Einleitung
[0001] Die Erfindung betrifft eine explosions- und beschusshemmende Bauwerksstruktur mit
- mindestens einem inneren, aus Metall bestehenden plattenförmigen Bauteil,
- einer Mehrzahl von äußeren, gleichfalls aus Metall bestehenden plattenförmigen Bauteilen,
die miteinander fluchten und jeweils parallel zu dem mindestens einen inneren Bauteil
angeordnet sind und einen einen Zwischenraum zwischen dem mindestens einen inneren
Bauteil und dem äußeren Bauteil definierenden Abstand zu dem inneren Bauteil aufweisen,
- einer Mehrzahl von in dem Zwischenraum angeordneten langgestreckten Verbindungselementen,
die sich an einer Seite jeweils über eine Kontaktfläche an einer dem Zwischenraum
zugewandten Fläche des mindestens einen inneren Bauteils und an einer entgegengesetzten
Seite jeweils über eine langgestreckte Kontaktfläche an mindestens einem der äußeren
Bauteile abstützen.
[0002] Dabei können die langgestreckten Verbindungselemente sowohl horizontal als auch vertikal
angeordnet sein, wobei sie über die gesamte Breite beziehungsweise Höhe der Bauwerksstruktur
verlaufen und sich mit zwei Kontaktflächen am beziehungsweise an den inneren und äußeren
Bauteilen abstützen.
[0003] Ferner betrifft die Erfindung noch ein Verfahren zur Herstellung einer explosions-
und beschusshemmenden Bauwerksstruktur gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
Stand der Technik
[0004] Eine zweischalige Bauwerksstruktur der vorgenannten Art wird beispielsweise als Wand-,
Decken- und/oder Bodenfläche von Wachhäusern oder Schutzeinrichtungen verwendet. In
diesem Zusammenhang ist aus der
EP 1 944 432 A1 ein explosionshemmendes Wachhaus aus Bauelementen mit zwei plattenförmigen Bauteilen
und dazwischen angeordneten Übertragungselementen bekannt, wobei sich die Bauelemente
im Falle einer durch Explosion verursachten Druckwelle im Innenraum des Wachhauses
derart verformen, dass große Energiemengen abgebaut werden. Um eine möglichst hohe
Verformung des Wandaufbaus zu erhalten, sind die als Übertragungselemente bezeichneten
Verbindungselemente zumindest an einem Kontaktbereich entlang des zugeordneten plattenförmigen
Bauteils bewegbar. Folglich wird die explosionshemmende Eigenschaft des bekannten
Wachhauses durch innenseitig weiche beziehungsweise nachgiebige Wände gewährleistet,
die durch ihre gewisse Elastizität Energie absorbieren.
[0005] In Krisengebieten müssen Wachhäuser beziehungsweise Schutzeinrichtungen jedoch Belastungen
standhalten, die von außen auf das Gebäude wirken, wobei diese nicht nur auf Explosionen
zurückzuführen sind, sondern gleichfalls durch Beschuss zum Beispiel mittels Granaten,
Kurz- und Langwaffen oder ähnlichem entstehen. Da bei einem Beschuss mittels Granaten
extrem hohe Punktlasten - in Verbindung mit gleichzeitig sehr großen Druckwellen -
auf die Wachhaushülle wirken, ist eine Ausbildung der Wachhaushülle mit elastischen
Bauteilen ungeeignet, da diese mühelos von dem Geschoss oder Splittern durchbohrt
würden.
Aufgabe
[0006] Es ist nunmehr die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bauwerksstruktur der
eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln, dass sie sich sowohl durch eine hohe
Sprengwirkungshemmung als auch durch eine hohe Beschusshemmung auszeichnet. Ferner
besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein entsprechendes Verfahren
zur Herstellung einer Bauwerksstruktur bereit zu stellen.
[0007] Die Anforderungen an die Sprengwirkungshemmung sollten möglichst der DIN EN 13123-2
und an die Beschusshemmung der DIN EN 1522 entsprechen.
Lösung
[0008] Ausgehend von der eingangs beschriebenen Bauwerksstruktur wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, dass
- jeweils zwei benachbarte äußere Bauteile über eine Fuge aneinander anschließen, die
zu dem Innenraum hin vollständig von einem Verbindungselement abgedeckt ist und
- die äußeren Bauteile jeweils von ihrer dem Zwischenraum abgewandten Seite her mittels
einer Mehrzahl von Befestigungsmitteln, die vorzugsweise Schrauben sind oder eine
Mehrzahl von Schrauben enthalten, mit den Verbindungselementen verbunden sind.
[0009] Dadurch, dass die Fuge zwischen zwei der äußeren Bauteile der erfindungsgemäßen Bauwerksstruktur
zu dem Innenraum hin vollständig von dem Verbindungselement abgedeckt ist, sind die
Fugenbereiche verstärkt und stellen somit kein Risiko im Hinblick auf das Durchdringen
eines Geschosses oder von Splittern dar.
[0010] Die Befestigung der äußeren Bauteile an den Verbindungselementen mittels von der
Angriffseite her eingebrachten Befestigungsmitteln ist vorteilhaft, da letztgenannte
bei einem Angriff durch Explosion oder Beschuss nicht ohne Weiteres herausgesprengt
oder herausgerissen werden, wodurch sie als Geschoss in den Innenraum gelangen würden,
sondern fest in ihrer Position verharren. Werden die äußeren Bauteile mittels Schrauben
mit den Verbindungsmitteln verbunden, liegen die Schraubenköpfe vorzugsweise als Senkköpfe
fest in den äußeren plattenförmigen Bauteilen ein und ein Herausreißen der von der
Außenseite eingedrehten Schrauben ist wirkungsvoll vermieden. Würden die Schrauben
oder alternativen Befestigungsmittel von der Innenseite her eingesetzt, so bestünde
ein sehr großes Risiko, dass im Belastungsfall diese Befestigungsmittel wie "Geschosse"
im Inneren des von der Bauwerksstruktur gebildeten Raum beziehungsweise Gebäudes umherfliegen
und dort befindliche Personen möglicherweise tödlich verletzen.
[0011] Ferner ist es von Vorteil, wenn eine Mehrzahl von inneren Bauteilen vorhanden ist
und benachbarte innere Bauteile über eine Fuge aneinander anschließen, die vorzugsweise
von einem Verbindungselement abgedeckt ist. Demnach sind auch die Fugenbereiche der
inneren Bauteile verstärkt und die durch die Verbindungselemente gebildete Abdeckung
der Fugen stellt eine Barriere für Geschosse oder Splitter dar.
[0012] Dabei ist es zusätzlich vorteilhaft, wenn Fugen zwischen äußeren Bauteilen und Fugen
zwischen inneren Bauteilen - in eine Richtung senkrecht zu den Bauteilen betrachtet
- versetzt zueinander angeordnet sind, da die durch die Fugen gebildeten Schwachstellen
in der Konstruktion somit nicht in einer Flucht liegen. Sollten Geschosse trotz der
durch die Verbindungselemente gebildeten Barriere von der Angriffseite durch eine
Fuge zwischen den äußeren Bauteilen gelangen, stellt der dahinter liegende fugenfreie
Bereich des massiven inneren Bauteils eine ausreichende Barriere für das eingedrungene
Geschoss dar.
[0013] Vorteilhafterweise besteht mindestens ein Verbindungselement aus Verbindungsrohren
aus Metall, die einen Rechteckquerschnitt aufweisen. Alternativ kann ein Verbindungselement
auch aus von gleichfalls aus Metall bestehenden Verbindungsprofilen, die einen U-Querschnitt,
Z-Querschnitt oder H-Querschnitt besitzen oder vorzugsweise mittels Schrauben aus
zwei Teilprofilen zusammengesetzt sind, die einen U-Querschnitt oder einen L-Querschnitt
besitzen, bestehen. Bei den vorgenannten Verbindungselementen können die Schenkel
der Profile als Kontaktflächen zu dem inneren und äußeren Bauteil dienen.
[0014] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bauwerksstruktur
sieht vor, dass ein Schenkel der Verbindungsprofile auf einer Seite, die der an dem
Schenkel ausgebildeten Kontaktfläche abgewandt ist, mit einem Verstärkungsprofil hinterlegt
ist, das zum einen eine Fuge verstärkend überdeckt und zum anderen fest mittels Befestigungsmitteln,
vorzugsweise in Form von Schrauben oder durch Verschweißen, gekoppelt ist. Zum einen
wird somit erreicht, dass der von dem Verbindungsprofil überdeckte Fugenbereich zwischen
benachbarten Bauteilen zusätzlich verstärkt wird und zum anderen können Befestigungsmittel,
beispielsweise in Form von Schrauben, zusätzlich in das Verstärkungsprofil geschraubt
werden, wodurch die Festigkeit der Bauwerksstruktur weiter erhöht wird.
[0015] Die Befestigungsmittel der erfindungsgemäßen Bauwerksstruktur können jeweils von
einer Anpressleite und einer Mehrzahl von diese in Durchbrüchen durchdringenden Befestigungselementen,
vorzugsweise Schrauben, gebildet sein, wobei die Anpressleiste aus einem Metallprofil
bestehen kann und die Festigkeit der Verbindung somit erhöht wird. Hierdurch sind
die Befestigungselemente quasi in die Anpressleiste integriert und treten optisch
weniger in Erscheinung. Außerdem wird durch Vergrößerung der Anpressfläche (im Vergleich
mit eher punktförmigen Befestigungsmitteln) die Flächenpressung reduziert und damit
auch die Gefahr eines Abreißens der äußeren Bauteile durch die zeitlich auf die Druckwelle
folgende Sogwelle vermindert.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausbildung der erfindungsgemäßen Bauwerksstruktur ist es
vorgesehen, dass die Verbindungselemente auf einer dem Zwischenraum zugewandten Seite
der inneren Bauteile mit diesen verschweißt sind, wobei zwei innere Bauteile mit jeweils
einem eine Fuge zwischen diesen überlappenden Verbindungselement verschweißt sind
oder nur jeweils ein inneres Bauteil von zwei aneinander angrenzenden inneren Bauteilen.
[0017] Hinsichtlich der Montage und des Transports der Bauteile zu dem Aufstellungsort ist
es von Vorteil, wenn jeweils ein inneres Bauteil und ein äußeres Bauteil ungefähr
deckungsgleich zueinander angeordnet sind und eine Rechteckform mit Kantenlängen zwischen
0,5 m und 3,0 m aufweisen, wobei vorzugsweise die Länge einer Kante zwischen 0,5 m
und 1,0 m und die Länge der anderen Kante zwischen 0,80 m und 3,0 m beträgt. Obwohl
die Bauteile aus Metall bestehen, ist deren Gewicht bei den vorgenannten Abmessungen
noch handhabbar, ohne dass Hilfseinrichtungen wie Kräne oder ähnliches eingesetzt
werden müssten.
[0018] Um eine möglichst einfache und schnelle Monatage der Bauwerksstruktur zu einem Bauwerk
beziehungsweise eine Montage nach dem Baukastenprinzip zu ermöglichen, ist es vorteilhafterweise
vorgesehen, dass jeweils ein inneres Bauteil und zwei vorzugsweise randnah angeordnete
und damit verschweißte Verbindungselemente ein Bauelement bilden. Mehrere Bauelemente
können dann jeweils mittels Verbindungsmitteln, vorzugsweise in Form von Schrauben,
miteinander starr gekoppelt und so aneinandergefügt werden, dass benachbarte innere
Bauteile der gekoppelten Bauelemente miteinander fluchten. Auf diese Weise kann zunächst
die innere Schale eines Bauwerks geschaffen werden, bevor die äußeren Bauteile montiert
werden. Während die Bauelemente vorteilhafterweise in einem Herstellungswerk zusammengefügt
und die erforderlichen Schweißverbindungen genau vorgenommen werden können, erfolgt
das Zusammenfügen der Bauteile zu einer Bauwerksstruktur beziehungsweise zu einem
Bauwerk am Aufstellungsort vollkommen ohne Schweißen. Dies ist insbesondere bei Aufstellung
in entlegenen Krisengebieten ohne entsprechende Infrastruktureinrichtungen von Vorteil.
[0019] Für das Zusammenfügen mehrerer Bauelemente ist es ferner von Vorteil, wenn jedes
Bauelement angrenzend an einen Rand des inneren Bauteils eine in Richtung auf den
Zwischenraum zurückspringende Stufe aufweist, an der ein Randstreifen des inneren
Bauteils eines mit dem Bauelement gekoppelten weiteren Bauelements anliegt wobei die
Stufe von einem Verbindungselement und/oder einem Verstärkungsprofil gebildet ist.
Dabei kann die Stufe als Anschlag beziehungsweise Anlagefläche für ein benachbartes
Bauelement aufgefasst werden.
[0020] Um den Zugang in ein aus der erfindungsgemäßen Bauwerksstruktur bestehendes Wachhaus
oder einen Sichtkontakt vom Innenraum zu dem Außenraum des Wachhauses zu ermöglichen,
kann erfindungsgemäß in eine von Halteprofilen, vorzugsweise von den Verbindungselementen,
begrenzte und jeweils in dem inneren Bauteil und dem äußeren Bauteil befindliche Öffnung
ein Fenster- oder Türelement eingesetzt und mit der Bauwerksstruktur verbunden werden,
wobei das Fenster- oder Türelement einen Blendrahmen und einen um eine Achse darin
drehbar gelagerten Flügel aufweist, der vorzugsweise aus einem Flügelrahmen und einer
darin eingesetzten und/oder darauf aufgesetzten Füllung, insbesondere einer Verglasung
aus Verbundglas oder einem plattenförmigen Bauteil, besteht, wobei sich
- der Blendrahmen mit parallel zu dem äußeren Bauteil verlaufenden Anlageflächen an
ebenfalls parallel zu dem äußeren Bauteil verlaufenden Stützflächen der Bauwerksstruktur,
- der Flügel oder Flügelrahmen mit dem parallel zu dem äußeren Bauteil verlaufenden
Anlageflächen an ebenfalls parallel zu dem äußeren Bauteil verlaufenden Stützflächen
des Blendrahmens und
- die optional vorhandene Füllung mit randseitigen parallel zu dem äußeren Bauteil verlaufenden
Anlageflächen an ebenfalls parallel zu dem äußeren Bauteil verlaufenden Stützflächen
des Flügelrahmens
abstützt und sich der Flügel beim Öffnen auf eine Seite der Bauwerksstruktur bewegt,
die dem äußeren Bauteil zugeordnet ist, wobei des Weiteren die Füllung von der Seite
des äußeren Bauteils her, in den Flügelrahmen eingesetzt ist. Wenn die Füllung aus
einem Verbundglas besteht, sollte dieses eine Dicke von mindestens 60 mm oder vorzugsweise
von mindestens 100 mm aufweisen und mindestens eine innere weichere Schicht aufweisen.
[0021] Es ist ferner vorteilhaft, wenn der Blendrahmen mittels Befestigungselementen, vorzugsweise
Schrauben, mit der Bauwerksstruktur verbunden ist, wobei Längsachsen der Befestigungselemente
parallel oder senkrecht zu einer durch das äußere Bauteil definierten Ebene verlaufen
und die Befestigungselemente von dem äußeren Bauteil her eingebracht sind.
[0022] Im Hinblick auf das Verfahren zur Herstellung einer explosions- und beschusshemmenden
Bauwerksstruktur, bei dem mindestens ein inneres, aus Metall bestehendes plattenförmiges
Bauteil auf einer Seite mit einer Mehrzahl von langgestreckten Verbindungselementen,
die sich an einer dem inneren Bauteil zugewandten Seite jeweils über eine Kontaktfläche
an dem inneren Bauteil abstützen, verbunden wird, wobei eine Mehrzahl von äußeren,
gleichfalls aus Metall bestehenden plattenförmigen Bauteilen, die miteinander fluchten,
jeweils parallel zu dem mindestens einen inneren Bauteil angeordnet werden, so dass
ein Zwischenraum mit definiertem Abstand zwischen den inneren Bauteilen und den äußeren
Bauteilen entsteht, wobei sich die langgestreckten Verbindungselemente auf einer dem
inneren Bauteil abgewandten Seite jeweils über eine langgestreckte Kontaktfläche an
mindestens einem der äußeren Bauteile abstützen, wird die eingangs genannte Aufgabe
derart gelöst, dass die Mehrzahl von äußeren Bauteilen jeweils von ihrer dem Zwischenraum
abgewandten Seite her mittels einer Mehrzahl von Befestigungsmitteln mit den langgestreckten
Verbindungselementen so angeordnet und verbunden werden, dass eine Fuge zwischen benachbarten
äußeren Bauteilen jeweils von einem Verbindungselement zu dem Innenraum hin vollständig
abgedeckt wird.
[0023] Der Zwischenraum kann auch zusätzlich mit Materialien ausgefüllt werden, die Geschosse
und Fragmente zumindest teilweise absorbieren und die inneren plattenförmigen Bauteile
entlasten. Beispielsweise kann hierzu ein bewehrter Beton, Wasser, Öl oder Kunststoff
mit Metall- oder Keramik-Einlagen in der Zwischenschicht angeordnet werden. Auch ist
es denkbar Einlagen aus Gummi vorzusehen oder aber eine Füllung aus Sand einzubringen,
wobei Sand auch oftmals in den Krisengebieten erhältlich oder beschaffbar ist.
[0024] Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es auf einfache Weise möglich, ein Wachhaus
oder eine Schutzeinrichtung nach dem Baukastenprinzip zusammenzubauen, wobei ein inneres
plattenförmiges Bauteil mit vorzugsweise zwei daran angebrachten Verbindungselementen
als eine Einheit, also als ein Bauelement, vorgefertigt werden können. Das Montieren
eines Wachhauses kann derart erfolgen, dass mehrere Bauelemente in einer Flucht nebeneinander
oder über Eck angeordnet und über geeignete Verbindungsmittel miteinander starr gekoppelt
werden, so dass zunächst die innere Schale des Wachhauses vorliegt. In einem zweiten
Schritt werden dann die äußeren Bauteile - mittels geeigneter Befestigungsmittel beispielsweise
in Form von Schrauben, Bolzen oder Nieten - an den langgestreckten Verbindungselementen
angebracht, so dass der zweischalige Wandaufbau des Wachhauses entsteht. Wichtig ist
das Einsetzen der Befestigungsmittel von außen her, so dass hiervon im Inneren keine
Geschosswirkung ausgehen kann. Demnach ist es nicht nötig, vor Ort zu schweißen, vielmehr
kann der zweischalige Wandaufbau vor Ort zum Beispiel durch Schraubenverbindungen
hergestellt werden.
[0025] Kleine Postenhäuser können dank des geringeren Gewichts auch komplett im Werk gefertigt,
mittels angebrachter Aufhängevorrichtungen transportiert und an Ort und Stelle aufgestellt
werden.
Ausführungsbeispiel
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in den Figuren dargestellt sind.
[0027] Es zeigt:
- Figur 1
- eine dreidimensionale Ansicht eines Wach- und Beobachtungsgebäudes,
- Figur 2
- eine Außenansicht auf eine Wand des Gebäudes aus Figur 1,
- Figur 3
- eine Innenansicht auf eine Wand des Gebäudes aus Figur 1,
- Figur 4
- einen Horizontalschnitt durch eine Wand des Gebäudes aus Figur 1,
- Figur 5
- eine Detailansicht der Figur 4,
- Figur 6
- einen Horizontalschnitt durch eine alternativ ausgebildete Bauwerksstruktur,
- Figur 7
- einen Horizontalschnitt durch eine weitere Bauwerksstruktur,
- Figur 8
- einen Horizontalschnitt durch einen Eckbereich des Gebäudes aus Figur 1 und
- Figur 9
- einen Horizontalschnitt durch das Fensterelement des Gebäudes aus Figur 1.
[0028] In der Figur 1 ist ein Wach- und Beobachtungsgebäude 1 mit rechteckförmigem Grundriss
dargestellt, dessen vier Wände W aus einer erfindungsgemäßen explosions- und beschusshemmenden
Bauwerksstruktur 2 zusammengesetzt sind, die im Zusammenhang mit den nachfolgenden
Figuren näher erläutert wird. Jeweils in den vier oberen Ecken des Gebäudes 1 ist
eine Infrarotkamera 3 angeordnet. Eine der Wände W ist mit einem Fensterelement 4
ausgestattet, durch das eine in dem Gebäude 1 befindliche Person den Außenbereich
A des Gebäudes 1 betrachten kann.
[0029] Ein eventuelles Durchreichen von Gegenständen wird durch eine Durchreiche 37 mit
einem nicht in der Figur dargestellten Sicherheitsschieber und der Zugang mit einer
hinteren, ebenfalls nicht dargestellten Tür ermöglicht.
[0030] Die Figur 2 zeigt eine Außenansicht auf die mit dem Fensterelement 4 versehene Wand
W des erfindungsgemäßen Gebäudes 1, wobei zu erkennen ist, dass es sich bei dem Fensterelement
4 um ein Drehfenster umfassend einen drehbar in einem Blendrahmen 5 gelagerten Flügelrahmen
6 handelt und die Figur 3 zeigt einen Innenansicht auf die selbe Wand W.
[0031] Der Aufbau der Wände des Gebäudes 1 geht aus den Figuren 4 und 5 hervor, die einen
Horizontalschnitt durch eine Wand W zeigen, wobei die Figur 5 eine vergrößerte Detailansicht
der Figur 4 ist.
[0032] Wie bereits eingangs erwähnt, bestehen die Wände W des Gebäudes 1 aus der erfindungsgemäßen
explosions- und beschusshemmenden Bauwerksstruktur 2 umfassend einem Innenraum I zugewandte
innere plattenförmige Bauteile 7, insbesondere in Form von Metallplatten, sowie einem
Außenbereich A zugewandte äußere, ebenfalls aus Metall bestehende plattenförmige Bauteile
8, wobei die in einer Flucht liegenden inneren Bauteile 7 eine geringere Dicke aufweisen
als die ebenfalls in einer Flucht liegenden äußeren Bauteile 8.
[0033] Die inneren Bauteile 7 und die äußeren Bauteile 8 sind in einem Abstand a und parallel
zueinander angeordnet, so dass ein Zwischenraum 9 definierter Größe zwischen den Bauteilen
7, 8 besteht, in dem im vorliegenden Fall eine Wärmedämmung 10 angeordnet ist.
[0034] Alternativ kann in dem Zwischenraum auch ein bewehrter Beton eingebracht sein, wobei
der Bewehrungsstahl beispielsweise im Vorhinein an dem inneren Bauteil angeschweißt
sein kann und der Beton erst nach Aufstellen der beiden Bauteile eingebracht wird.
Auch ist es denkbar, im Zwischenraum Wasser oder Öl beziehungsweise Kunststoff mit
Metall-oder Keramik-Einlagen einzugießen. Mit den vorgenannten Möglichkeiten wird
die Energie-Absorbierung deutlich erhöht.
[0035] Jedes innere Bauteil 7 ist auf seiner dem Innenraum I abgewandten Seite mit einem
Verbindungselement 11 in Form eines U-förmigen Verbindungsprofils verschweißt (Schweißnaht
12), das ebenfalls aus Metall besteht und in vertikaler Richtung über die gesamte
Höhe H (siehe Figur 3) des inneren Bauteils 7 verläuft.
[0036] Bei dem oberen in der Figur 5 dargestellten inneren Bauteil 7 bildet eine äußere
Oberfläche eines dem inneren Bauteil 7 zugeordneten Schenkels 13 des Verbindungselements
11 eine langgestreckte Kontaktfläche 14 zu dem inneren Bauteil 7. Demgegenüber ist
das Verbindungsmittel 11, das dem unteren in der Figur 5 dargestellten inneren Bauteil
7 zugeordnete ist, derart positioniert, dass nur in etwa die Hälfte einer äußeren
Oberfläche des dem inneren Bauteil 7 zugeordneten Schenkels 13 eine Kontaktfläche
14' bildet.
[0037] Zwischen den beiden benachbarten inneren Bauteilen 7 besteht eine Fuge 15, die von
dem Verbindungselement 11, das in der Figur 5 als unteres Verbindungselement 11 gezeigt
ist, vollständig verdeckt wird. Bei der Montage der inneren Bauteile 7 dient ein Rand
16 des inneren Bauteils 7, der mit dem zugehörigen Verbindungselement 11 eine Stufe
bildet, als Anschlag zur Anlage des dem benachbarten inneren Bauteils 7 zugehörigen
Verbindungselements 11.
[0038] Die auf diese Weise zusammengefügten inneren Bauteile 7 werden miteinander verbunden,
indem die beiden langen Schenkel 17 der Verbindungsprofile, die aneinander anliegen,
mittels zwei Reihen von Verbindungsmitteln 18 in Form von Schrauben und Muttern miteinander
verschraubt werden.
[0039] Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die einzelnen inneren Bauteile 7, die vorzugsweise
mit jeweils zwei randseitigen Verbindungselementen 11 verschweißt sind, als Bauelemente
19 definiert, wobei eines der Verbindungselemente 11 so angeordnet wird, dass das
innere Bauteil 7 vorsteht und eines der Verbindungselemente 11 so angeordnet wird,
dass das Verbindungselement 11 selbst vorsteht.
[0040] Die den äußeren Bauteilen 8 zugeordneten Schenkel 20 der Verbindungselemente 11 sind
über eine Mehrzahl von Befestigungsmitteln 21 in Form von Schrauben mit den äußeren
Bauteilen 8 verbunden, wobei die Schrauben von der dem Zwischenraum 9 abgewandten
Seite der äußeren Bauteile 8 in die Schenkel 20 eingeschraubt sind. Auf der dem Außenbereich
A abgewandten Seite der Schenkel 20 ist jeweils ein Verstärkungsprofil 22 in Form
eines Rechteckprofils angeordnet und jeweils mit dem zugehörigen langen Schenkel 17
des Verbindungsprofils verschweißt (Schweißnaht 23), wobei die Befestigungsmittel
21 jeweils vollständig in die Schenkel 20 und in die Verstärkungsprofile 22 eingeschraubt
sind.
[0041] Die relative Lage der äußeren Bauteile 8 zu den zugehörigen Verbindungselementen
11 entspricht umgekehrt der relativen Lage der inneren Bauteile 7 zu den Verbindungselementen
11, was bedeutet, dass das Verbindungselement 11, das dem oberen in der Figur 5 dargestellten
äußeren Bauteil 8 zugeordnet ist, so angeordnet ist, dass das Verbindungselement 11
übersteht und das Verbindungselement 11, das dem unteren in der Figur 5 dargestellten
äußeren Bauteil 8 zugeordnet ist, so angeordnet ist, dass das äußere Bauteil 8 übersteht.
[0042] Auch die benachbarten äußeren Bauteile 8 schließen über eine Fuge 24 aneinander an,
die von einem Schenkel 20 sowie einem Verstärkungsprofil 22 überdeckt ist. Die Fugen
24 zwischen den äußeren Bauteilen 8 sind in eine Richtung senkrecht zu den Bauteilen
7, 8 betrachtet gegenüber den Fugen 15 zwischen den inneren Bauteilen 7 versetzt.
[0043] Zwar ist es auch denkbar, dass die Fugen zwischen den äußeren Bauteilen und die Fugen
zwischen den inneren Bauteilen in einer Richtung senkrecht zu den Bauteilen in einer
Flucht liegen, jedoch sollte dann zur Erhöhung der Beschusshemmung ein Flachstahl
geeigneter Dicke oder ähnliches hinter der äußeren und/oder der inneren Fuge vorgesehen
werden.
[0044] Aus der Figur 6 geht ein Horizontalschnitt einer alternativ ausgebildeten Bauwerksstruktur
2' hervor, die sich von der Bauwerksstruktur 2 gemäß Figur 5 im Hinblick auf die Verbindung
der äußeren Bauteile 8 unterscheidet. Dabei sind zwei benachbarte äußere Bauteile
8 nämlich so angeordnet, dass sich die zwischen ihnen befindliche Fuge 24 jeweils
ungefähr in der Mitte eines Schenkels 20 eines der Verbindungselemente 11 befindet.
[0045] Die Fuge 24 ist auf der dem Außenbereich A zugewandten Seite mit einer Anpressleiste
25 verdeckt, durch die die Befestigungsmittel 21 in Form von Schrauben hindurchgeführt
werden. Somit verlaufen die Befestigungsmittel 21 durch die Anpressleiste 25, die
Fuge 24, den Schenkel 20 des Verbindungselements 11 und schließlich durch das Verstärkungsprofil
22.
[0046] Bei dem in der Figur 7 dargestellten weiteren Beispiel für eine erfindungsgemäße
Bauwerksstruktur 2" weisen die Verbindungselemente 11' die Form von L-Profilen auf,
wobei ein L-Profil mit seinem kurzen Schenkel mit einem inneren Bauteil 7 verschweißt
ist und ein L-Profil mit seinem kurzen Schenkel mit einem äußeren Bauteil 8 verschweißt
ist. Dabei sind die L-Profile jeweils so angeordnet, dass sie über das jeweils zugehörige
Bauteil 7, 8 überstehen.
[0047] Die langen Schenkel der beiden L-Profile sind über zwei Reihen von Verbindungsmitteln
18 in Form von Schrauben und Muttern miteinander verbunden. Die Verbindung von benachbarten
inneren Bauteilen 7 und äußeren Bauteilen 8 erfolgt jeweils über Anpressleisten 25,
25' und Befestigungsmittel 21 in Form von Schrauben, wie im Zusammenhang mit Figur
6 näher erläutert.
[0048] In der Figur 8 ist ein Horizontalschnitt durch einen Eckbereich des Gebäudes 1 aus
Figur 1 gezeigt. Dabei sind zwei Bauelemente 19 so über Eck angeordnet, dass der lange
Schenkel 17 des Verbindungselements 11 eines Bauelements 19 an der äußeren Oberfläche
des inneren Bauteils 7 des anderen Bauelements 19 anliegt. Eines der äußeren Bauteile
8 ist derart positioniert, dass es über einen Betrag, der dem der Dicke D der Bauwerkstruktur
2 entspricht, über das parallel hierzu angeordnete innere Bauteil 7 übersteht, wobei
das Verbindungselement 11 des über Eck angeordneten Bauelements 19 mit seinem langen
Schenkel 17 an dem überstehenden äußeren Bauteil 8 anliegt. Die beiden in der Figur
8 dargestellten äußeren Bauteile 8 sind insgesamt mittels drei Reihen von Schrauben
mit den Verbindungselementen 11 verbunden.
[0049] Aus der Figur 9 geht ein Horizontalschnitt durch das Fensterelement 4 des Gebäudes
1 aus Figur 1 hervor, das in eine Öffnung 26 in dem inneren Bauteil 7 und dem äußeren
Bauteil 8 eingesetzt und mit der Bauwerksstruktur 2 verbunden ist. Die Öffnung 26
ist von Halteprofilen 27 begrenzt, die im vorliegenden Fall jeweils von einem Verbindungselement
11 gebildet werden.
[0050] Das Fensterelement 4 besitzt einen Blendrahmen 5 in Form eines Z-Profils, wobei der
lange Schenkel des Z-Profils parallel zu dem langen Schenkel der Verbindungselemente
11 verläuft und mit diesen mittels zwei Schraubenreihen verbunden ist. Zwischen den
beiden langen Schenkeln ist eine Ausgleichsschicht 28 angeordnet. Der dem Außenbereich
A zugewandte kurze Schenkel des Z-Profils verläuft parallel zu dem äußeren Bauteil
8 der Bauwerksstruktur 2 und liegt mit einer dem äußeren Bauteil 8 zugewandten Anlagefläche
29 an einer Stützfläche 30 des äußeren Bauteils 8 an.
[0051] In dem Blendrahmen 5 ist ein Flügelrahmen 6 drehbar gelagert, wobei der Flügelrahmen
6 aus einem zu dem Blendrahmen 5 parallel angeordneten Z-Profil und einem U-Profil
zusammengesetzt ist. Ein kurzer Schenkel des flügelrahmenseitigen Z-Profils stützt
sich an dem parallel zu dem äußeren Bauteil 8 verlaufenden kurzen Schenkel des blendrahmenseitigen
Z-Profils ab.
[0052] Der Flügelrahmen 6 besitzt eine Füllung 31 aus Verbundglas, die von außen eingesetzt
und mittels gegen den Flügelrahmen 6 verschraubter Abdeckleisten 32 gehalten wird.
Die Füllung 31 ist demnach zwischen dem der Innenseite I zugewandten kurzen Schenkel
des Z-Profils des Flügelrahmens 6 und den Abdeckleisten 32 eingespannt.
[0053] Die Drehbewegung des Flügelrahmens 6 erfolgt um eine durch Bänder 33 definierte Drehachse
34, wobei das Band 33 an einer zweiten, zweiteiligen Abdeckleiste 35 befestigt ist,
die fest mit dem Blendrahmen 5 verbunden und Teil desselben ist. In der Figur 9 ist
eine um 90° gedrehte Stellung des Flügelrahmens 6 mit gestrichelten Linien veranschaulicht.
[0054] Die Abdeckleisten 32, 35 aus massivem Material erhöhen die sprengwirkungshemmenden
und beschusshemmenden Eigenschaften des Fensterelements 4 in seinem Randbereich.
[0055] Zum Verriegeln des Fensterelements 4 ist es mit einem Treibriegelschloss 36 ausgestattet.
[0056] Als Material für die einzelnen Bauteile kann Baustahl der Festigkeitsklasse St 37,
Panzerstahl oder Hartstahl verwendet werden.
[0057] In den Figuren sind
- 1
- Gebäude
- 2, 2', 2"
- Bauwerksstruktur
- 3
- Infrarotkamera
- 4
- Fensterelement
- 5
- Blendrahmen
- 6
- Flügelrahmen
- 7
- Inneres Bauteil
- 8
- Äußeres Bauteil
- 9
- Zwischenraum
- 10
- Wärmedämmung
- 11, 11'
- Verbindungselement
- 12
- Schweißnaht
- 13
- Schenkel
- 14, 14'
- Kontaktfläche
- 15
- Fuge
- 16
- Rand
- 17
- langer Schenkel
- 18
- Verbindungsmittel
- 19
- Bauelemente
- 20
- Schenkel
- 21
- Befestigungsmittel
- 22
- Verstärkungsprofil
- 23
- Schweißnaht
- 24
- Fuge
- 25, 25'
- Anpressleiste
- 26
- Öffnung
- 27
- Halteprofil
- 28
- Ausgleichsschicht
- 29
- Anlagefläche
- 30
- Stützfläche
- 31
- Füllung
- 32
- Abdeckleiste
- 33
- Band
- 34
- Drehachse
- 35
- zweite Abdeckleiste
- 36
- Treibriegelschloss
- 37
- Durchreiche
- a
- Abstand
- A
- Außenbereich
- D
- Dicke
- H
- Höhe
- I
- Innenraum
- W
- Wand
1. Explosions- und beschusshemmende Bauwerksstruktur (2, 2', 2") mit
- mindestens einem inneren, aus Metall bestehenden plattenförmigen Bauteil (7),
- einer Mehrzahl von äußeren, gleichfalls aus Metall bestehenden plattenförmigen Bauteilen
(8), die miteinander fluchten und jeweils parallel zu dem mindestens einen inneren
Bauteil (7) angeordnet sind und einen einen Zwischenraum (9) zwischen dem mindestens
einen inneren Bauteil (7) und dem äußeren Bauteil (8) definierenden Abstand (a) zu
dem inneren Bauteil (7) aufweisen,
- einer Mehrzahl von in dem Zwischenraum (9) angeordneten langgestreckten Verbindungselementen
(11, 11'), die sich an einer Seite jeweils über eine Kontaktfläche (14, 14') an einer
dem Zwischenraum zugewandten Fläche des mindestens einen inneren Bauteils (7) und
an einer entgegengesetzten Seite jeweils über eine langgestreckte Kontaktfläche an
mindestens einem der äußeren Bauteile (8) abstützen,
dadurch gekennzeichnet, dass
- jeweils zwei benachbarte äußere Bauteile (8) über eine Fuge (24) aneinander anschließen,
die zu dem Innenraum (I) hin vollständig von einem Verbindungselement (11, 11') abgedeckt
ist und
- die äußeren Bauteile (8) jeweils von ihrer dem Zwischenraum (9) abgewandten Seite
her mittels einer Mehrzahl von Befestigungsmitteln (21), die vorzugsweise Schrauben
sind oder eine Mehrzahl von Schrauben enthalten, mit den Verbindungselementen (11,
11') verbunden sind.
2. Bauwerksstruktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von inneren Bauteilen vorhanden ist und benachbarte innere Bauteile
über eine Fuge aneinander anschließen, die vorzugsweise von einem Verbindungselement
abgedeckt ist, wobei weiter vorzugsweise Fugen zwischen äußeren Bauteilen und Fugen
zwischen inneren Bauteilen - in eine Richtung senkrecht zu den Bauteilen betrachtet
- versetzt zueinander angeordnet sind.
3. Bauwerksstruktur nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet, durch mindestens ein Verbindungselement in Form von aus Metall bestehenden und einen RechteckQuerschnitt
besitzenden Verbindungsrohren oder in Form von gleichfalls aus Metall bestehenden
Verbindungsprofilen, die einen U-Querschnitt, Z-Querschnitt oder H-Querschnitt besitzen
oder vorzugsweise mittels Schrauben aus zwei Teilprofilen zusammengesetzt sind, die
einen U-Querschnitt oder einen L-Querschnitt besitzen.
4. Bauwerksstruktur nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schenkel der Verbindungsprofile auf einer Seite, die der an dem Schenkel ausgebildeten
Kontaktfläche abgewandt ist, mit einem Verstärkungsprofil hinterlegt ist, das zum
einen eine Fuge verstärkend überdeckt und zum anderen fest mittels Befestigungsmitteln,
vorzugsweise in Form von Schrauben oder durch Verschweißen, gekoppelt ist.
5. Bauwerksstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel jeweils von einer Anpressleite und einer Mehrzahl von diese
in Durchbrüchen durchdringenden Befestigungselementen, vorzugsweise Schrauben, gebildet
sind.
6. Bauwerksstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente auf einer dem Zwischenraum zugewandten Seite der inneren
Bauteile mit diesen verschweißt sind, wobei zwei innere Bauteile mit jeweils einem
eine Fuge zwischen diesem überlappenden Verbindungselement verschweißt sind oder nur
jeweils ein inneres Bauteil von zwei aneinander angrenzenden inneren Bauteilen.
7. Bauwerksstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein inneres Bauteil und ein äußeres Bauteil ungefähr deckungsgleich zueinander
angeordnet sind und eine Rechteckform mit Kantenlängen zwischen 0,5 m und 3,0 m aufweisen,
wobei vorzugsweise die Länge einer Kante zwischen 0,5 m und 1,0 m und die Länge der
anderen Kante zwischen 0,80 m und 3,0 m beträgt.
8. Bauwerksstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein inneres Bauteil und zwei vorzugsweise randnah angeordnete und damit verschweißte
Verbindungselemente ein Bauelement bilden, wobei mehrere Bauelemente jeweils mittels
Verbindungsmitteln, vorzugsweise Schrauben, miteinander starr gekoppelt und so aneinandergefügt
sind, dass benachbarte innere Bauteile der gekoppelten Bauelemente miteinander fluchten.
9. Bauwerksstruktur nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Bauelement angrenzend an einen Rand des inneren Bauteils eine in Richtung auf
den Zwischenraum zurückspringende Stufe aufweist, an der ein Randstreifen des inneren
Bauteils eines mit dem Bauelement gekoppelten weiteren Bauelements anliegt wobei die
Stufe von einem Verbindungselement und/oder einem Verstärkungsprofil gebildet ist.
10. Bauwerksstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass in eine von Halteprofilen, vorzugsweise von den Verbindungselementen, begrenzte und
jeweils in dem inneren Bauteil und dem äußeren Bauteil befindliche Öffnung ein Fenster-
oder Türelement eingesetzt und mit der Bauwerksstruktur verbunden ist, wobei das Fenster-
oder Türelement einen Blendrahmen und einen um eine Achse darin drehbar gelagerten
Flügel aufweist, der vorzugsweise aus einem Flügelrahmen und einer darin eingesetzten
und/oder darauf aufgesetzten Füllung, insbesondere einer Verglasung aus Verbundglas
oder einem plattenförmigen Bauteil, besteht, wobei sich
- der Blendrahmen mit parallel zu dem äußeren Bauteil verlaufenden Anlageflächen an
ebenfalls parallel zu dem äußeren Bauteil verlaufenden Stützflächen der Bauwerksstruktur,
- der Flügel oder Flügelrahmen mit dem parallel zu dem äußeren Bauteil verlaufenden
Anlageflächen an ebenfalls parallel zu dem äußeren Bauteil verlaufenden Stützflächen
des Blendrahmens und
- die optional vorhandene Füllung mit randseitigen parallel zu dem äußeren Bauteil
verlaufenden Anlageflächen an ebenfalls parallel zu dem äußeren Bauteil verlaufenden
Stützflächen des Flügelrahmens abstützt und sich der Flügel beim Öffnen auf eine Seite
der Bauwerksstruktur bewegt, die dem äußeren Bauteil zugeordnet ist, wobei des Weiteren
die Füllung von der Seite des äußeren Bauteils her, in den Flügelrahmen eingesetzt
ist.
11. Bauwerksstruktur nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Blendrahmen mittels Befestigungselementen, vorzugsweise Schrauben, mit der Bauwerksstruktur
verbunden ist, wobei Längsachsen der Befestigungselemente parallel oder senkrecht
zu einer durch das äußere Bauteil definierten Ebene verlaufen und die Befestigungselemente
von dem äußeren Bauteil her eingebracht sind.
12. Verfahren zur Herstellung einer explosions- und beschusshemmenden Bauwerksstruktur,
bei dem mindestens ein inneres, aus Metall bestehendes plattenförmiges Bauteil auf
einer Seite mit einer Mehrzahl von langgestreckten Verbindungselementen, die sich
an einer dem inneren Bauteil zugewandten Seite jeweils über eine Kontaktfläche an
dem inneren Bauteil abstützen, verbunden wird, wobei eine Mehrzahl von äußeren, gleichfalls
aus Metall bestehenden plattenförmigen Bauteilen, die miteinander fluchten, jeweils
parallel zu dem mindestens einen inneren Bauteil angeordnet werden, so dass ein Zwischenraum
mit definiertem Abstand zwischen den inneren Bauteilen und den äußeren Bauteilen entsteht,
wobei sich die langgestreckten Verbindungselemente auf einer dem inneren Bauteil abgewandten
Seite jeweils über eine langgestreckte Kontaktfläche an mindestens einem der äußeren
Bauteile abstützen, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrzahl von äußeren Bauteilen jeweils von ihrer dem Zwischenraum abgewandten
Seite her mittels einer Mehrzahl von Befestigungsmitteln mit den langgestreckten Verbindungselementen
so angeordnet und verbunden werden, dass eine Fuge zwischen benachbarten äußeren Bauteilen
jeweils von einem Verbindungselement zu dem Innenraum hin vollständig abdeckt wird.