[0001] Die Erfindung betrifft einen Oberflächenbelag mit wenigstens einem Plattenabschnitt,
wobei der Plattenabschnitt des Oberflächenbelags oberseitig mehrere parallel zueinander
verlaufende Bewuchsrillen aufweist und den Bewuchsrillen Durchbrüche von der Oberseite
des Oberflächenbelags zur Unterseite des Oberflächenbelags zugeordnet sind.
[0002] Für gleichzeitig zu befestigende und zu begrünende Flächen sind Pflasterverbunde
bekannt, die Durchbrüche und/oder Bewuchsrillen aufweisen und dadurch einen Pflanzenbewuchs
sowie ein versickern von Regen ermöglichen In der
DE 10 2004 017 534 A1 ist ein derartiges Straßenbefestigungselement mit wenigstens einer sich von einer
befahrbaren Oberfläche zu einer parallelen unteren Oberfläche erstreckenden Öffnung
beschrieben, wobei über die Öffnung Pflanzenbewuchs auf dem Straßenbefestigungselement
ermöglicht werden soll. Die
DE 68 07 472 U zeigt eine Betonplatte wie sie vor allem zum Befestigen von Spurbahnen weniger stark
befahrener landwirtschaftlicher Wirtschaftswege verwendet wird. Um auf diesen Wirtschaftswegen
auch bei Regenwetter und Verschmutzungen ein sicheres Befahren zu ermöglichen, weist
die Betonplatte quer zur Spurrichtung der Spurbahn Vertiefungen auf.
[0003] Sowohl die
DE 10 2004 017 534 A1 als auch die
DE 68 07 472 U erfüllen die aus Umwelt- und Naturschutzgründen für befestigte Flächen geforderten
Auflagen, jedoch weisen Pflasterungen wie diese zumeist eine geringe Formstabilität
auf und verursachen einen hohen Unterhaltungsaufwand. Dies wird besonders bei Teeklagerflächen
auf Deichen deutlich. Die Teeklagerflächen müssen aufgrund der Erosionsbeständigkeit
auf bindigem Boden gegründet werden. Ein Unterbau aus hochtragfähigen Gesteinsgemischen
ist wegen der Gefahr von Ausspülungen nicht geeignet. Die Pflastersteine müssen somit
auf Böden mit, insbesondere bei Niederschlägen, geringer Tragfähigkeit verlegt werden
und werden dann zur Räumung der Flächen, insbesondere in Zeiträumen mit hohen Niederschlägen,
befahren und beschädigt, was wiederum die Räumung der Teeklagerflächen bei der nächsten
Räumung erschwert.
[0004] Besonders für großflächige Oberflächenbeläge werden dagegen bevorzugt Gleitschalungsfertiger
oder dergleichen eingesetzt, welche kostengünstige, durchgehende Oberflächenbeläge
mit hoher Tragfähigkeit und Biegesteifigkeit als Endlosstrang vor Ort erstellen. Ein
solches Baugerät mit weiterentwickelten Mitteln zum vereinfachten Montieren und Demontieren
einer austauschbaren Gleitschalungsvorrichtung ist in der
DE 196 44 397 A1 aufgezeigt. Neben der Fertigung von Oberflächenbelägen wie zum Beispiel Fahrbahnen
oder Radwegen, können auch verschiedene monolithische Profile, wie zum Beispiel Betonschutzwände,
Bordsteine oder Abwasserkanäle, gefertigt werden. Allen mit einem Gleitschalungsfertiger
erstellten Profilen und Belägen ist jedoch gemein, dass diese eine geschlossene Oberfläche
ausbilden und die zu befestigende Fläche damit versiegeln. Eine Begrünung vergleichbar
mit Rasengittersteinen oder anderen Pflasterungen, bei denen die Steine mit Abstand
zueinander verlegt werden, ist nicht möglich und das Abführen von Niederschlagswasser
erfolgt nachteilig zu den Seiten.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es einen Oberflächenbelag zu schaffen, der eine Begrünung
ermöglicht und auf einfache Weise zu fertigen ist.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Oberflächenbelag mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1. Weiterhin umfasst die Lösung ein Verfahren zur Herstellung des
Oberflächenbelags mit den Merkmalen des Anspruchs 7 und eine Gleitschalungsvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Der Oberflächenbelag mit wenigstens einem Plattenabschnitt, wobei der Plattenabschnitt
des Oberflächenbelags oberseitig mehrere parallel zueinander verlaufende Bewuchsrillen
aufweist und den Bewuchsrillen Durchbrüche von der Oberseite des Oberflächenbelags
zur Unterseite des Oberflächenbelags zugeordnet sind, zeichnet sich erfindungsgemäß
dadurch aus, dass der Oberflächenbelag mit den Bewuchsrillen und den Durchbrüchen
als ein vor Ort auf einen Untergrund in kontinuierlicher Weise gefertigter, durchgehender
Oberflächenbelag ausgebildet ist.
[0008] In den parallel zueinander verlaufenden Bewuchsrillen kann Boden eingebracht werden
und in dem Boden können sich wiederum Pflanzen ansiedeln, welche den Oberflächenbelag
begrünen. Dazu weisen die Bewuchsrillen eine definierte Breite und Tiefe auf. Die
Breite der Bewuchsrillen beträgt bevorzugt zwischen 1 und 10 cm, insbesondere zwischen
1,5 und 8 cm, insbesondere zwischen 2 und 6 cm, insbesondere zwischen 2,5 und 4 cm.
Die Tiefe der Bewuchsrillen entspricht in einer bevorzugten Ausgestaltung mindestens
einem Zwanzigstel der Breite, insbesondere mindestens einem Zehntel der Breite, insbesondere
mindestens einem Fünftel der Breite, insbesondere mindestens der Hälfte der Breite,
insbesondere ist die Tiefe mindestens gleich der Breite.
[0009] Die Durchbrüche gewährleisten eine Verbindung mit dem unterhalb des Oberflächenbelags
befindlichen Erdreich und damit eine Verwurzelung von in den Bewuchsrillen befindlichen
Pflanzen in dem Erdreich unterhalb des gefertigten Oberflächenbelags, so dass eine
Begrünung des Oberflächenbelags auch längere Trockenphasen ohne Bewässerung übersteht.
Die Pflanzen können aufgrund der Durchbrüche und der damit einhergehenden Verwurzelung
auf größere Nährstoffvorräte im Boden zurückgreifen, was wiederum den Bewuchs in den
Bewuchsrillen und damit die Begrünung des Oberflächenbelags fördert. Zudem kann Niederschlagswasser
über die Durchbrüche abgeführt werden. Mit der Kombination aus Bewuchsrillen und Durchbrüchen
ist somit eine optimale und dauerhafte Begrünung des Oberflächenbelags gewährleistet.
[0010] Durch die Fertigung des Oberflächenbelages vor Ort ist dieser besonders günstig herzustellen
und individuell an die Gegebenheiten vor Ort anpassbar, so dass für verschiedenste
Anwendungsbereiche optimierte Lösungen möglich sind. Zudem ist der für die Fertigung
des Oberflächenbelags benötigte Zeitbedarf und Personalbedarf gegenüber einer Verlegung
eines Pflasterverbundes vorteilhaft reduziert.
[0011] Ein Plattenabschnitt des hergestellten Oberflächenbelags kann ein einzeln gefertigter
Teil mehrerer Plattenabschnitte sein oder ein zusammenhängend gefertigter Oberflächenbelag,
der durch Scheinfugen unterteilt ist. Üblicherweise bestehen die Scheinfugen aus Einschnitten
in dem fertigen Oberflächenbelag, mit einer Tiefe von 20 % bis 25 % der Stärke des
Oberflächenbelags. Diese Scheinfugen reißen aufgrund von Witterungsbedingungen, wie
zum Beispiel Temperaturunterschieden, auf und bilden die einzelnen Plattenabschnitte
aus. Da beim Aufreißen der Scheinfugen eine unebene Abbruchkante ausgebildet wird,
"verzahnen" sich die einzelnen Plattenabschnitte miteinander, so dass Querkräfte von
einem Plattenabschnitt zum nächsten Plattenabschnitt übertragbar sind und die einzelnen
Plattenabschnitte in mindestens drei Richtungen gehalten werden. Um eine "Verzahnung"
von nebeneinanderliegenden Plattenabschnitten des Oberflächenbelags zu gewährleisten,
können die Plattenabschnitte zudem profilierte Seitenflächen aufweisen. Damit werden
auf einen Plattenabschnitt einwirkende Kräfte von einer möglichst großen Fläche des
gesamten Oberflächenbelags aufgenommen.
[0012] Für eine gleichmäßige Begrünung des Oberflächenbelags sind die parallelen Bewuchsrillen
in zueinander gleichem Abstand anzuordnen. Nach einer Weiterbildung ist vorgesehen,
dass die Bewuchsrillen als Vouten ausgebildet sind. Damit weisen die Bewuchsrillen
einen trapezförmigen Querschnitt auf, bei dem der Bodenbereich der Bewuchsrille schmaler
ist als die freie Fläche, die mit der Oberseite des Oberflächenbelages abschließt.
Der Winkel der Schrägflächen des Trapezes beträgt dabei bevorzugt zwischen 30° und
80°, insbesondere zwischen 40° und 70°, insbesondere zwischen 50° und 60°. Alternativ
zur Ausformung einer Voute sind auch halbkreisförmige Bewuchsrillen oder rechtwinklige
Bewuchsrillen bevorzugt mit abgerundeten oder angefasten Kanten oder andere Ausführungsformen
von Bewuchsrillen möglich.
[0013] Wie auch die Bewuchsrillen in zueinander gleichem Abstand angeordnet sind, so sind
nach einer Weiterbildung auch die einer Bewuchsrille zugeordneten Durchbrüche in zueinander
gleichem Abstand angeordnet, womit wiederum eine gleichmäßigere Begrünung des Oberflächenbelags
ermöglicht ist, da die Pflanzen eine gleichmäßigere Bewurzelung ausbilden können.
[0014] Durch eine Fertigung des Oberflächenbelags vor Ort ist vorteilhafterweise weiterhin
erreicht, dass in einem Grenzbereich an der Unterseite des Oberflächenbelags eine
Verbindung mit dem Untergrund ausgebildet ist. Gegenüber Pflasterungen, die nur auf
dem Untergrund aufliegen, ist so eine bessere Formstabilität des Oberflächenbelags
auf dem Untergrund erreicht.
[0015] Zudem ist vorgesehen, dass der Oberflächenbelag wenigstens einen Beton aufweist.
Dieser Werkstoff ermöglicht es, das Profil mit den Bewuchsrillen auf einfache Weise
und schnell zu fertigen. Die Stärke des Oberflächenbelags beträgt in einer bevorzugten
Ausgestaltung mindestens 10 cm, insbesondere mindestens 15 cm, insbesondere mindestens
20 cm.
[0016] Weiterhin umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Oberflächenbelags
mit wenigstens einem Plattenabschnitt, bei dem Beton einer Gleitschalungsvorrichtung
eines Gleitschalungsfertigers zugeführt wird und von einer Schalungseinheit der Gleitschalungsvorrichtung
als Endlosstrang zu dem Oberflächenbelag geformt wird, wobei die Betonzuführung und
die Betonformung kontinuierlich in einer Fertigungsrichtung erfolgen, beim Formen
des Betons mit der Gleitschalungsvorrichtung in Fertigungsrichtung oberseitig mehrere
parallel zueinander verlaufende Bewuchsrillen in den Oberflächenbelag geformt werden,
und in einem weiteren Verfahrensschritt im Bereich der Bewuchsrillen des geformten
Oberflächenbelags Durchbrüche von der Oberseite des Oberflächenbelags zur Unterseite
des Oberflächenbelags eingebracht werden. Durch die kontinuierliche Fertigung und
die somit auf einfache Weise besonders großen Plattenabschnitte kann eine gegenüber
Pflasterverbunden höhere Tragfähigkeit, bei gleichzeitig optimaler Begrünung des Oberflächenbelags
gewährleistet werden.
[0017] Um Abplatzungen und Beschädigungen an den Kanten des Oberflächenbelages zu verhindern,
werden die Bewuchsrillen vorteilhafterweise in Form von Vouten in die Oberfläche des
Oberflächenbelags geformt. Zusätzlich kann in Fertigungsrichtung seitlich ein Profil
in den Oberflächenbelag geformt werden, über das eine "Verzahnung" mit weiteren an
den Plattenabschnitt angrenzenden Plattenabschnitten des Oberflächenbelages erfolgt.
[0018] Entgegen der Betonzuführung und der Betonformung erfolgt das Einbringen der Durchbrüche
bevorzugt diskontinuierlich, das heißt, der Teil der Gleitschalungsvorrichtung zum
Einbringen der Durchbrüche arbeitet weitestgehend unabhängig von der Schalungseinheit.
Diese diskontinuierliche Arbeitsweise ist erforderlich, um die Durchbrüche senkrecht
in den Oberflächenbelag einbringen zu können.
[0019] Zum Einbringen der Durchbrüche in den Oberflächenbelag werden bevorzugt Lanzen in
den Oberflächenbelag eingedrückt, die die Durchbrüche formen. Der Teil der Gleitschalungsvorrichtung
mit den Lanzen zum Einbringen der Durchbrüche verbleibt für die Zeit, in der die Lanzen
die Durchbrüche formen, auf einer Stelle über dem noch nicht verfestigten Oberflächenbelag
in Position. Sobald die Lanzen aus dem Oberflächenbelag herausgehoben werden, werden
die Lanzen zum Einbringen weiterer Durchbrüche der Schalungseinheit der Gleitschalungsvorrichtung
nachgezogen. Befinden sich die Lanzen vollständig über einem neu gefertigten Teilstück
des Oberflächenbelags stoppt der Teil der Gleitschalungsvorrichtung mit den Lanzen
und es werden wie oben beschrieben weitere Durchbrüche in den Oberflächenbelag eingebracht.
[0020] Nach einer Weiterbildung werden die Lanzen beim Eindrücken in den Oberflächenbelag
gerüttelt, während beim Herausheben aus dem Oberflächenbelag kein Rütteln erfolgt.
Damit ist erreicht, dass die Lanzen auf besonders einfache Weise in den Oberflächenbelag
eingebracht werden können, ohne diesen zu verformen oder anderweitig zu beschädigen.
Beim Herausheben ist dagegen eine rüttelfreie Hubbewegung nötig, damit der Durchbruch
erhalten bleibt und nicht durch rüttelbedingtes Nachrutschen des Materials des Oberflächenbelags
wieder verschlossen wird.
[0021] Weiterhin betrifft die Erfindung eine entsprechende Gleitschalungsvorrichtung für
einen Gleitschalungsfertiger mit dem ein Oberflächenbelag nach dem oben bezeichneten
Verfahren hergestellt werden kann. Diese Gleitschalungsvorrichtung weist eine profilierte
Formsohle auf. Erfindungsgemäß ist das Profil der Formsohle durch aus einer Ebene
hervorstehende Erhebungen an der einem zu fertigenden Oberflächenbelag zugewandten
Seite der Formsohle ausgebildet, wobei mit den Erhebungen Bewuchsrillen formbar sind.
Zudem weist die erfindungsgemäße Gleitschalungsvorrichtung senkrechte Lanzen auf,
um Durchbrüche in den Oberflächenbelag einbringen zu können, wobei die Lanzen in Fahrtrichtung
und Fertigungsrichtung fluchtend hinter den Erhebungen der Formsohle der Gleitschalungsvorrichtung
angeordnet sind.
[0022] Die Erhebungen entsprechen dem Negativ der in den Oberflächenbelag eingebrachten
Bewuchsrillen, so dass Angaben zur Ausgestaltung der Erhebungen aus der Ausgestaltung
der Bewuchsrillen hervorgehen. Daraus folgt auch, dass die Erhebungen in gleichem
Abstand zueinander angeordnet sind und damit zu einer gleichmäßigen Begrünung des
Oberflächenbelags führen. Durch die fluchtende Anordnung der Lanzen und die Erhebungen
ist sichergestellt, dass die Lanzen der Vorrichtung zum Einbringen der Durchbrüche
über den von dem Profil der Formsohle geformten Bewuchsrillen geführt werden. Die
Durchbrüche sind daher im Bereich der Bewuchsrillen des Oberflächenbelags angeordnet.
Zudem sind die Erhebungen bevorzugt als Vouten ausgebildet, deren trapezförmiger Querschnitt
mit der breiten Seite des Trapezes an der Ebene der Formsohle ansetzt. Die seitlichen
Schalungselemente der Schalungseinheit können weitere profilierte Strukturen aufweisen.
[0023] Die Lanzen sind bevorzugt vertikal beweglich an der Vorrichtung zum Einbringen der
Durchbrüche angeordnet und zeichnen sich dadurch aus, dass den Lanzen ein Rüttelmechanismus
zugeordnet ist, der dafür sorgt, dass das Material des Oberflächenbelags beim Einbringen
der Lanzen verdrängt wird. Um das Einbringen der Lanzen in den Oberflächenbelag zu
erleichtern, können die Lanzen am freien, zum Oberflächenbelag hin ragenden Ende angespitzt
sein. Für ein einfacheres Herausheben der Lanzen aus dem Oberflächenbelag, können
diese vorteilhafterweise eine konische Form aufweisen. Der Durchmesser der Lanzen
entspricht bevorzugt maximal der Weite der Bewuchsrillen beziehungsweise insbesondere
der Bodenfläche der Bewuchsrillen.
[0024] Die Vorrichtung zum Einbringen der Löcher kann dabei als ein nachgezogener Teil der
Gleitschalungsvorrichtung ausgebildet sein oder ein eigenständig und unabhängig vom
Gleitschalungsfertiger fahrbares Gerät sein.
[0025] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung aus dem sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1:
- perspektivische Ansicht eines Gleitschalungsfertigers mit einer erfindungsgemäßen
Gleitschalungsvorrichtung sowie den mit dieser Gleitschalungsvorrichtung gefertigten
Oberflächenbelag;
- Fig. 2:
- Draufsicht auf einen Gleitschalungsfertiger mit einer erfindungsgemäßen Gleitschalungsvorrichtung;
- Fig. 3:
- Seitenansicht eines Gleitschalungsfertigers mit einer erfindungsgemäßen Gleitschalungsvorrichtung;
- Fig. 4:
- perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Oberflächenbelags;
- Fig. 5:
- Detailansicht des Oberflächenbelags im Querschnitt; und
- Fig. 6:
- Detailansicht des Oberflächenbelags in Draufsicht.
[0026] In Fig. 1 ist eine Gleitschalungsvorrichtung 1 zur Formung eines Oberflächenbelags
18 dargestellt, die an einem Gleitschalungsfertiger 2 montiert ist. Dieser Gleitschalungsfertiger
2 weist eine Antriebseinheit 3 und einen Bedienerstand 4 auf, welche auf einem gemeinsamen
Tragrahmen 5 angeordnet sind. Der Tragrahmen 5 wird von hydraulischen Kettenfahrwerken
6 getragen, wovon zwei hydraulische Kettenfahrwerke 6 zwischen der Antriebseinheit
3 und dem Bedienerstand 4 angeordnet sind. Zwei weitere hydraulische Kettenfahrwerke
6 sind über eine verschiebbare vordere Fahrwerksaufhängung 7 mit dem Tragrahmen 5
verbunden. Jedes dieser hydraulischen Kettenfahrwerke 6 setzt sich aus dem Kettenfahrwerk
selbst, einer Hebevorrichtung und einer Lenkvorrichtung zusammen. Über die Hebevorrichtung
der hydraulischen Kettenfahrwerke 6 ist der Tragrahmen 5 des Gleitschalungsfertigers
2 anhebbar und absenkbar.
[0027] Die Anordnung und der Aufbau der verschiebbaren vorderen Fahrwerksaufhängung 7 wird
insbesondere in den Figuren 2 und 3 deutlich. Aus den Figuren 2 und 3 geht zudem hervor,
dass neben den zwei vorderen hydraulischen Kettenfahrwerken 6 eine Betonzuführung
8 an der verschiebbaren vorderen Fahrwerksaufhängung 7 montiert ist. Diese Betonzuführung
8 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Förderschnecke oder ein Förderband,
welches beweglich an der verschiebbaren vorderen Fahrwerksaufhängung 7 befestigt ist.
Mit der verschiebbaren vorderen Fahrwerksaufhängung 7 kann die Position der vorderen
hydraulischen Kettenfahrwerke 6 an die jeweilige Einsatzsituation angepasst werden.
Ebenso wie die vorderen hydraulischen Kettenfahrwerke 6, können die hinteren, am Tragrahmen
5 befestigten hydraulischen Kettenfahrwerke 6 an unterschiedliche Einsatzsituationen
angepasst werden. In Fig. 2 ist beispielsweise eines der hinteren hydraulischen Kettenfahrwerke
6 seitlich ausgestellt.
[0028] Die Gleitschalungsvorrichtung 1 ist über die Schalungsaufhängung 9 an dem Tragrahmen
5 des Gleitschalungsfertigers 2 befestigt. Die Gleitschalungsvorrichtung 1 besteht
aus einem Betonaufnahmetrichter 10, einer unterhalb des Betonaufnahmetrichters 10
angeordneten Schalungseinheit 11 mit den sich in Fertigungsrichtung anschließenden
seitlichen Schalungselementen 12 und der innenliegenden Formsohle 16.
[0029] Der gezeigten Ausführungsform der Gleitschalungsvorrichtung 1 ist zudem eine Vorrichtung
13 zum Einbringen von Durchbrüchen 20 zugeordnet, welche auf zwei Laufschienen 15
beweglich angeordnet ist und in Fahrt- und Fertigungsrichtung hinter der Schalungseinheit
11 angeordnet ist. Die Laufschienen 15 sind jeweils mit einem Ende an der Schalungseinheit
11 befestigt. Unterhalb der Vorrichtung 13 sind vertikal bewegliche Lanzen 14 angeordnet,
die in die Vorrichtung 13 einfahrbar sind und in Fig. 3 dargestellt sind.
[0030] Die Fig. 4 bis 6 zeigen einen gefertigten Oberflächenbelag 18. Dabei werden insbesondere
die in den Oberflächenbelag 18 eingebrachten Bewuchsrillen 19 und Durchbrüche 20,
die in regelmäßigen Abständen in den Bewuchsrillen 19 vorgesehen sind, dargestellt.
Fig. 5 und Fig. 6 zeigen jeweils ein Ausführungsbeispiel des Oberflächenbelags, die
sich durch voneinander abweichende Durchmesser der eingebrachten Durchbrüche 20 unterscheiden.
Während der Durchbruch 20 in Fig. 5 eine Weite hat die gleich der Weite der Bodenfläche
22 der Bewuchsrille 19 ist, ist der Durchmesser der Durchbrüche 20 in Fig. 6 geringer
als die Weite der Bodenfläche 22. Der Winkel der seitlichen Schrägflächen 21, welche
zugleich die Weite der jeweiligen Bodenfläche 22 begrenzen, beträgt jeweils ca. 60°.
Beiden Ausführungsbeispielen gemein ist die vorteilhafte Ausgestaltung der Bewuchsrillen
19 als Vouten mit trapezförmigem Querschnitt.
[0031] Zur Fertigung des Oberflächenbelags 18 fährt der Gleitschalungsfertiger 2 auf einer
vorbestimmten Strecke und führt die Gleitschalungsvorrichtung 1 mit. In Fahrtrichtung
vor dem Gleitschalungsfertiger 2 fährt ein Fahrmischer, der den zu verbauenden Beton
für die Betonzuführung 8 des Gleitschalungsfertigers 2 bereitstellt. Über die Betonzuführung
8 wird der Beton zum Betonaufnahmetrichter 10 der Gleitschalungsvorrichtung 1 gefördert.
Von dem Betonaufnahmetrichter 10 rutscht der Beton in die Schalungseinheit 11, in
der der Beton durch einen Innenrüttler verdichtet und mit den seitlichen Schalungselementen
12 sowie der Formsohle 16 zu dem Oberflächenbelag 18 geformt wird. Dabei werden durch
unter der Formsohle 16 angeordnete Erhebungen an der dem Oberflächenbelag 18 zugewandten
Seite in den Oberflächenbelag 18 Bewuchsrillen 19 eingeformt.
[0032] Auf die Formung des Oberflächenbelags 18 mit den Bewuchsrillen 19 folgt das Einbringen
der Durchbrüche 20 in den Oberflächenbelag 18. Dazu wird die, der Schalungseinheit
11 der Gleitschalungsvorrichtung 1 nachgezogene Vorrichtung 13, die beweglich auf
den Laufschienen 15 mit der Schalungseinheit 11 verbunden ist, durch Verschieben auf
den Laufschienen 15 auf einer Stelle in einer Position gehalten und die der Vorrichtung
13 zugeordneten Lanzen 14 können, durch Herunterfahren dieser, in den Oberflächenbelag
18 eingebracht werden. Dabei verbleibt die Vorrichtung 13 auf einer Stelle, ohne sich
mit dem kontinuierlich arbeitenden Gleitschalungsfertiger 2 und der Schalungseinheit
11 fortzubewegen, bis die Lanzen 14 aus dem Oberflächenbelag 18 wieder herausgehoben
sind. Um das Material des Oberflächenbelags 18 beim Einbringen der Durchbrüche 20
mit den Lanzen 14 zu verdrängen, werden die Lanzen 14 beim Herunterfahren gerüttelt.
Das Herausheben der Lanzen 14 aus dem Oberflächenbelag 18 erfolgt dagegen ohne Rütteln.
Die Lanzen 14 der Vorrichtung 13 sind dabei derart angeordnet, dass diese jeweils
mittig über den in den Oberflächenbelag 18 eingeformten Bewuchsrillen 19 befinden.
Die Durchbrüche 20 befinden sich somit im Bereich der Bewuchsrillen 19. Sind die Durchbrüche
20 in den Oberflächenbelag 18 eingebracht und wieder herausgehoben, fährt die Vorrichtung
13 auf den Laufschienen 15 in die nächste Position. In Abhängigkeit von der zu fertigenden
Strecke wird der Vorgang des Einbringens der Durchbrüche 20 wiederholt, wobei der
Abstand der Durchbrüche 20 voneinander in einer Bewuchsrille 19 über die gesamte zu
fertigende Strecke möglichst gleichbleibend ist.
1. Oberflächenbelag mit wenigstens einem Plattenabschnitt, wobei der Plattenabschnitt
des Oberflächenbelags (18) oberseitig mehrere parallel zueinander verlaufende Bewuchsrillen
(19) aufweist und den Bewuchsrillen (19) Durchbrüche (20) von der Oberseite des Oberflächenbelags
(18) zur Unterseite des Oberflächenbelags (18) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Oberflächenbelag (18) mit den Bewuchsrillen (19) und den Durchbrüchen (20) als
ein vor Ort auf einem Untergrund in kontinuierlicher Weise gefertigter, durchgehender
Oberflächenbelag (18) ausgebildet ist.
2. Oberflächenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewuchsrillen (19) in zueinander gleichem Abstand angeordnet sind.
3. Oberflächenbelag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewuchsrillen (19) als Vouten ausgebildet sind.
4. Oberflächenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die einer Bewuchsrille (19) zugeordneten Durchbrüche (20) in zueinander gleichem
Abstand angeordnet sind.
5. Oberflächenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Grenzbereich an der Unterseite des Oberflächenbelags (18) eine Verbindung
mit dem Untergrund ausgebildet ist.
6. Oberflächenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberflächenbelag (18) wenigstens einen Beton aufweist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Oberflächenbelags mit wenigstens einem Plattenabschnitt,
bei dem Beton einer Gleitschalungsvorrichtung (1) eines Gleitschalungsfertigers (2)
zugeführt wird und von einer Schalungseinheit (11) der Gleitschalungsvorrichtung (1)
als Endlosstrang zu dem Oberflächenbelag (18) geformt wird,
wobei die Betonzuführung und die Betonformung kontinuierlich in einer Fertigungsrichtung
erfolgen,
beim Formen des Betons mit der Gleitschalungsvorrichtung (1) in Fertigungsrichtung
oberseitig mehrere parallel zueinander verlaufende Bewuchsrillen (19) in den Oberflächenbelag
(18) geformt werden, und
dass im Bereich der Bewuchsrillen (19) des geformten Oberflächenbelags (18) von der
Oberseite des Oberflächenbelags (18) zur Unterseite des Oberflächenbelags (18) Durchbrüche
(20) eingebracht werden.
8. Verfahren zur Herstellung eines Oberflächenbelags nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewuchsrillen (19) in Form von Vouten in die Oberfläche des Oberflächenbelags
(18) geformt werden.
9. Verfahren zur Herstellung eines Oberflächenbelags nach einem der Ansprüche 7 oder
8, dadurch gekennzeichnet, dass das Einbringen der Durchbrüche (20) diskontinuierlich erfolgt.
10. Verfahren zur Herstellung eines Oberflächenbelags nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass Lanzen (14) in den Oberflächenbelag (18) eingedrückt werden und die Durchbrüche (20)
formen.
11. Verfahren zur Herstellung eines Oberflächenbelags nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lanzen (14) beim Eindrücken in den Oberflächenbelag (18) gerüttelt werden und
beim Herausheben der Lanzen (14) aus dem Oberflächenbelag (18) kein Rütteln erfolgt.
12. Gleitschalungsvorrichtung für einen Gleitschalungsfertiger, insbesondere zur Ausführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 7 bis 11, die eine profilierte Formsohle (16)
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Profil der Formsohle (16) durch aus einer Ebene hervorstehende Erhebungen an
der einem zu fertigenden Oberflächenbelag (18) zugewandten Seite der Formsohle (16)
ausgebildet ist, wobei mit den Erhebungen Bewuchsrillen (19) formbar sind,
dass die Gleitschalungsvorrichtung (1) senkrechte Lanzen aufweist, und
dass die Lanzen (14) in Fahrt- und Fertigungsrichtung fluchtend hinter den Erhebungen
der Formsohle (16) der Gleitschalungsvorrichtung (1) angeordnet sind.
13. Gleitschalungsvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen als Vouten ausgebildet sind.
14. Gleitschalungsvorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen in gleichem Abstand zueinander angeordnet sind.
15. Gleitschalungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Lanzen (14) vertikal beweglich angeordnet sind, und
dass den Lanzen (14) ein Rüttelmechanismus zugeordnet ist.