[0001] Die Erfindung betrifft einen Stausauger, insbesondere einen Bodenstaubsauger, mit
einem mehrteiligen Gerätegehäuse, wobei mindestens eines der Gehäuseteile mindestens
eine Seitenwand aufweist, und mit einer Kabeltrommel zur Aufnahme eines Anschlusskabels.
[0002] Ein solcher Staubsauger ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 024 817 B3 bekannt. Die Gehäuseteile solcher Staubsauger werden üblicherweise in einem Spritzgießverfahren
aus Kunststoff hergestellt. Es besteht der Wunsch, bei der Herstellung der Teile Material
einzusparen. Dadurch werden einerseits Kostenvorteile erzielt, andererseits können
kürzere Taktzeiten erreicht werden, weil weniger Material in die Spritzgießformen
eingebracht werden muss und andererseits die Abkühlzeiten verkürzt werden. Mit der
Materialeinsparung geht allerdings der Nachteil einher, dass dünnere Gehäusewände
leichter durch die vom Gebläse erzeugten Schwingungen angeregt werden. Einzelne Gehäuseteile
fungieren dann als Resonanzkörper und verursachen unerwünschte Geräusche.
[0003] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, bei einem Staubsauger der eingangs genannten
Art eine wirksame Geräuschdämpfung zu ermöglichen.
[0004] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch einen Staubsauger mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0005] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile ergeben sich dadurch, dass seitlich an
der Kabeltrommel mindestens eine Rippe angeordnet ist, welche an mindestens einer
Seitenwand mindestens eines Gehäuseteils anliegt. Entgegen bisher gebräuchlicher Montagetechniken,
bei denen ein Kontakt der Kabeltrommel mit außenliegenden Seitenwänden des Staubsaugergehäuses
vermieden wird, wird hier die direkte Verbindung dieser Teile gesucht. Hierdurch wird
diese Wand und eventuell mit der Wand in Verbindung stehende Gehäuseteile akustisch
gedämpft. Eine solche Dämpfung ist nicht nur bei Gehäuseteilen mit dünneren Wandstärken
sinnvoll, sondern kann auch bei Teilen mit herkömmlicher Wandstärke zur verbesserten
Geräuschdämpfung eingesetzt werden.
[0006] Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Kabeltrommel derart innerhalb des Gehäuses angeordnet
ist, dass die mindestens eine Rippe auf die mindestens eine Seitenwand eine Druckkraft
ausübt. Hierdurch wird verhindert, dass aufgrund von Fertigungstoleranzen eine Berührung
der Seitenwand durch die Rippe unterbleibt. Außerdem wird dadurch die Dämpfung der
Wand verstärkt. Es ist zweckmäßig, wenn die mindestens eine Rippe sich von der Seitenwand
der Kabeltrommel in im Wesentlichen senkrechter Richtung weg erstreckt.
[0007] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind mehrere Rippen um die Zentralachse
der Kabeltrommel herum angeordnet. Bei den meisten Kabeltrommeln, welche in Staubsaugern
verwendet werden, ist eine automatische Aufwickelvorrichtung vorhanden. Eine solche
Vorrichtung besitzt eine Spiralfeder, welche sich bei aufgewickeltem Kabel in einem
Federspeicher am Umfangsrand der Kabeltrommel befindet. Beim Herausziehen des Kabels,
welches zum Betrieb des Staubsaugers in der Regel notwendig ist, wird wenigstens ein
Teil der Spiralfeder vom Federspeicher auf die Zentralachse gewickelt. Demzufolge
befindet sich beim Betrieb des Staubsaugers, bei dem ja die Geräuschdämpfung wirken
soll, ein Federstahl-Luftgemisch mit großer Masse an der Zentralachse. Eine solche
Masse ist hervorragend geeignet, die Schwingungen der anliegenden Gehäusewand aufzunehmen
und zu dämpfen.
[0008] Es ist außerdem vorteilhaft, wenn die Rippen in der jeweiligen Montagerichtung der
anliegenden Seitenwand wirkende Anlaufschrägen besitzen. Hierdurch wird das Verkanten
der jeweiligen Gehäuseteile bei der Montage verhindert.
[0009] In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Bodenstaubsaugers ist die Kabeltrommel
im hinteren Bereich des Gerätegehäuses seitlich neben einem Raum zur Aufnahme eines
Sauggebläses angeordnet.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- ein Bodenstaubsaugergehäuse in perspektivischer Darstellung;
- Figur 2
- das Gehäuseunterteil des Bodenstaubsaugergehäuses gemäß Figur 1 mit der darin eingebauten
Kabeltrommel;
- Figur 3
- die Kabeltrommel gemäß Figur 2 als Einzelheit.
[0011] Die Figur 1 zeigt das an sich bekannte Gehäuse 1 eines Bodenstaubsaugers. Es umfasst
ein Unterteil 2, an welchem Gleitkufen 21 mit Rädern 22 montiert sind. Das Unterteil
2 besteht aus einer Unterteil-Rückwand 23, zwei Unterteil-Seitenwänden, von denen
in der Zeichnung nur die rechte 24 sichtbar ist, und einer Unterteil-Vorderwand 25,
siehe Figur 2. Auf das Unterteil 2 ist ein Abdeckrahmen 3 gesetzt. Auch dieser besitzt
eine Rückwand 31, zwei Seitenwände - nur die rechte 32 ist sichtbar - und eine Vorderwand
33. Die Vorderwände formen einen in Figur 2 erkennbaren Handgriff 26. In der Abdeckrahmen-Rückwand
3 ist eine Öffnung 34 angeordnet, aus der üblicherweise ein nicht dargestellter Stecker
eines ebenfalls nicht dargestellten Netzkabels ragt. Nach oben wird das Staubsaugergehäuse
1 im vorderen Bereich durch einen Gehäusedeckel 4, im hinteren Bereich durch eine
Kappe 5 abgeschlossen. Die Gehäuseteile 2 bis 5 sind aus Kunststoff gefertigt und
werden mittels eines Spritzgießverfahrens hergestellt.
[0012] Bei dem erfindungsgemäß aufgebauten Staubsauger wird, wie aus dem Stand der Technik
bekannt, das Netzkabel auf eine Kabeltrommel 10 gewickelt. Die Kabeltrommel 10 ist
im hinteren Bereich des Gerätegehäuses seitlich neben einem Raum 27 zur Aufnahme eines
Sauggebläses (nicht dargestellt) angeordnet. Zum Betrieb des Staubsaugers kann der
Benutzer den aus dem mit der Öffnung korrespondierenden Steckerschacht 103 ragenden
Netzstecker greifen und durch Zug das Netzkabel von der drehbar gelagerten Trommel
abwickeln. Nach Betriebsende kann der Benutzer durch Druck auf eine Taste 51 (siehe
Figur 1) eine automatische Aufwickelvorrichtung in Gang setzen, die das Kabel wieder
zurück auf die Trommel spult. Ein Bestandteil der Aufwickelvorrichtung ist eine in
den Zeichnungen nicht erkennbare Spiralfeder, welche sich bei aufgewickeltem Kabel
in einem Federspeicher 101 am Umfangsrand der Kabeltrommel 10 befindet. Beim Herausziehen
des Kabels wird wenigstens ein Teil der Spiralfeder vom Federspeicher 101 auf die
Zentralachse 102 gewickelt.
[0013] Zur Montage des Bodenstaubsaugers wird die Kabeltrommel 10 neben weiteren, in den
Zeichnungen nicht dargestellten Baugruppen (Sauggebläse, Dichtungen etc.) in das Gehäuseunterteil
2 eingesetzt. Sie wird in bekannter Weise mittels Steck- und Schraubverbindungen befestigt.
Anschließend wird der Abdeckrahmen 3 von oben aufgesetzt und der Staubsauger durch
Montage des Deckels 4 und der Kappe 5 komplettiert. Aus der Zusammenschau der Figuren
1 und 2 ist erkennbar, dass die rechte Seite der Kabeltrommel benachbart zur rechten
Unterteil-Seitenwand 24 und zur rechten Abdeckrahmen-Seitenwand 32 angeordnet ist.
Im vorliegenden Beschreibungstext sind lediglich die erfindungswesentlichen Bauteile
und Funktionen der Kabeltrommel 10 beschrieben. Weitere Einzelheiten sind bekannt
und können beispielsweise der
DE 10 2005 018 008 A1 entnommen werden.
[0014] Figur 3 zeigt die Kabeltrommel 10 als Einzelheit. Dort ist erkennbar, dass an der
rechten Seite der Trommel insgesamt sechs Rippen 111 bis 116 angeordnet sind. Diese
erstrecken sich von der Seitenwand der Kabeltrommel 10 in im Wesentlichen senkrechter
Richtung weg. Sie sind so dimensioniert, dass die Kabeltrommel 10 nur unter Presspassung
in das Gehäuse 1 montiert werden kann und demzufolge die Rippen 111 bis 116 Druck
auf die rechte Unterteil-Seitenwand 24 bzw. auf die rechte Abdeckrahmen-Seitenwand
32 ausüben. Dabei liegen die Rippen 112 und 114 an der Unterteil-Seitenwand 24 an,
alle anderen Rippen 111, 113, 115 und 116 an der Abdeckrahmen-Seitenwand 32. Zur Erleichterung
der Montage weisen die Rippen 112 und 114 nach unten gerichtete Anlaufschrägen 120
auf, die Rippen 111, 113, 115 und 116 nach oben gerichtete Anlaufschrägen 121. Rippe
114 besitzt zusätzlich eine nach oben gerichtete Schräge 122, damit sie nicht die
in das Unterteil 2 eintauchende Abdeckrahmen-Seitenwand 32 berührt. Aus der Figur
3 ist außerdem erkennbar dass die Rippen 111 bis 114 um die Zentralachse der Kabeltrommel
herum angeordnet sind, an welcher sich bei Betrieb des Staubsaugers wenigstens teilweise
die Masse der Spiralfeder befindet.
1. Stausauger, insbesondere Bodenstaubsauger, mit einem mehrteiligen Gerätegehäuse 1,
wobei mindestens eines der Gehäuseteile (2, 3) mindestens eine Seitenwand (24, 32)
aufweist, und mit einer Kabeltrommel (10) zur Aufnahme eines Anschlusskabels,
dadurch gekennzeichnet,
dass seitlich an der Kabeltrommel (10) mindestens eine Rippe (111 bis 116) angeordnet
ist, welche an mindestens einer Seitenwand (24, 32) mindestens eines Gehäuseteils
(2, 3) anliegt.
2. Staubsauger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kabeltrommel (10) derart innerhalb des Gehäuses (1) angeordnet ist, dass die
mindestens eine Rippe (111 bis 116) auf die mindestens eine Seitenwand (24, 32) eine
Druckkraft ausübt.
3. Staubsauger nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Rippe (111 bis 116) sich von der Seitenwand (24, 32) der Kabeltrommel
(10) in im Wesentlichen senkrechter Richtung weg erstreckt.
4. Staubsauger nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Rippen (111 bis 114) um die Zentralachse (102) der Kabeltrommel (10) herum
angeordnet sind.
5. Staubsauger nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rippen (111 bis 116) in der jeweiligen Montagerichtung der anliegenden Seitenwand
wirkende Anlaufschrägen (120, 121) besitzen.
6. Bodenstaubsauger nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kabeltrommel (10) im hinteren Bereich des Gerätegehäuses (1) seitlich neben einem
Raum (27) zur Aufnahme eines Sauggebläses angeordnet ist.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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