[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, mit dessen Hilfe Stellwerte bzw.
Stellwertkombinationen für eine Leuchte ermittelt werden, um eine gewünschte Lichtabgabe
zu erzielen. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung auch eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0002] Die Fortschritte bei der Realisierung farbiger Lichtquellen füren dazu, dass zunehmend
Leuchten zur Verfügung stehen, welche eine Einstellung der Farbe oder Farbtemperatur
ermöglichen. Insbesondere der Einsatz von LEDs eröffnet zwischenzeitlich die Möglichkeit,
kostengünstig Leuchten einzusetzen, bei denen Lichtquellen in den Grundfarben Rot,
Grün und Blau sowie ggf. Gelb zum Einsatz kommen. Werden diese verschiedenfarbigen
Lichtquellen nunmehr in unterschiedlicher Intensität betrieben, so kann ein Mischlicht
nahezu jeder beliebigen Farbe oder Farbtemperatur erzeugt werden. Hierdurch lassen
sich vollkommen neuartige Beleuchtungseffekte erzielen.
[0003] In der Anwendung stehen allerdings Nutzer, beispielsweise Lichtplaner oder Künstler
immer wieder vor dem Problem, nicht genau zu wissen, mit welchen Werten die einzelnen
Farben bzw. Kanäle der Leuchten angesteuert werden müssen, um eine bestimmte gewünschte
Farbe oder einen gewünschten Weißton bzw. eine Farbtemperatur auf der Lichtaustrittsfläche
der Leuchte oder einer von der Leuchte angestrahlten Fläche zu erhalten. Oftmals ist
es auch aufgrund von Fremdlichteinflüssen schwer oder sogar unmöglich, lediglich mit
dem Auge einen gewünschten Farbton oder eine gewünschte Farbtemperatur einzustellen,
der bzw. die zuvor unter anderen Bedingungen, beispielsweise in einer Simulation am
PC konzipiert wurde.
[0004] Grundsätzlich befasst sich deshalb die vorliegende Erfindung mit dem Problem, dem
Lichtplaner oder Künstler ein Werkzeug an die Hand zu geben, welches ihm eine einfache
und komfortable Einstellung der Leuchten ermöglicht.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind sogenannte Display-Kalibratoren bekannt, welche zum
Einstellen von Displays oder Monitoren verwendet werden. Diese Geräte erfassen die
Dimmkurven und Helligkeiten der einzelnen Primärfarben und erstellen darauf basierend
ein sogenanntes ICC-Farb-Profil, welches vom Betriebssystem des PCs und der Software
der Grafikkarte verwendet wird, um Farben korrekt darzustellen. Derartige Kalibratoren
gibt es in kostengünstigen Varianten, sie weisen allerdings den Nachteil auf, dass
sie nicht in der Lage sind, den Farbort der Primärfarben zu erfassen. Das Ergebnis
ist dementsprechend nicht hinreichend genau. Ferner lassen sich derartige Geräte zum
Einstellen von Leuchten nur schwer einsetzen.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zu Grunde, eine neuartige
Möglichkeit anzugeben, Stellwerte, die erforderlich sind, um bei einer Leuchte eine
gewünschte Lichtabgabe zu erzielen, in einfacher Weise zu ermitteln.
[0007] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Ermitteln eines Stellwerts für eine Leuchte,
welches die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist, gelöst. Ferner wird die Aufgabe durch
eine Vorrichtung zum Ermitteln eines Stellwerts gemäß Anspruch 6 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung beruht auf dem Gedanken, die Leuchte zunächst bei mehreren
Test-Stellwerten zu betreiben und die sich hierbei jeweils ergebende Lichtabgabe zu
erfassen. Auf Basis dieser Informationen wird dann der zum Erzielen einer gewünschten
Lichtabgabe erforderliche Soll-Stellwert bzw. die erforderliche Kombination von Soll-Stellwerten
berechnet. Dabei ist vorgesehen, dass die Test-Stellwerte durch eine von der Leuchte
getrennte, insbesondere mobile Vorrichtung vorgegeben werden, welche ferner dazu ausgebildet
ist, die Lichtabgabe der Leuchte zu erfassen und darauf basierend automatisch den
Soll-Stellwert bzw. die Soll-Stellwertkombination zu berechnen.
[0009] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dementsprechend ein Verfahren zur Ermittlung
eines zum Erzielen einer gewünschten Lichtabgabe erforderlichen Soll-Stellwerts bzw.
einer Soll-Stellwertkombination für eine Leuchte vorgeschlagen, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte aufweist:
- Definieren einer gewünschten Lichtabgabe durch einen Benutzer,
- Übermitteln mehrerer Test-Stellwerte an die Leuchte und Erfassen der sich hierbei
jeweils ergebenden Lichtabgabe, und
- Berechnen des zum Erzielen der gewünschten Lichtabgabe erforderlichen Soll-Stellwerts
bzw. der erforderlichen Kombination von Soll-Stellwerten,
wobei die Test-Stellwerte durch ein von der Leuchte getrenntes, insbesondere mobiles
Gerät vorgegeben werden, welches ferner dazu ausgebildet ist, die jeweils resultierende
Lichtabgabe der Leuchte zu erfassen und darauf basierend den Soll-Stellwert bzw. die
Soll-Stellwertkombination zu berechnen.
[0010] Ferner wird gemäß der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zum Ermitteln eines
zum Erzielen einer gewünschten Lichtabgabe erforderlichen Soll-Stellwerts bzw. einer
Soll-Stellwertkombination für eine Leuchte vorgeschlagen, wobei die Vorrichtung aufweist:
- Mittel zur Eingabe einer gewünschten Lichtabgabe durch einen Benutzer,
- Mittel zur Ausgabe mehrerer Test-Stellwerte für die Leuchte,
- Mittel zum Erfassen der sich bei den Test-Stellwerten ergebenden Lichtabgabe der Leuchte,
sowie
- Mittel zum Berechnen und Ausgeben des zum Erzielen der gewünschten Lichtabgabe erforderlichen
Soll-Stellwerts bzw. der erforderlichen Kombination von Soll-Stellwerten.
[0011] Die erfindungsgemäße Lösung bietet einen Endbenutzer in einfacher Weise die Möglichkeit,
eine Leuchte derart anzusteuern bzw. zu betreiben, dass letztendlich exakt die gewünschte
Lichtabgabe hinsichtlich ihrer Intensität, Farbe und/oder Farbtemperatur erzielt wird.
Anstelle eines umständlichen Ermittelns, welche Stellwerte zum Realisieren der gewünschten
Lichtabgabe erforderlich sind, muss der Benutzer lediglich eine kurze Testphase durchführen,
bei der eine Reaktion der Leuchte auf gewisse Veränderungen der Stellwerte analysiert
wird. Als unmittelbares Ergebnis dieser Testphase wird dann durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung der erforderliche Soll-Stellwert ausgegeben. Innerhalb kürzester Zeit
kann durch einen Benutzer demensprechend die Leuchte in gewünschter Weise programmiert
werden.
[0012] Dabei eröffnet das Verfahren nicht nur die Möglichkeit, Farbeinstellungen der Leuchte
vorzunehmen. Es könnte in einfacher Weise auch dazu genutzt werden, bei einer dimmbaren
Leuchte den zum Erzielen einer bestimmten gewünschten Helligkeit erforderlichen Stellwert
zu bestimmen. Da das Verfahren jederzeit und in schneller Weise durchführbar ist,
können auf diesem Wege insbesondere auch Alterungserscheinungen der Leuchte oder Leuchtmittel,
die im Laufe der Zeit zu Veränderungen der Lichtabgabe führen, berücksichtigt werden.
[0013] Bei einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass der
Benutzer selbst die von der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgegebenen Test-Stellwerte
an die Leuchte übermittelt. In diesem Fall steuert also der Benutzer beispielsweise
mit Hilfe eines vorhandenen lokalen Steuergeräts die Leuchte bei den verschiedenen
Test-Stellwerten an. Er wird hierbei durch die erfindungsgemäße Vorrichtung unterstützt
und - beispielsweise mittels einer graphischen Darstellung - durch das Verfahren geleitet.
Alternativ hierzu könnte allerdings auch vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße
Vorrichtung selbst die Test-Stellwerte an die Leuchte übermittelt. In diesem Fall
kann die Vorrichtung beispielsweise eine entsprechende Schnittstelle aufweisen, über
welche eine Kommunikation mit der Leuchte ermöglicht ist. Eine derartige Vorgehensweise
wäre insbesondere dann denkbar, wenn die Leuchte Bestandteil eines größeren Beleuchtungssystems
ist und an einen Bus bzw. eine Leitung zur Übertragung von Steuerbefehlen angeschlossen
ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung muss dann lediglich an den Bus bzw. die Leitung
angeschlossen werden.
[0014] Wie bereits erwähnt handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung insbesondere
um ein tragbares bzw. mobiles Gerät, welches über entsprechende Mittel zum Erfassen
und Bewerten der Lichtabgabe der Leuchte verfügt. Hierbei wäre insbesondere die Nutzung
einer Kamera oder eines Mobiltelefons denkbar.
[0015] Nachfolgend soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Ermitteln
eines Soll-Stellwerts für eine Leuchte und
- Fig. 2 und 3
- Ablaufdiagramme zweier Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0016] Als Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt Figur 1 eine Leuchte
50, die an der Decke 101 eines zu beleuchtenden Raums 100 angeordnet ist. Es handelt
sich im dargestellten Ausführungsbeispiel um eine Deckeneinbauleuchte, welche mehrere
verschiedenfarbige Lichtquellen, insbesondere in den Farben Rot, Grün und Blau aufweist.
Die Lichtquellen können durch verschiedenfarbige LEDs gebildet sein. Auch die Nutzung
von Leuchtstofflampen mit entsprechenden Farbfiltern wäre allerdings denkbar. Die
Lichtquellen sind im dargestellten Ausführungsbeispiel individuell in ihrer Helligkeit
einstellbar, so dass sich durch eine entsprechende Wahl der Intensitäten ein Mischlicht
in nahezu jedem beliebigen Farbton ergibt. Mittels nicht näher dargestellter optischer
Elemente wird das Licht der einzelnen Lichtquellen derart gemischt, dass es homogen
über die Lichtaustrittsseite 51 der Leuchte 50 abgegeben wird. Zum Ansteuern der Leuchte
50 ist beispielsweise eine an der Wand 102 des Raums 100 befindliche Bedieneinheit
60 vorgesehen.
[0017] Derartige Bedieneinheiten 60 sind üblicherweise als Touchscreen oder mit entsprechenden
Schaltern oder Schiebern ausgestaltet, welche eine individuelle Steuerung der Intensitäten
der verschiedenen Farben der Leuchte 50 ermöglichen. Der Benutzer kann also für jeden
sogenannten Farbkanal einen eigenständigen Stellwert vorgeben, um die Lichtabgabe
der Leuchte 50 zu beeinflussen. Möchte der Benutzer allerdings eine Lichtabgabe mit
einem ganz speziellen Farbton oder einer bestimmten Farbtemperatur erzielen, so steht
er vor dem Problem, dass ihm die hierfür erforderlichen Stellwerte für die einzelnen
Farbkanäle nicht bekannt sind. Durch verschiedene Versuche könnte zwar letztendlich
eine Einstellung gefunden werden, die der gewünschten Lichtabgabe nahe kommt. Diese
Vorgehensweise ist allerdings aufwändig und führt nicht zielsicher zu dem gewünschten
Ergebnis.
[0018] Zur Lösung dieses Problems wird nunmehr die Verwendung eines speziellen Geräts vorgeschlagen,
welches in Figur 1 allgemein mit dem Bezugszeichen 1 versehen ist und den Benutzer
unterstützen soll. Aufgabe dieses Geräts 1 ist es, das Verhalten der Leuchte 50 bei
einer Veränderung der Stellwerte für die einzelnen Kanäle zu analysieren und als Ergebnis
dieser Analyse dem Benutzer mitzuteilen, welche Stellwerte erforderlich sind, um letztendlich
die gewünschte Lichtabgabe zu erzielen. Innerhalb kürzester Zeit und in wenigen Schritten
kann hierdurch der Benutzer die Leuchte 50 in gewünschter Weise einstellen.
[0019] Eine erste Variante der erfindungsgemäßen Vorgehensweise ist in Figur 2 dargestellt
und soll nachfolgend näher erläutert werden.
[0020] Das Verfahren beginnt dabei mit dem ersten Schritt 30, in dem der Benutzer dem Gerät
1 mitteilt, welche Art der Lichtabgabe für die Leuchte 50 gewünscht ist. Das Gerät
1 muss hierzu entsprechende Eingabemittel aufweisen, welche das Definieren der gewünschten
Lichtabgabe ermöglichen. Hierfür wären verschiedene Ausgestaltungen denkbar, beispielsweise
könnte das Gerät Tasten, Schieber, Drehregler oder ähnliche Eingabeelemente aufweisen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform hingegen, die in Figur 1 dargestellt
ist, weist das Gerät 1 einen Touchscreen, also eine berührungsempfindliche Oberfläche
2 auf, welche die Eingabe ermöglicht.
[0021] Die Darstellung auf dem Touchscreen 2 kann davon abhängig sein, welche Einstellmöglichkeiten
die Leuchte 50 bietet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht beispielsweise
die Möglichkeit, die Farbe des abgegebenen Lichts sowie die Helligkeit einzustellen.
Hierzu werden im Touchscreen 2 zwei Bereiche 3 und 4 dargestellt, über welche letztendlich
die gewünschte Lichtabgabe definiert werden kann. Der erste Bereich 3 ermöglicht hierbei
die Einstellung der gewünschten Farbe bzw. Farbtemperatur. Dazu wird in diesem Bereich
3 ein Farbdiagramm dargestellt, in dem der durch die Leuchte 50 erzielbare Farbbereich
angezeigt wird. Hierbei könnte insbesondere auch der sogenannte Plancksche Kurvenzug
3a gesondert hervorgehoben werden, der den Bereich beschreibt, in dem von der Leuchte
50 Licht abgegeben wird, welches als weißes Licht allerdings jeweils bei unterschiedlichen
Temperaturen wahrgenommen wird. Durch ein einfaches Berühren desjenigen Bereichs des
Farbdiagmmms 3, der der gewünschten Farbe oder Farbtemperatur entspricht, kann dann
der Benutzer die gewünschte Lichtabgabe festlegen. Ferner kann eine Einstellung der
Gesamtintensität des abgegebenen Lichts mit Hilfe eines dargestellten Schiebers 5
vorgenommen werden. Gegebenenfalls nach einer entsprechenden Bestätigung werden dann
die durch den Benutzer definierten Werte von dem Gerät 1 übernommen.
[0022] Wie bereits erwähnt bezieht sich die obige Schilderung auf eine Leuchte, bei der
die Gesamthelligkeit verändert werden kann und auch eine Änderung der Farbe oder Farbtemperatur
möglich ist. Je nach Art der Leuchte kann allerdings die Darstellung bzw. das Vorgeben
der gewünschten Lichtabgabe auch variiert werden. Bei einer Leuchte, welche beispielsweise
lediglich dimmbar ist, nicht jedoch in ihrer Farbe verändert werden kann, wäre die
Nutzung eines einzigen Schiebers ausreichend.
[0023] Nach dem ersten Schritt 30 werden dann in einem zweiten Schritt 31 durch das Gerät
1 verschiedene Test-Stellwerte festgelegt. Wie bereits erwähnt ist Zweck dieser Test-Stellwerte
das Verhalten der Leuchte 50 zu analysieren. Je nach Komplexität der Steuerungsmöglichkeiten
für die Leuchte 50 kann dabei die Anzahl der Test-Stellwerte variiert werden. Handelt
es sich um eine Leuchte, die hinsichtlich ihrer Farbe und Helligkeit veränderbar ist,
so ist eine größere Anzahl von Test-Stellwerten erforderlich, während hingegen bei
einer rein dimmbaren Leuchte nur wenige Test-Stellwerte ausreichen.
[0024] Im darauffolgenden Schritt 32 wird dann durch das Gerät 1 ein erster Test-Stellwert
angezeigt. Dies erfolgt wiederum über das Display 2 des Geräts 1, dessen Darstellung
dann in entsprechender Weise geändert wird.
[0025] Bei der ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist nunmehr vorgesehen,
dass der Benutzer selbst den durch das Gerät 1 vorgegebenen Test-Stellwert einstellt.
Hierzu muss er die Bedieneinrichtung 60 in entsprechender Weise bedienen. Anzumerken
ist in diesem Zusammenhang, dass jeder Test-Stellwert selbstverständlich auch eine
Kombination von Stellwerten darstellen kann, sofern die Leuchte verschiedene Farben
bzw. Farbkanäle aufweist.
[0026] Die resultierende Lichtabgabe der Leuchte 50 wird dann in dem darauffolgenden Schritt
34 erfasst. Auch dies erfolgt mit Hilfe des Geräts 1, welches Mittel zum Erfassen
der Lichtabgabe aufweist. Hierfür könnte beispielsweise an der Rückseite des Geräts
1 eine entsprechende Kamera mit zugeordneter Optik vorgesehen sein, über welche die
Lichtabgabe erfasst und bewertet wird. Die Kamera wird dann beispielsweise nach einer
Bestätigung des Benutzers, dass der vorgegebene Test-Stellwert eingestellt wurde,
auf die Leuchte 50 gerichtet.
[0027] Liegt hingegen das Interesse des Benutzers vorwiegend darin, den zu beleuchtenden
Raum in einer gewünschten Helligkeit und/oder Farbe erscheinen zu lassen, so wäre
es selbstverständlich auch denkbar, die Mittel zum Erfassen der Lichtabgabe beispielsweise
auf die Wand 102 des Raums zu richten. Wesentlich ist, dass in diesem Schritt durch
das Gerät 1 die sich bei Ansteuerung der Leuchte 50 mit dem vorgegebenen Test-Stellwert
ergebende Lichtabgabe bzw. resultierende Beleuchtung erfasst wird.
[0028] Im darauffolgenden Schritt 35 wird dann überprüft, ob bereits sämtliche Test-Stellwerte
erfasst den. Ist dies nicht der Fall, so wird das Verfahren wiederum mit dem Schritt
32 und dem nächsten Test-Stellwert fortgesetzt, bis letztendlich die Lichtabgabe der
Leuchte 50 bei allen zuvor festgelegten Test-Stellwerten analysiert wurde. Ist diese
Prozedur abgeschlossen, wird schließlich mit dem abschließenden Schritt 36 fortgefahren.
In diesem Schritt wird durch das Gerät 1 auf Basis der zuvor erhaltenen Informationen
berechnet, welche Stellwerte erforderlich sind, um die eingangs vorgegebene gewünschte
Lichtabgabe zu erzielen. Diese Stellwerte werden dann wiederum auf dem Display 2 des
Geräts 1 dargestellt, so dass der Benutzer nunmehr mit Hilfe dieser Informationen
die Leuchte 50 bequem über das Bediengerät 60 einstellen kann.
[0029] Kernstück der Erfindung ist die in dem Gerät 1 befindliche Logik, welche auf Basis
der mit Hilfe der Test-Stellwerte gewonnenen Informationen - beispielsweise durch
Interpolation - entsprechende Dimmkurven für die einzelnen Kanäle berechnet und letztendlich
die Stellwerte ermittelt. Hierbei werden nicht nur die einzelnen individuellen Helligkeiten
für die Farben berücksichtigt sondern auch das entsprechende Verhältnis der Helligkeiten
zwischen den einzelnen Farben.
[0030] In Weiterbildung des in Figur 2 schematisch dargestellten Verfahrens wäre dann auch
noch ein nachfolgender Kontrollschritt denkbar, der berücksichtigt, dass aufgrund
gewisser Ungenauigkeiten der Steuerung sowie thermisch bedingter Veränderungen des
Lichts der Farbort nicht exakt der gewünschten Lichtabgabe entspricht. In diesem Kontrollschritt
besteht die Möglichkeit, das von der Leuchte 50 abgegebene Licht kontinuierlich zu
vermessen und während des Messvorgangs den Benutzer dazu aufzufordern, einzelne Farbkanäle
stufenweise herauf-oder herabzusetzen, bis letztendlich exakt der richtige Farbort
eingestellt wird. Durch diese Art der Nachkontrolle kann sichergestellt werden, dass
die abschließend erzielte Lichtabgabe genau mit dem zuvor gegebenen Wunsch übereinstimmt.
[0031] Eine weitere Weiterbildung des Verfahrens könnte ferner darin bestehen, dass vor
dem ersten Schritt, nämlich der Eingabe der gewünschten Lichtabgabe, die Leuchte hinsichtlich
der Frage analysiert wird, welche Einstellungen überhaupt vorgenommen werden können.
Hierbei wird der Benutzer zunächst im Rahmen mehrerer Schritte zu einer Analyse und/oder
einer Eingabe von bekannten Leuchtenparametem aufgefordert, über welche Informationen
über zur Verfügung stehenden Dimmkurven und die mit der Leuchte insgesamt erzielbaren
Helligkeiten und Farborte der Primärfarben erhalten werden. Auf Basis dieser Farbanalyse,
einer Farbraumkonversion sowie einer Ansteuerungsanalyse der Leuchte wird dann ermittelt,
welche Einstellungen zu der Leuchte insgesamt vorgenommen werden können. Diese Parameter
werden dann als Leuchtenparameter intern gespeichert. Auf Basis dieser Analyse kann
dann der Benutzer wie zuvor beschrieben im ersten Schritt 30 die gewünschte Lichtabgabe
definieren.
[0032] Eine Alternative zu dem in Figur 2 dargestellten und zuvor beschriebenen Verfahren
ist in Figur 1 angedeutet und in Figur 3 dargestellt. Grundsätzlich beruht auch diese
Alternative auf der gleichen Vorgehensweise, das heißt, nach Eingabe der gewünschten
Lichtabgabe wird durch das Ansteuern der Leuchte bei verschiedenen Test-Stellwerten
das Verhalten der Leuchte analysiert und basierend darauf ein Soll-Stellwert bzw.
eine Soll-Stellwertkombination ermittelt. Im Gegensatz zu dem Verfahren gemäß Figur
2 allerdings erfolgt nunmehr die Ansteuerung der Leuchte 50 durch das Gerät 1 selbst.
Hierzu kann beispielsweise das Gerät 1 über ein Kabel 20 und einen entsprechenden
Stecker 21 mit einer zu der Leuchte 50 führenden Steuerleitung verbunden werden. Das
Gerät 1 führt dann vollautomatisch das Ansteuern der Leuchte 50 bei den verschiedenen
Test-Stellwerten durch, wobei der Benutzer lediglich die optischen Mittel zum Erfassen
der Lichtabgabe auf die Leuchte 50 bzw. den zu beleuchtenden Bereich (beispielsweise
die Wand 102) richten muss. Diese Variante wäre insbesondere dann denkbar, wenn die
Leuchte 50 Bestandteil eines größeren Beleuchtungssystems ist und an ein Busleitungssystem
angeschlossen ist, welches die Übermittlung entsprechender Steuerbefehle ermöglicht.
Beispielsweise könnte das erfindungsgemäße Gerät 1 dann Stellwertbefehle entsprechend
dem bekannten DALI-Standard übermitteln. Auch bei anderen Bus-Systemen wäre eine entsprechende
Vorgehensweise denkbar. Ferner wäre es auch denkbar, das Gerät 1 mit Hilfe des Kabels
20 an eine zentrale Steuereinheit des Beleuchtungs-Systems, das lokale Bediengerät
60 oder unmittelbar an die Leuchte 50 anzuschließen.
[0033] Auch diese zweite Variante gemäß Figur 3 könnte durch die im Zusammenhang mit dem
Verfahren gemäß Figur 2 beschriebenen Ergänzungen hinsichtlich der anfänglichen Analyse
der Steuerungsmöglichkeiten der Leuchte sowie des abschließenden Kontrollschritts
ergänzt werden. Insbesondere der abschließende Kontrollschritt kann dann wiederum
vollautomatisch durch das Gerät 1 selbst vorgenommen werden.
[0034] Letztendlich eröffnet also die erfindungsgemäße Lösung in einfacher Weise die Möglichkeit,
Einstellungen bei Leuchten, die umfangreiche Einstellmöglichkeiten bieten, derart
vorzunehmen, dass in zuverlässiger Weise eine gewünschte Lichtabgabe erzielt wird.
[0035] Das Gerät 1 ist dabei - wie bereits erwähnt - insbesondere tragbar bzw. mobil ausgestaltet,
um jeweils vor Ort das erfindungsgemäße Verfahren durchführen zu können. Dabei können
insbesondere auch bereits vorhandene Geräte in ihrer entsprechenden Funktionalität
erweitert werden. Denkbar wäre insbesondere, tragbare Kameras oder Mobiltelefone zu
nutzen, sofern diese die Möglichkeit der Bilderfassung sowie der Eingabe von Informationen
und Ausgabe von Informationen ermöglichen.
1. Verfahren zum Ermitteln eines zum Erzielen einer gewünschten Lichtabgabe erforderlichen
Soll-Stellwerts bzw. einer Soll-Stellwertkombination eine Leuchte (50), aufweisend
die folgenden Schritte:
• Definieren einer gewünschten Lichtabgabe durch einen Benutzer,
• Übermitteln mehrerer Test-Stellwerte an die Leuchte (50) und Erfassen der sich hierbei
jeweils ergebenden Lichtabgabe, und
• Berechnen des zum Erzielen der gewünschten Lichtabgabe erforderlichen Soll-Stellwerts
bzw. der erforderlich Kombination von Soll-Stellwerten,
wobei die Test-Stellwerte durch ein von der Leuchte (50) getrenntes, insbesondere
mobiles Gerät (1) vorgegeben werden, welches ferner dazu ausgebildet ist, die jeweils
resultierende Lichtabgabe der Leuchte (50) zu erfassen und darauf basierend den Soll-Stellwert
bzw. die Soll-Stellwertkombination zu berechnen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übermittlung der Test-Stellwerte an die Leuchte (50) durch den Benutzer bzw.
manuell erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übermittlung der Test-Stellwerte an die Leuchte (50) durch das Gerät (1) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Definieren der gewünschten Lichtabgabe die Vorgabe einer Helligkeit, einer Farbe
und/oder einer Farbtemperatur des von der Leuchte (50) abzugebenden Lichts beinhaltet.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem mobilen Gerät (1) um ein Mobiltelefon handelt.
6. Gerät (1) zum Ermitteln eines zum Erzielen einer gewünschten Lichtabgabe erforderlichen
Soll-Stellwerts bzw. einer Soll-Stellwertkombination für eine Leuchte (50), wobei
das Gerät (1) aufweist:
• Mittel zur Eingabe einer gewünschten Lichtabgabe durch einen Benutzer,
• Mittel zur Ausgabe mehrerer Test-Stellwerte für die Leuchte (50),
• Mittel zum Erfassen der sich bei den Test-Stellwerten jeweils ergebenden Lichtabgabe
der Leuchte (50), sowie
• Mittel zum Berechnen und Ausgeben des zum Erzielen der gewünschten Lichtabgabe erforderlichen
Soll-Stellwerts bzw. der erforderlichen Kombination von Soll-Stellwerten.
7. Gerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zur Ausgabe der Test-Stellwerte ein Display (2) aufweisen.
8. Gerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zur Ausgabe der Test-Stellwerte eine Schnittstelle aufweisen, über welche
eine direkte Übermittlung der Stellwerte an die Leuchte (50) ermöglicht ist.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zur Eingabe der gewünschten Lichtabgabe eine Tastatur oder einen Touchscreen
aufweisen.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Gerät (1) um eine Kamera oder ein Mobiltelefon handelt.