[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Holzplatte mit einer Nut, deren Öffnung ein Rechteck
ist und bei der zwei gegenüberliegende Wände eben und zueinander parallel sind und
die sie verbindenden Stirnwände aus je einem Zylindersegment bestehen, das entweder
tangential in das andere Zylindersegment übergeht oder das tangential in eine Grundebene
in der Mitte der Nut übergeht, die die gleiche Nutbreite wie die Stirnwände aufweist
und die Nut durch einen Holzflicken verschließbar ist, dessen Form etwa komplementär
zur Nut ist.
[0002] Wenn ein Baum in Holzplatten und andere Holzstücke zersägt wird, dann werden dabei
die um die Stammmitte konzentrisch herum gebildeten zylindermantelförmigen Jahresringe
zerschnitten und dadurch darin eingebettete "Astlöcher" sichtbar, die durch das Herauswachsen
eines Astes aus dem noch sehr jungen Baumstamm entstanden sind und später durch hinzukommende
Jahresringe überwuchert worden sind. Innerhalb eines solchen Astloches verlaufen die
Holzfasern quer zur Schnittfläche. Da sie im Gefüge des Baumstammes keine tragende
Funktion mehr ausgeübt haben, sind sie abgestorben und daher oft abgedunkelt. Dadurch
bilden sie auf der Oberfläche des herausgeschnittenen Holzstückes optisch störende,
dunkle Punkte. Sie sind aber auch ein Nachteil bei der Belastbarkeit des Holzstückes,
da an dieser Stelle die Holzfasern nicht über das gesamte Holzstück hinweg durchlaufen,
sondern unterbrochen sind.
[0003] Neben solchen "Astlöchern" sind weitere "Fehlstellen" z.B. Risse im Holz, die durch
Schwund beim Trocknen des Holzes entstanden sind oder Baumkanten oder mechanische
Fehlbearbeitungen.
[0004] Da diese "Fehlstellen" für die Optik und Festigkeit unwillkommen sind, ist es bekannt
und üblich, um die Fehlstellen herum einen genau abgegrenzten Bereich des Holzstückes
zu entnehmen und in die entstandene Vertiefung ein daran geometrisch angepasstes Holzstück,
den sog. "Holzflicken" einzuleimen. Dafür sind zahlreiche, verschiedene Formen bekannt.
[0005] Das Patent
DE 42 31 165 beschreibt, wie die Fehlstelle durch einen kegelstumpfförmigen Bohrer ausgearbeitet
wird und ein Holzkegel in diese Vertiefung eingesetzt wird. Ein wesentlicher Nachteil
dieses Verfahrens ist, dass die an der Holzoberfläche sichtbaren Flicken grundsätzlich
kreisförmig sind. Das ist optisch nicht immer willkommen. Ein noch gewichtigerer Nachteil
ist, dass das Verfahren für Risse und andere längliche Fehlstellen prinzipiell ungeeignet
ist.
[0006] Das
Patent US 1, 639, 082, Penning, beschreibt, wie ein Sägeblatt mit einem V-förmigen Profil an der Fehlstelle in das
Holzstück eingesenkt wird und eine längliche Vertiefung erzeugt, die zueinander parallele
Kanten aufweist und vorne und hinten spitz zuläuft. In diese etwa bootsförmige Vertiefung
werden 3 Holzstücke eingeschlagen und eingeleimt, deren überstehende Teile anschließend
wieder entfernt werden müssen.
[0007] Ein wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens ist, dass die Holzflicken prinzipiell
nicht genau formschlüssig zu der in das Holz eingebrachten Vertiefung sind. Daher
ist die Belastbarkeit der Verklebung nicht sehr hoch.
[0008] Ein weiterer Nachteil ist, dass die Fugen zwischen dem Flicken und der eingebrachten
Vertiefung sowie zwischen den insgesamt 3 eingesetzten Holzstücken nach wie vor deutlich
sichtbar sind und - je nach Verklebung - eine vollständige Kraftübertragung kaum ermöglichen.
Das Patent
US 1, 005, 546, Hobart, beschreibt ein zylindrisches Sägeblatt, an dessen Unterseite das zu flickende Holzstück
soweit heran gehoben wird, dass das Sägeblatt in das Holzstück eintaucht. Dann wird
das Sägeblatt mittels eines Spindeltriebs parallel zur Holzoberfläche bewegt und sägt
dabei eine Nut in das Holzstück, deren Wände im Rahmen der Sägegenauigkeit zueinander
parallel verlaufen und deren Grundebene an beiden Enden der Nut tangential in je ein
Zylindersegment übergeht.
[0009] Zum Verschließen dieser Nut wird als Holzflicken eine Leiste mit rechteckigem Profil
benötigt, deren Stirnseiten zylindersegmentförmig sind und sich tangential an die
Unterseite des Holzflickens anschließen. Alle Flächen müssen möglichst genau komplementär
zur Nut geformt sein.
[0011] Um den eingesetzten Holzflicken in die Nut einbringen zu können, wurden ihre Seitenflächen
"angeschrägt", so dass das rechteckige Profil zu einem trapezförmigen Profil verkleinert
wurde. Dann hatten die Seitenflächen nur noch im Bereich der Oberfläche auf einer
sehr kleinen Fläche einen Kontakt mit dem zu flickendem Holzstück, wo sie verklebt
werden konnten. Diese Fläche war so schmal, dass sie oft schon beim Abtragen einer
sehr dünnen Holzschicht zum Glätten der geflickten Stelle wieder zerstört wurde und
eine unschöne Fuge zu Tage trat.
[0012] Zusätzlich zur verschlechterten Optik folgt daraus auch ein prinzipbedingter und
wesentlicher mechanischer Nachteil: Der größere Teil der nach außen nicht sichtbaren
Flächen der Flickleiste stand also nicht in Kontakt mit der Nut, sondern war dazu
beabstandet. Diese Fuge enthielt zumindest teilweise Klebstoff. Da ein Holzleim mit
einer hohen Haftkraft jedoch prinzipiell nicht zum Ausgießen von Hohlräumen geeignet
ist, wurde nur eine ungenügende Verbindung des Holzflickens mit der Nut erreicht,
so dass das Holzstück an dieser Stelle geschwächt wird.
[0013] Das Patent
US 1, 639, 082 schlägt deshalb eine V-förmige Nut vor, in die ein Flicken mit einem dreieckigen
Profil eingeklebt wird. In eine solche Nut kann ein passender Holzflicken jedoch nur
dann vollflächig haftend eingeklebt werden, wenn er während des Abbindens vom Klebstoff
eingepresst wird. Mangels eines passenden Flickens für die spitz zulaufenden Endbereiche
der Nut, wird vorgeschlagen jeweils ein weiteres dreieckiges Holzprofil in die Endbereiche
einzukleben, das schräg aus der Holzfläche herausragt. Nach dem Abbinden des Klebstoffes
muss der herausragende Teil abgetragen werden. Dieser Mehraufwand ist so hoch, dass
sich auch dieses Flickprinzip nicht durchsetzen konnte.
[0014] Ein wesentlicher Nachteil ist, dass weder das Patent
US 1, 005, 546 noch das Patent
US 1, 639, 082 ein Verfahren zu einer kostengünstigen Herstellung der benötigten Holzflicken beschreiben.
[0015] Das Herstellungsverfahren ist insbesondere deshalb kritisch, weil - wie zuvor erläutert
- nur eine besonders hohe Passgenauigkeit des Holzflickens in der Nut sicherstellt,
dass die geflickte Stelle die gleiche Tragfähigkeit erreicht, die das Holzstück ansonsten
hat. Wenn - prinzipbedingt - im Bereich der Seitenfläche schon auf den größten Teil
der Flächenhaftung verzichtet werden muss, so wird eine Haftung des Holzflickens auf
der Grundebene und den zylindersegmentförmigen Stirnwänden der Nut umso wichtiger.
[0016] Mangels geeigneter Herstellungsverfahren muss jede Fläche des Holzflickens einzeln
bearbeitet werden, was durch mehrfaches Einspanne des Werkstückes aufwendig und daher
potentiell ungenau ist.
[0017] Wenn jedoch beim Prinzip des Patentes
US 1, 005, 546, Hobart eine sehr genaue Anpassung der Form des Holzflickens an die Form der Nut erreicht
worden ist, ergibt sich daraus im Bereich der Stirnwände der Nut ein weiteres Problem,
nämlich im Bereich der scharfen Kanten an der Grenze der zylindersegmentförmigen Stirnfläche
des Holzflickens zu dessen Seitenfläche und zu dessen Flickenoberfläche:
Aus diesen scharfen Kanten kann beim Einsetzen des Holzflickens in die Nut insbesondere
bei relativ weichem Holz leicht ein Holzspan heraus gebrochen werden, wodurch schnell
ein Riss in der Oberfläche der geflickten Stelle entstehen kann. Derartige Fehlstellen
sollten jedoch durch das Einsetzen des Flickens eigentlich repariert werden.
Aus diesen Gründen sind auf aktuellem Stand der Technik an der Plattenoberfläche von
Holzplatten, Holzbalken und anderen Holzteilen rechteckige Holzflicken nicht gebräuchlich.
[0018] Ihre rechteckige Form wird jedoch durch die zunehmende Verbreitung von sog. Leimholz
wieder hoch aktuell, das aus zahlreichen, miteinander verklebten, quaderförmigen Holzstücken
besteht. Die Oberfläche von derartigem Leimholz besteht im Prinzip aus zahlreichen,
aneinander grenzenden Rechtecken.
[0019] Auf diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, Holzflicken zum
Einsetzen in Nuten mit rechteckiger Öffnung zu entwickeln,
- die mit hoher Passgenauigkeit, aber trotzdem geringem Produktionsaufwand hergestellt
werden können und
- die sich beim Einsetzen in die Nut selbst zentrieren und
- die dabei ihre spitz zulaufenden Kanten an ihren beiden Enden vor dem Herausbrechen
von einzelnen Spänen möglichst schonen und
- die sich nach dem Einsetzen selbsttätig in der Nut verkeilen.
[0020] Als Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, dass die beiden gegenüberliegenden
Stirnflächen des Holzflickens Zylindersegmente sind, deren Radius jeweils dem der
ebenfalls zylindersegmentförmigen Stirnwände der Nut gleicht und deren Stirnbreite
um den Einzug kleiner als die Nutbreite ist und die beiden an die Stirnflächen anschließenden,
einander gegenüber liegenden Seitenflächen des Holzflickens jeweils aus wenigstens
einem Kegelsegment bestehen, das die gleiche Mittelachse wie die jeweils angrenzenden,
zylindersegmentförmigen Stirnflächen hat und die Seitenflächen vor ihrer Einbringung
in die Nut an der Flickenoberfläche um die Ausbuchtung über die Nutbreite hinausragen.
[0021] Die drei wesentlichen Unterschiede des erfindungsgemäßen Holzflickens gegenüber anderen,
für Nuten mit rechteckigen Öffnungen vorgesehenen Holzflicken ist, dass er
- in seinem mittleren Bereich in der Nähe seiner Flickenoberfläche etwas breiter als
die Nut in der Holzplatte ist und
- an seiner Unterkante sowie
- an seinen beiden Enden etwas schmäler als die Nut ist.
[0022] Dank der "Unterbreite" in seinem unteren Bereich und in den Endbereichen kann der
Holzflicken in die Nut eingesetzt werden ohne einen nennenswerten Widerstand überwinden
zu müssen. Die "Einschnürung" der beiden Enden verhindert, dass die dort, im Bereich
der "Zuspitzung" des Holzflickens besonders empfindlichen Kanten einen direkten Kontakt
mit den Kanten der Nut haben. Dadurch ist das Risiko eines Ausbrechens von Spänen
aus den beiden Endbereichen deutlich verringert. Bei genauer Betrachtung der Endbereiche
haben diese also keinen direkten Kontakt mit den Kanten und den Wänden der Nut, sondern
sind dazu beabstandet.
[0023] Da jedoch ein relativ sehr kleiner Abstand der Endbereiche zur Nut ausreicht, um
Beschädigungen der empfindlichen Kanten des Holzflickens zu vermeiden, kann dieser
Abstand so klein gewählt werden, dass er durch eine Klebstoffschicht noch überbrückt
werden kann, die auch dort immer noch dünn genug ist, um eine nennenswerte Haftkraft
aufbringen zu können.
[0024] Auch die Ausbuchtung des mittleren Bereiches des Holzflickens etwa in dessen oberer
Hälfte sollte sinnvollerweise nur so gering sein, dass die Elastizität des Holzflickens
sowie die Elastizität der - nach dem Einsetzen - an den Holzflicken angrenzenden Bereiche
der Holzplatte nahe den Wänden der Nut so groß ist, dass sich der Holzflicken ohne
Beschädigung der Kanten in die Nut einpressen lässt und sich später die beiden Teile
mit einer möglichst hohen Kraft aufeinander drücken.
[0025] Bei einer derartigen Dimensionierung sorgt die über die Nutbreite hinausragende Ausbuchtung
des Holzflickens dafür, dass der mit fließfähigem Klebstoff beschichtete Holzflicken
nach dem Eintreiben in die Nut selbsttätig und ohne weiteres Zutun dort verbleibt
und nicht durch die federnde Elastizität des Holzflickens und/oder der Wandungen der
Nut wieder herausgedrückt wird.
[0026] Eine zusätzliche Fixierung des Holzflickens während des Abbindens seiner Verleimung
ist bei einem erfindungsgemäßen Holzflicken also nicht erforderlich. Vielmehr sorgt
der Druck der Seitenflächen des Holzflickens auf die Wände der Nut für eine Verklemmung
des Holzflickens in der Nut bei einer gleichzeitig sehr guten Verteilung der Klebstoffmenge.
Bekanntlich ist die Ausbildung einer sehr dünnen, aber durchgehend homogenen Klebstoffschicht
die beste Voraussetzung für eine hohe Haftkraft. Deshalb ist der Rückhalt eines erfindungsgemäßen
Holzflickens in der Nut trotz des Verzichtes auf eine Anpresskraft in seinen eingezogenen
Bereichen dennoch sehr hoch.
[0027] Da der erfindungsgemäße Holzflicken an seiner Grundfläche auf beiden Seiten um den
sog. "Einzug" schmaler als die Nut ist, kann der Holzflicken trotzdem ohne besondere
Werkzeuge in die Nut eingesetzt werden und zentriert sich dabei selbsttätig.
[0028] Da der Holzflicken bei manuellem Einsetzen nur mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit
in ganz exakt die Position eingesetzt wird, in der er lediglich vertikal in die Nut
hinein gedrückt werden muss, ist in der Praxis kurz vor Erreichen der Grundebene der
Nut fast immer noch eine weitere Bewegungskomponente in Längsrichtung des Holzflickens
erforderlich. Diese Bewegung setzt jedoch nicht schlagartig ein, sondern beginnt beim
Zusammentreffen des konvexen Zylindersegmentes der Stirnfläche des Holzflickens mit
dem konkaven Zylindersegment der Stirnwand der Nut nach Art zweier gegenläufiger Keile.
Durch diese koppelte Keilwirkung zentriert sich ein erfindungsgemäßer Holzflicken
in seiner Längsrichtung, was als ein wesentliches Merkmal der Erfindung einzustufen
ist.
Ebenso wichtig ist auch die Zentrierung im Profil des Holzflickens. Im Unterschied
zur Längszentrierung ist die Zentrierung im Profil jedoch vor dem Einsetzen des Holzflickens
noch nicht mit bloßem Auge vorhersehbar, sondern nur während des Einsetzens spürbar:
von
[0029] Zwei - extrem flache - Kegelsegmente als Seitenfläche des Holzflickens werden in
der "Langversion" in der Mitte des Holzflickens durch eine Ebene ergänzt wird, die
gegenüber der Grundfläche des Holzflickens um etwas mehr als 90 Grad geneigt ist.
Diese Kombination erfüllt mehrere, eigentlich gegenläufige Forderungen:
- Der Holzflicken soll zwar leicht in die Nut einzusetzen sein, aber nach dem Einsetzen
sich ganz fest darin verkeilen.
- Die Endbereiche des Holzflickens sollen zwar die rechteckigen Endbereiche der Nut
optisch befriedigend ausfüllen, sie aber mechanisch möglichst nicht berühren, damit
seine empfindlichen Kanten nicht beschädigt werden.
[0030] Die erfolgreiche Überbrückung dieser vom Prinzip her eigentlich widersprüchlichen
Erfordernisse gelingt dadurch, dass sowohl der Einzug der Stirnseite des Holzflickens
als auch die Ausbuchtung der Seitenflächen des Holzflickens gegenüber der Nutenbreite
relativ klein sind. Für Welchholz, also vor allem Nadelhölzer, sollte der Einzug und
die Ausbuchtung eine Größe von etwa 0,5 % - 3 % der Nutbreite aufweisen.
[0031] Die sich daraus ergebenden, absoluten Werte für den Einzug und die Ausbuchtung sind
bei den sehr häufig vorkommenden Nutbreiten von etwa einem halben Zentimeter bis viereinhalb
Zentimeter stets kleiner als ein Millimeter. Die Erfindung bevorzugt, dass der Einzug
und die Ausbuchtung eine Größe von etwa 0,05 mm bis 0,25 mm haben.
[0032] Es ist ohne weiteres nachvollziehbar, dass diese Werte gegenüber den sonstigen Abmessungen
eines Holzflickens sehr klein sind. Deshalb ist es mit bloßem Auge nicht mehr wahrnehmbar,
ob die Endbereiche eines derart "angespitzten" Holzflickens die Wand der Nut tatsächlich
berühren oder nicht. Diese mangelhafte Möglichkeit, den "Einzug" und die "Ausbuchtung"
mit bloßen Augen zu erkennen, wird auch dadurch unterstützt, dass bei einem länglichen
Holzflicken, der über eine Grundfläche F verfügt, die Kegelsegmente der Seitenfläche
tangential in den ebenen Teil der Seitenflächen übergehen.
[0033] Ein weiterer Vorzug dieser sehr geringen Abmessungen des Einzuges und der Ausbuchtung
ist, dass die dabei entstehenden, sehr schmalen Fugen auch von höherwertigen Holzleimen
und anderen Klebstoffen noch überbrückt werden können, wobei dann sogar noch eine
gewisse mechanische Belastbarkeit aufgebracht werden kann. Zwar ist diese nicht so
hoch wie in den Bereichen, wo aufeinandergepresstes, ebenes Holz mit einer extrem
dünnen Zwischenschicht aus Klebstoff verbunden ist, aber immerhin noch in einer Größenordnung,
dass auch dieser Bereich nach dem Einsetzen und dem Einkleben des Holzflickens einen
nennenswerten Beitrag zur mechanischen Tragfähigkeit des Holzflickens erbringt.
[0034] In der Praxis wird in fast allen Anwendungsfällen die nach außen sichtbare Flickenoberfläche
des Holzflickens eben sein und nach Einbringung in die Nut mit der Plattenoberfläche
der Holzplatte fluchten, insbesondere beim Verfahren der sogenannten "Vorkosmetik",
bei der die Oberfläche der "geflickten" Holzplatte nochmals im Ganzen spanabhebend
bearbeitet wird, um eine durchgehende Ebene zu schaffen.
[0035] Beim Verfahren der so genannten "Nachkosmetik" ragt der Holzflicken jedoch nach der
Einbringung in die Nut noch geringfügig über die Plattenoberfläche hinaus. In einem
weiteren Bearbeitungsschritt wird dann der herausragende Teil abgetragen, sodass eine
durchgehende Plattenoberfläche gebildet wird.
[0036] Alle zuvor beschriebenen Ausführungsformen beziehen sich auf zwei alternative Längen
von Holzflicken, nämlich die "Kurzversion" und die "Langversion". In der "Langversion"
weist die Nut noch eine Grundebene auf, die zumeist etwa parallel zur Plattenoberfläche
der Holzplatte verläuft, aber auch dazu geneigt verlaufen kann. Der dazu komplementäre
Holzflicken hat eine Grundfläche, die im eingesetzten Zustand auf der Grundebene der
Nut aufliegt und mit dieser verklebt wird. Der einzige Unterschied in den Abmessungen
der rechteckigen Grundfläche des Holzflickens und der rechteckigen Grundebene der
Nut ist, dass die Grundfläche auf beiden Seiten um den "Einzug" schmäler ist.
[0037] In der "Kurzversion" des erfindungsgemäßen Holzflickens entfallen diese beiden, zueinander
zumindest zum größeren Teil komplementären und nach dem Einbau miteinander verklebten
Ebenen. Dann gehen beide Kegelsegmente auf den Seitenflächen des Holzflickens direkt
ineinander über und beziehen sich auf die gleiche Kegelachse. Ein Holzflicken in dieser
"Kurzversion" sieht dann aus wie eine diskusartige Holzscheibe, von der ein randständiger
Teil mit einem geraden Schnitt, z. B. von einer Kreissäge abgetrennt worden ist.
[0038] Die Kurzversion sowie die - z.B. in den Figuren 1 und 2 dargestellte - Langversion
des Holzflickens weisen auf ihrer Seitenfläche in den Endbereichen jeweils ein Kegelsegment
auf. Nur die Langversion hat zusätzlich zwischen den Kegelsegmenten noch eine Fläche,
die gegenüber der Grundfläche des Holzflickens um mehr als 90 Grad abgewinkelt ausgerichtet
ist.
[0039] In einer weiteren Ausführungsvariante der Langversion eines erfindungsgemäßen Holzflickens,
kann der ebene Teil der Seitenfläche auch aus einem unteren Teil bestehen, das - wie
zuvor beschrieben - gegenüber der Grundfläche mit einem Winkel von mehr als 90 Grad
geneigt ist. Daran schließt sich mit einem "Knick" der obere Teil der Seitenfläche
an, der senkrecht zu der Grundfläche des Holzflickens und damit parallel zu den Wänden
der Nut ausgerichtet ist.
[0040] In dieser Variante ist die Form der beiden angrenzenden Kegelsegmente jeweils eine
Untervariante davon, nämlich ein so genanntes "Kegelstumpfsegment", also ein Kegelsegment,
dem die "Spitze" abgetrennt worden ist und dessen Oberfläche im abgetrennten Bereich
stattdessen mit dem oberen Teil der Seitenfläche fluchtet.
[0041] Eine weitere, mögliche Variante eines erfindungsgemäßen Holzflickens weist an ihren
beiden Stirnflächen unterschiedliche Radien des jeweiligen Zylindersegmentes auf.
Aber auch diese beiden, ungleich großen Zylindersegmente gehen jeweils tangential
in die sie verbindende Grundfläche über. Natürlich ist auch diese Ausführungsvariante
etwa komplementär zu der Nut, das heißt die jeweiligen Radien eines konvexen Zylindersegments
des Holzflickens und des darauf gepressten konkaven Zylindersegmentes der Nut sind
gleich.
[0042] Diese Variante ist dann erforderlich, wenn das Fräswerkzeug, das die Nut in die Holzplatte
einbringt, nicht nur senkrecht in die Holzplatte hineintaucht und dann parallel zu
deren Oberfläche verfährt, sondern nach dem ersten Eintauchen während dem anschließenden
Verfahren in Längsrichtung der Holzoberfläche zusätzlich auch etwas angehoben oder
abgesenkt wird. Dann verläuft die Grundebene der Nut geneigt gegenüber der Plattenoberfläche
der Holzplatte.
[0043] Wie bereits mehrfach erwähnt muss die Form eines erfindungsgemäßen Holzflickens mit
möglichst hoher Genauigkeit gefertigt werden, damit die Vorteile des erfindungsgemäßen
Prinzips in vollem Umfang zur Geltung kommen. Da derartige Holzflicken in großer Stückzahl
aus vergleichsweise sehr kostengünstigem Material gefertigt werden, sind die Herstellkosten
von wesentlicher Bedeutung.
[0044] Die Erfindung schlägt dafür ein Fräswerkzeug vor, dessen Schneidplatte eine trapezförmige
Einkerbung aufweist, die komplementär zum Profil des Holzflickens geformt ist. Deren
kleinste Breite ist auch die tiefste Stelle der Einkerbung und entspricht der Nutbreite
N5 abzüglich beider Einzüge A1, also N5 - 2*A1. Die größte Breite der Einkerbung an
ihrer oberen Kante ist die Nutbreite zzgl. beider Ausbuchtungen A2, also N5 + 2*A2.
[0045] Mit einem derartigen Werkzeug ergibt sich folgendes Verfahren zur Herstellung eines
Holzflickens: im ersten Schritt werden alle später in die Nut hineinragenden Flächen
des Holzflickens in einem einzigen Bearbeitungsgang von einem Fräswerkzeug mit der
vorgenannten Einkerbung aus einem Holzrohling herausgefräst. Dabei wird das Fräswerkzeug
auf einem Kreisbogensegment geführt, dass die gleiche Mittelachse wie das Zylindersegment
der jeweiligen Stirnflächen aufweist. Mit diesem Prinzip ist die Aufgabenstellung
erfüllt, dass nur ein einziger Arbeitsgang zur Formung des in die Holzfläche hineinragenden
Teiles des Holzflickens erforderlich ist.
[0046] Die damit für diesen Bearbeitungsschritt erreichte Zeitersparnis ist insbesondere
deshalb sehr wertvoll, weil das Fräswerkzeug auf einem Kreisbogensegment geführt werden
muss. Eine derartige Bewegung wird auf dem aktuellen Stand der Technik zumeist durch
eine sogenannte "CNC-gesteuerte" Holzbearbeitungsmaschine mit zwei Servoantrieben
für die horizontale und für die vertikale Bewegungsrichtung erzeugt. Derartige Maschinen
sind relativ teuer, sodass ihre Arbeitszeit besonders gut genutzt werden muss.
[0047] Alternativ wäre es auch denkbar, das Fräswerkzeug durch eine mechanische Führung
- eine Kulisse - zu führen. Falls sehr große Stückzahlen von Holzflicken mit diesem
Radius der Zylindersegmente benötigt werden, ist eine solche Sondermaschine ohne komplexe
Steuerung und ohne Servoantriebe vergleichsweise preisgünstig. Zu beachten ist jedoch,
dass für jeden anderen Radius von den Zylindersegmenten der Stirnflächen des Holzflickens
eine andere Kulisse gefertigt werden muss.
[0048] Unabhängig davon, ob die kreisbogensegmentartige Führung des Fräswerkzeuges durch
eine CNC-Steuerung mit zwei Achsen oder mechanisch durch eine Kulisse erfolgt, muss
in einem zweiten Schritt mit einem Kreissägeblatt oder einem ähnlich wirkenden Werkzeug
die - zumeist ebene - Oberfläche des Holzflickens erstellt werden. Dabei wird auch
der Holzflicken vom Holzrohling abgetrennt. In der Regel fällt er durch sein Eigengewicht
in einen Behälter für fertig gefräste Holzflicken.
[0049] Für eine weitere Verbesserung der Ausnutzung einer CNC gesteuerten Holzbearbeitungsmaschine
sollten in einer Einspannung des Holzrohlings möglichst mehrere erfindungsgemäße Holzflicken
gleichzeitig oder sehr kurz nacheinander erzeugt werden. Dazu schlägt die Erfindung
vor, dass im ersten Schritt der Bearbeitung wenigstens zwei leistenförmige Holzrohlinge
zueinander beabstandet und parallel ausgerichtet in die Bearbeitungsmaschine eingespannt
werden. Dann wird das Fräswerkzeug etwa senkrecht zu den Leisten auf einer wellenförmigen
Linie verfahren, wobei beim Eintauchen des Fräswerkzeuges in einen Holzrohling die
Wellenlinie ein Kreisbogen mit der gleichen Mittelachse wie das Zylindersegment der
Stirnflächen des Holzflickens und einem daran angepassten Radius ist.
[0050] In den Zwischenräumen zwischen den beiden benachbarten Holzrohlingen wechselt die
Ausrichtung der Wellenlinie, so dass sie beim Erreichen des nächsten Holzrohlings
wieder die gleiche Anfangshöhe erreicht.
[0051] Zwecks einer weiteren Steigerung der Stückzahlkapazität können in die Schneidplatte
des Fräswerkzeuges mehrere, gleichartige trapezförmige Einkerbungen eingebracht werden,
sodass bei jedem Fräsvorgang mehrere Holzrohlinge gleichzeitig bearbeitet werden.
Die Holzrohlinge sind dann in einer Fläche angeordnet, sodass bei jedem Bearbeitungsdurchgang
eine sehr große Anzahl von Holzflicken geformt wird.
[0052] Wenn diese Holzflicken mit ihren, in die Nut eintauchenden Flächen geformt sind,
werden sie mit einem anderen Werkzeug, wie z. B. einem Kreissägeblatt, von den Holzrohlingen
abgetrennt. Sie fallen dann z. B. in einen Werkstückbehälter. Jetzt können in einem
nächsten Schritt entweder die Holzrohlinge näher an das Fräswerkzeug herangeführt
werden oder das Fräswerkzeug entsprechend angehoben werden, sodass die nächste "Ebene"
aus den Holzrohlingen zum Holzflicken geformt wird. Auf diese Weise kann ein relativ
großes Volumen vom Holzrohling in relativ sehr kurzer Zeit in hoch genaue und erfindungsgerechte
Holzflicken umgewandelt werden.
[0053] Die erfindungsgemäßen Holzflicken werden vorrangig dazu verwendet, in die Plattenoberfläche
von Holzplatten oder anderen Holzteilen an Stelle von Astlöchern oder anderen Fehlstellen
eingesetzt zu werden. Dazu wird im ersten Schritt die Fehlstelle beseitigt, indem
eine Nut in die Holzplatte eingefräst wird und zwar mittels einer rechteckigen Fräsplatte
mit der Breite der Nut. Im zweiten Schritt wird die Innenfläche dieser Nut mit Klebstoff
beschichtet, z. B. aus einer Sprühdüse. Im dritten Schritt wird ein auf diese Nut
maßlich genau angepasster Holzflicken eingedrückt.
[0054] Wie bereits mehrfach beschrieben, zentriert er sich beim Eindrücken sowohl in Längsrichtung
als auch in Querrichtung selber und liegt am Ende der Bewegung mit seiner Grundfläche
auf der Grundebene der Nut auf und geht dort eine innige Klebverbindung ein. Auch
mit dem oberen Teil seiner Seitenflächen liegt er auf den Wänden der Nut auf und ist
dort fest verklebt. Im übrigen Teil seiner Seitenflächen weist er eine sehr schmale
Fuge auf, die im Normalfall durch Klebstoff verschlossen wird. Die beiden zylindersegmentförmigen
Stirnflächen des Holzflickens liegen auf den dazu komplementären Stirnwänden der Nut
auf und sind vollflächig mit dieser verklebt.
[0055] Ein ganz wesentlicher Vorteil der Erfindung ist, dass der Holzflicken nach dem Eindrücken
nicht mehr durch eine zusätzliche Vorrichtung gesichert werden muss, sondern sich
selbsttätig in der Nut verkeilt. Jetzt ist nur noch eine gewisse Arbeitspause erforderlich,
bis der Klebstoff abgebunden ist. Dann kann eine eventuell erforderliche, finale Bearbeitung
der Oberfläche der Holzplatte stattfinden.
[0056] Im Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung anhand eines
Beispiels näher erläutert werden. Dieses soll die Erfindung jedoch nicht einschränken,
sondern nur erläutern. Es zeigt in schematischer Darstellung:
- Figur 1
- Isometrische Darstellung eines halb in eine Nut eingesenkten Holzflickens
- Figur 2
- Aufsicht auf den in Figur 1 dargestellten Holzflicken
[0057] Die Figur 1 zeigt in isometrischer Darstellung einen erfindungsgemäßen Holzflicken
F, der etwa zur Hälfte in die Nut N in einer Holzplatte P eingesenkt ist. Zum besseren
Verständnis ist aus der Holzplatte P ein unregelmäßig begrenztes Teilstück zeichnerisch
herausgeschnitten. Dieses Teilstück ist an seiner vorderen Kante gerade abgeschnitten,
wobei die Schnittfläche genau durch den Übergang der Grundebene N4 der Nut N in die
tangential daran angrenzende Stirnfläche F3 verläuft.
[0058] In Figur 1 ist gut zu erkennen, wie die Nut N in die Platte P eingefräst ist. Alle
nicht sichtbaren Begrenzungslinien der Nut N sind durch gestrichelte Linien gekennzeichnet
und damit von den nicht sichtbaren Linien des Holzflickens F unterschieden, die mit
einer Strich-Punkt-Strich-Linie gekennzeichnet sind.
[0059] Da in Figur 1 der Holzflicken "gläsern" dargestellt ist, sind in der Darstellung
mehrere Flächen hintereinander zu sehen. Der Übersichtlichkeit halber sind Linien
von den Bezugszeichen zu den damit zu bezeichnenden Flächen weggelassen worden. Vielmehr
ist die Zuordnung der Bezugszeichen zur jeweiligen Fläche nur aus ihrer perspektivgerechte
Ausrichtung ableitbar: Die jeweiligen Bezugszeichen sind so dargestellt, dass sie
auf der jeweils zu bezeichnenden Fläche aufliegen und parallel zu je zwei gegenüberliegenden
Kanten ausgerichtet sind.
[0060] Nach einem gewissen Eindenken in die Isometrie der Figur 1 ist deshalb gut erkennbar,
dass die Grundebene N4 der Nut tangential in die Stirnfläche F3 übergeht, die zylindersegmentförmig
geformt ist. Die beiden Wände N2 der Nut N stehen senkrecht auf der Grundebene N4.
Sie bestehen aus einer ebenen Fläche in der Mitte und zwei daran angrenzenden Kegelsegmenten,
deren Oberfläche jeweils durch grade Linien gekennzeichnet ist, die auf die - hier
nicht dargestellte - Spitze des Kegels zulaufen. Die Kante zwischen jedem Kegelsegment
der Wände N2 und der angrenzenden, zylindersegmentförmigen Stirnwand N3 ist ein Kreisbogen.
[0061] In Figur 1 ist gut nachvollziehbar, dass die Nut N mit einem kreiszylindrischen Fräswerkzeug
in die Plattenoberfläche P1 der Holzplatte P eingefräst worden ist. In der dargestellten
Ausführungsvariante "Langversion" ist dieses Fräswerkzeug nicht nur senkrecht in die
Plattenoberfläche der Holzplatte P eingetaucht worden, sondern nach dem Eintauchen
auch parallel zur Plattenoberfläche P1 mit der gleichen Eintauchtiefe verfahren worden.
Dadurch wird die Grundebene N4 gebildet, die parallel zur Plattenoberfläche P 1 verläuft.
[0062] In Figur 1 ist gut zu erkennen, dass in die Nut N ein in etwa dazu komplementär geformter
Holzflicken F bereits zur Hälfte eingesenkt worden ist. An der in Figur 1 nach vorne
weisenden, ebenen Schnittkante der Holzplatte P ist erkennbar, dass der Holzflicken
F so weit eingesenkt worden ist, dass sein mittlerer Bereich mit seinem trapezförmigen
Profil die beiden oberen Kanten der Öffnung N1 der Nut N berührt.
In Figur 1 wird deutlich, dass ein weiteres Hineindrücken des Holzflickens F in die
Nut N nur möglich ist, wenn sich der obere Bereich des Holzflickens F zusammendrücken
lässt und/oder der obere Bereich der Nut N etwas auseinander drücken lässt. Das dafür
nötige Maß des Auseinanderdrückens ist durch die Abmessung der beiderseitigen Ausbuchtungen
A2 in Figur 1 sehr deutlich gekennzeichnet.
[0063] In der Praxis ist die tatsächliche Größe der Ausbuchtung A2 im Verhältnis zu der
dargestellten Gesamtlänge des Holzflickens F ganz erheblich kleiner als in der Zeichnung
dargestellt. Die in Figur 1 dargestellte, recht gewaltige Überhöhung der Ausbuchtung
A2 dient nur dem erleichterten Verständnis dieses entscheidend wichtigen Merkmales
der Erfindung, nämlich dem partiellen "Übermaß" der Breite des Holzflickens.
[0064] In Figur 1 ist gut erkennbar, dass die Nutbreite N5 kleiner ist als die Breite des
Holzflickens F an seiner Oberfläche F1.An seiner Flickenoberfläche F1 ist der Holzflicken
F zu beiden Seiten um das Maß der sog. "Ausbuchtung A2" breiter als die sog. "Nutbreite
N5".
[0065] In Figur 1 wird auch sehr schön deutlich, dass der Holzflicken im Bereich seiner
Grundfläche F4 schmäler ist als die Nutbreite N5 und zwar auf beiden Seiten um das
Maß des sog. "Einzuges A1". Durch dieses "Untermaß" kann der Holzflicken sehr leicht
in die Nut N eingesetzt und in ihr zentriert werden.
[0066] In Figur 1 wird deutlich, dass die Seitenflächen F2 des Holzflickens F nur in ihrem
mittleren Teil aus einer Ebene bestehen. Im vorderen und hinteren Endbereich sind
durch zahlreiche Linien die beiden Kegelsegmente charakterisiert, die die "Einschnürung"
der Endbereiche bilden. Die Linien laufen auf die - hier nicht gezeichnete - Spitze
des jeweiligen Kegels zu. Die Kegelsegmente bilden den Übergang der geneigt verlaufenden
Mittelteile der Seitenflächen F2 zu den zylindersegmentförmigen Stirnflächen F3 des
Holzflickens, die nur so schmal wie die Grundfläche F4 des Holzflickens F sind.
[0067] In Figur 1 wird vorstellbar und in Figur 2 sehr gut nachvollziehbar, wie die Endbereiche
des Holzflickens F durch ihre "Einschnürung" von den Kanten der Nut N1 auf Höhe deren
Öffnung N1 fernbleiben und deshalb beim Einsetzen nicht beschädigt werden können.
[0068] In Figur 1 ist weiterhin schön nachzuvollziehen, dass die Stirnflächen F3 des Holzflickens
F zylindersegmentförmig sind und zwar konvex, also nach außen hin gewölbt. Unter der
hinteren Stirnfläche F3 ist die Stirnwand N3 der Nut zu erkennen, die mit dem gleichen
Radius wie die Stirnfläche F3 gekrümmt ist, jedoch konkav geformt, sodass beim Anpressen
des Holzflickens F in die Nut N die Stirnfläche F3 vollflächig auf der Stirnwand F3
aufliegt und damit verklebt wird.
[0069] In
Figur 2 ist die Aufsicht auf den gleichen Ausschnitt aus einer Holzplatte P gezeichnet. Um
der besseren Vergleichbarkeit willen ist der Ausschnitt aus der Holzplatte P auch
in Figur 2 am Übergang der Grundebene N4 der Nut N in die vordere Stirnwand N3 gradlinig
abgeschnitten, sodass nur die rückwärtige Stirnwand N3 dargestellt ist. Die - nur
in den Ecken zu einem winzigen Teil sichtbare - Stirnwand N3 ist mit einem gestrichelten
Bezugszeichen versehen, was der Definition entspricht, dass gestrichelte Linien nicht
sichtbare Flächen und nicht sichtbare Kanten der Nut N kennzeichnen.
[0070] In Figur 2 ist die Grundebene N4 der Nut N durch den Holzflicken F verdeckt. Deshalb
ist das Bezugszeichen N4 gestrichelt gezeichnet. Auch die seitlichen Begrenzungskanten
der Grundebene N4 sind gestrichelt dargestellt. Diese gestrichelte Linie geht über
in die Seitenkanten der Stirnwand N3. Da die Stirnwand N3 zylindersegmentförmig ist,
erscheint sie in der Aufsicht als ein Rechteck.
[0071] In diesem Bereich der Figur 2 wird sofort deutlich, dass die Breite der Nut, die
sog. "Nutbreite N5", größer als der Holzflicken F an seinen schmalen Stellen ist,
nämlich seinen Endbereichen und seiner Grundfläche F4. Diese unteren Begrenzungen
des Holzflickens F sind in Figur 2 durch Strich-Punkt-Strich-Linien dargestellt.
[0072] Sie sind um den Einzug A1 gegenüber den Längskanten der Grundebene N4 der Nut N nach
innen verschoben. Oder anders ausgedrückt: Um den Einzug A1 ist der Holzflicken F
an seiner Unterseite schmäler.
[0073] An seiner - voll sichtbaren - Flickenoberfläche F1 steht der Holzflicken F jedoch
im mittleren Bereich um die Ausbuchtung A2 über die Nutbreite N5 über. In Figur 2
sind sowohl der Einzug A1 als auch die Ausbuchtung A2 dramatisch übertrieben dargestellt,
um besser sichtbar zu werden.
[0074] Dadurch wird im oberen Bereich der Figur 2 deutlich, dass der Holzflicken F in seinem
Endbereich auf einer kurzen Länge schmäler ist als die Nutbreite N5. Deshalb ist ein
ganz winziger Teil der Öffnung N1 der Nut N nicht vom Holzflicken F verschlossen.
In der Praxis ist die Breite dieser winzigen Fuge, nämlich der Einzug A1, mit Abmessungen
in der Größenordnung von zehntel Millimetern so winzig, dass sie mit bloßem Auge nicht
mehr wahrnehmbar ist.
[0075] Weiterhin ist zu beachten, dass in Figur 2 der Holzflicken nur bis zur Hälfte in
die Nut N abgesenkt ist. Wenn er vollständig abgesenkt worden ist, dann ist seine
Ausbuchtung A2 durch Einpressen in das Holz ganz deutlich geschrumpft. Wenn das Material
des Holzflickens F weicher ist als das Material der Holzplatte P, dann ist die Ausbuchtung
A2 nahezu auf Null reduziert.
[0076] Im anderen Fall eines harten Flickens und einer weichen Platte weicht auch die obere
Kante der Plattenoberfläche P1 etwas zurück, sodass die Nut N an dieser Stelle geringfügig
erweitert ist. Diese Erweiterung liegt jedoch in der Praxis nur im Bereich einiger
zehntel Millimeter und ist deshalb mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar, aber ausreichend
groß, um für eine feste Verkeilung des Holzflickens F in der Nut N zu sorgen.
Bezugszeichenliste
[0077]
- A1
- Einzug der Stirnseite des Holzflickens F
- A2
- Ausbuchtung der Seitenflächen F3 des Holzflickens F
- F
- Holzflicken zum Ausfüllen der Nut N
- F1
- Flickenoberfläche des Holzflickens F
- F2
- Seitenflächen des Holzflickens F
- F3
- Stirnfläche des Holzflickens F
- F4
- Grundfläche des Holzflickens F
- F5
- Stirnbreite des Holzflickens F
- N
- Nut in Holzplatte P
- N1
- Öffnung der Nut N
- N2
- Wände der Nut N
- N3
- Stirnwände der Nut N
- N4
- Grundebene der Nut N
- N5
- Nutbreite der Nut N, der Stirnwände N3 u. der Grundebene N4
- P
- Holzplatte, enthält die Nut N
- P1
- Plattenoberfläche der Holzplatte P
1. Holzplatte P mit einer Nut N,
- deren Öffnung N1 ein Rechteck ist und
- bei der zwei gegenüberliegende Wände N2 eben und zueinander parallel sind und
- die sie verbindenden Stirnwände N3 aus je einem Zylindersegment bestehen,
- das entweder tangential in das andere Zylindersegment übergeht
oder
- das tangential in eine Grundebene N4 in der Mitte der Nut N übergeht, die die gleiche
Nutbreite N5 wie die Stirnwände N3 aufweist und
die Nut N durch einen Holzflicken F verschließbar ist, dessen Form etwa komplementär
zur Nut N ist
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden gegenüberliegenden Stirnflächen F3 des Holzflickens F Zylindersegmente
sind,
- deren Radius jeweils dem der ebenfalls zylindersegmentförmigen Stirnwände N3 der
Nut N gleicht und
- deren Stirnbreite F5 um den Einzug A1 kleiner als die Nutbreite N5 ist und
die beiden an die Stirnflächen F3 anschließenden, einander gegenüber liegenden Seitenflächen
F2 des Holzflickens F
- jeweils aus wenigstens einem Kegelsegment bestehen, das die gleiche Mittelachse
wie die jeweils angrenzenden, zylindersegmentförmigen Stirnflächen F3 hat und
- die Seitenflächen F2 vor ihrer Einbringung in die Nut N an der Flickenoberfläche
F1 um die Ausbuchtung A2 über die Nutbreite N5 hinausragen.
2. Holzplatte P nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einzug A1 und die Ausbuchtung A2 kleiner als 1 mm sind.
3. Holzplatte P nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einzug A1 und die Ausbuchtung A2 etwa eine Größe von 0,05 mm bis 0,25 mm haben.
4. Holzplatte P nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einzug A1 und die Ausbuchtung A2 eine Größe von etwa 0,5 % bis 3 % der Nutbreite
aufweisen.
5. Holzplatte P nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die nach außen sichtbare Flickenoberfläche F1 des Holzflickens F eben ist und nach
Einbringung in die Nut N1 mit der Plattenoberfläche P1 der Holzplatte P fluchtet.
6. Holzplatte P nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenflächen F2 des Holzflickens F zumindest teilweise aus wenigstens einem
Kegelstumpfsegment bestehen
7. Holzplatte P nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Radien der beiden zylindersegmentförmigen Stirnwände N3 der Nut N gleich groß
sind und dementsprechend auch die Radien der beiden dazu komplementären und deshalb
ebenfalls zylindersegmentförmigen Stirnflächen F3 des Holzflickens F diese gleiche
Größe aufweisen.
8. Holzplatte P nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Nut N eine Grundebene 4 aufweist, in welche die zylindersegmentförmigen Stirnwände
N3 tangential übergehen und dementsprechend auch
- der Holzflicken F auf den Randbereichen seiner Seitenflächen F2 je ein Kegelsegment
aufweist, das jeweils tangential in eine Ebene in der Mitte der Seitenflächen F2 übergeht
9. Fräswerkzeug zur Herstellung eines Holzflickens F nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass es eine Schneidplatte mit einer trapezförmigen Einkerbung aufweist,
- deren kleinste Breite an ihrer tiefsten Stelle ist und die Nutbreite N5 abzüglich
des Einzuges A1 ist und
- deren größte Breite der Einkerbung die Nutbreite N5 zuzüglich der Ausbuchtung A2
ist.
10. Verfahren zur Herstellung eines Holzflickens F nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
- im ersten Schritt alle später in die Nut N hineinragenden Flächen F2 bis F4 des
Holzflickens F aus einem Holzrohling in einem einzigen Bearbeitungsgang von dem Fräswerkzeug
herausgefräst werden, wobei das Fräswerkzeug auf einem Kreisbogensegment geführt wird,
das die gleiche Mittelachse wie das Zylindersegment der Stirnflächen F3 aufweist und
- im zweiten Schritt mit einem Kreissägeblatt oder einem ähnlich wirkenden Werkzeug
die Oberfläche F1 des Holzflickens F erstellt wird und dabei auch der Holzflicken
F vom Holzrohling getrennt wird.
11. Verfahren zur Herstellung mehrerer Holzflicken F nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Schritt
- wenigstens zwei leistenförmige Holzrohlinge zueinander beabstandet und parallel
angeordnet sind und
- das Fräswerkzeug etwa senkrecht zu den Leisten auf einer wellenförmigen Linie verfahren
wird, wobei beim Eintauchen des Fräswerkzeuges in einen Holzrohling die Wellenlinie
ein Kreisbogen mit der gleichen Mittelachse wie das Zylindersegment der Stirnflächen
F3 und einem daran angepassten Radius ist.
12. Verfahren zur Herstellung mehrerer Holzflicken F nach den Ansprüchen 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidplatte mehrere trapezförmige Einkerbungen aufweist.
13. Verfahren zum Flicken einer Fehlstelle in einer Holzplatte P nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- im ersten Schritt an der Fehlstelle eine Nut N in die Holzplatte P eingefräst wird,
wozu eine rechteckige Fräsplatte mit der Breite der Nutbreite N5 benutzt wird und
- im zweiten Schritt die Nut N mit Klebstoff beschichtet wird und
- im dritten Schritt ein zur Nut N etwa komplementärer Holzflicken in die Nut N eingedrückt
wird.
14. Verfahren zum Flicken einer Fehlstelle in einer Holzplatte P nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Schritt die rotierende Fräsplatte zum Einfräsen der Nut N nicht nur etwa
senkrecht in die Plattenoberfläche der Holzplatte P eingetaucht wird, sondern anschließend
in der eingetauchten Position auch noch parallel zur Plattenoberfläche P1 verfahren
wird, wodurch die Nut N zusätzlich mit einer Grundebene N4 versehen wird und dementsprechend
auch der Holzflicken F eine Grundfläche F4 aufweist, die komplementär zur Grundebene
N4 ist und beim Eindrücken des Holzflickens F in die Nut N mit der Grundebene N4 verklebt
wird.