[0001] Die Erfindung betrifft einen Gitterträger für den Ausbau tunnelförmiger Bauwerke
gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Patentanspruch 1.
[0002] Bei der Herstellung unterirdischer Bauwerke werden an die Ausbruchgeometrie angepasste
Trägerrahmen eingesetzt, die der direkten Abstützung des im Vortrieb gewonnenen Gewölbes
dienen. Der anschließende Ausbau erfolgt in Ortbetonweise mittels Spritzbeton. Die
einzelnen Trägerrahmen verbleiben hierbei innerhalb der erstellten Betonschale.
[0003] Für die verwendeten Trägerrahmen haben sich Gitterträger bewährt, die vor Ort zu
einem in Umfangsrichtung des Ausbaus aneinander gereihten Gitterbogen zusammengesetzt
werden. Gegenüber vollwandigen Trägerprofilen liegt deren Vorteil sowohl in der Material-
und Gewichtsersparnis als auch in der Vermeidung unerwünschter Hohlräume durch den
auftretenden Spritzschatten. Dank der offenen Struktur der Gitterträger ermöglichen
diese einen homogenen Aufbau der Betonschale, innerhalb der sie eine hohe Verbundqualität
erreichen und neben eingesetzten Betonstahlmatten als zusätzliche Bewehrung dienen.
[0004] Die
DE 197 11 627 C2 offenbart hierzu einen Gitterträgerausbaurahmen für den Tunnelausbau, welcher aus
einzelnen Gitterträgern zusammengesetzt ist. Der einzelne Gitterträger weist jeweils
einen Obergurt und zwei Untergurte auf, welche sich jeweils in Längsrichtung des Gitterträgers
erstrecken und in dessen Querschnitt die Eckpunkte eines Dreiecks zueinander bilden.
Der Obergurt ist hierbei jeweils über mäanderförmig verlaufende Fachwerkstreben mit
den einzelnen Untergurten verbunden. Der Gitterträger weist zusätzlich schräg zu seiner
Längsrichtung verlaufende Querstege auf, die der Aussteifung der durch die Fachwerkstreben
gebildeten Schenkel des dreieckförmigen Gitterträgers dienen. Die Querstege liegen
hierfür auf den beiden Untergurten auf und sind mit diesen verbunden.
[0005] Der grundsätzliche Aufbau der Gitterträger hat sich in der Praxis bewährt. Die durch
die Fachwerkstreben und die Querstege geschlossene Dreiecksform der Gitterträger beansprucht
allerdings ein entsprechend hohes Volumen. Vor dem Hintergrund einer wirtschaftlichen
Lagerung sowie des notwendigen Transports lässt die Geometrie insbesondere für die
platzsparende Stapelbarkeit der einzelnen Gitterträger noch Raum für Verbesserungen.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Gitterträger für den Ausbau
tunnelförmiger Bauwerke dahingehend zu verbessern, dass dieser ohne Verlust seiner
statischen Tragfähigkeit bei annähernd gleichbleibendem Materialeinsatz eine platzsparende
Stapelbarkeit ermöglicht und so die Dichte der aufeinander geschichteten Gitterträger
erhöht werden kann.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einem Gitterträger mit den
Merkmalen von Patentanspruch 1.
[0008] Dem Erfindungsgedanken folgend erstrecken sich die einzelnen Querstege jeweils zwischen
zwei Fachwerkstreben und sind mit einem entsprechenden Abstand zum Obergurt und mit
einem Abstand zu den Untergurten angeordnet. Auch wenn die einzelnen Querstege durchgehend
oder vereinzelt diverse Ausbildungen aufweisen können, beispielsweise gebogen, gekantet,
sowie einzelne Ausformungen, Querschnittssprünge und Kombinationen aus dem genannten,
weisen diese zwischen den Fachwerkstreben einen geraden Verlauf auf. Der besondere
Vorteil liegt in der berührungslosen Beabstandung der Querstege von den einzelnen
Gurten, wodurch die im Querschnitt des Gitterträgers gebildete Dreiecksform verkleinert
wird. Dies wird erreicht, indem die einzelnen Querstege als Basis des Dreiecks von
den Untergurten weg und somit zum Obergurt hin verlagert sind. Hierdurch ergibt sich
ein Freiraum, welcher sich zwischen den Untergurten bis unter die Querstege erstreckt.
Der durch die Fachwerkstreben und die Querstege gebildete Querschnitt des Gitterträgers
gleicht somit im Wesentlichen einer A-Form. Erfindungsgemäß weisen der Abstand zum
Obergurt und der Abstand zu den Untergurten ein Verhältnis von 1 : 2 bis 1 : 6 zueinander
auf. Bei einer Anordnung der Querstege innerhalb des aufgezeigten Bereichs ergibt
sich ein wirtschaftliches Verhältnis der durch die Querstege erzielten Biegesteifigkeit
der Fachwerkstreben zum gewonnenen Freiraum zwischen den Untergurten.
[0009] Bei dem für den Transport oder die Lagerung notwendigen Stapeln der Gitterträger
tauchen diese jeweils mit ihrem Obergurt sowie einem Teilbereich der Fachwerkstreben
in den gewonnenen Freiraum ein, wodurch sich die Stapelhöhe reduziert. Die aus den
Fachwerkstreben gebildeten Schenkel des Gitterträgers sind weiterhin über die Querstege
ausgesteift. Der verbleibende ungestützte Hebelarm der Fachwerkstreben ist durch die
Lage der Querstege zwischen dem Obergurt und den Untergurten festgelegt.
[0010] Als in der Stahlbetonschale verbleibende Bewehrung sind die Gitterträger aus Metall
gefertigt. Die Untergurte und der Obergurt sind mit den sie verbindenden Fachwerkstreben
verschweißt. Die sich in Querrichtung des Gitterträgers gegenüberliegenden Fachwerkstreben
sind ebenfalls mit den sie verbindenden Querstegen mittels Schweißen verbunden. In
vorteilhafter Weise sind die einzelnen Verbindungen im wirtschaftlichen Punkt-Widerstandsschweißen
hergestellt.
[0011] Sowohl der Obergurt als auch die Untergurte können verschiedene Querschnittsformen
wie beispielsweise quadratische, rechteckig sowie ovale oder Kombinationen aus den
genannten aufweisen. In vorteilhafter Weise sind diese kreisrund, um eine einfache
Fertigung zu ermöglichen. Grundsätzlich kann die Mantelfläche der einzelnen Gurte
auch eine Struktur erhalten, wie sie beispielsweise gerippter oder profilierter Bewehrungsstahl
aufweist. Hierdurch erhöht sich die Verbundwirkung des Gitterträgers mit dem ihn umgebenen
Beton.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche 2 bis 10.
[0013] Die einzelnen Querstege sind hierbei jeweils über endseitige Abwinklungen mit den
sich in Querrichtung des Gitterträgers gegenüberliegenden Fachwerkstreben verbunden.
Über die Abwinklungen wird die Kontaktfläche zwischen den Querstegen und den Fachwerkstreben
erhöht, wodurch eine ausreichende Schweißnahtlänge erreicht wird.
[0014] Die endseitigen Abwicklungen der Querstege sind hierbei achsparallel zu den Fachwerkstreben
angeordnet. Hierdurch ergibt sich die größtmögliche Kontaktfläche zwischen den Fachwerkstreben
und den Abwinklungen.
[0015] In vorteilhafter Weise sind die Abwinklungen der Querstege zu den Untergurten des
Gitterträgers hin ausgerichtet. Die Ausrichtung bewirkt eine positive Verschiebung
des Schwerpunkts der Schweißnähte. Hierdurch wird bei gleicher Lage der Querstege
zum Ober- sowie den Untergurten deren aussteifende Wirkung erhöht, indem der Hebelarm
bei einer Biegebeanspruchung der Fachwerkstreben verkürzt ist.
[0016] Weiterhin sieht die Erfindung vor, dass die Fachwerkstreben in einer Seitenansicht
des Gitterträgers jeweils aus einem V-förmig gebogenen Stab mit an seinen jeweiligen
Enden abgewinkelten und dabei voneinander wegweisenden Fußabschnitten gebildet sind.
Die Spitze des V-förmig gebogenen Stabs ist hierbei gerundet und mit dem Obergurt
verschweißt.
[0017] Die Lage der Fachwerkstreben ist so gewählt, dass die Spitze nicht über den Obergurt
hinaus ragt. Auf diese Weise wird ein hakenfreies Gleiten beispielsweise von Betonstahlmatten
entlang des Obergurts erreicht. Die zu einzelnen Fußabschnitten abgewinkelten Enden
des Stabs sind mit einem der Untergurte verschweißt. Die einzelnen Fachwerkstreben
bilden hierbei mit dem Untergurt jeweils ein statisches Dreieck. Neben der Beabstandung
des Obergurts zu den einzelnen Untergurten dienen die Fachwerkstreben somit zur Querkraftaufnahme
und in Kombination mit den Querstegen zur räumlichen Aussteifung des Gitterträgers.
Hierdurch wird bereits zum Beginn des Einbaus eine tragfähige Aussteifung des Gewölbes
erzielt.
[0018] Weiterhin sind die Querstege in einer Seitenansicht des Gitterträgers jeweils zur
Seite der Fußabschnitte hin auf den V-förmig gebogenen Stab der Fachwerkstreben angeordnet.
Neben der fertigungstechnischen Vereinfachung wird hierdurch insbesondere die Biegesteifigkeit
der Fachwerkstreben in Längsrichtung des Gitterträgers durch die Materialaufdopplung
zusätzlich erhöht.
[0019] Die abgewinkelten Fußabschnitte der Fachwerkstreben sind senkrecht zu einer sich
zwischen den Achsen der Untergurte spannenden Ebene auf den Untergurten angeordnet.
Somit liegen die beiden Fußabschnitte eines V-förmig gebogenen Stabs der Fachwerkstreben
auf einem der Untergurte auf. Dabei verlaufen die Fußabschnitte jeweils achsparallel
zu den Untergurten. Hierdurch ergibt sich eine größtmögliche Kontaktfläche zwischen
den Fußabschnitten und den Untergurten, wobei diese mittels Schweißen miteinander
verbunden sind. Zudem ragen keine störenden Überstände über die Untergurte hinaus,
wodurch ein einfaches und hakenfreies Glätten des Spritzbetons ermöglicht wird.
[0020] Darüber hinaus sieht die Erfindung vor, dass der erfindungsgemäße Gitterträger an
seinen jeweiligen Enden angeordnete Ankerplatten aufweist. Über diese können die einzelnen
Gitterträger in Umfangsrichtung des Ausbaus aneinandergereiht werden, um einen den
Ausbruch des Gewölbes aussteifenden Gitterbogen zu erhalten. Die einzelnen Gitterträger
sind hierfür in ihrer längsgerichteten Ausformung der Ausbruchsform angepasst.
[0021] Erfindungsgemäß weisen die Ankerplatten jeweils zwei gleichschenklige Winkelbleche
auf, die V-förmig zueinander angeordnet sind. Die V-förmige Anordnung der Winkelbleche
entspricht im Wesentlichen der dreieckigen Querschnittsform des Gitterträgers, wobei
die einzelnen Schenkel der Winkelbleche jeweils in Längsrichtung sowie Querrichtung
des Gitterträgers verlaufen. Über die längsgerichteten Schenkel sind die Winkelbleche
mit dem Gitterträger verschweißt, während die in Querrichtung verlaufenden Schenkel
eine entsprechende Kontaktfläche zu benachbarten Gitterträgern bilden. Hierdurch ergibt
sich trotz geringem Materialeinsatz ein fertigungstechnisch günstiger und statisch
ausreichend biegesteifer Knotenpunkt zwischen den einzelnen Gitterträgern.
[0022] Die Winkelbleche der Ankerplatten verbinden jeweils den Obergurt des Gitterträgers
mit dessen Untergurten, wobei die quer zur Längsrichtung des Gitterträgers angeordneten
Schenkel der Winkelbleche diese durchsetzende Öffnungen aufweisen. Die sich überlagernden
Öffnungen der Ankerplatten benachbarter Gitterträger innerhalb des Gitterbogens dienen
der Aufnahme stabförmiger Verbindungsmittel, welche als lösbare oder unlösbare Verbindung
eine baustellengerechte Kopplung der einzelnen Gitterträger untereinander ermöglichen.
[0023] Die Erfindung erschafft einen leichten und, durch seine offene Bauweise, platzsparend
stapelbaren Gitterträger für den Ausbau tunnelförmiger Bauwerke. Durch die Verlagerung
der aussteifenden Querstege ist der geschlossene Körper des Gitterträgers unter Beibehaltung
seiner einzelnen Querschnitte verkleinert, so dass im Gegensatz zur üblichen Bauweise
bis zum Doppelten des sonstigen Gitterträgervolumens gestapelt werden kann. Folglich
werden die entstehenden Kosten halbiert.
[0024] Die nicht über die dreiecksförmige Querschnittsform des Gitterträgers hinausragenden
Fachwerkstreben sowie Querstege ermöglichen eine glatte Außenkontur des Gitterträgers,
was insbesondere bei der Verlegung von an den Gitterträgern vorbeizuführenden Betonstahlmatten
deutliche Vorteile bietet. Sonst abstehende Bauteile führen hierbei regelmäßig zum
Verhaken der einzelnen Maschen der Betonstahlmatten. Hierdurch wird auch ein sauberes
und hakenfreies Abstreifen des aufgetragenen Spritzbetons ermöglicht.
[0025] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen schematischen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen typischen Aufbau eines Gitterträgers aus dem Stand der Technik in einem Querschnitt;
- Figur 2
- einen erfindungsgemäßen Gitterträger in Darstellungsweise von Figur 1;
- Figur 3
- zwei aufeinander gestapelte Gitterträger gemäß dem Stand der Technik in einer perspektivischen
Ansicht als Teilausschnitt;
- Figur 4
- zwei aufeinander gestapelte erfindungsgemäße Gitterträger gemäß der Darstellungsweise
von Figur 3 sowie
- Figur 5
- den erfindungsgemäßen Gitterträger in einer perspektivischen Gesamtansicht.
[0026] Figur 1 verdeutlicht den Aufbau eines aus dem Stand der Technik bekannten typischen
Gitterträgers 1 im Querschnitt.
[0027] Der Gitterträger 1 weist einen Obergurt 2 und zwei Untergurte 3 auf, welche die Eckpunkte
eines Dreiecks zueinander bilden. Der Obergurt 2 ist jeweils über Fachwerkstreben
4 mit den beiden Untergurten 3 verbunden. Auf den Untergurten 3 liegen diese in Querrichtung
des Gitterträgers 1 verbindende Querstege 5 auf. Die durch die Fachwerkstreben 4 und
die Querstege 5 in sich geschlossene Dreiecksform des Gitterträgers 1 schließt insbesondere
durch die Lage der Querstege 5 auf den Untergurten 3 ein großes Querschnittsvolumen
des Gitterträgers 1 ein.
[0028] Figur 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Gitterträger 1a, welcher ebenfalls einen Obergurt
2a und zwei Untergurte 3a aufweist, wobei der Obergurt 2a jeweils über Fachwerkstreben
4a mit den Untergurten 3a verbunden ist. Im oberen Drittel des Gitterträgers 1a zum
Obergurt 2a hin sind die in Querrichtung des Gitterträgers 1a gegenüberliegenden Fachwerkstreben
4a verbindende Querstege 5a angeordnet. Der die Fachwerkstreben 4a verbindende Abschnitt
der Querstege 5a verläuft hierbei parallel zu einer sich zwischen den Untergurten
3a spannenden Ebene. Die jeweiligen Endbereiche der Querstege 5a weisen zu den Untergurten
3a des Gitterträgers 1a hin abgewinkelte Abwinklungen 50a auf. Gegenüber den Fachwerkstreben
4a verlaufen die Abwinklungen 50a der Querstege 5a zu diesen achsparallel, wobei sich
deren jeweiligen Längsachsen in der vorliegenden Querschnittsansicht überlagern.
[0029] Eine Längsachse der Querstege 5a bildet zusammen mit der Längsachse einer der Fachwerkstreben
4a einen gemeinsamen Schnittpunkt X. In Richtung einer Mittelsenkrechten zu einer
zwischen den Längsachsen der Untergurte 3a spannenden Basis des Dreiecks, weist der
Schnittpunkt X einen Abstand A zur Längsachse des Obergurts 2a auf. Gegenüber einer
Längsachse von einem der Untergurte 3a ist der Schnittpunkt X in Richtung der Mittelsenkrechten
zur Basis des Dreiecks in einem Abstand B beabstandet. Das Verhältnis von Abstand
A zu Abstand B liegt hierbei bei 1 : 4.
[0030] Durch die gegenüber dem in Figur 1 dargestellten Gitterträger 1 zum Obergurt 2a hin
verlagerten Querstege 5a weist der Gitterträger 1 a einen Freiraum C auf, welcher
durch die Fachwerkstreben 4a sowie die Querstege 5a und die sich zwischen den Untergurten
3a spannenden Ebene begrenzt ist. Somit entspricht der Querschnitt des Gitterträgers
1a einer im Wesentlichen A-förmigen Ausgestaltung.
[0031] Figur 3 verdeutlicht den hohen Raumbedarf beim Stapeln des in Figur 1 dargestellten
Gitterträgers 1. Da dieser eine zwischen den Untergurten 3 über die Querstege 5 geschlossene
Dreiecksform aufweist, kann der Gitterträger 1 nicht mit einem weiteren Gitterträger
1 ineinander gestapelt werden, so dass die Querstege 5 beim Aufeinanderstapeln jeweils
auf dem Obergurt 2 des darunter befindlichen Gitterträgers 1 aufliegen.
[0032] Demgegenüber verdeutlicht Figur 4 die aufeinander gestapelte Anordnung des erfindungsgemäßen
Gitterträgers 1a, wobei der untere Gitterträger 1a mit seinem Obergurt 2a sowie Teilen
der Fachwerkstreben 4a in den Freiraum C des aufgestapelten Gitterträgers 1a eintaucht.
Die Querstege 5a des oberen Gitterträgers 1a liegen hierbei ebenfalls auf dem Obergurt
2a des unteren Gitterträgers 1a auf. Durch die im Abstand B zu den Untergurten 3a
befindliche Lage der Querstege 5a verläuft der Obergurt 2a des unteren Gitterträgers
1a gegenüber den in Figur 3 dargestellten Gitterträger 1 deutlich näher an dem Obergurt
2a des aufliegenden Gitterträgers 1 a.
[0033] In dieser Ansicht ist erkennbar, dass die Fachwerkstreben 4a jeweils aus einem V-förmig
gebogenen Stab gebildet sind, dessen Spitze hin zum Obergurt 2a weist. Die jeweiligen
Endbereiche des Stabs sind zu voneinander wegweisenden Fußabschnitten 40a abgewinkelt,
welche achsparallel zu den Untergurten 3a verlaufen. Die Fußabschnitte 40a sind hierbei
senkrecht zu einer sich zwischen den Längsachsen der Untergurte 3a spannenden Ebene
auf den Untergurten 3a angeordnet, was insbesondere Figur 2 im Querschnitt verdeutlicht.
[0034] Der in Figur 5 in einer perspektivischen Gesamtansicht dargestellte Gitterträger
1b entspricht in seinem Querschnitt dem bereits in den Figuren 2 und 4 dargestellten
Gitterträger 1a. Ein Obergurt 2b und zwei dazu und untereinander beabstandete Untergurte
3b verlaufen hierbei in Längsrichtung des Gitterträgers 1b zueinander parallel. Der
Gitterträger 1b weist eine Krümmung auf, die um eine Querachse parallel zu einer sich
zwischen den Untergurten 3b spannenden Ebene verläuft. An den jeweiligen Enden 6,
7 des Gitterträgers 1b sind Ankerplatten 8 angeordnet, die zu beiden Seiten des dreiecksförmigen
Gitterträgers 1b hin jeweils in einer Ebene zwischen dem Obergurt 2b und einem der
Untergurte 3b in Form von Winkelblechen 9 verlaufen. Die sich in Querrichtung des
Gitterträgers 1b gegenüberliegende Winkelbleche 9 weisen somit eine V-Form zueinander
auf. Hierbei verbinden die Winkelbleche 9 jeweils den Obergurt 2b mit einem der Untergurte
3b über in Längsrichtung des Gitterträgers 1b ausgerichtete Schenkel 10. Die hierzu
in Querrichtung des Gitterträgers 1 b verlaufenden Schenkel 11 der Winkelbleche 9
weisen jeweils diese durchsetzende Öffnungen 12 auf.
[0035] Für die Lagerung sowie den Transport des Gitterträgers 1b wird dieser mit weiteren
erfindungsgemäßen Gitterträgern aufeinander gestapelt, wobei der Freiraum C jeweils
der Aufnahme des dreieckförmigen Querschnitts eines darunterliegenden Gitterträgers
1b dient. Der Gitterträger 1b kann hierbei mit seinem Obergurt 2b soweit in den Freiraum
C des darüber befindlichen Gitterträgers 1b eintauschen, bis der Obergurt 2b an den
Querstegen 5b anliegt. Durch die umfangsseitig, ohne Überstände der Fachwerkstreben
4b sowie Querstege 5b ausgebildete Querschnittsform des Gitterträgers 1b können für
den Ausbau notwendige Betonstahlmatten problemlos entlang gleiten, wobei sie auf dem
Außenumfang des Obergurts 2b sowie der Untergurte 3b anliegen.
[0036] An deren Einsatzort werden die Gitterträger 1b über ihre jeweiligen Ankerplatten
8 mit benachbarten Gitterträgern oder anderen Bauteilen zu einem Trägerrahmen oder
Gitterbogen verbunden. Hierzu werden in die Öffnungen 12 der Schenkel 11 lösbare oder
unlösbare Verbindungsmittel hindurch gesteckt, um einen biegesteifen Knotenpunkt zwischen
dem Gitterträger 1 b und den benachbarten Gitterträgern oder Bauteilen zu erhalten.
[0037] Auch beim Glätten der mittels Spritzbeton gebildeten Betonschale treten keinerlei
störende Überstände des Gitterträgers 1b in den Arbeitsbereich des Glättwerkzeugs
ein.
[0038] Die Lage der Querstege 5b sorgt für eine ausreichende Aussteifung der sich gegenüberliegenden
Fachwerkstreben 4b, so dass deren üblicher Querschnitt beibehalten wird. Durch die
deutlich engere Stapelbarkeit des Gitterträgers 1b können gegenüber dem Stand der
Technik bis zum Doppelten der sonst üblichen Mengen gelagert sowie transportiert werden,
wodurch sich die jeweiligen Kosten halbieren. Darüber hinaus kommt die Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Gitterträgers 1 b ohne zusätzlichen Materialeinsatz aus.
Bezugszeichen :
[0039]
- 1 -
- Gitterträger (Stand der Technik)
- 1a-
- Gitterträger
- 1 b -
- Gitterträger
- 2-
- Obergurt von 1
- 2a -
- Obergurt von 1 a
- 2b-
- Obergurt von 1 b
- 3-
- Untergurt von 1
- 3a-
- Untergurt von 1a
- 3b-
- Untergurt von 1 b
- 4-
- Fachwerkstrebe von 1
- 4a -
- Fachwerkstrebe von 1 a
- 4b -
- Fachwerkstrebe von 1 b
- 5 -
- Quersteg von 1
- 5a -
- Quersteg von 1 a
- 5b -
- Quersteg von 1 b
- 6-
- Ende von 1b
- 7-
- Ende von 1b
- 8-
- Ankerplatte von 1 b
- 9-
- Winkelblech von 1 b
- 10-
- Schenkel von 9
- 11 -
- Schenkel von 9
- 12-
- Öffnung in 11
- 40a -
- Fußabschnitte von 4a
- 40b -
- Fußabschnitte von 4b
- 50a -
- Abwinklung von 5a
- 50b -
- Abwinklung von 5b
- A -
- Abstand zw. 2a und X
- B -
- Abstand zw. 3a und X
- C -
- Freiraum
- X -
- Schnittpunkt bzw. 4a und 5a
1. Gitterträger für den Ausbau tunnelförmiger Bauwerke, welcher einen Obergurt (2a, 2b)
und zwei Untergurte (3a, 3b) aufweist, die sich jeweils in Längsrichtung des Gitterträgers
(1a, 1b) erstrecken und in dessen Querschnitt die Eckpunkte eines Dreiecks zueinander
bilden, wobei der Gitterträger (1a, 1b) weiterhin Querstege (5a, 5b) aufweist und
der Obergurt (2a, 2b) jeweils über Fachwerkstreben (4a, 4b) mit den Untergurten (3a,
3b) verbunden ist, wobei sich die Querstege (5a, 5b) jeweils zwischen zwei Fachwerkstreben
(4a, 4b) erstrecken und mit einem Abstand (A) zum Obergurt (2a, 2b) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Querstege (5a, 5b) mit einem Abstand (B) zu den Untergurten (3a, 3b) angeordnet
sind, wobei der Abstand (A) und der Abstand (B) ein Verhältnis von 1 : 2 bis 1 : 6
zueinander aufweisen.
2. Gitterträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstege (5a, 5b) jeweils über endseitige Abwinklungen (50a, 50b) mit den Fachwerkstreben
(4a, 4b) verbunden sind.
3. Gitterträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwinklungen (50a, 50b) achsparallel zu den Fachwerkstreben (4a, 4b) angeordnet
sind.
4. Gitterträger nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwinklungen (50a, 50b) zu den Untergurten (3a, 3b) hin ausgerichtet sind.
5. Gitterträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fachwerkstreben (4a, 4b) in einer Seitenansicht des Gitterträgers (1a, 1b) jeweils
aus einem V-förmig gebogenen Stab mit an seinen Enden abgewinkelten und voneinander
wegweisenden Fußabschnitten (40a, 40b) gebildet sind.
6. Gitterträger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstege (5a, 5b) in einer Seitenansicht des Gitterträgers (1a, 1b) jeweils
zur Seite der Fußabschnitte (40a, 40b) hin auf dem V-förmig gebogenen Stab der Fachwerkstreben
(4a, 4b) angeordnet sind.
7. Gitterträger nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fußabschnitte (40a, 40b) senkrecht zu einer sich zwischen den Achsen der Untergurte
(3a, 3b) spannenden Ebene auf den Untergurten (3a, 3b) angeordnet sind und zu diesen
achsparallel verlaufen.
8. Gitterträger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch an seinen jeweiligen Enden angeordnete Ankerplatten (8).
9. Gitterträger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerplatten (8) jeweils zwei gleichschenklige Winkelbleche (9) aufweisen, die
V-förmig zueinander angeordnet sind.
10. Gitterträger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkelbleche (9) jeweils den Obergurt (2a, 2b) mit den Untergurten (3a, 3b) verbinden,
wobei die quer zur Längsrichtung des Gitterträgers (1a, 1 b) angeordneten Schenkel
(10) der Winkelbleche (9) diese durchsetzende Öffnungen (12) aufweisen.