[0001] Die Erfindung betrifft ein zur verdeckten Anordnung vorgesehenes Ecklager für einen
gegen einen Rahmen schwenkbaren und kippbaren Flügel eines Fensters, einer Fenstertür
oder dergleichen, mit einer flügelseitigen Beschlageinheit und einer rahmenseitigen
Beschlageinheit, mit einem Traglenker und einem Steuerlenker zur Verbindung der Beschlageinheiten
und mit einer horizontalen Kippachse.
[0002] Solche Ecklager werden bei verdeckt in einem Falz zwischen Flügel und Rahmen angeordneten
Dreh-Kippbeschlägen benötigt. Hierbei liegen die Beschlageinheiten des Ecklagers in
der dem geschlossenen Fenster entsprechenden Stellung übereinander. Der Steuerlenker
ist meist länger als der Traglenker, während die Anbindung des Traglenkers an der
flügelseitigen Beschlageinheit eine Drehlagerachse aufweist, um die der Flügel in
eine Drehstellung bewegt werden kann.
[0003] Ein solches Ecklager ist beispielsweise aus der
DE 34 42 364 C2 bekannt. Bei diesem Ecklager weisen der Steuerlenker und der Traglenker Anlenkzapfen
auf, auf denen der Flügel mit der flügelseitigen Beschlageinheit aufgesetzt ist. Die
Anlenkzapfen bilden mit dem Flügel das Kipplager und stützen sich mittig an der flügelseitigen
Beschlageinheit ab. Nachteilig bei diesem Ecklager ist jedoch, dass der Flügel leicht
in Kipp- oder Drehstellung ausgehoben werden kann. Das Ecklager weist zudem nur eine
geringe Stabilität auf. Weiterhin führt diese Gestaltung zu einem Quetschen der unteren
Kante des Flügels an dem Rahmen bei der Bewegung des Flügels in die Kippstellung.
In der Praxis behilft man sich damit, dass solche Ecklager nur bei solchen Fenstern
eingesetzt werden, bei denen die untere Kante des Flügels einen großen Abstand zum
Rahmen hat. Bei heutigen Fenstern versucht man jedoch, den Abstand des Flügels zum
Rahmen möglichst klein zu halten.
[0004] Weiterhin ist aus der
DE 36 01 278 C3 ein Ecklager bekannt geworden, bei dem zwei Lenker in der Schließstellung des Fensters
einander überlagern. Um in der Kippstellung die Lenker nicht durch Torsionskräfte
zu belasten, ist zumindest einer der Lenker in dem rahmenseitigen Beschlagteil kippbar
vernietet. Die kippbare Vernietung führt jedoch zu einer geringen Stabilität des Ecklagers.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Ecklager der eingangs genannten Art
so weiter zu bilden, dass auch schwere Flügel in den verschiedenen Stellungen zuverlässig
abgestützt werden.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Lagerbolzen auf einem
Grundteil befestigt ist und mit seinem von der Kippachse abgewandten Ende eine Gleitbahn
eines Stützteils abstützt und dass das Stützteil einen Flansch zur Verbindung mit
dem Flügel hat und das Grundteil mit dem Traglenker und dem Steuerlenker verbunden
ist.
[0007] Durch diese Gestaltung wird bei der Bewegung des Flügels in die Kippstellung das
Stützteil gegenüber dem Grundteil gekippt. Der Steuerlenker und der Traglenker können
daher mit einer hohen Festigkeit an dem rahmenseitigen Beschlagteil und dem Grundteil
des flügelseitigen Beschlagteils angelenkt sein. Das Gewicht des Flügels wird über
den entsprechend zu dimensionierenden Lagerbolzen abgestützt. Das erfindungsgemäße
Ecklager ermöglicht daher auch die Abstützung besonders schwerer Flügel in den verschiedenen
Stellungen.
[0008] Die für den jeweiligen Anwendungsfall vorgesehene Gleitbahn lässt sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach montieren, wenn die Gleitbahn
auf einer gegenüber dem Stützteil trennbaren Gleitplatte angeordnet ist.
[0009] Die Flügelhöhe lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
einfach einstellen, wenn die Höhe der Gleitplatte in dem Stützteil verstellbar ist.
[0010] Das erfindungsgemäße Ecklager lässt sich für links- und rechts anschlagende Flügel
einsetzen, wenn die Gleitbahn einen Kreisbogen bildet und wenn der Lagerbolzen bei
der in Schließstellung des Flügels befindlichen Stellung in einem mittleren Abschnitt
der Gleitbahn anliegt. Vorzugsweise ist die Gleitplatte spiegelbildlich aufgebaut
und kann damit bei Verschleiß gewendet werden.
[0011] Das mit dem erfindungsgemäßen Ecklager ausgestattete Fenster lässt sich besonders
komfortabel bedienen, wenn die Gleitbahn zumindest eine Rastmarke zur kraftschlüssigen
Halterung des Lagerbolzens in einer vorgesehenen Lage des Flügels aufweist.
[0012] Eine Bewegung des Flügels über den vorgesehenen Kippbereich hinaus lässt sich gemäß
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn das
Stützteil Stützelemente zur Abstützung des Lagerbolzens in den Endstellungen hat und
die Stabilität ist besonders hoch, wenn die Stützelemente auf dem Stützteil angeordnete
Stege sind.
[0013] Die Gleitbahn ist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zuverlässig
vor Verschmutzung geschützt, wenn das Stützteil ein von einem Deckel verschlossenes
Gehäuse hat und wenn in dem Gehäuse die Stützelemente und die Gleitplatte angeordnet
sind. Ein weiterer Vorteil dieser Gestaltung besteht darin, dass das Gehäuse zur weiteren
Erhöhung der Stabilität des Stützteils beiträgt. Die Stabilität des Stützteils wird
zudem gesteigert, wenn die Stege der Stützelemente mit Wandungen des Gehäuses verbunden
sind.
[0014] Das erfindungsgemäße Ecklager lässt sich einfach warten, wenn ein Deckel zum Verschließen
des Gehäuses auf der dem Flansch für den Flügel abgewandten Seite des Stutzteils angeordnet
ist. Hierdurch ist die Gleitbahn auch im montierten Zustand des Fensters zugänglich
und kann beispielsweise nachgeschmiert werden. Vorzugsweise ist der Deckel mit dem
Gehäuse verschraubt.
[0015] Zur weiteren Erhöhung der Stabilität des erfindungsgemäßen Ecklagers trägt es bei,
wenn das Grundteil einen vertikalen, in eine längliche Ausnehmung des Stützteils eindringenden
Schenkel hat.
[0016] Das erfindungsgemäße Ecklager gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung besonders kompakt, wenn der Steuerlenker und der Traglenker kreuzungsfrei
in der gleichen horizontalen Ebene angeordnet sind.
[0017] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- den unteren rechten Eckbereich eines in Drehstellung befindlichen Fensters mit einem
erfindungsgemäßen Ecklager,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Ecklagers aus Figur 1,
- Fig. 3
- einen Teilschnitt durch das erfindungsgemäße Ecklager in Kippstellung,
- Fig. 4
- eine rückseitige Darstellung des Ecklagers aus Figur 3.
[0018] Figur 1 zeigt den unteren rechten Eckbereich eines Fensters mit einem gegen einen
Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und mit einem Ecklager 3 in Drehstellung. Das Ecklager
3 hat eine rahmenseitigen Beschlageinheit 4 und eine flügelseitige Beschlageinheit
5. Die Beschlageinheiten 4, 5 sind über einen Traglenker 6 und einen Steuerlenker
7 miteinander verbunden und weisen jeweils Flansche 8, 9 zur Verschraubung mit dem
Rahmen 1 oder dem Flügel 2 auf.
[0019] Figur 2 zeigt perspektivisch das erfindungsgemäße Ecklager 3 aus Figur 1. In der
dargestellten Drehstellung ist die flügelseitige Beschlageinheit 5 um eine vertikale
Drehachse 10 von der rahmenseitigen Beschlageinheit 4 weg gedreht. Der Traglenker
6 und der Steuerlenker 7 stellen hierbei sicher, dass der Flügel 2 bei seiner Bewegung
in die Drehstellung von dem Rahmen 1 abgehoben wird. Die flügelseitige Beschlageinheit
5 hat ein Grundteil 11, an dem der Traglenker 6 und der Steuerlenker 7 angelenkt sind
und ein Stützteil 12 mit dem Flansch 9 zur Verschraubung mit dem in Figur 1 dargestellten
Flügel 2. Der Flansch 9 zur Anbindung des in Figur 1 dargestellten Flügels 2 ist auf
dem Stützteil 12 angeordnet und hat einen horizontalen Abschnitt 13 zur Abstützung
des Gewichts des Flügels 2 und einen vertikalen Abschnitt 14. Der Traglenker 6 ist
auf der Drehachse 10 gegenüber dem Grundteil 11 der flügelseitigen Beschlageinheit
5 sowie an der rahmenseitigen Beschlageinheit 4 gelagert.
[0020] Figur 3 zeigt einen Teilschnitt des Ecklagers 3 in einer Kippstellung in einer Ansicht
auf den vertikalen Abschnitt 14 des Flansches 9 des Stützteils 12 der flügelseitigen
Beschlageinheit 5. Der horizontale Abschnitt 13 des Flansches 9 des Stützteils 12
hat eine Ausnehmung 15 zur Aufnahme eines vertikalen Schenkels 16 des Grundteils 11.
Weiterhin zeigt Figur 3 deutlich, dass die Kippbewegung des Flügels 2 in der flügelseitigen
Beschlageinheit 5 zwischen dem Stützteil 12 und dem Grundteil 11 erfolgt.
[0021] Figur 4 zeigt das Ecklager 3 in einer von der Position aus Figur 3 rückseitigen Ansicht.
Hierbei ist zu erkennen, dass auf dem Grundteil 11 ein Lagerbolzen 17 befestigt ist.
Der Lagerbolzen 17 stützt sich an einer Gleitbahn 18 des Stützteils 12 ab. Die Gleitbahn
18 ist bogenförmig gestaltet und auf einer Gleitplatte 19 angeordnet. Die vertikale
Position der Gleitplatte 19 und damit die Höhe des in Figur 1 dargestellten Flügels
2 lassen sich über eine Verstelleinheit 20 verstellen. Die Verstelleinheit 20 weist
hierzu eine Stellschraube 21 auf. Die Gleitplatte 19 und der Lagerbolzen 17 sind in
einem Gehäuse 22 angeordnet, dessen in der Zeichenebene liegender Deckel zur Vereinfachung
der Zeichnung nicht dargestellt ist. In dem Gehäuse 22 sind Stützelemente 23 angeordnet,
welche den Lagerbolzen 17 in der vorgesehenen Endstellung abstützten. Die Stützelemente
23 sind als mit Wandungen 24 des Gehäuses 22 verbundene Stege ausgebildet. Weiterhin
zeigt Figur 4, dass der Kreisbogen einen Radius r zu einer senkrecht zur Zeichenebene
verlaufende Kippachse 25 des Flügels 2 hat.
1. Zur verdeckten Anordnung vorgesehenes Ecklager (3) für einen gegen einen Rahmen (1)
schwenkbaren und kippbaren Flügel (2) eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen,
mit einer flügelseitigen Beschlageinheit (5) und einer rahmenseitigen Beschlageinheit
(4), mit einem Traglenker (6) und einem Steuerlenker (7) zur Verbindung der Beschlageinheiten
(4, 5) und mit einer horizontalen Kippachse (25), dadurch gekennzeichnet, dass ein Lagerbolzen (17) auf einem Grundteil (11) befestigt ist und mit seinem von der
Kippachse (25) abgewandten Ende eine Gleitbahn (18) eines Stützteils (12) abstützt
und dass das Stützteil (12) einen Flansch (9) zur Verbindung mit dem Flügel (2) hat
und das Grundteil (11) mit dem Traglenker (6) und dem Steuerlenker (7) verbunden ist.
2. Ecklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbahn (18) auf einer gegenüber dem Stützteil (12) trennbaren Gleitplatte
(19) angeordnet ist.
3. Ecklager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Gleitplatte (19) in dem Stützteil (12) verstellbar ist.
4. Ecklager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbahn (18) einen Kreisbogen bildet und dass der Lagerbolzen (17) bei der
in Schließstellung des Flügels (2) befindlichen Stellung in einem mittleren Abschnitt
der Gleitbahn (18) anliegt.
5. Ecklager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbahn (18) zumindest eine Rastmarke zur kraftschlüssigen Halterung des Lagerbolzens
(17) in einer vorgesehenen Lage des Flügels (2) aufweist.
6. Ecklager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützteil (12) Stützelemente (23) zur Abstützung des Lagerbolzens (17) in den
Endstellungen hat und die Stützelemente (23) vorzugsweise auf dem Stützteil (12) angeordnete
Stege sind.
7. Ecklager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützteil (12) ein verschlossenes Gehäuse (22) hat und dass in dem Gehäuse (22)
die Stützelemente (23) und die Gleitplatte (19) angeordnet sind.
8. Ecklager nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Deckel zum Verschließen des Gehäuses (22) auf der dem Flansch (9) für den Flügel
(2) abgewandten Seite des Stützteils (12) angeordnet ist.
9. Ecklager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundteil (11) einen vertikalen, in eine längliche Ausnehmung (15) des Stützteils
(12) eindringenden Schenkel (16) hat.
10. Ecklager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerlenker (7) und der Traglenker (6) kreuzungsfrei in der gleichen horizontalen
Ebene angeordnet sind.