Aufsteigen, Abfahren) über eine Verriegelungseinrichtung entweder
starr mit dem Ski zu verbinden oder derart zu entriegeln, dass der Skischuhträger
im Fersenbereich vom Ski abhebbar ist.
[0004] Neben einem für die Ver- und Entriegelung der Schuhaufnahme im Fersenbereich dienenden
Verriegelungshebel weist die Verriegelungseinrichtung häufig noch einen Stützhebel
auf, der in seiner Wirkstellung eine Auflage in einem Abstand oberhalb des Skis für
den entriegelten Skischuhträger bildet. Typischerweise sind derartige Stützhebel in
Längsrichtung um eine Querachse schwenkbar an einem Basisteil angelenkt und weisen
mehrer Auflagen für den Skischuhträger in unterschiedlichem Abstand zur Schwenkachse
auf. Je nach Schwenkstellung kann somit eine andere Auflage in die Bewegungsbahn des
Skischuhträgers eingeschwenkt werden und verhindert so das weitere Absenken des Skischuhträgers
zum Ski hin. Die Auflage bietet damit beim Aufsteigen eine Steighilfe zum zumindest
teilweisen Ausgleich einer Geländeneigung. Ein sonst notwendiges Beugen des im Skischuh
in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkten Sprunggelenkes erübrigt sich damit und
gestaltet das Aufsteigen für den Skiläufer komfortabler.
[0005] Es sind auch Tourenskibindungen bekannt, welche keinen Skischuhträger aufweisen (z.
B. Bindungen gemäss der
EP 0199 098 B1; Barthel). Bei derartigen Tourenskibindungen ist der Skischuh in der Aufstiegsstellung
nur an einem Vorderbacken gehalten und eine steife Skischuhsohle übernimmt die Funktion
des Skischuhträgers. Auch Telemark-Bindungen erlauben ein Abheben eines Fersenbereichs
des Skischuhs und weisen keinen Skischuhträger auf. Bei derartigen Bindungen kann
ebenfalls eine Steighilfe vorgesehen sein, welche den Skischuh z. B. direkt im Fersenbereich
oder in anderen Bereichen der Sohle unterstützt.
[0006] Ein Nachteil bekannter Steighilfen liegt allgemein darin, dass zum Einen zur Verstellung
des Stützhebels in der Regel angehalten werden muss, was den Bewegungsfluss beim Aufstieg
hemmt. Zum Anderen ist es gerade für Anfänger nicht immer leicht, eine Verstellung
des Stützhebels im steilen Gelände - aber genau dort ist diese meist notwendig - oder
unter widrigen Witterungsbedingungen ohne erhöhte Sturzgefahr auszuführen.
[0007] Die
WO 2007/079604 A (Fritschi AG) verfolgt einen gänzlich neuen Ansatz für eine komfortabel zu bedienende
Steighilfe. Diese beschreibt eine Steighilfe, welche das Absinken des Schuhs in eine
skiparallele Lage verhindert, wobei sich die Steighilfe selbst regelnd derart einstellen
kann, dass eine Änderung der Geländeneigung automatisch ausgeglichen wird. Dabei wird
laufend eine Lage des Schuhs bzw. des Skischuhträgers oder des Skis ermittelt und
beim Absenken auf ein Stützelement ein Absinken unter eine horizontale Lage vermieden.
Diese Lösungen haben den Nachteil, dass eine Messung der Lage des Skis und/oder des
Schuhs beim Absenken des Schuhs und Vorwärtsschieben des Skis während des Aufsteigens
erfolgt und somit vergleichsweise starke Beschleunigungen auftreten. Die auftretenden
Beschleunigungen sind betragsmässig mit der Erdbeschleunigung vergleichbar bzw. können
auch deutlich höhere Beträge aufweisen. Eine Lage- bzw. Neigungsmessungen ist somit
nur mit geringer Genauigkeit möglich. Eine hinreichend genaue Einstellung der Steighilfe
ist somit schwierig umzusetzen.
[0008] Die
WO 2008/08351 A (Fritschi AG) löst dieses Problem, indem eine Stellvorrichtung vorhanden ist, welche
derart ausgebildet ist, dass sie die Stützvorrichtung in einem Stellvorgang von einer
momentanen Stützposition in eine neue Stützposition stellen kann, wobei der Stellvorgang
zeitlich verzögert zu einer Betätigung der Stellvorrichtung ausgelöst wird. Dieser
Lösung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass beim Aufsteigen bei vollständig abgesenktem
Skischuh der Ski in Ruhe ist und während dieses Zeitraums eine Lagebestimmung des
Skis mit guter Genauigkeit erfolgen kann. Dabei ist der Ski und insbesondere eine
Stützvorrichtung der Steighilfe jedoch mit dem Gewicht des Skiläufers belastet, womit
ein Verstellen der Stützvorrichtung nicht möglich ist. Durch die zeitliche Verzögerung
der Betätigung der Stellvorrichtung und des Stellvorgangs kann nun die Betätigung
bei vollständig abgesenktem Skischuh erfolgen. In diesem Zeitraum kann eine Messung
einer Schwerkraftrichtung bzw. eine Längsneigung des Skis ohne störende Einflüsse
durch eine Bewegung des Skis erfolgen. Erst bei Entlastung des Stützhebels, d. h.
wenn der Skischuh wieder abgehoben wird, wird ein allfällig erforderlicher Stellvorgang
ausgelöst. Zur Messung der Längsneigung des Skis wird hierzu bei Belastung des Stützhebels,
d. h. bei Betätigung der Stellvorrichtung, über einen Wippenmechanismus ein Schwerependel
von einem Stellelement nach oben abgehoben und dabei freigegeben. Bei Entlastung des
Stützhebels wird das Schwerependel wieder auf das Stellelement abgesenkt, wobei es
gemäss einer momentanen Ausrichtung in Stellkerben eingreifen und durch Verschieben
des über einen Hebelarm an den Stützhebel gekoppelten Stellelements einen Stellvorgang
auslösen kann.
[0009] Die
US 2010/0001491 A (Fritschi AG) beschreibt eine Steighilfe mit einem an einem gegenüber dem Basisteil
absenkbaren Trägerelement für einen Rollkörper. Durch Belastung der Stützvorrichtung
wird das Trägerelement abgesenkt und der Rollkörper freigegeben. Der Rollkörper kann
sich somit im Rahmen einer Längsführung des Trägerelements gemäss einer Schwerkraftrichtung
ausrichten. Bei Entlastung der Stützvorrichtung wird das Trägerelement wieder angehoben,
womit das Schwereelement einen Stellvorgang auslösen kann.
[0010] Während die beiden vorgenannten Lösungen bereits eine komfortable und vollautomatische
Einstellung einer Steighilfe mit guter Genauigkeit ermöglichen, muss das freigegebene
Schwereelement deutlich voneinander beabstandete Längspositionen einnehmen können,
um in Abhängigkeit einer momentanen Schwerkraftrichtung mit hinreichender Genauigkeit
in die unterschiedlichen Schaltpositionen bzw. unterschiedlichen Stellkerben zu gelangen.
Im Falle des Pendels muss dieses dafür beispielsweise eine gewisse Länge aufweisen
- nicht zuletzt auch, um das Stellelement im Stellvorgang über einen hinreichend grossen
Stellweg verschieben zu können. Im Falle des Rollkörpers muss dieser über eine vergleichsweise
lange Distanz von einer vorderen in eine hintere Stellposition rollen. Damit ist in
beiden Fällen eine vergleichsweise grosse Relaxationszeit erforderlich, welche das
Schwereelement benötigt, um sich gemäss einer momentanen Schwerkraftrichtung auszurichten.
Erfolgt nur ein kurzer Steigschritt kann es daher vorkommen, dass die Messung der
Schwerkraftrichtung nicht korrekt erfolgt und die Steighilfe in eine falsche Steigstufe
geschalten wird.
Darstellung der Erfindung
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es, eine dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörende
Steighilfe mit Stellautomatik zu schaffen, welche eine schnelle Messung bei guter
Zuverlässigkeit gewährleistet.
[0012] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung umfasst die Stellvorrichtung der Steighilfe wenigstens eine Steuerfläche,
welche an einer im Wesentlichen, bezüglich dem Basisteil, festen Längsposition angeordnet
ist und beim Übergang der Stellvorrichtung von der Messstellung in die Schaltstellung,
das Schwereelement, in Abhängigkeit einer im Messzustand eingenommenen Längsposition,
in Längsrichtung aus der im Messzustand eingenommenen Längsposition zwingen kann,
insbesondere in eine der wenigstens zwei Schaltpositionen.
[0013] Hier und im Folgenden bezeichnen Begriffe wie "oben" oder "unten" Lagen bzw. Richtungen
bezüglich einer Skioberfläche eines Skis, welcher auf vorgesehene Weise mit der Steighilfe
versehen ist. Dabei ist eine Skioberseite parallel zu einer Grundfläche des Basisteils
angeordnet, mit welcher das Basisteil in zum Betrieb vorgesehenen Zustand auf der
Skioberfläche befestigt ist. Im Folgenden wird daher zur Vereinfachung hinsichtlich
einer Ausrichtung von Elementen der Steighilfe auf den Ski bzw. die Skioberfläche
Bezug genommen, welche hinsichtlich in diesem Zusammenhang äquivalent zu der Grundfläche
des Basisteils ist. Ebenso beziehen sich Begriffe wie "vorne" und "hinten" auf ein
vorderes (in Fahrtrichtung) und ein hinteres Skiende eines Skis, auf welchem die Steighilfe
in betriebsbereitem Zustand montiert ist. Damit ist auch eine Skilängsrichtung definiert,
welche im Folgenden auch nur als "Längsrichtung" bezeichnet ist. Eine Breite bezieht
sich, sofern nicht anders vermerkt, auf eine Richtung quer zur Skilängsrichtung und
parallel zur Skioberfläche.
[0014] Die Steighilfe ist durch einen Benutzer derart betätigbar, dass sie bei Betätigung
von einem "Ruhezustand" in einen "betätigten Zustand" gebracht werden kann. Mit Betätigung
wird hierbei als eine initiale Manipulation durch den Benutzer bezeichnet. In Analogie
zu einem binären Taster, welcher in gedrücktem Zustand in einem Zustand "ein" ist
und durch Loslassen in einen Zustand "aus" übergeht, wird hier und im Folgenden mit
"Betätigung" die Einleitung des Übergangs vom "Ruhezustand" ("aus") zum "betätigten
Zustand" ("ein") bezeichnet.
[0015] Die Steighilfe weist im "Ruhezustand" und im "betätigten Zustand" mechanisch unterscheidbare
Konfiguration verschiedener Elemente der Steighilfe auf. Insbesondere kann sich z.B.
die Stützvorrichtung im Ruhezustand der Steighilfe in unterschiedlichen Stützstellungen
befinden.
[0016] Die Stellvorrichtung befindet sich im Ruhezustand der Steighilfe in der Schaltstellung,
in welcher das Schwereelement in einer der Schaltpositionen blockiert ist. Die Stellvorrichtung
kann dabei in der Schaltstellung verschiedene mechanische Konfigurationen einnehmen.
Insbesondere kann z.B. ein Stellelement der Stellvorrichtung, welches an die Stützvorrichtung
koppelbar ist, in der Schaltstellung unterschiedliche Stellungen innehaben. Die Schaltstellung
definiert sich über die Blockierung des Schwereelements im Ruhezustand der Steighilfe.
Dabei ist das Schwereelement, bevorzugt basisteilfest, derart in einer der Schaltpositionen
blockiert, dass es trotz Schwerkraft und allfällig wirkenden Trägheitskräften in der
jeweiligen Schaltposition verbleibt.
[0017] Im betätigten Zustand kann die Stellvorrichtung eine Vielzahl von unterschiedlichen
Konfigurationen einnehmen, z.B. in Abhängigkeit eines Betätigungsgrades. In Analogie
mit dem oben genannten Taster nimmt dieser in betätigtem Zustand ebenfalls eine Vielzahl
von Konfigurationen ein, z.B. je nachdem wie weit er nach einer Betätigung gedrückt
wird. Bei einer erfindungsgemässen Steighilfe befindet sich die Stellvorrichtung bei
betätigter Steighilfe in wenigstens einer ihrer Konfigurationen in einer Messstellung.
In der Messstellung ist das Schwereelement freigegeben, sodass es sich nach der momentanen
Schwerkraftrichtung ausrichten kann. Die Messstellung der Stellvorrichtung definiert
sich somit durch die Freigabe des Schwereelements im betätigten Zustand der Steighilfe.
[0018] Um eine Messung einer Längsneigung des Skis vornehmen zu können, kann das Schwereelement
im Messzustand in Abhängigkeit der wirkenden äusseren Kräfte, insbesondere in Abhängigkeit
der momentanen Schwerkraftwirkung, verschiedene Längspositionen einnehmen. Freigegeben
bezeichnet im vorliegenden Zusammenhang nicht notwendigerweise, dass sich das Schwereelement
gemäss den wirkenden Beschleunigungen vollständig frei ausrichten können muss. Die
Ausrichtung kann z.B. auch im Rahmen einer zusätzlichen Führung des Schwereelements
erfolgen bzw. auf einen vorgegebenen Messbereich beschränkt sein. Bevorzugt wird das
Schwereelement bei Betätigung der Steighilfe durch Absenken oder Anheben von einer
Blockierung freigegeben. Das Schwereelement kann aber z.B. auch am Basisteil in skisenkrechter
Richtung unverschiebbar gelagert sein, wobei die Freigabe in diesem Fall durch Absenken
oder Abheben der Blockierung erfolgt.
[0019] Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, dass für eine rasche Ausrichtung
nach einer momentanen Schwerkraftrichtung nur kurze Wege bzw. geringfügige Lageänderungen
im Messzustand des Schwereelements erforderlich sind. Im Weiteren liegt der Erfindung
die Erkenntnis zugrunde, dass es zum zuverlässigen Schalten der Steighilfe zwischen
zwei benachbarten Stützpositionen ausreicht festzustellen, ob die momentane Schwerkraftrichtung
oberhalb oder unterhalb bzw. vor oder hinter einer Schaltschwelle liegt. Hierbei bezeichnet
Schaltschwelle eine in der Stellvorrichtung vorgegebene, z.B. einstellbare, Schwerkraftrichtung
(bzw. Skilängsneigung), bei welcher der Übergang von einer Stützposition in die benachbarte
erfolgen soll. Ob sich eine momentane Schwerkraftrichtung oberhalb oder unterhalb
bzw. vor oder hinter einer Schaltschwelle liegt, kann bereits in einem engen Bereich
um die Schaltschwelle ermittelt werden. Es ist daher ausreichend, wenn sich das freigegebene
Schwereelement nur in einem Nahbereich um die Schaltschwelle nach einer Schwerkraftrichtung
ausrichten kann.
[0020] Um die kleinen Lageänderungen des Schwereelements für einen Stellvorgang nutzen zu
können sieht die Erfindung eine Steuerfläche vor, welche beim Übergang der Stellvorrichtung
aus der Messstellung in die Schaltstellung das Schwereelement in Abhängigkeit seiner
im Messzustand eingenommenen Längslage aus seiner im Messzustand eingenommenen Längslage
zwingen kann. Die Steuerfläche ist dabei bevorzugt derart ausgebildet, dass das im
Messzustand freigegebene Schwereelement beim Übergang in die Schaltstellung je nach
momentaner Lage von der Steuerfläche erfasst werden kann und von dieser in eine neue
Längsposition gezwungen werden kann. Bevorzugt ist die Steuerfläche derart ausgebildet,
dass das Schwereelement in jeder Längsposition des Messbereichs von der Steuerfläche
erfasst wird und beispielsweise, je nach Längslage, in unterschiedliche Längsrichtungen
gezwungen werden kann, insbesondere nach vorne und/oder nach hinten. Bevorzugt ist
die Steuerfläche zudem derart ausgebildet, dass sie das Schwereelement bis in die
jeweilige Schaltposition zwingt, wenn die Stellvorrichtung in die Schaltstellung übergeht.
[0021] Aufgrund der Steuerfläche wird erreicht, dass die Längslagen der Schaltpositionen
weitgehend unabhängig von den Längslagen sein können, welche das Schwereelement im
Messzustand einnehmen kann. Je nach momentaner Lage des Schwereelements im Messzustand
kann das Schwereelement beim Übergang in die Schaltstellung in die gewünschte Schaltposition
gezwungen werden. Insbesondere kann die Steuerfläche beispielsweise das Schwereelement
in einer vorderen Schaltposition zwingen, wenn eine Längsneigung des Skis kleiner
ist, als der Schwellwert.
[0022] Erfindungsgemäss ist die Steuerfläche bezüglich des Basisteils im Wesentlichen an
einer festen Längsposition angeordnet. Die Steuerfläche kann dabei z.B. fest am Basisteil
oder in im Wesentlichen skisenkrechter Richtung verschiebbar sein. "Im Wesentlichen"
bezeichnet hierbei, dass ein Verschiebeweg der Steuerfläche, sofern sie verschiebbar
am Basisteil vorgesehen ist, einen wesentlichen Weganteil in skisenkrechter Richtung
aufweist, d.h. ein Verschiebeweganteil in Skilängsrichtung ist bevorzugt wesentlich
kleiner bzw. höchsten gleich gross.
[0023] Es versteht sich, dass damit nicht ausgeschlossen ist, dass die Längsposition der
Steuerfläche für eine Einstellung des Schwellwerts vorgebbar sein kann und z.B. vor
Antritt des Aufstiegs durch einen Benutzer oder beim Kauf der Bindung durch einen
Servicetechniker eingestellt werden kann. Die erfindungsgemäss im Wesentlichen feste
Längsposition der Steuerfläche bezieht sich auf eine Anordnung der Steuerfläche während
des Betriebs der Steighilfe z.B. während des Aufstiegs.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Steighilfe daher eine Verstellvorrichtung,
mit welcher der Schwellwert, bei welchem ein Stellvorgang erfolgen soll, durch den
Benutzer vorgegeben werden kann. Je nach Ausführung der Steuerfläche kann die Verstellvorrichtung
z.B. eine Voreinstellung der Längsposition der Steuerfläche relativ zum freigegebenen
Schwereelement erlauben, sodass das Schwereelement in Abhängigkeit der vorgebbaren
Längsposition bei unterschiedlichen Auslenkungen von der Steuerfläche erfasst wird.
Auch ist eine Drehung der Steuerfläche um eine Querachse denkbar, sodass aufgrund
der so einstellbaren Ausrichtung der Steuerfläche gegenüber dem Schwereelement dieses
beim Übergang in die Stellposition in einer anderen Längsposition von der Steuerfläche
erfasst wird. Im Falle eines als Rollkörper ausgebildeten Schwereelements kann beispielsweise
eine Neigung einer Rollunterlage durch die Verstelleinrichtung vorgegeben werden,
sodass der Rollkörper bei anderem Schwellenwert der Skineigung in eine hintere oder
vordere Position rollt. Allgemein ermöglicht die Verstellvorrichtung eine Voreinstellung
des Zusammenwirkens des Schwereelements mit der Steuerfläche vor Betrieb der Steighilfe
derart, dass bei Über- oder Unterschreiten des eingestellten Schwellwerts durch die
aktuelle Skilängsneigung während des Betriebs der Steighilfe das Schwereelement beim
Übergang in die Stellposition von der Steuerfläche in die gewünschte Schaltposition
gezwungen wird.
[0025] Die Steuerfläche ist derart ausgebildet, dass, wenn das Schwereelement und die Steuerfläche
beim Übergang von der Messstellung in die Schaltstellung aneinander herangeführt werden
und mit einer Kraftwirkung gegeneinander gedrückt werden, eine Kraftwirkung auf das
Schwereelement in Längsrichtung resultiert. Die Steuerfläche sowie eine Richtung der
Kraftwirkung sind hierzu derart zueinander angeordnet, dass sich eine Abtriebskraft
auf das Schwereelement ergibt, welche ein Abrollen bzw. Abgleiten des Schwereelements
auf der Steuerfläche mit einer Wegkomponente in Längsrichtung bewirkt. Durch die Abtriebskraft
wird das Schwereelement von der Steuerfläche aus seiner momentanen Längsposition,
insbesondere bis in eine der Schaltpositionen, gezwungen.
[0026] Hierbei kann das Schwereelement direkt oder über ein Führungselement, wie z.B. einem
Führungsstutzen, mit der Steuerfläche zusammenwirken. Aufgrund des Führungselements
kann das Schwereelement z.B. in Skiquerrichtung zentrisch angeordnet sein, während
die Steuerfläche davon beabstandet, an einer oder beiden Seiten im Basisteil ausgebildet
ist. Allgemein erlaubt das Vorhandensein eines Führungselements am Schwereelement
das Zusammenwirken des Schwereelements mit einer beabstandeten Steuerfläche.
[0027] Die erfindungsgemässe Steighilfe umfasst ausserdem eine Kopplungsvorrichtung, mit
welcher die Stellvorrichtung funktionell an die Stützvorrichtung koppelbar ist. Die
Kopplungsvorrichtung kann dabei die Stellvorrichtung fix an die Stützvorrichtung koppeln,
d.h. im Rahmen eines vorgesehenen Betriebs der Steighilfe muss bzw. kann die Kopplung
nicht gelöst werden. Bevorzugt ist die Kopplungsvorrichtung jedoch derart ausgebildet,
dass die Kopplung durch einen Benutzer gelöst werden kann, um die Stützvorrichtung
auf einfache Weise z.B. auch von Hand zu verstellen. Dabei können auch Stützpositionen
vorgesehen sein, welche nur zur manuellen Verstellung vorgesehen sind und mit durch
die Stellvorrichtung automatisch verstellbaren Stützpositionen in der Steighilfe kombiniert
werden. Bevorzugt ist dabei eine Rastvorrichtung vorhanden, welche eine Verrastung
der Stützvorrichtung in den verschiedenen Stützpositionen ermöglicht.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuerfläche fest am Basisteil angeordnet.
Diese Ausführungsform ist insbesondere dann bevorzugt, wenn bei der Betätigung der
Steighilfe das Schwereelement zur Freigabe gegenüber dem Basisteil bewegt, z.B. angehoben
oder abgesenkt, wird. In diesem Fall wird das Schwereelement gegebenenfalls während
des Übergangs von der Messstellung in die Schaltstellung an die basisteilfeste Steuerfläche
herangeführt und beim weiteren Anheben bzw. Absenken des Schwereelements von der Steuerfläche
in die gewünschte Schaltposition gezwungen.
[0029] Die Steuerfläche kann in einer Variante allerdings auch in weitgehend skisenkrechter
Richtung verschiebbar am Basisteil ausgebildet sein. Dies ist insbesondere bei Ausführungen
der Steighilfe von Vorteil, bei welchen das Schwereelement derart am Basisteil angeordnet
bzw. geführt ist, dass es in der Messstellung gegenüber seiner Position in der Schaltstellung
bezüglich des Basisteils auf gleicher Höhe über einer Skioberfläche angeordnet ist
(d.h. weder angehoben noch abgesenkt wird). Der erfindungsgemässe Gedanke kann in
diesem Fall z.B. durch eine Steuerfläche umgesetzt werden, welche in skisenkrechter
Richtung am Basisteil geführt ist und welche beim Übergang von der Messstellung in
die Schaltstellung an das Schwereelement herangeführt wird und damit das Schwereelement
aus seiner Längsposition zwingt. In diesem Fall ist ein Verschiebeweg der Steuerfläche
vornehmlich in skisenkrechter Richtung angeordnet, wobei allerdings auch ein geringer
Weganteil in Skilängsrichtung vorhanden sein kann.
[0030] Bevorzugt sind die wenigstens zwei Schaltpositionen des Schwereelements bezüglich
des Basisteils fest vorgegeben. Damit ist der Vorteil verbunden, dass das Schwereelement
in der jeweiligen Schaltposition eine wohldefinierte Position hat und somit von der
Steuerfläche immer in dieselben, basisteilfesten Positionen gezwungen werden muss.
Die Steuerfläche kann somit vereinfacht ausgebildet sein, da nicht berücksichtigt
werden muss, dass sich die Lage einer Schaltposition in Abhängigkeit eines Zustandes
der Steighilfe ändert.
[0031] Als denkbare Abwandlung können die Schaltpositionen allerdings auch in Abhängigkeit
des Zustandes der Steighilfe, z.B. in Abhängigkeit der momentanen Stützposition der
Stützvorrichtung, unterschiedliche Lagen am Basisteil haben. In diesem Fall sollte
die Steuerfläche derart ausgebildet sein, dass die unterschiedlichen Lagen der Schaltpositionen
berücksichtigt werden. Die mit festen Schaltpositionen typischerweise verbundene konstruktive
Vereinfachung ist im Allgemeinen jedoch zu bevorzugen.
[0032] Die Messung der momentanen Schwerkraftrichtung zur Einstellung einer gewünschten
Stützposition der Steighilfe dient letztlich dazu, eine Längsneigung des Skis bzw.
eines Geländes, auf welchem aufgestiegen wird, zu messen. Bevorzugt unterscheiden
sich die von Schwereelement im Messzustand einnehmbaren Lagen daher durch ihre Längsposition.
Mit Vorteil weisen nun auch die Schaltpositionen unterschiedliche Längspositionen
auf, sodass sich die Längsposition des Schwereelements in den jeweiligen Schaltpositionen
unterscheiden. Insbesondere heisst dies, dass sich die Längsposition des Schwereelements
in einer ersten der wenigstens zwei Schaltpositionen von einer Längsposition in einer
zweiten der wenigstens zwei Schaltpositionen unterscheidet. Die im Messzustand einnehmbaren
unterschiedlichen Längspositionen des Schwereelements können somit den unterschiedlichen
Schaltpositionen zugeordnet werden.
[0033] In einer Variante ist es auch denkbar, dass die Schaltpositionen auf gleicher Länge
angeordnet sind und sich in einer Richtung quer zum Ski unterscheiden. In diesem Fall
müsste die Steuerfläche allerdings derart ausgebildet sein, dass beim Übergang von
der Messstellung in die Schaltstellung das Schwereelement aus seiner momentanen Lage
im Messzustand in einer Richtung quer zur Skilängsrichtung gezwungen wird. Dies ist
beispielsweise durch eine schraubenförmige Steuerfläche denkbar, welche das Schwereelement
gleichzeitig in Längsrichtung und quer zu dieser aus der momentanen Lage im Messzustand
zwingen kann. Während eine derartige Ausführung für gewisse Konstruktionsweisen einer
erfindungsgemässen Steighilfe vorteilhaft sein kann, bedingt sie jedoch z.B. eine
vergleichsweise komplizierte Ausbildung der Steuerfläche.
[0034] Wie eingangs bereits erwähnt sind für eine rasche Ausrichtung des Schwereelements
im Messzustand geringfügige Lageänderungen von Vorteil. Dem entgegen ist grundsätzlich
allerdings ein gewisser Abstand der unterschiedlichen Schaltpositionen erforderlich,
um mit hinreichender Robustheit im Rahmen eines Stellvorgangs einen erforderlichen
Stellweg zum hin- und herverstellen der Stützvorrichtung zwischen den wenigstens zwei
Stützpositionen erwirken zu können. Es stehen sich somit die Anforderungen entgegen,
einerseits im Messzustand nur geringfügige Lageänderungen des Schwereelements zuzulassen,
während sich das Schwereelement andererseits in der Schaltstellung in vergleichsweise
weit beabstandeten Schaltpositionen befinden soll.
[0035] Erfindungsgemäss kann das freigegebene Schwereelement im Messzustand verschiedene
Längspositionen einnehmen. Die Lagen, welche es einnehmen kann sind dabei bevorzugt
auf einen in Längsrichtung begrenzten Messbereich eingeschränkt. Damit wird zum Einen
erreicht, dass die Steuerfläche das Schwereelement nur in einem begrenzten Längenbereich
erfassen können muss. Zum Anderen können durch geeignete Beschränkung des Messbereichs
die Wege für eine Lageänderung des Schwereelements im Messzustand kurz gehalten werden,
sodass eine rasche Ausrichtung gemäss der momentanen Schwerkraftrichtung erfolgen
kann. Insbesondere kann der Messbereich dabei auf einen Bereich um einen Schwellwert
eingeschränkt sein, sodass das Schwereelement sich nur in diesem Bereich ausrichten
kann.
[0036] Die erfindungsgemässe Steuerfläche erlaubt nun, dass das Schwereelement trotz eines
eingeschränkten Messbereichs in vergleichsweise weit beabstandete Schaltpositionen
gebracht werden kann. Besonders bevorzugt ist dabei der Längenbereich der Längspositionen
(d.h. der Messbereich), welche das Schwereelement im Messzustand einnehmen kann, kleiner,
als ein Längsabstand der Längspositionen des Schwereelements in einer vordersten und
einer hintersten der wenigstens zwei Schaltpositionen.
[0037] Der Messbereich kann aber auch einem Abstand der vordersten und der hintersten Schaltposition
weitgehend entsprechen, wobei der Messbereich beispielsweise gegenüber dem von den
vordersten und hintersten Schaltpositionen definierten Längenbereich in Längsrichtung
verschoben ist. In diesem Fall kann die Steuerfläche beispielsweise dazu genutzt werden,
während des Übergangs von der Messstellung in die Schaltstellung das Schwereelement
in einer im Messzustand eingenommenen Längslage zu fixieren.
[0038] Die erfindungsgemässen Steuerflächen zwingen das Schwereelement beim Übergang von
der Messstellung aus einer momentanen Längsposition, bevorzugt in eine der Schaltpositionen.
Mit Vorteil weist eine erfindungsgemässe Steighilfe auch Mittel auf, welche das Schwereelement
beim Übergang von der Schaltstellung in die Messstellung aus der jeweiligen Schaltposition
in den Messbereich führen. Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen
Steighilfe sieht daher vor, dass eine Leitfläche vorhanden ist, welche das Schwereelement
beim Übergang der Stellvorrichtung von der Schaltstellung in die Messstellung aus
wenigstens einer der Schaltposition in den Messbereich zwingt.
[0039] Eine Leitfläche ist dabei nicht unbedingt erforderlich, hat aber den Vorteil, dass
das Schwereelement direkt in den Messbereich geführt ist, sodass bei seiner Freigabe
keine grössere Lageänderungen erfolgen, als ohnehin im Rahmen des Messbereichs vorgegeben
sind. Das Schwereelement kann sich im Messzustand aufgrund der Leitfläche also schneller
gemäss einer momentanen Schwerkraftrichtung im Messbereich ausrichten.
[0040] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Leitfläche derart bezüglich der Steuerfläche
angeordnet, dass sich zwischen jeweils einer der wenigstens zwei Schaltpositionen
und dem Messbereich im Rahmen einer Führungstoleranz eine Zwangsführung für das Schwereelement
ergibt. Damit ist der Vorteil verbunden, dass das Schwereelement zwischen Messbereich
und Schaltpositionen in einer durch die Steuerfläche und die Leitfläche gebildeten
Führungsvorrichtung eindeutig geführt ist. Die Lage des Schwereelements zwischen Messbereich
und Schaltpositionen ist in diesem Fall zu jedem Zeitpunkt vollständig bestimmt, womit
z.B. ein Stellvorgang beim Übergang von der Messstellung in die Schaltstellung genauer
und kontrollierter auslösbar ist. In diesem Fall ist das Schwereelement einzig im
Messzustand von der durch Steuerfläche und Leitfläche gebildeten Führungsvorrichtung
entkoppelt, sodass es sich im Rahmen des Messbereichs frei nach einer momentanen Schwerkraftrichtung
ausrichten kann.
[0041] Bilden Leitfläche und Steuerfläche keine Zwangsführung für das Schwereelement, besteht
grundsätzlich die Möglichkeit, dass das Schwereelement aufgrund z.B. äusserer Beschleunigungen
beim Übergang von der Messstellung in die Schaltstellung (oder umgekehrt) den Kontakt
mit der Steuerfläche verliert. Während auch in diesem Fall das Schwereelement hinreichend
zuverlässig von der Steuerfläche in die Schaltposition gezwungen werden kann, ist
eine vollständig bestimmte Führung des Schwereelements im Allgemeinen dennoch zu bevorzugen.
Dabei ist es denkbar, dass die Leitfläche das Schwereelement erst kurz vor Erreichen
des Messbereichs erfasst, um es in den Messbereich zu zwingen. Dabei ist es z.B. auch
denkbar, dass die Leitfläche fest am Basisteil angeordnet ist, während die Steuerfläche
in weitgehend skisenkrechter Richtung verschiebbar ist (oder umgekehrt).
[0042] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuerfläche, und insbesondere gegebenenfalls
auch die Leitfläche, in einer Führungsnut am Basisteil ausgebildet, in welcher das
Schwereelement, insbesondere mit wenigstens einem Führungselement, eingreift. Das
Führungselement ist mit Vorteil als Führungsstutzen am Schwereelement ausgebildet.
[0043] Eine Führungsnut erlaubt eine einfache Ausbildung der Steuerfläche, insbesondere
sofern auch eine Leitfläche vorhanden ist, z.B. direkt am Basisteil bzw. an einem
basisteilfesten Einsatz. Die Führungsnut stellt automatisch eine der Steuerfläche
gegenüberliegende Wandung zur Verfügung. Ist eine Breite der Nut hinreichend klein
gewählt, wirkt die gegenüberliegende Wandung als Leitfläche. Das Schwereelement kann
dabei gesamthaft in der Nut geführt gelagert sein, z.B. im Sinne eines Rollkörpers,
welcher in der Nut rollt. Das Schwereelement kann aber auch an einem Trägerelement
wie beispielsweise einem Pendelarm gelagert sein und über den dem Schwereelement zugehörigen
Führungsstutzen zur Steuerung in die Führungsnut eingreifen. Die Führungsnut wirkt
in diesem Fall im Sinne einer Kulissensteuerung auf das am Pendelarm gelagerte Schwereelement.
Über den Pendelarm wird das Schwereelement dann z.B. beim Übergang von der Messstellung
in die Schaltstellung in skisenkrechter Richtung angehoben und über den Führungsstutzen
durch eine gegenüber der Skisenkrechten in Längsrichtung geneigt ausgebildeten Nut
aus seiner momentanen Längsposition gezwungen.
[0044] Die Steuerfläche kann aber auch als einfache Fläche ausgebildet sein, auf welcher
das Schwereelement bzw. ein Führungsstutzen des Schwereelements abgleitet und somit
das Schwereelement in die Schaltposition zwingt, z.B. als giebelförmige Steuerfläche,
auf welcher das Schwereelement je nach momentaner Lage im Messzustand auf eine entsprechende
Seite des Giebels abgleitet.
[0045] Bevorzugt weist die Steuerfläche wenigstens zwei, jeweils den wenigstens zwei Schaltpositionen
zugeordnete, Steuerflächenabschnitte auf. Dabei ist jeder Steuerflächenabschnitt mit
Vorteil derart ausgebildet ist, dass er das Schwereelement beim Übergang der Stellvorrichtung
von der Messstellung in die Schaltstellung aus einer momentanen, im Messzustand eingenommenen
Lage, in die dem Steuerflächenabschnitt zugeordnete Schaltposition zwingt. Dabei sind
bevorzugt die Steuerflächenabschnitte derart zueinander und zum Schwereelement angeordnet,
dass das Schwereelement beim Übergang von der Messstellung in die Schaltstellung in
Abhängigkeit einer momentanen Schwerkraftrichtung auf wenigstens einen der wenigstens
zwei Steuerflächenabschnitte gelangt und von diesem in die zugehörige Schaltposition
gezwungen wird.
[0046] Die zwei Steuerflächenabschnitte bzw. -bereiche können hierbei z.B. spitzwinklig
aneinanderstossen, sodass das Schwereelement im Sinne einer Bifurkation auf eine der
wenigstens zwei Steuerflächenabschnitte gedrängt wird. Allerdings ist es auch denkbar,
dass mehr als zwei Steuerflächenbereiche vorhanden sind, z.B. für den Fall dass mehr
als zwei Stützpositionen geschaltet werden sollen. In diesem Fall muss das Schwereelement
im Messbereich zwei Schwellwerte erfassen können und die Steuerflächenabschnitte bilden
für jeden Schwellwert z.B. paarweise eine Bifurkation für das Schwereelement. Dabei
brauchen die Steuerflächenabschnitte nicht unbedingt aneinanderzustossen, sondern
können grundsätzlich auch voneinander beabstandet sein.
[0047] In einer bevorzugten Ausführungsform, bei welcher die Steuerfläche in einer Führungsnut
am Basisteil ausgebildet ist, sind die wenigstens zwei Steuerflächenbereiche der Steuerfläche
jeweils in einem entsprechenden Abschnitt der Führungsnut am Basisteil ausgebildet.
Bevorzugt gehen beide Nutabschnitte in einem skinahen Übergangsbereich, insbesondere
unter einem spitzen Winkel, ineinander über und laufen mit zunehmendem Abstand vom
Ski auseinander.
[0048] Die Steuerfläche kann beispielsweise in einer weitgehend V-förmigen Führungsnut mit
einem in Skilängsrichtung vorderen und einem hinteren Arm ausgebildet sein. Die beiden
Steuerflächenbereiche sind in diesem Fall bevorzugt in den Armen der V-Form ausgebildet.
Im Spitzenbereich der V-förmigen Nut liegt der Übergangsbereich, in welchem das in
der Nut geführte Schwereelement in der Messstellung freigegeben ist; an den freien
Enden der Arme liegen entsprechend die Schaltpositionen. Beim Übergang von der Messstellung
in die Schaltstellung, wenn das Schwereelement z.B. in skisenkrechter Richtung angehoben
bzw. abgesenkt wird, zwingt die V-Form das Schwereelement in einen der Arme, in welchem
das Schwereelement dann vom entsprechenden Steuerflächenbereich in die zugehörige
Schaltposition gezwungen wird. Beim Übergang von der Schaltstellung in die Messstellung
zwingen allfällige in der Nut ausgebildete Leitflächenabschnitte das Schwereelement
wieder in den Übergangsbereich, wo das Schwereelement im Messzustand zur Ausrichtung
im Messbereich freigegeben ist.
[0049] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die wenigstens zwei Führungsnuten bogenförmig
ausgebildet und krümmen sich ausgehend vom skinahen Übergangsbereich mit zunehmendem
Abstand vom Ski zu einer Skisenkrechten hin. In diesem Fall sind die Schaltpositionen
an den freien Armen der beiden bogenförmigen Nuten angeordnet. Durch die bogenförmige
Führung wird erreicht, dass das Schwereelement im Bereich Schaltpositionen, d.h. in
diesem Fall im oberen Endbereichen der Nuten, in weitgehend skisenkrechter Richtung
geführt ist. Beim Übergang in die Schaltpositionen, wenn das Schwereelement beispielsweise
vom Ski weg angehoben wird, ergibt sich somit eine klar definierte Bewegungsrichtung
von unten nach oben um beispielsweise einen Stellvorgang auszulösen. Die Bogenform
ist zudem insbesondere für den Fall vorteilhaft, wenn das Schwereelement an einem
Pendelarm gelagert ist, dessen Aufhängepunkt in skisenkrechter Richtung verschiebbar
am Basisteil geführt ist (siehe unten). Durch die Lagerung am Pendelarm ist das Schwereelement
auf eine Kreisbahn um die momentane Lage des Aufhängepunkts des Pendelarms eingeschränkt.
Eine geeignet ausgebildete Bogenform berücksichtigt bis zu einem gewissen Grad eine
Überlagerung einer Pendelbewegung um den Aufhängepunkt mit der Verschiebbewegung des
Aufhängepunktes in skisenkrechter Richtung. Eine derart ausgebildete Bogenform der
Führungsnuten bzw. Steuerflächen ist somit für die Bewegungsbahn des Schwereelements
optimiert.
[0050] Die Führungsnuten können aber auch, wie oben bereits erwähnt, beispielsweise in Skilängsrichtung
weitgehend V-förmig mit geraden Armen ausgebildet sein. Überhaupt besteht allgemein
weitgehende Freiheit bei der Ausbildung der Steuerflächen sowie allfälliger Führungsnuten,
um die Stellvorrichtung an spezifische Erfordernisse anzupassen.
[0051] Denkbar sind neben ebenen Steuerflächen z.B. auch konkav oder konvex gekrümmte Steuerflächen.
Ebenso können selbstverständlich die Führungsnuten entsprechende Krümmungen aufweisen,
wenn die Steuerflächen darin ausgebildet sind.
[0052] Das Schwereelement ist bevorzugt an einem Trägerelement gelagert. Eine Lagerung an
einem Trägerelement ergibt in Verbindung mit den Steuerflächen und den allfällig vorhanden
Leitflächen eine bevorzugt vollständig bestimmte Führung des Schwereelements zwischen
den Schaltpositionen und dem Messbereich. Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform
der Steighilfe, bei welcher das Schwereelement an einem Trägerelement gelagert ist,
welches in weitgehend skisenkrechter Richtung verschiebbar am Basisteil gelagert ist.
Insbesondere kann das Trägerelement ein Pendelarm mit einem freien Längsende sein,
an welchem das Schwereelement gelagert ist und welcher an einem gegenüberliegenden
Ende, vorzugsweise in skisenkrechter Richtung verschiebbar, am Basisteil gelagert
ist.
[0053] Ein an einem als Pendelarm ausgebildetem Trägerelement gelagertes Schwereelement
hat verschiedene Vorteile gegenüber einem beispielsweise im Rahmen einer Führung frei
beweglichen Rollkörper. Durch den Pendelarm wird der Freiheitsgrad des Schwereelements
bereits auf eine Kreisbahn eingeschränkt, womit die von der Steuerfläche erzwungene
Bewegung besser oder gar eindeutig bestimmt und somit besser kontrollierbar ist. Zudem
kann ein Pendellager einfacher aufgebaut sein, als eine Roll- bzw. Schiebeführung
für einen Massekörper, in welcher er sich schnell und genau gemäss einer Schwerkraftrichtung
ausrichten können muss.
[0054] Für eine komfortable Manipulation einer erfindungsgemässen Steighilfe erfolgt mit
Vorteil eine Betätigung der Stellvorrichtung weitgehend von oben her (der Skiläufer
befindet sich typischerweise oberhalb des Skis) In diesem Fall kann er sein Gewicht
einsetzen, um z. B. mit dem Skistock einen Knopf zu drücken oder direkt mit dem Skischuh
ein beispielsweise unterhalb einer Schuhsohle angeordnetes Betätigungselement der
Steighilfe zu betätigen. Die Betätigungsrichtung von oben her stellt somit eine "natürliche"
Betätigungsrichtung für eine komfortable Bedienung der Steighilfe dar, welche mit
Vorteil direkt in der Stellvorrichtung genutzt wird. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
sieht daher vor, dass ein an einem Pendelarm gelagertes Schwereelement bei Betätigung
der Steighilfe in weitgehend skisenkrechter Richtung abgesenkt wird. Die "natürliche"
Betätigungsrichtung kann somit weitgehend direkt genutzt werden, in dem der Pendelarm
bei einer Betätigung abgesenkt wird. Das Trägerelement kann daher auf einfache Weise
ohne Umlenkung oder Übersetzung z. B. direkt an ein Betätigungselement der Stellvorrichtung
gekoppelt sein. Das Schwereelement ist in diesem Fall im Messzustand näher an einer
Skioberfläche angeordnet, als in den Schaltpositionen. Je nach Anforderungen an die
Steighilfe kann der Pendelarm mit Schwereelement bei einer Betätigung jedoch auch
angehoben werden, wobei in diesem Fall das Schwereelement im Messzustand weiter vom
Ski weg angeordnet ist, als in den Schaltpositionen.
[0055] In dem der Pendelarm verschiebbar am Basisteil gelagert ist, kann das Schwereelement
über den Pendelarm durch Verschiebung des Aufhängepunktes des Pendelarms auf einfache
Weise freigegeben werden z.B. indem das Schwereelement aus der Schaltposition verschoben
wird. Bevorzugt ist daher für das Trägerelement bzw. den Pendelarm eine Verschiebeführung
vorgesehen, an welcher das Trägerelement bzw. der Pendelarm in skisenkrechter Richtung
verschiebbar am Basisteil gelagert ist. Hier und im Folgenden versteht sich skisenkrechte
Richtung nicht in strengem Sinn, sondern bezeichnet einen durch die Verschiebeführung
ermöglichten Verschiebeweg, dessen wesentliche Komponente in skisenkrechter Richtung,
d. h. in einer Richtung senkrecht zur Oberfläche des Skis, ausgerichtet ist.
[0056] In einer Variante kann es vorteilhaft sein, das Schwereelement an einem Pendelarm
zu lagern, welcher basisteilfest aufgehängt ist. In diesem Fall kann z.B. die Steuerfläche
auf einem Trägerelement ausgebildet sein, welches bei Betätigung, z.B. beim Übergang
von der Schaltstellung in die Messstellung, abgesenkt wird und somit das Schwereelement
freigibt. Beim Übergang von der Messstellung in die Schaltstellung wird die Steuerfläche
in diesem Fall wieder angehoben und an das Schwereelement herangeführt, wobei das
Schwereelement auf der Steuerfläche abgeleitet und somit aus der momentanen Längsposition,
insbesondere in eine der Schaltposition, gezwungen wird. Erfindungsgemäss ändert die
Steuerfläche dabei ihre Längsposition nicht wesentlich, d.h. die Steuerfläche ist
im Wesentlichen in skisenkrechter Richtung am Basisteil geführt. Im Wesentlichen bezeichnet
hier, dass ein Verschiebeweg der Steuerfläche einen grösseren Weganteil in skisenkrechter
Richtung hat, als in Skilängsrichtung.
[0057] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei welcher eine Rückstellkraft vorgesehen
ist, welche die Steighilfe in Abwesenheit äusserer Betätigungskräfte aus dem betätigten
Zustand in den Ruhezustand zurückstellt. Besonders bevorzugt ist hierzu ein elastisches
Element vorgesehen, insbesondere eine Feder, welches die Rückstellkraft bereitstellt.
[0058] Die Rückstellkraft stellt zum Einen sicher, dass nach einer Betätigung die Stellvorrichtung
von der Messstellung wieder in die Schaltstellung zurückgestellt wird. Zum Anderen
kann die Rückstellkraft genutzt werden, um beim Übergang von der Messstellung in die
Schaltstellung einen Stellvorgang auszulösen und die Stützvorrichtung zu verstellen.
Mit anderen Worten stellt das elastische Element einen Energiespeicher zur Speicherung
von mechanischer Energie dar, welche bei einer Betätigung der Steighilfe aufgebracht
wird. Bei Bedarf kann die gespeicherte Energie z. B. zur Durchführung des Stellvorgangs
wieder abgerufen werden.
[0059] Das elastische Element kann dabei beispielsweise direkt oder indirekt das Schwereelement
mit einer Rückstellkraft beaufschlagen, um es nach einer Betätigung der Steighilfe
bzw. der Stellvorrichtung aus dem Messzustand wieder in die Schaltpositionen zu bringen.
Im Falle eines Trägerelements bzw. Pendelarms wirkt das elastische Element beispielsweise
direkt oder indirekt auf das Trägerelement oder auf die Aufhängung des Pendelarms.
In andere Ausführung kann das Federelement z.B. auch über einen Schieber auf das Schwereelement
wirken, welcher Schieber das Schwereelement beispielsweise in einer Führungsnut verschiebt.
Das elastische Element kann gegebenenfalls aber auch auf ein Trägerelement der Steuerflächen
wirken, um diese im Übergang aus der Messstellung in die Schaltstellung an das Schwereelement
heranzuführen. Das elastische Element kann dabei auf diverse Arten ausgeführt sein
wie z.B. als Schraubenfeder oder Blattfeder z.B. aus Metall, Kunststoff oder einem
anderen geeigneten Material. Das elastische Element kann aber beispielsweise auch
als einfacher, elastisch komprimierbarer Block aus einem elastischen Material wie
Gummi ausgebildet sein.
[0060] Bevorzugt liegt ein Betrag der Rückstellkraft in einem Bereich, welcher geringer
ist als die Gewichtskraft eines typischen Skiläufers, damit die Steighilfe bei Belastung
mit dem Gewicht des Skiläufers betätigt werden kann. Es hat sich herausgestellt, dass
eine Rückstellkraft im Bereich um 200 N im Allgemeinen bereits ausreicht. Damit die
Steighilfe für eine breite Vielfalt von Benutzern komfortabel in der Handhabung ist,
kann die Rückstellkraft durch den Benutzer einstellbar sein, indem das elastische
Element z. B. mit einer Stellschraube vorspannbar ist. In einer Variante kann die
Rückstellkraft auch von einem dynamischen Speicher für mechanische Energie aufgebracht
werden wie z. B. einem Schwungrad, welcher bei Betätigung mit der Betätigungsenergie
geladen wird und bei Bedarf entladbar ist. Da derartige dynamische Energiespeicher
allerdings vergleichsweise kompliziert und aufwändig umzusetzen sind, sind im Allgemeinen
Ausführungen mit einem elastischen Element zu bevorzugen. Sofern kein elastisches
Element vorhanden ist, kann eine Rückstellkraft, welche die Steighilfe vom betätigten
Zustand in den Ruhezustand bringt vom Skiläufer beispielsweise durch das Abheben des
Skischuhs bzw. des Skischuhträgers aufgebracht werden z.B. durch eine temporäre Kopplung
des Skischuhträgers an die Stützvorrichtung. Dies stellt allerdings eine Zusatzbelastung
des Benutzers dar, welche im Allgemeinen zu vermeiden ist.
[0061] Je nach Erfordernis kann aber auch eine Ausführungsform bevorzugt sein, bei welcher
das Schwereelement einen Rollkörper umfasst, welcher beim Übergang von der Messstellung
in die Schaltstellung auf den Steuerflächen rollt oder gleitet. Im Falle einer Lagerung
des Schwereelements an einem Trägerelement kann das Trägerelement beispielsweise eine
Längsführung aufweisen, in welcher das Schwereelement, in der Messstellung frei beweglich,
in Längsrichtung des Skis rollend oder gleitend geführt gelagert ist. Das Schwereelement
kann in diesem Fall aber auch direkt auf der Steuerfläche gelagert sein oder in einer
die Steuerfläche aufweisenden Nut und beispielsweise von einem gegenüber der Nut verschiebbaren
Schieber in der Nut verschoben werden.
[0062] Weitere Abwandlungen der erfindungsgemässen Steighilfe ergeben sich aus der bereits
erwähnten
US 2010/0001491 A, insbesondere der Ausführungsformen, wie sie in den Figuren 6a-9a der besagten Schrift
dargestellt und beschrieben sind. Die Übertragung auf die vorliegende erfindungsgemässe
Steighilfe ergibt sich dabei mit wenigen offensichtlichen Anpassungen.
[0063] Mit Vorteil ist beispielsweise die Stellvorrichtung derart ausgebildet, dass die
Steighilfe über die Stützvorrichtung betätigbar ist. Die Stützvorrichtung bildet in
diesem Fall ein Betätigungselement der Steighilfe. Damit kann ein Skiläufer die Stellvorrichtung
mit einer Belastung der Stützvorrichtung betätigen, insbesondere beispielsweise bei
einem Absenken des Schuhs auf die Stützvorrichtung im Zuge der Durchführung eines
Steigschritts beim Aufsteigen. Die Stellvorrichtung kann hierbei für die Zeitspanne,
während welcher der Schuh auf die Stützvorrichtung abgesenkt ist (d. h. die Stützvorrichtung
durch den Schuh belastet ist) in dem betätigten Zustand gehalten werden. Beim Abheben
des Schuhs von der Stützvorrichtung, d. h. bei einer Entlastung der Stützvorrichtung,
kann der betätigte Zustand wieder aufgelöst und der Ruhezustand der Steighilfe hergestellt
werden. Mit anderen Worten ist die Steighilfe im Ruhezustand, wenn der in der Skibindung
gehaltene Skischuh bzw. der Skischuhträger von der Stützvorrichtung abgehoben ist,
und die Steighilfe befindet sich im betätigten Zustand, wenn der Skischuh bzw. Skischuhträger
auf die Stützvorrichtung abgesenkt ist.
[0064] Auf einfache Weise kann somit bei der Durchführung von Steigschritten bei jedem Schritt
die Stellvorrichtung in die Messstellung gebracht werden, in welcher sich das freigegebene
Schwereelement nach einer Schwerkraftrichtung ausrichten kann. In der Folge kann beim
Übergang von der Messstellung in die Schaltstellung gegebenenfalls ein Stellvorgang
ausgelöst werden, welcher die Stützvorrichtung in eine Stützposition mit gewünschtem
Steigwinkel bringt. Eine Einstellung der gewünschten Stützposition erfolgt somit automatisch
im Zuge der Durchführung von Steigschritten und verlangt vom Skiläufer keinen zusätzlichen
Betätigungsaufwand. Allerdings kann je nach Erfordernis auch ein separates Betätigungsmittel
vorgesehen sein, über welches die Stellvorrichtung beispielsweise mit einem Skistock
oder mit dem Skischuh betätigt werden kann.
[0065] Bevorzugt ist, wie auch in der
US 2010/0001491 A beschrieben, eine Verschiebeführung an der Steighilfe vorhanden, an welcher die Stützvorrichtung
in skisenkrechter Richtung verschiebbar am Basisteil gelagert ist. Skisenkrecht ist
auch in diesem Fall als weitgehend skisenkrecht zu verstehen und meint, dass der Verschiebweg
eine wesentliche Komponente in skisenkrechter Richtung aufweist.
[0066] Die Verschiebeführung ermöglicht ein kontrolliertes Absenken und Anheben der Stützvorrichtung
bei Belastung. In Varianten kann die Stützvorrichtung beispielsweise auch an einer
Wippe oder an einem Schwenkarm gelagert sein, womit ebenfalls eine Beweglichkeit in
skisenkrechter Richtung gewährleistet ist. Eine Verschiebeführung hat aber den Vorteil,
dass die Verschiebung geradlinig erfolgen kann und somit leicht kontrollierbar und
auf einfache Weise für weitere Zwecke umsetzbar ist.
[0067] Die weiteren Zwecke umfassen beispielsweise die oben genannte Betätigung der Stellvorrichtung
über die Stützvorrichtung. Durch ein Absenken der Stützvorrichtung, beispielsweise
bei Belastung mit einem Skischuh, kann die Stellvorrichtung direkt betätigt werden.
Dabei kann die Stützvorrichtung in der Verschiebeführung von einem elastischen Element
mit einer Rückstellkraft nach oben vom Ski weg beaufschlagt sein, sodass eine Absenkverschiebung
entgegen der Rückstellkraft erfolgt. Die Rückstellkraft bewirkt in diesem Fall einerseits
eine Rückstellung der Stützvorrichtung bei Entlastung von dem Gewicht des Skiläufers.
Zum Anderen unterstützt die Rückstellkraft durch die Verschiebung der Stützvorrichtung
nach oben eine Abhebebewegung des Skischuhs von der Stützvorrichtung bei der Durchführung
eines Aufstiegsschritts und erleichtert somit das Aufsteigen (Gehoptimierung bzw.
Gehhilfe). Zudem ergibt sich durch die elastische Lagerung der Stützvorrichtung eine
Dämpfungsvorrichtung, welche einerseits die Schläge beim Absenken des Schuhs auf den
Stützhebel bzw. die Stützvorrichtung dämpft und andererseits eine Geräuschentwicklung
beim Aufsetzen des Schuhs bzw. des Skischuhträgers auf den Stützhebel vermindert.
[0068] Die Verschiebeführung der Stützvorrichtung am Basisteil ermöglicht somit eine vielseitige
Nutzung zum Einen als Betätigungselement der Stellvorrichtung und zum Anderen in Verbindung
mit der Rückstellkraft sowohl als Gehilfe beim Abheben des Skischuhs als auch als
Dämpfungsvorrichtung beim Absenken.
[0069] Besonders vorteilhaft ist in diesem Fall eine Zwangskopplung einer allfällig vorhandenen
Lagerung des Schwereelements wie z.B. des Trägerelements, insbesondere des Pendelarms,
mit der Stützvorrichtung vorhanden, sodass eine Verschiebung des Trägerelements bzw.
des Pendelarms und der Stützvorrichtung in den zugehörigen Verschiebeführungen gleichsinnig
erfolgt. Gleichsinnig bezieht sich hierbei auf die Verschiebung in skisenkrechter
Richtung, wobei die gleichsinnige Zwangskopplung derart ausgebildet ist, dass eine
Absenkbewegung der Stützvorrichtung eine Absenkbewegung des Pendelarms zur Folge hat
und analog bei einer Verschiebung der Stützvorrichtung nach oben das Trägerelement
ebenfalls nach oben verschoben wird.
[0070] Die durch die Verschiebeführung ermöglichte Absenkbewegung bzw. Anhebung der Stützvorrichtung
überträgt sich somit direkt in die erfindungsgemässe Absenkbewegung bzw. Anhebung
des Pendelarms zur Freigabe des Schwereelements in der Messstellung bzw. zur Blockierung
des Schwereelements in der Schaltstellung. Die gleichsinnige Zwangskopplung kann auf
einfache Weise hergestellt werden, in dem das Trägerelement z. B. direkt (unmittelbar)
oder über eine starre Achse (mittelbar) mit der Stützvorrichtung gekoppelt ist oder
sogar an diese angeformt ist. Damit erfolgt eine direkte und einfache Umsetzung der
"natürlichen" Betätigungsrichtung von oben her zur Betätigung der Steighilfe. In einer
Variante kann eine Übersetzung zwischen der Verschiebung der Stützvorrichtung bei
Betätigung und dem Pendelarm vorhanden sein, z.B. eine Wippe, sodass das Schwereelement
mit Pendelarm angehoben wird, wenn die Stützvorrichtung abgesenkt wird.
[0071] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Stützvorrichtung einen Stützhebel,
welcher um eine geometrische Schwenkachse in wenigstens zwei Schwenkstellungen schwenkbar
am Basisteil gelagert ist, welche Schwenkstellungen den wenigstens zwei Stützpositionen
der Stützvorrichtung entsprechen, wobei insbesondere der Stützhebel an einem Achskörper
am Basisteil gelagert ist.
[0072] Andere Stützvorrichtungen umfassen beispielsweise in Skilängsrichtung verschiebbare
Stützkörper, welche in die Bewegungsbahn des Skischuhs bzw. des Skischuhträgers eingeschoben
werden. Bei stufenförmiger Ausbildung der Auflageflächen an der Stützvorrichtung kann
je nach Verschiebeweg in Skilängsrichtung eine Auflagefläche mit grösserem Abstand
zum Ski in die Bewegungsbahn eingeschoben werden. Ein verschwenkbarer Stützhebel bietet
allerdings den Vorteil, dass aufgrund der Schwenkbarkeit ein geringerer Platzbedarf
erforderlich ist.
[0073] Der Stützhebel ist dabei mit Vorteil in der oben genannten Verschiebeführung derart
in skisenkrechter Richtung verschiebbar am Basisteil geführt, dass bei einer Verschiebung
die geometrische Schwenkachse in skisenkrechter Richtung verschoben wird.
[0074] Eine derartige Verschiebeführung lässt sich auf einfache Weise über skisenkrecht
ausgerichtete Langlöcher am Basisteil erreichen, in welchen der Achskörper des Stützhebels
verschiebbar geführt ist. Durch den Achskörper ist auch gleichzeitig gewährleistet,
dass der Stützhebel wie gewünscht gegenüber dem Basisteil schwenkbar ist, insbesondere
auch in jeder Verschiebestellung längs der Verschiebeführung. Eine Rückstellkraft
auf den Stützhebel in der Verschiebeführung kann auf einfache Weise durch ein elastisches
Element (z. B. Feder) erreicht werden, welches in diesem Fall die Achse mit der Rückstellkraft
beaufschlagt. Das oben erwähnte elastische Element, welches eine Rückstellung der
Steighilfe aus dem betätigten Zustand in den Ruhezustand bewirken kann, liefert bevorzugt
auch die Rückstellkraft für die verschiebbare Stützvorrichtung bzw. die Rückstellkraft,
welche auf den Achskörper wirkt.
[0075] Ist keine Verschiebeführung für die Stützvorrichtung vorgesehen, bietet der Achskörper
ebenfalls eine einfache Lösung, um den Stützhebel verschwenkbar am Basisteil anzulenken.
Auch Bogenführungen oder andere Lager für Schwenkbewegungen können die gewünschte
Verschwenkbarkeit gewährleisten. Derartige Lager bedingen im Allgemeinen aber eine
vergleichsweise komplizierte Ausführung der Schwenklagerung.
[0076] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Schwereelement über den Achskörper des
Stützhebels an diesen gekoppelt, beispielsweise über den oben genannten Pendelarm.
Damit ist eine einfache Konstruktion verbunden, da schon vorhandene Elemente der Steighilfe
(Achskörper) in einer Doppelfunktion als Schwenklager des Stützhebels und als Lagerung
für den Pendelarm des Schwereelements genutzt werden. Im Weiteren reicht es in diesem
Fall aus, nur den Achskörper mit einer Rückstellkraft zu beaufschlagen, um eine Rückstellkraft
auf den Stützhebel auszuüben und dabei gleichzeitig das Schwereelement wieder anzuheben
bzw. abzusenken. Grundsätzlich ist es damit ausreichend, nur ein elastisches Element
vorzusehen, welches mehrere Funktionen erfüllt: Rückstellung des Schwereelements,
Rückstellung des Stützhebels und Unterstützung der Abhebebewegung beim Steigschritt.
Aufgrund der gleichsinnigen Zwangskopplung des Schwereelements mit dem Stützhebel
über den Achskörper ergibt sich somit eine besonders einfache und platzsparende Konstruktion
einer erfindungsgemässen Steighilfe, welche über den Stützhebel betätigbar ist.
[0077] In einer Variante können Schwereelement und Stützvorrichtung z.B. auch über einen
in skisenkrechter Richtung verschiebbar am Basisteil geführten Schlitten zwangsgekoppelt
sein. Eine derartige Verschiebeführung ist aber aufwändig in der Konstruktion und
vergleichsweise platzintensiv.
[0078] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Stellvorrichtung ein Stellelement
auf, welches in den wenigstens zwei Stützpositionen über die Kopplungsvorrichtung
funktionell an die Stützvorrichtung gekoppelt ist, wobei insbesondere die über die
Kopplungsvorrichtung erreichte Kopplung des Stellelements mit der Stützvorrichtung
lösbar ist. Bevorzugt wirkt das Stellelement als Übertragungselement zwischen dem
Schwereelement und der Stützvorrichtung. Bevorzugt ist das Stellelement derart am
Basisteil angeordnet, dass das Schwereelement in der Messstellung gegenüber dem Stellelement
zum Ski hin abgesenkt ist. Insbesondere ist das Schwereelement bevorzugt im Wesentlichen
unterhalb des Stellelements, d. h. zwischen einer Skioberfläche und dem Stellelement,
angeordnet. Damit wird auf einfache Weise erreicht, dass das Schwereelement in der
Messstellung vom Stellelement nach unten abgesenkt ist und bei einer Rückstellung,
d. h. bei einem Übergang von der Messstellung in die Schaltstellung, das Schwereelement
von der Steuerfläche in die Schaltpositionen an das Stellelement herangeführt wird.
Es versteht sich, dass in weiteren, je nach Erfordernis ebenfalls bevorzugten Ausführungsformen
das Stellelement unterhalb des Schwereelements angeordnet sein kann.
[0079] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Stellelement an einem Rotationslager
um eine geometrische Querachse rotierbar am Basisteil gelagert. Aufgrund des Rotationslagers
kann das Stellelement besonders platzsparend in der Steighilfe untergebracht werden.
Bekannte Ausführungen einschlägiger Steighilfen mit einer Verschiebeführung für das
Stellelement (translatorische Bewegung) sind vergleichsweise aufwändig hinsichtlich
eines Platzbedarfs, da ein für die Verschiebung erforderlicher Freiraum für das Stellelement
vorgesehen sein muss. Bei einer bezüglich der Rotationsachse weitgehend rotationssymmetrischen
Ausgestaltung des Stellelements ist für eine Rotation im Lager kein zusätzlicher Freiraum
erforderlich. Der Platzbedarf des Stellelements in jeder Rotationsstellung geht nicht
über den Platz hinaus, der ohnehin schon vom Stellelement eingenommen wird.
[0080] Im Weiteren kann mit Vorteil eine Rotationsbewegung des Stellelements im Rotationslager
direkt zum Verstellen eines verschwenkbaren Stützhebels der Stützvorrichtung genutzt
werden. Das Stellelement weist hierzu wenigstens zwei verschiedene Rotationsstellungen
auf, welche den wenigstens zwei verstellbaren Stützpositionen der Stützvorrichtung
entsprechen. Bevorzugt nimmt das Stellelement aufgrund der momentanen Stellpositionen
des Schwereelements im Stellvorgang die entsprechende Rotationsstellung ein.
[0081] Mit anderen Worten entspricht in der Schaltstellung der Stellvorrichtung die Stellposition
des Schwereelements einer zugeordneten Rotationsstellung des Stellelements, welche
wiederum einer zugeordneten Stützposition der Stützvorrichtung entspricht. In der
Messstellung entspricht die Stellung des Stellelements der momentanen Stützposition
der Stützvorrichtung, während das Schwereelement in einer beliebigen Stellposition
sein kann. Befindet sich das Stellelement beim Übergang von der Messstellung in die
Schaltstellung in der Stützposition, welche nicht der aktuellen Stützposition entspricht,
erfolgt ein Stellvorgang, welcher die Stützvorrichtung in die der Stellposition entsprechenden
Stützposition verstellt.
[0082] Besonders vorteilhaft ist dabei eine Anordnung des Stellelements am Basisteil, in
welcher die geometrische Drehachse des Stellelements in der Schaltstellung der Stellvorrichtung
koaxial mit der geometrischen Schwenkachse des Stützhebels angeordnet ist. Indem die
Rotationsachse des Stellelements mit der Schwenkachse des Stützhebels zusammenfällt,
kann die Rotation des Stellelements direkt zum Verschwenken des Stützhebels genutzt
werden, ohne dass eine Übersetzung oder Umlenkung erforderlich ist: Die Rotation und
das Verschwenken erfolgen um dieselbe Achse.
[0083] Das Stellelement kann dabei über die Kopplungsvorrichtung der Steighilfe direkt an
die Stützvorrichtung koppelbar ausgebildet werden. In einer einfachen Konstruktion
umfasst die Kopplungsvorrichtung z. B. einen Mitnehmer am Stellelement und eine zugehörige
Rastekerbe am Stützhebel, welche ineinander greifen können. Bei einer Ausführungsform
mit Verschiebeführung der Stützvorrichtung am Basisteil in skisenkrechter Richtung
erfolgt bei einer Verschiebung der Stützvorrichtung eine relative Verschiebung der
Stützvorrichtung gegenüber dem basisteilfest gelagerten Stellelement. Rastkerbe und
Mitnehmer sind somit entsprechend auszugestalten, dass auch bei der Relativverschiebung
eine Kopplung gewährleistet bleibt, beispielsweise durch eine verlängerte Rastkerbe,
welche eine Verschiebung des Mitnehmers in der Kerbe zulässt.
[0084] Um ein kontrolliertes Zusammenwirken des Schwereelements mit dem Stellelement zu
gewährleisten weist das Stellelement mit Vorteil wenigstens zwei Schaltflächen auf,
welche jeweils einer der wenigstens zwei Schaltpositionen des Schwereelements zugeordnet
sind und welche derart in der Stellvorrichtung angeordnet sind, dass das Schwereelement
in der Schaltstellung an derjenigen Schaltfläche anliegt, welche der momentanen Schaltposition
zugeordnet ist und insbesondere das Schwereelement in der Messstellung vom Stellelement,
vorzugsweise von dessen Schaltflächen, weg in Richtung zum Ski hin abgesenkt ist.
[0085] Die Schaltflächen sind dabei bevorzugt derart am Stellelement angeordnet, dass das
Schwereelement, wenn es in eine Schaltposition gebracht wird, an die zur Schaltposition
gehörige Schaltflächen herangeführt wird und mit dieser zusammenwirken kann. Bevorzugt
sind die Schaltflächen derart am Stellelement vorgesehen, dass eine Rotation des Stellelements
erfolgt, wenn das Schwereelement mit einer Kraft auf die Schaltflächen wirkt (z. B.
beim Übergang von der Messstellung in die Schaltstellung aufgrund der Rückstellkraft).
Bevorzugt wirken die Schaltflächen bzw. das Stellelement gleichzeitig als Blockierungsmittel,
welche das Schwereelement in der Schaltstellung blockieren. Dabei kann das Schwereelement
in der Schaltstellung beispielsweise auf einfache Weise zwischen einer der Schaltflächen
und einem weiteren Element der Stellvorrichtung eingeklemmt sein. Am Stellelement
können aber auch zur Blockierung vorgesehene, zusätzliche Rastmulden oder Rastflächen
vorgesehen sein, welche das Schwereelement in der Schaltstellung blockieren. Ist das
Schwereelement an einem Pendelarm gelagert, kann der Pendelarm das Schwereelement
gegen die jeweilige Schaltfläche pressen und somit eine Blockierung erwirken. Damit
erfüllen die Schaltflächen bzw. das Stellelement eine Doppelfunktion als Stellelement
und als Blockiervorrichtung, womit die Konstruktion der Steighilfe bzw. der Stellvorrichtung
weiter vereinfacht ist.
[0086] In einer Variante können auch separate Blockierungsmittel vorgesehen sein, welche
das Schwereelement blockieren. In diesem Fall sind jedoch zusätzliche Elemente der
Stellvorrichtung erforderlich, was im Allgemeinen eine aufwändigere Konstruktion zur
Folge hat.
[0087] Besonders vorteilhaft ist eine Ausführung der Kopplungsvorrichtung mit einer lösbaren
Kopplung der Stellvorrichtung mit der Stützvorrichtung. Die Stützvorrichtung weist
in diesem Fall bevorzugt wenigstens eine weitere Stützposition auf, in welcher die
über die Kopplungsvorrichtung erreichte Kopplung gelöst ist, sodass in der wenigstens
einen weiteren Stützposition die Stützvorrichtung von der Stellvorrichtung funktionell
entkoppelt ist.
[0088] Hierbei liegt die Erkenntnis zugrunde, dass beim Aufsteigen im Allgemeinen nicht
zu erwarten ist, dass sich sehr steiles Gelände mit moderat bzw. gering geneigten
Abschnitten in kurzer Folge abwechselt. Vielmehr steht zu erwarten, dass eine Abfolge
von Geländeabschnitten mit unterschiedlichen moderaten Geländeneigungen die Norm bilden.
Um den Aufstiegskomfort zu verbessern ist es daher oft ausreichend, eine einfach bedienbare
Stellvorrichtung nur für Stützpositionen mit Steigwinkeln vorzusehen, welche in Bereichen
von moderaten Geländeneigungen zum Einsatz kommen.
[0089] Eine höchste Stützposition, welche für sehr steiles Gelände vorgesehen ist, sowie
eine niederste Stützposition für sehr flaches Gelände kann ohne wesentliche Einbussen
an den Bedienungskomfort wie bei bekannten Steighilfen rein manuell bzw. mit einem
Skistock vom Skiläufer eingestellt werden. Ebenso verhält es sich mit einer Freigabestellung
sowie einer Verriegelungsstellung, in welcher der Skischuhträger bzw. der Skischuh
freigegeben respektive verriegelt ist. Diese müssen ohnehin bei der Vorbereitung des
Aufstiegs bzw. der Abfahrt vom Skiläufer eingestellt werden, sodass kein besonderer
Bedienungskomfort erforderlich ist.
[0090] Ein guter Bedienungskomfort der Steighilfe ist somit bereits erreicht, wenn Stützpositionen
mit einer niedersten und einer höchsten Steigstufe nur manuell bedienbar sind, d.
h. die Stellvorrichtung in dieser Stützposition von der Stützvorrichtung funktionell
entkoppelt ist. Die wenigstens zwei durch die Stellvorrichtung verstellbaren Stützpositionen
sind beispielsweise hinsichtlich der zugeordneten Steigwinkel zwischen der höchsten
und der niedersten Stützposition angeordnet. Damit ist der Vorteil verbunden, dass
die Stellvorrichtung vergleichsweise einfach ausgebildet werden kann, da sie die Stützvorrichtung
nur zwischen den wenigstens zwei Stützpositionen verstellen zu können braucht.
[0091] Ist die Steighilfe über die Stützvorrichtung, z. B. einen Stützhebel, auf die oben
beschriebene Weise betätigbar, kann somit bei der Durchführung von Steigschritten
in Bereichen moderater Geländeneigungen eine automatische Einstellung der Steighilfe
erfolgen. Um einen minimalen oder maximalen Steigwinkel einzustellen, muss die Stützvorrichtung
manuell in die niederste bzw. höchste Stützposition gebracht werden, wobei bevorzugt
die Kopplungsvorrichtung ausgekoppelt d. h. gelöst wird und keine funktionelle Kopplung
der Stellvorrichtung mit der Stützvorrichtung mehr besteht.
[0092] Es versteht sich, dass dieser Aspekt der Erfindung bei sämtlichen Ausführungsformen
der Erfindung zur Vereinfachung der Konstruktion der Stellvorrichtung vorgesehen sein
kann.
[0093] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0094] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen schematisch:
- Fig. 1
- Längsquerschnitt durch ein Basisteil einer erfindungsgemässen Steighilfe mit Stellvorrichtung
in betätigtem Zustand;
- Fig. 2
- Längsquerschnitt gemäss Fig. 1 in einem Ruhezustand der Steighilfe;
- Fig. 3
- Querschnitt durch das Basisteil der Fig. 1 in einer skisenkrechten Querebene;
- Fig. 4
- Querschnitt durch das Basisteil der Fig. 2 in einer skisenkrechten Querebene;
- Fig. 5
- Stützhebel für eine Stützvorrichtung;
- Fig. 6
- Aussenansicht Basisteil mit angedeuteter Stützvorrichtung;
- Fig. 7a-c
- Aussenansichten eines Stellelements;
- Fig.8
- Funktionsschema einer Stellvorrichtung mit in skisenkrechter Richtung verschiebbarer
Leitfläche und Steuerfläche;
- Fig. 9
- Funktionsschema mit basisteilfester Leitfläche und in skisenkrechter Richtung verschiebbarer
Steuerfläche;
- Fig. 10
- Funktionsschema mit basisteilfester Leitfläche und basisteilfester Steuerfläche.
[0095] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0096] Figur 1 zeigt eine Stellvorrichtung 20 mit einem Basisteil 20.1 einer erfindungsgemässen
Steighilfenvorrichtung 10, welche auf einem Ski 1 montiert ist. Die Darstellung zeigt
eine schematische Querschnittsansicht in einer Ebene S, welche aussermittig und parallel
zu einer skisenkrechten Längsmittelebene G des Skis 1 angeordnet ist. Für die genaue
Lage der Ebene S wird auf die Figuren 3 und 4 verwiesen. Eine im vorliegenden Fall
als schwenkbarer Stützhebel 30.1 ausgebildete Stützvorrichtung 30 der Steighilfenvorrichtung
10, welche an die Stellvorrichtung 20 koppelbar ist, ist in Fig. 1 der besseren Übersichtlichkeit
nicht dargestellt und in den Fig. 5 und 6 beschrieben. Die Steighilfenvorrichtung
10 befindet sich in der Darstellung der Fig. 1 in einer Messstellung.
[0097] Für mögliche Ausführungen des Stützhebels 30.1 sowie dessen Anordnung und Zusammenwirken
mit einem Skischuhträger bzw. einem Skischuh der Steighilfenvorrichtung sei zudem
auf die Figuren 6a, 6b, 8 und 9a sowie die dazugehörige Beschreibung der US-Patentanmeldung
US 2010/0001491 A (Fritschi AG) verwiesen. Die dort beschriebene Steighilfenvorrichtung unterscheidet
sich im Wesentlichen von der hier beschriebenen Steighilfenvorrichtung 10 durch die
interne Funktionalität der Stellvorrichtung. Was die Stützvorrichtung, deren Zusammenwirken
mit dem Skischuhträger sowie das Wirken der Stellvorrichtung zum Verstellen des Stützhebels
betrifft, ist die in der
US 2010/0001491 A, Fig. 6a, 6b, 8 und 9a beschriebene Lehre direkt auf die vorliegende Vorrichtung
übertragbar.
[0098] Das Basisteil 20.1 umfasst eine Grundplatte 20.16, mit welcher das Basisteil 20.1
am Ski 1 befestigt bzw. befestigbar ist. Die Grundplatte 20.16 ist dabei parallel
zu einer Oberfläche 1.1 des Skis 1 angeordnet. Der in Fig. 1 nicht dargestellte Stützhebel
30.1 ist über eine Achse 30.2 am Basisteil 20.1 gelagert.
[0099] Das Basisteil 20.1 umfasst zwei Seitenwangen 20.17 und 20.18, welche sich in senkrechter
Richtung von der Grundplatte 20.16 vom Ski 1 weg nach oben erstrecken und seitlich
parallel zu der Längsmittelebene G des Skis 1 angeordnet sind. Ein oberes, skifernes
Ende der jeweiligen Seitenwange 20.17 und 20.18 hat einen halbkreisförmigen Umriss,
der glatt in gerade Umrissabschnitte übergeht, welche bis an die Grundplatte 20.16
heranreichen. Die Seitenwangen 20.17 bis 20.18 sind von einer vorderen und einer hinteren
Seitenwand 20.19 und 20.20 in Richtung quer zur Skilängsachse A verbunden. Ein so
gebildeter Innenraum 20.3 des Basisteils 20 ist von einem Deckelelement 20.21 von
oben her verschlossen.
[0100] Die Grundplatte 20.16 weist einen Durchtritt 20.51 auf, welcher einem grundplattenparallelen
Querschnitt des Innenraums 20.3 entspricht und unterhalb des Innenraums 20.3 angeordnet
ist, sodass sich der Innenraum 20.3 bis an die Skioberfläche 1.1 heran fortsetzt.
Das Deckelelement 20.21 umfasst ein weitgehend halbkreisringförmiges Rundprofil, welches
quer zur Skilängsrichtung A angeordnet ist. Das Deckelelement 20.21 liegt auf Oberseiten
der vorderen und hintere Seitenwände 20.19 und 20.20 sowie auf den Oberseiten der
Seitenwangen 20.17 bis 20.18 auf, womit der Innenraum 20.3 nach oben abgeschlossen
ist.
[0101] In den Seitenwangen 20.17 und 20.18 sind in Richtung senkrecht zur Grundplatte 20.16
ausgerichtete, miteinander fluchtende Langlöcher 20.22 und 20.23 ausgebildet, durch
welche die Achse 30.2 hindurch tritt. Die Langlöcher 20.22 und 20.23 weisen grundplattenferne
Anschläge 20.24 und 20.25 und grundplattennahe Anschläge 20.26 und 20.27 auf. Die
Achse 30.2 ist in den Langlöchern 20.22 und 20.23 in skisenkrechter Richtung bzw.
in Richtung senkrecht zur Grundplatte 20.16 verschiebbar geführt am Basisteil 20.1
gelagert, wobei die Anschläge 20.24 und 20.25 sowie 20.26 und 20.27 den Verschiebeweg
begrenzen.
[0102] Der Stützhebel 30.1 weist in einem basisteilnahen Basisbereich 30.23 zwei Seitenwangen
30.28 und 30.29 auf, mit welchen er die Seitenwangen 20.17 und 20.18 des Basisteils
20.1 zu beiden Seiten aussenseitig umgreift (siehe Fig. 3 bis 6).
[0103] Der Stützhebel 30.1 ist an der Achse 30.2 in skisenkrechter Richtung am Basisteil
20.1 verschiebbar und um die Achse 30.2 schwenkbar gelagert. Die Achse 30.2 ist dabei
von in Aufnahmeräumen 20.34 und 20.35 der Seitenwangen 20.17 und 20.18 angeordneten
Federn 20.36 und 20.37 (siehe Fig. 3 und 4) in Richtung nach oben von der Grundplatte
20.16 weg mit einer Federkraft beaufschlagt. Die Federn 20.36 und 20.37 sind jeweils
an der Grundplatte 20.16 sowie an der Achse 30.2 abgestützt. Ein Betrag der Federkraft
liegt dabei bevorzugt in einem Bereich um etwa 200 N. Die Federkraft bewirkt, dass
die Achse 30.2 in den Langlöchern 20.22 und 20.23 an den grundplattenfernen Anschlägen
20.24 und 20.25 anliegt, wenn keine äusseren Kräfte wirken.
[0104] In der Darstellung der Fig. 1 ist die Achse 30.2 über den nicht dargestellten Stützhebel
30.1 z. B. mit dem Gewicht eines Benutzers belastet. Die Belastung übersteigt dabei
die Federkraft, mit welcher die Achse 30.2 beaufschlagt ist, wodurch die Achse 30.2
(zusammen mit dem nicht dargestellten Stützhebel 30.1) vollständig nach unten bis
an die Anschläge 20.26 und 20.27 verschoben ist.
[0105] Im Innenraum 20.3 ist ein Stellelement 40 angeordnet, welches ein Schaltelement 40.10
umfasst, das quer zur Skilängsachse A mittig am Stellelement 40 angeformt ist und
in der Ebene G einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt aufweist. Ein Aussendurchmesser
des Schaltelements 40.10 in der Ebene G entspricht dabei weitgehend einer inneren
Kreisringkrümmung des Deckelelements 20.21. Das Stellelement 40 schmiegt sich an eine
Innenwand 20.30 des Deckelelements 20.21 und ist damit in Richtung nach oben am Deckelelement
20.21 um eine geometrische Querachse T rotierbar abgestützt. Innenseitig an den Seitenwangen
20.17 bis 20.18 sind jeweils an Vorsprüngen 60.1 und 60.2 kreisförmige Lagerflächen
20.28 und 20.29 ausgebildet, in welchen das Stellelement 40 über kreisförmige Lagerscheiben
40.7 und 40.8 in Richtung gegen die Grundplatte 20.16 abgestützt ist (siehe auch Fig.
3 und 4). Die Lagerflächen 20.28 und 20.29 bilden zusammen mit der Innenwand 20.30
des Deckelelements 20.21 ein Rotationslager für das Stellelement 40. Die geometrische
Rotationsachse T des Stellelements 40 ist dabei in Querrichtung zur Skilängsachse
A, senkrecht zur Ebene G derart angeordnet, dass sie mit der Achse 30.2 zusammenfällt,
wenn diese an den grundplattenfernen Anschlägen 20.24 und 20.25 der Langlöcher 20.22
und 20.23 anliegt.
[0106] Das Schaltelement 40.10 des Stellelements 40 weist eine Ausnehmung 40.1 für die Achse
30.2 auf. Die Ausnehmung 40.1 ist in Richtung der Rotationsachse T durchgehend und
zur Grundplatte 20.16 hin offen, als kreissegmentförmige Ausnehmung 40.1 im Bereich
der Flucht der Langlöcher 20.22 und 20.23 ausgebildet. Die Lagerscheiben 40.7 und
40.8 weisen entsprechende Aussparungen 40.12 und 40.13 auf, welche jedoch zur Grundplatte
20.16 hin abgeschlossen sind. Die Aussparungen 40.1, 40.12 und 40.13 fluchten in Richtung
der Rotationsachse T miteinander, sodass die Achse 30.2 ungehindert hindurch treten
kann.
[0107] Aufgrund der Ausnehmung 40.1, 40.12 und 40.13 ist sichergestellt, dass eine Verschiebbarkeit
der Achse 30.2 in den Langlöchern 20.22 und 20.23 gewährleistet ist, auch wenn das
Stellelement 40 rotiert wird. Die Rotierbarkeit des Stellelements 40 ist dabei durch
den Öffnungswinkel der kreissegmentförmigen Ausnehmung 40.1 sowie der Aussparungen
40.12 und 40.13 vorgegeben, welcher in der dargestellten Ausführungsform etwa 25 Grad
beträgt. Eine bezüglich der Rotationsachse T radiale Dimension der nach unten abgeschlossenen
Aussparungen 40.12 und 40.13 entspricht wenigstens einer Länge der Langlöcher 20.22
und 20.23.
[0108] Die Seitenwangen 20.17 und 20.18 weisen jeweils eine Ausnehmung 20.32 und 20.33 auf
(gestrichelt dargestellt), durch welche zu beiden Seiten in Richtung der Rotationsachse
des Stellelements 40 jeweils ein Mitnehmer 40.3 und 40.4 des Stellelements 40 aus
dem Innenraum 20.3 nach aussen ragt. Die Ausnehmungen 20.32 und 20.33 sind kreisringsegmentförmig
ausgestaltet, sodass die Mitnehmer 40.3 und 40.4 im Rahmen der oben beschriebenen
Rotierbarkeit des Stellelements 40 mitbewegt werden können. Konkret heisst dies, dass
der von der kreisringsegmentförmigen Ausnehmungen 20.32 und 20.33 überdeckte Winkelbereich
bezüglich der Rotationsachse T des Stellelements 40 weitgehend dem Öffnungswinkel
der kreissegmentförmigen Ausnehmung 40.1 des Stellelements 40 entspricht. Die Mitnehmer
40.3 und 40.4 sind dabei in einem Bereich angeordnet, welcher bezüglich der Grundplatte
20.16 oberhalb der Rotationsachse T des Stellelements 40 liegt. Die Ausnehmungen 20.32
und 20.33 sind am oberen Längsende der Seitenwangen 20.17 und 20.18 bezüglich einer
senkrecht zur Skilängsrichtung A angeordneten Ebene Z, in welcher die Rotationsachse
T des Stellelements 40 liegt, symmetrisch ausgebildet. In der Darstellung der Fig.
1 ist das Stellelement 40 derart um die Achse T rotiert, dass die Mitnehmer 40.3 und
40.4 in den Ausnehmungen 20.32 und 20.33 in eine Position 40.14 nach vorne rotiert
sind.
[0109] Die Mitnehmer 40.3 und 40.4 können dabei in entsprechende Rastkerben 30.16 und 30.15
des Stützhebels 30.1 eingreifen (siehe Fig. 5 und 6). Sind die Mitnehmer 40.3 und
40.4 mit den Rastkerben 30.16 und 30.15 des Stützhebels 30.1 im Eingriff, nehmen die
Mitnehmer 40.3 und 40.4 bei einer Rotation des Stellelements 40 den Stützhebel 30.1
mit. Der Stützhebel 30.1 wird somit bei einer Rotation des Stellelements 40 um die
Achse 30.2 mit seiner Längsachse U in der Ebene G verschwenkt. Die Rastkerben 30.15
und 30.16 sind derart ausgestaltet, dass die Mitnehmer 40.3 und 40.4 bei einer Verschiebung
des Stützhebels 30.1 in skisenkrechter Richtung mit den Rastkerben 30.15 und 30.16
im Eingriff bleiben (siehe hierzu auch Fig. 5 und 6).
[0110] An einer zur Grundplatte 20.16 hin angeordneten Unterseite des Stellelements 40 sind
in Längsrichtung A zu beiden Seiten der kreissegmentförmigen Ausnehmung 40.1 eine
vordere und eine hintere Schaltfläche 40.5 und 40.6 ausgebildet. Bei einer Kraftwirkung
auf eine der Schaltflächen 40.5 und 40.6 von unten her in Richtung von der Grundplatte
20.16 weg, kann eine Rotation des Stellelements 40 in die entsprechende Richtung erwirkt
werden. Bei einer Kraftwirkung von unten her auf die vordere Schaltfläche 40.5 erfolgt
eine Rotation des Stellelements 40, welche die Mitnehmer 40.3 und 40.4 in den Ausnehmungen
30.32 und 30.33 nach hinten in eine Position 40.15 bewegt, und bei einer Kraftwirkung
von unten her auf die hintere Schaltfläche 40.6 erfolgt eine Rotation, welche die
Mitnehmer 40.3 und 40.4 in die Position 40.14 nach vorne bewegt.
[0111] Aufgrund der relativen Anordnung der Rotationsachse T des Stellelements 40, der Mitnehmer
40.3 und 40.4 sowie der Achse 30.2 des Stützelements 30.1 erfolgt somit bei einer
Bewegung der Mitnehmer 40.3 und 40.4 nach vorne ein Verschwenken des Stützhebels 30.1
nach vorne und analog bei einer Bewegung der Mitnehmer 40.3 und 40.4 nach hinten ein
Verschwenken nach hinten.
[0112] Die Stellvorrichtung 20 umfasst ein Schwereelement 50, welches weitgehend zylinderförmig
ausgebildet ist und mit seiner Zylinderlängsachse parallel zur Achse 30.2 angeordnet
ist. An den Stirnseiten erstrecken sich jeweils Pendelarme 50.1 und 50.2 nach oben.
Die Pendelarme sind an der Achse 30.2 gelagert. Die Pendelarme 50.1 und 50.2 sind
dabei jeweils zwischen Lagerscheibe 40.7 und Schaltelement 40.10 (Pendelarm 50.1)
und dem Schaltelement 40.10 und der Lagerscheibe 40.8 (Pendelarm 50.2) angeordnet.
Das Schwereelement 50 ist in einem freigegebenen Zustand, bei horizontaler Ausrichtung
des Skis 1 bzw. des Basisteils 20.1, gemäss der Darstellung der Fig. 1 vertikal unterhalb
der Achse 30.2 angeordnet und kann um die Achse 30.2 pendeln. Das Schwereelement 50
weist zwei Führungsstutzen 50.3 und 50.4 auf, welche zu beiden Stirnseiten des Schwereelements
50 in Zylinderlängsrichtung, d. h. parallel zur Achse 30.2, quer zur Skilängsrichtung
A, nach aussen ragen.
[0113] Innenseitig an den Seitenwangen 20.17 und 20.18 sind im Innenraum 20.3 jeweils die
weitgehend keilförmig ausgebildeten Vorsprünge 60.1 und 60.2 angeordnet. Die Vorsprünge
60.1 und 60.2 sind mit ihren Giebeln 60.3 und 60.4 nach unten gerichtet und ragen
von den Seitenwangen 20.17 und 20.18 bezüglich der Ebene G symmetrisch in den Innenraum
20.3. Eine skiferne Oberseite des jeweiligen Vorsprungs 60.1 und 60.2 bildet dabei
wenigstens einen Teil der oben beschriebenen Lagerflächen 20.28 und 20.29 für die
Lagerscheiben 40.7 und 40.8 des Stellelements 40. Das Stellelement 40 ist somit an
den Vorsprüngen 60.1 und 60.2 zum Ski 1 hin abgestützt. In Richtung nach vorne und
nach hinten sind die Vorsprünge 60.1 und 60.2 jeweils von einer vorderen Aussenfläche
60.1a bzw. 60.2a und einer hinteren Aussenfläche 60.1b bzw. 60.2b begrenzt, welche
in einer Projektion auf die Ebene G konvex bogenförmig gekrümmt sind und an der jeweils
unteren Spitze 60.3 und 60.4 der Vorsprünge 60.1 und 60.2 spitzwinklig aneinanderstossen.
Die Spitzen 60.3 und 60.4 sind dabei von der Ebene Z nach hinten versetzt.
[0114] Die Vorsprünge 60.1 und 60.2 ragen dabei derart weit in den Innenraum 20.3, dass
die Führungsstutzen 50.3 und 50.4 des Schwereelements 50 in Skiquerrichtung mit den
Aussenflächen 60. 1 a/b und 60.2a/b überlappen. Die Spitzen 60.3 und 60.4 sind in
einem Abstand unterhalb der unteren Anschläge 20.26 und 20.27 der Langlöcher 20.22
und 20.23 angeordnet, dass bei vollständig abgesenkter Achse 30.2, und damit auch
bei vollständig abgesenktem Schwereelement 50, die Führungsstutzen 50.3 und 50.4 auf
einer Höhe unterhalb der Spitzen 60.3 und 60.4 angeordnet sind. Das Schwereelement
50 kann in dieser Stellung (d.h. im Messzustand) weitgehend frei unterhalb der Vorsprünge
60.1 und 60.2 durchpendeln.
[0115] In Skilängsrichtung A vor und hinter den Vorsprüngen 60.1 und 60.2 sind Leitflächen
60.5a/b und 60.6a/b im Innenraum 20.3 vorhanden, welche sich in Skiquerrichtung im
Wesentlichen gleich weit in den Innenraum 20.3 erstrecken, wie die Vorsprünge 60.1
und 60.2. Die Leitflächen 60.5a/b und 60.6a/b können dabei ebenfalls an einer Innenseite
der Seitenwangen 20.17 und 20.18 ausgebildet sein oder als Einsatz von unten her durch
den Durchlass 20.51 in den Innenraum 20.3 eingebracht werden. Im Fall eines Einsatzes
kann dieser an einer Unterseite durchgehend ausgebildet sein, sodass der Durchtritt
20.51 zum Innenraum 20.3 durch den Einsatz nach unten abgeschlossen ist. Die Leitflächen
60.5a/b und 60.6a/b erstrecken sich von einem Bereich der Schaltflächen 40.5 und 40.6
des Stellelements 40 weitgehend bis an die Grundplatte 20.16 bzw. die Skioberfläche
1.1 heran, womit sie unabhängig von der Verschiebestellung der Achse 30.2 in jeder
Absenkstellung des Schwereelements 50 mit in Skiquerrichtung mit den Führungsstutzen
50.3 und 50.4 überlappen. Wie die Vorsprünge 60.1 und 60.2 sind auch die Leitflächenpaare
60.5a/b und 60.6a/b symmetrisch bezüglich der Ebene G ausgebildet.
[0116] Die Leitflächen 60.5a und 60.5b sind in Skilängsrichtung A vor und hinter den Aussenflächen
60.1a und 60.1b diesen gegenüberliegend angeordnet. Die Leitflächen 60.6a und 60.6b
entsprechend den Aussenflächen 60.2a und 60.2b. Die Leitflächen 60.5a/b und 60.6a/b
sind dabei jeweils gleichsinnig mit der jeweils gegenüberliegenden Aussenfläche 60.1
a/b und 60.2a/b gekrümmt und von diesen derart nach vorne und nach hinten beabstandet
angeordnet, dass die Führungsstutzen 50.3 und 50.4 zwischen Aussenflächen 60.1a/b
und 60.2a/b und den jeweils gegenüberliegenden Leitflächen 60.5a/b und 60.6a/b eingebracht
werden können. Die jeweils gegenüberliegenden Aussenflächen und Leitflächen ergeben
somit eine weitgehend V-förmige Führungsnut, deren Arme bogenförmig gekrümmt sind.
[0117] Im dargestellten Messzustand des Schwereelements 50 (d.h. in abgesenktem Zustand)
kann das Schwereelement 50 somit in einem nach vorne und nach hinten durch die Leitflächen
60.5a/b und 60.6a/b begrenzten Bereich (d.h. im Messbereich) unterhalb der Vorsprünge
60.1 und 60.2 um die Achse 30.2 durchpendeln.
[0118] Figur 2 zeigt das Basisteil 20.1 mit Stellvorrichtung 20 der Fig. 1 in einer Stellung,
in welcher das Schwereelement 50 angehoben ist, d.h. die Achse 30.2 an den skifernen
Anschlägen 20.25 und 20.26 der Langlöcher 20.23 und 20.24 verschoben ist. Ausgehend
von der Darstellung in der Fig. 1 wurde infolge einer Entlastung des an der Achse
30.2 gelagerten Stützhebels 30.1 ein Stellvorgang ausgelöst.
[0119] Durch Abheben des Skischuhträgers vom Stützhebel 30.1 wirken keine äusseren Kräfte
auf die Steighilfe 10. Die Achse 30.2 ist aufgrund der Federkraft in den Langlöchern
20.22 und 20.23 von der Grundplatte 20.16 weg nach oben an die Anschläge 20.24 und
20.25 verschoben. Mit der Achse 30.2 ist auch der daran gelagerte Stützhebel 30.1
sowie das über die Pendelarme 50.1 und 50.2 an der Achse 30.2 gelagerte Schwereelement
50 von der Grundplatte 20.16 nach oben verschoben.
[0120] Während des Übergangs von der Messstellung in eine Schaltstellung wird das Schwereelement
50 über die von der Federkraft beaufschlagte Achse 30.2 von der Grundplatte 20.16
weg in eine Schaltstellung angehoben. In der Schaltstellung liegt die Achse 30.2 an
den grundplattenfernen Anschlägen 20.24 und 20.25 der Langlöcher 20.22 und 20.23 an.
Im Laufe des Übergangs wird das Schwereelement über die Pendelarme angehoben, wodurch
die Führungsstutzen 50.3 und 50.4 an die Aussenflächen 60.1a/b und 60.2a/b der Vorsprünge
60.1 und 60.2 herangeführt werden. Je nach der zum Zeitpunkt des Übergangs momentanen
Lage des in der Messstellung freigegebenen Schwereelements 50 gelangen die Führungsstutzen
50.3 und 50.4 auf die vorderen Aussenflächen 60.1a und 60.2a oder auf die hinteren
Aussenflächen 60.1b und 60.2b. Die Spitzen 60.3 und 60.4 bewirken dabei eine Bifurkation,
welche die Führungsstutzen 50.3 und 50.4 des Schwereelements 50 nach vorne oder nach
hinten zwingt. Die Aussenflächen 60.1a/b und 60.2a/b wirken während des Übergangs
somit als Steuerflächenabschnitte, welche das Schwereelement 50 führen, sobald die
Führungsstutzen 50.3 und 50.4 auf den Aussenflächen 60.1 a und 60.2a bzw. 60. 1 b
und 60.2b gleiten bzw. rollen.
[0121] Durch die Keilform der Vorsprünge 60.1 und 60.2 laufen die Aussenflächen 60.1a und
60.1 b bzw. 60.2a und 60.2b mit zunehmendem Abstand vom Ski 1 in Skilängsrichtung
A auseinander. Das Schwereelement 50 wird somit beim Übergang aus der im Messzustand
eingenommenen Längsposition von den Aussenflächen 60.1a/b und 60.2a/b entweder nach
hinten oder nach vorne gezwungen.
[0122] Eine Längsposition der Giebel 60.3 und 60.4 bestimmt dabei, bei welcher Skilängsneigung
das Schwereelement 50 nach vorne oder nach hinten gezwungen wird. Die Längsposition
der Giebel 60.3 und 60.4 relativ zur Ebene Z, in welcher das Schwereelement 50 bei
einer Skilängsneigung von 0 Grad angeordnet ist, gibt somit den Schwellwert wieder,
bei dessen Über- oder Unterschreiten das Schwereelement 50 auf den hinteren (60.1
b) oder den vorderen (60.1 a) Steuerflächenabschnitt (und damit beim Übergang in die
Stellposition in die hintere oder vordere Schaltposition) gelangt. Zur Einstellung
des Schwellwerts kann daher eine Verstellvorrichtung vorgesehen sein (nicht dargestellt),
welche es erlaubt, die Längsposition der Vorsprünge 60.1 bzw. 60.2 bzw. der Giebel
60.3 und 60.4 zu verstellen. Dies kann z.B. über eine Verschiebung der Vorsprünge
60.1 und 60.2 in Längsrichtung erfolgen, aber auch durch Rotation der Vorsprünge 60.1
bzw. 60.2 um eine Querachse, wobei die Querachse von den Giebeln 60.3 und 60.4 beabstandet
angeordnet ist. Im Fall einer Rotation kann aussen seitlich am Basisteil 20.1 z.B.
ein Rändelrad oder eine Stellschraube vorgesehen sein, über welche ein Rotationswinkel
der Vorsprünge 60.1 und 60.2 vom Benutzer eingestellt werden kann. Im Fall einer Längsverschiebung
kann über die Stellschraube bzw. das Rändelrad beispielsweise ein Spindeltrieb betätigt
werden, welcher die Vorsprünge 60.1 und 60.2 in einer Führung in Längsrichtung verschiebt.
Es versteht sich, dass die Lagerflächen 20.28 und 20.29 für die Lagerscheiben 40.7
und 40.8 des Stellelements 40 von den verstellbaren Vorsprüngen 60.1 und 60.2 entkoppelt
sind, z.B. die Lagerflächen 20.28 und 20.29 durch separate Vorsprünge im Innenraum
20.3 des Basisteil 20.1 bereitgestellt werden.
[0123] Durch die auf die Achse 30.2 wirkende Federkraft wird das Schwereelement 50 längs
den jeweiligen Aussenflächen 60.1 a und 60.2a oder 60. 1 b und 60.2b an das Stellelement
40, insbesondere an das Schaltelement 40.10 herangeführt. Je nachdem wird das Schwereelement
50 in der Folge an die vordere Schaltfläche 40.5 oder die hintere Schaltfläche 40.6
gedrückt. In der Darstellung der Fig. 2 sind die Führungsstutzen 50.3 und 50.4 auf
die vorderen Aussenflächen 60.1a und 60.2a gelangt, wodurch das Schwereelement 50
an die vordere Schaltfläche 40.5 herangeführt wurde.
[0124] Infolge der so von unten her auf die Schaltfläche 40.5 wirkenden Kraft wird eine
Rotation des Stellelements 40 bewirkt. Mit dem Stellelement 40 werden die Mitnehmer
40.3 und 40.4 in den Aussparungen 20.32 und 20.33 nach hinten rotiert und nehmen dabei,
sofern der Stützhebel 30.1 über die Rastkerben 30.15 und 30.16 mit den Mitnehmern
40.3 und 40.4 gekoppelt ist (siehe Fig. 5 und 6), den Stützhebel 30.1 mit. Der Stützhebel
30.1 wird somit während des Stellvorgangs um die Achse 30.2 nach hinten gekippt und
aus einer vorderen von der Stellvorrichtung 20 bedienten Stützposition 30.12 in eine
hintere Stützposition 30.11 gebracht. Durch das Verschwenken des Stützhebels 30.1
wird auf bekannte Weise eine andere Auflagefläche für einen Skischuhträger bzw. einen
Skischuh in die Bewegungsbahn eingeschwenkt (siehe hierzu z.B. Fig. 6; auch Fig. 6a
und 6b der
US 2010/0001491 A mit zugehöriger Beschreibung).
[0125] Das Schwereelement 50 befindet sich somit in einer vorderen der wenigsten zwei Schaltpositionen.
Das Schwereelement 50 ist durch die auf die Achse 30.2 wirkende Federkraft über die
Pendelarme 50.1 und 50.2 gegen die Schaltfläche 40.5 gepresst und somit in dieser
Schaltposition blockiert.
[0126] Die folgenden möglichen Abläufe sind nicht in den Figuren dargestellt und dienen
der Erläuterung von allfälligen Stellvorgängen bei weiteren Belastungen und Entlastungen
des Stützhebels 30.1 bzw. Betätigung der Steighilfenvorrichtung 10 durch den Benutzer
(z. B. bei der Durchführung weiterer Steigschritte mit einer Tourenbindung). Wird
der Stützhebel 30.1 ausgehend von dem Zustand der Steighilfe in Fig. 2 erneut belastet,
wird mit dem Absenken der Achse 30.2 das daran gelagerte Schwereelement 50 ebenfalls
abgesenkt. Dabei wird die Achse 30.2 gegen die Federkraft bis an die Anschläge 20.26
und 20.27 der Langlöcher 20.22 und 20.23 abgesenkt, wobei der Stützhebel 30.1 und
das Schwereelement 50 über die Pendelarme 50.1 und 50.2 entsprechend abgesenkt werden.
Das Schwereelement 50 gelangt wieder in den Messzustand (analog zu Fig. 1) und ist
in einem Bereich auf einer Höhe unterhalb der Giebel 60.3 und 60.4 angeordnet. Das
Schwereelement 50 ist somit wieder freigegeben, sodass es sich im Rahmen der von den
Leitflächen 60.5a/b und 60.6a/b begrenzten Messbereich gemäss der momentanen Schwerkraftwirkung
in Längsrichtung ausrichten kann.
[0127] Ausgehend von der Darstellung der Fig. 2 können bei neuerlicher Be- und Entlastung
der Steighilfe 10 die folgenden zwei Fälle auftreten:
- 1) Eine Längsneigung des Skis 1 hat sich gegenüber der Situation in Fig. 1 nicht geändert.
In diesem Fall gelangt das Schwereelement 50 bei Entlastung wieder auf die vorderen
Aussenflächen 60.1a und 60.2a und wird in die vordere Schaltposition gezwungen. In
diesem Fall wird kein Stellvorgang ausgelöst, da das Stellelement 40 bereits entsprechend
rotiert ist. Das Schwereelement 50 ist in diesem Fall wieder an der vorderen Schaltfläche
40.5 blockiert.
- 2) Eine Längsneigung des Skis 1 hat sich gegenüber der Situation in Fig. 1 erhöht,
d.h. die Skispitze liegt höher über eine Horizontalen als zuvor. In diesem Fall erfährt
das im Messzustand freigegebene Schwereelement 50 eine Schwerkraftwirkung, welche
eine Änderung der Längsposition des Schwereelements 50 nach hinten bewirkt. Ist die
Änderung der Skilängsneigung hinreichend gross, gelangen die Führungsstutzen 50.3
und 50.4 des Schwereelements 50 im Messbereich hinter eine Längsposition der Giebel
60.3 und 60.4.
[0128] Bei erneuter Entlastung des Stützhebels 30.1 wird das Schwereelement 50 aufgrund
der Federkraft von der Grundplatte 20.16 weg angehoben. Die Führungsstutzen 50.3 und
50.4 des Schwereelements 50 gelangen in diesem Fall auf die hinteren Aussenflächen
60.1b und 60.2b, wodurch das Schwereelement 50 nach hinten gezwungen wird. Die Aussenflächen
60.1 b und 60.2b führen das Schwereelement 50 an die hintere Schaltfläche 40.6 heran.
Infolge der so von unten her auf die hintere Schaltfläche 40.6 wirkenden Kraft wird
das Stellelement 40 entgegen der Rotation im vorherigen, oben beschriebenen Stellvorgang,
nach vorne rotiert. Die Mitnehmer 40.3 und 40.4 werden in den Aussparungen 20.32 und
20.33 nach vorne in die Position 40.14 rotiert und können dabei im Falle eines Eingriffs
in die Rastkerben 30.15 und 30.16 den Stützhebel 30.1 mitnehmen. Der Stützhebel 30.1
wird in diesem Fall während des Stellvorgangs um die Achse 30.2 nach vorne gekippt
und aus der Stützposition 30.11 in die Stützposition 30.12 gebracht, d. h. es wird
eine andere Auflagefläche in die Bewegungsbahn eines Skischuhträgers bzw. eines Skischuhs
eingeschwenkt. Das Schwereelement 50, welches sich nun in der hinteren Schaltposition
befindet, ist nun aufgrund der nach oben wirkenden Federkraft auf die Achse 30.2 an
der hinteren Schaltfläche 40.6 blockiert.
[0129] Die relative Längsposition in Richtung von A der Giebel 60.3 und 60.4 der Vorsprünge
60.1 und 60.2 zu der Achse 30.2 legt dabei einen Schwellwert für eine momentanen Schwerkraftrichtung
fest, bei welcher ein Stellvorgang ausgelöst werden soll, d.h. ein Übergang von einer
Stützposition in eine andere erfolgen soll. Erst wenn das Schwereelement 50 von einer
momentanen Längsposition im Messzustand über die Längsposition der Giebel 60.2 und
60.3 hinaus auslenkt, kann ein Stellvorgang ausgelöst werden.
[0130] Die vordere Schaltposition des Schwereelements 50 entspricht somit einer weiter nach
hinten verschwenkten Stützposition des Stützhebels 30.1 und die hintere Schaltposition
einer weiter nach vorne verschwenkten Stützposition. Bei entlastetem Stützhebel 30.1
ist das Schwereelement 50 aufgrund der Federkraft in der momentanen Schaltposition
blockiert, unabhängig davon, ob ein Stellvorgang erfolgt ist oder nicht. Mit anderen
Worten funktioniert die Stellvorrichtung 20 als schwerkraftabhängiger Kippschalter-Mechanismus,
welcher in Abhängigkeit einer momentanen Schwerkraftrichtung eine Schwenkstellung
des Stützhebels 30.1 zwischen wenigstens zwei Stützpositionen hin- und her stellen
kann.
[0131] Figur 3 zeigt eine Schnittansicht der Steighilfe 10 in der Ebene Z, welche senkrecht
zur Skilängsrichtung A steht und in welcher die Rotationsachse T des Stellelements
40 und die Achse 30.2 angeordnet sind. Die Sichtrichtung der Schnittansicht ist dabei
von hinten nach vorne gewählt. Die Steighilfe 10 ist dabei in einem der Darstellung
der Fig. 1 entsprechenden Zustand. Figur 4 zeigt eine entsprechende Schnittansicht
in der Ebene Z der Darstellung der Fig. 2. Figuren 3 und 4 werden im Folgenden gemeinsam
beschrieben. Der Stützhebel 30.1 ist in den Ansichten der Fig. 3 und 4 nur ansatzweise
schematisch angedeutet.
[0132] In der Querschnittsansicht der Fig. 3 ist ersichtlich, dass das Stellelement 40 einen
länglichen, halbtonnenförmig gewölbten Querträger 40.9 aufweist, welcher in Richtung
der Rotationsachse T angeordnet ist und endseitig jeweils in einen der Mitnehmer 40.3
und 40.4 übergeht. Mittig am Querträger 40.9 ist senkrecht zum Querträger 40.9 das
kreisscheibenförmige Schaltelement 40.10 angeformt. Der Querträger 40.9 ist in einem
oberen Randbereich des Schaltelements 40.1 angeordnet (wie sich auch aus der Anordnung
der Mitnehmer 40.3 und 40.4 in Fig. 1 und 2 erschliesst). Die Mitnehmer 40.3 und 40.4
sind in Fig. 4 nicht sichtbar (gestrichelt angedeutet), weil sie vor der Querschnittsebene
Z angeordnet sind. Das Stellelement 40 ist im Einzelnen in den Fig. 7a-7c dargestellt.
[0133] Die Schaltflächen 40.5 und 40.6 und die kreissegmentförmige Aussparung 40.1 sind
am Schaltelement 40.10 ausgebildet. In Richtung von T zu beiden Seiten des Schaltelements
40.10 sind von diesem beabstandet die Lagerscheiben 40.7 und 40.8 am Querträger 40.9
angeformt. Der Querträger 40.9 erstreckt sich dabei in Richtung von T von der Lagerscheibe
40.7 bis zur Lagerscheibe 40.8. Die Mittelpunkte der Lagerscheiben 40.7 und 40.8 liegen
zusammen mit einem Mittelpunkt des Schaltelements 40.10 sowie einer Achse des halbtonnenförmigen
Querträgers 40.9 auf der Rotationsachse T des Stellelements 40. Ein Abstand der Lagerscheiben
40.7 und 40.8 vom Schaltelement 40.10 ist dabei derart bemessen, dass die Pendelarme
50.1 und 50.2 in den jeweiligen Zwischenräumen eingebracht werden können. Die Lagerscheiben
40.7 und 40.8 weisen die Aussparungen 40.12 und 40.13 auf, durch welche die Achse
30.2 hindurch tritt. Im Gegensatz zu der Aussparung 40.1 des Schaltelements 40.9 sind
die Aussparungen 40.12 und 40.13 zur Grundplatte 20.16 hin abgeschlossen, damit eine
Mantelfläche der Lagerscheiben 40.7 und 40.8 für eine gute Auflage auf den Lagerflächen
20.26 und 20.27 durchgehend ausgebildet ist.
[0134] Die Lagerscheiben 40.7 und 40.8 sind zur Grundplatte 20.16 hin auf den Lagerflächen
20.26 und 20.27 der Seitenwangen 20.17 und 20.18 auf den Vorsprüngen 60.1 und 60.2
abgestützt. Die Mitnehmer 40.3 und 40.4 des Stellelements 40 sind in den Aussparungen
20.32 und 20.33 der Seitenwangen 20.17 und 20.18 angeordnet und ragen aussenseitig,
bezüglich der Ebene G zu beiden Seiten, über die Seitenwangen 20.17 und 20.18 hinaus.
Dabei greifen die Mitnehmer 40.3 und 40.4 in der dargestellten Stützposition 30.11
in die Rastkerben 30.15 und 30.16 des Stützhebels 30.1 ein.
[0135] In den Seitenwangen 20.17 und 20.18 sind die Aufnahmeräume 20.34 und 20.35 für die
Federn 20.36 und 20.37 vorgesehen, welche am Basisteil 20.1 abgestützt sind und die
Achse 30.2 mit einer Federkraft vom Ski 1 weg beaufschlagen.
[0136] Die Schnittebene S der Ansichten der Fig. 1 und 2 ist parallel zur Skilängsebene
G angeordnet und geht durch der Vorsprünge 60.1.
[0137] Für die Steighilfe 10 geeignete Stützhebel können verschiedene Ausführungen haben.
Entsprechende Stützhebel weisen mit zunehmendem Abstand zur Schwenkachse mehrere Auflageflächen
zur Unterstützung eines Skischuhträgers bzw. eines Skischuhs auf. Die mit dem entsprechenden
Stützhebel versehene Steighilfe 10 ist derart am Ski 1 angeordnet, dass je nach Schwenkstellung
des Stützhebels eine der Auflageflächen in eine Schwenkbahn eines Endbereichs des
Skischuhträgers eingeschwenkt werden kann. Dabei ist es nicht erforderlich, dass ein
Skischuhträger vorhanden ist. Die Steighilfe 10 kann auch derart positioniert werden,
dass die Auflageflächen direkt in die Bewegungsbahn eines Fersenbereichs eines Skischuhs
eingeschwenkt werden können z. B. im Fall einer Telemarkbindung oder bei Tourenskibindungen,
welche keinen Skischuhträger aufweisen. Eine entsprechende Ausführung eines Stützhebels,
welche direkt für die vorliegende Steighilfe übernommen werden kann, findet sich in
den Fig. 6a und 6b sowie 8 und 9a sowie den zugehörigen Beschreibungsteilen der oben
bereits erwähnten
US 2010/0001491 A (Fritschi AG).
[0138] Figuren 8 und 9a sowie die zugehörigen Beschreibungsteile der erwähnten
US 2010/0001491 A zeigen eine mögliche Ausführungsform der als Stützhebel 30.1 (in besagter Schrift
mit 530.1 bezeichnet) ausgebildeten Stützvorrichtung 30 (530) für eine erfindungsgemässe
Steighilfe 10 (510) in einem Längsschnitt in einer der Ebene G entsprechenden Ebene.
Der in der
US 2010/0001491 A (Fritschi AG) beschriebene Stützhebel ist ebenfalls über eine Achse, welche senkrecht
zur Ebene G angeordnet ist, verschwenkbar am Basisteil angelenkt gelagert. Der Stützhebel
der
US 2010/0001491 A, insbesondere die Ausbildung der Rastkerben und der zugehörigen Rastnasen am Basisteil,
die verschwenkbar und verschiebbare Lagerung des Stützhebels am Basisteil, das Zusammenwirken
der Mitnehmer des Stellelements mit dem Stützhebel und die Betätigung der Stellvorrichtung
durch Belastung und Absenken des Stützhebels sind bevorzugt entsprechend bei der vorliegend
beschriebenen Erfindung umgesetzt. Im Folgenden sind den Fig. 8 und 9a weitgehend
entsprechende Figuren 5 und 6 mit direktem Bezug auf die vorliegende Erfindung beschrieben.
[0139] Figur 5 zeigt eine mögliche Ausführungsform der als Stützhebel 30.1 ausgebildeten
Stützvorrichtung 30 für eine erfindungsgemässe Steighilfe 10 in einem Längsschnitt
der Ebene G. Der Stützhebel 30.1 kann über die senkrecht zur Ebene G angeordnete Achse
30.2 verschwenkbar am Basisteil 20.1 angelenkt gelagert sein.
[0140] Mit zunehmendem Abstand zu einem für die Lagerung an der Schwenkachse 30.2 vorgesehenen
Lagerloch 30.22 weist der Stützhebel 30.1 mehrere Auflageflächen 30.6 zur Unterstützung
eines Skischuhträgers bzw. eines Skischuhs auf. Die Steighilfe 10 ist derart am Ski
1 angeordnet, dass je nach Schwenkstellung des Stützhebels 30.1 eine der Auflageflächen
30.6 in eine Schwenkbahn eines Endbereichs eines Skischuhträgers eingeschwenkt werden
kann. Dabei ist es nicht erforderlich, dass ein Skischuhträger vorhanden ist. Die
Steighilfe 10 kann auch derart positioniert werden, dass die Auflageflächen 30.6 direkt
in die Bewegungsbahn eines Fersenbereichs eines Skischuhs eingeschwenkt werden können
z. B. im Fall einer Telemarkbindung oder bei Tourenskibindungen, welche keinen Skischuhträger
aufweisen.
[0141] Der Stützhebel 30.1 weist im Basisbereich 30.23 die Seitenwangen 30.28 und 30.29
auf, welche in am Basisteil 20.1 vorhanden Zustand die Seitenwangen 20.18 und 20.19
des Basisteils 20.1 aussenseitig teilweise umgreifen. An der Seitenwange 30.28 ist
die Rastkerbe 30.16 vorgesehen (analog, symmetrisch bezüglich der Ebene G die Rastkerbe
30.15 an der Seitenwange 30.29). Die Rastkerbe 30.16 ist als Langloch ausgebildet,
welches sich radial bezüglich des Lagerlochs 30.22 erstreckt. Die Rastkerbe 30.16
weist eine Länge auf, welche ein radiales Verschieben des Mitnehmers 40.3 in der Rastkerbe
30.16 beim Absenken des Stützhebels 30.1 am Basisteil 20.1 ermöglicht. Zwei weitere
Rastkerben 30.24 und 30.25 sind als kürzere Langlöcher ausgebildet, welche ebenfalls
bezüglich des Lagerlochs 30.22 radial angeordnet sind.
[0142] Die Rastkerbe 30.24 ist dabei mit ihrer Längsachse längs der Längsachse U des Stützhebels
30.1 ausgerichtet. Die Rastkerbe 30.16 ist mit ihrer Längsachse gegenüber der Längsachse
U um einen Winkel χ=26 Grad um das Lagerloch 30.22 rotiert ausgebildet. Eine Längsachse
der Rastkerbe 30.25 ist hingegen um einen Winkel δ=103 Grad bezüglich des Lagerlochs
30.22 gegenüber der Längsachse U rotiert.
[0143] An einer Innenfläche 30.26 ist im Basisbereich 30.23 eine Auflagefläche 30.27 ausgebildet,
mit welcher der Stützhebel 30.1 in am Basisteil 20.1 vorhandenen Zustand an einer
Aussenseite der Seitenwangen 20.18 und 20.19 des Basisteils 20.1 anliegt. Die Auflagefläche
30.27 erstreckt sich dabei in einem Bereich um das Lagerloch 30.22 und die Rastkerbe
30.16. Die Auflagefläche 30.27 ist parallel zur Ebene G ausgerichtet und ist gegenüber
einem übrigen Bereich 30.17 der Innenfläche 30.26 erhaben. Die den übrigen Bereich
30.17 bildende Fläche liegt parallel zur Auflagefläche 30.27 und ist bezüglich Ebene
G gegenüber der Auflagefläche 30.27 nach aussen versetzt. Die Rastkerben 30.24 und
30.25 sind in dem Bereich 30.17 angeordnet und sind somit ebenfalls bezüglich der
Ebene G gegenüber der Rastkerbe 30.16 nach aussen versetzt. Indem der die Rastkerbe
30.16 umgebende Bereich 30.17 nach aussen zurückversetzt ist, ist der Mitnehmer 40.3
von dem Stützhebel 30.1 entkoppelt, wenn er in dem Bereich 30.17 angeordnet ist, d.h.
wenn der Stützhebel 30.1 am Basisteil 20.1 derart verschwenkt ist, dass der Bereich
30.17 beim Mitnehmer 40.3 zu liegen kommt. Insbesondere kann der Mitnehmer 40.3 auch
nicht in die auf dem nach aussen versetzten Bereich 30.17 angeordneten Rastkerben
30.24 und 30.25 eingreifen. Eine Kopplung ergibt sich nur, wenn der Stützhebel 30.1
in eine Schwenkposition gebracht wird, in welcher der Mitnehmer 40.3 in die Rastkerbe
30.16 eingreift.
[0144] Es versteht sich, dass entsprechende Elemente symmetrisch bezüglich G auch auf der
Seitenwange 30.29 ausgebildet sind. Die Rastkerben 30.16 und 30.24 und 30.25 gehören
dabei zu einer Rastvorrichtung 90.
[0145] Figur 6 zeigt eine seitliche Aussenansicht des Basisteils 20.1 der Stellvorrichtung
20 in einer Draufsicht auf die Seitenwange 20.17 in auf dem Ski 1 montierten Zustand.
[0146] Seitlich, bezüglich der Ebene G aussenseitig, weist die Seitenwange 20.17 Rastnasen
20.46 bis 20.49 auf, welche zu der Rastvorrichtung 90 zum Verrasten der Stützvorrichtung
30 bzw. des Stützhebels 30.1 in verschiedenen Positionen 30.10 bis 30.14 gehören.
Die Rastnasen 20.46 bis 20.49 sind bezüglich einer Ruhelage der Achse 30.2 an den
grundplattenfernen Anschlägen 20.24 und 20.25 in radial weitgehend konstantem Abstand
unter unterschiedlichen, im Wesentlichen den Schwenkwinkeln der einzelnen Positionen
30.10 bis 30.14 der Längsachse U des Stützhebels 30.1 bzw. entsprechenden Winkeln
angeordnet.
[0147] Die erste Rastnase 20.46 ist dabei auf weitgehend gleicher Höhe mit und in Skilängsrichtung
A hinter der Achse 30.2 angeordnet, wenn diese an den grundplattenfernen Anschlägen
20.24 und 20.25 anliegt und koaxial mit der Rotationsachse T des Stellelements 40
liegt. Im vorliegenden Fall sind Winkelintervalle von 26 Grad zwischen den einzelnen
Stützpositionen gewählt. Die Rastnase 20.46 ist somit bevorzugt nicht exakt auf einer
Längsparallelen zur Grundplatte 20.16 (0 Grad) angeordnet sondern um -1 Grad zum Ski
1 hin rotiert, sodass der Stützhebel 30.1 in den Stützpositionen 30.12 und 30.13 bezüglich
der Ebene Z um symmetrische Beträge (13 Grad) nach hinten (30.12) und nach vorne (30.13)
verschwenkt ist. Die zweite Rastnase 20.47 ist um einen Winkel von φ=25 Grad gegenüber
der Grundplatte 20.16 bezüglich der Achse 30.2 gedreht, während die dritte Rastnase
20.48 um einen Winkel von γ=51 Grad rotiert ist. Die vierte Rastnase 20.49 ist um
einen Winkel ϕ=207 Grad gegenüber der Grundplatte 20.16 bezüglich der Achse 30.2 gedreht.
Die Rastnasen 20.46 bis 20.49 weisen dabei einen radialen Abstand von der Achse 30.2
auf, welcher im Wesentlichen einem radialen Abstand des Mitnehmers 40.3 des Stellelements
40 von der Rotationsachse T bzw. von der Achse 30.2 entspricht (gestrichelt in Fig.
4a angedeutet).
[0148] Der Mitnehmer 40.3 kann in der Aussparung 20.32 die hintere 40.15 und die vordere
Position 40.14 (siehe Fig. 1 und 2) einnehmen, welche den von der Stellvorrichtung
20 bedienten Stützpositionen 30.1 und 30.12 entsprechen. In der hinteren Position
40.15 ist der Mitnehmer um einen Winkel von η=77 Grad bezüglich der Grundplatte 20.16
rotiert und in der vorderen Position 40.14 um einen Winkel von κ=103 Grad.
[0149] Sämtliche Rastnasen 20.46 bis 20.49 sowie der Mitnehmer 40.3 (in beiden Positionen
40.14 und 40.15) sind somit auf einem gedachten Kreis um die Achse 30.2 bzw. um die
Rotationsachse T des Stellelements 40 angeordnet.
[0150] Die Rastnasen 20.46 und 20.49 ragen dabei höher über die Aussenseite der Seitenwange
20.17 als die weiteren Rastnasen 20.47 und 20.48. Insbesondere ist die Höhe der Rastnasen
20.46 bis 20.49 derart auf die Rastkerben 30.16 und die davon zurückversetzten Rastkerben
30.24 und 30.25 abgestimmt, dass die Rastkerben 30.24 und 30.25 nur mit den höheren
Rastnasen 20.46 und 20.49 zum Eingriff kommen können. Der Mitnehmer 40.3 (bzw. 40.4)
ragt im Wesentlichen gleich weit über die Seitenwange 20.17 wie die weniger hohen
Rastnasen 20.47 und 20.48. Die Rastkerben 30.24 und 30.25 können daher wie oben beschrieben
auch nicht mit dem Mitnehmer ç0.3 zum Eingriff kommen.
[0151] Ist der Stützhebel 30.1 am Basisteil 20.1 gelagert und befindet sich in der Position
30.10, so ist die Rastkerbe 30.24 mit der Rastnase 20.46 und die Rastkerbe 30.16 mit
der Rastnase 20.47 im Eingriff. Da es sich bei der Position 30.10 um die Verriegelungsposition
handelt, in welcher eine Skischuhträger in einer Abfahrtsstellung am Basisteil 20.1
fixiert ist (siehe hierzu Fig. 7c und zugehörige Beschreibung in der
US 2010/0001491 A; Fritschi AG), ist mit der doppelten Verrastung eine besonders gute Verriegelung
des Skischuhträgers 70 gewährleistet.
[0152] Von der Position 30.10 kann der Stützhebel 30.1 manuell in die Position 30.14 verstellt
werden. In der Position 30.14 ist die Rastnase 20.46 aus der Rastkerbe 30.24 ausgebracht
und die Rastkerbe 30.24 ist bei der Rastnase 20.47 angeordnet. Wie oben beschrieben,
kann die Rastnase 20.47 aufgrund der geringeren Höhe und der entsprechenden Zurückversetzung
des Bereichs 30.17 nicht in die Rastkerbe 30.24 eingreifen. Eine Verrastung des Stützhebels
30.1 bzw. 230.1 erfolgt in der Position 30.14 daher nur über einen Eingriff der Rastnase
20.48 in die Rastkerbe 30.16.
[0153] Aus der Position 30.14 kann der Stützhebel 30.1 manuell in die Position 30.11 gebracht
werden, wobei der Mitnehmer 40.3 in seiner hinteren Position 40.15 mit der Rastkerbe
30.16 zum Eingriff kommt. Der Stützhebel 30.1 ist somit funktionell an die Stellvorrichtung
20 gekoppelt. Die Rastkerbe 30.24 ist bei der Rastnase 20.48 angeordnet, steht jedoch
mit dieser nicht im Eingriff. Der Stützhebel 30.1 kann nun aufgrund des Eingriffs
des Mitnehmers 40.3 mit der Rastkerbe 30.16 durch die Stellvorrichtung 20 wie oben
beschrieben von der Position 30.11 in die Position 30.12 und wieder zurück verstellt
werden. Der Stützhebel 30.1 ist dabei nur mit dem Mitnehmer 40.3 verrastet.
[0154] Mitnehmer 40.3 und 40.4 sowie Rastkerben 30.15 und 30.16 bilden somit Teile einer
Kopplungsvorrichtung zur funktionellen Kopplung der Stellvorrichtung 20 mit der Stützvorrichtung
30. In den von der Stellvorrichtung 20 verstellbaren Stützpositionen 30.11 und 30.12
ist die Stützvorrichtung 30 bzw. der Stützhebel 30.1 nur über die Rastkerben 30.15
und 30.16 mit den Mitnehmern 40.3 und 40.4 an die Stellvorrichtung 20 gekoppelt. In
den verstellbaren Stützpositionen 30.11 und 30.12 ist die Rastvorrichtung 90, welche
die Rastnasen 20.46 bis 20.49 sowie die Rastkerben 30.24 und 30.25 umfasst, gelöst
und es erfolgt keine Verrastung der Stützvorrichtung 30.
[0155] Der Stützhebel 30.1 kann nun manuell in die Position 30.13 verschwenkt werden. Dabei
wird der Mitnehmer 40.3 aus der Rastkerbe 30.16 ausgebracht und die Rastkerbe 30.25
mit der Rastnase 20.49 zum Eingriff gebracht. Der Stützhebel 30.1 bzw. 230.1 ist somit
in der Position 30.13 verrastet. In der vorliegenden Ausführungsform stellt die Position
30.13 die Stützposition mit dem grössten Steigwinkel dar.
[0156] Mit anderen Worten weist die erfindungsgemässe Steighilfe 10 eine Mehrzahl von (im
vorliegenden Fall 4) Stützpositionen auf (30.10-30.13), von welchen wenigstens 2 Positionen
(30.11 und 30.12) von der Stellvorrichtung verstellt werden können. Dabei sind die
übrigen Stützpositionen nur manuell, das heisst durch direktes oder indirektes (z.
B. von Hand oder mit einem Skistock) Verstellen des Stützhebels ohne die Stellvorrichtung,
einstellbar. Zudem weist die Steighilfe eine Freigabestellung auf (30.14), in welcher
ein freies Verschwenken des Skischuhträgers ohne Begrenzung einer Absenkbewegung gewährleistet
ist. Aufgrund der Ausgestaltung von höheren und niedereren Rastnasen am Basisteil
sowie mehreren Rastkerben, welche in Richtung senkrecht zur Ebene G gegeneinander
versetzt sind, wird über die Mitnehmer und die zugehörigen Rastkerben eine Kopplung
der Stellvorrichtung mit dem Stützhebel erreicht, welche nur in den von der Stellvorrichtung
bedienten Positionen wirkt.
[0157] Figuren 7a bis 7c zeigen das Stellelement 40 alleine in einer Aussenansicht von der
Seite (Fig. 7a) von hinten (Fig. 7b) und von oben (Fig. 7c).
[0158] Die Teile der Fig. 7a bis 7c sind im Zusammenhang mit der Fig. 1 bis 4 beschrieben.
[0159] Figuren 8 bis 10 zeigen Funktionsschemata weiterer Ausführungsformen von Stellvorrichtungen
für eine erfindungsgemässe Steighilfe. Jede der in den beschriebenen Stellvorrichtungen
kann in einem der Darstellung der Fig. 6 entsprechenden Basisteil untergebracht sein.
Insbesondere können daher eine als Stützhebel ausgebildete Stützvorrichtung und eine
Kopplung der Stellvorrichtung an die Stützvorrichtung sowie eine Rastvorrichtung wie
oben beschrieben ausgeführt sein.
[0160] Figuren 8 bis 10 zeigen jeweils eine Stellvorrichtung 120 einer erfindungsgemässen
Steighilfe mit einem Basisteil 120.1 und einem um die Achse T rotierbar am Basisteil
120.1 gelagerten Stellelement 140. Die Achse T entspricht dabei der oben bereits eingeführten
Achse T, welche senkrecht auf der Längsmittelebene G eines mit der Steighilfe 110
versehenen Skis 101 steht. Das Stellelement 140 weist in einem oberhalb der Achse
T liegenden Bereich einen Mitnehmer 140.3 zur Kopplung eine Stützvorrichtung auf.
In einem unterhalb der Achse T liegenden Bereich weist das Stellelement 140 in Längsrichtung
A des Skis jeweils vor und hinter der Achse T eine vordere und eine hintere Schaltfläche
140.5 und 140.6 auf.
[0161] Ein Schwereelement 150 ist an einem Pendelarm 151 um die Achse T verschwenkbar am
Basisteil 120.1 gelagert. Die Stellvorrichtung 120 umfasst ein Führungselement 160,
welches in skisenkrechter Richtung verschiebbar am Basisteil 120.1 gelagert ist. Bevorzugt
ist das Führungselement 160 bezüglich der skisenkrechten Verschiebung mit der nicht
dargestellten Stützvorrichtung zwangsgekoppelt. Das Führungselement 160 sowie die
Stützvorrichtung ist bevorzugt mit einer Rückstellkraft vom Ski 101 weg beaufschlagt,
sodass bei einer Belastung der Stützvorrichtung durch den Benutzer das Führungselement
160 zusammen mit der Stützvorrichtung zum Ski 101 hin gegen die Rückstellkraft abgesenkt
wird.
[0162] Das Führungselement 160 umfasst eine vordere 160.1 und eine hintere 160.2 Führungsnut,
welche in einem oberen, skifernen Bereich des Führungselements 160 zusammenlaufen
und in diesem Bereich nach oben offen sind. Das Schwereelement 150 greift (direkt
oder indirekt) in die Führungsnuten 160.1 und 160.2 ein. In der Darstellung der Fig.
8 ist das Führungselement 160 zum Ski 101 hin abgesenkt (durchgezogene Linie). In
diesem Zustand ist das Schwereelement 150 in einem Bereich des Führungselements 160
angeordnet, in welchem die Führungsnuten 160.1 und 160.2 ineinander übergehen (Messbereich).
Der Messbereich ist dabei von einer vorderen Wandung 160.1a der Nut 160.1 und einer
hinteren Wandung 160.2b der Nut 160.2 begrenzt. In diesem Messbereich kann sich das
Schwereelement 150 in einem Messzustand gemäss einer momentanen Schwerkraftrichtung
F ausrichten.
[0163] Eine hintere Wandung 160.1a der Nut 160.1 und eine vordere Wandung 160.2a der Nut
160.2 stossen spitzwinklig aneinander und bilden so einen nach oben gerichteten Keil.
Bei abgesenktem Führungselement 160 ist ein Giebel 161 des Keils unterhalb des Schwereelements
150 angeordnet, so dass dieses frei über dem Giebel 161 durchpendeln kann.
[0164] Die Wandungen 160.1 bund 160.2a bilden Steuerflächenabschnitte, welche das Schwereelement
150 beim Anheben des Führungselements 160 je nach momentaner Längslage in die hintere
Führungsnut 160.2 oder in die vordere Führungsnut 160.1 zwingen. Die Führungsnuten
160.1 und 160.2 sind derart ausgebildet und angeordnet, dass das Schwereelement 150
beim Übergang in die Schaltstellung entweder an die vordere 140.5 oder die hintere
140.6 Schaltfläche des Stellelements 140 herangeführt wird. Durch die Rückstellkraft
wird das Schwereelement 150 an die entsprechende Schaltfläche 140.6 gedrückt und kann
somit in einem Stellvorgang eine Rotation des Stellelements 140 bewirken. In der Schaltstellung
der Stellvorrichtung 120 ist das Schwereelement 150 in der jeweiligen Nut 160.1 oder
160.2 durch die Schaltflächen 140.5 oder 140.6 in der jeweiligen Schaltposition blockiert.
In der Darstellung der Fig. 8 ist das vollständig angehobene Führungselement 160 gestrichelt
dargestellt und das Schwereelement 150 ist in der hinteren Führungsnut 160.2 in einer
der hinteren Schaltposition entsprechenden Längsposition C angeordnet.
[0165] Beim Übergang aus der Schaltstellung in die Messstellung bilden die Wandungen 160.1a
und 160.2b Leitflächen, welche beim Absenken des Führungselements 160 das Schwereelement
150 in den Längenbereich des Messbereichs bringen. Die Führungsnuten 160.1 und 160.2
des Führungselements 160 bilden somit beim Übergang von der Messstellung in die Schaltstellung
eine Kulissenführung für das Schwereelement 150.
[0166] Um einen Schwellwert für eine Skilängsneigung, bei welcher ein Stellvorgang ausgelöst
werden soll, zu definieren, ist der Giebel 161 gegenüber einer skisenkrechten Ebene
Z, in welcher die Achse T angeordnet ist, nach hinten verschoben. Damit wird sichergestellt,
dass das Schwereelement 350 nur in die hinteren Führungsnut 160.2 gelangen kann, wenn
es wenigstens über die Distanz X bezüglich der skisenkrechten Ebene Z nach hinten
auslenkt.
[0167] Wie eingangs beschrieben kann die Steighilfe eine Verstellvorrichtung zur Einstellung
des Schwellwerts umfassen (nicht dargestellt). Bei der Ausführungsform der Fig. 8
kann die Verstellvorrichtung beispielsweise eine Längsverschiebung des Führungselements
160 ermöglichen. Damit kann eine Längsposition des Giebels 161 relativ zum Schwereelement
150 bzw. die Distanz X z.B. vom Benutzer vor Antritt des Aufstiegs eingestellt werden.
[0168] In Figur 9 ist ein weiteres Funktionsschema einer erfindungsgemässen Steighilfe dargestellt.
Ein Schwereelement 250 ist als Rollkörper ausgebildet, welcher rollbar auf einer basisteilfesten
Rollfläche 260.1 am Basisteil 120.1 gelagert ist.
[0169] Ein beispielsweise in der Ebene G angeordnetes, scheibenförmiges Steuerelement 260
ist mit einem nach oben gerichteten, durch zwei aneinanderstossenden Steuerflächenabschnitten
260a und 260b gebildeten, Giebel 261 in weitgehend skisenkrechter Richtung verschiebbar
am Basisteil 120.1 gelagert. Dabei ist das Steuerelement 260 bevorzugt zusammen mit
einem Stützhebel der Steighilfe gegen eine Rückstellkraft zum Ski 101 hin absenkbar
zwangsgekoppelt. Die Rollfläche 260.1 weist dabei z.B. einen Längsschlitz auf, sodass
das giebelförmige Steuerelement 260 die Rollfläche 160.1 durchdringen und mit dem
Rollkörper 250 zusammenwirken kann, wenn das Steuerelement 260 aus einer vollständig
abgesenkten Stellung vom Ski 101 weg angehoben wird.
[0170] Die Rollfläche 260.1 weist in Längsrichtung jeweils endseitig steile Abschnitte 260.1a
auf, während ein dazwischen liegender Bereich 260.1b eine Neigung ξ bezüglich einer
Skioberfläche 101.1 aufweist. Die steilen Abschnitte 260.1a erstrecken sich dabei
bis an Schaltpositionen heran, welche das Schwereelement 260 in der Schaltstellung
einnimmt. Die Rollfläche 260.1, insbesondere die steilen Abschnitte 260.1a, bildet
somit Leitflächenabschnitte, welche den Rollkörper 250 beim Übergang aus der Schaltstellung
in die Messstellung erfassen (steile Abschnitte 260.1a) und in den Messbereich (dazwischen
liegenden Bereich 260.1b) zwingt. Im Bereich 260.1b kann sich das so freigegebene
Schwereelement 250 nach einer momentanen Schwerkraftrichtung F ausrichten.
[0171] Die Neigung ξ des Bereichs 260.1b entspricht einer Schwellenlängsneigung des Skis
101, bei deren Über- oder Unterschreitung ein Stellvorgang erfolgen soll. Je nachdem
ob der Ski 101 eine Neigung oberhalb oder unterhalb des Schwellenwerts hat, rollt
der Rollkörper 250 an ein vorderes oder hinteres Ende des Messbereichs d.h. des Bereichs
260.1b.
[0172] Beim Übergang von der Messstellung in die Schaltstellung wird das giebelförmige Steuerelement
260 durch die Rückstellkraft vom Ski 101 weg angehoben und durchdringt mit dem Giebel
261 zuerst die Rollfläche 260.1 durch deren Längsschlitz. Je nach Lage des Rollkörpers
250 wird dieser von einem vorderen Steuerflächenabschnitt 260a oder einem hinteren
Steuerflächenabschnitt 260b erfasst und in die hintere bzw. vordere Schaltposition
gezwungen, wo er mit der entsprechenden Schaltfläche 140.6 bzw. 140.5 des Stellelements
140 zusammenwirkt.
[0173] In der Darstellung der Fig. 9 ist der Rollkörper 250 in einer der hinteren Schaltpositionen
entsprechenden Längsposition C verschoben und zwischen Steuerelement 260 und Schaltfläche
140.6 blockiert (gestrichelt dargestellt).
[0174] Wie zuvor kann die Steighilfe eine Verstellvorrichtung zur Einstellung des Schwellwerts
umfassen (nicht dargestellt). Bei der Ausführungsform der Fig. 9 kann die Einstellung
des Schwellwerts beispielsweise über die Neigung ξ des Bereichs 260.1b erfolgen. Denkbar
ist, dass der Bereich 160.1b um eine Querachse kippbar am Basisteil 120.1 ausgebildet
ist und mit der Verstellvorrichtung ein Kippwinkel bezüglich des Skis 101 eingestellt
werden kann. Die eingestellte Neigung ξ entscheidet in diesem Fall darüber, bei welcher
Skilängsneigung der Rollkörper 250 aus einer vorderen in eine hintere Position und
umgekehrt rollt. Eine Längsposition des Steuerelements 260 braucht zur Einstellung
des Schwellwerts in diesem Fall nicht verstellt zu werden.
[0175] In Figur 10 ist ein weiteres Funktionsschema einer erfindungsgemässen Steighilfe
dargestellt. Ein Schwereelement 350 ist als Rollkörper ausgebildet, welcher in einer
in Längsrichtung V-förmigen und basisteilfesten Führungsnut 360 gelagert ist. Ein
oberes Ende eines vorderen Armes 360.1 der Führungsnut 360 ist im Bereich einer vorderen
Schaltposition d.h. bei der vorderen Schaltfläche 140.5 angeordnet und ein skifernes
Ende eines hinteren Arms 360.2 entsprechend bei einer hinteren Schaltposition.
[0176] Ein Schieberelement 370 ist in weitgehend skisenkrechter Richtung verschiebbar am
Basisteil 120.1 derart gelagert, dass es bevorzugt zusammen mit einem Stützhebel der
Steighilfe gegen eine Rückstellkraft zum Ski 101 hin absenkbar ist. Das Schieberelement
370 ist dabei derart angeordnet, dass es bei skisenkrechter Verschiebung den Rollkörper
350 erfassen und in den Armen 360.1 und 360.2 der V-förmigen Führungsnut 360 verschieben
kann.
[0177] Bei vollständig abgesenktem Schieberelement 370 ruht das Schwereelement 350 in der
von einer vorderen Wandung 360.1a des Führungsnutarmes 360.1 und einer hinteren Wandung
360.2b des Führungsnutarmes 360.2 gebildeten, skinahen Kerbe 361. Wird bei einer Entlastung
der Stützvorrichtung das Schieberelement 370 aufgrund der Rückstellkraft angehoben,
kommt es mit dem Rollkörper 350 in Kontakt und hebt diesen an. Bei geringfügigem Abheben
von der Kerbe 361 der V-förmigen Nut 360 ist der Rollkörper 350 in seinem Messzustand
derart freigegeben, dass er sich, auf dem Schieberelement 370 rollend, im Rahmen des
durch die Wandungen 360.1a und 360.2b begrenzten Messbereichs nach einer momentanen
Schwerkraftrichtung F ausrichten kann. Je nach momentaner Schwerkraftrichtung F nimmt
der Rollkörper 350 eine vordere Position an der Wandung 360.1a oder eine hintere Position
an der Wandung 360.2b ein. Die vollständig abgesenkte Stellung des Schieberelements
370 kann aber auch derart gewählt sein, dass das Schwereelement 350 bereits in dieser
Stellung freigegeben ist.
[0178] Eine Neigung ψ des Schieberelements 370 entspricht einer Schwellen-Längsneigung des
Skis 101, bei deren Über- oder Unterschreitung ein Stellvorgang erfolgen soll. Je
nachdem ob der Ski 101 eine Neigung ψ oberhalb oder unterhalb des Schwellenwerts hat,
rollt der Rollkörper 350 an ein vorderes oder hinteres Ende des Messbereichs.
[0179] Beim weiteren Anheben des Schieberelements 370 kommt der Rollkörper 350 aufgrund
seiner momentanen Längsposition mit einer hinteren Wandung 360.1b des vorderen Arms
360.1 oder mit einer vorderen Wandung 360.2a des hinteren Arms 360.2 der V-förmigen
Führungsnut 360 in Kontakt und wird von dieser im Sinne einer Bifurkation in den entsprechenden
Arm 360.1 oder 360.2 der Führungsnut 360 gezwungen. Beim weiteren Anheben des Schieberelements
360 wir der Rollkörper 350 in dem entsprechenden Arm 360.1 oder 360.2 geführt nach
oben an die entsprechende Schaltfläche 140.5 bzw. 140.6 des Stellelements 140 herangeführt
und in die entsprechende Schaltposition gebracht.
[0180] Wie zuvor kann die Steighilfe eine Verstellvorrichtung zur Einstellung des Schwellwerts
umfassen (nicht dargestellt). Bei der Ausführungsform der Fig. 10 kann die Einstellung
des Schwellwerts über die Neigung ψ des Schieberelements 360 gegenüber dem Ski 101
erfolgen. Die eingestellte Neigung ψ entscheidet in diesem Fall darüber, bei welcher
Skilängsneigung der Rollkörper 350 aus einer vorderen in eine hintere Position und
umgekehrt rollt und damit auf den vorderen (360.1b) oder den hinteren Steuerflächenabschnitt
360.1a gelangt.
[0181] Zusammenfassend ist festzustellen, dass die erfindungsgemässe Steuerfläche bei einer
Stellvorrichtung einer automatisch verstellbaren Steighilfe einen schnell erfolgenden
und robusten Messvorgang einer momentanen Schwerkraftrichtung ermöglicht.
1. Steighilfe für einen Ski mit
a) einem skifesten Basisteil und
b) einer Stützvorrichtung , wobei
c) die Stützvorrichtung wenigstens zwei Stützpositionen aufweist, in welchen die Stützvorrichtung
ein Absenken eines in einer Skibindung gehaltenen Schuhs unter einen zur jeweiligen
Stützposition gehörigen Steigwinkel zwischen Schuh und Ski verhindert, und
d) die Steighilfe einen Ruhezustand und einen betätigten Zustand aufweist und direkt
oder indirekt durch Betätigung durch einen Skiläufer vom Ruhezustand in den betätigten
Zustand bringbar ist, und
e) die Steighilfe eine Stellvorrichtung umfasst, welche bei einem Übergang vom betätigten
Zustand in den Ruhezustand in einem Stellvorgang die Stützvorrichtung zwischen den
wenigstens zwei Stützpositionen verstellen kann, wobei
f) eine Kopplungsvorrichtung vorhanden ist, mit welcher die Stellvorrichtung funktionell
an die Stützvorrichtung koppelbar ist, wobei
g) im betätigten Zustand der Steighilfe die Stellvorrichtung in eine Messstellung
gebracht werden kann, in welcher sich ein Schwereelement der Stellvorrichtung in einem
Messzustand befindet,
h) das Schwereelement im Messzustand derart freigegeben ist, dass es in Abhängigkeit
einer momentanen Schwerkraftrichtung unterschiedliche Längslagen einnehmen kann, und
i) im Ruhezustand der Steighilfe die Stellvorrichtung in einer Schaltstellung ist,
in welcher sich das Schwereelement in einer von wenigstens zwei unterschiedlichen,
jeweils einer der wenigstens zwei Stützpositionen zugeordneten, Schaltpositionen befindet
und in dieser blockiert ist, wobei
j) beim Übergang des Schwereelements aus der Messposition in eine der Schaltpositionen
in der Stellvorrichtung ein Stellvorgang erfolgen kann, in welchem aufgrund der eingenommen
Schaltposition des Schwereelements die Stützvorrichtung aus einer momentanen in eine
neue Stützposition verstellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
k) die Stellvorrichtung wenigstens eine Steuerfläche umfasst, welche an einer im Wesentlichen,
bezüglich dem Basisteil, festen Längsposition angeordnet ist und beim Übergang der
Stellvorrichtung von der Messstellung in die Schaltstellung das Schwereelement, in
Abhängigkeit einer im Messzustand eingenommenen Längsposition, in Längsrichtung aus
der im Messzustand eingenommenen Längsposition zwingen kann.
2. Steighilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerfläche fest am Basisteil angeordnet ist.
3. Steighilfe nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltpositionen des Schwereelements bezüglich des Basisteils fest vorgegeben
sind.
4. Steighilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Längsposition des Schwereelements in den jeweiligen Schaltpositionen unterscheiden.
5. Steighilfe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit Messbereich bezeichneter Längenbereich der Längspositionen, welche das Schwereelement
im Messzustand einnehmen kann, kleiner ist, als ein Längsabstand der Längspositionen
des Schwereelements in einer vordersten und einer hintersten der wenigstens zwei Schaltpositionen.
6. Steighilfe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Leitfläche vorhanden ist, welche das Schwereelement beim Übergang der Stellvorrichtung
von der Schaltstellung in die Messstellung aus der Längsposition wenigstens einer
der Schaltposition in den Längenbereich des Messbereichs zwingt.
7. Steighilfe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitfläche derart angeordnet und der Steuerfläche zugeordnet ist, dass sich jeweils
zwischen einer der wenigstens zwei Schaltpositionen und dem Messbereich im Rahmen
einer Führungstoleranz eine Zwangsführung für das Schwereelement ergibt.
8. Steighilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerfläche, und insbesondere gegebenenfalls auch die Leitfläche, in einer Führungsnut
angeordnet ist, in welche das Schwereelement, insbesondere mit wenigstens einem Führungselement,
eingreift.
9. Steighilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerfläche wenigstens zwei, jeweils den wenigstens zwei Schaltpositionen zugeordnete,
Steuerflächenabschnitte aufweist, wobei die Steuerflächenabschnitte derart ausgebildet
sind, dass sie das Schwereelement beim Übergang der Stellvorrichtung von der Messstellung
in die Schaltstellung aus einer im Messzustand eingenommenen Längsposition in die
dem Steuerflächenabschnitt zugeordnete Schaltposition zwingen können.
10. Steighilfe nach Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Steuerflächenabschnitte der Steuerfläche jeweils in einem entsprechenden
Nutabschnitt der Führungsnut am Basisteil ausgebildet sind, welche Nutabschnitte in
einem skinahen Übergangsbereich, insbesondere unter einem spitzen Winkel, ineinander
übergehen und mit zunehmendem Abstand vom Ski auseinanderlaufen.
11. Steighilfe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Nutabschnitte bogenförmig ausgebildet sind und sich ausgehend
vom skinahen Übergangsbereich mit zunehmendem Abstand vom Ski bevorzugt zu einer Skisenkrechten
hin krümmen.
12. Steighilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwereelement an einem Trägerelement, insbesondere an einem freien Längsende
eines Pendelarms, gelagert ist, welches in weitgehend skisenkrechter Richtung verschiebbar
am Basisteil gelagert ist.
13. Steighilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwereelement einen Rollkörper umfasst, welcher beim Übergang von der Messstellung
in die Schaltstellung auf den Steuerflächen rollt oder gleitet.
14. Steighilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung ein Stellelement aufweist, welches in den wenigstens zwei Stützpositionen
über die Kopplungsvorrichtung funktionell an die Stützvorrichtung gekoppelt ist, wobei
insbesondere die über die Kopplungsvorrichtung erreichte Kopplung des Stellelements
mit der Stützvorrichtung lösbar ist, und das Stellelement insbesondere über ein Rotationslager
um eine geometrische Querachse rotierbar am Basisteil gelagert ist.
15. Steighilfe nach einem der vorgängigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützvorrichtung wenigstens eine weitere Stützposition aufweist, in welcher die
über die Kopplungsvorrichtung erreichte Kopplung der Stellvorrichtung mit der Stützvorrichtung
gelöst ist, sodass in der wenigstens einen weiteren Stützposition die Stützvorrichtung
von der Stellvorrichtung funktionell entkoppelt ist.