[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausräumen von Füllmaterial aus einer Fuge,
die zwischen einzelnen Steinen einer Pflasterfläche angeordnet ist.
[0002] Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Ausräumen von Füllmaterial
aus einer Fuge, die zwischen einzelnen Steinen einer Pflasterfläche angeordnet ist.
[0003] Pflasterflächen erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit, weil sie den Eindruck
von beschaulicher Lebensweise erwecken. Sie erfordern jedoch zur Aufrechterhaltung
des Eindrucks gepflegter Lebensweise eine intensive Pflege und Sauberhaltung, um zu
verhindern, dass sich allerhand Unrat und Schmutz insbesondere in Fugen ansammelt,
die Pflastersteine gegeneinander begrenzen und abstützen. Die Fugen erhalten dadurch
ein unschönes Aussehen und verhärten an ihrer Oberfläche, so dass sie anschließend
mit üblichen Mitteln, wie Kehrmaschinen nicht mehr gereinigt werden können. Werden
dazu Hochdruckreiniger eingesetzt, so muss damit gerechnet werden, dass sich Teile
der Fuge aus ihrer Verklammerung mit benachbarten Pflastersteinen lösen und dadurch
im Laufe der Zeit ein von den Pflastersteinen gebildeter Verbund sich auflöst, so
dass dieser aufwendig restauriert werden muss.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Voraussetzung dafür zu schaffen,
dass aus den Fugen unschönes Füllmaterial entfernt und durch Einfüllen neuen Füllmaterials
das Bild einer gepflegten Pflasterfläche wiederhergestellt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zum Auflockern des Füllmaterials
ein Druckmedium unter einem steilen Auftreffwinkel mit einem das Füllmaterial aufbrechenden
Druck auf die Fuge gespritzt wird, und das auf diese Weise gelockerte Füllmaterial
aus der Fuge nach einer Veränderung des Auftreffwinkels von dem Druckmedium aus der
Fuge heraustransportiert wird.
[0006] Durch dieses Verfahren wird das unschön gewordene Füllmaterial aus der Fuge entfernt,
so dass in die Fuge neues Füllmaterial eingefüllt werden kann. Dazu kann ein Füllmaterial
Verwendung finden, das einem Verschmutzen der Fuge entgegenwirkt, beispielsweise aus
einem Kunststoffmörtel besteht, der sich leicht mit Hilfe einer herkömmlichen Kehrmaschine
reinigen lässt.
[0007] Eine Vorrichtung zum Ausräumen von Füllmaterial aus Fugen, die zwischen einzelnen
Steinen einer Pflasterfläche angeordnet sind, ist mit einer verschwenkbaren Düsenanordnung
versehen, in der auf die Pflasterfläche ausgerichtete Düsen vorgesehen sind, die von
einem Druckmedium in Richtung auf die Pflasterfläche beaufschlagt sind, und in einer
ersten Verschwenkstellung der Düsenanordnung einen mit einem steilen Auftreffwinkel
auf die Pflasterfläche auftreffenden Strahl des Druckmediums zur Lockerung des Füllmaterials
und in einer zweiten Verschwenkstellung eine das gelockerte Füllmaterial aus der Fuge
heraustransportierende flache Neigung des Strahls bezüglich der Pflasterfläche aufweisen.
[0008] Eine derartige Vorrichtung kann auf kostengünstige Weise hergestellt und betrieben
werden. Sie arbeitet sehr effektiv, indem sie den steilen Auftreffwinkel zum Auflockern
des in der Fuge vorhandenen Füllmaterials einsetzt, das auf diese Weise je nach dem
augenblicklichen Bedarf bis tief in die Fuge aufgelockert wird. Nachdem auf diese
Weise das Füllmaterial in die Lage versetzt worden ist, sich in der Fuge von benachbarten
Pflastersteinen zu lösen, kann es anschließend mit einem bezüglich der Pflasterfläche
geneigten Strahl des Druckmediums aus der Fuge herausgeblasen werden.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Füllmaterial bei einem
steilen Auftreffwinkel zwischen 85 und 95° des Druckmediums auf die Pflasterfläche
aufgelockert.
[0010] Bei diesem Auftreffwinkel wird das Füllmaterial in Richtung der Fuge bis zu einer
Tiefe aufgelockert, die für das Nachfüllen des neuen Füllmaterials gewünscht ist.
Die Strahlrichtung des Druckmediums in Richtung der Fuge sorgt für optimale Ausnutzung
der dem Strahl innewohnenden Energie.
[0011] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zum Heraustransportieren
des lockeren Füllmaterials aus der Fuge ein Auftreffwinkel des Druckmediums auf die
Pflasterfläche zwischen 40 und 50° gewählt.
[0012] Bei diesem Auftreffwinkel wird das in der Fuge vorhandene lockere Füllmaterial optimal
aus der Fuge heraus geblasen. Einerseits hebt der Strahl das in der Fuge liegende
lockere Material auf eine Höhe an, auf der es aus der Fuge herausfliegt. Zum anderen
wird die Fuge bis auf ihren Boden von lockeren Bestandteilen gesäubert.
[0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Druckmedium
aus Düsen in Richtung auf die Pflasterfläche gespritzt wird und zur Veränderung des
von der Pflasterfläche einerseits und eines auf die Pflasterfläche auftreffenden Strahls
des Druckmediums andererseits gebildeten Auftreffwinkels werden die Düsen verschwenkt.
[0014] Durch die Verwendung von Düsen zur Lenkung des Auftreffwinkels wird nicht nur die
Richtung des Auftreffstrahls auf einfache Weise festgelegt, sondern je nach Auswahl
des Austrittsquerschnitts der benutzten Düsen wird auch eine spitzer Strahl erzeugt,
der der Konsistenz des in der Fuge zu lockernden Füllmaterials angepasst werden kann.
[0015] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Düsen oberhalb
der Pflasterfläche während des Verspritzens auf Bahnen verschoben.
[0016] Zum Verschieben der Düsen werden diese auf relativ kleinen beweglichen Einheiten
befestigt, die einfach und mit der für die Auflockerung des Füllmaterials jeweils
gebotenen Geschwindigkeit über die Pflasterfläche geführt werden. Dadurch kommen die
Düsen immer in unmittelbarer Nähe der zu bearbeitenden Fuge zum Einsatz, so dass der
Auftreffstrahl die jeweils von ihm erwartete Reinigungsleistung optimal erbringen
kann.
[0017] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Düsenanordnung
als ein vom Druckmedium beaufschlagtes Rohr ausgebildet ist, in dessen Wandung die
Düsen vorgesehen sind und das um seine Längsachse verschwenkbar in die erste bzw.
in die zweite Verschwenkstellung gelagert ist.
[0018] Durch diese Düsenanordnung entsteht eine kostengünstige Konstruktion, die eine exakte
Steuerung der Düsen ermöglicht. Die einzelne Düse wird innerhalb der Düsenanordnung
fest installiert, so dass die Steuerung der Düsenanordnung eine Steuerung der einzelnen
Düse erübrigt
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Rohr in der
ersten Verschwenkstellung durch eine Arretierung festlegbar. Diese Arretierung hat
den Vorteil, dass die Düsenanordnung während des Betriebs der Vorrichtung nicht selbständig
von der Auflockerungsstellung in die Ausblasstellung verschwenkt wird.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Arretierung als ein
auf einer Oberfläche eines Gehäuses mit seinem festen Teil befestigtes Scharnier ausgebildet,
dessen klappbarer Teil eine einem Querschnitt eines Zuleitungsrohres angepasste Ausnehmung
aufweist, in der das mit der Düsenanordnung verbundene Zuleitungsrohr in der ersten
Verschwenkstellung arretiert ist.
[0021] Diese Arretierung kann sehr kostengünstig hergestellt und einfach bedient werden.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Düsenanordnung verschwenkbar
in einem auf der Pflasterfläche verfahrbaren Gehäuse gelagert, auf dessen der Pflasterfläche
zugewandten Unterseite, die als ein allseits umrandeter Spritzschutz ausgebildet ist,
die Düsenanordnung gelagert ist, und von der das Zuleitungsrohr durch einen Schlitz
auf eine der Pflasterfläche abgewandte Oberseite hindurchragt, wobei zum Verschwenken
der Düsenanordnung Bewegungen des Zuleitungsrohres in Richtung des Schlitzes vorgesehen
sind, an dessen Begrenzung die das Zuleitungsrohr in der ersten Verschwenkstellung
der Düsenanordnung festhaltende Arretierung vorgesehen ist.
[0023] Das durch den in der Oberseite durch den Schlitz hindurchgeleitete Zuleitungsrohr
stellt eine wirksame Handhabe für das Verschwenken der Düsenanordnung dar. Das Zuleitungsrohr
wird zu diesem Zwecke in dem Schlitz aus einer Mittelstellung in eine Endstellung
verfahren, die der Ausblasstellung der Düsenanordnung entspricht.
[0024] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen eine Ausführungsform der Erfindung
beispielsweise veranschaulicht ist.
[0025] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Ausräumen von Füllmaterial aus einer Fuge,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Ausräumen von Füllmaterial aus einer Fuge,
- Fig. 3
- eine Druntersicht unter eine Vorrichtung mir einer Dü- senanordnung in der Auflockerungsstellung,
- Fig. 4
- eine Druntersicht unter eine Vorrichtung mit einer Dü- senanordnung in der Ausblasstellung,
- Fig. 5
- einen Schnitt durch eine Vorrichtung entlang der Schnittlinie V-V in Fig.4
- Fig. 6
- einen Schnitt durch eine Vorrichtung entlang der Schnittlinie VI-VI in Fig. 4,
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf eine Vorrichtung mit einer arre- tierten Feststellvorrichtung
in der in Fig. 3 dargstellten Position,
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf eine Vorrichtung mit einer gelösten Arretierung in der in Fig.
4 dargestellten Position,
- Fig. 9
- einen Querschnitt quer zur Düsenanordnung in der Auflo- ckerungspositon und
- Fig. 10
- einen Querschnitt durch eine Vorrichtung quer zur Dü- senanordnung in der Ausblasfunktion.
[0026] Eine Vorrichtung 1 zum Ausräumen von Füllmaterial 15 besteht im wesentlichen aus
einem Gehäuse 2, das als ein auf Rädern 3, 4, 5 fahrbares Gefährt 6 ausgebildet ist,
das auf einer festen Unterlage beispielsweise einer Pflasterfläche 7 mit Hilfe eines
Haltebügels 8 verfahren werden kann. Zweckmäßigerweise wird in Verschieberichtung
9 vorne im Gefährt 6 ein verschwenkbares Einzelrad 3 vorgesehen, während im hinteren
Teil am Gehäuse 2 zwei starre Räder 4,5 vorgesehen sind.
[0027] Das Gehäuse 2 besitzt eine flache Abdeckung 10, die mit Seitenwandungen 11, 12, 13,
14 versehen ist. Diese Seitenwandungen 11, 12, 13, 14 sind von der flachen Abdeckung
10 in Richtung auf die Pflasterfläche 7 abgewinkelt, so dass nur noch ein relativ
schmaler Spalt 17 zwischen einer unteren Begrenzung 16 und der von dem Gefährt 6 befahrenen
Pflasterfläche 7 frei bleibt. Auf diese Weise wird erreicht, dass das von der Vorrichtung
1 gelockerte Füllmaterial 15 weitgehend im Bereich des Gefährts 6 verbleibt, ohne
sich über die gesamte Pflasterfläche 7 zu verteilen.
[0028] Unterhalb der flachen Abdeckung 10 erstreckt sich zwischen den Seitenwandungen 11,
12 eine Düsenanordnung 18, die an den beiden sich in Verschieberichtung 9 verlaufenden
5eitenwandungen 11, 12 in entsprechenden Lagerungen 19, 20 verschwenkbar gelagert
ist. Zu diesem Zwecke können sich in Längsrichtung der Düsenanordnung 18 erstreckende
Lagerstifte 21, 22 vorgesehen sein, um die die Düsenanordnung 18 in ihrer Längsrichtung
verschwenkt werden kann.
[0029] In der Düsenanordnung 18 sind in Abständen Düsen 26 befestigt, aus denen ein unter
Druck stehendes Medium in Richtung auf die Pflasterfläche 7 verspritzt werden kann.
Als Druckmittel eignet sich in besonderer Weise Druckluft, die von einem Kompressor
23 hergestellt werden kann, der von einem Elektromotor 24 angetrieben wird. Die Druckluft
wird über einen Schlauch 24 in die Düsenanordnung 18 eingeleitet. In dieser baut sich
ein Luftdruck auf. Dadurch tritt Druckluft aus den Düsen 26 in Richtung auf die Pflasterfläche
7 aus. Die Düsen besitzen einen kleinen Austrittsquerschnitt, so dass die Druckluft
als spitzer Strahl mit einer großen Kraft auf die Pflasterfläche 7 auftritt. Dabei
wird in Fugen 27, die zwischen einzelnen Plastersteinen 28 vorgesehen sind, das sich
dort befindliche Füllmaterial 15 aufgelockert. Nach der Auflockerung des Füllmaterials
15 wird die Düsenanordnung 18 um etwa 45° verschwenkt. Dadurch wird erreicht, dass
nach dem Verschwenken der Düsenanordnung 18 der aus jeder Düse 26 austretende Luftdruckstrahl
29 nunmehr unter einem vergleichsweise flachen Winkel beispielsweise von 45° auftrifft.
Dadurch wird das in der Fuge 27 aufgelockerte Füllmaterial 15 aus der Fuge 27 heraustransportiert
und auf einer die Pflasterfläche 7 bildenden Oberfläche 30 der Pflastersteine 28 abgelegt.
Von dieser Oberfläche 30 wird nach Bearbeitung der Pflasterfläche 7 das lockere Füllmaterial
15 abgekehrt und von entsprechenden Kehrmaschinen beseitigt. Um eine möglichst große
Fläche und viele Fugen 27 bei einer Durchfahrt der Vorrichtung 1 zu erreichen, wird
eine möglichst lange Düsenanordnung 18 unterhalb der flachen Abdeckung 10 des Gehäuses
2 vorgesehen. Zu diesem Zwecke wird die Düsenanordnung 18 schräg zur Verschieberichtung
9 angeordnet, beispielsweise bei einer reckeckigen Gestaltung des Gehäuses 2 möglichst
diagonal von einer vorderen Ecke in eine hintere Ecke. Auf diese Weise wird erreicht,
dass eine relativ große Anzahl von Luftdruckstrahlen 29 in einen möglichst engen Kontakt
mit den zu säubernden Fugen 27 kommen.
[0030] Das Verschwenken der Düsenanordnung 18 erfolgt mit Hilfe eines mit der Düsenanordnung
18 verbundenen Füllstutzens 31, der auf einer den Düsen 26 abgewandten Oberseite 32
angebracht ist.
Dieser Füllstutzen 31 ist mit dem Schlauch 25 verbunden, der durch einen Schlitz 33,
der in der flachen Abdeckung 10 des Gehäuses 2 vorgesehen ist, aus dem Gehäuse 2 in
Richtung auf den Kompressor 23 herausgeführt wird. Dieser Schlitz 33 erstreckt sich
quer zu einer Längsachse der Düsenanordnung 18, so dass durch ein Bewegen des Schlauches
25 bzw. des Füllstutzens 31 in dem Schlitz 33 die Düsenanordnung 18 um ihre Längsachse
34 von der Auflockerungsstellung 35 in die Ausblasstellung 36 verschwenkt wird.
[0031] Um zu verhindern, dass im Laufe des Betriebes der Vorrichtung 1 die Düsenanordnung
18 ungewollt aus ihrer Auflockerungsstellung 35 in ihre Ausblasstellung 36 verschwenkt
wird, ist auf der flachen Abdeckung 10 eine Arretierung 37 vorgesehen. Diese besteht
aus einem festen Teil 38, der mit der flachen Abdeckung 10 fest verbunden ist, und
einem klappbaren Teil 39, der über ein Scharnier 40 verschwenkbar mit dem festen Teil
38 verbunden ist. Dieser klappbare Teil 39 ist auf seiner dem festen Teil 38 abgewandten
Seite 41 mit einer hufeisenförmigen Ausnehmung 42 versehen, deren Querschnitt etwas
größer als der Querschnitt des zu umfassenden Füllstutzens 31 bzw. des Schlauches
25 ist. In ihrer Arretierungsstellung umfasst die hufeisenförmige Ausnehmung 42 den
Füllstutzen 31 bzw. den Schlauch 25, je nachdem welches dieser beiden Bauteile aus
der Abdeckung 10 herausragt. Auf diese Weise wird ein ungewolltes Verschieben des
Füllstutzens 31 bzw. des Schlauches 25 entlang des Schlitzes 33 verhindert.
[0032] Sobald das Füllmaterial 15 innerhalb einer oder mehrerer Fugen 27 in der gewünschten
Tiefe vom Luftdruckstrahl 29 gelockert worden ist, wird der klappbare Teil 39 von
dem Füllstutzen 31 bzw. dem Schlauch 25 weggeklappt, so dass ein Verschieben des Füllstutzens
31 bzw. des Schlauches 25 entlang des Schlitzes 33 ermöglicht wird. Durch Verschieben
des Füllstützens 31 bzw. des Schlauches 25 wird die Düsenanordnung 18 in die Ausblasstellung
36 verschwenkt. Der in dieser Verschwenkstellung aus den Düsen 26 austretende Luftdruckstrahl
29 trifft nunmehr in der Ausblasstellung 36 auf das gelockerte Füllmaterial 15. Dazu
wird im Regefall ein Ausblaswinkel von 45° an der Düsenanordnung 18 eingestellt. In
dieser Ausblasstellung wird das lockere Füllmaterial 15 aus der Fuge 27 herausgeblasen
und sammelt sich während des Verfahrens der Vorrichtung 1 unter dem Gehäuse 2, so
dass es leicht von einer nachfolgenden nicht dargestellten Kehrmaschine bzw. auf andere
Weise von der Pflasterfläche 7 aufgenommen werden kann.
[0033] Damit stellt sich der Einsatz der Vorrichtung 1 wie folgt dar. Zunächst wird der
Kompressor 23 durch Einschalten des Elektromotor 24 in Betrieb gesetzt, so dass sich
über den Schlauch 25 in der Düsenanordnung 18 und damit auch an den Düsen 26 ein Luftdruck
aufbauen kann. Dieser führt zur Ausbildung eines kräftigen spitzen Luftdruckstrahls
29, der in der Auflockerungsstellung 35 unmittelbar auf das Füllmaterial 15 einer
Fuge 27 gerichtet wird. Durch die Kraft dieses Luftdruckstrahls 29 wird in der Fuge
27 das auszuwechselnde Füllmaterial 15 aufgelockert, gegebenenfalls bis auf die Tiefe
eines die Pflasterfläche 7 ausbildenden Pflastersteins 28. Dabei wird die Vorrichtung
auf der Pflasterfläche 7 verschoben, so daeine Vielzahl von Fugen 27 vom Luftdruckstrahl
29 getroffen und dabei das in der Fuge 27 jeweils vorhandene Füllmaterial 15 aufgelockert
wird.
[0034] Sobald festgestellt werden kann, dass die Auflockerung im Gebiet der von der Vorrichtung
1 befahrenen Pflasterfläche genügend weit fortgeschritten ist, wird die Arretierung
37, die die Düsenanordnung 18 in der Auflockerungsstellung 35 festgehalten hatte,
durch Verschwenken des klappbaren Teils 39 in Richtung auf den festen Teil 38 der
Arretierung 37 gelöst. Nunmehr kann der Schlauch 25 bzw. der Füllstutzen 31 entlang
des Schlitzes 33 verschoben werden, bis die Düsenanordnung 18 beispielsweise um einen
Winkel von 45° verschwenkt worden ist. Dadurch wird erreicht, dass nunmehr der aus
den Düsen 26 austretende Luftdruckstrahl 29 unter einem Winkel 43 auf die Pflasterfläche
7 und damit auch in eine oder mehrere der Fugen 27 auftrifft. Mit dem in der Fuge
27 an einer Kante eines Pflastersteins 28 reflektierten Luftdrucksstrahl 29 wird das
sich in der Fuge 27 befindliche gelockerte Füllmaterials 15 aus der Fuge 27 ausgeblasen
und mehr oder minder weit unterhalb des Gehäuses 2 abgelegt wird. Dabei wird neuerdings
die Vorrichtung 1 über die Pflasterfläche 7 verfahren, so dass in der Ausblasstellung
36 der Luftdruckstrahl 29 das Füllmaterial 15 aus sämtlichen Fugen 27 ausbläst, in
denen zuvor das Füllmaterial 15 in der Auflockerungsstellung 35 auflockert worden
war. Es ist eine Frage der Arbeitsroutine, wie häufig die Vorrichtung 1 jeweils in
der Auflockerungsstellung 35 bzw. der Ausblasstellung 36 verfahren werden muss, bevor
die Fugen 27 ausreichend freigelegt worden sind, in die neuerdings sauberes und möglicherweise
leicht zu reinigendes Füllmaterial eingebracht werden muss.
1. Verfahren zum Ausräumen von Füllmaterial aus einer Fuge, die zwischen einzelnen Steinen
einer Pflasterfläche angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass zum Auflockern des Füllmaterials ein Druckmedium unter einem steilen Auftreffwinkel
mit einem das Füllmaterial aufbrechenden Druck auf das Füllmaterial gespritzt wird,
und das auf diese Weise gelockerte Füllmaterial aus der Fuge nach einer Veränderung
des Auftreffwinkels von dem Druckmedium aus der Fuge heraustransportiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial bei einem steilen Auftreffwinkel zwischen 85 und 95 ° des Druckmediums
auf die Pflasterfläche aufgelockert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Heraustransportieren des lockeren Füllmaterials aus der Fuge ein Auftreffwinkel
des Druckmediums auf die Pflasterfläche zwischen 40 und 50 ° gewählt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckmedium aus Düsen in Richtung auf die Pflasterfläche gespritzt wird und zur
Veränderung des von der Pflasterfläche einerseits und eines auf die Pflasterfläche
auftreffenden Strahls des Druckmediums andererseits gebildeten Winkels die Düsen verschwenkt
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen oberhalb der Pflasterfläche während des Verspritzens auf Bahnen verschoben
werden.
6. Vorrichtung zum Ausräumen von Füllmaterial aus Fugen, die zwischen einzelnen Steinen
einer Pflasterfläche angeordnet sind, mit einer verschwenkbaren Düsenanordnung, in
der auf die Pflasterfläche ausgerichtete Düsen vorgesehen sind, die von einem Druckmedium
in Richtung auf die Pflasterfläche beaufschlagt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen in einer ersten Verschwenkstellung der Düsenanordnung einen mit einem steilen
Auftreffwinkel auf die Pflasterfläche auftreffenden Strahl des Druckmediums zur Lockerung
des Füllmaterials und in einer zweiten Verschwenkstellung eine das gelockerte Füllmaterial
aus der Fuge heraustransportierende flache Neigung des Strahls bezüglich der Pflasterfläche
aufweisen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenanordnung als ein vom Druckmedium beaufschlagtes Rohr ausgebildet ist, in
dessen Wandung die Düsen vorgesehen sind und das um seine Längsachse verschwenkbar
in die erste bzw. in die zweite Verschwenkstellung gelagert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr in der ersten Verschwenkstellung durch eine Arretierung festlegbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung als ein auf einer Oberfläche eines Gehäuses mit seinem festen Teil
befestigtes Scharnier ausgebildet ist, dessen klappbarer Teil eine einem Querschnitt
eines Zuleitungsrohres angepasste Ausnehmung aufweist, in der das mit der Düsenanordnung
verbundene Zuleitungsrohr in der ersten Verschwenkstellung arretiert ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenanordnung verschwenkbar in einem auf der Pflasterfläche verfahrbaren Gehäuse
gelagert ist, auf dessen der Pflasterfläche zugewandten Unterseite, die als ein allseits
umrandeter Spritzschutz ausgebildet ist, die Düsenanordnung gelagert ist, und von
der das Zuleitungsrohr durch einen Schlitz auf eine der Pflasterfläche abgewandte
Oberseite hindurchragt, wobei zum Verschwenken der Düsenanordnung Bewegungen des Zuleitungsrohres
in Richtung des Schlitzes vorgesehen sind, an dessen Begrenzung die das Zuleitungsrohr
in der ersten Verschwenkstellung der Düsenanordnung festhaltende Arretierung vorgesehen
ist.