(19)
(11) EP 2 374 617 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.10.2011  Patentblatt  2011/41

(21) Anmeldenummer: 11157055.2

(22) Anmeldetag:  04.03.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41F 31/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 06.04.2010 DE 102010014030

(71) Anmelder: Fischer & Krecke GmbH
33609 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Kückelmann, Andreas
    49479 Ibbenbüren (DE)
  • Boje, Thomas
    33619 Bielefeld (DE)

(74) Vertreter: TER MEER - STEINMEISTER & PARTNER GbR 
Artur-Ladebeck-Strasse 51
33617 Bielefeld
33617 Bielefeld (DE)

   


(54) Rakelmesserhalterung für eine Druckmaschine


(57) Rakelmesserhalterung, mit einem Rakelträger (26), einer Klemmschiene (32) und einer Griffleiste (42),
wobei die Klemmschiene (32) mit dem Rakelträger (26) eine mechanische Kippverbindung (30, 36) und einen Spalt (34) zum Einklemmen eines Rakelmessers (22) bildet, und
wobei zwischen dem Rakelträger (26) und der Klemmschiene (32) ein an der Griffleiste (42) gebildetes langgestrecktes Element (44) gehalten ist, das bei Verschwenken der Griffleiste (42) um eine Längsachse (L) aus einer ersten Schwenkposition in eine zweite Schwenkposition den Spalt (34) zwischen der Klemmschiene (32) und dem Rakelträger (26) verringert, um das Rakelmesser (22) einzuklemmen, und
wobei die Klemmschiene (32), die Griffleiste (42) und das langgestreckte Element (44) sich parallel zueinander erstrecken.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Rakelmesserhalterung, insbesondere eine Rakelmesserhalterung für eine Druckmaschine.

[0002] Herkömmlicherweise wird in Druckmaschinen, wie etwa Flexodruckmaschinen, die Druckfarbe von einer Farbauftrag- oder Rasterwalze auf einen benachbarten Plattenzylinder übertragen. Die Farbe wird der Rasterwalze aus einer Farbkammer zugeführt, die durch einen Kammerkörper begrenzt wird, der die Rasterwalze teilweise umgibt. Speziell wird die Farbe durch eine Zufuhrleitung in dem Kammerkörper in die Farbkammer zugeführt und durch einer Rückführungsleitung im Kammerkörper aus der Farbkammer entfernt.

[0003] Um den Austritt von Farbe aus der Kammer zu verhindern und dabei sicherzustellen, dass die Farbe in die Näpfchen der Rasterwalze eintritt und eine vorbestimmte Menge der Farbe auf die Rasterwalze aufgebracht wird, sind Rakelmesser an den Einlass- und Auslassbereichen der Rasterwalze in bezug auf die Farbkammer angeordnet. Die Rakelmesser stehen über dem Kammerkörper über und berühren die Rasterwalze. Im Laufe der Zeit werden die Rakelmesser verschlissen und müssen ausgetauscht werden.

[0004] WO 00/78548 A1 beschreibt eine Klemmvorrichtung zum Befestigen eines Rakelmessers zwischen einer Klemmschiene und einem Rakelträger. Bei dieser Klemmvorrichtung wird die beispielsweise durch eine Wellenfeder bewirkte Klemmung der Rakel gelöst, indem ein der Klemmung entgegenwirkender Verschiebemechanismus beispielsweise mittels Überdruck betätigt wird.

[0005] Außerdem beschreibt WO 00/78548 A1 eine Klemmvorrichtung, bei der eine Klemmschiene in einem mittleren Bereich mit einer Kante in eine Nut des Rakelträgers eingreift, wobei auf einer Seite der Nut eine Rakel zwischen der Klemmschiene und dem Rakelträger eingeklemmt wird, indem auf der anderen Seite der Nut die Klemmschiene durch Drehen eines starren ovalen Rohres um dessen Längsachse von dem Rakelträger abgedrückt wird und elastisch gespannt wird. Diese Drehung des ovalen Rohres um etwa 90° wird mittels eines am Ende des Rohres angebrachten Hebels bewirkt.

[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neuartige Rakelmesserhalterung zu schaffen, bei der ein Rakelmesser leicht und ohne Werkzeug ausgewechselt werden kann.

[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Rakelmesserhalterung mit einem Rakelträger, einer Klemmschiene und einer Griffleiste gelöst, wobei die Klemmschiene mit dem Rakelträger eine mechanische Kippverbindung und einen Spalt zum Einklemmen eines Rakelmessers bildet, und wobei zwischen dem Rakelträger und der Klemmschiene ein an der Griffleiste gebildetes langgestrecktes Element gehalten ist, das bei Verschwenken der Griffleiste um eine Längsachse aus einer ersten Schwenkposition in eine zweite Schwenkposition den Spalt zwischen der Klemmschiene und dem Rakelträger verringert, um das Rakelmesser einzuklemmen, wobei die Klemmschiene, die Griffleiste und das langgestreckte Element sich parallel zueinander und zum Rakelmesser erstrecken.

[0008] Zum Einklemmen eines Rakelmessers muss somit lediglich die sich im entlang der Längsrichtung des Rakelmessers erstreckende Griffleiste erfasst werden und um die Längsachse verschwenkt werden. Dies ermöglicht einen sehr kompakten Aufbau der Rakelmesserhalterung. Außerdem kann die zum Verschwenken der Griffleiste erforderliche Kraftausübung beispielsweise mit zwei Händen an unterschiedlichen Positionen in Längsrichtung der Griffleiste erfolgen, so dass die Handhabung besonders einfach ist. So ist beispielsweise kein an einem Ende der Rakelmesserhalterung angebrachter Hebelgriff oder dergleichen erforderlich. Ferner kann eine reine manuelle Bedienung zum Einklemmen und Lösen eines Rakelmessers erfolgen, ohne dass beispielsweise eine Druckluftversorgung oder andere aktive Maschinenkomponenten erforderlich sind. Weiterhin ist besonders vorteilhaft, dass durch das an der Griffleiste gebildete langgestreckte Element ein besonders einfacher Aufbau der Rakelmesserhalterung mit wenigen beweglichen Teilen ermöglicht wird.

[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0010] Vorzugsweise erstrecken sich der Spalt, die Klemmschiene und die Griffleiste im wesentlichen über die gesamte Länge des Rakelmessers. Besonders bevorzugt erstrecken sie sich im wesentlichen ununterbrochen über die gesamte Länge des Rakelmessers.

[0011] Vorzugsweise vergrößert das zwischen dem Rakelträger und einem Teil der Klemmschiene gehaltene, an der Griffleiste gebildete langgestreckte Element bei Verschwenken der Griffleiste um die Längsachse aus der ersten Schwenkposition in die zweite Schwenkposition den Abstand zwischen diesem Teil der Klemmschiene und dem Rakelträger und verringert dabei den Spalt zwischen der Klemmschiene und dem Rakelträger, um das Rakelmesser einzuklemmen.

[0012] Vorzugsweise weist die Klemmschiene auf einer ersten Seite der Kippverbindung einen ersten Teil auf, der mit dem Rakelträger den Spalt zum Einklemmen des Rakelmessers bildet, und die Klemmschiene weist auf einer zweiten Seite der Kippverbindung einen zweiten Teil auf, wobei zwischen dem zweiten Teil und dem Rakelträger das an der Griffleiste gebildete langgestreckte Element gehalten ist.

[0013] Vorzugsweise weist das langgestreckte Element auf seiner Außenkontur eine in Längsrichtung des Elements verlaufende, vorstehende Erhöhung auf, die mit einer an der Klemmschiene gebildeten, parallelen vorstehenden Erhöhung so zusammenwirkt, dass bei Verschwenken der Griffleiste von der zweiten Schwenkposition in die erste Schwenkposition beim Bewegen der Erhöhungen aneinander vorbei ein mechanischer Widerstand zu überwinden ist. Insbesondere kann die auf der Außenkontur des langgestreckten Elements vorstehende Erhöhung zwei Außenkonturbereiche unterschiedlicher Höhe trennen, die jeweils in der ersten bzw. der zweiten Schwenkposition mit der an der Klemmschiene vorstehenden Erhöhung zusammenwirken, um einen Mindestabstand zwischen diesem Teil der Klemmschiene und dem Rakelträger entsprechend der jeweiligen Schwenkposition zu definieren. Dies kann es ermöglichen, dass zum Verschwenken der Griffleiste zwischen der ersten Schwenkposition und der zweiten Schwenkposition lediglich ein begrenzter Schwenkwinkel zurückzulegen ist, der beispielsweise deutlich geringer als 90° sein kann.

[0014] Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher beschrieben.

[0015] Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Ansicht einer Rakelanordnung in einer Druckmaschine mit einer an eine Walze angestellten Kammerrakel mit zwei Rakelmesserhalterungen;
Fig. 2
eine schematische Querschnittsansicht einer Rakelmesserhalterung aus Fig. 1 in einem Zustand mit eingeklemmtem Rakelmesser; und
Fig. 3
die Rakelmesserhalterung aus Fig. 2 in einem Zustand mit gelöstem Rakelmesser.


[0016] In der in Fig. 1 gezeigten Rakelanordnung einer Flexodruckmaschine ist eine Kammerrakel 10 an eine Walze 12, insbesondere eine Rasterwalze angestellt. Aus einer Farbkammer 14, die durch einen Kammerkörper 16 begrenzt wird, wird Farbe der Walze 12 zugeführt. Im einzelnen wird die Farbe durch eine Farbzufuhrleitung 18 in dem Kammerkörper 16 der Farbkammer 14 zugeführt und durch eine Farbrückführungsleitung 20 in dem Kammerkörper 16 aus der Farbkammer 14 abgeführt.

[0017] Bei dieser Anordnung durchläuft die äußere Oberfläche der Walze 12 die Farbkammer 14 und nimmt die zum Drucken benötigte Farbe auf. Die Farbe wird dosiert mit Hilfe von Rakelmessern 22, die an einander gegenüberliegenden Enden der Farbkammer 14 jeweils mittels einer Rakelmesserhalterung 24 an einem Rakelträger 26 gehalten sind, und deren freie Enden mit der äußeren Oberfläche der Walze 12 in Berührung stehen. Die Rakelmesser 22 begrenzen somit die Farbkammer 14 in Umfangsrichtung der Walze 12. Bei Rotation der Walze 12 rakeln die Rakelmesser 22 die Umfangsfläche der Walze 12 ab. An den seitlichen Enden ist die Farbkammer 14 auf der der Walze 12 zugewandten Seite durch Dichtungen verschlossen. Im gezeigten Beispiel sind die Rakelträger 26 einstückig mit dem Kammerkörper 16 gebildet.

[0018] Der Aufbau und die Funktionsweise der Rakelmesserhalterung 24 wird im folgenden anhand der Fig. 2 und 3 erläutert werden, die jeweils die in Fig. 1 obere Rakelmesserhalterung 24 im Querschnitt zeigen. Die andere Rakelmesserhalterung 24 ist entsprechend aufgebaut. Im Beispiel der Fig. 1 unterscheiden sich aber die Anstellwinkel der Rakelmesser 22 der beiden Rakelmesserhalterungen 24.

[0019] Der Rakelträger 26 bildet eine Auflagefläche und eine Ausrichtungskante 28 für das Rakelmesser 22. Parallel dazu verläuft hinter der Ausrichtungskante 28 eine langgestreckte Nut 30 in der Oberfläche des Rakelträgers 26, die eine Hinterschneidung mit kreisabschnittsförmigem Querschnitt aufweist.

[0020] Vor dem Rakelträger 26 erstreckt sich eine Klemmschiene 32, die beispielsweise durch eine Profilschiene gebildet wird. Die Klemmschiene 32 weist in einem ersten, zur Farbkammer 14 gerichteten Teil 32a eine Auflagefläche für das Rakelmesser 22 auf. Zwischen der Auflagefläche des Rakelträgers 26 und der Auflagefläche der Klemmschiene 32 ist ein Spalt 34 zur Aufnahme des Rakelmessers und zum Einklemmem des Rakelmessers gebildet.

[0021] In einem im Querschnitt mittleren Bereich der Klemmschiene 32 ist einstückig mit dieser ein Steg 36 gebildet, der in die Nut 30 eingreift und mit dieser eine mechanische Kippverbindung der Klemmschiene 32 mit dem Rakelträger 26 bildet. Indem der Steg 36 und die Nut 30 ineinandergreifen, ist die Klemmschiene 32 an der hinterschnittenen Nut 30 verriegelt. Der Steg 36 und die Nut 30 sind entlang einer im Querschnitt kreisabschnittsförmigen Führungsbahn aneinander geführt. Der Steg 36 bildet beispielsweise eine in die Nut 30 eingreifende Profilwulst, beispielsweise eine kreiszylinderabschnittsfömige Wulst. Unter dem Begriff "Profilwulst" ist eine langgestreckte, sich geradlinig entlang der Längsrichtung erstreckende Wulst zu verstehen. Die Kippverbindung gestattet eine definierte Kippbewegung der Klemmschiene 32 um die Mittelachse der Wulst bzw. der Nut 30, um ein Öffnen und Schließen des Spalts 34 zu ermöglichen.

[0022] Auf der dem ersten Teil 32a abgewandten Seite der mechanischen Kippverbindung weist die Klemmschiene 32 einen zweiten Teil 32b auf, der sich im gezeigten Beispiel in einer Ebene mit dem ersten Teil 32a erstreckt. Am Ende des zweiten Teils 32b ist an einer dem Rakelträger 26 zugewandten Seite der Klemmschiene 32 eine in Längsrichtung verlaufende, vorstehende Erhöhung 38 ausgebildet, beispielsweise in Form einer schmalen Profilwulst. Insbesondere weist die Erhöhung 38 im Querschnitt eine konvexe, gerundete Außenkontur auf.

[0023] Gegenüber der am zweiten Teil 32b gebildeten Erhöhung 38 ist in der Oberfläche des Rakelträgers 26 eine rinnenförmige Nut gebildet, die eine Aufnahme 40 zur Lagerung eines einstückig mit der Griffleiste 42 gebildeten langgestreckten Elements 44 bildet. Das langgestreckte Element 44 und die Aufnahme 40 sind entlang einer im Querschnitt kreisabschnittsförmigen Führungsbahn aneinander geführt.

[0024] Beispielsweise hat das langgestreckte Element 44 einen sich im Querschnitt über einen Teil seines Umfangs erstreckende, kreisabschnittsförmige Außenkontur und ist um seine Längsachse L schwenkbar in der Aufnahme 40 abgestützt und geführt. Ein radial an dem langgestreckten Element 44 ansetzender Abschnitt 46 der Griffleiste 42 umgreift das Ende des zweiten Teils 32b. Ein freistehender Endabschnitt 48 der Griffleiste 42 verläuft in der in Fig. 2 gezeigten Schwenkposition der Griffleiste 42 divergierend zur Ebene des Rakelmessers 22 in Richtung des Rakelmessers 22.

[0025] Wie in Fig. 1 zu sehen ist, bildet der freie Endabschnitt 48 bei an die Walze 12 angestellter Kammerrakel 10 einen Berührungsschutz in Form einer Barriere vor einem zwischen dem Rakelmesser 22 und der Walze 12 gelegenen Bereich. Beispielsweise verläuft der freie Endabschnitt 48 in einer Richtung, die unter einem äußeren Winkel α von mindestens 90° auf den Umfang der Walze 12 trifft. Während die Rakelmesser 22 vergleichsweise flach an die Oberfläche der Walze 22 angestellt sind, verläuft die durch den Endabschnitt 48 gebildete Barriere somit beispielsweise in annährend radialer Richtung der Walze 12.

[0026] Das langgestreckte Element 44 ist in der Aufnahme 40 zwischen dem Rakelträger 26 und dem zweiten Teil 32b, insbesondere der Erhöhung 38, gehalten. Es weist auf seiner Außenkontur eine in Längsrichtung des Elements 44 verlaufende, vorstehende Erhöhung 50 sowie benachbart dazu zwei im Querschnitt muldenförmige Außenkonturbereiche 52 und 54 auf. In der in Fig. 2 gezeigten Schwenkposition der Griffleiste 42 greift die Erhöhung 38 in den ersten Au-βenkonturbereich 52 ein, der eine größere Höhe als der zweite Außenkonturbereich 54 aufweist. Die Höhe des Außenkonturbereichs 52 ist derart, dass der in dieser Schwenkposition durch das langgestreckte Element 44 vorgegebene Mindestabstand zwischen der Erhöhung 38 und der Aufnahme 40 den zweiten Teil 32b von dem Rakelträger 26 weg drückt. Dabei bewirkt die mechanische Kippverbindung zwischen Klemmschiene 32 und Rakelträger 26 eine Kraftumlenkung, und das Rakelmesser 22 wird in den Spalt 34 eingeklemmt. Die Klemmschiene 32 und die Griffleiste 42 sind beispielsweise aus Metall und sind somit starr, wobei dennoch beispielsweise im Bereich des zweiten Teils 32b der Klemmschiene 32 eine gewisse elastische Nachgiebigkeit vorhanden ist, die eine große Klemmkraft bewirken kann. Durch eine gewisse elastische Verformung der Klemmschiene 32 ist diese gegen die Auflagefläche an dem Rakelträger 26 gespannt.

[0027] Wenn zum Entnehmen des Rakelmessers 22 die Kammerrakel 10 von der Walze 12 entfernt positioniert wird, ist der Endabschnitt 48 der Griffleiste 42 frei zugänglich. Die Griffleiste 22 wird aus der in Fig. 2 gezeigten Position in die in Fig. 3 gezeigte Schwenkposition um die Längsachse L geschwenkt. Dabei ist beim Bewegen der Erhöhungen 38, 50 einander vorbei ein mechanischer Widerstand zu überwinden. In der in Fig. 3 gezeigten Position kann die Erhöhung 38 in die den zweiten Aussenkonturbereich 54 eingreifen, der einen geringeren Mindestabstand zwischen der Erhöhung 38 und dem Rakelträger 26 definiert. Dadurch kann die Klemmschiene 32 frei um die mechanische Kippverbindung gekippt werden, so dass das Rakelmesser 22 freigegeben wird.

[0028] Nach Auswechseln des Rakelmessers 22 kann beispielsweise zum Einklemmen des Rakelmessers 22 die Griffleiste wieder aus der in Fig. 3 gezeigten Schwenkposition in die in Fig. 2 gezeigte Position verschwenkt werden, wobei erneut beim Bewegen der Erhöhungen 38, 50 aneinander vorbei ein mechanischer Widerstand zu überwinden ist.

[0029] Die Klemmschiene 32 und die Griffleiste 42, die jeweils als Profilschiene ausgeführt sind, erstrecken sich im wesentlichen ununterbrochen über die gesamte Länge des Rakelmessers 22. In gleicher Weise erstrecken sich die Aufnahme 40, die Nut 30 und die Auflagefläche am Rakelträger 26 im wesentlichen ununterbrochen über die gesamte Länge des Rakelmessers 22. Dadurch wird eine sehr gleichmäßige Klemmkraft für das Rakelmesser 22 bewirkt.

[0030] Da durch die nahe übereinanderliegenden Außenkonturbereiche 52, 54 lediglich ein geringer Schwenkwinkel von beispielsweise 45° oder weniger zwischen den beiden Schwenkpositionen der Griffleiste 42 gegeben ist, kann die Aufnahme 40 sich über einen vergleichsweise großen Umfangsbereich des langgestreckten Elements 44 erstrecken, der im gezeigten Beispiel je nach Schwenkposition annährend 180° betragen kann, während dennoch der Abschnitt 46 der Griffleiste 42 aus dem Zwischenraum zwischen dem Rakelträger 26 und der Klemmschiene 32 herausgeführt werden kann. Dies ermöglicht eine besonders gute Führung der Griffleiste 42 an der Aufnahme 40.

[0031] Zu Reinigungszwecken können in der Fig. 3 dargestellten Position die Klemmschiene 32 und die Griffleiste 42 durch Verschieben in Längsrichtung aus ihren Führung in dem Rakelträger 26 entnommen werden. Durch ihren jeweiligen Aufbau als einstückige Profilschiene sind sie besonders leicht zu reinigen.


Ansprüche

1. Rakelmesserhalterung, aufweisend:

- einen Rakelträger (26),

- eine Klemmschiene (32), und

- eine Griffleiste (42),
wobei die Klemmschiene (32) mit dem Rakelträger (26) eine mechanische Kippverbindung (30, 36) und einen Spalt (34) zum Einklemmen eines Rakelmessers (22) bildet, und
wobei zwischen dem Rakelträger (26) und der Klemmschiene (32) ein an der Griffleiste (42) gebildetes langgestrecktes Element (44) gehalten ist, das bei Verschwenken der Griffleiste (42) um eine Längsachse (L) aus einer ersten Schwenkposition in eine zweite Schwenkposition den Spalt (34) zwischen der Klemmschiene (32) und dem Rakelträger (26) verringert, um das Rakelmesser (22) einzuklemmen, und
wobei die Klemmschiene (32), die Griffleiste (42) und das langgestreckte Element (44) sich parallel zueinander erstrecken.


 
2. Rakelmesserhalterung nach Anspruch 1, bei der das zwischen dem Rakelträger (26) und einem Teil (32b) der Klemmschiene gehaltene langgestreckte Element (44) bei Verschwenken der Griffleiste (42) aus der ersten Schwenkposition in die zweite Schwenkposition den Abstand zwischen diesem Teil (32b) der Klemmschiene und dem Rakelträger (26) vergrößert und dabei den Spalt (34) zwischen der Klemmschiene (32) und dem Rakelträger (26) verringert, um das Rakelmesser (22) einzuklemmen.
 
3. Rakelmesserhalterung nach Anspruch 1 oder 2,
bei der die Klemmschiene (32) auf einer ersten Seite der Kippverbindung (30, 36) einen ersten Teil (32a) aufweist, der mit dem Rakelträger (26) den Spalt (34) zum Einklemmen des Rakelmessers (22) bildet, und
bei der die Klemmschiene (32) auf einer zweiten Seite der Kippverbindung (30, 36) einen zweiten Teil (32b) aufweist, wobei zwischen dem zweiten Teil (32b) und dem Rakelträger (26) das langgestreckte Element (44) gehalten ist.
 
4. Rakelmesserhalterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der das langgestreckte Element (44) auf seiner Außenkontur eine in Längsrichtung des Elements (44) verlaufende, vorstehende Erhöhung (50) aufweist, die mit einer an der Klemmschiene (32) gebildeten, parallelen vorstehenden Erhöhung (38) so zusammenwirkt, dass beim Verschwenken der Griffleiste (42) von der zweiten Schwenkposition in die erste Schwenkposition beim Bewegen der Erhöhungen (38; 50) an einander vorbei ein mechanischer Widerstand zu überwinden ist.
 
5. Rakelmesserhalterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der das langgestreckte Element (44) zwei Außenkonturbereiche (52; 54) unterschiedlicher Höhe aufweist, die jeweils in der ersten bzw. der zweiten Schwenkposition mit der Klemmschiene (32) zusammenwirken, um einen Mindestabstand zwischen der Klemmschiene (32b) und dem Rakelträger (26) entsprechend der jeweiligen Schwenkposition zu definieren.
 
6. Rakelmesserhalterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Klemmschiene (32) und/oder die Griffleiste (42) jeweils durch eine Profilschiene gebildet sind.
 
7. Rakelmesserhalterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die mechanische Kippverbindung (30, 36) der Klemmschiene (32) mit dem Rakelträger (26) durch eine langgestreckte, hinterschnittene Nut (30) und einen in die Nut eingreifenden Steg (36) gebildet wird.
 
8. Rakelmesserhalterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Griffleiste (42) einen freien Endabschnitt (48) aufweist, der in der zweiten Schwenkposition bei im Spalt (34) eingeklemmtem und an eine Walze (12) einer Druckmaschine angestelltem Rakelmesser (22) einen Berührungsschutz in Form einer Barriere vor einem zwischen dem Rakelmesser und dem Walze gelegenen Bereich bildet.
 
9. Rakelanordnung in einer Druckmaschine mit einem in einer Rakelmesserhalterung (24) nach einem der vorstehenden Ansprüche gehaltenen Rakelmesser (22), das angrenzend an eine Walze (12) positioniert ist, wobei die Griffleiste (42) der Rakelmesserhalterung einen freien Endabschnitt (48) aufweist, der in der zweiten Schwenkposition einen Berührungsschutz in Form einer Barriere vor einem zwischen dem Rakelmesser (22) und der Walze (12) gelegenen Bereich bildet.
 




Zeichnung










Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente