[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überziehen einer Schlauchfolie bzw. einer
Folienhaube über einen Gutstapel, wobei die Schlauchfolie zunächst auf einer Raffeinrichtung
aufgerafft wird, wobei die aufgeraffte Schlauchfolie im Anschluss daran mit einer
Überzieheinrichtung über den Gutstapel gezogen wird, indem die Überzieheinrichtung
entlang des Gutstapels bewegt wird und die Schlauchfolie dabei von der Überzieheinrichtung
abgerafft wird. Die Erfindung betrifft fernerhin eine Vorrichtung zum Überziehen einer
Schlauchfolie bzw. einer Folienhaube über einen Gutstapel.
[0002] Gutstapel meint insbesondere eine Mehrzahl von Packungen, Paketen, Säcken oder dergleichen
Einheiten, die zweckmäßigerweise zu einem quaderförmigen Gutstapel gestapelt sind.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Gutstapel auf einer Palette aufgenommen
ist. Dieser Gutstapel wird mit einer Schlauchfolie bzw. mit einer Folienhaube überzogen,
um dem Gutstapel einerseits eine höhere Stabilität zu verleihen und um den Gutstapel
andererseits vor Witterungseinflüssen zu schützen. Bei dem Gutstapel kann es sich
grundsätzlich auch um wenige gestapelte Einheiten handeln oder aber auch um eine einzelne
größere Einheit, beispielsweise aus dem Weißwarenbereich (Waschmaschinen, Kühlschränke,
Spülmaschinen und dergleichen). Der Gutstapel muss nicht zwingend eine Quaderform
haben, sondern kann prinzipiell auch andere Formen aufweisen. Die überzuziehende Schlauchfolie
bzw. Folienhaube passt sich gleichsam der Form des Gutstapels an.
[0003] Verfahren und Vorrichtungen der eingangs beschriebenen Art sind aus der Praxis in
unterschiedlichen Ausführungsvarianten bekannt. Bei nach diesen bekannten Maßnahmen
übergezogener Schlauchfolie lässt häufig die Ladungsstabilität insbesondere im unteren
Bereich des Gutstapels zu wünschen übrig. Man hat bereits versucht, die Ladungsstabilität
durch zusätzliche Umreifungen des Gutstapels zu verbessern. Diese Maßnahmen sind allerdings
aufwendig und häufig nicht funktionssicher bzw. nicht mit dem gewünschten Erfolg durchführbar.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Art anzugeben, mit dem die Ladungsstabilität insbesondere im
unteren Bereich des Gutstapels auf einfache, wenig aufwendige und funktionssichere
Weise erhöht werden kann. Der Erfindung liegt fernerhin das technische Problem zugrunde
eine entsprechende Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben.
[0005] Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung ein Verfahren zum Überziehen
einer Schlauchfolie bzw. einer Folienhaube über einen Gutstapel, wobei die Schlauchfolie
zunächst auf einer Raffeinrichtung aufgerafft wird,
wobei die aufgeraffte Schlauchfolie im Anschluss daran mit einer Überzieheinrichtung
über den Gutstapel gezogen wird, indem die Überzieheinrichtung entlang des Gutstapels
bewegt wird und die Schlauchfolie dabei von der Überzieheinrichtung abgerafft wird,
wobei die Raffeinrichtung bzw. Überzieheinrichtung zumindest zwei Raffelemente aufweist,
über die die beim Überziehen abgeraffte Schlauchfolie geführt wird,
wobei die Raffelemente nach Erreichen eines Endbereiches des Gutstapels vom Gutstapel
wegbewegt werden, so dass sich der Abstand der über die Raffelemente geführten Schlauchfolie
vom Gutstapel vergrößert,
wobei danach die Überzieheinrichtung entlang eines Gutstapelabschnitts entgegen der
Überziehrichtung bewegt wird, so dass ein erster Schlauchfolienabschnitt abgerafft
und entlang des Gutstapelabschnitts A auf der bereits an dem Gutstapel anliegenden
Schlauchfolie angelegt bzw. aufgelegt wird
und wobei die Überzieheinrichtung im Anschluss daran entlang zumindest eines Teils
des Gutstapelabschnittes A wiederum in Überziehrichtung bewegt wird, so dass ein zweiter
Schlauchfolienabschnitt längs des Teils des Gutstapelabschnittes auf dem ersten Schlauchfolienabschnitt
angelegt bzw. aufgelegt wird.
[0006] Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung weiterhin ein Verfahren zum
Überziehen einer Schlauchfolie bzw. einer Folienhaube über einen Gutstapel, wobei
die Schlauchfolie zunächst auf einer Raffeinrichtung aufgerafft wird,
wobei die aufgeraffte Schlauchfolie im Anschluss daran mit einer Überzieheinrichtung
über den Gutstapel gezogen wird, indem die Überzieheinrichtung entlang des Gutstapels
bewegt wird und die Schlauchfolie dabei von der Überzieheinrichtung abgerafft wird,
wobei die Raffeinrichtung bzw. Überzieheinrichtung zumindest zwei Raffelemente aufweist,
über die die beim Überziehen abgeraffte Schlauchfolie geführt wird,
wobei nach Erreichen eines Endbereiches des Gutstapels die Überzieheinrichtung entlang
eines Gutstapelabschnittes entgegen der Überziehrichtung bewegt wird, so dass ein
erster Schlauchfolienabschnitt abgerafft und entlang des Gutstapelabschnittes auf
der bereits an dem Gutstapel anliegenden Schlauchfolie angelegt bzw. aufgelegt wird,
wobei die Raffelemente nach dem Anlegen bzw. Auflegen des ersten Schlauchfolienabschnittes
zum Gutstapel hin bewegt werden, so dass sich der Abstand der über die Raffelemente
geführten Schlauchfolie zum Gutstapel verkleinert
und wobei die Überzieheinrichtung im Anschluss daran entlang zumindest eines Teil
des Gutstapelabschnittes wiederum in Überziehrichtung bewegt wird, so dass ein zweiter
Schlauchfolienabschnitt längs des Teils des Gutstapelabschnittes auf dem ersten Schlauchfolienabschnitt
angelegt bzw. aufgelegt wird.
[0007] Zweckmäßigerweise ist der Gutstapel auf einer Palette aufgenommen. Endbereich des
Gutstapels meint insbesondere die Palette bzw. den Bereich der Palette und/oder den
unteren, unmittelbar auf der Palette angeordneten Bereich des Gutstapels. Wenn der
Gutstapel nicht auf einer Palette aufgenommen ist, meint Endbereich des Gutstapels
insbesondere den unteren Bereich des Gutstapels. Es liegt weiterhin im Rahmen der
Erfindung, dass die bereits an dem Gutstapel anliegende Schlauchfolie mit dem anschließend
angelegten ersten Schlauchfolienabschnitt in Verbindung steht und dass dieser erste
Schlauchfolienabschnitt wiederum mit dem anschließend anzulegenden zweiten Schlauchfolienabschnitt
in Verbindung steht. Hierzu wird die Schlauchfolie zum Anlegen des ersten Schlauchfolienabschnittes
nach oben umgeschlagen und anschließend zum Anlegen des zweiten Schlauchfolienabschnittes
nach unten umgeschlagen. Es versteht sich, dass das Schlauchfolienende am Ende des
Überziehvorgangs und insbesondere nach dem Anlegen des zweiten Schlauchfolienabschnittes
abgerafft und an den Gutstapel bzw. an die Palette angelegt wird.
[0008] Wenn der Gutstapel auf einer Palette angeordnet ist, wird der erste Schlauchfolienabschnitt
empfohlenermaßen entlang des Gutstapelabschnittes A und entlang der Palette oder entlang
zumindest eines Teils der Höhe der Palette angelegt. Vorzugsweise wird der zweite
Schlauchfolienabschnitt entlang zumindest eines Teils des Gutstapelabschnittes A und
entlang der Palette oder entlang zumindest eines Teils der Höhe der Palette angelegt.
[0009] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Abraffen der Schlauchfolie im Wesentlichen
parallel zur Bewegung der Überzieheinrichtung in Überziehrichtung bzw. entgegen der
Überziehrichtung beim Überziehen der Schlauchfolie über den Gutstapel bzw. beim Anlegen
der Schlauchfolienabschnitte erfolgt. Gemäß besonders empfohlener Ausführungsform
der Erfindung erfolgt während der Bewegung der Überzieheinrichtung entgegen der Überziehrichtung
beim Anlegen des ersten Schlauchfolienabschnittes und während der Bewegung der Überzieheinrichtung
in Überziehrichtung beim Anlegen des zweiten Schlauchfolienabschnittes ein kontinuierliches
Abraffen der Schlauchfolie von der Überzieheinrichtung. In besonders vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass dabei die Abraffgeschwindigkeit bzw.
die Drehgeschwindigkeit der angetriebenen Raffrollen variabel einstellbar sind.
[0010] Die Schlauchfolie bzw. die Folienhaube besteht zweckmäßigerweise aus einer elastischen
Kunststofffolie. Soweit hier und nachfolgend von einer Folienhaube die Rede ist, meint
dies die an einem Ende bereits abgetrennte und abgeschweißte Schlauchfolie.
[0011] Zweckmäßigerweise wird die Schlauchfolie im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
von einem Schlauchfolienvorrat zugeführt. Empfohlenermaßen sind die Seitenränder der
Schlauchfolie im Vorratszustand nach innen gefaltet. Man spricht dann von einem Seitenfaltenschlauch.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die zugeführte Schlauchfolie über bzw. vor
dem Gutstapel geöffnet wird. Zweckmäßigerweise werden anschließend Raffelemente der
Raffeinrichtung in das Schlauchfolienende der geöffneten Schlauchfolie eingefahren,
so dass die Innenseite des Schlauchfolienendes an den Raffelementen anliegt. Jedes
Raffelement weist vorzugsweise einen Raffbügel auf, der sich empfohlenermaßen quer
zur Zuführrichtung der Schlauchfolie bzw. quer zur Vertikalrichtung erstreckt. Die
Innenseite des Schlauchfolienendes liegt nach dem Einfahren der Raffelemente an den
Raffbügeln an. Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind die Raffelemente
mit ihren Raffbügeln an den vier Ecken einer im Querschnitt rechteckförmigen geöffneten
Schlauchfolie angeordnet. In diesem Fall bezeichnet man die Raffbügel auch als Raffecken.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Raffelemente bzw. Raffbügel quer zur Zuführungsrichtung
der Schlauchfolie, insbesondere in horizontaler Richtung verfahrbar sind und zwar
vorzugsweise unabhängig voneinander verfahrbar sind. Es liegt fernerhin im Rahmen
der Erfindung, dass die Raffelemente bzw. Raffbügel in Zuführungsrichtung der Schlauchfolie,
insbesondere in vertikaler Richtung verfahrbar sind. Die Raffelemente bzw. Raffbügel
sind dazu empfohlenermaßen an einen Spannrahmen angeschlossen, der in Zuführungsrichtung
der Schlauchfolie, insbesondere in vertikaler Richtung verfahrbar ist.
[0012] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, dass eine Raffeinrichtung mit zumindest zwei Rollenanordnungen mit
jeweils zumindest einer Raffrolle und zumindest zwei Gegenrollen eingesetzt wird und
dass beim Aufraffen der Schlauchfolie die Raffrollen mit der Außenseite der Schlauchfolie
in Kontakt gebracht werden und lediglich eine der beiden Gegenrollen jeder Rollenanordnung
mit der Innenseite der Schlauchfolie in Kontakt gebracht wird. Es liegt im Rahmen
der Erfindung, dass jedem Raffelement bzw. jedem Raffbügel eine solche Rollenanordnung
zugeordnet ist. Dann ist die beim Aufraffen in Kontakt mit der Innenseite der Schlauchfolie
stehende Gegenrolle vorzugsweise jeweils in Zuführungsrichtung der Schlauchfolie hinter
bzw. unter dem zugeordneten Raffbügel angeordnet, insbesondere in vertikaler Richtung
unterhalb des zugeordneten Raffbügels angeordnet. Zweckmäßigerweise werden nach dem
Einführen der Raffelemente in das geöffnete Schlauchfolienende die Raffrollen herangefahren
bzw. angeklappt, so dass jede Raffrolle und die ihr zugeordnete Gegenrolle die Schlauchfolie
klemmend zwischen sich aufnehmen. Vorzugsweise werden die Raffrollen beim Aufraffen
der Schlauchfolie angetrieben und dazu ist jeder Raffrolle bevorzugt ein Antriebsmotor
zugeordnet. Empfohlenermaßen werden die Gegenrollen nicht angetrieben und funktionieren
gleichsam als andere Andrückrollen bezüglich der zugeordneten Raffrollen. Wie weiter
unten noch erläutert liegt es im Rahmen der Erfindung, dass jede Rollenanordnung eine
weitere Gegenrolle aufweist, die beim Aufraffen aber zweckmäßigerweise nicht in Kontakt
mit der Innenseite der Schlauchfolie steht. Die weitere Gegenrolle kann hierzu beispielsweise
von der zugeordneten Raffrolle abklappbar sein. Vorzugsweise sind die Rollenanordnungen
beim Aufraffen so orientiert, dass die Drehachse der in Kontakt mit der Schlauchfolie
stehenden Gegenrolle in Zuführungsrichtung der Schlauchfolie hinter bzw. in vertikaler
Richtung unterhalb der Drehachse der Raffrolle angeordnet ist.
[0013] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass ein für die Bildung der Folienhaube vorgesehener
Schlauchfolienabschnitt vom Schlauchfolienvorrat abgezogen wird und vor bzw. über
dem Gutstapel gerafft wird. Zweckmäßigerweise werden dazu zwei Raffelemente bzw. Raffbügel,
vorzugsweise vier Raffelemente bzw. Raffbügel in das geöffnete Schlauchfolienende
eingeführt. Empfohlenermaßen ist jedem Raffelement bzw. Raffbügel eine Rollenanordnung
zugeordnet, durch die die Schlauchfolie beim Aufraffen geführt wird und in Zuführungsrichtung
hinter der Rollenanordnung gerafft wird. Beim Raffen wird die Schlauchfolie auf den
Raffelementen in bekannter Weise balgenartig bzw. ziehharmonikaartig gerafft. Aufgrund
der oben beschriebenen bevorzugten Anordnung der Drehachsen der Rollen kann beim Raffen
eine sehr gleichmäßige Faltenbildung erreicht werden, wobei die Falten jeweils schräg
nach unten und (bezüglich des Gutstapels) nach außen weisen. Bei dieser gleichmäßigen
Ausrichtung der Falten kann die Folienhaube beim anschließenden Überziehen über den
Gutstapel auf einfache, funktionssichere und beschädigungsfreie Weise Falte für Falte
abgezogen werden. - Zweckmäßigerweise weist die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens eine Trennvorrichtung und eine Schweißvorrichtung auf, mit denen die Schlauchfolie
nach dem Raffen am oberen Ende der zu bildenden Folienhaube unter Bildung der Folienhaube
abgetrennt und abgeschweißt wird.
[0014] Gemäß besonders bevorzugter Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
die Schlauchfolie nach dem Aufraffen quergestretcht. Zweckmäßigerweise erfolgt das
Querstretchen mit der Raffeinrichtung. Vorzugsweise werden dazu die Raffelemente auch
als Querstretchelemente eingesetzt, mit denen die Schlauchfolie bzw. die Folienhaube
nach dem Raffen und zweckmäßigerweise vor dem Überziehen über den Gutstapel quergestretcht
wird. Empfohlenermaßen fahren dazu die Raffelemente mit ihren Raffbügeln quer zur
Zuführungsrichtung der Schlauchfolien auseinander. Das Querstretchen wird mit der
Maßgabe ausgeführt, dass der Querschnitt bzw. Horizontalquerschnitt der quergestretchten
Schlauchfolie größer ist als der Querschnitt bzw. Horizontalquerschnitt des Gutstapels.
Nach dem Raffen und nach dem Querstretchen wird die Schlauchfolie mit der Überziehvorrichtung
über den Gutstapel gezogen.
[0015] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird die Raffeinrichtung als
Überzieheinrichtung angesetzt. Beim Überziehen über den Gutstapel wird die Schlauchfolie
von der Raffeinrichtung bzw. Überzieheinrichtung abgerafft und wird dabei über die
Raffelemente bzw. Raffbügel geführt, bevor sie zur Anlage am Gutstapel kommt. Es wurde
bereits dargelegt, dass empfohlenermaßen vier Raffelemente bzw. vier Raffbügel beteiligt
sind, die bevorzugt an den vier Ecken der im Querschnitt rechteckförmigen Schlauchfolie
angeordnet sind. Zum Überziehen der Folienhaube sind die Raffelemente bzw. Raffbügel
in Überziehrichtung der Folienhaube bzw. in vertikaler Richtung verfahrbar. Dazu sind
die Raffelemente zweckmäßigerweise an einen Spannrahmen angeschlossen, der in Überziehrichtung
der Folienhaube bzw. in vertikaler Richtung verfahrbar ist.
[0016] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Abraffen der Schlauchfolie beim Überziehen
über den Gutstapel von den Rollenanordnungen unterstützt wird. Es liegt fernerhin
im Rahmen der Erfindung, dass die Rollenanordnungen ebenfalls an den Spannrahmen angeschlossen
sind und mit dem Spannrahmen in Überziehrichtung der Folienhaube bzw. in vertikaler
Richtung verfahrbar sind. Nach sehr bevorzugter Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens stehen zumindest beim Abraffen der Schlauchfolie im Zuge des Anlegens des
ersten und des zweiten Schlauchfolienabschnittes die Raffrollen der Rollenanordnungen
mit der Außenseite der Schlauchfolie in Kontakt und es stehen beide Gegenrollen jeder
Rollenanordnung mit der Innenseite der Schlauchfolie in Kontakt. Eine besonders bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass beim gesamten Abraffvorgang
der Schlauchfolie bei Überziehen über den Gutstapel die Raffrollen der Rollenanordnungen
mit der Außenseite der Schlauchfolie in Kontakt stehen und beide Gegenrollen jeder
Rollenanordnung mit der Innenseite der Schlauchfolie in Kontakt stehen. Zweckmäßigerweise
werden die Raffrollen beim Abraffen der Schlauchfolie in Abraffrichtung angetrieben.
Vorzugsweise ist die Drehgeschwindigkeit bzw. Umfangsgeschwindigkeit der Raffrollen
dabei langsamer bzw. etwas langsamer als die Geschwindigkeit der Überziehbewegung/Abwärtsbewegung
der Raffeinrichtung/Überzieheinrichtung. Auf diese Weise kann ein Vertikalstretch
in der Schlauchfolie erzeugt werden.
[0017] Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird beim Abraffen der Schlauchfolie
im Zuge des Überziehens über den Gutstapel die Schlauchfolie vor ihrer Anlage an den
Gutstapel klemmend zwischen der Raffrolle und den beiden Gegenrollen jeder Rollenanordnung
gehalten. Empfohlenermaßen ist beim Abraffen die Drehachse der ersten Gegenrolle in
Abraffrichtung hinter der Drehachse der Raffrollen angeordnet bzw. in Vertikalrichtung
über der Drehachse der Raffrolle angeordnet. Vorzugsweise ist die Drehachse der zweiten
Gegenrolle in Abraffrichtung vor der Drehachse der Raffrolle angeordnet bzw. in Vertikalrichtung
unterhalb der Drehachse der Raffrolle angeordnet. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass diese bevorzugte geometrische Anordnung bei allen Rollenanordnungen beim Abraffen
der Schlauchfolie verwirklicht ist. Das gilt insbesondere auch beim Abraffen der Schlauchfolie
im Zuge des Anlegens des ersten und des zweiten Schlauchfolienabschnittes.
[0018] Wenn beim Abraffen, beim Überziehen und Anlegen der Schlauchfolie an den Gutstapel
der Endbereich des Gutstapels erreicht wird, erfolgt zur Erzeugung des ersten Schlauchfolienabschnittes
ein Umschlagen der Schlauchfolie nach oben. Endbereich des Gutstapels meint dabei
insbesondere eine Palette auf der der Gutstapel angeordnet ist und vor allem den Palettenzwischenboden
oder Palettenunterboden der Palette auf der der Gutstapel angeordnet ist. Endbereich
des Gutstapels kann grundsätzlich aber auch der untere Bereich bzw. die untere Kante
des Gutstapels sein. Vorzugsweise werden nach Erreichen des Endbereiches des Gutstapels
die Raffelemente der Überzieheinrichtung in horizontaler Richtung vom Gutstapel wegbewegt,
so dass sich der Abstand der über die Raffelemente geführten Schlauchfolie vom Gutstapel
vergrößert. Die vorgenannte Querbewegung eines Raffelementes vor dem Umschlagen der
Schlauchfolie erfolgt vorzugsweise über 50 bis 150 mm, bevorzugt über 80 bis 120 mm
und besonders bevorzugt über etwa 100 mm. Zweckmäßigerweise wird im Anschluss an diese
Querbewegung der Raffelemente die Überzieheinrichtung entlang eines Gutstapelabschnittes
entgegen der Überziehrichtung bzw. nach oben bewegt, so dass der erste Schlauchfolienabschnitt
abgerafft und entlang des genannten Gutstapelabschnittes auf der bereits an dem Gutstapel
anliegenden Schlauchfolie aufgelegt wird. Die Höhe H des ersten Schlauchfolienabschnittes
beträgt vorzugsweise zumindest 1/20, bevorzugt zumindest 1/15, sehr bevorzugt zumindest
1/10 und besonders bevorzugt zumindest 1/8 der Höhe des Gutstapels bzw. der Höhe des
Gutstapels mit Palette. Empfohlenermaßen beträgt die Höhe bzw. Breite des ersten Schlauchfolienabschnittes
mindestens 100 mm und bevorzugt 200 bis 500 mm.
[0019] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass nach dem Umschlagen und Anlegen des ersten
Schlauchfolienabschnittes auf die bereits am Gutstapel anliegende Schlauchfolie ein
weiteres Umschlagen der Schlauchfolie nach unten erfolgt, so dass auf diese Weise
der zweite Schlauchfolienabschnitt gebildet bzw. abgerafft und auf dem ersten Schlauchfolienabschnitt
abgelegt wird. Es empfiehlt sich, dass die Raffelemente der Überzieheinrichtung nach
dem Anlegen des ersten Schlauchfolienabschnittes in horizontaler Richtung zum Gutstapel
hinbewegt werden, so dass sich der Abstand der über die Raffelemente geführten Schlauchfolie
zum Gutstapel verkleinert und dass danach die Überzieheinrichtung zum Abraffen und
Anlegen des zweiten Schlauchfolienabschnittes wiederum in Überziehrichtung bewegt
wird. Die vorgenannte Horizontalbewegung bzw. Querbewegung eines Raffelementes vor
dem zweiten Umschlagen der Schlauchfolie erfolgt zweckmäßigerweise über 20 bis 80
mm, vorzugsweise über 35 bis 65 mm und bevorzugt über etwa 50 mm. Nach einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung entspricht die Höhe H des zweiten Schlauchfolienabschnittes
der Höhe H des ersten Schlauchfolienabschnittes bzw. in etwa der Höhe H des ersten
Schlauchfolienabschnittes. Es empfiehlt sich, dass die Schlauchfolie nach dem Anlegen
des zweiten Schlauchfolienabschnittes von der Überzieheinrichtung freigegeben wird.
- Es liegt im Übrigen im Rahmen der Erfindung, dass die Schlauchfolie und der erste
Schlauchfolienabschnitt sowie der zweite Schlauchfolienabschnitt über den gesamten
Umfang des Gutstapels umlaufen.
[0020] Zumindest beim Abraffen der Schlauchfolie im Zuge des Anlegens des ersten Schlauchfolienabschnittes
und beim Abraffen der Schlauchfolie im Zuge des Anlegens des zweiten Schlauchfolienabschnittes
sind die Gegenrollen mit der Maßgabe angeordnet, dass die Schlauchfolie die Raffrolle
mit einem Umschlingungswinkel a umschlingt. Der Umschlingungswinkel a beträgt zweckmäßigerweise
25° bis 60°, vorzugsweise 30° bis 50° und besonders bevorzugt 35° bis 45°, insbesondere
etwa 40°. Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass die Durchmesser der Gegenrollen
mit der Maßgabe eingerichtet sind, dass die vorstehend angegebenen Umschlingungswinkel
realisierbar sind. Vorzugsweise ist die Anordnung der Gegenrollen und der genannte
Umschlingungswinkel auch beim Abraffen der Schlauchfolie im Zuge des Überziehens über
den Gutstapel vor dem Umschlagen zum ersten Schlauchfolienabschnitt realisiert.
[0021] Der vorstehend beschriebene Kontakt der Schlauchfolie mit der Raffrolle und den beiden
Gegenrollen und insbesondere die angegebenen Umschlingungswinkel haben sich besonders
bewährt. Das gilt vor allem für das Abraffen im Zuge des Anlegens des ersten Schlauchfolienabschnittes
bzw. bei der Bewegung der Überzieheinrichtung entgegen der Überziehrichtung. Hier
entfällt die beim vorherigen Überziehen über den Gutstapel auf die Schlauchfolie einwirkende
Vertikalkraft und das Abraffen ist wesentlich schwieriger. Das gilt insbesondere für
Schlauchfolien, die auf ihrer Innenseite einen hohen Reibwert bzw. einen höheren Reibwert
als auf ihrer Außenseite aufweisen. Nichtsdestoweniger ist bei Einhaltung der erfindungsgemäßen
Lehre ein einfaches, problemloses und funktionssicheres Abraffen auch beim Anlegen
des ersten Schlauchfolienabschnittes sowie auch beim Anlegen des zweiten Schlauchfolienabschnittes
möglich.
[0022] Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung weiterhin eine Vorrichtung
zum Überziehen einer Schlauchfolie bzw. einer Folienhaube über einen Gutstapel mit
einer Raffeinrichtung zum Aufraffen der Schlauchfolie und mit einer Überzieheinrichtung
zum Abraffen und zum Überziehen der Schlauchfolie über den Gutstapel,
wobei mit der Überzieheinrichtung zumindest ein mit der bereits auf dem Gutstapel
aufliegenden Schlauchfolie verbundener Schlauchfolienabschnitt umklappbar und auf
der auf dem Gutstapel aufliegenden Schlauchfolie auflegbar ist,
wobei die Überzieheinrichtung zumindest zwei Rollenanordnungen mit jeweils zumindest
einer Raffrolle und jeweils zumindest zwei Gegenrollen aufweist und wobei beim Abraffen
der Schlauchfolie zum Auflegen des zumindest einen Schlauchfolienabschnittes die Raffrolle
und die beiden Gegenrollen in Kontakt mit der abgerafften Schlauchfolie bringbar sind.
Die Raffrolle jeder Rollenanordnung steht dabei mit der Außenseite der Schlauchfolie
in Kontakt und die beiden Gegenrollen jeder Rollenanordnung stehen jeweils mit der
Innenseite der Schlauchfolie in Kontakt.
[0023] Wie oben bereits dargelegt ist die Raffeinrichtung als Überzieheinrichtung zum Abraffen
und zum Überziehen der Schlauchfolie über den Gutstapel einsetzbar. Bei der Raffeinrichtung
und der Überzieheinrichtung handelt es sich dann also um dieselbe Einrichtung.
[0024] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind zumindest
zwei Raffelemente vorgesehen, denen jeweils eine Rollenanordnung zugeordnet ist, wobei
die Raffelemente jeweils zumindest einen Raffbügel aufweisen, über den die Schlauchfolie
beim Aufraffen und beim Abraffen führbar ist und wobei eine erste (obere) Gegenrolle
jeder Rollenanordnung beim Abraffen der Schlauchfolie auf Höhe des Raffbügels angeordnet
ist und den zugeordneten Raffbügel vorzugsweise überragt bzw. geringfügig überragt.
Empfohlenermaßen steht die genannte erste (obere) Gegenrolle einige Millimeter aus
der Oberfläche des Raffbügels nach oben vor.
[0025] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
und mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine besonders effektive Ladungssicherung
bzw. Ladungsstabilität für einen mit einer Schlauchfolie überzogenen Gutstapel erreicht
werden kann. Hervorzuheben ist dabei, dass das erfindungsgemäße Verfahren relativ
einfach und wenig aufwendig sowie funktionssicher durchführbar ist. Besondere Bedeutung
kommt im Rahmen der Erfindung der Ausführungsform zu, gemäß der beim Abraffen und
Überziehen der Schlauchfolie die Raffrolle und die beiden zugeordneten Gegenrollen
jeder Rollenanordnung in Kontakt mit der abgerafften Schlauchfolie stehen. Auf diese
Weise kann ein besonders kontrolliertes und funktionssicheres Abraffen vor allem auch
bei der Erzeugung des ersten und des zweiten Schlauchfolienabschnitts erzielt werden.
Das gilt insbesondere auch für den Einsatz von Schlauchfolien, die an ihrer Innenoberfläche
einen hohen Reibwert bzw. an ihrer Innenoberfläche einen höheren Reibwert als an ihrer
Außenoberfläche aufweisen. Solche Schlauchfolien werden vor allem in der Getränkeindustrie
eingesetzt um an der Ladung einen möglichst hohen Reibwert zu erreichen. Dadurch soll
die Ladungssicherung erhöht werden, weil die Schlauchfolien durch die entsprechende
Haftung am Gutstapel die erwünschte Vorspannung während des Transports bzw. während
der Lagerung weniger schnell verlieren. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde,
dass solche Schlauchfolien mit aufgerauter Innenoberfläche Probleme beim Abraffen
der Schlauchfolie und vor allem auch beim Umfalten von Schlauchfolienabschnitten bereiten.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung und bei dem erfindungsgemäßen Verfahren treten
diese Probleme nicht auf und es ist ein einfaches und funktionssicheres sowie beschädigungsfreies
Abraffen und Umfalten der Schlauchfolie möglich.
[0026] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 1 im Schnitt,
- Fig. 3
- einen Ausschnitt aus Fig. 1 im Bereich einer Rollenanordnung in einer ersten Funktionsstellung,
- Fig. 4
- den Gegenstand nach Fig. 3 in einer zweiten Funktionsstellung und
- Fig. 5
- den Gegenstand gemäß Fig. 3 in einer dritten Funktionsstellung.
[0027] In den Figuren ist eine Vorrichtung zum Überziehen einer Schlauchfolie 1 über einen
Gutstapel 2 dargestellt. Nachfolgend wird durchgängig der Begriff Schlauchfolie 1
benutzt, obwohl nach bevorzugter Ausführungsvariante die Schlauchfolie 1 nach dem
Abtrennen und Abschweißen als Folienhaube vorliegt. Der Gutstapel 2 mag von einer
Mehrzahl von Paketen gebildet sein, die auf einer Palette 3 zu einem Quader gestapelt
sind.
[0028] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Schlauchfolie 1 zunächst von
einem Schlauchfolienvorrat 4 zugeführt und oberhalb des Gutstapels 2 mit einer Öffnungsvorrichtung
5 geöffnet. Anschließend werden vier Raffelemente 6 in die geöffnete Schlauchfolie
1 eingefahren, so dass die Innenseite der Schlauchfolie 1 an diesen Raffelementen
6 anliegt. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel sind die Raffelemente 6 an den
vier Ecken einer im Querschnitt rechteckförmigen geöffneten bzw. aufgespannten Schlauchfolie
1 angeordnet. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel weisen die Raffelemente
6 jeweils einen gebogenen Raffbügel 7 auf, der sich quer zur Zuführungsrichtung Z
der Schlauchfolie 1 erstreckt sowie eine an den Raffbügel 7 anschließende Vertikalwand
8.
[0029] In der Fig. 1 wird gezeigt, dass die Schlauchfolie 1 vor dem Überziehen über den
Gutstapel 2 zunächst auf einer Raffeinrichtung R/Ü aufgerafft wird. Dazu ist jedem
Raffelement 6 eine Rollenanordnung 9 aus einer Raffrolle 10 und einer Gegenrolle 11
zugeordnet. Jede Rollenanordnung 9 weist auch noch eine in der Fig. 1 nicht dargestellte
weitere Gegenrolle 12 auf. Die weitere Gegenrolle 12 ist vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
beim Aufraffen nicht beteiligt und wird - wie weiter unten noch erläutert - beim Abraffen
und Überziehen der Schlauchfolie 1 über den Gutstapel 2 eingesetzt. Die Schlauchfolie
1 wird vom Schlauchfolienvorrat 4 abgezogen, jeweils über die Raffbügel 7 geführt
sowie jeweils zwischen der Raffrolle 10 und der Gegenrolle 11 hindurchgeführt. Dabei
werden die Raffrollen 10 vorzugsweise durch einen Antriebsmotor 13 angetrieben während
die Gegenrollen 11 nicht angetrieben werden und lediglich als Andrückrollen wirken.
Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel haben die Raffrollen 10 einen größeren
Durchmesser als die Gegenrollen 11, 12. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel
ist die Raffrolle 10 und die Gegenrolle 11 jeder Rollenanordnung beim Abraffen so
angeordnet, dass die Drehachse der Gegenrolle 11 in Zuführungsrichtung der Schlauchfolie
1 hinter der Drehachse der zugeordneten Raffrolle 10 bzw. in vertikaler Richtung unterhalb
der Drehachse der zugeordneten Raffrolle 10 liegt. Nach dem Durchlaufen der Rollenanordnungen
9 wird die Schlauchfolie 1 unterhalb der Rollenanordnungen 9 gerafft. Nach diesem
Raffen der Schlauchfolie 1 wird die Schlauchfolie 1 an ihrem oberen Ende zweckmäßigerweise
mit einer nicht dargestellten Trennvorrichtung abgetrennt und mit einer ebenfalls
nicht dargestellten Schweißvorrichtung abgeschweißt, so dass eine Folienhaube gebildet
wird, die anschließend über den Gutstapel 2 gezogen werden kann.
[0030] Gemäß bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird die geraffte Schlauchfolie 1
quergestretcht, so dass ihr Horizontalquerschnitt größer ist als der Horizontalquerschnitt
des Gutstapels 2. Vorzugsweise werden die Raffelemente 6 bzw. die Raffbügel 7 dabei
als Querstretchelemente eingesetzt und zum Querstretchen der Schlauchfolie 1 werden
die Raffelemente 6 diagonal auseinander gefahren. In der Fig. 2 sind die Raffelemente
6 nach dem Querstretchen über dem Gutstapel 2 dargestellt. Im Anschluss an das Raffen
und Querstretchen wird die Schlauchfolie 1 dann über den Gutstapel 2 gezogen. Vorzugsweise
und im Ausführungsbeispiel wird die Raffeinrichtung R/Ü dabei auch als Überzieheinrichtung
R/Ü eingesetzt und die Schlauchfolie 1 wird beim Überziehen über den Gutstapel 2 von
der Überzieheinrichtung R/Ü abgerafft. Die Überzieheinrichtung R/Ü wird dabei im Wesentlichen
von einem vertikal verfahrbaren Spannrahmen gebildet, an den an vier Ecken die Raffelemente
6 und Rollenanordnungen 9 angeschlossen sind. Die Raffelemente 6 und Rollenanordnungen
9 werden also beim Überziehen der Schlauchfolie 1 über den Gutstapel 2 mit dem Spannrahmen
verfahren bzw. nach unten verfahren.
[0031] Bei dem Überziehen über den Gutstapel 2 wird die geraffte Schlauchfolie 1 wieder
abgerafft, wobei die Falten der gerafften Schlauchfolie 1 nach und nach abgezogen
bzw. aufgelöst werden. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass bei diesem Abraffen
der Schlauchfolie 1 die Raffrolle 10 und beide Gegenrollen 11, 12 jeder Rollenanordnung
mit der Schlauchfolie 1 in Kontakt stehen. Insbesondere Fig. 3 zeigt, dass die Raffrolle
10 jeder Rollenanordnung mit der Außenseite der Schlauchfolie 1 in Kontakt steht während
die beiden Gegenrollen 11, 12 mit der Innenseite der Schlauchfolie 1 in Kontakt stehen.
Raffrolle 10 und Gegenrollen 11, 12 nehmen also die abgeraffte Schlauchfolie 1 klemmend
zwischen sich auf. Die Raffrolle 10 jeder Rollenanordnung 9 wirkt also gegen beide
Gegenrollen 11, 12 beim Abraffen der Schlauchfolie 1. Zweckmäßigerweise werden die
Raffrollen 10 beim Abraffen der Schlauchfolie 1 jeweils von einem Antriebsmotor 13
angetrieben und zwar in der in den Fig. 3 bis 5 mit einem Pfeil angedeuteten Drehrichtung.
Dagegen werden die Gegenrollen 11, 12 beim Abraffen zweckmäßigerweise nicht angetrieben
und wirken lediglich als Andrückrollen bezüglich der Raffrolle 10. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform wird die Drehgeschwindigkeit bzw. Umfangsgeschwindigkeit der Raffrollen
10 etwas geringer gewählt als die Überziehgeschwindigkeit der Überzieheinrichtung
R/Ü. Dadurch kann ein Vertikalstretch an der Schlauchfolie 1 erzeugt werden. - Wie
in den Fig. 3 bis 5 erkennbar wird die Schlauchfolie 1 beim Abraffen durch die Rollenanordnungen
9 und über die Raffbügel 7 der Raffelemente 6 geführt.
[0032] Die Fig. 3 bis 5 zeigen weiterhin, dass beim Abraffen und Überziehen der Schlauchfolie
1 die Drehachse der ersten oberen Gegenrolle 12 zweckmäßigerweise in Abraffrichtung
hinter der Drehachse der Raffrolle 10 bzw. in Vertikalrichtung oberhalb der Drehachse
der Raffrolle 10 angeordnet ist. Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel ist fernerhin
die Drehachse der zweiten unteren Gegenrolle 11 in Abraffrichtung vor der Drehachse
der Raffrolle 10 bzw. in Vertikalrichtung unterhalb der Drehachse der Raffrolle 10
angeordnet. Der Durchmesser der Raffrolle 10 der Rollenanordnungen 9 ist vorzugsweise
und im Ausführungsbeispiel größer bzw. deutlich größer als die Durchmesser der Gegenrollen
11, 12. Die erste obere Gegenrolle 12 ist bevorzugt auf Höhe des Raffbügels 7 eines
Raffelementes 6 angeordnet und steht vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel etwas
aus der Oberfläche des Raffbügels 7 nach oben vor. Empfohlenermaßen steht die Gegenrolle
12 0,5 bis 4 mm aus der Oberfläche des Raffbügels 7 vor.
[0033] Fig. 3 zeigt, dass nach Überziehen der Schlauchfolie 1 über den Gutstapel 2 die Überzieheinrichtung
R/Ü mit den Einheiten aus Raffelementen 6 und Rollenanordnungen 9 den Endbereich bzw.
unteren Bereich des Gutstapels erreicht hat. Im Ausführungsbeispiel befindet sich
die obere Gegenrolle 12 jeder Rollenanordnung 9 auf Höhe des Palettenunterbodens 14
der Palette 3. Anschließend werden die Einheiten aus Raffelementen 6 und Rollenanordnungen
9 - wie durch den Pfeil in Fig. 3 angedeutet - in horizontaler Richtung vom Gutstapel
2 wegbewegt, so dass sich der Abstand der über die Raffelemente 6 geführten Schlauchfolie
1 zum Gutstapel 2 vergrößert. Danach wird die Überzieheinrichtung R/Ü mit ihren Einheiten
aus Raffelementen 6 und Rollenanordnungen 9 nach oben entgegen der Überziehrichtung
bewegt, so dass die Schlauchfolie 1 nach oben umgeschlagen wird und ein erster Schlauchfolienabschnitt
15 gebildet wird. Dieser erste Schlauchfolienabschnitt 15 wird nach dem Abraffen entlang
des Gutstapelabschnitts A und entlang der Palette 3 auf der bereits an dem Gutstapel
2 und an der Palette 3 anliegenden Schlauchfolie 1 angelegt. - In Fig. 4 ist im Übrigen
erkennbar, dass die Schlauchfolie 1 die Raffrolle 10 mit einem Umschlingungswinkel
α umschlingt, der vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel 40° bzw. in etwa 40° beträgt.
[0034] Wenn die gewünschte Höhe H des ersten Schlauchfolienabschnittes 15 erreicht ist,
werden die Einheiten aus Raffelementen 6 und Rollenanordnungen 9 wieder in horizontaler
Richtung zum Gutstapel hin bewegt, so dass sich der Abstand der über die Raffelemente
6 geführten Schlauchfolie 1 zum Gutstapel 2 wieder verkleinert. Danach wird die Überzieheinrichtung
R/Ü mit den Einheiten aus Raffelementen und Rollenanordnungen 9 wiederum in Überziehrichtung
nach unten bewegt, so dass die Schlauchfolie 1 nach unten umgeschlagen wird und ein
zweiter Schlauchfolienabschnitt 16 gebildet. Der zweite Schlauchfolienabschnitt 16
wird dann auf den ersten Schlauchfolienabschnitt 15 aufgelegt. Nach dem Auflegen des
zweiten Schlauchfolienabschnittes 16 wird die Schlauchfolie 1 von der Überzieheinrichtung
R/Ü freigegeben.
[0035] Mit Hilfe der umgelegten Schlauchfolienabschnitte 15, 16 wird eine sehr effektive
Ladungssicherheit erzielt. Die Schlauchfolienabschnitte 15, 16 können dabei auf einfache,
funktionssichere und zwanglose Weise erzeugt werden, indem die Schlauchfolie 1 beim
Abraffen sowohl mit der Raffrolle 10 als auch mit beiden Gegenrollen 11, 12 in Kontakt
steht.
1. Verfahren zum Überziehen einer Schlauchfolie (1) bzw. einer Folienhaube über einen
Gutstapel (2), wobei die Schlauchfolie (1) zunächst auf einer Raffeinrichtung (R/Ü)
aufgerafft wird,
wobei die aufgeraffte Schlauchfolie (1) im Anschluss daran mit einer Überzieheinrichtung
(R/Ü) über den Gutstapel (2) gezogen wird, indem die Überzieheinrichtung (R/Ü) entlang
des Gutstapels (2) bewegt wird und die Schlauchfolie (1) dabei von der Überzieheinrichtung
(R/Ü) abgerafft wird,
wobei die Raffeinrichtung bzw. Überzieheinrichtung (R/Ü) zumindest zwei Raffelemente
(6) aufweist, über die die beim Überziehen abgeraffte Schlauchfolie (1 ) geführt wird,
wobei die Raffelemente (6) nach Erreichen eines Endbereiches des Gutstapels (2) vom
Gutstapel (2) wegbewegt werden, so dass sich der Abstand der über die Raffelemente
(6) geführten Schlauchfolie (1) vom Gutstapel (2) vergrößert,
wobei danach die Überzieheinrichtung (R/Ü) entlang eines Gutstapelabschnitts (A) entgegen
der Überziehrichtung bewegt wird, so dass ein erster Schlauchfolienabschnitt (15)
auf der bereits an dem Gutstapel (2) anliegenden Schlauchfolie (1) angelegt wird
und wobei die Überzieheinrichtung (R/Ü) im Anschluss daran entlang zumindest eines
Teils des Gutstapelabschnittes (A) wiederum in Überziehrichtung bewegt wird, so dass
ein zweiter Schlauchfolienabschnitt (16) auf dem ersten Schlauchfolienabschnitt (15)
aufgelegt wird.
2. Verfahren zum Überziehen einer Schlauchfolie (1) bzw. einer Folienhaube über einen
Gutstapel (2), wobei die Schlauchfolie (1) zunächst auf einer Raffeinrichtung (R/Ü)
aufgerafft wird,
wobei die aufgeraffte Schlauchfolie (1) im Anschluss daran mit einer Überzieheinrichtung
(R/Ü) über den Gutstapel (2) gezogen wird, indem die Überzieheinrichtung (R/Ü) entlang
des Gutstapels (2) bewegt wird und die Schlauchfolie (1) dabei von der Überzieheinrichtung
(R/Ü) abgerafft wird,
wobei die Raffeinrichtung bzw. Überzieheinrichtung (R/Ü) zumindest zwei Raffelemente
(6) aufweist, über die die beim Überziehen abgeraffte Schlauchfolie (1 ) geführt wird,
wobei nach Erreichen eines Endbereiches des Gutstapels (2) die Überzieheinrichtung
(R/Ü) entlang eines Gutstapelabschnittes (A) entgegen der Überziehrichtung bewegt
wird, so dass ein erster Schlauchfolienabschnitt (15) auf der bereits an dem Gutstapel
(2) anliegenden Schlauchfolie (1) angelegt wird,
wobei die Raffelemente (6) nach dem Anlegen des ersten Schlauchfolienabschnittes (15)
zum Gutstapel (2) hinbewegt werden, so dass sich der Abstand der über die Raffelemente
(6) geführten Schlauchfolie (1) zum Gutstapel (2) verkleinert
und wobei die Überzieheinrichtung (R/Ü) im Anschluss daran entlang zumindest eines
Teils des Gutstapelabschnittes (A) wiederum in Überziehrichtung bewegt wird, so dass
ein zweiter Schlauchfolienabschnitt (16) auf dem ersten Schlauchfolienabschnitt (15)
aufgelegt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei eine Raffeinrichtung (R/Ü) mit
zumindest zwei Rollenanordnungen (9) mit jeweils zumindest einer Raffrolle (10) und
zumindest zwei Gegenrollen (11, 12) eingesetzt wird und wobei beim Aufraffen der Schlauchfolie
(1) die Raffrollen (10) mit der Außenseite der Schlauchfolie (1) in Kontakt gebracht
werden und lediglich eine der beiden Gegenrollen (11) jeder Rollenanordnung (9) mit
der Innenseite der Schlauchfolie (1) in Kontakt gebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Schlauchfolie (1) nach dem Aufraffen
quergestretcht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Raffeinrichtung (R/Ü) als Überzieheinrichtung
(R/Ü) eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei zumindest beim Abraffen der Schlauchfolie
(1) im Zuge des Anlegens des ersten und des zweiten Schlauchfolienabschnittes (15,
16) die Raffrollen (10) der Rollenanordnungen (9) mit der Außenseite der Schlauchfolie
(1) in Kontakt stehen und beide Gegenrollen (11, 12) jeder Rollenanordnung (9) mit
der Innenseite der Schlauchfolie (1) in Kontakt stehen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei zumindest beim Abraffen der Schlauchfolie
(1) im Zuge des Anlegens des ersten und des zweiten Schlauchfolienabschnittes (15,
16) die Rollenanordnungen (9) mit der Maßgabe ausgelegt sind, dass die Schlauchfolie
(1) die Raffrollen (10) jeweils mit einem Umschlingungswinkel α umschlingt, der 25°
bis 60°, vorzugsweise 30° bis 50° und besonders bevorzugt 35° bis 45° beträgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei nach dem Anlegen des zweiten Schlauchfolienabschnittes
(16) die Schlauchfolie (1) von der Überzieheinrichtung (R/Ü) freigegeben wird.
9. Vorrichtung zum Überziehen einer Schlauchfolie (1) bzw. einer Folienhaube über einen
Gutstapel (2), - mit einer Raffeinrichtung (R/Ü) zum Aufraffen der Schlauchfolie (1)
und mit einer Überzieheinrichtung (R/Ü) zum Abraffen und zum Überziehen des Schlauchfolie
(1) über den Gutstapel (2),
wobei mit der Überzieheinrichtung (R/Ü) zumindest ein mit der bereits auf dem Gutstapel
(2) aufliegenden Schlauchfolie (1) verbundener Schlauchfolienabschnitt (15, 16) auf
der auf dem Gutstapel (2) aufliegenden Schlauchfolie (1) auflegbar ist,
wobei die Überzieheinrichtung (R/Ü) zumindest zwei Rollenanordnungen (9) mit jeweils
zumindest einer Raffrolle (10) und jeweils zumindest zwei Gegenrollen (11, 12) aufweist
und wobei beim Abraffen der Schlauchfolie (1) zum Auflegen des zumindest einen Schlauchfolienabschnittes
(15, 16) die Raffrolle (10) und die beiden Gegenrollen (11, 12) in Kontakt mit der
abgerafften Schlauchfolie (1) bringbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei die Raffeinrichtung (R/Ü) als Überzieheinrichtung
(R/Ü) zum Abraffen und zum Überziehen der Schlauchfolie (1) über den Gutstapel (2)
einsetzbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, wobei zumindest zwei Raffelemente
(6) vorgesehen sind, denen jeweils eine Rollenanordnung (9) zugeordnet ist, wobei
die Raffelemente (6) jeweils zumindest einen Raffbügel (7) aufweisen, über den die
Schlauchfolie (1) beim Aufraffen und beim Abraffen führbar ist und wobei eine erste
Gegenrolle (12) jeder Rollenanordnung (9) beim Abraffen der Schlauchfolie (1) auf
Höhe des Raffbügels (7) angeordnet ist und den zugeordneten Raffbügel (7) vorzugsweise
überragt.