[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung einer Tunnelröhre sowie ein System
zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Auch Tunnelröhren unterliegen einem Alterungsprozess und die Praxis hat gezeigt,
daß je nach Umgebungsbedingungen auch bei aus Beton hergestellten Tunnelröhren Schäden
auftreten können, die eine vollständige Sanierung der Tunnelröhre bedingen. Ist die
Tunnelröhre beispielsweise aus vorgepreßten Rohrstücken hergestellt worden, die jeweils
eine Stoßfläche bilden, besteht die Gefahr, daß insbesondere in diesen Stoßflächen
Wassereinsickerungen zu fortschreitenden Schäden im Betontragwerk führen.
[0003] Eine Möglichkeit für eine Sanierung liegt darin, die zu sanierende Tunnelröhre mit
ihrer Innenlaibung durch eine vollflächige Rundumabdichtung zu versehen und nachträglich
die alte Tunnelröhre mit Ortbeton oder Fertigteilen (Tübbingen) auszukleiden. Bei
beiden Varianten wird ein erheblicher Anteil des freien Tunnelquerschnitts während
der Sanierungsmaßnahme durch Spezialgerätedes Tunnelbaus, beispielsweise eines Schalwagens
zum Einbringen des Ortbetons bzw. einem Erektor zum Versetzen von Tübbingen, in Anspruch
genommen. Außerdem ist der Längstransport des Frischbetons zur Betonierstelle bzw.
der Transport der schweren und unhandlichen Beton-Fertigteile (Tübbinge) insbesondere
bei langen Tunnelbauwerken mit einem sehr hohen Aufwand verbunden.
[0004] Besonders kompliziert sind diese konventionellen Sanierungsverfahren, wenn in der
Tunnelröhre Rohre und/oder Leitungen verlaufen, beispielsweise Fernwärmeleitungen,
Wasserleitungen, Gasleitungen, Ölleitungen, Elektroleitungen, etc. und diese vor der
Sanierung der Tunnelröhre zu entfernen bzw. nach der Sanierung wieder neu einzubringen
sind, da sie durch jeweilige Schächte, die zu der unterirdischen Tunnelleitung führen,
herausgehoben bzw. wieder eingebracht werden müssen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Sanierung einer Tunnelröhre
an die Hand zu geben, welches wirtschaftlich und schnell die Sanierung insbesondere
einer unterirdischen Tunnelröhre ermöglicht, so daß die betriebliche Unterbrechung
der Anlage auf ein Minimum reduziert wird.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Verfahrensschritten
des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Demnach weist ein Verfahren zur Sanierung einer Tunnelröhre mit im Tunnel über seine
Länge verlaufenden Rohren und/oder Leitungen folgende Schritte auf:
[0008] Trennen der Rohre und/oder Leitungen von ihrer Verankerung in der Tunnelröhre und
vorübergehendes Aufhängen der Rohre und/oder Leitungen in der Tunnelröhre;
[0009] Einschieben von Rohrstücken mit bezogen auf die Tunnelröhre kleinerem Durchmesser
auf mindestens einer in der Tunnelröhre verlegten Schiene, während gleichzeitig die
Rohre und/oder Leitungen auf einem jeweils in dem Rohrstück angeordneten Auflager
gleiten bis die gesamte Tunnelröhre mit aneinanderliegenden Rohrstücken ausgekleidet
ist, und
[0010] Verfüllen des sich zwischen den Rohrstücken und der Tunnelröhre bildenden Ringspalts
mit einem geeigneten Füllmaterial.
[0011] Das neue Verfahren ermöglicht es somit, während der Sanierung der beschädigten Tunnelröhre
die in ihr verlaufenden Rohre und/oder Leitungen der Tunnelröhre zu belassen. Sie
müssen lediglich im Bereich des Eingangs des Tunnels abgetrennt werden, damit die
am Eingang des Tunnels bereitgestellten Rohrstücke, die zur Innenauskleidung der Tunnelröhre
dienen, über die Rohre und/oder Leitungen geschoben werden können. Dabei sind in den
entsprechenden Rohrstücken auch Lager vorgesehen, auf denen die Rohre und/oder Leitungen
entlang gleiten können. Nach vollständigem Einschieben sämtlicher Rohrstücke, die
somit eine dichte Innenauskleidung bilden, wird der Bereich zwischen den Rohrstücken
und der Tunnelröhre mit einem geeigneten Füllmaterial, beispielsweise einem Fließbeton,
verfüllt.
[0012] Besondere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch anschließenden
Unteransprüchen.
[0013] So kann die Tunnelröhre vorzugsweise vor Einschieben der Rohrstücke mit einer Abdichtung
rundum abgedichtet werden. Bei einer derartigen Abdichtung kann es sich beispielsweise
um eine flexible Kunststoffolie handeln, die nach der Sanierung der Tunnelröhre ein
Eindringen von Wasser in die nachträglich eingebrachte Innenschale verhindert.
[0014] Besonders bevorzugt werden im Bereich der mindestens einen Schiene an den Stellen
der Tunnelröhre, an denen die mindestens eine Schiene verankert wird, Kernbohrungen
eingebracht werden, in die anschließend rundum geschlossene Formteile eingesetzt werden,
die einen Teil der Abdichtung der Tunnelröhre bilden, bevor die mindestens eine Schiene
mittels entsprechender in die Formteile eingreifenden Befestigungsmittel befestigt
wird. Mit dieser bevorzugten Lösung wird sichergestellt, daß die in der Tunnelröhre
verlaufende Abdichtung an keiner Stelle durchbrochen werden muß. Die zur Befestigung
der mindestens einen Schiene in die zu sanierende Tunnelröhre eingesetzten Befestigungsmittel
durchstoßen aufgrund dieser Lösung die Abdichtung nicht. Vielmehr wird die Abdichtung
in den Bereichen, in denen die Befestigungsmittel in die Tunnelröhre hineinreichen,
soweit ausgewölbt, daß diese die Befestigungsmittel, also beispielsweise die als Gewindestange
ausgebildeten Befestigungsanker, umschließen. Dabei werden diese Ausstülpungen durch
eigens hierfür vorgesehene und mit dem Rest der Abdichtung dicht verschweißten Formteilen
gebildet.
[0015] Vorzugsweise gleiten die Rohrstücke während des Einschiebens auf der mindestens einen
Schiene über an ihrer Außenfläche vorgesehenen wahlweise schmierbare Gleitflächen.
Hierdurch kann in vorteilhafter Weise der Pressdruck zum Einschieben der Rohrstücke
reduziert werden.
[0016] Die in der Tunnelröhre verlaufenden Rohre und/oder Leitungen werden vor dem Einschieben
der Rohrstücke an wenigstens einem der Enden der Tunnelröhre abgetrennt und nach Einschieben
der Rohre wieder verbunden.
[0017] Die Erfindung betrifft weiterhin ein System zur Durchführung eines Verfahrens zur
Sanierung einer Tunnelröhre nach einem der vorangehenden Ansprüche mit den Elementen
gemäß Anspruch 7. Zu den Systemelementen gehören:
Rohrstücke mit einem kleineren Durchmesser als die Tunnelröhre,
mindestens eine in der Tunnelröhre über Befestigungsmittel verlegbare Schiene,
eine Hydraulikpresse zum Vortrieb der Rohrstücke und wahlweise
eine die Tunnelröhre rundum abdichtende Dichtung, die rundum dichte Formteile aufweist,
in die die Befestigungsmittel der mindestens einen Schiene verankerbar sind.
[0018] Besonders bevorzugt weisen die Rohrstücke an der Stelle, an dem diese auf der mindestens
einen Schiene aufliegen eine Gleitfläche auf, an die nach innen zum Rohrstück wahlweise
eine Schmiermittelbohrung anschließt.
[0019] Weiterhin ist innerhalb ausgewählter Rohrstücks mindestens ein Auflager zur gleitenden
Aufnahme der Rohre und/oder Leitungen angeordnet. So mag es ausreichen in jedem dritten
oder jedem fünften Rohrstück ein Auflager vorzusehen.
[0020] Schließlich ist es besonders vorteilhaft, wenn die Formteile, in denen die Befestigungsmittel
zur Befestigung der Schiene in der Tunnelröhre gehalten werden, mindestens einen Einfachdorn,
vorteilhaft aber einen Doppeldorn aufweisen, der einerseits in eine Kernbohrung in
der Tunnelröhre einsetzbar ist und der andererseits die Befestigungsmittel aufnimmt.
Das vorgesehene Formteil wird mit einem ersten Vergußmaterial, beispielsweise einem
Vergußmörtel in die Kernbohrung eingesetzt. Das Innere des jeweiligen Formteils kann
mit einem anderen Vergußmaterial, beispielsweise Epoxydharz ausgegossen werden, bevor
das Befestigungsmittel, beispielsweise eine Gewindestange, eingeführt wird, so daß
nach Erstarren der Vergußmasse das Befestigungsmittel fest in der zu sanierenden Tunnelröhre
verankert ist.
[0021] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- einen Längsschnitt durch einen zu sanierenden Tunnel in dem unterschiedliche Verfahrensschritte
erläutert werden können,
- Figur 2:
- einen Querschnitt entlang der Schnittebene I-I in Figur 1,
- Figur 3:
- einen Querschnitt entlang der Schnittebene II-II gemäß Figur 1,
- Figur 4:
- einen Querschnitt entlang der Schnittebene III-III in Figur 1,
- Figur 5:
- einen vergrößerten Teilquerschnitt gemäß Figur 4 und
- Figur 6:
- eine perspektivische Darstellung eines Formteils, das einen Teil der Abdichtung der
Tunnelröhre bildet.
[0022] Figur 1 zeigt im Längsschnitt eine Tunnelröhre 10. Sie ist aus verpreßten Rohrstücken
12 gebildet worden. In Figur 1 ist am Eingang der Tunnelröhre 10 ein Schacht 14 gezeigt.
Innerhalb der Tunnelröhre 10 verlaufen parallel zwei Rohrleitungen 16, die im hier
dargestellten Ausführungsbeispiel beispielsweise Fernwärmeleitungen darstellen können.
[0023] In den Figuren 2, 3 und 4 sind jeweils unterschiedliche Bauabschnitte innerhalb der
zu sanierenden Tunnelröhre 10 gezeigt. So zeigt die Figur 2, das heißt der Querschnitt
entlang der Schnittlinie I-I in Figur 1, den Urzustand im Bestandstunnel.
[0024] So zeigt der Querschnitt in Figur 2, daß die Tunnelröhre 10 im hier dargestellten
Ausführungsbeispiel kreisrund ausgeführt ist. Im Rahmen der Erfindung kann aber auch
jede beliebige andere Querschnittsform verwendet werden. Innerhalb der Tunnelröhre
10 sind auf entsprechenden Podesten 18 und auf diesen aufgebrachten Lagern 20 die
Medienrohre 16 aufgelagert. Die hier jeweils seitlich angeordneten Medienrohre 16
weisen jeweils Verstrebungen 22 auf. Zwischen den Seitenwandungen der Verstrebung
22 ist ein Längssteg 24 und darüber ein Laufsteg 26 angeordnet. Entlang des Längsstegs
24 können zusätzlich Leitungen verlaufen, die hier nicht dargestellt sind, beispielsweise
Entwässerungsleitungen, Stromleitungen, etc.
[0025] Während der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Medienrohre
16 zunächst im Bereich des Schachts 14 abgetrennt. Sie werden dann im Zuge der Sanierung
der Tunnelröhre 10 nach entsprechender Demontage der Verstrebungen 22 von ihrem Auflager
20 abgehoben und mittels einer Aufhängung 28, wie sie in Figur 3 gezeigt ist, aufgehängt.
Die Aufhängung 28 ist auch in der Figur 1 dargestellt.
[0026] Nach dem Aufhängen der Medienrohre 16 kann die Tunnelsohle 30 mit einer Abdichtung
ausgekleidet werden. Nach entsprechender Auskleidung werden dann Schienen 32 in der
Tunnelröhre 10 ohne Durchdringung der Sohlenabdichtung 30 verlegt, wie dies später
anhand der Figuren 5 und 6 erläutert werden wird. Anschließend wird dann eine Gewölbeabdichtung
34 aufgebracht, so daß die gesamte Tunnelröhre 10 abgedichtet ist.
[0027] Auf den im Bereich der Tunnelsohle angeordneten Schienen 32 werden Rohrstücke 36
eingeschoben. Diese Rohrstücke 36 weisen bezogen auf die Tunnelröhre einen kleineren
Durchmesser auf. Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind sie ebenfalls kreisrund,
wie dies beispielhaft in Figur 4 gezeigt ist. Die Rohrstücke 36 weisen eine Länge
auf, die ein einfaches Einbringen in den Schacht 14 ermöglicht. Dort werden die einzelnen
Rohrstücke 36, die in üblicher Weise aus Stahlbeton bestehen, auf den Schienen 32
abgelegt und mittels einer gegenüber dem Eingangsbereich der zu sanierenden Tunnelröhre
10 im Schacht 14 angeordneten Hydraulikpresse 38 in die Tunnelröhre eingeschoben.
Dabei stützen sich die einzelnen Rohrstücke 36 aneinander ab, so daß aus den Rohrstücken
36, die in Pfeilrichtung a in die Tunnelröhre 10 eingeschoben werden, eine Innenauskleidung
entsteht. Während des Einschiebens der Rohrstücke 36 in die Tunnelröhre 10 werden
die Medienrohre 16 auf entsprechenden Auflagern 20 aufgenommen. Die Auflager 20 bestehen
aus Rollenlagern, so daß die Medienrohre 16 während des Vorschubs der Rohrstücke 36
auf dem Auflager entlang gleiten können.
[0028] Nach vollständigem Einschieben sämtlicher Rohrstücke wird der Zwischenraum zwischen
den eingebrachten Rohrstücken 36 und der Tunnelröhre 10 mit einem geeigneten Füllmaterial
verfüllt, wobei hier üblicherweise ein vergleichsweise dünnflüssiger und damit gut
pumpbarer Fließbeton durch auf Umfang der Rohrstücke 36 angeordnete Öffnungen (die
in den Figuren nicht näher dargestellt sind) hinterfüllt wird. Nach dem Hinterfüllen
werden die Öffnungen dieser Bohrungen mit einer Schraube, einem Stopfen oder einem
anderen geeigneten Verschlußmittel wieder dicht verschlossen.
[0029] Schließlich werden die Medienrohre 16 nach Fertigstellung des aus den Rohrstücken
36 bestehenden Innenrohres wieder mit der restlichen außen liegenden Medienleitung
innerhalb des Schachtes 14 verbunden.
[0030] Anhand der Figuren 5 und 6 wird im einzelnen erläutert, wie die Schienen 32 durchdringungsfrei
in der Abdichtung 30 angeordnet werden können.
[0031] Hierzu weist die aus einer ansonsten stabilen Kunststoffolie bestehende Abdichtung
30 in dem Bereich, in dem die Schienen 32 verlegt werden sollen, ein Kunststofformteil
40 auf, welches einen tiefgezogenen Doppeldorn 42 umfasst. Die Außenoberfläche des
Doppeldorns 42 ist, wie in Figur 6 gezeigt, geriffelt bzw. gerillt. Das gesamte Bauteil
40 weist eine gewölbte Form auf, so daß es sich an die Krümmung der zu sanierenden
Tunnelröhre anpaßt (vgl. Figur 5). In der Tunnelröhre sind an der Stelle, in welcher
der Doppeldorn 42 eingesetzt wird, zwei Kernbohrungen 44 angeordnet. In diese Kernbohrungen
reichen die Doppeldorne 42, wo sie mittels eines Vergußmörtels 46 fest vergossen werden.
Aufgrund der Oberflächenstruktur der Doppeldorne 42 haben diese nach entsprechendem
Aushärten des Vergußmörtels einen besonders guten Halt. Das beispielsweise aus Polyethylen
bestehende Formteil wird dann mit der Kunststoffolie 30 fest verbunden, das heißt
verschweißt.
[0032] Bei einer Tunnelabdichtung werden grundsätrzlich alle Stöße miteinander dicht verschweißt.
So entsteht eine vollflächige Rundumabdichtung, die systemrelevant ist. Durch Vorsehen
des Formteils bleibt dieses System auch für die Verankerung der Schienen erhalten.
[0033] In die entsprechenden Doppeldorne 42 werden dann die Befestigungsmittel z.B. in Form
von Gewindestangen 48 über ein geeignetes Vergußmaterial eingegossen. Bei dem entsprechenden
Vergußmaterial kann es sich beispielsweise um Epoxydharz handeln. Nach entsprechendem
Festwerden der Verbindung kann auf das Befestigungsmittel die auf einer entsprechenden
Stahlplatte 50 angeordnete Schienen 32 in in Figur 5 dargestellter Art und Weise verschraubt
werden. Die Schiene 32 ist vorzugsweise auf der Stahlplatte aufgeschweißt.
[0034] Figur 5 zeigt darüber hinaus noch ein Segment eines Rohrstücks 36, aus dem ersichtlich
ist, daß längs des Rohrstücks 36 in dem Bereich, in welchem es auf der Schiene 32
aufliegt, eine Gleitfläche 52 vorgesehen ist. Diese Gleitfläche besteht aus einem
Material mit guten Gleiteigenschaften, beispielsweise einem entsprechende Kunststoff.
Mittig ist im Bereich der Gleitfläche 52 in vorbestimmten Abständen jeweils eine Durchführung
54 angeordnet, die zur Schmierung dient. Die Durchführung 54 kann später mit einer
dichtenden Schraube 56 verschlossen werden.
[0035] Der zwischen der Tunnelröhre 10 und dem Rohrstück 36 liegende Ringraum 58 wird nach
entsprechendem Einbau der Rohrstücke 36 mit einem geeigneten Füllmaterial verfüllt.
1. Verfahren zur Sanierung einer Tunnelröhre mit im Tunnel über seine Länge verlaufenden
Rohren und/oder Leitungen mit folgenden Schritten:
- Trennen der Rohre und/oder Leitungen von ihrer Verankerung in der Tunnelröhre und
vorübergehendes Aufhängen der Rohre und/oder Leitungen in der Tunnelröhre;
- Einschieben von Rohrstücken mit bezogen auf die Tunnelröhre kleinerem Durchmesser
auf mindestens einer in der Tunnelröhre verlegten Schiene, während gleichzeitig die
Rohre und/oder Leitungen auf einem jeweils in dem Rohrstück angeordneten Auflager
gleiten bis die gesamte Tunnelröhre mit aneinanderliegenden Rohrstücken ausgekleidet
ist, und
- Verfüllen des sich zwischen den Rohrstücken und der Tunnelröhre bildenden Ringspalts
mit einem geeigneten Füllmaterial.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tunnelröhre vor Einschieben der Rohrstücke mit einer Abdichtung rundum abgedichtet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der mindestens einen Schiene an den Stellen der Tunnelröhre, an denen
die mindestens eine Schiene verankert wird, Kernbohrungen eingebracht werden, in die
anschließend rundum geschlossene Formteile eingesetzt werden, die einen Teil der Abdichtung
der Tunnelröhre bilden, bevor die mindestens eine Schiene mittels entsprechender in
die Formteile eingreifende Befestigungsmittel befestigt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrstücke während des Einschiebens auf der mindestens einen Schiene über an
ihrer Außenfläche vorgesehenen wahlweise schmierbare Gleitflächen entlanggleiten.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrstücke von einer Seite über Hydraulikpressen in die Tunnelröhre eingeschoben
werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Tunnelröhre verlaufenden Rohre und/oder Leitungen vor dem Einschieben
der Rohrstücke an wenigstens einem der Enden der Tunnelröhre abgetrennt werden und
daß Sie nach Einschieben der Rohre wieder verbunden werden.
7. System zur Durchführung eines Verfahrens zur Sanierung einer Tunnelröhre nach einem
der vorangehenden Ansprüche enthaltend:
• Rohrstücke mit einem kleineren Durchmesser als die Tunnelröhre,
• mindestens eine in der Tunnelröhre über Befestigungsmittel verlegbare Schiene,
• mindestens eine Hydraulikpresse zum Vortrieb der Rohrstücke und wahlweise
• einer die Tunnelröhre rundum abdichtenden Dichtung, die rundum dichte Formteile
aufweist, in die die Befestigungsmittel der mindestens einen Schiene verankerbar sind.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Rohrstück an der Stelle, an dem dieses auf der mindestens einen Schiene aufliegt
eine Gleitfläche angeordnet ist, an die nach Innen zum Rohrstück wahlweise eine Schmiermittelbohrung
anschließt.
9. System nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Rohrstücks mindestens ein Auflager zur gleitenden Aufnahme der Rohre
und/oder Leitungen angeordnet ist.
10. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile mindestens einen Einfachdorn, vorteilhaft aber einen Doppeldorn aufweisen,
der einerseits in eine Kernbohrung in der Tunnelröhre einsetzbar ist und der andererseits
die die mindestens eine Schiene in der Tunnelröhre festlegenden Befestigungsmittel
aufnimmt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Sanierung einer Tunnelröhre (10) mit im Tunnel über seine Länge verlaufenden
Rohren und/oder Leitungen (16) mit folgenden Schritten:
- Trennen der Rohre und/oder Leitungen (16) von ihrer Verankerung in der Tunnelröhre
(10) und vorübergehendes Aufhängen der Rohre und/oder Leitungen (16) in der Tunnelröhre
(10);
- Einschieben von Rohrstücken (12) mit bezogen auf die Tunnelröhre (10) kleinerem
Durchmesser auf mindestens einer in der Tunnelröhre (10) verlegten Schiene (32), während
gleichzeitig die Rohre und/oder Leitungen (16) auf einem jeweils in dem Rohrstück
angeordneten Auflager (20) gleiten bis die gesamte Tunnelröhre (10) mit aneinanderliegenden
Rohrstücken (12) ausgekleidet ist, und
- Verfüllen des sich zwischen den Rohrstücken (12) und der Tunnelröhre (10) bildenden
Ringspalts mit einem geeigneten Füllmaterial.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tunnelröhre (10) vor Einschieben der Rohrstücke (12) mit einer Abdichtung rundum
abgedichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der mindestens einen Schiene (32) an den Stellen der Tunnelröhre (10),
an denen die mindestens eine Schiene (32) verankert wird, Kernbohrungen eingebracht
werden, in die anschließend rundum geschlossene Formteile eingesetzt werden, die einen
Teil der Abdichtung der Tunnelröhre (10) bilden, bevor die mindestens eine Schiene
(32) mittels entsprechender in die Formteile eingreifende Befestigungsmittel befestigt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrstücke (12) während des Einschiebens auf der mindestens einen Schiene (32)
über an ihrer Außenfläche vorgesehenen wahlweise schmierbare Gleitflächen (52) entlanggleiten.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrstücke (12) von einer Seite über Hydraulikpressen (38) in die Tunnelröhre
(10) eingeschoben werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Tunnelröhre (10) verlaufenden Rohre und/oder Leitungen (16) vor dem Einschieben
der Rohrstücke (12) an wenigstens einem der Enden der Tunnelröhre (10) abgetrennt
werden und daß Sie nach Einschieben der Rohre wieder verbunden werden.
7. System zur Durchführung eines Verfahrens zur Sanierung einer Tunnelröhre (10) nach
einem der vorangehenden Ansprüche enthaltend:
• Rohrstücke (12) mit einem kleineren Durchmesser als die Tunnelröhre (10),
• mindestens eine in der Tunnelröhre (10) über Befestigungsmittel verlegbare Schiene
(32),
• mindestens ein innerhalb der Rohrstücke (12) angeordnetes Auflager (20) zur gleitenden
Aufnahme der Rohre und/oder Leitungen (16),
• mindestens eine Hydraulikpresse (38) zum Vortrieb der Rohrstücke (12) und wahlweise
• einer die Tunnelröhre (10) rundum abdichtenden Dichtung, die rundum dichte Formteile
aufweist, in die die Befestigungsmittel der mindestens einen Schiene (32) verankerbar
sind.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Rohrstück an der Stelle, an dem dieses auf der mindestens einen Schiene (32)
aufliegt eine Gleitfläche (52) angeordnet ist, an die nach Innen zum Rohrstück wahlweise
eine Schmiermittelbohrung anschließt.
9. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile mindestens einen Einfachdorn, vorteilhaft aber einen Doppeldorn (42)
aufweisen, der einerseits in eine Kernbohrung in der Tunnelröhre (10) einsetzbar ist
und der andererseits die die mindestens eine Schiene (32) in der Tunnelröhre (10)
festlegenden Befestigungsmittel aufnimmt.