[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Wurfbeschickung eines Rostes
mit kleinstückeligem Brennstoff, umfassend ein antreibbares Schleuderrad, dessen auf
einem Gestell gelagertes Gehäuse an eine Brennstoffzuleitung angeschlossen ist und
einen tangentialen Brennstoffauswurf aufweist.
[0002] Zur Verbrennung kleinstückeliger Brennstoffe, wie Reststoffe aus der Papierproduktion,
Klärschlamm, oder Reststoffe aus der Landwirtschaft ist es bekannt (
EP 1 416 224 A1), eine liegende Brennkammer vorzusehen, die auf einer Stirnwand ein Schleuderrad
aufweist, mit dessen Hilfe der stückelige Brennstoff auf einen Rost abgeworfen wird.
Mit Hilfe einer geeigneten Primär- und Sekundärluftführung können unter Zumischung
rückgeführter, gekühlter Abgase in den Primär- und Sekundärluftstrom gleichmäßige
Verbrennungstemperaturen eingehalten und damit entsprechende Voraussetzungen für eine
schadstofffreie Verbrennung des Brennstoffs geschaffen werden. Solche Heizkessel setzen
allerdings eine ausreichend gleichmäßige Verteilung der kleinstückeligen Brennstoffe
über den Rost voraus, was mit herkömmlichen Wurfbeschickungen nur bedingt möglich
ist und vor allem vom jeweils eingesetzten Brennstoff abhängt.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderte
Art zur Wurfbeschickung eines Rostes so auszugestalten, dass an den jeweils eingesetzten
Brennstoff angepasste Bedingungen für eine gleichmäßige Wurfbeschickung des Rostes
sichergestellt werden können.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass das Gehäuse des bezüglich
seiner Drehzahl einstellbaren Schleuderrads in einem Rahmen und der Rahmen gegenüber
dem Gestell um zueinander senkrechte Schwenkachsen schwenkverstellbar gelagert sind,
von denen eine parallel zur Achse des Schleuderrads und die andere quer zum Brennstoffauswurf
verlaufen.
[0005] Zufolge dieser Maßnahmen wird es möglich, die Flugbahn des vom Schleuderrad durch
den tangentialen Brennstoffauswurf des Gehäuses abfliegenden Hauptstroms des eingesetzten
kleinstückeligen Brennstoffs in Abhängigkeit insbesondere von der durchschnittlichen
Größe und Masse der Brennstoffteilchen so gegenüber dem Rost auszurichten, dass eine
für eine gleichmäßige Verbrennung ausreichend gleichmäßige Verteilung des Brennstoffs
über den Rost gewährleistet werden kann. Bei einer üblichen liegenden Anordnung des
Schleuderrads mit einer Ausrichtung des tangentialen Brennstoffauswurfs in Längsrichtung
des Rostes bedeutet eine Gehäuseverschwenkung um die in diesem Fall horizontal verlaufende,
quer zum Brennstoffauswurf gerichtete Schwenkachse eine Höhenausrichtung der Flugbahn,
während eine Gehäuseverschwenkung um die zur Achse des Schleuderrads parallele Schwenkachse
eine seitliche Ausrichtung der Flugbahn nach sich zieht. Über die Drehzahl des Schleuderrads
lässt sich die durchschnittliche Abfluggeschwindigkeit und damit die Flugweite zusätzlich
beeinflussen, sodass eine vorteilhafte Wurfbeschickung des Rostes für unterschiedliche
Brennstoffe erreicht wird, wie Pellets jeglicher Art, Klärschlamm, Biertrebern, Getreideschlempe,
Spukstoffe, Tiermehle, aber auch Kunststoffe, Papier- und Cellulosestoffe und dergleichen.
[0006] Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich, wenn der Rahmen den Brennstoffauswurf
des Gehäuses umgreift und eine zur Achse des Schleuderrads parallele Schwenkachse
aufweist, sodass über die Rahmenverschwenkung der seitliche Abwurfbereich und über
die Verschwenkung des Gehäuses gegenüber dem Rahmen der Abflugwinkel der Höhe nach
eingestellt werden kann.
[0007] Die Verschwenkung des Gehäuses des Schleuderrads gegenüber dem Rahmen und des Rahmens
gegenüber dem das Schleuderrad aufnehmenden Gestells kann auf unterschiedliche Weise
vorgenommen werden. Einfache Handhabungsbedingungen ergeben sich, wenn zur Schwenkverstellung
des Gehäuses und des Rahmens zwei zu den Schwenkachsen des Gehäuses und des Rahmens
parallele Spindeltriebe vorgesehen werden, über die die Schwenkverstellung der Höhe
und der Seite nach jeweils getrennt voneinander vorgenommen werden kann. Besonders
vorteilhafte Konstruktionsbedingungen ergeben sich in diesem Zusammenhang, wenn die
Spindelmutter des am Gehäuse angreifenden Spindeltriebs mit der Spindelmutter des
anderen, senkrecht zu den Schwenkachsen des Gehäuses und des Rahmens verschiebbar
geführten Spindeltriebs verbunden und um eine zu diesem Spindeltrieb koaxiale Achse
schwenkbar gelagert ist. Aufgrund der Mitnahme des am Gehäuse angreifenden Spindeltriebs
durch die axial verstellbare Spindelmutter des anderen Spindeltriebs braucht dieser
Spindeltrieb nicht am Gehäuse selbst angelenkt zu werden, was aufwendigere Maßnahmen
zum Längenausgleich erübrigt. Es ist lediglich dafür zu sorgen, dass für den Längenausgleich
beim Verschwenken des Gehäuses und des Rahmens der am Gehäuse angreifende Spindeltrieb
gegenüber dem Gehäuse um seine Längsachse drehbar gehalten wird und dass der andere
Spindeltrieb senkrecht zu den Schwenkachsen des Gehäuses und des Rahmens verschiebbar
gegenüber dem Gestell geführt wird. Aufgrund der Drehlagerung des am Gehäuse angreifenden
Spindeltriebs um die Achse des anderen Spindeltriebs kann ja der am Gehäuse angreifende
Spindeltrieb mit dem Gehäuse verschwenkt werden.
[0008] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Wurfbeschickung eines Rostes mit kleinstückeligem
Brennstoff in einer vereinfachten Seitenansicht,
- Fig. 2
- diese Vorrichtung in einer zum Teil aufgerissenen Draufsicht und
- Fig. 3
- eine stirnseitige Ansicht der Vorrichtung von der dem Brennstoffauswurf gegenüberliegenden
Seite.
[0009] Die dargestellte Vorrichtung zur Wurfbeschickung eines Rostes eines nicht näher dargestellten
Brennraums eines Heizkessels mit stückeligem Brennstoff umfasst ein in einem Gehäuse
1 gelagertes Schleuderrad 2, mit dessen Hilfe der Brennstoff, der über eine nicht
dargestellte Brennstoffzuleitung dem Gehäuse 1 über einen axialen Anschlussstutzen
3 zugeführt wird, durch einen Brennstoffauswurf 4 des Gehäuses 1 durch eine Öffnung
5 in der stirnseitigen Wand 6 des Brennraums auf den Rost abgeworfen wird. Der hinsichtlich
der Drehzahl steuerbare, am Gehäuse 1 angeflanschte Antriebsmotor für das Schleuderrad
2 ist mit 7 bezeichnet.
[0010] Um die Wurfbahn des Hauptstroms des vom Schleuderrad 2 abgeschleuderten Brennstoffs
in Abhängigkeit von dessen durchschnittlichen Stückgröße und durchschnittlichen Stückgewichts
so einstellen zu können, dass eine für eine vorteilhafte Verbrennung ausreichend gleichmäßige
Verteilung des auf den Rost abgeworfenen Brennstoffs gewährleistet werden kann, ist
das Gehäuse 1 in einem den Brennstoffauswurf 4 umschließenden Rahmen 8 schwenkverstellbar
gelagert, der selbst ebenfalls schwenkbar gelagert ist, und zwar im Falle des Ausführungsbeispiels
an der stirnseitigen Brennraumwand 6, die Teil eines Gestells 9 ist. Die Anordnung
ist dabei so getroffen, dass die Schwenkachse 10 für den Rahmen 8 parallel zur Achse
des Schleuderrads 2 und die Schwenkachse 11 des Gehäuses 1 gegenüber dem Rahmen 8
senkrecht zur Schwenkachse 10 des Rahmens 8 und quer zum Brennstoffauswurf 4 verlaufen.
Aufgrund der dadurch ermöglichten Schwenkverlagerung des Gehäuses 1 kann der Brennstoffauswurf
4 sowohl der Höhe nach als auch der Seite nach eingestellt werden, um die Hauptflugbahn
des jeweils eingesetzten Brennstoffs gegenüber dem Rost so auszurichten, dass ein
für eine vorteilhafte Verbrennung ausreichend gleichmäßiger Brennstoffabwurf auf den
Rost sichergestellt wird.
[0011] Zur Einstellung der jeweiligen Schwenklagen des Gehäuses 1 und damit des Brennstoffauswurfs
4 sind zwei zu den Schwenkachsen 10 und 11 parallele Spindeltriebe 12 und 13 vorgesehen.
Diese gleich aufgebauten Spindeltriebe 12, 13 weisen jeweils in einem Hüllrohr gelagerte
Spindeln 14, 15 auf, die gegenüber dem Hüllrohr drehfest aber axial verschiebbar geführte
Spindelmuttern 16, 17 durchsetzen. Der für die Einstellung des Abwurfwinkels der Höhe
nach dienende Spindeltrieb 12 ist mit seiner Spindelmutter 16 mit der Spindelmutter
17 des anderen Spindeltriebs 13 verbunden, sodass bei einer Betätigung des Spindeltriebs
13 über ein hiefür vorgesehenen Handrad 18 der Spindeltrieb 12 in Richtung des Spindeltriebs
13 mitgenommen wird. Da der Spindeltrieb 12 an einem Auslegerarm 19 des Gehäuses 1
angreift, und zwar über eine Hülse 20, die eine Drehung des Auslegerarms 19 um die
Achse des Spindeltriebs 12 zulässt, wird mit der Betätigung des Spindeltriebs 13 das
Gehäuse 1 um die Schwenkachse 10 des Rahmens 8 verschwenkt. Der hiefür notwendige
Längenausgleich wird durch eine Verschiebeführung 21 des Spindeltriebs 13 sichergestellt,
die aus in gestellfesten Gleitbuchsen 22 geführten Führungsstangen 23 gebildet wird,
die endseitige Aufnahmelager 24 für den Spindeltrieb 13 tragen. Mit der Verschwenkung
des Gehäuses 1 um die Schwenkachse 10 des Rahmens 8 geht somit eine Parallelverschiebung
des Spindeltriebs 13 senkrecht zu den beiden Schwenkachsen 10 und 11 einher, um den
notwendigen Längenausgleich zu schaffen.
[0012] Wird der Spindeltrieb 12 über ein Handrad 25 betätigt, so wird das Gehäuse 1 um die
horizontale Schwenkachse 11 gegenüber dem Rahmen 8 verschwenkt, wobei der Spindeltrieb
12 mitgeschwenkt wird. Dies ist möglich, weil der Spindeltrieb 13 innerhalb der Aufnahmelager
24 der Verschiebeführung 21 um seine Achse drehbar gelagert ist. Der wiederum notwendige
Längenausgleich ergibt sich über die Verschiebeführung 21, sodass der Brennstoffauswurf
4 je für sich über die Spindeltriebe 12 und 13 der Höhe und der Seite nach entsprechend
den jeweiligen Abwurfbedingungen eingestellt werden kann.
1. Vorrichtung zur Wurfbeschickung eines Rostes mit kleinstückeligem Brennstoff, umfassend
ein antreibbares Schleuderrad (2), dessen auf einem Gestell (9) gelagertes Gehäuse
(1) an eine Brennstoffzuleitung angeschlossen ist und einen tangentialen Brennstoffauswurf
(4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) des bezüglich seiner Drehzahl einstellbaren Schleuderrads (2) in
einem Rahmen (8) und der Rahmen (8) gegenüber dem Gestell (9) um zueinander senkrechte
Schwenkachsen (10, 11) schwenkverstellbar gelagert sind, von denen eine parallel zur
Achse des Schleuderrads (2) und die andere quer zum Brennstoffauswurf (4) verlaufen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (8) den Brennstoffauswurf (4) des Gehäuses (1) umgreift und eine zur Achse
des Schleuderrads (2) parallele Schwenkachse (10) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Schwenkverstellung des Gehäuses (1) und des Rahmens (8) zwei zu den Schwenkachsen
(10, 11) des Gehäuses (1) und des Rahmens (8) jeweils parallele Spindeltriebe (12,
13) vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelmutter (16) des am Gehäuse (1) angreifenden Spindeltriebs (12) mit der
Spindelmutter (17) des anderen, senkrecht zu den Schwenkachsen (10, 11) des Gehäuses
(1) und des Rahmens (8) verschiebbar geführten Spindeltriebs (13) verbunden und um
eine zu diesem Spindeltrieb (13) koaxiale Achse schwenkbar gelagert ist.
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