[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Wäschebehandlungsgerätes
sowie ein Wäschebehandlungsgerät, das ein solches Verfahren ausführen kann.
[0002] Bei den Wäschebehandlungsgeräten wie Waschmaschinen, Waschtrocknern und Wäschetrockner
unterscheidet man zwischen so genannten Frontladern, bei denen sich die Wäschetrommel
um eine im Wesentlichen horizontale Achse dreht und die Ladeöffnung an einer Stirnseite
der Wäschetrommel angeordnet ist, sodass die Trommel von vorne beladen werden kann,
und so genannten Topladern, bei denen sich die Wäschetrommel um eine im Wesentlichen
horizontale Achse dreht und die Ladeöffnung an einer Umfangswand der Wäschetrommel
angeordnet ist, sodass die Trommel von oben beladen werden kann.
[0003] Im Fall der Toplader-Wäschebehandlungsgeräte muss die Drehstellung der Wäschetrommel
und damit deren Ladeöffnung erfassbar sein, damit gewährleistet werden kann, dass
sich die Ladeöffnung der Wäschetrommel zum Be-oder Entladen des Gerätes im Bereich
einer Beschickungsöffnung des Gehäuses befindet. Wie zum Beispiel in der
DE 102 42 854 B3 beschrieben, kann eine solche Positionserkennung der Ladeöffnung der Wäschetrommel
dazu benutzt werden, die Wäschetrommel gezielt anzuhalten.
[0004] Weiter ist bei Wäschebehandlungsgeräten das Problem einer ungleichmäßigen Wäscheverteilung
in der Trommel bekannt, was zu einer Unwucht der Trommel führt. Eine derartige Unwucht
der Trommel führt insbesondere bei hohen Drehzahlen wie beispielsweise beim Schleudern
zu unerwünschten Vibrationen und Geräuschen.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren bekannt, eine derartige Unwucht
in einer Trommel eines Wäschebehandlungsgerätes zu erkennen. So offenbaren zum Beispiel
die
EP 0 071 308 B1 und die
DE 42 21 772 A1 Verfahren zum Erkennen einer Unwucht in einem Wäschebehandlungsgerät durch Erfassen
von Drehzahl- oder Geschwindigkeitsänderungen während einer Phase mit einer konstant
gesteuerten Motorgeschwindigkeit bzw. innerhalb von Drehrichtungsumkehrvorgängen.
Die
WO 95/08663 A1 beschreibt ein System und ein Verfahren zum Erfassen einer Unwucht in einem Wäschebehandlungsgerät
über eine Druckerzeugung in speziellen Fluidkomponenten, die mit dem Laugenbehälter
gekoppelt sind, und eine Erfassung des Fluiddrucks durch Aktuatoren, die mit einem
Schalter gekoppelt sind.
[0006] Bei den Toplader-Wäschebehandlungsgeräten, bei denen die Ladeöffnung in der Umfangswand
der Wäschetrommel angeordnet ist, besteht ein zusätzliches Problem darin, dass die
Unwuchtmasse auf die Ladeöffnung bzw. deren Verschluss drücken kann. Dies kann ggf.
sogar zu einem unerwünschten Öffnen der Ladeöffnung oder zu Beschädigungen an der
Ladeöffnung, deren Verschluss oder dem Gehäuse führen. Um eine übermäßig hohe Belastung
auf die Verriegelung der Ladeöffnung der Wäschetrommel zu vermeiden, werden bei herkömmlichen
Toplader-Wäschebehandlungsgeräten die Unwuchten zum Beispiel durch die oben beschriebenen
Verfahrensweisen erkannt und nach Möglichkeit beseitigt. Alternativ oder zusätzlich
ist es auch möglich, eine Einfüllöffnung am Laugenbehälter, wie beispielhaft in der
DE 10 2006 036 133 B3 vorgeschlagen, oder den Verschluss der Ladeöffnung und seine Verriegelung zu verstärken,
was jedoch die Herstellungskosten solcher Wäschebehandlungsgeräte erhöht.
[0007] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein verbessertes Verfahren zum Betrieb
eines Toplader-Wäschebehandlungsgerätes zu schaffen, mit dem kritische Belastungen
aufgrund einer Unwucht der Trommel vermieden werden können. Es ist eine weitere Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Wäschebehandlungsgerät zu schaffen, mit
dem ein solches Betriebsverfahren durchgeführt werden kann.
[0008] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 5.
[0009] Das Verfahren zum Betrieb eines Wäschebehandlungsgerätes mit einer um eine Drehachse
drehbaren Trommel zum Behandeln von Wäsche und einer in der Umfangswand der Trommel
angeordneten Ladeöffnung umfasst die Verfahrensschritte des Erfassens wenigstens eines
Positionssignals, von dem sich eine Drehstellung der Ladeöffnung der Trommel ableiten
lässt; des Erfassens eines Unwuchtsignals, welches eine Unwucht der Trommel angibt;
des Bestimmens einer Phasendifferenz zwischen dem Positionssignal und dem Unwuchtsignal;
und des Erkennens einer für die Ladeöffnung der Trommel kritischen Unwucht der Trommel,
wenn die Phasendifferenz zwischen dem Positionssignal und dem Unwuchtsignal in einem
vorbestimmten Bereich liegt.
[0010] Gemäß der Erfindung wird das Positionssignal, welches die Drehstellung der Ladeöffnung
der Trommel angibt, auch zur Bestimmung der absoluten Unwuchtlage verwendet. Das durch
eine Unwucht der Trommel verursachte Unwuchtsignal hat die gleiche Frequenz wie das
Positionssignal. Aus der Phasendifferenz zwischen dem Positionssignal und dem Unwuchtsignal
kann daher die Position der Unwucht der Trommel bestimmt werden. Liegt diese Phasendifferenz
in einem vorbestimmten Bereich, kann daraus geschlossen werden, dass die Unwuchtmasse
in der Trommel im Bereich der Ladeöffnung der Trommel positioniert ist und damit aufgrund
der Zentrifugalkräfte gegen den Verschluss der Ladeöffnung drückt, d.h. eine für die
Ladeöffnung der Trommel kritische Unwucht vorliegt. Durch den Einsatz von mehr als
einer Drehstellungserfassungseinrichtung, liegen mehr auswertbare Positionssignale
vor, die eine bessere Auflösung bei der Bestimmung der Unwuchtlage ermöglichen.
[0011] Bei der Auswertung der Phasendifferenz zwischen dem Positionssignal und dem Unwuchtsignal
ist zu beachten, dass die Nullpunkte der beiden Signalverläufe je nach Ausgestaltung
und Positionierung der beiden Erfassungssysteme nicht notwendigerweise zusammenfallen.
Außerdem ist bei der Auswertung dieser Phasendifferenz natürlich die Größe der Ladeöffnung
der Trommel zu beachten. So kann eine als kritisch zu beurteilende Phasendifferenz
beispielsweise in einem Wertebereich von etwa - 30 Grad bis etwa + 30 Grad oder in
einem Wertebereich von etwa + 45 Grad bis etwa + 135 Grad liegen.
[0012] Im Fall von herkömmlichen Verfahren muss die maximal zulässige Unwucht immer unter
der für die Ladeöffnung gefährlichen Schwelle liegen, da die Lage der Unwuchtmasse
nicht berücksichtigt wird und deshalb schlimmstenfalls davon ausgegangen werden muss,
dass diese Unwuchtmasse gegen den Verschluss der Ladeöffnung drückt. Im Gegensatz
dazu kann das Wäschebehandlungsgerät mit Hilfe des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens
mit größeren Unwuchten und/oder größeren Drehzahlen betrieben werden, da sichergestellt
werden kann, dass die Unwuchtmasse nicht gegen den Verschluss der Ladeöffnung der
Trommel drückt. Alternativ oder zusätzlich kann die Ladeöffnung bzw. deren Verschluss
einfacher und kostengünstiger ausgestaltet werden, da mit dem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren
große Unwuchtbelastungen auf diese ausgeschlossen werden können.
[0013] Da sowohl die Unwuchterkennung der Trommel als auch die Drehstellungsbestimmung der
Ladeöffnung übliche Bestandteile von Wäschebehandlungsgeräten sind, sind zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens keine zusätzlichen Bauteile oder konstruktive
Modifikationen erforderlich. Eine Anpassung der Hardware und/oder Software der Steuerung
ist hierzu im Allgemeinen ausreichend.
[0014] Das Verfahren ist in vorteilhafter Weise bei "Wäschebehandlungsgeräten" wie Waschmaschinen,
Wäschetrocknern und kombinierten Waschtrocknern anwendbar, die eine Wäschetrommel
aufweisen, bei welcher die Ladeöffnung in deren Umfangswand angeordnet ist. Dabei
handelt es sich zumeist um so genannte Toplader-Wäschebehandlungsgeräte, bei denen
die Drehachse der Trommel im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist aber in gleicher Weise auch bei anders ausgerichteten Trommeln bis hin
zu vertikal verlaufenden Drehachsen einsetzbar.
[0015] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung stellt das Unwuchtsignal einen zeitlichen
Verlauf eines Drehmoments und/oder einer Drehgeschwindigkeit der Trommel dar. In diesem
Fall kann das Unwuchtsignal zum Beispiel von der Steuerung des die Trommel antreibenden
Elektromotors selbst generiert werden. Grundsätzlich sind zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens aber alle Unwuchterfassungssysteme einsetzbar, die ein periodisches Unwuchtsignal
erzeugen, dessen Frequenz jener des Positionssignals für die Ladeöffnung entspricht.
[0016] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird neben dem Vorhandensein und der
Lage der Unwuchtmasse in der Trommel außerdem eine Größe bzw. ein Maß der Unwucht
der Trommel erfasst. Dann wird eine für die Ladeöffnung der Trommel kritische Unwucht
der Trommel erkannt, wenn die Phasendifferenz zwischen dem Positionssignal und dem
Unwuchtsignal in einem vorbestimmten Bereich liegt und gleichzeitig die Größe der
Unwucht der Trommel einen vorbestimmten Wert übersteigt. D.h. bei kleinen Unwuchtmassen
kann es ungefährlich sein, wenn sie im Bereich der Ladeöffnung der Trommel positioniert
sind, sodass in diesem Fall beispielsweise der Schleudervorgang fortgesetzt werden
kann.
[0017] In einer noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird neben dem Vorhandensein und
der Lage der Unwuchtmasse in der Trommel und ggf. auch der Größe der Unwucht der Trommel
außerdem eine Drehzahl der Trommel erfasst. Dann wird eine für die Ladeöffnung der
Trommel kritische Unwucht der Trommel erkannt, wenn die Phasendifferenz zwischen dem
Positionssignal und dem Unwuchtsignal in einem vorbestimmten Bereich liegt und gleichzeitig
die Drehzahl der Trommel einen vorbestimmten Wert übersteigt (und ggf. auch die Größe
der Unwucht der Trommel einen vorbestimmten Wert übersteigt). Bei kleinen Drehzahlen
kann es ungefährlich sein, wenn die Unwuchtmasse im Bereich der Ladeöffnung der Trommel
positioniert ist, sodass in diesem Fall der Betrieb des Wäschebehandlungsgerätes dennoch
fortgesetzt werden kann.
[0018] Eine Unwucht der Trommel ist insbesondere bei hohen Drehzahlen kritisch, wie sie
zum Beispiel beim Schleudern auftreten. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
kann daher beim Erkennen einer für die Ladeöffnung der Trommel kritischen Unwucht
ein Schleuderhochlauf abgebrochen und neu gestartet werden.
[0019] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die obige Aufgabe gelöst durch ein
Wäschebehandlungsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 6. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen 7 und 8 angegeben.
[0020] Das Wäschebehandlungsgerät, wie beispielsweise eine Waschmaschine, ein Wäschetrockner
oder ein Waschtrockner, umfasst eine um eine Drehachse drehbare Trommel zum Behandeln
von Wäsche, eine in der Umfangswand der Trommel angeordnete Ladeöffnung, wenigstens
eine Drehstellungserfassungseinrichtung zum Erfassen einer Drehstellung der Ladeöffnung
der Trommel, eine Unwuchterfassungseinrichtung zum Erfassen einer Unwucht der Trommel
und eine Steuerung zum Steuern des Betriebs des Wäschebehandlungsgerätes. Erfindungsgemäß
ist die Steuerung derart ausgebildet, dass sie eine Phasendifferenz zwischen wenigstens
einem Positionssignal der wenigstens einen Drehstellungserfassungseinrichtung und
einem Unwuchtsignal der Unwuchterfassungseinrichtung bestimmen kann und eine für die
Ladeöffnung der Trommel kritische Unwucht der Trommel erkennen kann, wenn die Phasendifferenz
zwischen dem Positionssignal und dem Unwuchtsignal in einem vorbestimmten Bereich
liegt.
[0021] Dieses Wäschebehandlungsgerät ist insbesondere zum Ausführen des oben beschriebenen
Betriebsverfahrens ausgebildet. D.h. es gelten die gleichen Anmerkungen und Vorteile,
ohne dass sie an dieser Stelle nochmals wiederholt werden müssten.
[0022] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Unwuchterfassungseinrichtung
derart ausgebildet, dass sie einen zeitlichen Verlauf eines Drehmoments und/oder einer
Drehgeschwindigkeit der Trommel erfassen kann.
[0023] Ferner kann die Steuerung mit einer Unwuchtgrößenerfassungseinrichtung zum Erfassen
einer Größe bzw. eines Maßes der Unwucht der Trommel und/oder einer Drehzahlerfassungseinrichtung
zum Erfassen einer Drehzahl der Trommel gekoppelt sein oder solche Einrichtungen aufweisen.
[0024] Obige sowie weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
werden aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten, nicht-einschränkenden
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen besser verständlich.
Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische, ausschnittweise Schnittansicht eines Wäschebehandlungsgerätes gemäß
der vorliegenden Erfindung für den Fall einer unkritischen Position der Unwuchtmasse;
und
- Fig. 2
- eine schematische, ausschnittweise Schnittansicht des Wäschebehandlungsgerätes von
Fig. 1 für den Fall einer kritischen Position der Unwuchtmasse.
[0025] In den Figuren 1 und 2 sind die für die Erläuterung der Erfindung wesentlichen Komponenten
einer Waschmaschine als Beispiel für ein Wäschebehandlungsgerät dargestellt, wobei
Figur 1 eine Situation einer unkritischen Position der Unwuchtmasse in der Trommel
zeigt und Figur 2 eine Situation einer kritischen Position der Unwuchtmasse in der
Trommel zeigt.
[0026] Innerhalb des Waschmaschinengehäuses 1 ist eine Trommel 2 angeordnet, die um eine
im Wesentlichen horizontal verlaufende Drehachse 3 drehbar gelagert ist. Ein im Allgemeinen
vorhandener Laugenbehälter ist der besseren Übersichtlichkeit halber in den Zeichnungen
weggelassen.
[0027] In der Umfangswand der Trommel 2 ist eine Ladeöffnung 4 vorgesehen, die mittels eines
Verschlusses 5 in Form von Türen bzw. Klappen verschließbar und verriegelbar ist.
In der oberen Wand des Waschmaschinengehäuses 1 ist eine Beschickungsöffnung 6 vorgesehen,
welche der Ladeöffnung 4 der Trommel 2 korrespondierend angeordnet ist. Befindet sich
die Ladeöffnung 4 der Trommel 2 im Wesentlichen in der oberen Stellung, wie in den
Figuren 1 und 2 veranschaulicht, so kann der Verschluss 5 der Ladeöffnung 4 durch
die Beschickungsöffnung 6 hindurch geöffnet werden, um Wäsche in die Trommel 2 zu
geben oder aus der Trommel 2 zu entnehmen.
[0028] Die Trommel 2 wird durch einen Elektromotor 7 angetrieben, der von einer Steuerung
8 angesteuert wird. Die Steuerung 8 steuert insbesondere die Drehzahl und die Drehrichtung
des Elektromotors 7 je nach Programmwahl und Programmfortschritt der Waschmaschine.
[0029] Die Steuerung 8 ist zudem mit einem Positionssensor 9 (als Drehstellungserfassungseinrichtung
der Erfindung) verbunden, der ein Positionssignal ausgibt, das die Drehstellung der
Ladeöffnung 4 der Trommel 2 angibt. Zu diesem Zweck weist der Positionssensor 9 zum
Beispiel einen an der Trommel 2 befestigten Signalgeber und einen ortsfest im Waschmaschinengehäuse
1 angeordneten Signalempfänger auf, wie in den Figuren 1 und 2 angedeutet. In diesem
Ausführungsbeispiel ist der Positionssensor 9 der Ladeöffnung 4 genau gegenüber liegend
an der Trommel 2 positioniert. Selbstverständlich sind auch andere Positionierungen
des Positionssensors 9 relativ zur Ladeöffnung 4 möglich.
[0030] Mit der Bezugsziffer 10 ist eine Unwuchtmasse in der Trommel 2 gekennzeichnet, welche
zum Beispiel durch eine zufällige ungleichmäßige Wäscheverteilung bzw. einen Wäscheklumpen
in der Trommel 2 erzeugt wird und durch die Zentrifugalkräfte beim Drehen der Trommel
2 gegen die Trommelwand bzw. den Verschluss 5 der Ladeöffnung 4 nach außen drückt.
Diese Unwuchtbelastungen nehmen mit zunehmender Unwuchtmasse und höheren Drehzahlen
zu. Insbesondere im Bereich der Ladeöffnung 4 der Trommel 2 kann es hierbei zu kritischen
Belastungen kommen.
[0031] Die Waschmaschine wird deshalb durch die Steuerung 8 wie folgt betrieben.
[0032] Mit dem Positionssensor 9 wird ständig die Position der Ladeöffnung 4 der Trommel
2 erfasst. Als Ergebnis gibt der Positionssensor 9 an die Steuerung 8 ein Positionssignal
aus, das bei konstanter Drehzahlsteuerung des Elektromotors 7 durch die Steuerung
8 eine konstante Frequenz hat. Außerdem kann die Ladeöffnung 4 der Trommel 2 anhand
dieser Informationen am Ende des Waschprogramms an die gewünschte Position, die der
Beschickungsöffnung 6 in der Gehäusewand 1 der Waschmaschine korrespondiert, gedreht
werden.
[0033] Außerdem ist die Steuerung 8 so ausgebildet, dass sie ein Drehmoment oder eine Drehgeschwindigkeit
der Trommel 2 erfassen kann (Unwuchterfassungseinrichtung der Erfindung). Im Fall
einer Unwucht der Trommel 2 zeigt das entsprechende Unwuchtsignal auch bei einer konstanten
Drehzahlsteuerung des Elektromotors 7 Drehmoment- bzw. Drehgeschwindigkeitsschwankungen.
Die Frequenz dieser Schwankungen im Unwuchtsignal entspricht der Frequenz des Positionssignals.
[0034] Aus der Phasendifferenz zwischen dem Positionssignal und dem Unwuchtsignal, d.h.
dem zeitlichen Unterschied zwischen dem Auftreten der Maxima und Minima in den beiden
Signalen, kann die Steuerung 8 dann die Position der Unwuchtmasse 10 in der Trommel
2 relativ zur Ladeöffnung 4 berechnen. Hierbei sind die Nullpunktlagen der beiden
Signale zu berücksichtigen, die nicht notwendigerweise zeitlich zusammenfallen müssen.
[0035] Befindet sich die Unwuchtmasse 10 im Bereich der Ladeöffnung 4 der Trommel (vgl.
Figur 2), d.h. liegt die Phasendifferenz zwischen dem Positionssignal und dem Unwuchtsignal
in einem vorbestimmten Wertebereich, der einerseits durch die Größe der Ladeöffnung
4 und andererseits durch die Phasendifferenz zwischen den Nullpunkten der beiden Signale
vorgegeben wird, so kann zum Beispiel ein Schleuderhochlauf abgebrochen und neu gestartet
werden. Stellt die Steuerung 8 dagegen fest, dass die Phasendifferenz außerhalb des
vorbestimmten Bereichs liegt, d.h. die Unwuchtmasse 10 nicht gegen den Verschluss
5 der Ladeöffnung 4 der Trommel 2 drückt (vgl. Figur 1), so ist die Unwuchtmasse 10
für die Ladeöffnung 4 als unkritisch anzusehen und der Schleudervorgang kann fortgesetzt
werden.
[0036] Mit diesem Betriebsverfahren ist es möglich, das Waschprogramm auch mit größeren
Unwuchtmassen fortsetzen (wenn festgestellt wird, dass diese nicht im Bereich der
Ladeöffnung 4 liegen), das Waschprogramm mit höheren Drehzahlen zu betreiben (wenn
festgestellt wird, dass die Unwuchtmasse 10 nicht im Bereich der Ladeöffnung 4 der
Trommel 2 liegt) und/oder die Ladeöffnung 4 bzw. deren Verschluss 5 ohne zusätzliche
Verstärkungs- oder Versteifungsmaßnahmen auszugestalten.
[0037] Zum Zweck der exakteren Bestimmung der Drehstellung können mehr als ein Positionssensor
9 zum Ableiten der Drehstellung der Ladeöffnung 4 einer Trommel 2 eingesetzt sein.
Die vorstehende Beschreibung des Ausführungsbeispiels gilt analog für den Fall, dass
mehr als ein Positionssensor 9 genutzt wird.
1. Verfahren zum Betrieb eines Wäschebehandlungsgerätes mit einer um eine Drehachse (3)
drehbaren Trommel (2) zum Behandeln von Wäsche und einer in der Umfangswand der Trommel
(2) angeordneten Ladeöffnung (4), mit den Verfahrensschritten:
Erfassen wenigstens eines Positionssignals, von dem sich eine Drehstellung der Ladeöffnung
(4) der Trommel (2) ableiten lässt;
Erfassen eines Unwuchtsignals, welches eine Unwucht der Trommel (2) angibt;
Bestimmen einer Phasendifferenz zwischen dem Positionssignal und dem Unwuchtsignal;
und
Erkennen einer für die Ladeöffnung (4) der Trommel (2) kritischen Unwucht der Trommel
(2), wenn die Phasendifferenz zwischen dem Positionssignal und dem Unwuchtsignal in
einem vorbestimmten Bereich liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Unwuchtsignal einen zeitlichen Verlauf eines Drehmoments und/oder einer Drehgeschwindigkeit
der Trommel (2) darstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
ferner eine Größe der Unwucht der Trommel (2) erfasst wird; und
eine für die Ladeöffnung (4) der Trommel (2) kritische Unwucht der Trommel (2) erkannt
wird, wenn die Phasendifferenz zwischen dem Positionssignal und dem Unwuchtsignal
in einem vorbestimmten Bereich liegt und gleichzeitig die Größe der Unwucht der Trommel
(2) einen vorbestimmten Wert übersteigt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ferner eine Drehzahl der Trommel (2) erfasst wird; und
eine für die Ladeöffnung (4) der Trommel (2) kritische Unwucht der Trommel (2) erkannt
wird, wenn die Phasendifferenz zwischen dem Positionssignal und dem Unwuchtsignal
in einem vorbestimmten Bereich liegt und gleichzeitig die Drehzahl der Trommel (2)
einen vorbestimmten Wert übersteigt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
beim Erkennen einer für die Ladeöffnung (4) der Trommel (2) kritischen Unwucht der
Trommel (2) ein Schleuderhochlauf abgebrochen und neu gestartet wird.
6. Wäschebehandlungsgerät, mit einer um eine Drehachse (3) drehbaren Trommel (2) zum
Behandeln von Wäsche, einer in der Umfangswand der Trommel (2) angeordneten Ladeöffnung
(4), wenigstens einer Drehstellungserfassungseinrichtung (9) zum Erfassen einer Drehstellung
der Ladeöffnung (4) der Trommel (2), einer Unwuchterfassungseinrichtung zum Erfassen
einer Unwucht der Trommel (2) und einer Steuerung (8) zum Steuern des Betriebs des
Wäschebehandlungsgerätes,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung (8) ausgebildet ist, um eine Phasendifferenz zwischen wenigstens einem
Positionssignal der wenigstens einen Drehstellungserfassungseinrichtung (9) und einem
Unwuchtsignal der Unwuchterfassungseinrichtung zu bestimmen und eine für die Ladeöffnung
(4) der Trommel (2) kritische Unwucht der Trommel (2) zu erkennen, wenn die Phasendifferenz
zwischen dem Positionssignal und dem Unwuchtsignal in einem vorbestimmten Bereich
liegt.
7. Wäschebehandlungsgerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Unwuchterfassungseinrichtung ausgebildet ist, um einen zeitlichen Verlauf eines
Drehmoments und/oder einer Drehgeschwindigkeit der Trommel (2) zu erfassen.
8. Wäschebehandlungsgerät nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung (8) ferner mit einer Unwuchtgrößenerfassungseinrichtung zum Erfassen
einer Größe der Unwucht der Trommel (2) und/oder einer Drehzahlerfassungseinrichtung
zum Erfassen einer Drehzahl der Trommel (2) gekoppelt ist oder eine solche aufweist.