[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz der Hand bei der Verwendung von
Schneidwerkzeugen mit einer Klinge, insbesondere bei der Verwendung von Messern zum
Aufschneiden von Lebensmitteln.
[0002] Beim Aufschneiden von Lebensmitteln wie Brötchen, Fruchtkörpern, Eiern usw. besteht
eine große Verletzungsgefahr, wenn das jeweilige Lebensmittel mit der einen Hand gehalten
und mit der anderen Hand das Messer unter Durchführung einer Schneidbewegung durch
das Lebensmittel bewegt wird. Diese Unfallgefahr erhöht sich noch bei Personen, die
diesen Vorgang des Schneidens noch nicht beherrschen, z. B. Kinder, oder die aufgrund
von Alter oder Krankheit diesen Vorgang nicht mehr sicher beherrschen.
[0003] Eine Alternative besteht darin, das Lebensmittel zwischen der Handfläche und einer
Unterlage zu fixieren und das Messer dann möglichst parallel zur Handfläche und zur
Unterlage durch das Lebensmittel zu führen. Dabei kann das Lebensmittel zum einen
wegrutschen und zum anderen ist das Lebensmittel durch die Handfläche verdeckt, so
dass das Schneiden nicht in jeder Phase sichtbar bleibt. Oft fehlt es auch an einer
geeigneten möglichst ebenen Unterlage.
[0004] Aus der
DE 73 34 247 U1 ist ein Eieröffner-Gerät mit einem Eiermesser bekannt, mit dem rohe Eier aufgepickt,
weich gekochte Eier geköpft und hart gekochte Eier durchgeschnitten werden können.
[0005] Dabei kommt ein Messer zum Einsatz, dass ausschließlich längsverschiebbar in Führungsschienen
eines Rahmens angeordnet ist, wobei der Rahmen in Richtung Längsverschiebung eine
Eierdurchstecköffnung aufweist, so dass das Messer bei seiner Längsbewegung das Ei
durchtrennt. Durch das bogenförmige Messer wird neben dem Durchpressen des Messers
durch das Ei ein gewisser Schneideffekt erzielt, der jedoch für Brötchen oder auch
Früchte nicht ausreichend ist, um diese ohne Formverlust aufzuschneiden. Das Ei muss
ferner mit einer Hand in der Eierdurchstecköffnung gehalten werden, was mit den Fingern
erfolgt, so dass die Fingerkuppen Gefahr laufen, in den Schneidbereich des Messers
zu gelangen. Das sind wesentliche Nachteile dieser Vorrichtung.
[0006] Bei den Eieröffnern nach
GB 2 019 714 A und
FR 1 463 750 C kommen jeweils geschlitzt ausgeführte Rahmenschenkel zum Einsatz, wobei in den
Schlitzen ein Messer geführt wird. Der Rahmen wird an einem Griff gehalten. Da normalerweise
nur zwei Hände zur Verfügung stehen, muss das Ei in einer zusätzlichen Vorrichtung
fixiert werden z.B. einem Becher.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung vorzuschlagen, die die Hand, mit der
das Lebensmittel gehalten wird, sicher beim Aufschneiden des Lebensmittels mit einem
Messer, das durch die andere Hand gehalten und bewegt wird, zu schützen, wobei das
Messer mit fließend wechselnden Abschnitten der Schneide mit dem Lebensmittel beim
Schneidvorgang in Eingriff ist.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Schutz der Hand, mit der ein Lebensmittel beim
Aufschneiden oder Durchschneiden mittels eines Messers in einem Rahmen gehalten wird,
wobei das Messer im Rahmen geführt und mit der anderen Hand bewegt wird, sieht vor,
dass der Rahmen in den in Schnittrichtung verlaufenden gegenüberliegenden Schenkeln
je einen Längsschlitz aufweist, wobei die Schlitzbreite (b) so bemessen ist, dass
ein Messer mit seiner Messerdicke (d) in beide Längsschlitze einschiebbar und hin-
und herbewegbar ist und der die Schenkel verbindende Steg außen eine geschlossene
Abstützfläche für die Handinnenfläche aufweist, so dass der Rahmen und das zwischen
den Rahmenschenkeln befindliche Lebensmittel gleichzeitig mit einer Hand haltbar sind.
[0010] Der Steg schützt somit die innere Handfläche und durch die Messerführung in den Längsschlitzen
sind die das Lebensmittel haltenden Finger der Hand geschützt.
[0011] Bevorzugt weist die geschlossene Abstützfläche eine der Form der Handinnenfläche
in der Halteposition angenäherte Form auf, so dass eine gute Auflage auf der Handinnenfläche
gewährleistet ist. Gegebenenfalls kann diese Abstützfläche auch noch Rauigkeiten oder
eine Beschichtung aufweisen, um die Haltesicherheit weiter zu erhöhen. Die Abstützfläche
kann auch als gesondert am Steg angeordnetes Formteil ausgebildet sein.
[0012] Der Rahmen kann als einseitig offener oder auch als geschlossener Rahmen ausgebildet
sein. Als Rahmenformen sind bevorzugt ovale, rechteckige oder ellipsenförmige Formen
vorgesehen.
[0013] Der Rahmen kann aus einem Blechabschnitt gebogen sein, oder auch ein U-Profil aufweisen.
[0014] In einer bevorzugten Ausführung ist der Steg, der die geschlitzten Schenkel handseitig
verbindet U-profilförmig ausgebildet, mit der U-Öffnung in Richtung eingesetztes Messer
weisend. Die Längsschlitze der Schenkel ragen dabei bevorzugt bis in das U-Profil
hinein. Das hat den Vorteil, dass das Lebensmittel, das sich beim Schneiden an den
Steg anlegt, durchgeschnitten werden kann.
[0015] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Steg oder
ein Teil des Steges oder bei einem U-profilierten Steg deren U-Profilschenkel oder
Teile davon eine schalen- oder halbschalenförmige Aufnahme für das Lebensmittel bilden.
Das Halten des Lebensmittels im Rahmen wird so erleichtert.
[0016] Ein solcher Effekt kann auch erreicht werden, wenn auf der gleichen Seite befindliche
Schenkel im Stegbereich durch nach außen gewölbte, eine Aufnahme für das Lebensmittel
bildende Verbindungsstege miteinander verbunden werden. Die Verbindungsstege können
dabei auf der Außenfläche Ausformungen und/oder Aufsätze aufweisen, die so angeordnet
sind, dass Finger der haltenden Hand in diese Ausformungen und/oder Aufsätze eingreifen
können.
[0017] Diese Ausführung mit Verbindungsstegen ist auch kombinierbar mit der schalenförmigen
Stegausführung.
[0018] Um zu verhindern, dass das in den Längsschlitzen geführte Messer beim Schneiden aus
einem Längsschlitz herausrutscht, sieht eine weitere Ausbildung vor, dass das zum
Schneiden eingesetzte Messer im Bereich der Spitze eine Verdickung aufweist, die die
Schlitzbreite (b) übersteigt.
[0019] Die erfindungsgemäße Vorrichtung soll anhand der Zeichnungen erläutert werden. Es
zeigen:
- Fig. 1
- einen geschlossenen Rahmen in Arbeitsposition,
- Fig. 2
- einen einseitig offenen Rahmen und
- Fig. 3
- einen als Schale ausgebildeten Steg des Rahmens.
[0020] Fig.1 zeigt einen geschlossenen ovalen Rahmen 1 in Arbeitsposition mit einem Lebensmittel
3, wobei der Rahmen 1 und das Lebensmittel im Rahmen 1 gleichzeitig durch eine Hand
gehalten werden.
[0021] Der Rahmen 1 stützt sich dabei mit seiner äußeren Abstützfläche 9.1 in der Handinnenfläche
der haltenden Hand ab.
[0022] Die in Schnittrichtung 4 verlaufenden gegenüberliegenden Schenkel 5, 6 des Rahmens
1 weisen je einen Längsschlitz 7, 8 auf, in dem das Messer 2 beim Schneiden geführt
wird. Der die Schenkel 5, 6 verbindende Steg 9 weist außen die Abstützfläche 9.1 auf,
die auch durch ein Formteil gebildet werden kann.
[0023] Das zum Schneiden eingesetzte Messer 2 weist im Bereich der Spitze eine Verdickung
14 auf, die die Schlitzbreite (b) übersteigt und so ein Herausrutschen des Messers
2 aus dem Längsschlitz 7 verhindert.
[0024] Der Längsschlitz kann bei dieser Ausführung mit einem geschlossenen Rahmen nur in
den beiden Schenkeln 5, 6 oder auch in das beiden Schenkeln 5, 6 und in der dem Steg
9 gegenüberliegenden Seite ausgebildet sein. Letzteres heißt, dass der Rahmen 1 bis
auf Steg 9 geschlitzt ausgebildet ist.
[0025] Fig. 2 zeigt einen einseitig offenen U-förmigen Rahmen 1, der aus einem Materialstreifen
geformt ist und bei dem die in Schnittrichtung 4 verlaufenden gegenüberliegenden Schenkel
5, 6 je einen Längsschlitz 7, 8 aufweisen, wobei die Schlitzbreite (b) so bemessen
ist, dass ein Messer 2 mit seiner Messerdicke (d) in beide Längsschlitze 7, 8 einschiebbar
und hin- und herbewegbar ist und der die Schenkel 5, 6) verbindende Steg 9, der sich
bei Halten und Schneiden in der Handfläche abstützt als geschlossene Abstützfläche
9.1 ausgebildet ist.
[0026] Da sich beim Schneiden das Lebensmittel 3 am Steg 9 abstützen wird, ist mit dieser
Ausführung ein vollständiges Durchschneiden nur dann möglich, wenn das in den Längsschlitzen
7, 8 geführte Messer 2 bis zum Steg 9 geführt werden kann.
[0027] Vorteilhafter ist deshalb eine Ausführung gemäß Fig. 3, bei der zumindest der Steg
9 U-profilförmig ausgebildet ist mit der U-Öffnung in Richtung eingesetztes Messer
2 weisend und die Längsschlitze 7, 8 der Schenkel 5, 6 bis in das U-Profil hineinragend
ausgebildet sind. Das Lebensmittel 3 lässt sich so bequem durchschneiden.
[0028] Weiter wird gezeigt, dass die Schenkel 5, 6 im Stegbereich durch nach außen gewölbte,
eine Aufnahme 10 für das Lebensmittel 3 bildende Verbindungsstege 11, 12 miteinander
verbunden sind. Diese Verbindungsstege 11, 12 weisen auf der Außenfläche Ausformungen
13 und/oder Aufsätze auf, die so angeordnet sind, dass Finger der haltenden Hand in
diese Ausformungen 13 eingreifen können. Das unterstützt das sichere Halten des Rahmens
1 und des Lebensmittel mit der einen Hand.
[0029] Fig. 3 zeigt einen U-profilförmigen Steg 9. Bei dieser Ausführung sind die U-Profilschenkel
oder Teile nach außen ausgeformt und bilden so eine schalenförmige Aufnahme 10 für
das Lebensmittel 3. Dadurch wird das Halten des Lebensmittels 3 mit den Fingern der
Hand erleichtert.
[0030] Das Messer 2 kann durch die Führung der Längsschlitze 7, 8 bis in das U-Profil hinein
ebenfalls beim Schneiden bis in das U-Profil geführt werden, also über das Lebensmittel
3 hinaus. Das Lebensmittel wird so sicher durchgeschnitten.
[0031] Die vorgeschlagene Vorrichtung ist leicht zu bedienen und schützt sicher die Hand
beim Aufschneiden der Lebensmittel mit dem Messer 2, das durch die andere Hand bedient
wird.
[0032] Die Vorrichtung kann aus Metall, insbesondere Edelstahl, oder auch aus Keramik, Porzellan
oder einem Kunststoff hergestellt sein und ist damit nicht nur ein Küchengerät, sondern
auch als Tischwerkzeug einsetzbar.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Rahmen
- 2
- Messer
- 3
- Lebensmittel
- 4
- Schnittrichtung
- 5
- Rahmenschenkel
- 6
- Rahmenschenkel
- 7
- Längsschlitz
- 8
- Längsschlitz
- 9
- Steg
- 9.1
- Abstützfläche
- 10
- schalenförmige Aufnahme
- 11
- Verbindungsstege
- 12
- Verbindungsstege
- 13
- Ausformungen/Aufsätze
- 14
- Verdickung
1. Vorrichtung zum Schutz der Hand, mit der ein Lebensmittel beim Aufschneiden oder Durchschneiden
mittels eines Messers in einem Rahmen gehalten wird, wobei das Messer im Rahmen geführt
und mit der anderen Hand bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
der Rahmen (1) in den in Schnittrichtung (4) verlaufenden gegenüberliegenden Schenkeln
(5, 6) je einen Längsschlitz (7, 8) aufweist, wobei die Schlitzbreite (b) so bemessen
ist, dass ein Messer (2) mit seiner Messerdicke (d) in beide Längsschlitze (7, 8)
einschiebbar und hin- und herbewegbar ist und der die Schenkel (5, 6) verbindende
Steg (9) außen eine geschlossene Abstützfläche (9.1) für die Handinnenfläche aufweist,
so dass der Rahmen (1) und das zwischen den Schenkeln (5, 6) befindliche Lebensmittel
mit einer Hand beim Aufschneiden haltbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Rahmen (1) als geschlossener Rahmen ausgebildet ist, in dem die Schenkel (5, 6)
beidseitig miteinander verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Rahmen (1) eine ovale, rechteckige oder ellipsenförmige Form aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Rahmen (1) U-förmig ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
der Steg (9) U-profilförmig ausgebildet ist mit der U-Öffnung in Richtung eingesetztes
Messer (2) weisend und die Längsschlitze (7, 8) der Schenkel (5, 6) bis in das U-Profil
hineinragend ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der Steg (9) oder ein Teil des Steges (9) oder bei einem U-profilierten Steg (9) deren
U-Profilschenkel oder Teile davon eine schalen- oder halbschalenförmige Aufnahme (10)
für das Lebensmittel (3) bilden.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Abstützfläche (9.1) der Form der Handinnenfläche in der Halteposition angenähert
ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Abstützfläche (9.1)) als gesondert am Steg (9) angeordnetes Formteil ausgebildet
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Abstützfläche (9.1) oder das sie bildende Formteil Rauigkeiten oder eine Beschichtung
aufweisen, um die Haltesicherheit weiter zu erhöhen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
auf der gleichen Seite liegende Schenkel (5, 6) im Stegbereich durch nach außen gewölbte,
eine Aufnahme (10) für das Lebensmittel (3) bildende Verbindungsstege (11, 12) miteinander
verbunden sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindungsstege (11, 12) auf der Außenfläche Ausformungen (13) und/oder Aufsätze
aufweisen, die so angeordnet sind, dass Finger der haltenden Hand in diese Ausformungen
(13) eingreifen können.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
das zum Schneiden eingesetzte Messer (2) im Bereich der Spitze eine Verdickung (14)
aufweist, die die Schlitzbreite (b) übersteigt.