[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogendruckmaschine mit Bogenführungszylindern, welche
in den Betriebsarten Schöndruck oder Schön- und Widerdruck betreibbar ist, nach dem
Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs. Der Begriff "Bogendruckmaschine" schließt
Bogendruckmaschinen mit Druckwerken oder mit Druckwerken und wenigstens einem Lackwerk
ein sowie Bogendruckmaschinen, welche ausschließlich aus Lackwerken gebildet sind.
[0002] Eine Bogendruckmaschine dieser Art ist aus
DE 201 07 182 U1 bekannt, welche wenigstens einen Bogenführungszylinder mit einem zylinderförmigen
Grundkörper mit wenigstens einem daran angeordneten Bogenhaltesystem sowie wenigstens
einer lösbar am Grundkörper angeordneten Trommelkappe umfasst. An der Oberfläche einer
derartigen Trommelkappe ist eine farb-/lackabweisende Beschichtung haftfest angeordnet,
welche durch die Metalle Chrom, Eisen, Titan, Nickel, Kobalt, Wolfram oder Molybdän
gebildet ist oder zumindest davon Anteile enthält. Auf dieser Beschichtung kann haftfest
eine Versiegelungsschicht aus der Gruppe der Polyorganosiloxane angeordnet sein. Ein
derartiger Bogenführungszylinder ist in der Betriebsart Schöndruck als auch in der
Betriebsart Schön- und Widerdruck einsetzbar. Zur Realisierung der Bogenführung kann
in einem Abstand zum Bogenführungszylinder eine Bogenleiteinrichtung angeordnet sein.
[0003] Zum Realisieren des Schöndrucks oder des Schön- und Widerdrucks werden in Bogendruckmaschinen
bekanntlich Bogenwendeeinrichtungen eingesetzt. Hierzu ist zum Realisieren einer Bogenwendung
die sogenannte Eintrommelwendung bzw. die sogenannte Dreitrommelwendung bekannt. Eine
Eintrommelwendung ist beispielsweise aus
DD 54 703 und eine Dreitrommelwendung ist beispielsweise aus
DE 11 07 246 bekannt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Bogendruckmaschine der eingangs genannten
Art mit einer verbesserten abschmierfreien Bogenführung für das Bogenmaterial bereitzustellen.
[0005] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Ausbildungsmerkmale gemäß Patentanspruch
1 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den jeweils abhängigen Ansprüchen.
[0006] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung weist wenigstens ein bevorzugt als Transfertrommel
ausgebildeter Bogenführungszylinder der Bogendruckmaschine wenigstens ein Bogenhaltemittel
und einen Grundkörper, der beispielsweise zylinderförmig sein kann, sowie wenigstens
eine lösbar an dem Grundkörper angeordnete Trommelkappe, d. h. wenigstens eine zylinderschalenförmige
Bogentragfläche (Mantelfläche) für das Bogenmaterial, auf. Jede derartige Trommelkappe
ist relativ starr ausgebildet und weist bevorzugt an der Oberfläche eine farb-/lackabweisende,
haftfest angeordnete Beschichtung auf. Eine jede derartige Trommelkappe kann aus einem
metallischen Material gebildet sein und die Beschichtung ist bevorzugt durch die Metalle
Chrom, Eisen, Titan, Nickel, Kobalt, Wolfram oder Molybdän gebildet oder enthält zumindest
Anteile davon.
[0007] Nach einem zweiten Aspekt kann jede derartige Trommelkappe zusätzlich eine haftfest
auf der Beschichtung angeordnete Versiegelungsschicht aufweisen. Bevorzugt kann eine
derartige Versiegelungsschicht aus der Gruppe der Polyorganosiloxane gebildet sein.
[0008] In vorteilhafter Weise kann ein als Transfertrommel ausgebildeter Bogenführungszylinder
zwischen zwei Druckwerken oder einem Druckwerk und einem Lackwerk oder zwei Lackwerken
angeordnet sein. In einer weiteren Ausbildung kann ein derartiger, als Transfertrommel
ausgebildeter Bogenführungszylinder - in Förderrichtung des Bogenmaterials - als Transfertrommel
vor einer Speichertrommel einer Bogenwendung angeordnet sein. Weiterhin kann wenigstens
ein als Transfertrommel ausgebildeter Bogenführungszylinder in Förderrichtung des
Bogenmaterials nach einer Bogenwendung vor und/oder nach einem Druckzylinder eines
der Bogenwendung nachfolgenden Druckwerks oder Lackwerks angeordnet sein.
[0009] Ein dritter Aspekt basiert darauf, dass dem wenigstens einen, als Transfertrommel
ausgebildeten Bogenführungszylinder in einem definierten Abstand eine Bogenleiteinrichtung
benachbart angeordnet ist. Die Bogenleiteinrichtung ist mit einer Pneumatikeinrichtung
in Wirkverbindung zwecks Erzeugung von Blasluft, alternativ Saugluft. Von Vorteil
ist dabei, dass sich die Bogenleiteinrichtung - über die Formatbreite betrachtet -
erstreckt und jeweils endseitig eine Abschotteinrichtung aufweist. Die jeweilige Abschotteinrichtung
verzögert zumindest das Abströmen der Blasluft bzw. des zwischen Bogenleiteinrichtung
(Oberseite) und Bogenmaterial aufgebauten Luftpolsters über die Formatbreite hinaus
in Richtung der jeweiligen Seitenwand. Dabei kann die Abschotteinrichtung durch pneumatische
oder mechanische Mittel realisiert sein.
[0010] Gemäß einem vierten Aspekt kann der als Transfertrommel ausgebildete Bogenführungszylinder
innerhalb eines durch wenigstens ein Bogenhaltemittel gebildeten Hüllkreises, d.h.
der kreisförmigen Peripherie der Bogengreifer, wenigstens eine Trommelkappe aufweisen,
deren Mantelfläche in einem Radius kleiner dem Hüllkreisradius ausgebildet ist. Bei
einer mehrfachgroßen Transfertrommel mit mehreren Bogenhaltemitteln und mehreren Trommelkappen
sind die Mantelflächen mit jeweils gleichem Radius kleiner dem Hüllkreisradius ausgebildet.
[0011] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben werden.
Dabei zeigen schematisch:
- Figur 1
- eine Dreitrommel-Bogenwendung einer Bogendruckmaschine,
- Figur 2
- ein Bogenführungszylinder als Transfertrommel mit Bogenleiteinrichtung.
[0012] In Figur 1 sind zwei aufeinander folgende Druckwerke 1 und 2 einer Bogenoffsetdruckmaschine
für den Schöndruck bzw. Schön- und Widerdruck auf ein Bogenmaterial B dargestellt.
Zwischen den beiden Druckwerken 1, 2 ist eine Dreitrommelwendung 9 einer Bogenoffsetdruckmaschine,
im Folgenden Bogendruckmaschine genannt, angeordnet. Die Dreitrommelwendung 9 ist
mit einem Antrieb der Druckmaschine gekoppelt. Beispielsweise kann der Antrieb durch
einen Hauptantrieb (Antriebsmotor und Zahnradräderzug, ggf. mit Kupplungen) gebildet
sein. Eine derartige Dreitrommelwendung 9 umfasst in Förderrichtung des Bogenmaterials
B eine Transfertrommel 10 (Übergabetrommel), eine in Förderrichtung des Bogenmaterials
B nachgeordnete Speichertrommel 12 sowie einen nachgeordneten Wendezylinder 13. Der
Wendezylinder 13 kann im Schöndruck die Funktion einer Übergabetrommel erfüllen.
[0013] Das in Bogenförderrichtung erste Druckwerk 1 weist in bekannter Weise einen Plattenzylinder
3, einen Gummituchzylinder 4 (Übertragungszylinder) und einen Bogenführungszylinder,
speziell einen Druckzylinder 8 auf. Das Druckwerk 1 umfasst ferner ein Farbwerk 5
und gegebenenfalls ein Feuchtwerk 6.
[0014] In gleicher Bauweise weist das in Bogenförderrichtung zweite Druckwerk 2 einen Plattenzylinder
3, einen Gummituchzylinder 4, einen bogenführenden Druckzylinder 8, ein Farbwerk 5
und gegebenenfalls ein Feuchtwerk 6 auf. Zwischen weiteren Druckwerken 1, 2 und/oder
Lackwerken (nicht gezeigt) sind für die Bogenförderung Bogenführungszylinder, speziell
Transfertrommeln 7 oder 10 angeordnet. Die Bogenführungszylinder, speziell die Druckzylinder
8 und die Transfertrommeln 7, 10, weisen Bogenhaltemittel 17, bevorzugt Greifersysteme
zum Fixieren einer Bogenkante, insbesondere der Vorderkante, des Bogenmaterials B,
auf.
[0015] Eine erste Transfertrommel 7 mit wenigstens einer Bogentragfläche kann als Vollzylinder,
d.h. die Außenkontur entspricht im Wesentlichen einem durch die Bogenhaltemittel 17
vorgegebenen Hüllkreis 24, ausgebildet sein oder die Außenkontur ist kleiner als der
durch die Bogenhaltemittel 17 vorgegebene Hüllkreis 24.
Eine zweite Transfertrommel 10 kann einen Grundkörper 14 umfassen und der Grundkörper
14 trägt wenigstens eine lösbar angeordnete Trommelkappe 15, 16. In einer Ausbildung
kann die jeweilige, lösbar angeordnete Trommelkappe 15, 16 nicht verstellbar ausgebildet
sein, d. h. die am Grundkörper 14 angeordnete, wenigstens eine Trommelkappe 15, 16
verbleibt in der vorgegebenen, im Wesentlichen kreisförmigen Kontur am Grundkörper
14.
[0016] Jede derartige Trommelkappe 15, 16 weist an der Oberfläche bevorzugt eine farb-/lackabweisende,
haftfest angeordnete Beschichtung auf. Bevorzugt ist jede derartige Trommelkappe 15,
16 aus einem metallischen Material, beispielsweise Edelstahl, gebildet und die darauf
haftfest angeordnete Beschichtung ist bevorzugt durch die Metalle Chrom. Eisen, Titan,
Nickel, Kobalt, Wolfram oder Molybdän gebildet oder enthält zumindest Anteile davon.
Weiterhin kann die Beschichtung durch Oxyde, Karbide oder Silizide, Mischungen oder
Legierungen der Metalle gebildet sein.
Nach einem zweiten Aspekt kann jede derartige Trommelkappe 15, 16 zusätzlich eine
haftfest auf der Beschichtung angeordnete Versiegelungsschicht aufweisen. Bevorzugt
kann eine derartige Versiegelungsschicht aus der Gruppe der Polyorganosiloxane gebildet
sein.
[0017] In einer weiteren Ausbildung kann jede Trommelkappe 15, 16 dieser Art über die Mantelfläche
verteilt angeordnete Öffnungen 11, beispielsweise in Form von Bohrungen und/oder Schlitzen,
aufweisen. Diese Öffnungen 11 durchdringen das metallisches Material sowie die Beschichtung
und die Versiegelungsschicht der jeweiligen Trommelkappe 15, 16.
[0018] In einer weiteren Ausbildung kann jede Trommelkappe 15, 16 dieser Art innerhalb eines
durch wenigstens ein Bogenhaltemittel 17 der Transfertrommel 10 gebildeten Hüllkreises
24 (kreisförmige Peripherie der Bogengreifer) wenigstens eine Trommelkappe 15, 16
aufweisen, deren Mantelfläche in einem Radius R kleiner dem Radius r des Hüllkreises
24 ausgebildet ist. Bei einer mehrfachgroßen Transfertrommel 10 mit mehreren Bogenhaltemitteln
17 und mehreren Trommelkappen 15, 16 sind die Mantelflächen mit jeweils gleichem Radius
R kleiner dem Radius r des Hüllkreises 24 ausgebildet.
[0019] Der Bogenführungszylinder 10 in Form einer Transfertrommel 10 dieser Art kann für
die Realisierung des Bogentransports bzw. der Bogenförderung innerhalb der Bogendruckmaschine
mehrfach angeordnet sein. Beispielsweise kann eine Transfertrommel 10 in Förderrichtung
des Bogenmaterials B einer Speichertrommel 12 einer Dreitrommelwendung 9 unmittelbar
vorgeordnet sein. Beispielsweise kann wenigstens eine Transfertrommel 10 in Förderrichtung
des Bogenmaterials B einem Druckzylinder 8 wenigstens eines einer Bogenwendung nachgeordneten
Druckwerks 2 nachgeordnet sein. Bevorzugt ist eine derartige Transfertrommel 10 unmittelbar
dem Druckzylinder 8 eines Druckwerks 2 für den Widerdruck nachgeordnet.
Beispielsweise kann eine Transfertrommel 10 in Förderrichtung des Bogenmaterials B
zwischen zwei Druckzylindern 8 zweier benachbarter Druckwerke 1, 2 und/oder Lackwerke
angeordnet sein.
[0020] Jeder Transfertrommel 7, 10 ist außerhalb einer Bogenförderebene in einem definierten
Abstand eine Bogenleiteinrichtung 18 benachbart zugeordnet. Bevorzugt erstreckt sich
jede Bogenleiteinrichtung 18 im Wesentlichen etwa vom Übergabebereich des der Transfertrommel
7, 10 vorgeordneten Bogenführungszylinders, z.B. dem Druckzylinder 8, bis etwa zum
Übergabegabebereich des der Transfertrommel 7, 10 nachgeordneten Bogenführungszylinders,
z.B. einer Speichertrommel 12. Die zu jeder Transfertrommel 10 benachbart angeordnete
Bogenleiteinrichtung 18 umfasst eine an sich geschlossene Leitfläche 22, welche sich
zumindest über die maximale Formatbreite des Bogenmaterials B erstreckt und von Düsen
21 durchsetzt ist. Die Düsen 21 sind mit wenigstens einer Pneumatikeinrichtung 19
zwecks Erzeugung von Blasluft, alternativ von Saugluft, in Wirkverbindung. Im vorliegenden
Beispiel sind die Düsen 21 mittels die Leitfläche 22 durchdringenden Bohrungen gebildet.
[0021] Über die Formatbreite betrachtet, weist jeweils endseitig eine derartige Bogenleiteinrichtung
18 eine Abschotteinrichtung 23 auf, welche außerhalb der maximalen Formatbreite angeordnet
ist.
Bei Blasluftbetrieb (Pneumatikeinrichtung 19 und Düsen 21) verzögert die Abschotteinrichtung
23 zumindest das Abströmen an wenigstens einer Abströmöffnung 25 der Blasluft bzw.
eines zwischen Bogenleiteinrichtung 18 und Bogenmaterial B aufgebauten Luftpolsters
26 über die Formatbreite hinaus in Richtung der jeweiligen Seitenwand. Zwecks Erzielung
des Luftpolsters 26 kann die Pneumatikeinrichtung 19 im Blasluftbetrieb temporär oder
ständig mit voller Leistung betrieben werden.
[0022] Im vorliegenden Beispiel ist zwischen jeder Abschotteinrichtung 23 und der Transfertrommel
10 eine Abströmöffnung 25 zum Abströmen der Blasluft (Luftpolster 26) angeordnet.
Dabei kann die Abschotteinrichtung 23 durch pneumatische oder mechanische Mittel realisiert
sein. Als pneumatische Mittel eignen sich endseitig, d.h. seitlich, auf der Leitfläche
22, außerhalb des maximalen Formats des Bogenmaterials B angeordnete Düsen, die in
Förderrichtung des Bogenmaterials B einen Blasluftvorhang bilden, welcher das Abströmen
der Blasluft spürbar verzögert. In der Ausbildung gemäß Fig. 2 ist über die maximale
Formatbreite betrachtet jeweils endseitig, d.h. seitlich, an der Bogenleiteinrichtung
18 je eine mechanische Abschotteinrichtung 23 angeordnet, welche beispielsweise ein
der Transfertrommel 10 im Krümmungsverlauf angepasstes, je eine Abströmöffnung 25
zur Transfertrommel 25 bildendes Schottblech ist.
[0023] In einer Weiterbildung kann die Bogenleiteinrichtung 18 einen Strömungskanal 20 umfassen,
der eine Bodenfläche mit wenigstens einer daran, beispielsweise außerhalb angeordneten
Pneumatikeinrichtung 19 und je zwei Seitenwände umfasst sowie der Bodenfläche in einem
Abstand gegenüberliegend die angeordnete Leitfläche 22 mit Düsen 21 umfasst. In Fig.
2 ist gezeigt, dass eine Seitenwand des Strömungskanals 20 durch eine Abschotteinrichtung
23 gebildet sein kann. Die die Düsen 21 einschließende Leitfläche 22 und die Abschotteinrichtungen
23 können Teile eines Strömungskanals 20 sein.
Auch bei dieser Ausbildung ist eine einfache Abschotteinrichtung 23 durch je ein Schottblech
gebildet, welches in Bogenförderrichtung dem Krümmungsverlauf der Transfertrommel
10 angepasst ist. Bevorzugt erstreckt sich das jeweilige Schottblech von der Leitfläche
22 in Richtung Transfertrommel 10, so dass die Abströmöffnung 25 relativ klein dimensioniert
ist und damit das Abströmen des Luftpolsters 26 behindert wird.
In Fig. 2 ist weiterhin gezeigt, dass das Schottblech der Abschotteinrichtung 23 Teil
des Strömungskanals 20 ist und jeweils eine Seitenfläche des Strömungskanals 20 bilden
kann. Alternativ können diese Schottbleche auch zusätzlich an den Seitenflächen des
Strömungskanals 20 fixiert angeordnet sein. Das jeweilige Schottblech schließt bevorzugt
unmittelbar an der Oberseite der Leitfläche 22 an, um Leckageverluste beim Luftpolster
26 zu vermeiden.
[0024] Im vorliegenden Beispiel sind sämtliche Bogenführungszylinder, speziell die Transfertrommeln
7, 10, die Druckzylinder 8, die Speichertrommel 12 und der Wendezylinder 13 - bezogen
auf einen einfachgroßen Plattenzylinder 3 - doppeltgroß ausgebildet. In dieser Ausbildung
trägt jeder Bogenführungszylinder 7, 10, 8, 12, 13 zwei diametral gegenüberliegend
angeordnete Bogenhaltemittel 17. Die jeweilige Transfertrommel 10 trägt weiterhin
zwei am Grundkörper 14 lösbar angeordnete, jeweils mit Beschichtung, Versiegelungsschicht
und Öffnungen 11 versehene Trommelkappen 15, 16. Die jeweilige Transfertrommel 10
trägt zwei Trommelkappen 15, 16, die innerhalb des durch die Bogenhaltemittel
17 gebildeten Hüllkreises 24 (kreisförmige Peripherie der Bogengreifer) Mantelflächen
in einem gleichen Radius R kleiner dem Radius r des Hüllkreises 24 aufweisen.
[0025] In einer Ausbildung kann der der Speichertrommel 12 vorgeordnete Bogenführungszylinder
10 bzw. die Transfertrommel 10 doppeltgroß ausgebildet sein und zwei diametral gegenüberliegende
Bogenhaltemittel 17 sowie zwei lösbar am Grundkörper 14 angeordnete Trommelkappen
15, 16 umfassen.
In einer Ausbildung können in Förderrichtung des Bogenmaterials B dem Bogenführungszylinder
10 eine doppeltgroße Speichertrommel 12 mit zwei Bogentragflächen sowie ein doppeltgroßer
Wendezylinder 13 mit zwei Bogentragflächen nachgeordnet sein.
[0026] Unterhalb der jeweiligen Transfertrommel 10 ist in einem Abstand die pneumatisch
betreibbare Bogenleiteinrichtung 18 mit über die maximale Formatbreite sich erstreckender
Leitfläche 22 mit Düsen 21 und jeweils endseitig in Richtung der Seitenwände daran
angeordneten Abschotteinrichtungen 23 angeordnet.
[0027] Die Wirkungsweise, beispielsweise im Bereich der Dreitrommelwendung 9 (gemäß Fig.
1), ist wie folgt: Das jeweilige Bogenmaterial B wird mit der Vorderkante voran von
einem Bogenhaltemittel 17 des Druckzylinders 8 (Druckwerk 1) an die nachgeordnete
Transfertrommel 10 übergeben und an der Vorderkante fixiert. Durch die Rotation der
Transfertrommel 10 wird das Bogenmaterial B in einer Förderebene schwebend geführt.
Die Förderebene ist jeweils zum Umfang der Transfertrommel 10 mit Trommelkappen 15,
16 (bevorzugt mit farb/lackabweisender Beschichtung) und zur Leitfläche 22 der Bogenleiteinrichtung
18 durch je einen Abstand definiert. Die bevorzugt mittels einer Maschinensteuerung
steuerbare Pneumatikeinrichtung 19 erzeugt mittels der Düsen 21 oberhalb der Leitfläche
22 ein Luftpolster 26, welches das an der Transfertrommel 10 geführte Bogenmaterial
B stützt. Das seitliche Abströmen des Luftpolsters 26 wird durch die jeweilige Abschotteinrichtung
23 (und entsprechend dimensionierter Abströmöffnung 25) verzögert, so dass sich ein
hinreichendes Luftpolster 26 zwischen Leitfläche 22 und Bogenmaterial B ausbilden
kann. Die Ausbildung des Luftpolster 26 kann weiterhin durch die Öffnungen 11 in den
Trommelkappen 15, 16 mit farb-/ lackabweisender Beschichtung unterstützt werden, indem
die
[0028] Öffnungen 11 das Entweichen der Luft zwischen Bogenmaterial B und der jeweiligen
Trommelkappe 15, 16 in einer bestimmten Größe gestatten. Anschließend wird das Bogenmaterial
B mit der Vorderkante voran an ein Bogenhaltemittel 17 der nachgeordneten Speichertrommel
12 übergeben.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Druckwerk (Schöndruck)
- 2
- Druckwerk (Schön-/Widerdruck)
- 3
- Plattenzylinder
- 4
- Gummituchzylinder
- 5
- Farbwerk
- 6
- Feuchtwerk
- 7
- Transfertrommel
- 8
- Druckzylinder
- 9
- Dreitrommelwendung
- 10
- Transfertrommel
- 11
- Öffnung
- 12
- Speichertrommel
- 13
- Wendezylinder
- 14
- Grundkörper
- 15
- erste Trommelkappe
- 16
- zweite Trommelkappe
- 17
- Bogenhaltemittel
- 18
- Bogenleiteinrichtung
- 19
- Pneumatikeinrichtung
- 20
- Strömungskanal
- 21
- Düse
- 22
- Leitfläche
- 23
- Abschotteinrichtung
- 24
- Hüllkreis
- 25
- Abströmöffnung
- 26
- Luftpolster
- B
- Bogenmaterial
- R
- Radius (Trommelkappe 15, 16)
- r
- Radius (Hüllkreis 24)
1. Bogendruckmaschine mit Bogenführungszylindern, welche in den Betriebsarten Schöndruck
oder Schön- und Widerdruck betreibbar ist, und ein Bogenführungszylinder (10) einen
Grundkörper (14) mit wenigstens einem daran angeordneten Bogenhaltesystem (17) sowie
wenigstens eine lösbar am Grundkörper angeordnete Trommelkappe (15, 16) umfasst, wobei
die jeweilige Trommelkappe (15, 16) an der Oberfläche eine haftfest angeordnete, farb-/lackabweisende
Beschichtung, welche durch die Metalle Chrom, Eisen, Titan, Nickel, Kobalt, Wolfram
oder Molybdän gebildet ist oder zumindest davon Anteile enthält und gegebenenfalls
auf dieser Beschichtung eine haftfest angeordnete Versiegelungsschicht aus der Gruppe
der Polyorganosiloxane aufweist, und wobei dem wenigstens eine Trommelkappe (15, 16)
aufweisenden Bogenführungszylinder (10) außerhalb einer Förderebene für Bogenmaterial
(B) eine Bogenleiteinrichtung (18) benachbart angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenleiteinrichtung (18) eine geschlossene, mit Düsen (21) durchsetzte und mit
einer Pneumatikeinrichtung (19) gekoppelte, sich über die Formatbreite erstreckende
Leitfläche (22) aufweist,
dass die Leitfläche (22) außerhalb der maximalen Formatbreite je eine angeordnete Abschotteinrichtung
(23) aufweist, und
dass zwischen wenigstens einer Abschotteinrichtung (23) und dem Bogenführungszylinder
(10) mit wenigstens einer Trommelkappe (15, 16) eine Abströmöffnung (25) für ein zwischen
der Leitfläche (22) mit Abschotteinrichtung (23) und dem Bogenmaterial (B) erzeugbares
Luftpolster (26) gebildet ist.
2. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Trommelkappe (15, 16) eine geschlossene, von Öffnungen (11) durchsetzte
Oberfläche umfasst.
3. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in der Leitfläche (22) angeordneten Düsen (21) Bohrungen oder Schlitze sind.
4. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Düsen (21) einschließende Leitfläche (22) und die Abschotteinrichtungen (23)
Teile eines Strömungskanals (20) sind.
5. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Trommelkappe (15, 16) innerhalb eines durch wenigstens ein Bogenhaltemittel
(17) der Transfertrommel (10) gebildeten Hüllkreises (24) eine Mantelfläche mit einem
Radius (R) kleiner dem Radius ( r ) des Hüllkreises (24) ausgebildet ist.
6. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bogenführungszylinder (10) in Förderrichtung des Bogenmaterials (B) einer Speichertrommel
(12) einer Dreitrommelwendung (9) unmittelbar vorgeordnet ist.
7. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bogenführungszylinder (10) in Förderrichtung des Bogenmaterials (B) einem Druckzylinder
(8) wenigstens eines einer Bogenwendung nachgeordneten Druckwerks (2) unmittelbar
nachgeordnet ist.
8. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bogenführungszylinder (10) in Förderrichtung des Bogenmaterials (B) zwischen
zwei Druckzylindern (8) zweier benachbarter Druckwerke (1, 2) und/oder Lackwerke angeordnet
ist.
9. Bogendruckmaschine nach Anspruch 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der der Speichertrommel (12) vorgeordnete Bogenführungszylinder (10) doppeltgroß
ausgebildet ist und zwei diametral gegenüberliegende Bogenhaltemittel (17) sowie zwei
lösbar am Grundkörper (14) angeordnete Trommelkappen (15, 16) umfasst.
10. Bogendruckmaschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Förderrichtung des Bogenmaterials (B) dem Bogenführungszylinder (10) eine doppeltgroße
Speichertrommel (12) sowie ein doppeltgroßer Wendezylinder (13) nachgeordnet sind.