[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fahrzeugleuchte mit wenigstens einer Lichtleiter-Vorsatzoptik,
die dazu eingerichtet ist, Licht wenigstens einer Lichtquelle über wenigstens eine
Lichteinkoppelfläche in ein Basisvolumen der Vorsatzoptik aufzunehmen und über mehrere
Lichtauskoppelflächen auszukoppeln, wobei die Vorsatzoptik einen Bereich aufweist,
in dem sich das Basisvolumen in mehrere Auskoppelarme verzweigt und in dem sich in
das Basisvolumen aufgenommenes Licht gleichmäßig auf die einzelnen Auskoppelarme aufteilt.
[0002] Eine solche Fahrzeugleuchte ist aus der
US 2006/0198158 A1 bekannt. In deren Fig. 4 wird eine Vorsatzoptik gezeigt, die Licht einer als Lichtquelle
dienenden Leuchtdiodenanordnung aufnimmt und auf mehrere Auskoppelarme aufteilt. Am
jeweiligen Lichtaustrittsende eines Auskoppelarms erscheint damit die Auskoppelfläche
dieses Lichtaustrittsendes als leuchtender Lichtfleck. Wie aus weiteren Figuren der
US 2006/0198158 A1 ersichtlich ist, die eine Draufsicht auf die Anordnung der Lichtaustrittsenden der
Vorsatzoptik zeigen, sind diese Lichtaustrittsenden symmetrisch zu einem Mittelpunkt
so angeordnet, dass sich eine kranzförmige Anordnung ergibt, die für n Lichtaustrittsenden
eine n-zählige Symmetrie aufweist. Für die in der
US 2006/0198158 A1 dargestellten Ausführungsformen ist n entweder gleich 6 oder die Ausführungsform
ist aus mehreren Elementarzellen mit jeweils n = 6 Lichtaustrittsenden aufgebaut.
[0003] Eine weitere, siebte Lichtaustrittsfläche erstreckt sich um den genannten Mittelpunkt
herum. Diese weitere Lichtaustrittsfläche begrenzt direkt das Basisvolumen und ist
daher nicht über einen Auskoppelarm, der aus dem Basisvolumen herausragen würde, mit
dem Basisvolumen verbunden. In einer Seitenansicht der Vorsatzoptik, bei der die Lichteinkoppelfläche
unten und die Lichtaustrittsenden der Auskoppelarme oben liegen, liegt die weitere
Lichtaustrittsfläche dann auf einem tieferen Niveau als die Lichtaustrittenden der
Auskoppelarme, nämlich auf dem Niveau, auf dem der Bereich der Vorsatzoptik liegt,
in dem sich das Basisvolumen in die mehreren Auskoppelarme verzweigt und in dem sich
das in das Basisvolumen aufgenommene Licht gleichmäßig auf die einzelnen Auskoppelarme
aufteilt.
[0004] Die Lichttransmissionsmenge der zentralen, weiteren Lichtaustrittsfläche kann nach
der
US 2006/0198158 so eingestellt werden, dass sie der Lichtmenge entspricht, die über jedes der peripheren
Lichtaustrittsenden abgestrahlt wird. Im Ergebnis soll damit von den sechs Eckpunkten
eines Hexagons und einem siebten, im Zentrum des Hexagons liegenden Punkt das auf
diese Punkte aufgeteilte Licht einer Lichtquelle gleichmäßig, d.h. zu gleichen Teilen,
abgestrahlt werden. Die Punkte sollen also gleich hell erscheinen.
[0005] Die Gleichmäßigkeit der Abstrahlung der peripher angeordneten Lichtaustrittsenden
ist dabei durch die Symmetrie der Anordnung bedingt und setzt damit eine solche symmetrische
Anordnung voraus. Das gleichmäßige Erscheinungsbild ändert sich jedoch, wenn der Betrachter
nicht direkt in der Hauptabstrahlrichtung steht und stattdessen aus einer seitlichen
Position heraus schräg auf die Anordnung der Lichtaustrittsenden blickt. In diesem
Fall wird die zentrale Lichtaustrittsfläche durch die Auskoppelarme mit zunehmendem
seitlichen Abstand des Betrachters von der Fahrzeugleuchte zunehmend von den Auskoppelarmen
verdeckt, was das Erscheinungsbild beeinträchtigt. Nachteilig ist darüber hinaus,
dass die Erforderlichkeit einer Anordnung der peripheren Lichtaustrittsenden in einer
n-zähligen Symmetrie den Gestaltungspielraum beim Entwurf des Erscheinungsbildes der
Fahrzeugleuchte einengt.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Fahrzeugleuchte bereitzustellen,
die eine Leuchtfläche oder auch Lichtaustrittsfläche mit vielen Lichtflecken aufweist,
die auch bei einer von der Seite her erfolgenden Betrachtung gleich hell erscheinen,
bei der der Gestaltungsspielraum für das Design der Fahrzeugleuchte größer ist als
bei der bekannten Fahrzeugleuchte, und die ein insgesamt gleichmäßigeres Erscheinungsbild
sowohl im eingeschalteten als auch im ausgeschalteten Zustand besitzt.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Fahrzeugleuchte der eingangs genannten Art mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Fahrzeugleuchte zeichnet sich demnach
dadurch aus, dass jede Lichtauskoppelfläche über genau einen von mehreren aus dem
Basisvolumen herausragenden Auskoppelarmen der Vorsatzoptik optisch mit dem Basisvolumen
verbunden ist und die Vorsatzoptik wenigstens zwei Auskoppelarme aufweist, die mit
unterschiedlich großen Lichteintrittsquerschnitten in den genannten Bereich übergehen,
wobei die Größe der Lichteintrittsquerschnitte so gewählt ist, dass ein Lichteintrittsquerschnitt,
in dem eine vergleichsweise kleinere Lichtstromdichte herrscht, eine größere Fläche
aufweist als ein Lichteintrittsquerschnitt, in dem eine vergleichsweise größere Lichtstromdichte
herrscht, und dass die Fahrzeugleuchte einen Abdeckrahmen aufweist, der für jeden
Auskoppelarm eine Ausnehmung aufweist, durch die der Auskoppelarm hindurch ragt.
[0008] Durch diese Dimensionierung der Lichteintrittsquerschnitte der Auskoppelarme wird
das in das Basisvolumen eingekoppelte Licht gleichmäßig auf die einzelnen Auskoppelarme
aufgeteilt. Dadurch wird eine gleichmäßige Helligkeit der Leuchtflecken einer Vorsatzoptik
erzielt. Durch die genannte Dimensionierung der
Lichteintrittsquerschnitte lassen sich Unterschiede in den Lichtstromdichten des in
die jeweiligen Auskoppelarme eintretenden Lichtstroms kompensieren, was das Erzielen
der gleichmäßigen Helligkeit begünstigt. Unterschiede in den Lichtstromdichten treten
zum Beispiel bei einer nicht vollständig symmetrischen Anordnung der Lichteintrittsquerschnitte
in Bezug auf die Lichtquelle auf. Die Erfindung gewährt damit eine größere Freiheit
bei der Gestaltung der Anordnung der Leuchtflecken durch verringerte Anforderungen
an die Symmetrie der Anordnung.
[0009] Dadurch, dass die Fahrzeugleuchte einen Abdeckrahmen aufweist, der für jeden Auskoppelarm
eine Ausnehmung aufweist, durch die der Auskoppelarm hindurch ragt, wird ein flächiges
Erscheinungsbild der Fahrzeugleuchte erzeugt. Das flächige Erscheinungsbild ergibt
sich dabei sowohl durch die Verwendung des Abdeckrahmens als auch dadurch, dass jeder
Auskoppelarm durch eine Ausnehmung des Abdeckrahmens hindurch ragen muss. Der Abdeckrahmen
als solcher deckt das Innere der Fahrzeugleuchte gegen Einblicke von außen ab und
vermeidet bereits auf diese Weise unerwünschte Eindrücke von Tiefe bei einer Betrachtung
der Fahrzeugleuchte. Dadurch, dass sämtliche Auskoppelarme durch den Abdeckrahmen
hindurch ragen, wird eine flächige Anordnung der einzelnen Lichtaustrittsflächen möglich,
mit der die beim Stand der Technik vorgegebene Anordnung von Lichtaustrittsflächen
auf verschiedenen Niveaus, d.h. in verschiedenen Tiefen der Fahrzeugleuchte, vermeidbar
ist. Außerdem wird vermieden, dass periphere Auskoppelarme bei einer Betrachtung von
der Seite her mehr zentral angeordnete Auskoppelflächen verdecken. Letzteres ist beim
Gegenstand der
US 2006/0198158 der Fall.
[0010] Beim Stand der Technik wird der Gestaltungspielraum dagegen dadurch eingeengt, dass
die Anordnung der peripheren Lichtaustrittsenden und der zentralen Lichtaustrittsfläche
auf verschiedenen Niveaus zumindest bei einer von der Seite her erfolgenden Betrachtung
immer einen gewissen Eindruck von Tiefe erzeugt, der nicht immer erwünscht ist.
[0011] Eine bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Lichteinkoppelfläche
so gestaltet ist, dass sie die Konvergenz des durch sie hindurchtretenden Lichtes
nur soweit vergrößert, dass noch kein wesentlicher, durch eine weitere Vergrößerung
der Konvergenz bedingter Verlust an eingekoppeltem Lichtstrom auftritt. Dies lässt
sich insbesondere dadurch erreichen, dass die
Lichteinkoppelfläche plan oder konkav ist.
[0012] Das Ersetzen einer planen Einkoppelfläche durch eine konvexe Einkoppelfläche stellt
ein Beispiel dafür dar, dass eine Vergrößerung der Konvergenz mit einem Verlust an
eingekoppeltem Lichtstrom einhergeht. Um dies zu verdeutlichen, wird ein plane Einkoppelfläche
im Vergleich zu einer konvexen Einkoppelfläche betrachtet, die mit Ausnahme ihrer
Wölbung mit der planen Einkoppelfläche identisch ist. Beide Flächen decken also gleiche
Bereiche ab und weisen insbesondere gleiche Randkurven als physische Ränder auf. Die
plane Einkoppelfläche kann als Projektion der im Raum gewölbten konvexen Fläche in
eine zweidimensionale Ebene betrachtet werden. Die plane Fläche ist zum Beispiel ein
Kreis. Die gewölbte Fläche ist zum Beispiel die Fläche einer Kugelkalotte.
[0013] Vergleicht man den maximalen Erfassungswinkel, unter dem die Einkoppelfläche von
der Lichtquelle aus erscheint, für die zwei Fälle einer planen Einkoppelfläche und
einer konvexen Einkoppelfläche, so stellt man fest, dass der Erfassungswinkel der
planen Fläche größer ist. Das liegt daran, dass die Schenkel des Winkels bei der planen
Einkoppelfläche die physischen Ränder der Einkoppelfläche berühren, während sie bei
der konvexen Fläche Tangenten an die gewölbte Fläche bilden. Die Berührungspunkte
der Tangenten liegen vom physischen Rand der konvexen Fläche aus betrachtet weiter
innen. Die zur Lichteinkopplung verbleibende Restfläche wird damit durch die eine
Linie bildenden Berührungspunkte sämtlicher Tangenten, die den räumlichen Erfassungswinkel
begrenzen, berandet und ist kleiner als die vom physischen Rand begrenzte Fläche.
[0014] Im Vergleich zu der planen Fläche weist die konvexe Fläche eine stärker bündelnde
Wirkung auf, wobei dieser Vorteil mit dem Nachteil des kleineren Erfassungswinkels
einhergeht. Der Übergang zu einer konvexen Fläche ist daher mit einem Lichtverlust
verbunden. Gleichwohl versteht es sich, dass mit einer nur leicht konvexen Fläche
noch fast die gleichen Effekte erzielt werden können wie mit einer planen Einkoppelfläche.
Zur Abgrenzung von nicht mehr vernachlässigbaren Lichtverlusten werden in den folgenden
Ausgestaltungen quantitative Grenzwerte für den je nach Ausgestaltung tolerierbaren
Lichtverlust angegeben.
[0015] Dabei gilt ein Verlust an eingekoppeltem Lichtstrom in einer Ausgestaltung als wesentlich,
wenn der Verlust größer als 1/10 des unter ansonsten gleichen Bedingungen über eine
plane Einkoppelfläche eingekoppelten Lichtstroms ist. In einer weiteren Ausgestaltung
gilt der Verlust an eingekoppeltem Lichtstrom als wesentlich, wenn der Verlust größer
als 1/20 des unter ansonsten gleichen Bedingungen über eine plane Einkoppelfläche
eingekoppelten Lichtstroms ist. Bevorzugt ist ferner, dass der Verlust an eingekoppeltem
Lichtstrom als wesentlich gilt, wenn der Verlust größer als 1/100 des unter ansonsten
gleichen Bedingungen über eine plane Einkoppelfläche eingekoppelten Lichtstroms ist.
[0016] Zur Verdeutlichung der vorteilhaften Wirkung dieser Ausgestaltung wird noch einmal
auf den eingangs genannten Stand der Technik nach der
US 7,419,287 B2 verwiesen. Dort wird als Lichteintrittsfläche eine Fläche verwendet, die ein auftreffendes
Bündel divergenten Lichtes der Lichtquelle so stark kollimiert, dass das in den Lichtleiter
eingekoppelte Licht dort als Bündel paralleler Strahlen propagiert.
[0017] Unabhängig von der speziellen Form einer
Lichteintrittsfläche einer Licht-leitenden Vorsatzoptik gilt meist, dass eine solche
über die Eintrittsflächen erfolgende Parallelisierung mit einem Lichtverlust verbunden
ist. Das heißt, dass die Parallelität damit erkauft wird, dass weniger Licht eingekoppelt
wird als maximal möglich wäre. Der bei der Einkopplung auftretende Lichtverlust wirkt
sich in einer suboptimal niedrigeren Helligkeit der Leuchtflecken, oder einer suboptimal
kleineren Zahl an Leuchtflecken aus.
[0018] Dies gilt zwar nicht für Fresnel-Linsen. Fresnel-Linsen haben jedoch den Nachteil,
dass sie eine aufwändig genaue Positionierung der Lichtquelle relativ zur Einkoppelfläche
erfordern.
[0019] Die genannte Ausgestaltung vermeidet die Nachteile einer suboptimal niedrigeren Helligkeit
der Leuchtflecken oder einer suboptimal kleineren Zahl an Leuchtflecken dadurch, dass
sie mehr Licht in den Lichtleiter eintreten lässt. Dadurch kann bei gegebener Zahl
der Leuchtflecken eine höhere Helligkeit der Leuchtflecken oder bei gegebener Helligkeit
eine größere Zahl von Leuchtflecken in der Lichtaustrittsfläche der Fahrzeugleuchte
erzielt werden. Wenn man den Wirkungsgrad der Fahrzeugleuchte als Verhältnis des über
die Leuchtflecken austretenden Lichtstroms zum über die Lichteinkoppelfläche eingekoppelten
Lichtstrom definiert, ergibt sich durch diese Ausgestaltung ein erwünscht hoher Wirkungsgrad
der Fahrzeugleuchte.
[0020] Eine vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass sie mehrere gleiche
oder verschiedene Vorsatzoptiken aufweist. Diese Ausgestaltung erlaubt einen modularen
Aufbau einer Leuchtfläche mit verschiedenen Anordnungen von Leuchtflecken mit wenigen
Grundmodulen, was eine rationelle Fertigung und Ersatzteilhaltung erlaubt.
[0021] Weitere Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und
den beigefügten Figuren.
[0022] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
Zeichnungen
[0023] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dabei bezeichnen gleiche Bezugszeichen
in den verschiedenen Figuren jeweils gleiche Elemente.
[0024] Es zeigen, jeweils in schematischer Form:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fahrzeugleuchte;
- Fig. 2
- eine Ausgestaltung einer eingebauten Fahrzeugleuchte, wie sie sich für einen hinter
einem Fahrzeug stehenden Betrachter ergibt;
- Fig. 3
- eine Ausgestaltung einer Vorsatzoptik;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer Vorsatzoptik;
- Fig. 5
- eine solche Haltevorrichtung einer Vorsatzoptik;
- Fig. 6
- eine alternative Haltevorrichtung,
- Fig. 7
- eine Ansicht der Lichtaustrittsseite eines Vorsatzoptik-Moduls mit neun Auskoppelarmen;
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht einer Ausgestaltung einer Vorsatzoptik mit sechzehn Auskoppelarmen;
und
- Figur 9
- eine Ausgestaltung einer Anordnung von Auskoppelflächen einer Fahrzeugleuchte.
[0025] Beleuchtungseinrichtungen für Fahrzeuge lassen sich nach ihrer Funktion in Scheinwerfer
und Leuchten gliedern. Scheinwerfer dienen zur Beleuchtung des Fahrzeugumfeldes, während
Leuchten Signalfunktionen erfüllen, die andere Verkehrsteilnehmer auf das Fahrzeug
aufmerksam machen sollen. Beispiele von Leuchten sind Blinkleuchten, Bremsleuchten
und Tagfahrlicht-Leuchten, wobei diese Aufzählung nicht als abschließend verstanden
werden soll.
[0026] Im Einzelnen zeigt die Figur 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fahrzeugleuchte
10.
Die in der Figur 1 angegebenen Richtungen H, V, HV beziehen sich auf eine Lage einer
Fahrzeugleuchte 10 im eingebauten Zustand im Fahrzeug. Dabei repräsentiert die Richtung
H eine Horizontale, die Richtung V eine Vertikale und die Richtung HV die Fahrtrichtung.
Die Fahrzeugleuchte 10 weist ein Gehäuse 12 auf, das von einer transparenten Abdeckscheibe
14 abgedeckt wird. Aufgrund ihrer Ausrichtung zur Fahrtrichtung HV handelt es sich
bei der dargestellten Fahrzeugleuchte 10 um eine Heckleuchte, von der die Figur 1
ein rechtes Ende in einem Horizontalschnitt zeigt. Man schaut also von oben in die
aufgeschnittene Fahrzeugleuchte 10 hinein. Die Erfindung ist jedoch nicht auf Heckleuchten
beschränkt und in gleicher Weise für Bugleuchten wie Tagfahrlicht-Leuchten und im
Bug angeordnete Blinkleuchten sowie andere Leuchten verwendbar, unabhängig davon,
ob solche Leuchten ein separates Gehäuse aufweisen oder zusammen mit andere Lichtfunktionen
erfüllenden Lichtmodulen in einem Scheinwerfer angeordnet sind.
[0027] Die in der Figur 1 dargestellte Fahrzeugleuchte 10 weist eine Lichtquelle 16 und
eine Lichtleiter-Vorsatzoptik 18 auf. Die Lichtleiter-Vorsatzoptik 18 weist eine der
Lichtquelle 16 zugewandte Lichteinkoppelfläche 22 sowie mehrere Lichtauskoppelflächen
24, 26 auf, die über Auskoppelarme 28, 30 und ein Basisvolumen optisch mit der Lichteinkoppelfläche
22 verbunden sind. Dabei wird unter einer optischen Verbindung jede Verbindung verstanden,
über die Licht der Lichtquelle 16, das über die Lichteinkoppelfläche 22 in die Vorsatzoptik
18 eingekoppelt wird, zu den Lichtauskoppelflächen 24, 26 gelangt. Das Basisvolumen
der Vorsatzoptik ist das zwischen der Lichteinkoppelfläche 22 und den Auskoppelarmen
28, 30 liegende Teilvolumen der Vorsatzoptik 18.
[0028] Die Auskoppelarme 28, 30 ragen durch korrespondierende Ausnehmungen im Abdeckrahmen
20 durch den Abdeckrahmen 20 hindurch. Der Abdeckrahmen 20 hat die Funktion eines
Gestaltungselementes zur Beeinflussung des Erscheinungsbildes der Fahrzeugleuchte
10. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Abdeckrahmen 20 undurchsichtig und
deckt damit im Inneren des Gehäuses 12 liegende Elemente und Strukturen gegen Einblicke
von außen ab. Der Abdeckrahmen 20 kann eine planare Form haben, die parallel oder
geneigt zur Lichteinkoppelfläche 22 orientiert in der Fahrzeugleuchte 10 angeordnet
ist. In einer zur planaren Form alternativen Ausgestaltung besitzt der Abdeckrahmen
eine im Raum gekrümmte Form. Dabei kann es sich um eine konvex oder konkav oder im
Wechsel konvex und konkav gewölbte Form handeln. Die Krümmung kann je nach Raumrichtung
verschieden ausfallen. Wesentlich ist, dass der Abdeckrahmen für jeden Auskoppelarm
eine Ausnehmung aufweist, durch die der Auskoppelarm hindurch ragt. Die Lichtauskoppelflächen
der Auskoppelarme können dabei über die Oberfläche des Abdeckrahmens hinausragen oder
mit der Oberfläche des Abdeckrahmens bündig abschließen.
[0029] Bei eingeschalteter Lichtquelle 16 nimmt der Betrachter die Lichtauskoppelflächen
24, 26 als hell leuchtende Leuchtflecken war.
[0030] Die Vorsatzoptik 18 weist einen in der Figur 1 gestrichelt dargestellten Bereich
32 auf, in dem über die Lichteinkoppelfläche 22 eingekoppeltes Licht gleichmäßig auf
die einzelnen Auskoppelarme 28, 30 aufgeteilt wird. Dabei ist zu beachten, dass in
Teilbereichen des Bereiches 32, in denen die beiden außen liegenden und damit peripheren
Auskoppelarme 28 in den Bereich 32 übergehen oder einmünden, eine geringere Lichtstromdichte
herrschen wird als in dem zentraler angeordneten Auskoppelarm 30. Dies ergibt sich
durch die Geometrie der Anordnung.
[0031] Erfindungsgemäß erfolgt die gleichmäßige Verteilung des eingekoppelten Lichtes auf
die einzelnen Auskoppelarme 28, 30 so, dass die Größe der jeweiligen Lichteintrittsquerschnitte
so gewählt ist, dass ein Lichteintrittsquerschnitt 33 eines Auskoppelarms 28, in dem
eine kleinere Lichtstromdichte herrscht, eine größere Fläche aufweist als ein Lichteintrittsquerschnitt
35 eines anderen Auskoppelarms 30, in dem eine vergleichsweise größere Lichtstromdichte
herrscht. Der Lichteintrittsquerschnitt 33, 35 ergibt sich jeweils als Fläche eines
Schnittes durch den jeweiligen Auskoppelarm 28, 30 in der Höhe des Bereichs 32.
[0032] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Fläche jeweils umgekehrt proportional
zur Lichtstromdichte, so dass die sich als Produkt aus Fläche und Lichtstromdichte
für jeden Auskoppelarm 28, 30 ergebenden Werte der Lichtströme gleich sind. Die Vorsatzoptik
weist wenigstens zwei Auskoppelarme 28, 30 auf, die mit unterschiedlichen Lichteintrittsquerschnitten
in die genannten Bereiche 32 übergehen.
[0033] Die Lichtquelle 16 ist in einer Ausgestaltung eine Halbleiterlichtquelle 34 aus einer
oder mehreren Leuchtdioden, die auf einem Chip 36 montiert sind und mit einem Kühlkörper
zum Abführen der elektrischen Verlustleistung ausgestattet sind. Eine Leuchtdiode
ist im Allgemeinen ein Lambert-Strahler, was bedeutet, dass die richtungsabhängig
abgestrahlte Intensität einem Kosinus-Gesetz folgt:

[0034] Dabei ist
α ein Winkel, dessen Scheitel auf der leuchtenden Fläche der Leuchtdiode sitzt und
dessen Bezugsschenkel durch eine senkrecht auf der leuchtenden LED-Fläche stehende
Gerade gebildet wird. In der Figur 1 würde sich eine solche Gerade antiparallel zur
Richtung HV erstrecken. Entsprechend der Lambert-Strahlungscharakteristik nimmt der
Lichtstrom mit zunehmendem Winkel
α ab, was ein Grund dafür ist, dass die Lichtstromdichte im Zentrum des Bereiches 32
und damit im Bereich des zentral angeordneten Auskoppelarms 32 maximal ist und zu
den Rändern hin abnimmt. Daher ist die Lichtstromdichte in den Lichteintrittsflächen
der peripher angeordneten Auskoppelarme 28 geringer als in der Lichteintrittsfläche
des zentral angeordneten Auskoppelarms.
[0035] Halbleiterlichtquellen werden auch deshalb als Lichtquellen 16 bevorzugt, weil sie
kaltes Licht emittieren. Die beim Betrieb der Leuchtdioden auftretende elektrische
Verlustleistung entsteht in den Leuchtdioden und kann über Kühlkörper getrennt von
der Strahlung abgeführt werden. Die Verlustwärme wird daher nicht als Wärmestrahlung
in Lichtabstrahlrichtung abgestrahlt, wie es bei Glühlampen der Fall wäre. Daher können
Leuchtdioden sehr dicht an der Lichteinkoppelfläche 22 angeordnet werden, zum Beispiel
mit einem Abstand von 1/10 bis 3/10 Millimetern. Dieser geringe Abstand begünstigt
ganz erheblich den Wirkungsgrad der Fahrzeugleuchte 10, weil er eine weitgehend vollständige
Einkopplung des von der Lichtquelle 16 in den vor ihr liegenden Halbraum emittierten
Lichtstrahlung in die Vorsatzoptik 18 gestattet.
[0036] Die Lichteinkoppelfläche 22 ist bevorzugt so ausgestaltet, dass sie die Konvergenz
des durch sie hindurchtretenden Lichtes nur soweit vergrößert, dass noch kein wesentlicher,
durch eine weitere Vergrößerung der Konvergenz bedingter Verlust an eingekoppeltem
Lichtstrom auftritt. Dies ist zum Beispiel für eine ideal-plane Lichteinkoppelfläche
22 der Fall. Die als Extremfälle betrachteten Strahlen der Lichtquelle 16, die sich
nahezu parallel, aber noch mit einer gewissen Neigung zur Lichteinkoppelfläche 22
ausbreiten, werden mit dem Grenzwinkel der Totalreflexion an der Lichteinkoppelfläche
22 gebrochen und damit in die Vorsatzoptik 18 eingekoppelt.
[0037] Gegenüber einer optischen Achse, die sich im Beispiel der Figur 1 von der Mitte der
Leuchtdiode 34 ausgehend antiparallel zur Richtung HV durch den zentralen Auskoppelarm
26 erstreckt, bilden diese Extremalstrahlen in der Vorsatzoptik 28 einen Winkel von
39° in PC (Polycarbonat) oder 42° in PMMA (Polymethylmetacrylat). Zwischen den Extremalstrahlen
rechts und links der optischen Achse bildet sich damit ein Winkel von 78°, beziehungsweise
84° aus, sodass ersichtlich kein paralleles Licht vorliegt.
[0038] Wollte man nun an der Lichteinkoppelfläche 22 paralleles Licht erzeugen, müsste man
die Lichteinkoppelfläche 22 mit einer solchen Krümmung versehen, dass die betrachteten
Extremalstrahlen parallel zur optischen Achse verlaufen. Die Extremalstrahlen werden
dann aber nicht mehr flächig streifend in die Vorsatzoptik 18 gebrochen, sondern schmiegen
sich als Tangenten an die gekrümmte Lichteinkoppelfläche 22 an. Dadurch entsteht in
der Peripherie der Lichteinkoppelfläche 22 ein Verlustwinkel, in dem kein Licht mehr
eingekoppelt wird.
[0039] An diesem Beispiel sieht man, wie eine an der Lichteinkoppelfläche 22 erfolgende
Parallelisierung des durch die Lichteinkoppelfläche 22 hindurchtretenden Lichtes auf
Kosten der wirksamen Lichteinkoppelfläche und damit auf Kosten des Anteils des eingekoppelten
Lichtes an der Gesamtstrahlung der Lichtquelle 16 erfolgt.
[0040] Bei der Erfindung wird die Effizienz der Lichteinkopplung optimiert und dafür wird
eine nicht vollständige Parallelisierung an der Lichteinkoppelfläche 22 in Kauf genommen.
Wie weiter unten noch näher erläutert wird, erfolgt bei Ausgestaltungen der Erfindungen
eine weitergehende Parallelisierung des innerhalb der Vorsatzoptik propagierenden
Lichtes durch Reflexionen an entsprechend ausgestalteten Außenwänden der Auskoppelarme
28, 30. Eine ähnlich effiziente Einkopplung wie mit einer ideal-planen Fläche lässt
sich auch mit einer konkav ausgestalteten Lichteinkoppelfläche 22 erzielen.
[0041] Figur 2 zeigt eine Ausgestaltung einer eingebauten Fahrzeugleuchte 10, wie sie sich
für einen hinter einem Fahrzeug stehenden Betrachter für den Fall ergibt, dass die
Fahrzeugleuchte 10 eine Heckleuchte ist. Die Fahrzeugleuchte 10 weist drei Vorsatzoptikmodule
18.1, 18.2 und 18.3 auf, von denen das erste Vorsatzoptikmodul 18.1 quadratisch und
die beiden anderen Vorsatzoptikmodule 18.2 und 18.3 rautenförmig ausgestaltet sind.
Die in der Figur 2 dargestellte Fahrzeugleuchte 10 stellt damit ein Beispiel einer
mehrere Vorsatzoptikmodule 18.1, 18.2, 18.3 aufweisenden Fahrzeugleuchte 10 dar. An
Stelle von zwei verschiedenen Vorsatzoptikmodulen können auch mehrere gleiche Vorsatzoptikmodule
oder mehr als zwei verschiedene Vorsatzoptikmodule verwendet werden. Damit lassen
sich verschiedene Formen von Lichtaustrittsflächen mit einer begrenzten Zahl verschiedener
Vorsatzoptikmodule herstellen. Anders als beim eingangs genannten Stand der Technik
nach der
US 2006/0198158 A1 ist dabei keine besondere kranzförmige Anordnung oder auch andere Symmetrie der Anordnung
der Lichtauskoppelflächen 24, 26 erforderlich. Die Lichtaustrittsflächen können insbesondere
auch so angeordnet sein, wie es in den Figuren 7 bis 9 gezeigt ist, wobei zum Beispiel
im Fall der Figur 8 auch andere Werte der Zahlen von Zeilen und Spalten als vier möglich
sind und wobei insbesondere die Zahl der Zeilen auch von der Zahl der Spalten abweichen
kann. Die Erfindung erlaubt eine Erzeugung gleich heller Lichtflecken, ohne an dabei
an eine bestimmte Symmetrie der Anordnung der Lichtflecken gebunden zu sein.
[0042] Aus Gründen der Darstellung sind die Grenzen zwischen den drei Vorsatzoptikmodulen
18.1, 18.2 und 18.3 in der Figur 2 gestrichelt dargestellt. In der dargestellten Ausgestaltung
weist jedes Vorsatzoptikmodul 18.1, 18.2, 18.3 drei mal drei Lichtauskoppelflächen
mit je einer zentralen Lichtauskoppelfläche 26 und 8 peripheren Lichtauskoppelflächen
24 auf. Es versteht sich, dass die Zahl und die Anordnung von Auskoppelflächen eines
Vorsatzoptikmoduls von den dargestellten Beispielen abweichen kann und das für eine
Fahrzeugleuchte 10 auch mehr oder weniger als drei Vorsatzoptikmodule 18.1, 18.2,
18.3 verwendet werden können.
[0043] Es ist ein großer Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass sie für gleiche Lichtstromstärken
in den zu verschiedenen Auskoppelflächen 24, 26 zugehörigen Auskoppelarmen 28, 30
sorgt, auch wenn die Lichtstromdichten aufgrund der Geometrie der Anordnung der Lichteintrittsflächen
der Auskoppelarme 28, 30 und/oder der richtungsabhängigen Strahlungscharakteristik
der verwendeten Lichtquellen unterschiedlich sind. Durch die jeweils gleichen Lichtstromstärken
wird eine gleichmäßige Helligkeit der einzelnen Lichtauskoppelflächen 24, 26 erzielt,
die bei eingeschalteten Lichtquellen als hell leuchtende Leuchtflecken erscheinen.
[0044] Figur 3 zeigt eine Ausgestaltung einer Vorsatzoptik 18 zusammen mit einer Halbleiterlichtquelle
34 als Lichtquelle 16 sowie mit einigen Lichtstrahlen. Die Vorsatzoptik 18 ist wieder
in einem Horizontalschnitt, also in einem in der Ebene der Richtungen H und HV liegenden
Schnitt dargestellt und weist einen zentral angeordneten Auskoppelarm 30 sowie peripher
angeordnete Auskoppelarme 28 auf. Das von der Lichtquelle 16 ausgehende und über die
Lichteintrittsfläche 22 in die Vorsatzoptik 18 eingekoppelte Licht breitet sich dort
zunächst divergent aus und wird in der Ebene 32 gleichmäßig und vollständig auf die
Auskoppelarme 28 und 30 aufgeteilt. Die Gleichmäßigkeit wird durch die bereits beschriebene
Dimensionierung der jeweiligen Lichteintrittsflächen erzielt, bevorzugt also durch
eine umgekehrte Proportionalität zwischen Fläche und Lichtstromdichte in der Fläche.
Die Vollständigkeit wird dadurch erzielt, dass die Lichteintrittsflächen der Auskoppelarme
28, 30 in ihrer Summe genauso groß sind wie der Querschnitt der Vorsatzoptik 18 im
Bereich 32. Unter dieser Voraussetzung wird alles Licht, das durch den Bereich 32
hindurchtritt, in einen der Auskoppelarme 28, 30 eingekoppelt.
[0045] Eine erwünschte Parallelisierung des in den peripheren Auskoppelarmen 28 propagierenden
Lichtes findet durch eine interne Totalreflexion an Seitenflächen 38, 40 dieser Auskoppelarme
28 statt. Dazu sind vom zentral angeordneten Auskoppelarm 30 abgewandte Seitenflächen
38 der peripher angeordneten Auskoppelarme 28 dazu eingerichtet, auf sie direkt oder
reflektiert einfallendes Licht vorzugsweise in Richtung einer optischen Achse 42 dieses
Auskoppelarms 28 zu reflektieren. Die Lichtstrahlen 44 und 48 repräsentieren in diesem
Sinne direkt einfallendes Licht. Das direkt einfallende Licht erfährt zwischen der
Einkopplung über die Lichteinkoppelfläche 22 und der Reflexion an der Außenfläche
38 keine weiteren Reflexionen.
[0046] Der Lichtstrahl 46 repräsentiert Licht, das zunächst an einer dem zentral angeordneten
Auskoppelarm 30 zugewandten Seitenfläche 40 eines peripher angeordneten Auskoppelarms
28 reflektiert und dabei nach Außen umgelenkt wird. Sowohl die äußeren Seitenflächen
38 als auch die inneren Seitenflächen 40 der peripher angeordneten Auskoppelarme 28
sind durch ihre Form, die nach dem Reflexionsgesetz mitentscheidend für die Richtung
des reflektierten Lichtes ist, dazu eingerichtet, die gewünschte Parallelisierung
zu bewirken.
[0047] Dazu sind diese Flächen in einer bevorzugten Ausgestaltung als Freiformflächen berechnet,
die punktweise oder flächensegmentweise so berechnet sind, dass sie die gewünschte
Parallelisierung bewirken. Alternativ kann es sich bei einfachen Ausgestaltungen aber
auch um einfachere geometrische Grundformen wie gegenüber der optischen Achse 42 verkippte
und ebene Flächen, um parabelförmig gekrümmte Flächen oder ähnliche, eine Parallelisierung
bewirkende Reflexionsflächen handeln. Dabei wird jede Reflexion als parallelisierend
verstanden, bei der ein Winkel, den der Lichtstrahl mit der optischen Achse 42 bildet,
nach der Reflexion kleiner ist als vor der Reflexion. Die Gestaltung der inneren Seitenflächen
40 erfolgt dabei bevorzugt so, dass die Parallelisierung erst nach einer weiteren
Reflexion an einer äußeren Seitenfläche 38 auftritt.
[0048] Innerhalb des zentral angeordneten Auskoppelarms 30 treten aufgrund der Geometrie
der Anordnung weniger Reflexionen an den Seitenwänden auf. Aus diesem Grund wird das
in diesem zentralen Auskoppelarm 30 propagierende Licht mit einem gewissen Öffnungswinkel
und damit als divergentes Licht auf die zugeordnete Lichtauskoppelfläche 26 treffen.
Bei ebener Ausgestaltung der Lichtauskoppelfläche 26 würde dieser Öffnungswinkel wegen
des Übergangs in ein optisch weniger dichtes Medium wie Luft noch aufgeweitet werden,
da das Licht bei diesem Übergang vom Lot weggebrochen wird. Um auch beim Lichtaustritt
aus der Lichtauskoppelfläche 26 des zentralen Auskoppelarms 30 weitgehend paralleles
Licht zu erzielen, ist die Lichtaustrittsfläche 26 in der Ausgestaltung, die in der
Figur 3 dargestellt ist, nach außen gewölbt und damit konvexgeformt. Wenn bei einer
anderen Ausgestaltung konvergentes Licht vom Inneren des Auskoppelarms 30 auf seine
Lichtauskoppelfläche 26 einfällt, ist diese Auskoppelfläche bevorzugt plan oder nach
innen gewölbt (konkav) geformt, um paralleles Licht austreten zu lassen.
[0049] Analog besitzen auch die Lichtauskoppelflächen 24 der peripheren Auskoppelarme 28
in weiteren Ausgestaltungen eine von der gezeigten planaren Gestalt abweichende Form,
die eine parallelisierende Wirkung auf das durch diese Auskoppelfläche 24 hindurchtretende
Licht ausübt. Die Form kann auch hier, je nach Strahlengang innerhalb des jeweiligen
Auskoppelarms 28, konvex oder konkav gekrümmt sein, gekippte Abschnitte aufweisen,
oder im Ganzen gekippt sein.
[0050] Die Figur 4 zeigt eine Seitenansicht einer Vorsatzoptik 18 mit gegenüber einer jeweiligen
optischen Achse 42 gekippten, ebenen, äußeren Seitenflächen 38. Da es sich bei der
Darstellung der Figur 4 nicht um eine Schnittansicht handelt, sind alle drei sichtbaren
Auskoppelarme 28 peripher angeordnete Auskoppelarme. Durch Vorsprünge 52 an den sichtbaren
Auskoppelarmen 28 ist die in der Figur 4 dargestellte Vorsatzoptik 18 dazu eingerichtet,
mit einer Haltevorrichtung verbunden zu werden, die auch als Haltevorrichtung der
Lichtquelle 16 dient und die damit eine Anordnung der Lichtquelle im Bezug auf ihre
Vorsatzoptik definiert.
[0051] Figur 5 zeigt eine solche Haltevorrichtung 54. Die Haltevorrichtung 54 weist eine
die Vorsatzoptik 18 umhüllende Mantelfläche mit einem den Auskoppelflächen 24, 26
zugewandten ersten Ende 58 und einem der Lichtquelle 16 zugewandten zweiten Ende 60
auf.
[0052] Das erste Ende 58 ist zur Halterung der Vorsatzoptik eingerichtet. Die Einrichtung
erfolgt zum Beispiel dadurch, dass das erste Ende 58 Aufnahmen aufweist, in die die
Vorsprünge 52 der Vorsatzoptik 18 kraft- und/oder formschlüssig eingesteckt werden.
[0053] Das zweite Ende 60 der Haltevorrichtung 54 ist zur Halterung der Lichtquelle 16 oder
einer die Lichtquelle 16 haltenden Struktur eingerichtet. Dabei erfolgt die Einrichtung
zum Beispiel dadurch, dass die Haltevorrichtung 54 mit einer Platine 62 einer Halbleiterlichtquelle
34 verbunden ist. Die Verbindung erfolgt je nach Ausgestaltung durch eine Clip-Verbindung,
durch ein Vergießen, ein Verschweißen, ein Verkleben, ein Verlöten, und so weiter.
[0054] Wesentlich ist, dass die Verbindung so ausgestaltet ist, dass die Halbleiterlichtquelle
34, beziehungsweise allgemeiner die Lichtquelle 16, relativ zur Vorsatzoptik 18, insbesondere
zu deren Lichteinkoppelfläche 22, eine definierte Position aufweist.
[0055] Figur 6 zeigt eine Ausgestaltung mit einer alternativen Haltevorrichtung 64, die
dazu eingerichtet ist, an einem Ende der Vorsatzoptik 18 befestigt zu werden, an dem
sich auch die Lichteinkoppelfläche 22 der Vorsatzoptik 18 findet und die darüber hinaus
dazu eingerichtet ist, an einer die Lichtquelle 16 haltenden Struktur, beispielsweise
einer Platine 62 einer Halbleiterlichtquelle 34, befestigt zu werden.
[0056] Figur 7 zeigt eine Ansicht der Lichtaustrittsseite eines Vorsatzoptik-Moduls 18 mit
neun Auskoppelarmen und näherungsweise rundem Querschnitt der Lichtauskoppelflächen
24 und 26.
[0057] Figur 8 zeigt eine perspektivische Ansicht einer weiteren Variante einer Vorsatzoptik
18 mit sechzehn Armen und rechteckigem Querschnitt der Lichtauskoppelflächen. Wie
bereits weiter oben erwähnt, kann man prinzipiell verschiedene Querschnitte der Auskoppelflächen
realisieren. Auch die Anzahl der Auskoppelarme ist variabel gestaltbar. Die Anordnung
der Auskoppelflächen ist auch variabel gestaltbar und kann symmetrisch sein, viereckig,
rechteckig, radial, usw.. Die Auskoppelflächen können auch, wie es in der Figur 9
dargestellt ist, auf radial auseinanderlaufenden Linien oder anders verlaufende Linien
angeordnet werden. Es kommt letztlich lediglich darauf an, wie, beziehungsweise welche
Fläche mit vielen Leuchtflecken homogen ausgeleuchtet werden soll.
[0058] Die Form der Leuchtflecken wird durch die Form der Lichtauskoppelflächen 24, 26 vorgegeben.
Diese Form ist nicht auf die dargestellte Kreisform beschränkt und kann zum Beispiel
polygonförmig, sternförmig, elliptisch, halbkreisförmig, usw. sein. Im Prinzip gibt
es für diese Form keine Beschränkungen.
[0059] Um aus einem Modul heraus eine Lichtverteilung zu gestalten, gibt es mehrere Möglichkeiten:
Oberhalb der Vorsatzoptik 18 kann eine Streuscheibe oder Ähnliches zur Erzeugung der
Lichtverteilung angeordnet sein. Alternativ können auf den Auskopplungsflächen 24,
26 der Vorsatzoptiken 18 zusätzlich zu deren planarer oder gewölbter oder gekippter
Grundform Elemente mit kleineren Radien, Freiformflächen oder Facetten zum Beispiel,
in Kissenform, aufgebracht sein, um die Lichtverteilung direkt aus den Auskoppelarmen
28, 30 zu erzeugen. Dadurch spart man sich die Fresnel-Verluste einer zusätzlichen
Scheibe und gewinnt damit an Wirkungsgrad.
[0060] In einer alternativen Ausgestaltung weist die Fahrzeugleuchte eine in Lichtabstrahlrichtung
vor der Vorsatzoptik angeordnete transparente Lichtscheibe auf. Die Lichtscheibe weist,
je nach Ausgestaltung, streuende Strukturen wie Prismen und/oder Kissen und/oder Kanten
und/oder Linien auf oder ist ohne solche Strukturen realisiert. Die Lichtscheibe ist
je nach Ausgestaltung mit der Abdeckscheibe 14 oder einem Bereich der Abdeckscheibe
14 identisch oder als separate Lichtscheibe realisiert, die zwischen der Vorsatzoptik
und der Abdeckscheibe 14 liegt.
1. Fahrzeugleuchte (10) mit wenigstens einer Lichtleiter-Vorsatzoptik (18), die dazu
eingerichtet ist, Licht wenigstens einer Lichtquelle (16) über wenigstens eine Lichteinkoppelfläche
(22) in ein Basisvolumen der Vorsatzoptik aufzunehmen und über mehrere Lichtauskoppelflächen
(24, 26) auszukoppeln, wobei die Vorsatzoptik (18) einen Bereich (32) aufweist, in
dem sich das Basisvolumen in mehrere Auskoppelarme verzweigt und in dem sich in das
Basisvolumen aufgenommenes Licht gleichmäßig auf die einzelnen Auskoppelarme (28,
30) aufteilt, dadurch gekennzeichnet, dass jede Lichtauskoppelfläche (24, 26) über genau einen von mehreren aus dem Basisvolumen
herausragenden Auskoppelarmen (28, 30) der Vorsatzoptik (18) optisch mit dem Basisvolumen
verbunden ist und die Vorsatzoptik (18) wenigstens zwei Auskoppelarme (28, 30) aufweist,
die mit unterschiedlich großen Lichteintrittsquerschnitten in den genannten Bereich
(32) übergehen, wobei die Größe der Lichteintrittsquerschnitte so gewählt ist, dass
ein Lichteintrittsquerschnitt, in dem eine vergleichsweise kleinere Lichtstromdichte
herrscht, eine größere Fläche aufweist als ein Lichteintrittsquerschnitt, in dem eine
vergleichsweise größere Lichtstromdichte herrscht, und dass die Fahrzeugleuchte einen
Abdeckrahmen (20) aufweist, der für jeden Auskoppelarm (28, 30) eine Ausnehmung aufweist,
durch die der Auskoppelarm (28, 30) hindurch ragt.
2. Fahrzeugleuchte (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie mehrere gleiche oder verschiedene Vorsatzoptiken (18.1, 18.2, 18.3) aufweist.
3. Fahrzeugleuchte (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsatzoptik (18) wenigstens einen zentral angeordneten Auskoppelarm (30) aufweist
und dass eine Auskoppelfläche (26) des zentralen Auskoppelarms (30) so gestaltet ist,
dass das über die Auskoppelfläche (26) ausgekoppelte Licht paralleler als das innerhalb
des Auskoppelarms (30) auf die Auskoppelfläche (26) einfallende Licht ist.
4. Fahrzeugleuchte (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskoppelfläche (26) konvex oder konkav gewölbt ist.
5. Fahrzeugleuchte (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsatzoptik (18) zusätzlich zu wenigstens einem zentral angeordneten Auskoppelarm
(30) mehrere peripher angeordnete Auskoppelarme (28) aufweist, wobei diese dazu eingerichtet
sind, das in ihnen propagierende Licht durch interne Totalreflexion an ihren Seitenflächen
(38, 40) zu parallelisieren.
6. Fahrzeugleuchte (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass von dem wenigstens einen zentral angeordneten Auskoppelarm (30) abgewandte Seitenflächen
(38) der peripher angeordneten Auskoppelarme (28) dazu eingerichtet sind, auf sie
einfallendes Licht vorzugsweise in Richtung einer optischen Achse (42) dieses Auskoppelarms
(28) zu reflektieren.
7. Fahrzeugleuchte (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem wenigstens einen zentral angeordneten Auskoppelarm (30) zugewandte Seitenflächen
(40) der peripher angeordneten Auskoppelarme (28) dazu eingerichtet sind, auf sie
einfallende Strahlen nach außen auf dem zentral angeordneten Auskoppelarm (30) abgewandte
Seitenflächen (38) der peripher angeordneten Auskoppelarme (28) umzulenken.
8. Fahrzeugleuchte (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die dem wenigstens einen zentral angeordneten Auskoppelarm (30) zugewandten Seitenflächen
(40) der peripher angeordneten Auskoppelarme (28) und/oder die dem wenigstens einen
zentral angeordneten Auskoppelarm (30) abgewandten Seitenflächen (38) der peripher
angeordneten Auskoppelarme (28) Freiformflächen aufweisen, die so gestaltet sind,
dass sie auf sie einfallendes Licht vorzugsweise in Richtung einer optischen Achse
(42) dieses Auskoppelarms (28) reflektieren.
9. Fahrzeugleuchte (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Auskoppelflächen (24) der peripher angeordneten Auskoppelarme (28) eine Form besitzen,
die eine parallelisierende Wirkung auf das durch die Auskoppelflächen (24) hindurchtretende
Licht ausüben.
10. Fahrzeugleuchte (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsatzoptik (18) dazu eingerichtet ist, mit einer Haltevorrichtung (59, 64)
verbunden zu werden, die auch als Haltevorrichtung der Lichtquelle (16) dient und
die damit eine Anordnung der Lichtquelle (16) in Bezug auf ihre Vorsatzoptik (18)
definiert.
11. Fahrzeugleuchte (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (54) eine die Vorsatzoptik umhüllende Mantelfläche (56) mit
einem den Auskoppelflächen (24, 26) zugewanden ersten Ende (58) und einem der Lichtquelle
(16) zugewandten zweiten Ende (60) aufweist, wobei das erste Ende (58) zur Halterung
der Vorsatzoptik (18) eingerichtet ist und wobei das zweite Ende (60) zur Halterung
der Lichtquelle (16) oder einer die Lichtquelle (16) haltenden Struktur eingerichtet
ist.
12. Fahrzeugleuchte (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (64) dazu eingerichtet ist, an einem Lichteinkoppelflächenseitigen
Ende der Vorsatzoptik (18) und an einer die Lichtquelle (16) haltenden Struktur befestigt
zu werden.
13. Fahrzeugleuchte (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdeckrahmen (20) eine planare Form hat, die parallel oder geneigt zur Lichteinkoppelfläche
(22) orientiert in der Fahrzeugleuchte (10) angeordnet ist.
14. Fahrzeugleuchte (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdeckrahmen (20) eine im Raum gekrümmte Form besitzt.
15. Fahrzeugleuchte (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtauskoppelflächen (24, 26) der Auskoppelarme (28, 30) über die Oberfläche
des Abdeckrahmens (20) hinausragen oder mit der Oberfläche des Abdeckrahmens (20)
bündig abschließen.