[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Liegendlagerung von Flaschen
oder flaschenähnlichem Kühlgut in einem Kühlgerät, insbesondere einem Haushaltskühlgerät.
[0002] Eine Lagervorrichtung, die einen üblicherweise in einem Kühlgerät montierten Fachboden
und ein von dem Fachboden abgehängtes Drahtgestell umfasst, ist an sich bekannt. In
Bügeln des Drahtgestells eingelegte Flaschen sind der Zirkulation von Kaltluft im
Inneren des Kühlgeräts im Wesentlichen frei ausgesetzt und nehmen in kurzer Zeit die
Temperatur des sie umgebenden Kühlraums, typischerweise 5°C bis 7°C, an. Diese Temperatur
ist zwar angemessen, um leicht verderbliches Kühlgut mehrere Tage frisch zu halten;
für manche Getränke, insbesondere Weine, ist sie jedoch zu niedrig. Um auch diese
ideal zu temperieren, sind spezielle Weinlagerschränke auf dem Markt, die jedoch für
viele Verbraucher aus Platz- und Kostengründen nicht in Betracht kommen. Diese Verbraucher
haben daher, um Wein passend zu temperieren, nur die Möglichkeit, die Fachtemperatur
ihres Kühlschranks hoch zu regeln, was in der Regel nicht praktikabel ist, wenn der
Kühlschrank gleichzeitig auch für anderes Kühlgut benötigt wird, oder eine Flasche,
die nicht bis auf die Kühlraumtemperatur abgekühlt werden soll, vor einer vollständigen
Temperaturangleichung wieder aus dem Kühlschrank zu entnehmen. Ob die Flasche zum
Entnahmezeitpunkt die gewünschte Temperatur erreicht hat, ist vor dem Öffnen nicht
ohne weiteres festzustellen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist, eine Vorrichtung zur Liegendlagerung von Flaschen in einem
Kühlgerät anzugeben, die es ermöglicht, die Flaschen auf einer etwas höheren Temperatur
als der eines die Vorrichtung umgebenden Kühlraums des Kühlgeräts zu halten oder zumindest
die Abkühlung der Flaschen so zu verzögern, dass die Zeitspanne, in der der Inhalt
der Flasche eine optimale Trinktemperatur hat, verlängert wird.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung, umfassend einen Fachboden für ein
Kühlgerät und ein mit dem Fachboden zu einem Aufnahmefach zur Liegendaufnahme von
flaschenartigem Kühlgut zusammenfügbares Einbauteil, bei dem das Einbauteil wenigstens
eine Schottwand umfasst, die in dem Aufnahmefach untergebrachtes Kühlgut vor einer
unmittelbaren Beaufschlagung mit Kaltluft schützt.
[0005] Wenn die Vorrichtung im Kühlgerät montiert ist, sollte eine Entnahmeöffnung des Fachs
der Tür des Kühlgeräts zugewandt sein. Da üblicherweise eine der Tür gegenüberliegende
Rückwand des Kühlgeräts dessen kältesten Bereich bildet, bildet die Schottwand vorzugsweise
wenigstens eine einer Entnahmeöffnung des Fachs gegenüber liegende Rückwand des Fachs.
[0006] Um einen wirksamen Schutz darzustellen, ist das Fach vorzugsweise abgesehen von einer
einzigen Entnahmeöffnung geschlossenwandig ausgebildet.
[0007] Das Einbauteil ist vorzugsweise haubenartig geformt, mit im Wesentlichen geschlossenen
oder vorzugsweise vollständig geschlossenen Wänden.
[0008] Das Einbauteil kann preiswert einteilig aus Kunststoff geformt sein.
[0009] Um den Temperaturausgleich zwischen dem Fach der Vorrichtung und der Umgebung zu
verzögern oder das Fach auf einer dauerhaft höheren Temperatur zu halten, ist das
Einbauteil vorzugsweise wenigstens lokal aus einem aufgeschäumten Material geformt.
[0010] Vorzugsweise ist das Einbauteil von einem Fachboden abgehängt, so dass die Oberseite
des Fachbodens als Abstellfläche für anderes Kühlgut genutzt werden kann.
[0011] Um mehrere Flaschen in dem Fach der Vorrichtung unterbringen und gegen Wegrollen
sichern zu können, sind in einer Bodenplatte des Anbauteils vorzugsweise mehrere nebeneinander
verlaufende Rinnen geformt.
[0012] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Lagerung von zwei Flaschen;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Vorrichtung der Fig. 1 entlang der Linie II-II; und
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch die Vorrichtung entlang der Linie III-III.
[0013] Die Vorrichtung umfasst einen in Fig. 1 in Draufsicht zu sehenden Fachboden 1 von
an sich bekannter Art, mit einer im Wesentlichen rechteckigen Glasplatte 2 und einem
die Ränder der Glasplatte 2 einfassenden, einteilig an die Glasplatte 2 angespritzten
Rahmen 3 aus Kunststoff. Seitliche Stege 4 des Rahmens 3 haben jeweils verbreiterte
vordere Abschnitte 5, die vorgesehen sind, um in Nuten in Seitenwänden eines nicht
dargestellten Kühlschrank-Innenbehälters einzugreifen und sich an diesen abzustützen.
Kurze Stifte 6, die von den seitlichen Stegen 4 benachbart zum hinteren Rand des Fachbodens
1 abstehen, greifen ebenfalls in die Seitenwandnuten des Innenbehälters ein, allerdings
auf einem etwas niedrigeren Niveau als die vorderen Abschnitte 5, um den Fachboden
1 in den Nuten zu verhaken.
[0014] An vorderen und hinteren Stegen 7, 8 des Rahmens 3 greifen in Breitenrichtung lang
gestreckte Klauen 9, 10 eines vom Fachboden 1 abgehängten, einteilig aus Kunststoff
spritzgeformten Flaschenträgers 11 an. Durch die Glasplatte 2 hindurch sind im Wesentlichen
vertikale Seitenwände 12 des Flaschenträgers 11 zu erkennen. Wie der Schnitt der Fig.
2 zeigt, gehen die Seitenwände 12 an ihrem unteren Rand kontinuierlich gerundet in
eine Bodenplatte 13 über. Die Bodenplatte 13 hat einen gewellten Querschnitt, hier
mit zwei parallelen, jeweils eine Flasche 14 aufnehmenden Rinnen 15 und einer sich
zwischen den Rinnen 15 erstreckenden hohlen Rippe 16. Es liegt auf der Hand, dass
die Zahl der Rinnen 15 auch größer oder kleiner sein könnte, um eine einzelne Flasche
14 oder mehr als zwei Flaschen 14 unterzubringen.
[0015] In dem Schnitt der Fig. 2 ist der Fachboden 1 weggelassen, so dass die Klaue 10 des
Flaschenträgers 11, die den hinteren Steg 8 des Fachbodens umgreift, auf ihrer ganzen
Breite zu sehen ist. Die Klaue 10 bildet den oberen Abschluss einer geschlossenen
Rückwand 17, die an ihren Rändern mit den Seitenwänden 12 und der Bodenplatte 13 zusammenhängt.
[0016] Wie insbesondere aus dem Längsschnitt der Fig. 3 deutlich wird, ergänzen sich der
Fachboden 1 und der Flaschenträger 11 zu einem annähernd quaderförmigen Gehäuse, das
an fünf Seiten gegenüber einem es umgebenden Lagerraum eines Kühlschranks abgeschotten
ist und lediglich an seiner der Tür des Lagerraums zugewandten Vorderseite offen ist.
In Türnähe ist die Temperatur des Lagerraums bei den meisten Kühlschränken höher als
in der Nähe der Rückwand, einerseits, weil oft an der Rückwand der Verdampfer des
Kühlschranks vorgesehen ist, zum anderen, weil die übliche Dichtung zwischen Tür und
Korpus des Kühlschranks in der Regel eine Schwachstelle der Wärmeisolation darstellt.
[0017] Um die bereits durch die Formgebung des Flaschenträgers 11 zu erwartende Temperaturdifferenz
zwischen dem von ihm und dem Fachboden 1 begrenzten Fach 18 und dem umgebenden Lagerraum
zu verstärken, wird zweckmäßigerweise für den Flaschenträger 11 ein gut wärmeisolierender
Werkstoff verwendet. Der Flaschenträger 11 kann vollständig aus einem aufgeschäumten
Kunststoffmaterial gefertigt sein, wobei aus Gründen der Reinigungsfreundlichkeit
die inneren und äußeren Oberflächen des Flaschenträgers 11 zweckmäßigerweise porenfrei
sein sollten. Denkbar ist auch, einen aufgeschäumten und einen nicht aufgeschäumten
Kunststoff zu koextrudieren, um einen Flaschenträger 11 mit dichten, porenfreien Oberflächen
und einem gut wärmeisolierenden porösen Kern zu erhalten.
1. Vorrichtung umfassend einen Fachboden (1) für ein Kühlgerät, insbesondere ein Haushaltskühlgerät,
und ein mit dem Fachboden (1) zu einem Aufnahmefach zur Liegendaufnahme von flaschenartigem
Kühlgut zusammenfügbares Einbauteil (11), dadurch gekennzeichnet, dass das Einbauteil (11) wenigstens eine Schottwand (12, 13, 17) umfasst, die in dem Aufnahmefach
untergebrachtes Kühlgut (14) vor einer unmittelbaren Beaufschlagung mit Kaltluft schützt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schottwand wenigstens eine einer Entnahmeöffnung des Fachs gegenüberliegende
Rückwand (17) des Fachs bildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fach abgesehen von einer einzigen Entnahmeöffnung geschlossenwandig ausgebildet
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einbauteil (11) haubenartig geformt ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einbauteil (11) einteilig aus Kunststoff geformt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einbauteil (11) wenigstens lokal aus einem aufgeschäumten Material geformt ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einbauteil (11) von dem Fachboden (1) abgehängt ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Bodenplatte (13) des Einbauteils (11) mehrere nebeneinander verlaufende
Rinnen (15) geformt sind.