[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
insbesondere einen Hochleistungs-Slicer, mit einer Produktzuführung, wenigstens einem
Schneidmesser, das um eine Messerachse rotiert und/oder um eine Mittelachse planetarisch
umläuft und dem wenigstens ein aufzuschneidendes Produkt in einer Produktzuführrichtung
zuführbar ist, und einer Messerhalterung für das Schneidmesser.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind grundsätzlich bekannt und dienen dazu, Lebensmittelprodukte
wie beispielsweise Wurst, Fleisch und Käse mit hoher Geschwindigkeit in Scheiben zu
schneiden. Typische Schnittgeschwindigkeiten liegen zwischen mehreren 100 bis einigen
1.000 Schnitten pro Minute. Moderne Hochleistungs-Slicer unterscheiden sich unter
anderem in der Ausgestaltung des Schneidmessers sowie in der Art und Weise des Rotationsantriebs
für das Schneidmesser. So genannte Sicheloder Spiralmesser rotieren um eine hier auch
als Messerachse bezeichnete Rotationsachse, wobei diese Rotationsachse selbst keine
zusätzliche Bewegung ausführt, wobei dies aber nicht zwingend ist, d.h. alternativ
kann die Rotationsachse selbst eine wie auch immer geartete zusätzliche Bewegung ausführen.
Bei Slicern mit Kreismessern ist dagegen vorgesehen, das rotierende Kreismesser zusätzlich
um eine von der Rotationsachse beabstandete weitere Achse (hier auch Mittelachse genannt)
planetarisch umlaufen zu lassen. Welchem Messertyp bzw. welcher Antriebsart der Vorzug
zu geben ist, ist von der jeweiligen Anwendung abhängig. Generell lässt sich sagen,
dass mit lediglich rotierenden Sichelmessern höhere Schnittgeschwindigkeiten erzielt
werden können, wohingegen rotierende und zusätzlich planetarisch umlaufende Kreismesser
ohne Einbußen bei der Schneidqualität universeller einsetzbar sind.
[0003] Die vorstehend erwähnten hohen Schnittgeschwindigkeiten machen es-und dies gilt unabhängig
vom Messertyp und von der Antriebsart - erforderlich, dass in bestimmten Betriebssituationen,
insbesondere bei einem portionsweisen Aufschneiden von Produkten, so genannte Leerschnitte
durchgeführt werden, in denen sich das Messer weiterhin bewegt, d.h. seine Schneidbewegung
ausführt, dabei jedoch nicht in das Produkt, sondern "ins Leere" schneidet, damit
vorübergehend keine Scheiben vom Produkt abgetrennt werden und diese "Schneidpausen"
dazu genutzt werden können, eine mit den zuvor abgetrennten Scheiben gebildete Portion,
beispielsweise einen Scheibenstapel oder geschindelt angeordnete Scheiben, abzutransportieren.
Die zwischen zwei aufeinanderfolgend abgetrennten Scheiben verstreichende Zeit reicht
ab einer bestimmten Schneidleistung bzw. Schnittgeschwindigkeit für einen ordnungsgemäßen
Abtransport der Scheibenportionen nicht aus. Die Länge dieser "Schneidpausen" und
die Anzahl der Leerschnitte pro "Schneidpause" sind von der jeweiligen Anwendung abhängig.
[0004] Ein in der Praxis bekanntes Problem in Verbindung mit der Durchführung von Leerschnitten
besteht darin, dass es in den meisten Fällen nicht genügt, einfach die Zufuhr des
Produktes vorübergehend anzuhalten, um das Abtrennen von Scheiben zu verhindern. Bei
Produkten mit weicher Konsistenz kommt es nämlich regelmäßig vor, dass sich nach dem
Anhalten des Produktvorschubs Entspannungseffekte einstellen, wodurch das vordere
Produktende über die Schneidebene hinaus und damit in den Wirkungsbereich des Schneidmessers
gelangt. Die Folge ist ein unerwünschtes Abtrennen so genannter Produktschnipsel oder
Produktschnitzel. Abgesehen davon kommt es zu einer solchen Schnitzelbildung unabhängig
von der Produktkonsistenz zwangsläufig immer dann, wenn die Produkte während des Aufschneidebetriebs
kontinuierlich zugeführt werden, d.h. auch bei Produkten mit fester Konsistenz, bei
denen also die vorstehend erwähnten Entspannungseffekte nicht auftreten, kommt es
bei einer kontinuierlichen Produktzufuhr zu einer Schnitzelbildung.
[0005] Die vorstehend beschriebenen Phänomene sind dem Fachmann hinreichend bekannt, weshalb
hierauf nicht näher eingegangen wird.
[0007] Demnach wurde bereits vorgeschlagen, für die Durchführung von Leerschnitten die Produktzufuhr
nicht nur zu unterbrechen, sondern zusätzlich das Produkt - gegebenenfalls samt Produktauflage
- zurückzuziehen. Dieser Ansatz stößt insbesondere dann an Grenzen, wenn die Schnittgeschwindigkeiten
und/oder die dabei zu bewegenden Massen zu groß werden, da dann nicht mehr sichergestellt
werden kann, dass das vordere Produktende ausreichend schnell zurückgezogen werden
kann. Als Alternative zum Zurückziehen des Produkts wurde ferner bereits vorgeschlagen,
das Schneidmesser vom vorderen Produktende wegzubewegen. Beide Lösungsansätze haben
zur Folge, dass zwischen dem vorderen Produktende und dem Schneidmesser ein ausreichend
großer Abstand hergestellt wird, der eine Schnitzelbildung sicher verhindert. Der
erforderliche Messerhub beträgt lediglich einige Millimeter, muss allerdings in einer
sehr kurzen Zeit in der Größenordnung von einigen Hundertstel Sekunden erfolgen. Die
Möglichkeit einer Messerverstellung kann auch für weitere Zusatzfunktionen genutzt
werden, z.B. für das Einstellen des Schneidspalts oder für Leerschnitte im Rahmen
einer Höheneinstellung bzw. Einstellung der Eintauchtiefe des Schneidmessers, die
insbesondere in Bezug auf das oder die aufzuschneidenden Produkte bzw. die Produktauflage
erfolgt, worauf nachstehend näher eingegangen wird.
[0008] Der Stand der Technik schlägt verschiedene Möglichkeiten vor, den gewünschten Abstand
zwischen Messer und Produkt durch eine Verlagerung des Messers herzustellen.
[0009] Eine Möglichkeit, die beispielsweise in
DE 101 47 348 A1 beschrieben ist, besteht darin, lediglich die rotierende Messerhalterung, an der
das Messer auswechselbar angebracht ist und die auch als Messeraufnahme, Messerwelle
oder Rotor bezeichnet wird, zu bewegen, und zwar relativ zu den übrigen Bestandteilen
des so genannten Messerkopfes, der zusätzlich zu der erwähnten Messerhalterung insbesondere
eine Drehlagerung für die Rotationsbewegung des Messers bzw. der Messerhalterung sowie
ein Basisteil umfasst, mit dem der Messerkopf und damit die Messerhalterung an einem
Gestell oder Rahmen des Slicers befestigt wird. Diese Befestigung kann beispielsweise
an oder in einem so genannten Schneidkopfgehäuse erfolgen, an oder in welchem nicht
nur der Messerkopf samt Messer, sondern außerdem der Antriebsmotor für den mit dem
Messerkopf z.B. über einen Antriebsriemen zusammenwirkenden Messer-Rotationsantrieb
angebracht sind.
[0010] Es ist auch möglich, den Messerkopf als Ganzes zu verlagern, so dass zum Verstellen
des Messers eine Relativbewegung zwischen Messerhalterung und Drehlagerung des Messers
nicht erforderlich ist. Eine derartige Lösung ist beispielsweise in
DE 10 2006 043 697 A1 gezeigt.
[0011] Des Weiteren ist es möglich, das gesamte Schneidkopfgehäuse samt Messerkopf und Rotationsantrieb
zu bewegen. Lösungen dieser Art sind beispielsweise in
EP 1 046 476 A2 beschrieben.
[0012] Diese vorstehend erläuterten Lösungsansätze unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich
der Größe der zu bewegenden Masse, sondern auch hinsichtlich des Konstruktionsaufwandes
sowie der Anwendbarkeit für unterschiedliche Messer- bzw. Antriebsarten. Eine Bewegung
lediglich der Messerhalterung beispielsweise hat zwar den Vorteil einer relativ geringen
zu bewegenden Masse, bedeutet aber einen relativ hohen konstruktiven Aufwand, da mit
dem Messer ein Gegenstand entlang einer Achse verschoben oder auf andere Art und Weise
bewegt werden muss, der gleichzeitig mit hoher Geschwindigkeit, z.B. um eben die genannte
Achse, rotiert. Hierfür sind Probleme in Verbindung mit der Lagerung des Messers bzw.
der Messerhalterung zu lösen. Während die vorstehend erwähnten Sichel- oder Spiralmesser
lediglich um eine Achse rotieren, diese Achse aber nicht zusätzlich eine Umlaufbewegung
ausführt, lassen sich Konzepte zum Verstellen des Messers trotz der erwähnten Lagerungsproblematik
mit vertretbarem Aufwand realisieren. Anders ist dies bei Slicern mit rotierenden
und gleichzeitig planetarisch umlaufenden Kreismessern, denn hier besteht das Problem,
mit vertretbarem konstruktiven Aufwand eine Verlagerung nur des Messers bzw. der Messerhalterung
zu bewerkstelligen.
[0013] Unabhängig von den konstruktiven Problemen hinsichtlich der Lagerung des Messers
bzw. der Messerhalterung kann bei den bekannten Lösungsansätzen die erreichbare Verstellgeschwindigkeit
aufgrund der zu bewegenden Massen zu gering sein, um bei hohen Schnittgeschwindigkeiten
ohne Qualitätseinbußen Leerschnitte durchzuführen. Darüber hinaus sind die zum Verstellen
vorzusehenden Antriebe oft kostspielig und belegen unerwünscht viel Bauraum.
[0014] Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei einer Schneidvorrichtung der vorstehend genannten
Art auf einfache und platzsparende Art eine zuverlässige Messerbewegung zum Bereitstellen
von Zusatzfunktionen zu ermöglichen.
[0015] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 18.
[0016] Erfindungsgemäß sind Mittel zum Erzeugen einer Rotations- und/oder Umlaufbewegung
des Schneidmessers relativ zu der Messerhalterung und zum Umsetzen der relativen Rotations-
und/oder Umlaufbewegung in eine lineare Bewegung des Schneidmessers relativ zu der
Messerhalterung in einer Verstellrichtung vorgesehen.
[0017] Das Schneidmesser ist also nicht - wie es auf dem Fachgebiet üblich ist - fest mit
der Messerhalterung gekoppelt, sondern es besteht in einer bestimmten Art und Weise
eine relative Beweglichkeit zwischen dem Schneidmesser und der Messerhalterung. Abgesehen
von dieser relativen linearen Beweglichkeit in einer Verstellrichtung ist das Schneidmesser
zusätzlich gegenüber der Messerhalterung verdrehbar, was eine Abkehr von dem gemäß
Stand der Technik bislang angewendeten Prinzip einer starren antriebswirksamen Kopplung
von Schneidmesser und Messerhalterung darstellt. Die herbeigeführte Relativdrehung
(relative Rotation und/oder relativer Umlauf) zwischen dem Schneidmesser und der Messerhalterung
kann in eine lineare Relativbewegung umgesetzt und somit zum erwünschten Verstellen
des Schneidmessers in der Verstellrichtung genutzt werden. Die Verstellkraft sowie
die Verstellgeschwindigkeit können bei gegebener Relativdrehung durch Auswahl und
Gestaltung der Umsetzmittel leicht angepasst werden. Das Schneidmesser kann somit
während des laufenden Schneidebetriebs durch ein bedarfsweises Erzeugen einer Relativdrehung
zeitweilig vom Produkt wegbewegt werden, um so Zusatzfunktionen wie z.B. Leerschnitte
durchzuführen. Das Verstellen des Messers kann bei erfindungsgemäßer Ausgestaltung
der Schneidvorrichtung besonders schnell erfolgen, da zum Verstellen die Messerhalterung
bzw. der Messerkopf nicht mitbewegt werden muss und sich somit die zu beschleunigende
Masse verringert.
[0018] Der Begriff "Messerhalterung" ist hier generell breit zu verstehen. Es handelt sich
um ein Bauteil oder eine Baugruppe, an dem bzw. an der das Schneidmesser in einer
wie auch immer gearteten Weise unmittelbar oder mittelbar gehaltert ist und relativ
zu dem bzw. relativ zu der die Rotations-und/oder Umlaufbewegung des Schneidmessers
erzeugt wird, wenn eine Verstellbewegung des Schneidmessers in Verstellrichtung erhalten
werden soll.
[0019] Unter dem Begriff "Schneidmesser" ist hier nicht zwingend ein einstückiges Ganzes
zu verstehen, d.h. es ist erfindungsgemäß möglich, aber nicht zwingend, dass mit dem
Schneidmesser nur ein einziges Bauteil verstellt wird. Das Schneidmesser kann mit
einem separaten Bauteil, beispielsweise einer Buchse, fest oder lösbar verbunden,
z.B. verschraubt, sein, welches sich zusammen mit dem Schneidmesser bewegt und beispielsweise
aufgrund einer entsprechenden Ausgestaltung dazu dient, die Führung des Schneidmessers
zu verbessern. Eine solche Anordnung aus Schneidmesser und separatem Bauteil soll
auch als "Schneidmesser" im Sinne der Erfindung angesehen werden.
[0020] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind auch in den abhängigen Ansprüchen,
der Beschreibung sowie der Zeichnung angegeben.
[0021] Bevorzugt ist die Messerhalterung in Verstellrichtung gesehen ortsfest. Insbesondere
kann die Messerhalterung relativ zu einem Grundgestell der Vorrichtung in Verstellrichtung
gesehen ortsfest sein, z.B. einem Slicer-Gestell oder einem Slicer-Rahmen. Abgesehen
von der Verstellrichtung kann die Messerhalterung natürlich bewegbar sein, beispielsweise
entsprechend einem rotierenden Antrieb des Schneidmessers oder entsprechend anderen
Einstell- oder Verstellbewegungen des zugehörigen Messerkopfes oder Schneidkopfes.
Für die Messerhalterung muss bei dieser Ausführungsform keine eigene Verstellvorrichtung
bereitgestellt werden.
[0022] Die Verstellrichtung verläuft vorzugsweise parallel zur Messerachse und fällt besonders
bevorzugt mit dieser zusammen, wodurch eine besonders einfache Konstruktion ermöglicht
ist.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform ist zum Umsetzen der relativen Bewegung in die lineare
Verstellbewegung zwischen dem Schneidmesser und der Messerhalterung eine Verschraubung
vorgesehen. Eine Verschraubung ermöglicht eine einfache, zuverlässige und kostengünstige
Umsetzung einer Rotations- und/oder Umlaufbewegung in eine Linearbewegung. Alternativ
könnte auch eine Zwangsführung zum Umsetzen der Bewegung vorgesehen sein, z.B. eine
Kulissenführung.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform ist zum Erzeugen der relativen Bewegung die Messerhalterung
und/oder das Schneidmesser beschleunigbar und/oder verzögerbar. Es ist in diesem Zusammenhang
darauf hinzuweisen, dass es im Rahmen der Erfindung lediglich auf eine relative Bewegung
ankommt. D.h. in der Praxis könnte z.B. auch das Schneidmesser abgebremst werden,
was einer Beschleunigung der Messerhalterung gleichkommt, oder beschleunigt werden,
was einem Abbremsen der Messerhalterung gleichkommt. Hierbei ist zu berücksichtigen,
dass während des Schneidebetriebs das aufzuschneidende Produkt aufgrund seiner Wechselwirkung
mit dem Schneidmesser auf die Rotations- und/oder Umlaufbewegung des Schneidmessers
verzögernd wirken kann. Dies darf nicht zu einer Verstellbewegung des Schneidmessers
führen. Gegebenenfalls ist das Verstellkonzept geeignet auszulegen bzw. sind geeignete
Mittel vorzusehen, um sicherzustellen, dass unerwünschte Verstellbewegungen des Schneidmessers
unterbleiben.
[0025] Eine Steuereinrichtung kann vorgesehen sein, die dazu ausgebildet ist, während eines
Schneidebetriebs bei Bedarf zur Durchführung wenigstens einer Zusatzfunktion eine
Änderung der Rotations- und/oder Umlaufgeschwindigkeit der Messerhalterung gegenüber
der Rotations- und/oder Umlaufgeschwindigkeit des Schneidmessers zu bewirken. Alternativ
oder zusätzlich kann die Steuereinrichtung umgekehrt dazu ausgebildet sein, während
eines Schneidebetriebs bei Bedarf zur Durchführung wenigstens einer Zusatzfunktion
eine Änderung der Rotations- und/oder Umlaufgeschwindigkeit des Schneidmessers gegenüber
der Rotations- und/oder Umlaufgeschwindigkeit der Messerhalterung zu bewirken. Die
Steuereinrichtung kann zu diesem Zweck geeignete Beschleunigungs- und Bremsvorrichtungen
ansteuern, welche auf die Messerhalterung und/oder das Schneidmesser einwirken.
[0026] Die Steuereinrichtung kann dazu ausgebildet sein, die Rotations-und/oder Umlaufgeschwindigkeit
der Messerhalterung durch Ansteuern eines Rotationsantriebs und/oder die Rotations-
und/oder Umlaufgeschwindigkeit des Schneidmessers durch Beeinflussen des Schneidmessers
zu ändern. Dies ermöglicht eine besonders einfache und kostengünstige Konstruktion,
da insbesondere keine separaten Beschleunigungs- und Bremsvorrichtungen erforderlich
sind, wenn der für die Messerhalterung vorgesehene Rotationsantrieb genutzt wird.
In einem einfachen Fall wird der Rotationsantrieb für die Messerhalterung zum Durchführen
einer Zusatzfunktion z.B. vorübergehend deaktiviert oder anderweitig verlangsamt,
indem z.B. ein Elektromotor des Rotationsantriebs zeitweilig nicht bestromt wird.
Es ist auch möglich, den Rotationsantrieb aktiv herunterzuregeln, d.h. lediglich langsamer
laufen zu lassen, ohne den Rotationsantrieb ganz auszuschalten. Zum Zurückstellen
des Schneidmessers wird der Rotationsantrieb dann wieder wie ursprünglich betrieben.
[0027] Das Schneidmesser kann insbesondere zwischen einer ersten Endstellung und einer zweiten
Endstellung verstellbar sein. Der Abstand zwischen den beiden Endstellungen gibt dann
den maximalen Verstellhub vor. Zur Festlegung der Endstellungen können an der Messerhalterung
Anschläge für das Schneidmesser vorgesehen sein. Derartige Anschläge können auch zur
Sicherung des bewegbaren Schneidmessers an der Messerhalterung dienen. Durch austauschbare
oder ihrerseits verstellbare Anschlagselemente kann der Verstellhub an unterschiedliche
Anwendungen angepasst werden.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist an der Messerhalterung ein Gewindeabschnitt
vorgesehen, welcher mit einem Gewindeabschnitt des Schneidmessers zusammenwirkt. Die
Steigung der Gewindegänge kann an die jeweilige Anwendung angepasst sein. Vorzugsweise
kommt ein Gewinde mit relativ großer Steigung zum Einsatz, um eine möglichst hohe
Verstellgeschwindigkeit zu erzielen.
[0029] Der messerseitige Gewindeabschnitt kann an einer Durchführung des Schneidmessers
vorgesehen sein. Der halterungsseitige Gewindeabschnitt kann an einem rotierend angetriebenen
Wellenabschnitt der Messerhalterung vorgesehen sein. Grundsätzlich ist es auch denkbar,
das Schneidmesser mit einem Wellenstumpf zu versehen, an dem ein Gewinde ausgebildet
ist und der mit einer entsprechenden Mutter bzw. einem entsprechenden Gewindeabschnitt
an der Messerhalterung zusammenwirkt.
[0030] Gemäß einer Ausgestaltung ist eine Koppelung zwischen dem Schneidmesser und der Messerhalterung
derart ausgebildet, dass das Schneidmesser danach strebt, sich bei einem Rotations-
und/oder Umlaufgeschwindigkeitsunterschied zugunsten der Messerhalterung zumindest
mit einer Komponente entgegen der Produktzuführrichtung zu bewegen. Das Schneidmesser
kann bei dieser Ausgestaltung aufgrund seiner Trägheit während des normalen Schneidebetriebs
gegen denjenigen Anschlag gedrückt werden, welcher der zum Schneiden geeigneten Endstellung
entspricht, d.h. das Schneidmesser nimmt automatisch die korrekte Grund- bzw. Schneidestellung
ein.
[0031] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Messerhalterung ein Bestandteil
eines Messerkopfes, der in Verstellrichtung gesehen ortsfest ist. Dadurch dass der
Messerkopf ortsfest ist, kann eine entsprechende Verstelleinrichtung für den Messerkopf
eingespart werden.
[0032] Der Messerkopf kann als Sichelmesserkopf für ein um die Messerachse rotierendes Sichelmesser
ausgebildet sein. Es ist auch möglich, dass der Messerkopf als Kreismesserkopf für
ein um die Messerachse rotierendes und um die Mittelachse planetarisch umlaufendes
Kreismesser ausgebildet ist. Im Falle eines Kreismesserkopfes kann sich die relative
Bewegung zwischen Schneidmesser und Messerhalterung auf die Messerachse und/oder auf
die Mittelachse beziehen. Wenn beispielsweise der planetarische Umlauf des Schneidmessers
durch einen Exzenterarm realisiert ist, durch den an einem Ende die Mittelachse, um
welche der Exzenterarm selbst drehangetrieben ist, und am anderen, das Schneidmesser
tragenden Ende die Messerachse verläuft, um welche das Schneidmesser rotiert, dann
kann die Erzeugung der Relativbewegung entweder durch geeignete Mittel am das Schneidmesser
tragenden Ende des Exzenterarms erfolgen, sich also auf die Messerachse beziehen,
so dass sich das Schneidmesser in Verstellrichtung relativ zum Exzenterarm bewegt,
der in Verstellrichtung ortfest ist. Alternativ oder zusätzlich kann eine Relativbewegung
zwischen Schneidmesser und Exzenterarm einerseits und einer mit dem Exzenterarm zusammenwirkenden
Messerhalterung andererseits erfolgen, sich also auf die Mittelachse beziehen, so
dass sich der Exzenterarm und das Schneidmesser gemeinsam in Verstellrichtung relativ
zu dieser Messerhalterung bewegen. Je nach konkreter Ausgestaltung kann die Messerhalterung
also unterschiedliche Bauteile umfassen; in den vorgenannten Beispielen kann der Exzenterarm
dann, wenn er in Verstellrichtung ortsfest ist, als Messerhalterung, als Bestandteil
der Messerhalterung oder lediglich als Träger einer wie auch immer gearteten Messerhalterung
angesehen werden, während der Exzenterarm dann, wenn er sich mit dem Schneidmesser
in Verstellrichtung bewegt, nicht als zur Messerhalterung gehörend angesehen werden
kann.
[0033] Weiterhin kann dem Messerkopf wenigstens ein Rotationsantrieb zugeordnet sein, welcher
insbesondere zusammen mit dem Messerkopf an oder in einem gestellfesten Schneidkopfgehäuse
angeordnet ist. Auch der Rotationsantrieb muss erfindungsgemäß zum Verstellen des
Schneidmessers nicht zwingend bewegt werden. Wenn es sich um einen Kreismesserkopf
handelt, dann kann für die Rotation des Schneidmessers einerseits und für den Umlauf
des Schneidmessers, d.h. für die Rotation um die Mittelachse, andererseits ein einziger
gemeinsamer Antrieb vorgesehen sein. Es ist aber auch möglich, für jede dieser Bewegungen
einen eigenen und/oder separaten Antrieb, insbesondere voneinander unabhängige Antriebe,
vorzusehen.
[0034] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Schneidmesser derart in der Verstellrichtung
bewegbar, dass sich der Abstand zwischen dem Schneidmesser und einer Bezugsebene,
die parallel zu einer durch die Schneide des in einer Schneidstellung befindlichen
Schneidmessers definierten Schneidebene verläuft, verändert. Als Bezugsebene ist z.B.
diejenige Ebene zu verstehen, in welcher zumindest näherungsweise während des Schneidebetriebs
das vordere Ende des aufzuschneidenden Produktes, also die momentane Schnittfläche
des Produktes, liegt. Die Verstellbewegung des Schneidmessers schafft einen ausreichend
großen Abstand zwischen der stets durch die Schneide des Schneidmessers definierten
Schneidebene und dem vorderen Produktende, wodurch eine Schnitzelbildung verhindert
wird. Die Bezugsebene kann auch mit derjenigen Ebene zusammenfallen, in der die Schneidebene
liegt, wenn sich das Schneidmesser in der Schneidstellung befindet. Auch dann, wenn
sich das Schneidmesser nicht in der Schneidstellung befindet, also zwischen Beginn
und Abschluss des Verstellvorgangs, kann die Bezugsebene parallel zur Schneidebene
verlaufen. Dies hängt von der konkreten Art und Weise der Verstellbewegung des Schneidmessers
ab.
[0035] Insbesondere kann das Schneidmesser in der Verstellrichtung zur Durchführung wenigstens
einer Zusatzfunktion bewegbar sein, insbesondere zur Durchführung von Leerschnitten
und/oder zur Schneidspalteinstellung.
[0036] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
bei dem mittels einer Produktzuführung wenigstens ein Produkt einem Schneidmesser
zugeführt wird, für das eine mittels eines Rotationsantriebs angetriebene Messerhalterung
vorgesehen ist, wobei zum Verstellen des Schneidmessers relativ zur Messerhalterung
in einer parallel zur Rotationsachse der Messerhalterung verlaufenden Verstellrichtung
die Messerhalterung entweder beschleunigt oder verzögert wird, um eine Rotations-
und/oder Umlaufbewegung und daraus eine lineare Bewegung des Schneidmessers relativ
zur Messerhalterung zu erzeugen.
[0037] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt eine vereinfachte Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten.
[0038] Gemäß Fig. 1 umfasst ein Hochleistungs-Slicer eine Produktzuführung 11, ein Schneidmesser
13 sowie eine Messerhalterung 15 für das Schneidmesser 13. Das Schneidmesser 13 ist
hier als Sichelmesser ausgebildet, welches um eine Messerachse A rotiert. Die Messerhalterung
15 ist in einem Lager 17 drehgelagert und umfasst einen Basisabschnitt 19 sowie einen
Schraubabschnitt 21. Ein nicht dargestellter Rotationsantrieb dient dazu, die Messerhalterung
15 mittels eines Antriebsriemens in eine Drehbewegung um die Messerachse A zu versetzen.
Die Messerhalterung 15 bildet zusammen mit dem Lager 17 einen Messerkopf 23, der gemeinsam
mit dem Rotationsantrieb ortsfest in einem nicht dargestellten Schneidkopfgehäuse
des Slicers angebracht ist.
[0039] Eine Schneide 25 des Schneidmessers 13 definiert unabhängig von dem Betriebszustand
des Schneidmessers 13 stets eine rechtwinklig zu der Messerachse A verlaufende Schneidebene
S. Auf einer Produktauflage 37 der Produktzuführung 11 befindet sich ein Produktriegel
27, an dessen hinterem Ende Haltekrallen 29 angreifen, welche durch einen nicht dargestellten
gesteuerten Antrieb in und gegen eine Produktzuführrichtung P bewegbar sind, was in
Fig. 1 durch einen Doppelpfeil dargestellt ist. Mittels der angetriebenen Haltekrallen
29 wird der Produktriegel 27 entlang der Produktzuführrichtung P der Schneidebene
S zugeführt. Anstatt eines einzelnen Produktriegels 27 können auch mehrere nebeneinander
angeordnete Produktriegel gemeinsam der Schneidebene S zugeführt werden.
[0040] Während des Betriebs des Hochleistungs-Slicers schneidet das rotierende Schneidmesser
13 mit seiner Schneide 25 durch den Produktriegel 27 hindurch und trennt von diesem
Produktscheiben 30 ab, wobei es mit einer das Ende der Produktauflage 37 bildenden
Schneidkante 31 zusammenwirkt. Das Zusammenfallen der Schneidebene S mit einer durch
die Schneidkante 31 definierten Ebene ist hier einer vereinfachenden Darstellung geschuldet.
In der Praxis ist zwischen dem Schneidmesser 13 und der Schneidkante 31 ein kleiner,
meist einstellbarer Schneidspalt vorhanden, worauf hier aber nicht näher eingegangen
zu werden braucht. Die Vorschubgeschwindigkeit des Produktriegels 27 und somit die
Dicke der Produktscheiben 30 ist dabei durch eine entsprechende Ansteuerung der angetriebenen
Haltekrallen 29 einstellbar. Die abgetrennten Produktscheiben 30 fallen auf der der
Produktzuführung 11 abgewandten Messerrückseite auf eine Auflage 33 und können entlang
einer Förderrichtung F weitergefördert bzw. weiterverarbeitet, insbesondere einer
automatischen Verpackungsanlage (nicht dargestellt) zugeführt werden.
[0041] Aus Fig. 1 geht hervor, dass das Aufschneiden des Produktriegels 27 portionsweise
erfolgt, d.h. die abgetrennten Produktscheiben 30 bilden Portionen 35, die hier als
Scheibenstapel dargestellt sind. Sobald eine Portion 35 fertig gestellt ist, wird
diese Portion 35 auf der Auflage 33 in Förderrichtung F abtransportiert. Damit für
den Abtransport der fertigen Portionen 35 genügend Zeit zur Verfügung steht, werden
bis zum Beginn der Bildung der nächsten Portion 35 die vorstehend erwähnten Leerschnitte
ausgeführt, wozu einerseits die auch als Produktvorschub bezeichnete Produktzufuhr
- hier also die Haltekrallen 29 - gestoppt und gegebenenfalls zurückgezogen und andererseits
das Schneidmesser 13 vom vorderen Ende des Produktriegels 27 weg in die in Fig. 1
gestrichelt dargestellte Stellung bewegt wird. Durch Bewegen des Schneidmessers 13
in diese vom Produktriegel 27 beabstandete Stellung wird eine Schnitzel- oder Schnipselbildung
während der Durchführung von Leerschnitten sicher vermieden.
[0042] Das Schneidmesser 13 ist auf den Schraubabschnitt 21 der Messerhalterung 15 aufgeschraubt.
Zu diesem Zweck weist eine Durchführung 41 in dem Schneidmesser 13 ein Innengewinde
63 auf, welches mit einem dazu passenden Außengewinde 61 an dem Schraubabschnitt 21
zusammenwirkt. Durch Drehen des Schneidmessers 13 relativ zu der Messerhalterung 15
kann das Schneidmesser 13 somit auf dem Schraubabschnitt 21 in und gegen eine Verstellrichtung
V linear verstellt werden. Zwischen dem Schraubabschnitt 21 und dem Basisabschnitt
19 der Messerhalterung 15 ist ein Ansatz 43 ausgebildet, welcher einen hinteren Anschlag
45 für das bewegbare Schneidmesser 13 bildet. Am vorderen Ende des Schraubabschnitts
21 ist ein Sicherungselement 46 angebracht, dessen dem Schneidmesser 13 zugewandte
Stirnseite einen vorderen Anschlag 47 für das Schneidmesser 13 bildet. Das Sicherungselement
46 ist von dem Schraubabschnitt 21 abnehmbar, um z.B. einen Austausch des - leicht
abschraubbaren - Schneidmessers 13 vornehmen zu können.
[0043] Vor einer Inbetriebnahme des Slicers wird das Schneidmesser 13 bis zum hinteren Anschlag
45 auf den Schraubabschnitt 21 aufgeschraubt und das Sicherungselement 46 wird montiert.
Während des normalen Schneidebetriebs wird die Messerhalterung 15 durch den Rotationsantrieb
in eine Drehbewegung versetzt, wobei die Trägheit des Schneidmessers 13 bewirkt, dass
das Schneidmesser 13 aufgrund des Schraubeingriffs gegen den hinteren Anschlag 45
gedrückt wird. Sobald eine nicht dargestellte Steuereinrichtung des Slicers feststellt,
dass eine Leerschnittphase durchgeführt werden soll, bewirkt sie durch eine entsprechende
Ansteuerung des Rotationsantriebs eine Verzögerung der rotierenden Messerhalterung
15. Das Schneidmesser 13 schraubt sich daraufhin aufgrund der Trägheitskräfte in der
Verstellrichtung V bis zum vorderen Anschlag 47 vor, wobei sich die Schneide 25 des
Schneidmessers 13 ausreichend weit von dem Produktriegel 27 entfernt, dass eine Schnitzelbildung
verhindert wird. In der Praxis haben sich ein Verstellhub von etwa 3 mm und ein Verdrehwinkel
des Schneidmessers 13 gegenüber der Messeraufnahme 15 von maximal 45° als ausreichend
erwiesen. Diese Werte sind aber u.a. von der jeweiligen Anwendung abhängig und können
durch geeignete Auslegung und Ansteuerung grundsätzlich beliebig vorgegeben werden.
Sobald die Steuereinrichtung feststellt, dass die Leerschnittphase beendet werden
soll, steuert sie den Rotationsantrieb derart an, dass die Messerhalterung15 beschleunigt
wird. Eine derartige Beschleunigung bewirkt, dass sich das Schneidmesser 13 auf dem
Schraubabschnitt 21 wieder bis zum hinteren Anschlag 45 zurückschraubt und somit die
zum Schneiden vorgesehene Grund- oder Normalstellung einnimmt.
[0044] Zum Verstellen des Schneidmessers 13 für einen Leerschnittbetrieb ist somit kein
eigener Antrieb notwendig. Die Verstellbewegung erfolgt vielmehr ausschließlich unter
Ausnutzung der Beschleunigungskräfte durch Beeinflussung des ohnehin vorgesehenen
Rotationsantriebs.
[0045] Bei diesem Konzept ist sichergestellt, dass die Messerhalterung 15 während des Schneidens
mit der dafür vorgesehenen Nenndrehzahl rotiert. Dass die Drehzahl für die Leerschnittphasen
bzw. andere Zusatzfunktionen durch Verzögern des Rotationsantriebs vorübergehend reduziert
wird, ist unproblematisch, da in diesen Phasen ohnehin nicht geschnitten wird. Die
Erfindung nutzt also den Umstand aus, dass für die Zusatzfunktionen die Messerhalterung
15 nicht mit der Schneide-Nenndrehzahl rotieren muss.
[0046] Zu erwähnen ist noch, dass es erforderlich sein kann, das Schneidmesser 13 selbst
auszuwuchten, da es während des Verstellvorgangs relativ zur Messerhalterung 15 eine
Rotations- und/oder Umlaufbewegung ausführt und es deshalb unzureichend sein kann,
wenn lediglich das Gesamtsystem aus Schneidmesser 13 und Messerhalterung 15 ausgewuchtet
wird.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 11
- Produktzuführung
- 13
- Schneidmesser
- 15
- Messerhalterung
- 17
- Lager
- 19
- Basisabschnitt
- 21
- Schraubabschnitt
- 23
- Messerkopf
- 25
- Schneide
- 27
- Produktriegel
- 29
- Haltekrallen
- 30
- Produktscheibe
- 31
- Schneidkante
- 33
- Auflage
- 35
- Portion
- 37
- Produktauflage
- 41
- Durchführung
- 43
- Ansatz
- 45
- hinterer Anschlag
- 46
- Sicherungselement
- 47
- vorderer Anschlag
- 61
- Außengewinde
- 63
- Innengewinde
- A
- Messerachse
- S
- Schneidebene
- P
- Produktzuführrichtung
- F
- Förderrichtung
- V
- Verstellrichtung
1. Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten (27), insbesondere Hochleistungs-Slicer,
mit
- einer Produktzuführung (11),
- wenigstens einem Schneidmesser (13), das um eine Messerachse (A) rotiert und/oder
um eine Mittelachse planetarisch umläuft und dem wenigstens ein aufzuschneidendes
Produkt (27) in einer Produktzuführrichtung (P) zuführbar ist, und
- einer Messerhalterung (15) für das Schneidmesser (13), dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel zum Erzeugen einer Rotations- und/oder Umlaufbewegung des Schneidmessers (13)
relativ zu der Messerhalterung (15) und zum Umsetzen der relativen Rotationsbewegung
in eine lineare Bewegung des Schneidmessers (13) relativ zu der Messerhalterung (15)
in einer Verstellrichtung (V) vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Umsetzen der relativen Rotations- und/oder Umlaufbewegung in die lineare Verstellbewegung
zwischen dem Schneidmesser (13) und der Messerhalterung (15) eine Verschraubung vorgesehen
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Erzeugen der relativen Rotations- und/oder Umlaufbewegung die Messerhalterung
(15) und/oder das Schneidmesser (13) beschleunigbar und/oder verzögerbar ist.
4. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, die dazu ausgebildet ist, während eines Schneidebetriebs
bei Bedarf zur Durchführung wenigstens einer Zusatzfunktion eine Änderung der Rotations-und/oder
Umlaufgeschwindigkeit der Messerhalterung (15) gegenüber der Rotations- und/oder Umlaufgeschwindigkeit
des Schneidmessers (13) zu bewirken, oder umgekehrt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Rotations-und/oder Umlaufgeschwindigkeit
der Messerhalterung (15) durch Ansteuern eines Rotationsantriebs zu ändern, und/oder
die Rotations- und/oder Umlaufgeschwindigkeit des Schneidmessers (13) durch Beeinflussen
des Schneidmessers (13) zu ändern.
6. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Schneidmesser (13) zwischen einer ersten Endstellung und einer zweiten Endstellung
verstellbar ist, wobei insbesondere zur Festlegung der Endstellungen an der Messerhalterung
(15) Anschläge (45, 47) für das Schneidmesser (13) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass an der Messerhalterung (15) ein Gewindeabschnitt (61) vorgesehen ist, welcher mit
einem Gewindeabschnitt (63) des Schneidmessers (13) zusammenwirkt, wobei insbesondere
der messerseitige Gewindeabschnitt (61) an einer Durchführung (41) des Schneidmessers
(13) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der halterungsseitige Gewindeabschnitt (63) an einem rotierend angetriebenen Wellenabschnitt
(21) der Messerhalterung (15) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Koppelung zwischen dem Schneidmesser (13) und der Messerhalterung (15) derart
ausgebildet ist, dass das Schneidmesser (13) danach strebt, sich bei einem Rotations-
und/oder Umlaufgeschwindigkeitsunterschied zugunsten der Messerhalterung (15) zumindest
mit einer Komponente entgegen der Produktzuführrichtung (P) zu bewegen.
10. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Messerhalterung (15) ein Bestandteil eines Messerkopfes (23) ist, der in Verstellrichtung
(V) gesehen ortsfest ist.
11. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Messerkopf (23) als Sichelmesserkopf für ein um die Messerachse (A) rotierendes
Sichelmesser (13) ausgebildet ist, oder dass ein Messerkopf als Kreismesserkopf für
ein um die Messerachse rotierendes und um die Mittelachse planetarisch umlaufendes
Kreismesser ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass einem Messerkopf (23) wenigstens ein Rotationsantrieb zugeordnet ist, wobei insbesondere
der Rotationsantrieb zusammen mit dem Messerkopf (23) an oder in einem gestellfesten
Schneidkopfgehäuse angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Schneidmesser (13) derart in der Verstellrichtung (V) bewegbar ist, dass sich
der Abstand zwischen dem Schneidmesser (13) und einer Bezugsebene, die parallel zu
einer durch die Schneide (25) des in einer Schneidstellung befindlichen Schneidmessers
(13) definierten Schneidebene (S) verläuft, verändert.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schneidmesser (13) in der Verstellrichtung (V) zur Durchführung wenigstens einer
Zusatzfunktion bewegbar ist, insbesondere zur Durchführung von Leerschnitten und/oder
zur Schneidspalteinstellung.
15. Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten (27), insbesondere mittels einer
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
mittels einer Produktzuführung (11) wenigstens ein Produkt (27) einem Schneidmesser
(13) zugeführt wird, für das eine mittels eines Rotationsantriebs angetriebene Messerhalterung
(15) vorgesehen ist, wobei zum Verstellen des Schneidmessers (13) relativ zur Messerhalterung
(15) in einer parallel zur Rotationsachse der Messerhalterung (15) verlaufenden Verstellrichtung
(V) die Messerhalterung (15) entweder beschleunigt oder verzögert wird, um eine Rotations-
und/oder Umlaufbewegung und daraus eine lineare Bewegung des Schneidmessers (13) relativ
zur Messerhalterung (15) zu erzeugen.