Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Pulverbeschichtungsanlage zum Beschichten von Werkstücken
mit Pulver.
[0002] Um ein Werkstück, wie beispielsweise eine Platte oder einen Schrank mit Pulver zu
beschichten, wird das Pulver in einer Pulverbeschichtungskabine mit Hilfe einer oder
mehrerer Pulversprühpistolen auf das Werkstück gesprüht. Damit das Pulver besser auf
dem Werkstück haftet, kann das Pulver elektrostatisch aufgeladen werden. Dabei ist
jedoch darauf zu achten, dass das in der Kabine befindliche Pulver eine bestimmte
Konzentration nicht überschreitet, da sonst Explosionsgefahr besteht. Aus diesem Grund
wird die in der Kabine befindliche Luft zusammen mit dem nicht am Werkstück haftenden
Pulver, dem sogenannten Overspray, kontinuierlich abgesaugt. Zudem wird dadurch ein
Unterdruck in der Kabine erzeugt, durch den gewährleistet wird, dass kein Pulver aus
der Kabine austritt. Anschliessend wird das Werkstück in einem Ofen erwärmt, so dass
sich das Pulver verflüssigt und dann aushärtet. Auf diese Weise entsteht eine geschlossene
Deckschicht auf dem Werkstück. Schliesslich wird das Werkstück wieder abgekühlt.
[0003] Ein weiterer Grund warum überschüssiges Pulver bereits während des Betriebs aus dem
Inneren der Kabine entfernt wird, besteht darin, dass die Reinigungsmassnahmen während
eines Farbwechsels weniger Zeit in Anspruch nehmen, wenn die Kabine bereits während
des Beschichtungsbetriebs weitgehend vom überschüssigen Pulver befreit wird.
Stand der Technik
[0004] Aus der europäischen Patentanmeldung
EP 1 256 386 A2 ist eine Kabine zur Pulverbeschichtung von Werkstücken bekannt. Vor der vorderen
Stirnwand der Kabine befindet sich ein Handbeschichterstand, unter dem eine Absaugleitung
angeordnet ist. Die Absaugleitung ragt durch die vordere Stirnwand der Kabine und
weist eine Absaugöffnung auf, so dass überschüssiges Pulver aus der Kabine abgesaugt
werden kann.
[0005] Aus der europäischen Patentanmeldung
EP 1 007 222 B1 ist eine Anordnung zur Pulverbeschichtung von Werkstücken bekannt. Diese umfasst
eine Kabine, ein Zyklon, ein Nachfilter und ein Pulverzentrum. Das überschüssige Pulver
wird aus der Kabine über einen Absaugkanal gesaugt und dem Zyklon zugeführt. Der Absaugkanal
umfasst einen horizontalen Abschnitt in der Kabine und einen vertikalen Abschnitt,
der parallel zur Stirnwand verläuft und in den Zyklon mündet. Das Pulverzentrum, das
eine Pulverversorgungseinrichtung und eine eigene Lüftung umfasst, steht zwischen
dem Zyklon und dem Nachfilter. Diese Anordnung zur Pulverbeschichtung benötigt relativ
viel Fläche. Darüber hinaus muss, wenn die Pulverversorgungseinrichtung gereinigt
werden soll, dafür eine separate Absaugeinrichtung mit Filter und Ventilator vorgesehen
werden.
Darstellung der Erfindung
[0006] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Pulverbeschichtungsanlage zum Beschichten
von Werkstücken mit Pulver anzugeben, bei der für die Pulverversorgungseinrichtung
keine zusätzliche Absaugeinrichtung mit Filter und Ventilator erforderlich ist.
[0007] Vorteilhafterweise ist die Pulverbeschichtungsanlage besonders kompakt aufgebaut,
so dass sie mit besonders wenig Bauraum auskommt.
[0008] Die Aufgabe wird durch eine Pulverbeschichtungsanlage zum Beschichten von Werkstücken
mit Pulver mit den Merkmalen gemäss Anspruch 1 gelöst.
[0009] Die erfindungsgemässe Pulverbeschichtungsanlage zum Beschichten von Werkstücken mit
Pulver umfasst eine Beschichtungskabine, eine Pulverversorgungseinrichtung und einen
Absaugkanal, der eine erste Absaugöffnung aufweist, die die Beschichtungskabine mit
dem Absaugkanal verbindet. Darüber hinaus weist der Absaugkanal eine zweite Absaugöffnung
auf, die die Pulverversorgungseinrichtung mit dem Absaugkanal verbindet.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den in den abhängigen
Ansprüchen angegebenen Merkmalen.
[0011] Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage zum Beschichten
von Werkstücken mit Pulver weist der Absaugkanal einen vertikal verlaufenden Abschnitt
auf. Dieser ist zwischen der Beschichtungskabine und der Pulverversorgungseinrichtung
angeordnet.
[0012] Darüber hinaus kann die erfindungsgemässe Pulverbeschichtungsanlage mit einem Handbeschichterstand
ausgestattet sein.
[0013] Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
weist der Absaugkanal eine dritte Absaugöffnung auf, die den Handbeschichterstand
mit dem Absaugkanal verbindet.
[0014] Bei einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
sind im vertikalen Abschnitt die zweite und die dritte Absaugöffnung angeordnet.
[0015] Vorteilhafter Weise weist die Pulverversorgungseinrichtung der erfindungsgemässen
Pulverbeschichtungsanlage eine Rückwand auf, die an den Handbeschichterstand angrenzt.
[0016] Zudem ist es von Vorteil, wenn bei der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
die dritte Absaugöffnung in der Rückwand der Pulverversorgungseinrichtung angeordnet
ist.
[0017] Darüber hinaus kann bei der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage die Öffnungsweite
der zweiten Absaugöffnung einstellbar ausgebildet sein.
[0018] Zur Lösung der Aufgabe wird ferner vorgeschlagen, dass bei der erfindungsgemässen
Pulverbeschichtungsanlage die Öffnungsweite der dritten Absaugöffnung einstellbar
ist.
[0019] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann bei der Pulverbeschichtungsanlage
vorgesehen sein, dass der vertikale Abschnitt des Absaugkanals auf der Stirnseite
der Beschichtungskabine angeordnet ist.
[0020] Bei einer Weiterbildung der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage bilden der
vertikale Abschnitt des Absaugkanals und die Pulverversorgungseinrichtung ein Modul.
[0021] Bei einer anderen Weiterbildung der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
grenzt die Rückwand der Pulverversorgungseinrichtung an die Seitenwand der Beschichtungskabine
an.
[0022] Bei einer dritten Weiterbildung der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
weist der Absaugkanal einen horizontal verlaufenden Abschnitt auf, der unter der Beschichtungskabine
angeordnet ist. Die erste Absaugöffnung ist im horizontal verlaufenden Abschnitt angeordnet.
[0023] Nach einem weiteren Merkmal der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage weist
der Absaugkanal einen horizontal verlaufenden Abschnitt auf, der unter dem Handbeschichterstand
angeordnet ist.
[0024] Bei einer zusätzlichen Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
ist die erste Absaugöffnung im vertikalen Abschnitt des Absaugkanals angeordnet. Schliesslich
wird ein Verfahren zum Betreiben der Pulverbeschichtungsanlage vorgeschlagen, bei
dem während des Reinigungsbetriebs die zweite Absaugöffnung weiter geöffnet wird als
während des Beschichtungsbetriebs.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0025] Im Folgenden wird die Erfindung mit mehreren Ausführungsbeispielen anhand von zwölf
Figuren weiter erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine erste mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
schräg von vorne im Beschichtungsbetrieb.
- Figur 2
- zeigt die erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage in
der Seitenansicht.
- Figur 3
- zeigt die erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage schräg
von vorne in einer zweiten dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 4
- zeigt die erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage in
der Draufsicht.
- Figur 5
- zeigt die erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage in
der zweiten dreidimensionalen Ansicht während des Reinigungsbetriebs der Pulverversorgungseinrichtung.
- Figur 6
- zeigt die erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage schräg
von unten.
- Figur 7
- zeigt die erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage mit
der Pulverversorgungseinrichtung vor und nach der Montage.
- Figur 8
- zeigt eine zweite mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
schräg von vorne.
- Figur 9
- zeigt eine dritte mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
schräg von vorne.
- Figur 10
- zeigt die dritte Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
in der Seitenansicht.
- Figur 11
- zeigt dritte Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage in der
Draufsicht.
- Figur 12
- zeigt die dritte mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
von vorn.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0026]
Figur 1 zeigt eine erste mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
schräg von vorne. Die Pulverbeschichtungsanlage umfasst eine Kabine 1, einen Handbeschichterstand
2, eine Pulverversorgungseinrichtung 3 und einen Absaugkanal 4. Zusätzlich kann die
Pulverbeschichtungsanlage auch noch ein Zyklon und einen Nachfilter aufweisen, welche
in den Figuren aber nicht dargestellt sind. Um ein Werkstück 6 zu beschichten, wird
das Werkstück 6 an einer Transportschiene 5 mit einer Werkstückhalterung 5.1 aufgehängt
und durch die Pulverbeschichtungsanlage hindurch transportiert.
[0027] Bei der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform passiert das Werkstück 6 zuerst die
Kabine 1 und dann den Handbeschichterstand 2. Der Handbeschichterstand 2 weist ein
Podest 20 auf, das als Standplatz für eine Person dient und das über eine Treppe 21
erreichbar ist. Dort kann das Werkstück 6 bei Bedarf von der Person mit einer Handsprühpistole
manuell nachbeschichtet werden.
[0028] Ein Anwendungsfall für die Handbeschichtung kann sein, dass das Werkstück 6 einen
oder mehrere Bereiche aufweist, die bei der automatischen Beschichtung nicht oder
nur mit besonders grossem Aufwand beschichtet werden können. In diesem Fall beschichtet
die Person lediglich diese schwerlich automatisch beschichtbaren Bereiche manuell.
Die übrigen Bereiche werden automatisch oder maschinell beschichtet.
[0029] Sollen lediglich ein oder nur wenige Werkstücke mit einer Farbe beschichtet werden,
die nicht der Farbe entspricht, die beim automatischen Beschichten verwendet wird,
so empfiehlt es sich beim Absaugen des überschüssigen Pulvers auf Verlust zu fahren.
Das überschüssige Pulver wird dabei nicht zurück gewonnen und dem Beschichtungskreislauf
wieder zugeführt, sondern aus der Luft herausgefiltert und entsorgt. Dazu wird die
Absaugöffnung 32.1 aktiviert während gleichzeitig die Türen (in den Fig. nicht gezeigt)
zur Kabine 1 geschlossen werden. Der Absaugkanal 4 wird dann direkt mit dem Nachfilter
verbunden, da eine Pulverrückgewinnung über den Zyklon nicht wirtschaftlich ist.
[0030] Oberhalb des Handbeschichterstands 2 ist ein Dach 22 angeordnet, das an der Kabine
1 befestigt ist.
[0031] Neben dem Handbeschichterstand 2 befindet sich ein Steuerschrank 7, der die Steuerelektronik
für die Handsprühpistole und die Automatikpistolen 8 enthält.
[0032] Auf der der Treppe 21 des Handbeschichterstands 2 gegenüberliegenden Seite befindet
sich die Pulverversorgungseinrichtung 3 und der vertikale Abschnitt 42 des Absaugkanals
4. Der Absaugkanals 4 weist eine längliche, beispielsweise über die Höhe des Arbeitsbereichs
des Handbeschichterstands 2 sich erstreckende Absaugöffnung 32.1 auf, um überschüssiges
Pulver, das während des manuellen Beschichtens nicht auf dem Werkstück 6 haftet, absaugen
zu können.
[0033] Die Kabine 1 befindet sich, in Transportrichtung des Werkstücks 6 betrachtet, vor
dem Handbeschichterstand 2. Statt dessen kann aber auch der Handbeschichterstand 2
vor der Kabine 1 angeordnet sein. Es ist auch möglich sowohl einen Handbeschichterstand
vor und einen weiteren hinter der Kabine 1 anzuordnen.
[0034] Die Kabine 1 weist zwei Seitenwände 9 und 10 mit jeweils mehreren Pistolenschlitzen
9.1 beziehungsweise 10.1 auf. Durch die Pistolenschlitze 9.1 beziehungsweise 10.1
ragen die Automatikpistolen 8 von aussen ins Innere der Kabine 1. Die Automatikpistolen
8 können über ein nicht dargestelltes Linearhubgerät gemeinsam auf und ab, das heisst
entlang der y-Achse, bewegt werden. Darüber hinaus können die Automatikpistolen 8
mit dem Linearhubgerät auch entlang der z-Achse bewegt werden.
[0035] Zudem weist die Kabine 1 einen auf einem Sockel 13 angeordneten Kabinenboden 12 auf.
Auf dem Kabinenboden 12 ist in dessen Mitte in Längsrichtung, die parallel zur x-Achse
verläuft, eine Blasleiste 14 angeordnet. Parallel zur ersten Seitenwand 9 verlaufen
erste Absaugöffnungen 12.1, über die überschüssiges Pulver aus dem Kabineninneren
in den Absaugkanal 43 (Fig. 6) gesaugt werden kann. Parallel zur zweiten Seitenwand
10 verlaufen zweite Absaugöffnungen 12.2 (Fig. 9), über die überschüssiges Pulver
aus dem Kabineninneren in den Absaugkanal 44 (Fig. 6) gesaugt werden kann. Der Sockel
13 ist so hoch bemessen, dass unter dem Kabinenboden 12 die beiden Absaugkanäle 43
und 44 Platz finden.
Figur 2 zeigt die erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
in der Seitenansicht.
Figur 3 zeigt die erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
schräg von vorne in einer zweiten dreidimensionalen Ansicht. Aus dieser Ansicht ist
zuerkennen, dass in der Wand zwischen der Pulverversorgungseinrichtung 3 und dem Absaugkanal
4 eine Schiebetür 41 angeordnet ist. Während des Beschichtungsbetriebs ist die Schiebetür
41 nur einen Spalt weit geöffnet. Dadurch wird nur ein kleiner Teil der gesamten Luftmenge,
die durch den Absaugkanal 4 strömt, aus der Pulverversorgungseinrichtung 3 abgesaugt.
Der grösste Teil der abgesaugten Luftmenge stammt aus der Kabine 1. Ein weiterer Teil
stammt gegebenenfalls vom Handbeschichterstand 2. Während des Reinigungsbetriebs hingegen
kann die Schiebetür vollständig geöffnet sein, so dass mehr Luft aus der Pulverversorgungseinrichtung
3 abgesaugt und mehr Luft zur Reinigung der Pulverversorgungseinrichtung zur Verfügung
steht.
[0036] Figur 4 zeigt die erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
in der Draufsicht. Die beiden horizontalen Absaugkanäle 43 und 44 sind auf der der
Pulverversorgungseinrichtung 3 abgewandten Stirnseite der Kabine jeweils mit einem
Deckel 40 verschlossen. Bei Bedarf kann können die Deckel 40 jedoch abgenommen werden.
[0037] Während des Beschichtungsbetriebs wird über Pulverinjektoren 36 Pulver aus einem
in der Pulverversorgungseinrichtung 3 stehenden Pulvervorratsbehälter 35 gesaugt und
über in den Figuren 1 bis 3 nicht gezeigte Pulverleitungen zu den Pulversprühpistolen
8 und gegebenenfalls auch zur Handbeschichterpistole transportiert. Sobald der Pulvervorratsbehälter
35 leer ist wird der Beschichtungsbetrieb kurz unterbrochen, der leere Pulvervorratsbehälter
35 entfernt, durch einen neuen Pulvervorratsbehälter ersetzt und der Beschichtungsbetrieb
fortgesetzt.
[0038] Im Folgenden wird anhand eines Zahlenbeispiels erläutert, wie sich der durch die
Absaugung 4 insgesamt abgesaugte Luftstrom V̇
ges auf die Kabine 1, die Pulverversorgungseinrichtung 3 und den Handbeschichterstand
2 verteilt, und zwar erstens während des Beschichtungsbetriebs, zweitens während der
Reinigung der Kabine, drittens während der Reinigung der Pulverversorgungseinrichtung
und viertens während des Beschichtens von kleinen Losgrössen nur am Handbeschichterstand.
Der Gesamtluftstrom V̇
ges setzt sich wie folgt zusammen:

wobei
V̇
Kab der Luftstrom pro Zeiteinheit in der Kabine 1,
V̇
PZ der Luftstrom pro Zeiteinheit in der Pulverversorgungseinrichtung 3 und
V̇
HBS der Luftstrom pro Zeiteinheit im Handbeschichterstand 2 ist.
[0039] Während des Beschichtungsbetriebs setzt sich der Gesamtluftstrom V̇
ges zahlenmässig wie folgt zusammen:
V̇ges = 16.000 m3 pro Stunde
V̇Kab = 12.000 m3 pro Stunde
V̇PZ = 1.000 m3 pro Stunde
V̇HBS = 3.000 m3 pro Stunde
[0040] Die Reinigung der Pulverbeschichtungsanlage erfolgt vorzugsweise in zwei Phasen.
In der Regel wird in der ersten Phase die Kabine 1 gereinigt. Anschliessend erfolgt
in der zweiten Phase die Reinigung der Pulverversorgungseinrichtung 3.
[0041] Während der Reinigung der Kabine 1 setzt sich der Gesamtluftstrom V̇
ges zahlenmässig wie folgt zusammen:
V̇ges = 16.000 m3 pro Stunde
V̇Kab = 13.000 m3 pro Stunde
V̇PZ = 0 m3 pro Stunde
V̇HBS = 3.000 m3 pro Stunde
[0042] Während der Reinigung der Pulverversorgungseinrichtung 3 setzt sich der Gesamtluftstrom
V̇
ges zahlenmässig wie folgt zusammen:
V̇ges = 16.000 m3 pro Stunde
V̇Kab = 6.000 m3 pro Stunde
V̇PZ = 8.000 m3 pro Stunde
V̇HBS - 2.000 m3 pro Stunde
[0043] Während des Beschichtens von kleinen Losgrössen von Hand am Handbeschichterstand
setzt sich der Gesamtluftstrom V̇
ges zahlenmässig wie folgt zusammen:
V̇ges = 16.000 m3 pro Stunde
V̇Kab = 6.000 m3 pro Stunde
V̇PZ = 1.000 m3 pro Stunde
V̇HBS = 9.000 m3 pro Stunde
[0044] In diesem Betriebszustand, der auch als Handbeschichterbetrieb bezeichnet wird, sind
die Türen der Kabine 1 geschlossen. Das Werkstück 6 wird also nur am Handbeschichterstand
2 durch das Personal von Hand beschichtet.
[0045] Wie aus dem obigen Zahlenbeispiel ersichtlich ist, wird die vorhandene hohe Absaugleistung
je nach Bedarf entweder der Kabine 1 oder der Pulverversorgungseinrichtung 3 oder
dem Handbeschichterstand 2 zur Verfügung gestellt. Dadurch wird die Reinigung beispielsweise
der Pulverversorgungseinrichtung 3 verbessert und die Reinigungsdauer während eines
Farbwechsels verkürzt.
[0046] Um die Pulverversorgungseinrichtung 3 zu reinigen, was beispielsweise bei einem Farbwechsel
erforderlich ist, wird der Beschichtungsbetrieb unterbrochen, die Schiebetür 41 weiter
geöffnet, so dass mehr Luft aus der Pulverversorgungseinrichtung 3 abgesaugt wird
und der Pulvervorratsbehälter 41 entfernt. Dann werden die Pulverinjektoren 36, wie
in Figur 5 gezeigt, durch die Absaugöffnung 42.1 hindurch in den Absaugkanal 4 geschwenkt
und durch den im Absaugkanal 4 herrschenden Luftstrom gereinigt. Mit einer nicht gezeigten
Druckluftpistole kann auch der Innenraum der Pulverversorgungseinrichtung 3 gereinigt
werden, indem das überschüssige Pulver in Richtung der Absaugöffnung 42.1 geblasen
wird. Sobald die Reinigung der Pulverinjektoren 36 und des Innenraums der Pulverversorgungseinrichtung
abgeschlossen ist, werden die Pulverinjektoren 36 wieder aus dem Absaugkanal 4 herausgeschwenkt
und die Schiebetür 41 wieder ganz oder teilweise geschlossen.
Figur 6 zeigt die erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
schräg von unten. Der horizontal unter dem Kabinenboden 12 verlaufende Absaugkanal
44 mündet in den ebenfalls horizontal verlaufenden und unter dem Handbeschichterpodest
20 angeordneten Sammelkanal 45. Dieser wiederum mündet zusammen mit dem horizontalen
Absaugkanal 43 in den vertikalen Absaugkanal 42.
Figur 7 zeigt die erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
mit der Pulverversorgungseinrichtung vor und nach der Montage. Die Pulverversorgungseinrichtung
3 bildet zusammen mit dem vertikalen Absaugkanal 42 ein Modul oder eine Baueinheit,
die separat an den Montageort geliefert werden kann und anschliessend an die Kabine
1 angedockt wird. Dazu müssen im Wesentlichen nur die horizontalen Absaugkanäle 43
und 45 mit den vertikalen Absaugkanal 42 verbunden werden.
Figur 8 zeigt eine zweite mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
schräg von vorne. Bei dieser Ausführungsform ist die Pulverversorgungseinrichtung
3 gegenüber der ersten Ausführungsform um 90° gedreht angeordnet. Die Versorgung der
Pulversprühpistolen 8 erfolgt über Pulverschläuche 37, wobei in Figur 8 einer dieser
Pulverschläuche zur Veranschaulichung dargestellt ist. Oberhalb der Kabine 1 liegen
die Pulverschläuche 37 in einer Verteilerschiene 38 und werden von dort zur jeweiligen
Sprühpistole geführt.
Figur 9 zeigt eine dritte mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
schräg von vorne. Bei dieser Ausführungsform ist die Pulverversorgungseinrichtung
3 an der Seitenwand 9 der Kabine 1 angeordnet. Die Rückwand 32 der Pulverversorgungseinrichtung
3 grenzt an die Seitenwand 9 der Kabine 1 an. Dadurch wird erreicht, dass der Handbeschichterstand
2 von zwei Seiten aus betretbar ist. Wird auf den Handbeschichterstand 2 verzichtet,
reduziert sich die Gesamtlänge der Beschichtungsanlage, was im einen oder anderen
Fall ein Vorteil sein kann. Der Steuerschrank 7 kann bei Bedarf an die Seitenwand
der Pulverversorgungseinrichtung und des Absaugkanals 42 montiert werden. Die Schiebetür
41 ist bei der dritten Ausführungsform in der Rückwand der Pulverversorgungseinrichtung
2 angeordnet und kann bei Bedarf nach rechts oder links verschoben werden, um die
Öffnungsweite der Absaugöffnung einzustellen.
Figur 10 zeigt die dritte Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
in der Seitenansicht.
Figur 11 zeigt die dritte Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
in der Draufsicht.
Figur 12 zeigt die zweite mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Pulverbeschichtungsanlage
in einer dreidimensionalen Ansicht von vorn.
[0047] Die vorhergehende Beschreibung der Ausführungsbeispiele gemäss der vorliegenden Erfindung
dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung.
Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne
den Umfang der Erfindung sowie ihre Äquivalente zu verlassen. So sind beispielsweise
die verschiedenen in den Figuren 1 bis 12 gezeigten Komponenten der Pulverbeschichtungsanlage
auch auf eine andere als in den Figuren gezeigte Weise miteinander kombinierbar.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Kabine
- 2
- Handbeschichterstand
- 3
- Pulverversorgungseinrichtung
- 4
- Absaugung
- 5
- Transportschiene
- 5.1
- Halterung
- 6
- Werkstück
- 7
- Steuerschrank
- 8
- Sprühpistole
- 9
- erste Seitenwand
- 9.1
- Pistolenschlitz
- 10
- zweite Seitenwand
- 10.1
- Pistolenschlitz
- 11
- Kabinendach
- 12
- Kabinenboden
- 12.1
- Absaugöffnung für die Kabine
- 12.2
- Absaugöffnung für die Kabine
- 13
- Sockel
- 14
- Blasleiste
- 20
- Podest
- 21
- Treppe
- 22
- Dach
- 30
- Seitenwand
- 31
- Dach
- 32
- Rückwand der Pulverversorgungseinrichtung
- 32.1
- Absaugöffnung für den Handbeschichterstand
- 33
- Boden
- 34
- Sockel
- 35
- Pulvervorratsbehälter
- 36
- Pulverpumpe
- 37
- Pulverschlauch
- 38
- Verteilerschiene
- 40
- Deckel
- 41
- Schiebetür
- 42
- Seitenwand des Absaugkanals
- 42.1
- Absaugöffnung für die Pulverversorgungseinrichtung
- 43
- horizontaler Absaugkanal
- 44
- horizontaler Absaugkanal
- 45
- horizontaler Sammelkanal
1. Pulverbeschichtungsanlage zum Beschichten von Werkstücken mit Pulver,
- mit einer Beschichtungskabine (1),
- mit einer Pulverversorgungseinrichtung (3), und
- mit einem Absaugkanal (4), der eine erste Absaugöffnung (12.1; 12.2) aufweist, die
die Beschichtungskabine (1) mit dem Absaugkanal (4) verbindet, und der eine zweite
Absaugöffnung (42.1) aufweist, die die Pulverversorgungseinrichtung (3) mit dem Absaugkanal
(4) verbindet.
2. Pulverbeschichtungsanlage nach Patentanspruch 1, bei der der Absaugkanal (4) zwischen
der Beschichtungskabine (1) und der Pulverversorgungseinrichtung (3) angeordnet ist.
3. Pulverbeschichtungsanlage nach Patentanspruch 1 oder 2,
mit einem Handbeschichterstand (2).
4. Pulverbeschichtungsanlage nach Patentanspruch 2, bei der der Absaugkanal (4) eine
dritte Absaugöffnung (32.1) aufweist, die den Handbeschichterstand (2) mit dem Absaugkanal
(4) verbindet.
5. Pulverbeschichtungsanlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 4,
- bei der der Absaugkanal (4) einen vertikalen Abschnitt aufweist, und
- bei der die zweite und die dritte Absaugöffnung (32.1, 42.1) im vertikalen Abschnitt
des Absaugkanals (4) angeordnet sind.
6. Pulverbeschichtungsanlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 5,
bei der die Pulverversorgungseinrichtung (3) eine Rückwand (32) aufweist, die an den
Handbeschichterstand (2) angrenzt.
7. Pulverbeschichtungsanlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 6,
bei der die Öffnungsweite der zweite Absaugöffnung (42.1) einstellbar ist.
8. Pulverbeschichtungsanlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 7,
bei der Öffnungsweite der dritten Absaugöffnung (32.1) einstellbar ist.
9. Pulverbeschichtungsanlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 8,
bei der der vertikale Abschnitt des Absaugkanals (4) auf der Stirnseite der Beschichtungskabine
(1) angeordnet ist.
10. Pulverbeschichtungsanlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 9,
bei der der vertikale Abschnitt des Absaugkanals (4) und die Pulverversorgungseinrichtung
(3) ein Modul bilden.
11. Pulverbeschichtungsanlage nach einem der Patentansprüche 6 bis 10,
bei der die Rückwand (32) der Pulverversorgungseinrichtung (3) an eine Seitenwand
(9; 10) der Beschichtungskabine (1) angrenzt.
12. Pulverbeschichtungsanlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 11,
- bei der der Absaugkanal (4) einen horizontal verlaufenden Abschnitt (43) aufweist,
der unter der Beschichtungskabine (2) angeordnet ist, und
- bei der die erste Absaugöffnung (12.1) im horizontal verlaufenden Abschnitt (43)
angeordnet ist.
13. Pulverbeschichtungsanlage nach einem der Patentansprüche 3 bis 12,
bei der der Absaugkanal (4) einen horizontal verlaufenden Abschnitt (45) aufweist,
der unter dem Handbeschichterstand (2) angeordnet ist.
14. Pulverbeschichtungsanlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 13,
bei der die erste Absaugöffnung (12.1) im vertikalen Abschnitt des Absaugkanals (4)
angeordnet ist.
15. Verfahren zum Betreiben der Pulverbeschichtungsanlage nach einem der Patentansprüche
1 bis 14,
bei dem während der Reinigung der Pulverversorgungseinrichtung (3) die zweite Absaugöffnung
(42.1) weiter geöffnet wird als während des Beschichtungsbetriebs.