[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der elektronischen Detektion von Objekten. Als
Hilfsmittel zum Auffinden des Ortes eines Gegenstandes wird ein Mobilfunktelefon verwendet.
Die detektionsfähigen Gegenstände weisen eine kommunizierfähige Elektronik auf.
[0002] Die Erfindung funktioniert folgendermassen: das Objekt, bspw. eine Brille, hat im
Brillengestell bspw. im Bügel eine GSM-Antenne eingebaut, welche die Energie für eine
Bluetooth Low Energy BLE Schaltung aufpickt, welche ebenfalls im Gestell der Brille
untergebracht ist. Die BLE Schaltung verfügt über eine eigene BLE Antenne für die
Kommunikation mit dem BLE Teil des Mobiltelefons. Es braucht also (vorzugsweise) keine
Batterie und kann beliebig oft betrieben werden ohne irgendwelche Abnützung. Der Gegenstand,
hier die Brille, sendet, sobald die Betriebsspannung sich eingestellt hat, ein Bluetooth-Signal
aus, das von einem Mobilfunktelefon mit Bluetootheinrichtung detektiert werden kann.
Eine Anzeige auf dem Display des Telefons zeigt bspw. ein Symbol für die Signalstärke
an. Nähert man sich dem sendenden Gegenstand, so vergrössert sich das Symbol, entfernt
man sich, so verkleinert es sich. Das Symbol kann ein Pfeil sein oder ein Ring, dessen
Durchmesser sich verändert, es kann mit einem Audiosignal gekoppelt sein. Ist man
schliesslich nahe genug am gesuchten Gegenstand und das Signal am eindeutigsten, findet
man diesen, auch wenn er bspw. durch eine Zeitung verdeckt ist.
[0003] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel zur Realisierung der Erfindung wird anschliessend
diskutiert.
Figur 1 zeigt eine Übersicht von Gegenständen in einem GSM-Feld, wovon ein Gegenstand
mit einer BLE-Ausrüstung bestückt ist.
Figur 2 zeigt ein Blockdiagramm-Schema der vorzugsweise benötigten Gegenstände und
Funktionen.
Figur 3 zeigt nebeneinander beispielsweise Ablaufdiagramme für die Elektronik im Mobiltelefon
und die Elektronik im Objekt.
Figur 4 zeigt ein RSSI-Annäherungsmodell in Form eines Potentialtopfes.
[0004] Bluetooth Low Energy ist ein Funkstandard im 2.4 GHz Radio-Frequenzband, welcher
dafür vorgesehen ist in Mobiltelefone und PC-Computer eingebaut zu werden. Die Dual-Stack
Version für Normal- und BLE Bluetooth, welche in Mobiltelefonen integriert wird, erlaubt
die Verbindung mit klassischem Bluetooth sowie auch mit Low-Energy Bluetooth BLE.
Ist nun der BLE Transceiver bzw. Sendemepfänger im zu detektierenden Objekt eingebaut,
so braucht er, um sich bemerkbar zu machen nur sehr wenig Energie. Diese bezieht er
aus dem ihn umgebenden GSM-Feld, welches vom Mobiltelefon ausgesendet wird.
[0005] Die Erfindung benützt, wie schon gesagt, ein sogenanntes "energy-harvesting" für
den Betrieb eines BLE Transceivers. Die Energie wird aus dem ausgesendeten GSM Frequenzband
entnommen, welches entweder ständig oder über einen dummy-call vom GSM-Sender des
Mobiltelefons ausgesendet wird. Die Energie wird durch alle jene Objekte aufgefangen,
welche über einen BLE Transceiver verfügen. Jedes Objekt ist darauf programmiert,
auf 'Anruf zu reagieren, wenn seine Adresse angesprochen wird. So lassen sich Objekte
sozusagen personifizieren.
[0006] Figur 1 zeigt vier beliebig angeordnete Objekte A, B, C und D, sowie ein GSM Frequenz
aussendendes Mobiltelefon. Das elektromagnetische Feld ist durch gestrichelte Bögen
angedeutet. Die Objekte befinden sich in diesem elektromagnetischen Feld. Das Objekt
ist ausgezeichnet mit einer BLE-Schaltung und reagiert zum Mobiltelefon, was durch
einen gezackten Doppelpfeil dargestellt ist. Ueber diesen Dialog findet der Suchprozess
statt. Die anderen Objekte reagieren nicht, obwohl das eine oder andere mit BLE ausgerüstet
sein kann, aber auf eine andere Adresse reagiert.
[0007] Die Vorteile liegen auf der Hand: es ist keine Batterie nötig, aber man kann, falls
Platz vorhanden eine kleine Batterie, wie bspw. bei Hörgeräten vorsehen, um die Reichweite
zu vergrössern. Doch das System funktioniert weiter, wenn die Batterie entladen ist
und nicht ausgetauscht wird. Das Objekt reagiert nur, wenn es angesprochen wird, man
muss also keine Strahlungsbelastung befürchten. Die BLE Einrichtung ist ein Massenprodukt
und dadurch billig, es verteuert ein Objekt nur minimal. Man braucht keine zusätzlichen
Geräte, nur das entsprechend programmierte Mobiltelefon ist nötig. Kein Aufmerksamskeit-Additiv
ist nötig wie LED oder Piepser.
[0008] Figur 2 zeigt ein Beispiel für die Bausteine, die einerseits im Objekt und andererseits
im Mobiltelefon vorhanden sein müssen.
[0009] Mobiltelefon: Ein Display zur Anzeige der Näherung und/oder Audiosignalgeber, die
über RSSI-Signale gesteuert werden. Je einen GSM und BLE Sendeempfänger mit je der
zugehörigen Antenne, sowie ein Prozessor zur Ver- und Erarbeitung der Signale und
Ausgaben. Ein Dual-Stack-Mobiltelefon verfügt über alles dies. So braucht es noch
die für die Ver- und Erarbeitung nötige Software bspw. ein entsprechendes Applet.
[0010] Objekt: Ein Energy-Harvesting-Device bzw. GSM-Antenne, einen BLE-Sendeempfänger mit
BLE-Antenne sowie einen Prozessor für den Austausch der Information zwischen Objekt
und Mobiltelefon.
[0011] Figur 3 zeigt nun einen Ablauf von der Bereitschaft des Mobiltelefons bis zum RSSI-Signal,
welches die räumliche Distanz zum Objekt anzeigt und einen Ablauf im Objekt über welche
Abläufe die Kommunikation etabliert wird. Ist das Mobiltelefon betriebsbereit, so
wird die Software des Suchmodus eingeschaltet, worauf ein GSM Signal ausgesendet wird.
Wie oben schon erwähnt, kann dies ein dummy-call sein oder ein kontuinierliches Signal,
wesentlich ist, dass ein GSM Feld hergestellt und aufrecht erhalten wird, aus dem
die BLE-Elektronik des Objektes die Energie beziehen kann. Über die GSM-Antenne im
Objekt lädt sich die Elektronik bis zur Betriebsspannung so lange auf, bis sie ausreichend
ist und sendet dann über die zweite Antenne, die BLE-Antenne Signale, die vom BLE-Teil
des Mobiltelefon erkannt werden. Bis der Betriebszustand der BLE-Elektronik im Objekt
erreicht ist, frägt der BLE-Teil des Mobiltelefons ständig nach dem Signal, bis es
empfangen werden kann. Ist es da, wird der Signalcode überprüft und bei Identifizierung
des gesuchten Objekts wird das RSSI-Signal in einer adäquaten Form auf das Display
gegeben. Der Suchprozess kann beginnen.
Handy side |
Object side |
comments |
Der Benützer geht mit dem Mobiltelefon in einen Modus, der ein Sendesignal sendet.
Der BLE Sendeempfänger schaltet auf BLE-Kommunikation und wartet auf ein BLE Signal
vom Objekt. |
|
Die ausgestrahlte Energie kann auch intermittierend sein, doch es hängt stets von
der Signalstärke ab, wie gross die Reichweite zu einem Objekt ist.. |
|
Das Objekt befindet sich in der Nähe des Mobiltele-fons und pickt Energie von diesem
auf. Bei ausrei-chender Spannung fängt das Objekt an zu senden und wartet auf ein
Signal aus dem BLE-Teil des Mobiltelefons. |
Erhält der Benützer nach einer gewissen Zeit kein Objektsignal, so kann die Anzeige
auf dem Mobiltelefon einen Hinweis geben, die Antenne des Mobiltelefons anders auszurichten.. |
Das elektromagnetische Feld steht. Das Mobiltele-fon misst das RSSI und gibt einen
entsprechen-des, distanzanzeigendes Signal ab. |
|
|
|
Das Objekt empfängt die Nachricht vom Mobiltele-fon und sendet ein Signal zurück,
welches wieder ein distanzanzeigendes Signal RSSI bewirkt. |
Eine Variante wäre, dass das Objekt sendet ständig eine vor-programmierte Meldung
ohne das Mobiltelefon 'abzuhören', was Energie spart. Ein rx-mode ist nicht nötig. |
Das elektromagnetische Feld steht und das RSSI wird vom Mobiltelefon gemessen und
in ein der Distanz entsprechendes Audiosignal umqesetzt |
|
|
|
|
Das geht so lange hin und her, bis vom Mobiltelefon aus das System gestoppt wird |
[0012] Die Objekte haben sinnigerweise eine Identifikation, die übersetzt auf dem Display
angezeigt werden, bspw. als Brille, Brieftasche, Schlüsselbund etc. in Erscheinung
treten und so ansteuerbar sind. Lediglich das Such-Mobiltelefon sollte man tunlichst
nicht verlegen. Wo die Reichweite gering sein kann, kann die Identifikation bspw.
für Aktenstücke, Ordner, Bücher etc. in Gestellen und auf Tischen verwendet werden.
[0013] Figur 4 zeigt noch eine Möglichkeit, wie man auf dem Display des Mobiltelefons bspw.
ein richtungsweisendes Signal oder lcon erzeugen kann. Fasst man die Ausbreitung des
RSSI-Signals vom Objekt O zum Mobiltelefon M als Potentialtopf auf, so führt von irgendeinem
Punkt auf dessen Hülle, wo sich nota bene das Mobiltelefon befindet, ein Pfad zum
Objekt hin. Diesen Pfad kann man als Pfeil darstellen, der vom Objekt hin oder weg
zeigt. Man kann den Pfeil variabel in der Länge darstellen, welche die räumliche Distanz
zum Objekt darstellt. Natürlich gibt es da viele Spielarten bspw. mit Zahlen, die
kleinere Werte annehmen je näher man sich am Objekt befindet, bis zum bekannten "Bingo",
wenn das Objekt in unmittelbarster Nähe ist.
[0014] Mit BLE kann eine Verbindung über die Distanz von einigen Metern mit sehr geringer
Energie aufrechterhalten werden. Diese ist so gering, dass die von Mobiltelefonen
beim Senden ausgestrahlte Energie mit dem Empfangsteil eines Mobiltelefons aufgenommen
und gespeichert werden kann, um damit dann die BLE-Verbindung aufrecht zu erhalten.
So benutzt das Gerät die Mobiltelefonkommunikation des GMS-Standard nur um Energie
für die energieärmere BLE-Kommunikation bereitzustellen. Das Mobiltelefon kommuniziert
damit nur über seinen BLE-Teil , ist aber mit dem GSM-Teil Energieversorger für die
BLE-Gegenstation des OLCD. Natürlich können andere Energieversorgungs-Standards verwendet
werden als das GSM.
1. Verfahren zum Detektieren eines detektierbaren Objekts mit Hilfe eines Mobiltelefons
welches wahlweise ein Energiefeld abstrahlt, aus welchem eine elektronische Schaltung
im Objekt seine Betriebsspannung entnimmt und in Betrieb seinerseits ein Signal aussendet,
das vom Mobiltelefon detektiert werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer die Suche auslösenden Suchroutine, ein Energiefeld für die Betriebsspannung
eines elektronischen BLE-Transceiver im Objekt generiert wird und über einen BLE-Transceiver
im Mobiltelefon die Kommunikation mit dem Objekt aufgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur räumlichen Ortung oder Distanzermittlung zwischen Mobiltelefon und Objekt ein
distanzempfindliches Signal im Mobiltelefon, vorzugsweise das RSSI-Signal, verwendet
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Betrieb der elektronischen Schaltung im Objekt die herkömmliche Kommunikationsfrequenz
des Mobiltelefons verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Betrieb der elektronischen Schaltung im Objekt der Kommunikationsfrequenz-Standard
GSM verwendet wird.
6. Vorrichtung zum Betrieb des Verfahrens, gekennzeichnet durch ein Mobiltelefon und ein durch dieses beeinflussbares Objekt derart, dass das Mobiltelefon und das zu detektierende
Objekt je eine BlueTooth-Low-Energy BLE Elektronik mit entsprechender Antenne enthalten,
über welche eine gegenseitige Kommunikation möglich ist und das Mobiltelefon über
einen herkömmlichen Funkstandard betreibbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Objekt eine Antenne zur Aufnahme von Energie aus einer herkömmlichen Kommunikationsfrequenz
und eine Antenne zur Kommunikation mit dem Mobiltelefon aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem Objekt zur Vergrösserung der Sende-Reichweite fakultativ eine weitere Energiequelle
zugeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Mobiltelefon mit dem GSM-Funkstandard arbeitet und eine Dual-Stack GSM/BLE Einrichtung
aufweist.
10. Such-Programm im Mobiltelefon zur Unterstützung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgenden Ablauf: Einschalten des Suchmodus, GMS senden, BLE-Empfang einschalten,
auf BLE-Signal vom Objekt warten, Signalcode prüfen, Objekt bestätigen, RSSI-Signal
anzeigen.
11. Mobiltelefon enthaltend ein Such-Programm gemäss Anspruch 10.