[0001] Die Erfindung betrifft eine Rakelmesserhalterung, insbesondere eine Rakelmesserhalterung
für eine Druckmaschine.
[0002] Herkömmlicherweise wird in Druckmaschinen, wie etwa Flexodruckmaschinen, die Druckfarbe
von einer Farbauftrag- oder Rasterwalze auf einen benachbarten Plattenzylinder übertragen.
Die Farbe wird der Rasterwalze aus einer Farbkammer zugeführt, die durch einen Kammerkörper
begrenzt wird, der die Rasterwalze teilweise umgibt. Speziell wird die Farbe durch
eine Zufuhrleitung in dem Kammerkörper in die Farbkammer zugeführt und durch einer
Rückführungsleitung im Kammerkörper aus der Farbkammer entfernt.
[0003] Um den Austritt von Farbe aus der Kammer zu verhindern und dabei sicherzustellen,
dass die Farbe in die Näpfchen der Rasterwalze eintritt und eine vorbestimmte Menge
der Farbe auf die Rasterwalze aufgebracht wird, sind Rakelmesser an den Einlass- und
Auslassbereichen der Rasterwalze in bezug auf die Farbkammer angeordnet. Die Rakelmesser
stehen über dem Kammerkörper über und berühren die Rasterwalze. Im Laufe der Zeit
werden die Rakelmesser verschlissen und müssen ausgetauscht werden.
[0004] WO 00/78548 A1 beschreibt eine Klemmvorrichtung zum Befestigen eines Rakelmessers zwischen einer
Klemmschiene und einem Rakelträger. Bei dieser Klemmvorrichtung wird die beispielsweise
durch eine Wellenfeder bewirkte Klemmung der Rakel gelöst, indem ein der Klemmung
entgegenwirkender Verschiebemechanismus beispielsweise mittels Überdruck betätigt
wird.
[0005] Außerdem beschreibt
WO 00/78548 A1 eine Klemmvorrichtung, bei der eine Klemmschiene in einem mittleren Bereich mit einer
Kante in eine Nut des Rakelträgers eingreift, wobei auf einer Seite der Nut eine Rakel
zwischen der Klemmschiene und dem Rakelträger eingeklemmt wird, indem auf der anderen
Seite der Nut die Klemmschiene durch Drehen eines starren ovalen Rohres um dessen
Längsachse von dem Rakelträger abgedrückt wird und elastisch gespannt wird. Diese
Drehung des ovalen Rohres um etwa 90° wird mittels eines am Ende des Rohres angebrachten
Hebels bewirkt.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neuartige Rakelmesserhalterung zu
schaffen, bei der ein Rakelmesser leicht und ohne Werkzeug ausgewechselt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Rakelmesserhalterung mit einem Rakelträger, einer Klemmschiene
und einer Griffleiste gelöst, wobei die Klemmschiene mit dem Rakelträger eine mechanische
Kippverbindung und einen Spalt zum Einklemmen eines Rakelmessers bildet, und wobei
zwischen dem Rakelträger und der Klemmschiene ein an der Griffleiste gebildetes langgestrecktes
Element gehalten ist, das bei Verschwenken der Griffleiste um eine Längsachse aus
einer ersten Schwenkposition in eine zweite Schwenkposition den Spalt zwischen der
Klemmschiene und dem Rakelträger verringert, um das Rakelmesser einzuklemmen, wobei
die Klemmschiene, die Griffleiste und das langgestreckte Element sich parallel zueinander
und zum Rakelmesser erstrecken.
[0008] Zum Einklemmen eines Rakelmessers muss somit lediglich die sich im entlang der Längsrichtung
des Rakelmessers erstreckende Griffleiste erfasst werden und um die Längsachse verschwenkt
werden. Dies ermöglicht einen sehr kompakten Aufbau der Rakelmesserhalterung. Außerdem
kann die zum Verschwenken der Griffleiste erforderliche Kraftausübung beispielsweise
mit zwei Händen an unterschiedlichen Positionen in Längsrichtung der Griffleiste erfolgen,
so dass die Handhabung besonders einfach ist. So ist beispielsweise kein an einem
Ende der Rakelmesserhalterung angebrachter Hebelgriff oder dergleichen erforderlich.
Ferner kann eine reine manuelle Bedienung zum Einklemmen und Lösen eines Rakelmessers
erfolgen, ohne dass beispielsweise eine Druckluftversorgung oder andere aktive Maschinenkomponenten
erforderlich sind. Weiterhin ist besonders vorteilhaft, dass durch das an der Griffleiste
gebildete langgestreckte Element ein besonders einfacher Aufbau der Rakelmesserhalterung
mit wenigen beweglichen Teilen ermöglicht wird.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
[0010] Vorzugsweise erstrecken sich der Spalt, die Klemmschiene und die Griffleiste im wesentlichen
über die gesamte Länge des Rakelmessers. Besonders bevorzugt erstrecken sie sich im
wesentlichen ununterbrochen über die gesamte Länge des Rakelmessers.
[0011] Vorzugsweise vergrößert das zwischen dem Rakelträger und einem Teil der Klemmschiene
gehaltene, an der Griffleiste gebildete langgestreckte Element bei Verschwenken der
Griffleiste um die Längsachse aus der ersten Schwenkposition in die zweite Schwenkposition
den Abstand zwischen diesem Teil der Klemmschiene und dem Rakelträger und verringert
dabei den Spalt zwischen der Klemmschiene und dem Rakelträger, um das Rakelmesser
einzuklemmen.
[0012] Vorzugsweise weist die Klemmschiene auf einer ersten Seite der Kippverbindung einen
ersten Teil auf, der mit dem Rakelträger den Spalt zum Einklemmen des Rakelmessers
bildet, und die Klemmschiene weist auf einer zweiten Seite der Kippverbindung einen
zweiten Teil auf, wobei zwischen dem zweiten Teil und dem Rakelträger das an der Griffleiste
gebildete langgestreckte Element gehalten ist.
[0013] Vorzugsweise weist das langgestreckte Element auf seiner Außenkontur eine in Längsrichtung
des Elements verlaufende, vorstehende Erhöhung auf, die mit einer an der Klemmschiene
gebildeten, parallelen vorstehenden Erhöhung so zusammenwirkt, dass bei Verschwenken
der Griffleiste von der zweiten Schwenkposition in die erste Schwenkposition beim
Bewegen der Erhöhungen aneinander vorbei ein mechanischer Widerstand zu überwinden
ist. Insbesondere kann die auf der Außenkontur des langgestreckten Elements vorstehende
Erhöhung zwei Außenkonturbereiche unterschiedlicher Höhe trennen, die jeweils in der
ersten bzw. der zweiten Schwenkposition mit der an der Klemmschiene vorstehenden Erhöhung
zusammenwirken, um einen Mindestabstand zwischen diesem Teil der Klemmschiene und
dem Rakelträger entsprechend der jeweiligen Schwenkposition zu definieren. Dies kann
es ermöglichen, dass zum Verschwenken der Griffleiste zwischen der ersten Schwenkposition
und der zweiten Schwenkposition lediglich ein begrenzter Schwenkwinkel zurückzulegen
ist, der beispielsweise deutlich geringer als 90° sein kann.
[0014] Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher
beschrieben.
[0015] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Rakelanordnung in einer Druckmaschine mit einer an
eine Walze angestellten Kammerrakel mit zwei Rakelmesserhalterungen;
- Fig. 2
- eine schematische Querschnittsansicht einer Rakelmesserhalterung aus Fig. 1 in einem
Zustand mit eingeklemmtem Rakelmesser; und
- Fig. 3
- die Rakelmesserhalterung aus Fig. 2 in einem Zustand mit gelöstem Rakelmesser.
[0016] In der in Fig. 1 gezeigten Rakelanordnung einer Flexodruckmaschine ist eine Kammerrakel
10 an eine Walze 12, insbesondere eine Rasterwalze angestellt. Aus einer Farbkammer
14, die durch einen Kammerkörper 16 begrenzt wird, wird Farbe der Walze 12 zugeführt.
Im einzelnen wird die Farbe durch eine Farbzufuhrleitung 18 in dem Kammerkörper 16
der Farbkammer 14 zugeführt und durch eine Farbrückführungsleitung 20 in dem Kammerkörper
16 aus der Farbkammer 14 abgeführt.
[0017] Bei dieser Anordnung durchläuft die äußere Oberfläche der Walze 12 die Farbkammer
14 und nimmt die zum Drucken benötigte Farbe auf. Die Farbe wird dosiert mit Hilfe
von Rakelmessern 22, die an einander gegenüberliegenden Enden der Farbkammer 14 jeweils
mittels einer Rakelmesserhalterung 24 an einem Rakelträger 26 gehalten sind, und deren
freie Enden mit der äußeren Oberfläche der Walze 12 in Berührung stehen. Die Rakelmesser
22 begrenzen somit die Farbkammer 14 in Umfangsrichtung der Walze 12. Bei Rotation
der Walze 12 rakeln die Rakelmesser 22 die Umfangsfläche der Walze 12 ab. An den seitlichen
Enden ist die Farbkammer 14 auf der der Walze 12 zugewandten Seite durch Dichtungen
verschlossen. Im gezeigten Beispiel sind die Rakelträger 26 einstückig mit dem Kammerkörper
16 gebildet.
[0018] Der Aufbau und die Funktionsweise der Rakelmesserhalterung 24 wird im folgenden anhand
der Fig. 2 und 3 erläutert werden, die jeweils die in Fig. 1 obere Rakelmesserhalterung
24 im Querschnitt zeigen. Die andere Rakelmesserhalterung 24 ist entsprechend aufgebaut.
Im Beispiel der Fig. 1 unterscheiden sich aber die Anstellwinkel der Rakelmesser 22
der beiden Rakelmesserhalterungen 24.
[0019] Der Rakelträger 26 bildet eine Auflagefläche und eine Ausrichtungskante 28 für das
Rakelmesser 22. Parallel dazu verläuft hinter der Ausrichtungskante 28 eine langgestreckte
Nut 30 in der Oberfläche des Rakelträgers 26, die eine Hinterschneidung mit kreisabschnittsförmigem
Querschnitt aufweist.
[0020] Vor dem Rakelträger 26 erstreckt sich eine Klemmschiene 32, die beispielsweise durch
eine Profilschiene gebildet wird. Die Klemmschiene 32 weist in einem ersten, zur Farbkammer
14 gerichteten Teil 32a eine Auflagefläche für das Rakelmesser 22 auf. Zwischen der
Auflagefläche des Rakelträgers 26 und der Auflagefläche der Klemmschiene 32 ist ein
Spalt 34 zur Aufnahme des Rakelmessers und zum Einklemmem des Rakelmessers gebildet.
[0021] In einem im Querschnitt mittleren Bereich der Klemmschiene 32 ist einstückig mit
dieser ein Steg 36 gebildet, der in die Nut 30 eingreift und mit dieser eine mechanische
Kippverbindung der Klemmschiene 32 mit dem Rakelträger 26 bildet. Indem der Steg 36
und die Nut 30 ineinandergreifen, ist die Klemmschiene 32 an der hinterschnittenen
Nut 30 verriegelt. Der Steg 36 und die Nut 30 sind entlang einer im Querschnitt kreisabschnittsförmigen
Führungsbahn aneinander geführt. Der Steg 36 bildet beispielsweise eine in die Nut
30 eingreifende Profilwulst, beispielsweise eine kreiszylinderabschnittsfömige Wulst.
Unter dem Begriff "Profilwulst" ist eine langgestreckte, sich geradlinig entlang der
Längsrichtung erstreckende Wulst zu verstehen. Die Kippverbindung gestattet eine definierte
Kippbewegung der Klemmschiene 32 um die Mittelachse der Wulst bzw. der Nut 30, um
ein Öffnen und Schließen des Spalts 34 zu ermöglichen.
[0022] Auf der dem ersten Teil 32a abgewandten Seite der mechanischen Kippverbindung weist
die Klemmschiene 32 einen zweiten Teil 32b auf, der sich im gezeigten Beispiel in
einer Ebene mit dem ersten Teil 32a erstreckt. Am Ende des zweiten Teils 32b ist an
einer dem Rakelträger 26 zugewandten Seite der Klemmschiene 32 eine in Längsrichtung
verlaufende, vorstehende Erhöhung 38 ausgebildet, beispielsweise in Form einer schmalen
Profilwulst. Insbesondere weist die Erhöhung 38 im Querschnitt eine konvexe, gerundete
Außenkontur auf.
[0023] Gegenüber der am zweiten Teil 32b gebildeten Erhöhung 38 ist in der Oberfläche des
Rakelträgers 26 eine rinnenförmige Nut gebildet, die eine Aufnahme 40 zur Lagerung
eines einstückig mit der Griffleiste 42 gebildeten langgestreckten Elements 44 bildet.
Das langgestreckte Element 44 und die Aufnahme 40 sind entlang einer im Querschnitt
kreisabschnittsförmigen Führungsbahn aneinander geführt.
[0024] Beispielsweise hat das langgestreckte Element 44 einen sich im Querschnitt über einen
Teil seines Umfangs erstreckende, kreisabschnittsförmige Außenkontur und ist um seine
Längsachse L schwenkbar in der Aufnahme 40 abgestützt und geführt. Ein radial an dem
langgestreckten Element 44 ansetzender Abschnitt 46 der Griffleiste 42 umgreift das
Ende des zweiten Teils 32b. Ein freistehender Endabschnitt 48 der Griffleiste 42 verläuft
in der in Fig. 2 gezeigten Schwenkposition der Griffleiste 42 divergierend zur Ebene
des Rakelmessers 22 in Richtung des Rakelmessers 22.
[0025] Wie in Fig. 1 zu sehen ist, bildet der freie Endabschnitt 48 bei an die Walze 12
angestellter Kammerrakel 10 einen Berührungsschutz in Form einer Barriere vor einem
zwischen dem Rakelmesser 22 und der Walze 12 gelegenen Bereich. Beispielsweise verläuft
der freie Endabschnitt 48 in einer Richtung, die unter einem äußeren Winkel α von
mindestens 90° auf den Umfang der Walze 12 trifft. Während die Rakelmesser 22 vergleichsweise
flach an die Oberfläche der Walze 22 angestellt sind, verläuft die durch den Endabschnitt
48 gebildete Barriere somit beispielsweise in annährend radialer Richtung der Walze
12.
[0026] Das langgestreckte Element 44 ist in der Aufnahme 40 zwischen dem Rakelträger 26
und dem zweiten Teil 32b, insbesondere der Erhöhung 38, gehalten. Es weist auf seiner
Außenkontur eine in Längsrichtung des Elements 44 verlaufende, vorstehende Erhöhung
50 sowie benachbart dazu zwei im Querschnitt muldenförmige Außenkonturbereiche 52
und 54 auf. In der in Fig. 2 gezeigten Schwenkposition der Griffleiste 42 greift die
Erhöhung 38 in den ersten Au-βenkonturbereich 52 ein, der eine größere Höhe als der
zweite Außenkonturbereich 54 aufweist. Die Höhe des Außenkonturbereichs 52 ist derart,
dass der in dieser Schwenkposition durch das langgestreckte Element 44 vorgegebene
Mindestabstand zwischen der Erhöhung 38 und der Aufnahme 40 den zweiten Teil 32b von
dem Rakelträger 26 weg drückt. Dabei bewirkt die mechanische Kippverbindung zwischen
Klemmschiene 32 und Rakelträger 26 eine Kraftumlenkung, und das Rakelmesser 22 wird
in den Spalt 34 eingeklemmt. Die Klemmschiene 32 und die Griffleiste 42 sind beispielsweise
aus Metall und sind somit starr, wobei dennoch beispielsweise im Bereich des zweiten
Teils 32b der Klemmschiene 32 eine gewisse elastische Nachgiebigkeit vorhanden ist,
die eine große Klemmkraft bewirken kann. Durch eine gewisse elastische Verformung
der Klemmschiene 32 ist diese gegen die Auflagefläche an dem Rakelträger 26 gespannt.
[0027] Wenn zum Entnehmen des Rakelmessers 22 die Kammerrakel 10 von der Walze 12 entfernt
positioniert wird, ist der Endabschnitt 48 der Griffleiste 42 frei zugänglich. Die
Griffleiste 22 wird aus der in Fig. 2 gezeigten Position in die in Fig. 3 gezeigte
Schwenkposition um die Längsachse L geschwenkt. Dabei ist beim Bewegen der Erhöhungen
38, 50 einander vorbei ein mechanischer Widerstand zu überwinden. In der in Fig. 3
gezeigten Position kann die Erhöhung 38 in die den zweiten Aussenkonturbereich 54
eingreifen, der einen geringeren Mindestabstand zwischen der Erhöhung 38 und dem Rakelträger
26 definiert. Dadurch kann die Klemmschiene 32 frei um die mechanische Kippverbindung
gekippt werden, so dass das Rakelmesser 22 freigegeben wird.
[0028] Nach Auswechseln des Rakelmessers 22 kann beispielsweise zum Einklemmen des Rakelmessers
22 die Griffleiste wieder aus der in Fig. 3 gezeigten Schwenkposition in die in Fig.
2 gezeigte Position verschwenkt werden, wobei erneut beim Bewegen der Erhöhungen 38,
50 aneinander vorbei ein mechanischer Widerstand zu überwinden ist.
[0029] Die Klemmschiene 32 und die Griffleiste 42, die jeweils als Profilschiene ausgeführt
sind, erstrecken sich im wesentlichen ununterbrochen über die gesamte Länge des Rakelmessers
22. In gleicher Weise erstrecken sich die Aufnahme 40, die Nut 30 und die Auflagefläche
am Rakelträger 26 im wesentlichen ununterbrochen über die gesamte Länge des Rakelmessers
22. Dadurch wird eine sehr gleichmäßige Klemmkraft für das Rakelmesser 22 bewirkt.
[0030] Da durch die nahe übereinanderliegenden Außenkonturbereiche 52, 54 lediglich ein
geringer Schwenkwinkel von beispielsweise 45° oder weniger zwischen den beiden Schwenkpositionen
der Griffleiste 42 gegeben ist, kann die Aufnahme 40 sich über einen vergleichsweise
großen Umfangsbereich des langgestreckten Elements 44 erstrecken, der im gezeigten
Beispiel je nach Schwenkposition annährend 180° betragen kann, während dennoch der
Abschnitt 46 der Griffleiste 42 aus dem Zwischenraum zwischen dem Rakelträger 26 und
der Klemmschiene 32 herausgeführt werden kann. Dies ermöglicht eine besonders gute
Führung der Griffleiste 42 an der Aufnahme 40.
[0031] Zu Reinigungszwecken können in der Fig. 3 dargestellten Position die Klemmschiene
32 und die Griffleiste 42 durch Verschieben in Längsrichtung aus ihren Führung in
dem Rakelträger 26 entnommen werden. Durch ihren jeweiligen Aufbau als einstückige
Profilschiene sind sie besonders leicht zu reinigen.
1. Rakelmesserhalterung, aufweisend:
- einen Rakelträger (26),
- eine Klemmschiene (32), und
- eine Griffleiste (42),
wobei die Klemmschiene (32) mit dem Rakelträger (26) eine mechanische Kippverbindung
(30, 36) und einen Spalt (34) zum Einklemmen eines Rakelmessers (22) bildet, und
wobei zwischen dem Rakelträger (26) und der Klemmschiene (32) ein an der Griffleiste
(42) gebildetes langgestrecktes Element (44) gehalten ist, das bei Verschwenken der
Griffleiste (42) um eine Längsachse (L) aus einer ersten Schwenkposition in eine zweite
Schwenkposition den Spalt (34) zwischen der Klemmschiene (32) und dem Rakelträger
(26) verringert, um das Rakelmesser (22) einzuklemmen, und
wobei die Klemmschiene (32), die Griffleiste (42) und das langgestreckte Element (44)
sich parallel zueinander erstrecken.
2. Rakelmesserhalterung nach Anspruch 1, bei der das zwischen dem Rakelträger (26) und
einem Teil (32b) der Klemmschiene gehaltene langgestreckte Element (44) bei Verschwenken
der Griffleiste (42) aus der ersten Schwenkposition in die zweite Schwenkposition
den Abstand zwischen diesem Teil (32b) der Klemmschiene und dem Rakelträger (26) vergrößert
und dabei den Spalt (34) zwischen der Klemmschiene (32) und dem Rakelträger (26) verringert,
um das Rakelmesser (22) einzuklemmen.
3. Rakelmesserhalterung nach Anspruch 1 oder 2,
bei der die Klemmschiene (32) auf einer ersten Seite der Kippverbindung (30, 36) einen
ersten Teil (32a) aufweist, der mit dem Rakelträger (26) den Spalt (34) zum Einklemmen
des Rakelmessers (22) bildet, und
bei der die Klemmschiene (32) auf einer zweiten Seite der Kippverbindung (30, 36)
einen zweiten Teil (32b) aufweist, wobei zwischen dem zweiten Teil (32b) und dem Rakelträger
(26) das langgestreckte Element (44) gehalten ist.
4. Rakelmesserhalterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der das langgestreckte
Element (44) auf seiner Außenkontur eine in Längsrichtung des Elements (44) verlaufende,
vorstehende Erhöhung (50) aufweist, die mit einer an der Klemmschiene (32) gebildeten,
parallelen vorstehenden Erhöhung (38) so zusammenwirkt, dass beim Verschwenken der
Griffleiste (42) von der zweiten Schwenkposition in die erste Schwenkposition beim
Bewegen der Erhöhungen (38; 50) an einander vorbei ein mechanischer Widerstand zu
überwinden ist.
5. Rakelmesserhalterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der das langgestreckte
Element (44) zwei Außenkonturbereiche (52; 54) unterschiedlicher Höhe aufweist, die
jeweils in der ersten bzw. der zweiten Schwenkposition mit der Klemmschiene (32) zusammenwirken,
um einen Mindestabstand zwischen der Klemmschiene (32b) und dem Rakelträger (26) entsprechend
der jeweiligen Schwenkposition zu definieren.
6. Rakelmesserhalterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Klemmschiene
(32) und/oder die Griffleiste (42) jeweils durch eine Profilschiene gebildet sind.
7. Rakelmesserhalterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die mechanische
Kippverbindung (30, 36) der Klemmschiene (32) mit dem Rakelträger (26) durch eine
langgestreckte, hinterschnittene Nut (30) und einen in die Nut eingreifenden Steg
(36) gebildet wird.
8. Rakelmesserhalterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Griffleiste
(42) einen freien Endabschnitt (48) aufweist, der in der zweiten Schwenkposition bei
im Spalt (34) eingeklemmtem und an eine Walze (12) einer Druckmaschine angestelltem
Rakelmesser (22) einen Berührungsschutz in Form einer Barriere vor einem zwischen
dem Rakelmesser und dem Walze gelegenen Bereich bildet.
9. Rakelanordnung in einer Druckmaschine mit einem in einer Rakelmesserhalterung (24)
nach einem der vorstehenden Ansprüche gehaltenen Rakelmesser (22), das angrenzend
an eine Walze (12) positioniert ist, wobei die Griffleiste (42) der Rakelmesserhalterung
einen freien Endabschnitt (48) aufweist, der in der zweiten Schwenkposition einen
Berührungsschutz in Form einer Barriere vor einem zwischen dem Rakelmesser (22) und
der Walze (12) gelegenen Bereich bildet.