(19)
(11) EP 2 369 277 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.09.2011  Patentblatt  2011/39

(21) Anmeldenummer: 11155723.7

(22) Anmeldetag:  24.02.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F25D 25/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 23.03.2010 DE 202010004055 U

(71) Anmelder: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
81739 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Agustench Masdeu, Alberto
    ES-31010, Baranain (Navarra) (ES)
  • Garcia Manzanedo, Manuel
    31008, Pamplona (ES)

   


(54) Flaschenlagervorrichtung


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung umfassend einen Fachboden (1) für ein Kühlgerät, insbesondere ein Haushaltskühlgerät, und ein mit dem Fachboden (1) zu einem Aufnahmefach zur Liegendaufnahme von flaschenartigem Kühlgut zusammenfügbares Einbauteil (11), wobei das Einbauteil (11) wenigstens eine Schottwand (12, 13, 17) umfasst, die in dem Aufnahmefach untergebrachtes Kühlgut (14) vor einer unmittelbaren Beaufschlagung mit Kaltluft schützt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Liegendlagerung von Flaschen oder flaschenähnlichem Kühlgut in einem Kühlgerät, insbesondere einem Haushaltskühlgerät.

[0002] Eine Lagervorrichtung, die einen üblicherweise in einem Kühlgerät montierten Fachboden und ein von dem Fachboden abgehängtes Drahtgestell umfasst, ist an sich bekannt. In Bügeln des Drahtgestells eingelegte Flaschen sind der Zirkulation von Kaltluft im Inneren des Kühlgeräts im Wesentlichen frei ausgesetzt und nehmen in kurzer Zeit die Temperatur des sie umgebenden Kühlraums, typischerweise 5°C bis 7°C, an. Diese Temperatur ist zwar angemessen, um leicht verderbliches Kühlgut mehrere Tage frisch zu halten; für manche Getränke, insbesondere Weine, ist sie jedoch zu niedrig. Um auch diese ideal zu temperieren, sind spezielle Weinlagerschränke auf dem Markt, die jedoch für viele Verbraucher aus Platz- und Kostengründen nicht in Betracht kommen. Diese Verbraucher haben daher, um Wein passend zu temperieren, nur die Möglichkeit, die Fachtemperatur ihres Kühlschranks hoch zu regeln, was in der Regel nicht praktikabel ist, wenn der Kühlschrank gleichzeitig auch für anderes Kühlgut benötigt wird, oder eine Flasche, die nicht bis auf die Kühlraumtemperatur abgekühlt werden soll, vor einer vollständigen Temperaturangleichung wieder aus dem Kühlschrank zu entnehmen. Ob die Flasche zum Entnahmezeitpunkt die gewünschte Temperatur erreicht hat, ist vor dem Öffnen nicht ohne weiteres festzustellen.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist, eine Vorrichtung zur Liegendlagerung von Flaschen in einem Kühlgerät anzugeben, die es ermöglicht, die Flaschen auf einer etwas höheren Temperatur als der eines die Vorrichtung umgebenden Kühlraums des Kühlgeräts zu halten oder zumindest die Abkühlung der Flaschen so zu verzögern, dass die Zeitspanne, in der der Inhalt der Flasche eine optimale Trinktemperatur hat, verlängert wird.

[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung, umfassend einen Fachboden für ein Kühlgerät und ein mit dem Fachboden zu einem Aufnahmefach zur Liegendaufnahme von flaschenartigem Kühlgut zusammenfügbares Einbauteil, bei dem das Einbauteil wenigstens eine Schottwand umfasst, die in dem Aufnahmefach untergebrachtes Kühlgut vor einer unmittelbaren Beaufschlagung mit Kaltluft schützt.

[0005] Wenn die Vorrichtung im Kühlgerät montiert ist, sollte eine Entnahmeöffnung des Fachs der Tür des Kühlgeräts zugewandt sein. Da üblicherweise eine der Tür gegenüberliegende Rückwand des Kühlgeräts dessen kältesten Bereich bildet, bildet die Schottwand vorzugsweise wenigstens eine einer Entnahmeöffnung des Fachs gegenüber liegende Rückwand des Fachs.

[0006] Um einen wirksamen Schutz darzustellen, ist das Fach vorzugsweise abgesehen von einer einzigen Entnahmeöffnung geschlossenwandig ausgebildet.

[0007] Das Einbauteil ist vorzugsweise haubenartig geformt, mit im Wesentlichen geschlossenen oder vorzugsweise vollständig geschlossenen Wänden.

[0008] Das Einbauteil kann preiswert einteilig aus Kunststoff geformt sein.

[0009] Um den Temperaturausgleich zwischen dem Fach der Vorrichtung und der Umgebung zu verzögern oder das Fach auf einer dauerhaft höheren Temperatur zu halten, ist das Einbauteil vorzugsweise wenigstens lokal aus einem aufgeschäumten Material geformt.

[0010] Vorzugsweise ist das Einbauteil von einem Fachboden abgehängt, so dass die Oberseite des Fachbodens als Abstellfläche für anderes Kühlgut genutzt werden kann.

[0011] Um mehrere Flaschen in dem Fach der Vorrichtung unterbringen und gegen Wegrollen sichern zu können, sind in einer Bodenplatte des Anbauteils vorzugsweise mehrere nebeneinander verlaufende Rinnen geformt.

[0012] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
Fig. 1
eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Lagerung von zwei Flaschen;
Fig. 2
einen Querschnitt durch die Vorrichtung der Fig. 1 entlang der Linie II-II; und
Fig. 3
einen Längsschnitt durch die Vorrichtung entlang der Linie III-III.


[0013] Die Vorrichtung umfasst einen in Fig. 1 in Draufsicht zu sehenden Fachboden 1 von an sich bekannter Art, mit einer im Wesentlichen rechteckigen Glasplatte 2 und einem die Ränder der Glasplatte 2 einfassenden, einteilig an die Glasplatte 2 angespritzten Rahmen 3 aus Kunststoff. Seitliche Stege 4 des Rahmens 3 haben jeweils verbreiterte vordere Abschnitte 5, die vorgesehen sind, um in Nuten in Seitenwänden eines nicht dargestellten Kühlschrank-Innenbehälters einzugreifen und sich an diesen abzustützen. Kurze Stifte 6, die von den seitlichen Stegen 4 benachbart zum hinteren Rand des Fachbodens 1 abstehen, greifen ebenfalls in die Seitenwandnuten des Innenbehälters ein, allerdings auf einem etwas niedrigeren Niveau als die vorderen Abschnitte 5, um den Fachboden 1 in den Nuten zu verhaken.

[0014] An vorderen und hinteren Stegen 7, 8 des Rahmens 3 greifen in Breitenrichtung lang gestreckte Klauen 9, 10 eines vom Fachboden 1 abgehängten, einteilig aus Kunststoff spritzgeformten Flaschenträgers 11 an. Durch die Glasplatte 2 hindurch sind im Wesentlichen vertikale Seitenwände 12 des Flaschenträgers 11 zu erkennen. Wie der Schnitt der Fig. 2 zeigt, gehen die Seitenwände 12 an ihrem unteren Rand kontinuierlich gerundet in eine Bodenplatte 13 über. Die Bodenplatte 13 hat einen gewellten Querschnitt, hier mit zwei parallelen, jeweils eine Flasche 14 aufnehmenden Rinnen 15 und einer sich zwischen den Rinnen 15 erstreckenden hohlen Rippe 16. Es liegt auf der Hand, dass die Zahl der Rinnen 15 auch größer oder kleiner sein könnte, um eine einzelne Flasche 14 oder mehr als zwei Flaschen 14 unterzubringen.

[0015] In dem Schnitt der Fig. 2 ist der Fachboden 1 weggelassen, so dass die Klaue 10 des Flaschenträgers 11, die den hinteren Steg 8 des Fachbodens umgreift, auf ihrer ganzen Breite zu sehen ist. Die Klaue 10 bildet den oberen Abschluss einer geschlossenen Rückwand 17, die an ihren Rändern mit den Seitenwänden 12 und der Bodenplatte 13 zusammenhängt.

[0016] Wie insbesondere aus dem Längsschnitt der Fig. 3 deutlich wird, ergänzen sich der Fachboden 1 und der Flaschenträger 11 zu einem annähernd quaderförmigen Gehäuse, das an fünf Seiten gegenüber einem es umgebenden Lagerraum eines Kühlschranks abgeschotten ist und lediglich an seiner der Tür des Lagerraums zugewandten Vorderseite offen ist. In Türnähe ist die Temperatur des Lagerraums bei den meisten Kühlschränken höher als in der Nähe der Rückwand, einerseits, weil oft an der Rückwand der Verdampfer des Kühlschranks vorgesehen ist, zum anderen, weil die übliche Dichtung zwischen Tür und Korpus des Kühlschranks in der Regel eine Schwachstelle der Wärmeisolation darstellt.

[0017] Um die bereits durch die Formgebung des Flaschenträgers 11 zu erwartende Temperaturdifferenz zwischen dem von ihm und dem Fachboden 1 begrenzten Fach 18 und dem umgebenden Lagerraum zu verstärken, wird zweckmäßigerweise für den Flaschenträger 11 ein gut wärmeisolierender Werkstoff verwendet. Der Flaschenträger 11 kann vollständig aus einem aufgeschäumten Kunststoffmaterial gefertigt sein, wobei aus Gründen der Reinigungsfreundlichkeit die inneren und äußeren Oberflächen des Flaschenträgers 11 zweckmäßigerweise porenfrei sein sollten. Denkbar ist auch, einen aufgeschäumten und einen nicht aufgeschäumten Kunststoff zu koextrudieren, um einen Flaschenträger 11 mit dichten, porenfreien Oberflächen und einem gut wärmeisolierenden porösen Kern zu erhalten.


Ansprüche

1. Vorrichtung umfassend einen Fachboden (1) für ein Kühlgerät, insbesondere ein Haushaltskühlgerät, und ein mit dem Fachboden (1) zu einem Aufnahmefach zur Liegendaufnahme von flaschenartigem Kühlgut zusammenfügbares Einbauteil (11), dadurch gekennzeichnet, dass das Einbauteil (11) wenigstens eine Schottwand (12, 13, 17) umfasst, die in dem Aufnahmefach untergebrachtes Kühlgut (14) vor einer unmittelbaren Beaufschlagung mit Kaltluft schützt.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schottwand wenigstens eine einer Entnahmeöffnung des Fachs gegenüberliegende Rückwand (17) des Fachs bildet.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fach abgesehen von einer einzigen Entnahmeöffnung geschlossenwandig ausgebildet ist.
 
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einbauteil (11) haubenartig geformt ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einbauteil (11) einteilig aus Kunststoff geformt ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einbauteil (11) wenigstens lokal aus einem aufgeschäumten Material geformt ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einbauteil (11) von dem Fachboden (1) abgehängt ist.
 
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Bodenplatte (13) des Einbauteils (11) mehrere nebeneinander verlaufende Rinnen (15) geformt sind.
 




Zeichnung